DE102009014340A1 - Bremseinrichtung insbesondere für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft eine Bremseinrichtung insbesondere für ein Kraftfahrzeug, umfassend eine Bremsscheibe, eine die Bremsscheibe umgreifende Bremszange sowie zwei zum Bremsen an der Bremsscheibe anliegende Bremsbeläge, von denen einer mittels eines motorisch angetriebenen Kugelgewindetriebs umfassend eine Gewindespindel und eine Gewindemutter bewegbar ist, welcher Kugelgewindetrieb innerhalb der Bremszange aufgenommen ist.
- Hintergrund der Erfindung
- Bremseinrichtungen der in Rede stehenden Art kommen vornehmlich bei Kraftfahrzeugen zum Einsatz, beispielsweise zur Realisierung einer elektromechanischen Parkbremse. Eine solche Bremseinrichtung ist beispielsweise aus
DE 198 31 838 B4 bekannt. Üblicherweise umfasst die Bremseinrichtung eine rotierende Bremsscheibe, die von einer Bremszange, einem im Wesentlichen C- förmigen metallischen Bauteil, umgriffen ist. In der Bremszange sind zwei Bremsbeläge vorgesehen, von denen üblicherweise der eine lagefest ist, während der andere vertikal zur Bremsscheibe bewegt werden kann. Hierzu dient ein über einen häufig ebenfalls an der Bremszange oder einem an dieser vorgesehen Gehäuse angeordneten Motor antreibbarer Kugelgewindetrieb, der mit dem beweglichen Bremsbelag bewegungsgekoppelt ist. Im Fall der ausDE 198 31 838 B4 bekannten Bremsvorrichtung ist der Bremsbelag mit der Gewindespindel verbunden. Zum Anlegen beider Bremsbeläge an die Bremsscheibe, also zum Bremsen, wird der Motor angesteuert und der Kugelgewindetrieb derart bewegt, dass der bewegliche Bremsbelag auf die Bremsscheibe gedrückt wird, die ihrerseits dann zwischen den beiden Bremsbelägen verspannt wird. Soll die Bremse gelöst werden, wird der Motor in der anderen Richtung angesteuert, wodurch der Kugelgewindetrieb in die andere Richtung arbeitet und der bewegbare Bremsbelag aus seiner Bremsanlage an der Bremsscheibe bewegt wird. - Als problematisch hat sich bei derartigen Bremsvorrichtungen erwiesen, dass es infolge der beachtlichen Betätigungskräfte beim Andrücken der Bremsbeläge gegen die Bremsscheibe zu einem Verbiegen der Bremszange kommt. Diese biegt sich „auf”, das heißt, dass sich quasi der Kugelgewindetrieb, der an der Bremszange fest montiert ist, gegen die Bremsscheibe abstützt und bei hinreichend hoher axialer Andruckkraft die Bremszange aufbiegt. Hieraus resultiert ein Achsversatz samt Winkelfehler von Mutter zur Spindel und etwaigen Axial- und Radiallagern. Dies führt zu einer stark ungleichen Lastverteilung in den Lagern, über die der Kugelgewindetrieb an der Bremszange drehgelagert ist, was zu einem vorzeitigen Ausfall führen kann.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bremseinrichtung anzugeben, die eine Kompensation etwaiger aus einem Aufbiegen der Bremszange resultierender Achsversätze und damit überhöhter Lagerbelastungen ermöglicht.
- Zur Lösung dieses Problems ist bei einer Bremseinrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Gewindespindel über ein Axiallager an der Bremszange gelagert ist, wobei das Axiallager an der Bremszange und/oder die Gewindespindel am Axiallager über ein flexibles Auflagerelement kippbar gelagert ist.
- Bei der erfindungsgemäßen Bremseinrichtung ist eine gewisse Relativbeweglichkeit im Bereich der Spindellagerung an der Bremszange realisiert, welche Beweglichkeit eine Veränderung der Relativposition der Gewindespindel relativ zur Bremszange ermöglicht, worüber ein etwaiger Achsversatz respektive eine Lagerlast zumindest teilweise kompensiert werden kann. Die Gewindespindel ist an der Bremszange über ein Axiallager gelagert, wobei erfindungsgemäß diese Lagerstelle nicht starr ist, sondern durch Integration wenigstens eines flexiblen Auflageelement beweglich und instabil ausgeführt ist, so dass ein Verkippen der Gewindespindel relativ zur Bremszange möglich ist. D. h., dass die Gewindespindel bei anliegender Last in jede Richtung relativ zur Bremszange durch Deformation des flexibeln Auflageelements kippen oder schwenken kann. Dies führt dazu, dass beim Aufspreizen der Bremszange eine Lastkompensation in diesem Bereich erreicht wird. Es ist hier also ein bewegliches System realisiert.
