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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wägeeinrichtung zur Erfassung des Gewichts zumindest eines Menschen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Körperwaagen zur Gewichtserfassung von Menschen sind hinlänglich bekannt und verfügen darüber hinaus in letzter Zeit über eine Vielzahl von Zusatzfunktionen, wie bspw. eine Körperfettmessung. Üblicherweise bestehen derartige Körperwaagen aus einer Belastungsfläche sowie einem oder mehreren Wägeelementen. Die hierbei minimal erreichbare Dicke ist durch die minimale Dicke der Belastungsfläche sowie die minimale Höhe der Wägeelemente begrenzt, sodass Körperwaagen mit einer Dicke von kleiner als 2 cm üblicherweise nicht hergestellt werden können. Selbst diese geringe Höhe erfordert es jedoch, eine derartige Körperwaage, welche üblicherweise im Bereich eines Badezimmers verwendet wird, nach dem Gebrauch wieder zu verstauen bzw. vor einem Gebrauch aus einem Stauraum hervor zu holen. Das Hervorholen und das Verstauen sind dabei jedoch Vorgänge, die den Benutzern derartiger Körperwaagen üblicherweise lästig sind. Ein Stehenlassen der Körperwaagen ist jedoch nicht gefahrlos möglich, da sie trotz ihrer vergleichsweise geringen Höhe Stolperfallen bilden.
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Die
US 6.781.067 B2 und die
DE 19700925 A1 zeigen ebenengleiche ausgebildete Wägeeinrichtungen, d. h. Wägeeinrichtungen, welche in den Boden z. B. in Form einer Fliese, insbesondere nicht überstehend oder tieferstehend, in die Fläche eingelassen sind. Diese Ausführungsformen bieten zwar den Vorteil eine Wägeeinrichtung ohne Stolperfalle und unter der Vermeidung des lästigen Hervorholens und wieder Verstauens durch den Benutzer erfolgreich zu verhindern, haben aber bei den derzeit eingesetzten Energieversorgungen den deutlichen Nachteil, dass diese Wägeeinrichtungen nicht ortsfest in den Boden integriert werden können, da die Energieversorgungseinheiten (Batterie, Akku) ausgetauscht und geladen und/oder ersetzt werden müssen. Insbesondere im „Nassbereich” eines Badezimmers, wäre eine derartige ortsfeste und wasserdichte Wägeeinrichtung – z. B. durch eine Silikonfuge- realisierte Ausführung einer Wägeeinrichtung von erheblichem Vorteil.
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Die
DE 7442239 U beschreibt eine Stuhlwaage und die
DE 202005012714 U1 beschreibt eine digitale Waage mit Datenschnittstelle. Die
DE 60210342 T2 beschreibt ein Gerät zur Messung eines biologischen Parameters, wobei das Gerät eine Recheneinheit umfasst, welches die Normalitätswerte des biologischen Parameters des Individuums berechnet. Die
DE 69403038 T2 beschreibt eine Induktionsladestation für Spielmaschinen, kraftangetriebenen Zahnbürsten und elektrischen Werkzeugen. Die
DE 10059100 A1 beschreibt ein tragbares elektronisches Gerät mit einem aufladbaren Energiespeicher zum Abspeichern von elektrischer Energie. Die
DE 94 22 135 U1 beschreibt zur Energieversorgung für Waagen eine alternative Energieversorgung im Zuge der Umweltdiskussion über ein Piezoelement. Nachteilig dieser Energieversorgung ist jedoch, dass Piezoelemente eine sehr schlechte Stromausbeute aufweisen und zusätzlich die Stromausbeute stark vom jeweiligen Gewicht des zu wiegenden Individuums abhängig ist. Deshalb wird hier eine technische Umsetzung mit einer dauerhaft ausreichenden Energieversorgung in Frage gestellt.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für eine Wägeeinrichtung, eine verbesserte oder zumindest eine alternative Ausführungsform anzubieten, welche insbesondere in der Handhabung deutlich benutzerfreundlicher ist.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Wägeeinrichtung zur Erfassung des Gewichts zumindest eines Menschen in eine Fläche, bspw. eine Boden- oder eine Sitzfläche, einzulassen, sodass diese sowohl im Gebrauchszustand als auch im Nicht-Gebrauchszustand vorzugsweise ebenengleich, d. h. nicht überstehend, in dieser Fläche integriert ist und dadurch dort verbleiben kann. Ebenengleich soll hierbei bedeuten, dass ein Höhenunterschied zwischen der Wägeeinrichtung und der diese umgebenden Fläche kleiner als ±1 cm, vorzugsweise kleiner als ±0,5 cm, besonders bevorzugt kleiner als ±0,1 cm ist und dadurch haptisch kaum wahrnehmbar ist. Durch die erfindungsgemäße integrative Anordnung der Wägeeinrichtung in der Fläche kann die so gebildete Wägeeinrichtung zudem Platz sparend untergebracht werden, wobei insbesondere das bisher lästige Herausholen und wieder Verstauen der Wägeeinrichtung entfallen können. Wie bereits ausgeführt, kann dabei die erfindungsgemäße Wägeeinrichtung sowohl in eine Bodenfläche, bspw. in einen Badezimmerboden, oder auch in eine Sitzfläche, bspw. in eine Stuhlfläche oder in eine Klobrille, integriert werden. Darüber hinaus ist natürlich auch denkbar, dass derartige flächenintegrierte Körperwaagen in weiteren Elementen, wie bspw. in Stuhlbeinen oder in einem Sitzkissen integriert werden können. Selbstverständlich ist dabei auch denkbar, dass die erfindungsgemäße Wägeeinrichtung entweder nachrüstbar oder als bereits kodierte Kompletteinheit (Sitzgelegenheit + Wägeeinheit) angeboten wird.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung, weist die Wägeeinrichtung eine Belastungsfläche auf, die bspw. aus einem Rahmen und einer darin angeordneten Fliese ausgebildet ist. Bei einer derartigen Ausführungsform könnte die Wägeeinrichtung nahezu unsichtbar in einen in gleicher Weise gefliesten Badezimmerboden eingelassen werden, wodurch sie auch optisch besonders unauffällig positioniert werden kann. Selbstverständlich kann dabei die Fliese auch durch andere Bodenelemente, wie bspw. Parkett, Laminat, oder ähnliches, ersetzt werden, wodurch bereits ersichtlich ist, wie vielseitig die erfindungsgemäße, flächenintegrierte Wägeeinrichtung verwendbar ist. Denkbar ist selbstverständlich auch, dass mit der erfindungsgemäßen Wägeeinrichtung lediglich ein frei bestückbarer Rahmen angeboten wird, der dann nach freiem Ermessen des Benutzers mit entsprechenden Elementen belegt werden kann. Generell kann der Rahmen auch entfallen, so dass die Belastungsfläche beispielsweise lediglich durch die Fliese gebildet ist. In diesem Fall sollte diese dann jedoch elastisch, beispielsweise über eine Silikonfuge, mit der umgebenden Fläche verbunden werden. Selbstverständlich kann auf eine derartige elastische Anbindung auch verzichtet werden.