- Dabei kann nach Ausgestaltung das flexibel Auflageelement an unterschiedlichen Positionen im Bereich der Spindellagerung angeordnet sein. Es kann entweder zwischen der Gewindespindel und dem Axiallager angeordnet sein, d. h., dass hier das Axiallager lagefest mit der Bremszange ist, mithin also sich die Gewindespindel auch relativ zum Axiallager verkippt. Alternativ kann das flexibel Auflageelement auch zwischen dem Axiallager und der Bremszange angeordnet sein. Hier wäre also das Axiallager lagefest mit der Gewindespindel, es würde sich zusammen mit der Gewindespindel relativ zur Bremszange verkippen. Selbstverständlich ist es auch denkbar, zwei derartiger Auflagerelemente hintereinander zu schalten, letztlich also das Axiallager zwischen die beiden Auflagerelemente zu setzen.
- Das flexible Auflagerelement kann unterschiedlicher Natur sein, solange es eine hinreichend Flexibilität besitzt, dass sich die gewünschte Relativverstellung, die im Betrieb beispielsweise 0,5° oder weniger beträgt, einstellen kann. Eine erste Erfindungsalternative sieht vor, als Auflageelement ein mit einem Fluid gefülltes Element zu verwenden. Ein solches Element bestehend aus einer aus einem hinreichend elastischen Kunststoff wie einem Elastomer oder thermoplastischen Elastomer, das die Wandung des Elements bildet, und einer Füllung aus Hydrauliköl oder Glykol. Es kann auch als hydrostatisches Kissen bezeichnet werden. Ein solches Kissen deformiert reibungsfrei. Durch die Abstützung über ein solches gekammertes hydrostatisches Kissen werden Axialkräfte infolge der Inkompressibilität des Kissens aufgenommen, gleichzeitig erfolgt eine gleichmäßige Lastverteilung. Alternativ zur Verwendung eines solchen fluidgefüllten Elements kann auch ein aus einem elastischen Material bestehendes Element verwendet werden, beispielsweise ein Element, das vollständig aus einem Elastomer oder thermoplastischem Elastomer besteht und hinreichende mechanische Eigenschaften besitzt. Denkbar wäre auch der Einsatz eines Federelements, beispielsweise in Form geeigneter Tellerfedern oder dergleichen. Die Form des Auflagerelements ist zweckmäßigerweise die einer Kreisscheibe, es wird von der Gewindespindel durchsetzt. Dies ermöglicht einen symmetrischen Aufbau, der eine Relativerstellung in eine beliebige Richtung ermöglicht. Das fluidgefüllte Element wäre in diesem Fall also als Ringkissen ausgebildet, das aus elastischem Material bestehende Element wäre beispielsweise ein Kunststoff- oder Gummiring, das Federelement eine Ringfeder beispielsweise in Form einer Tellerfeder oder eines Tellerfederpakets.
- Das Auflagerelement, insbesondere das fluidgefüllte Element, ist zweckmäßigerweise so einzubauen, dass sich keine Luftpolster bilden, die die Inkompressibilität, die für die Axialabstützung erforderlich ist, zu gewährleisten. Aus diesem Grund ist es zweckmäßig, wenn das Auflagerelement in einer es zumindest teilweise seitlich umschließenden gehäuseartigen Aufnahme angeordnet ist. Diese Aufnahme, beispielsweise in Form einer Ringnut, kann je nach Anordnung des Auflagerelements unmittelbar an der Bremszange ausgebildet sein, d. h., dass dort eine Ringnut eingefräst ist, in der das Auflagerelement aufgenommen ist. Alternativ kann diese Aufnahme in Form einer Ringnut auch direkt an der Gewindespindel oder einer mit dieser verbundenen Scheibe oder dergleichen sein. Die Aufnahme umschließt das Auflagerelement wenigstens an drei Seiten, bei ringförmiger Ausbildung des Auflagerelements also an einer Stirnseite sowie an der Ringinnen- und der Ringaußenseite. An der gegenüberliegenden Stirnseite kann es frei liegen, dort kann also das gegenzulagernde, verkippbare Bauteil direkt am Auflagerelement angreifen.
- Denkbar ist es aber auch, die gehäuseartige Aufnahme aus wenigstens zwei Teilen auszuführen, wobei ein Teil unter Deformation des Auflagerelements relativ zum anderen Teil bewegbar ist. D. h., dass hier neben beispielsweise der eingearbeiteten Ringnut ein weiteres Teil vorgesehen ist, das das gegenzulagernde Bauteil trägt, dieses ist also gegen dieses zweite Teil abgestützt, wobei das zweite Teil relativ zum ersten Teil bewegbar ist. Ist beispielsweise das erste Teil die beschriebene Nut an der Bremszange oder der Spindel, so ist auf dem darin eingelegten Auflagerelement das zweite Teil aufsetzt und abgestützt, das seinerseits am anderen Bauteil anliegt. Alternativ zur Ausbildung des ersten Teils der gehäuseartigen Aufnahme direkt an den der Bremszange oder der Gewindespindel ist selbstverständlich auch denkbar, dass das erste Teil ein separates Bauteil ist, wie auch das zweite Teil. D. h., dass die gehäuseartige Aufnahme letztlich ein separates Element ist, bestehend aus den beiden Teilen. Beide Teile können ohne Weiteres bremszangen- oder spindelseitig sowie axiallagerseitige abgestützt werden.
- Das erste Teil ist für eine vollständige Kapselung des Auflagerelements zweckmäßigerweise topfartig und das zweite Teil kolben- oder scheibenartig ausgeführt, wobei das zweite Teil mit geringem Spiel im ersten Teil geführt ist. Das Radialspiel ist zweckmäßigerweise sehr klein, nachdem sich zum einen nur ein sehr geringer Verkippungswinkel einstellt, zum anderen wird hierüber sichergestellt, dass z. B. bei Verwendung eines fluidgefüllten Elements mit flexiblem respektive elastischer Wandung oder einem einteiligen Elastomer- oder Gummiteil das Elastomer oder der Gummi nicht in den gegebenen Spalt hin eingequetscht und es somit zu einer Verklemmung oder Beschädigung kommen kann. D. h., dass hier eine Axialführung des zweiten Teils im ersten Teil mit sehr geringem Radialspalt gegeben ist. Das zweite Teil selbst weist zweckmäßigerweise einen seitlichen Ringflansch auf, der über einen Axialspalt beabstandet der Stirnseite des ersten Teils gegenüber liegt. Der Axialspalt ist so bemessen, dass die im Betrieb auftretende maximale Verkippung möglich ist, wobei dieser maximale Verkippungswinkel selbstverständlich auch bei der Bemessung des Radialspalts zwischen beiden Teilen zu berücksichtigen ist.
- Die Gewindespindel ist zweckmäßigerweise zusätzlich über ein Radiallager an der Bremszange gelagert, in dem die Gewindespindel ebenfalls kippbar aufgenommen ist. Es handelt sich hierbei vorzugsweise um ein einfaches Gleitlager, das hinreichend flexibel ist und die geringe Verkippung zulässt.
- Die Gewindemutter selbst ist zweckmäßigerweise mit einem Bremsbelag aufweisenden Kolben verbunden, der bevorzugt hohlzylindrisch ist, wobei die Gewindespindel in dem Kolben, vorzugsweise über die gesamte Länge ihres Gewindeabschnitts, aufgenommen ist. Der Kolben selbst ist bevorzugt in einem gehäuseartigen Abschnitt der Bremszange linear geführt.