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Erfindungsgemäß weist die Wägeeinrichtung zur Energieversorgung ein Peltierelement oder eine Induktionsladestation auf. Bei der Induktionsladestation kann das Aufladen eines in die Wägeeinrichtung integrierten Akkus dadurch erfolgen, dass entweder die Wägeeinrichtung aus der Fläche entnommen und in die Induktionsladestation verbracht wird oder aber eine entsprechend ausgebildete Induktionsladestation temporär über die noch in die Fläche integrierte Wägeeinrichtung gestellt und ein Energiespeicher der Wägeeinrichtung mittels Induktion aufgeladen wird.
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Erfindungsgemäß kann auch ein sog. Peltierelement vorgesehen sein, welches einen Temperaturhub zwischen einer Raumtemperatur und der Körpertemperatur nutzt, um dadurch die elektrische Energieversorgung der Wägeeinrichtung zu gewährleisten.
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Üblicherweise weist die erfindungsgemäße Wägeeinrichtung auch ein internes, d. h. integriertes oder externes Display, bspw. ein elektronisches Display auf, an welchem zumindest das Gewicht der jeweils zu wiegenden Person ablesbar ist. Das interne Display kann selbstverständlich entnehmbar sein und kann wie das externe Display einen integrierten Akku enthalten, sodass ein Laden der Wägeeinrichtung dadurch erfolgen kann, dass das Display entnommen und in eine entsprechende Ladestation verbracht wird. Um ein leichtes Ablesen des internen und/oder externen Displays zu gewährleisten, können diese an jeder gewünschten Stelle innerhalb eines Zimmers vorzugsweise im Badezimmer z. B. auf Augenhöhe platziert bzw. fixiert werden. Neben einer reinen Gewichtsmessung kann die erfindungsgemäße Wägeeinrichtung auch Ermittlungen weiterer Parameter, wie bspw. zur Ermittlung eines Körperfettgehalts, ausgebildet sein. Hierdurch lassen sich mit der erfindungsgemäßen Wägeeinrichtung zusätzliche gesundheitsrelevante Parameter leicht ermitteln.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung, ist die Wägeeinrichtung zur Identifikation eines Benutzers ausgebildet und weist hierfür insbesondere einen sog. RFID-Chip oder eine Eingabetastatur auf. RFID steht hierfür für ”Radio frequency identifikation” und bedeutet übersetzt ”Identifizierung mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen”. RFID ermöglicht so die automatische Identifizierung und Lokalisierung von Gegenständen und Lebewesen und erleichtert damit erheblich die Erfassung und Speicherung von Daten. Ein RFID-System besteht üblicherweise aus einem Transponder, der sich im vorliegenden Fall an der zu wiegenden Person befindet und diese kennzeichnet sowie einem Lesegerät zum Auslesen der Transponderkennung. Der Transponder kann im vorliegenden Fall selbstverständlich auch in Schuhen der Person, bspw. In Hausschuhen, integriert sein. In der Regel erzeugt das in der Wägeeinrichtung integrierte Lesegerät ein elektromagnetisches Hochfrequenzfeld geringer Reichweite, vorzugsweise mittels Induktionsspulen, wodurch nicht nur Daten übertragen werden können, sondern gleichzeitig auch der Transponder mit Energie versorgt werden kann. Zu einer Eingabetastatur ist bspw. auch das manuelle Eingeben einer personengebundenen Identifikation denkbar. Darüber hinaus sind weitere Erkennungsmöglichkeiten denkbar, wie bspw. das Erkennen der zu wiegenden und zu identifizierenden Person anhand deren Fingerabdruck, welcher bekanntermaßen nicht nur an den Fingern, sondern auch an den Zehen vorhanden ist und aufgrund dessen Individualität eine exakte Identifizierung der zu wiegenden Person ermöglicht. Hierzu kann die Belastungsfläche der Wägeeinrichtung bspw. aus einem transparenten Material, insbesondere aus Glas, ausgebildet sein.
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Mit der erfindungsgemäßen Wägeeinrichtung ist es somit möglich, eine Körperwaage Platz sparend und ohne eine Stolperfalle zu bilden, in eine Fläche, insbesondere in eine Bodenfläche, zu integrieren und dort zu belassen und zwar sowohl in deren Gebrauchs- als auch in deren Nicht-Gebrauchszustand.