- Kurze Beschreibung der Zeichnung
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Bremseinrichtung; -
2 eine vergrößerte Detailansicht im Schnitt im Bereich der Spindellagerung; -
3 den in2 mit III gekennzeichneten Bereich in einer vergrößerten Darstellung. - Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
-
1 zeigt eine erfindungsgemäße Bremseinrichtung1 , wie sie beispielsweise in einem Kraftfahrzeug als Parkbremse realisiert sein kann. Die Bremseinrichtung1 umfasst eine Bremsscheibe2 , die in bekannter Weise mit dem Rad verbunden ist, sowie eine die Bremsscheibe übergreifende, im Querschnitt im Wesentlichen C-förmige Bremszange3 . In dieser sind zwei Bremsbeläge4 ,5 aufgenommen, die beidseits der zwischen ihnen angeordneten Bremsscheibe2 positioniert sind und zum Bremsen fest an dieser anliegen, die Bremsschreibe2 dann zwischen sich verklemmend.1 zeigt die Lösestellung, wenn die Bremsscheibe2 also nicht verspannt ist, die Bremsscheibe2 kann frei zwischen den beiden Bremsbelägen4 ,5 drehen, wenngleich diese eher aus Gründen der Darstellung direkt an der Bremsscheibe anliegen. Tatsächlich ist zwischen Bremsscheibe2 und den Bremsbelägen4 ,5 ein minimaler Spalt gegeben, der in der Lösestellung die freie Drehbarkeit ermöglicht. -
1 zeigt ferner einen in einem gegebenenfalls gehäuseartigen Abschnitt6 der Bremszange3 aufgenommenen Kugelgewindetrieb7 , bestehend aus einer Gewindespinde8 , auf der über Kugeln9 geführt eine Gewindemutter10 läuft, wobei die Kugel9 endlos umlaufen und über wenigstens eine hier nicht näher gezeigte Kugelrückführung stets zurückgesetzt werden. Die Spindel8 ist mit einem hier nicht näher gezeigten Antriebsmotor, der bevorzugt im Bereich der Außenseite des gehäuseartigen Abschnitts6 angeordnet ist und unter einem Winkel von z. B. 90° mit seiner Abtriebswelle zur Gewindespindel8 steht, verbunden. Seine Abtriebswelle ist mit der Gewindespindel über eine kadanische Verbindung gekoppelt, die den motorischen Antrieb der Gewindespindel8 ermöglicht. Die Gewindespindel8 ist ferner an der Bremszange3 über ein Radiallager11 sowie ein Axiallager12 , hier in Form eines Nadellagers, lagefest drehgelagert. - Die Gewindemutter
10 ist ihrerseits mit einem Kolben13 gekoppelt, dieser liegt an der vorderen Stirnkante14 der Gewindemutter10 auf, ist dort also abgestützt. Am Kolben13 ist der bewegliche Bremsbelag5 angeordnet. Wird nun durch Betätigen eines geeigneten fahrzeugseitigen Betätigungselements der nicht näher gezeigte Antriebsmotor angesteuert, um die Bremseinrichtung zu betätigen, mithin also die Bremsscheibe2 zu fixieren, so dreht über den Antriebsmotor bewegt die Gewindespindel8 , was dazu führt, dass die Gewindemutter10 längs der Gewindespindel8 , über die Kugel9 geführt, wandert, sich ausgehend von1 also nach links bewegt. Hierbei wird der auf der Stirnfläche14 der Gewindemutter10 aufgelagerte Kolben13 und mit ihm der Bremsbelag5 nach links gedrückt, so dass er in feste Anlage gegen die am anderen Bremsbelag4 gegengelagerte Bremsscheibe gedrückt wird, worüber diese zwischen beiden Bremsbelägen4 ,5 fixiert wird. - Die
2 und3 zeigen jeweils in vergrößerten Ansichten den Kugelgewindetrieb bzw. dessen Kipplagerung. Diese ist erfindungsgemäß im Bereich des Axiallagers12 realisiert. Das Axiallager12 umfasst eine hier topfartig ausgeführte Gehäusescheibe15 , eine Wellenscheibe16 sowie zwischen Gehäusescheiben15 und Wellenscheibe16 in einem Käfig17 befindliche Wälzkörper18 in Form von Nadeln. Die Gehäusescheibe15 ist in einer Ausnehmung19 an der Bremszange3 respektive dem Abschnitt6 angeordnet, sie ist dort vorzugsweise kraft- und/oder formschlüssig aufgenommen, mithin also lagefest. Demgegenüber rotiert die Wellenscheibe16 , die mit der Gewindespindel8 gekoppelt ist, relativ zur Gehäusescheibe15 . - Zwischen Gewindespindel
8 bzw. einer weiteren auf der Gewindespindel8 aufsitzenden, an ihr befestigten und Teil der Gewindespindel bildenden Wellenscheibe20 und der Wellenscheibe16 des Axiallagers12 befindet sich ein flexibles Auflagerelement21 , das eine Verkippung der Gewindespindel8 um ihre Längsachse zulässt, so dass die Längsachse des zylindrischen Abschnitts6 der Bremszange3 und die Längsachse der Gewindespindel8 auseinanderfallen können, wenn sich die Bremszange3 beim Bremsen lastbedingt aufbiegt. - Es kommt hierbei zu einer Deformation des flexiblen Auflagerelements
21 , das ausgehend von der Darstellung in2 im oberen Bereich zusammengedrückt wird, während es im unteren Bereich entlastet wird. Da auch das Radiallager11 nicht starr ist sondern beispielsweise bei Ausführung als Gleitlager eine gewisse Elastizität respektive Flexibilität besitzt, kommt es auch im Bereich des Gleitlagers11 zu einer Relativbewegung, so dass es die Verkippung in diesem Bereich ebenfalls nicht behindert. - Das hier gezeigte Auflagerelement
21 ist als flexibles, mit einem Fluid22 gefülltes Kissen23 ausgeführt. Das Kissen besteht aus einer Umhüllung24 aus einem elastischen Material, beispielsweise einem hinreichend elastischen Kunststoff, die gebildete Hohlkammer ist mit dem Fluid, beispielsweise Glykol oder Hydrauliköl, vollständig gefüllt. Das Auflagerelement21 bzw. das fluidgefüllte Element23 ist in einer zweiteiligen Aufnahme25 aufgenommen. Die Aufnahme25 umfasst ein erstes Teil26 , das quasi topfartig aufgeführt ist und dessen Geometrie der des Elements23 entspricht, so dass dieses in dem Teil26 luftpolsterfrei aufgenommen ist. Die Aufnahme25 umfasst ferner ein zweites Teil27 , das nach Art eines Kolbens relativ zum ersten Teil26 beweglich ist und etwas in das Teil26 eingreift, so dass es quasi linear im Teil26 geführt ist. Hierzu ist am Teil27 ein vorspringender Ansatz28 vorgesehen, dessen Außen- und Innendurchmesser dem Außen- und Innendurchmesser des Teils26 im Wesentlichen entspricht, wobei ein gewisses radiales Spaltmaß gegeben ist, um eine Verkippung zu ermöglichen. Hierüber wird eine hinreichende Beweglichkeit des kolbenartigen zweiten Teils27 relativ zum ersten Teil ermöglicht. Weiterhin ist ein Radialflansch29 vorgesehen, der über einen Axialspalt30 vom ersten Teil26 beabstandet ist. Die Spaltmaße, insbesondere der Radialspalt im Bereich der Führung des Teils27 im Teil26 , sollten so bemessen sein, dass die Umhüllung24 infolge des beim Betrieb auftretenden Drucks nicht in den Spalt gequetscht respektive dort hineinextrudiert wird und es zu einer Beschädigung kommt. Die Wanddicke der Umhüllung24 soll größer sein als insbesondere das radiale Spaltmaß. - Unmittelbar auf dem zweiten Teil
27 sitzt die Wellenscheibe20 auf, d. h., dass zwangsläufig die Gewindespindel8 hierüber direkt auf dem Teil27 aufgelagert und abgestützt ist. - Soll nun gebremst werden, so wird die Gewindespindel gedreht und die beiden Bremsbeläge an die Bremsscheibe angelegt. Mit zunehmender Last im Bereich der Spindellagerung kommt es nun zu einer Belastung des flexiblen Auflagerelements
21 , das kolbenartige Element27 wird stärker gegen das Auflagerelement21 gedrückt, wobei gleichzeitig auch die Bremszange3 aufgebogen wird. Das Auflagerelement21 wird infolge dieses Aufbiegens unterschiedlich belastet, so dass es zur Deformation kommt. Das Axiallager12 , dem das flexible Auflagerelement21 quasi vorgeschaltet ist, wird infolge der Deformation des Auflagerelements21 und der hieraus resultierenden Kraft- oder Lastdämpfung nur reduziert belastet. Infolge der Lagerung des Axiallagers12 an der Bremszange3 nimmt es die Bremszangenposition ein. - Wird der Kugelgewindetrieb wieder entlastet, so stellt sich die Bremszange
3 wieder zurück, die Deformation des Auflagerelements21 wird wieder aufgehoben und die Längsachsen der Gewindespindel8 und des Abschnitts6 der Bremszange3 fallen wieder zusammen. - Wenngleich im gezeigten Ausführungsbeispiel das flexible Auflagerelement
21 mit seiner Aufnahme25 zwischen Gewindespindel8 und Axiallager12 gesetzt ist, ist es selbstverständlich auch möglich, das Auflagerelement21 nebst Aufnahme25 zwischen das Axiallager12 und den Abschnitt6 der Bremszange3 zu setzen. In diesem Fall würde das Axiallager fest mit der Spindel8 gekoppelt sein, mithin also deren Bewegung mit vollziehen respektive deren Position einnehmen, gleichwohl kommt es zu der beschriebenen Deformation des Auflagerelements bei Belastung. Denkbar wäre es hierbei, die Aufnahme25 direkt in dem Abschnitt6 der Bremszange3 vorzusehen, mithin also dort eine entsprechende Aufnahmenut auszubilden. - Ersichtlich handelt es sich um einen radialsymmetrischen Aufbau, d. h., dass das Auflagerelement
21 und die Aufnahme25 kreisscheibenförmig ausgeführt sind und von der Gewindespindel8 durchsetzt sind. Anstelle eines fluidgefüllten Elements23 wäre es auch denkbar, ein aus einem elastischem Vollmaterial bestehendes Element zu verwenden, beispielsweise einen deformierbaren Kunststoff- oder Gummiring, oder eine kreisscheibenförmige Feder wie eine Tellerfeder oder ein Tellerfederpaket. -
- 1
- Bremseinrichtung
- 2
- Bremsscheibe
- 3
- Bremszange
- 4
- Bremsbelag
- 5
- Bremsbelag
- 6
- Abschnitt
- 7
- Kugelgewindetrieb
- 8
- Gewindespindel
- 9
- Kugel
- 10
- Gewindemutter
- 11
- Radiallager
- 12
- Axiallager
- 13
- Kolben
- 14
- Stirnkante
- 15
- Gehäusescheibe
- 16
- Wellenscheibe
- 17
- Käfig
- 18
- Wälzkörper
- 19
- Ausnehmung
- 20
- Wellenscheibe
- 21
- Auflagerelement
- 22
- Fluid
- 23
- Kissen
- 24
- Umhüllung
- 25
- Aufnahme
- 26
- Teil
- 27
- Teil
- 28
- Ansatz
- 29
- Radialflansch
- 30
- Axialspalt
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19831838 B4 [0002, 0002]
Claims (12)
- Bremseinrichtung insbesondere für ein Kraftfahrzeug, umfassend eine Bremsscheibe, eine die Bremsscheibe umgreifende Bremszange sowie zwei zum Bremsen an der Bremsscheibe anliegende Bremsbeläge, von denen einer mittels eines motorisch angetriebenen Kugelgewindetriebs umfassend eine Gewindespindel und eine Gewindemutter bewegbar ist, welcher Kugelgewindetrieb innerhalb der Bremszange aufgenommen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindel (
8 ) über ein Axiallager (12 ) an der Bremszange (3 ) gelagert ist, wobei das Axiallager (12 ) an der Bremszange (3 ) oder die Gewindespindel (8 ) am Axiallager (12 ) über ein flexibles Auflagerelement (21 ) kippbar gelagert ist. - Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Auflagerelement (
21 ) ein mit einem Fluid gefülltes Element (23 ) oder ein aus einem elastischen Material bestehendes Element oder ein Federelement ist. - Bremseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflagerelement (
21 ) mit der Gewindespindel (8 ) dreht oder lagefest mit der Bremszange (3 ) verbunden ist. - Bremseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass das Auflagerelement (
21 ) die Form einer Kreisscheibe aufweist und von der Gewindespindel (8 ) durchsetzt ist. - Bremseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflagerelement (
21 ) in einer es zumindest teilweise seitlich umschließenden gehäuseartigen Aufnahme (25 ) angeordnet ist. - Bremseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die gehäusartige Aufnahme (
25 ) aus wenigstens zwei Teilen (26 ,27 ) besteht, wobei ein Teil (27 ) unter Deformation des Auflagerelements (21 ) relativ zum anderen Teil (26 ) bewegbar ist. - Bremseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Teil (
26 ) topfartig und das zweite Teil (27 ) kolben- oder scheibenartig ist und mit geringem Spiel im ersten Teil (26 ) geführt ist. - Bremseinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Teil (
27 ) einen seitlichen Ringflansch (29 ) aufweist, der über einen Axialspalt (30 ) beabstandet der Stirnseite des ersten Teils (26 ) gegenüberliegt. - Bremseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindel (
8 ) zusätzlich über ein Radiallager (11 ) an der Bremszange (3 ) gelagert ist, in dem die Gewindespindel (8 ) kippbar aufgenommen ist. - Bremseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindemutter (
10 ) mit einem den Bremsbelag (5 ) aufweisenden Kolben (13 ) verbunden ist. - Bremseinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (
13 ) hohlzylindrisch ist und die Gewindespindel (8 ) in dem Kolben (8 ), vorzugsweise über gesamte Länge ihres Gewindeabschnitts, aufgenommen ist. - Bremseinrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (
13 ) in einem gehäuseartigen Abschnitt (6 ) der Bremszange (3 ) linear geführt ist.
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