DE102009010727B3 - Stahlgusswerkstoffzusammensetzung zur Herstellung von Kolbenringen und Zylinderlaufbuchsen - Google Patents

Stahlgusswerkstoffzusammensetzung zur Herstellung von Kolbenringen und Zylinderlaufbuchsen Download PDF

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Abstract

Eine Stahlwerkstoffzusammensetzung, insbesondere zur Herstellung von Kolbenringen und Zylinderlaufbuchsen, enthält die folgenden Elemente im angegebenen Anteil bezogen auf 100 Gew.-% des Stahlwerkstoffs: 0,5-1,2 Gew.-% C, 2,0-20,0 Gew.-% Cr, 49,0-97,1 Gew.-% Fe, 0,1-3,0 Gew.-% Mn, 0,1-3,0 Gew.-% Mo, 0-7,0 Gew.-% Nb, 2,0-10,0 Gew.-% Si, 0-7,0 Gew.-% Ti, 0-7,0 Gew.-% V und 0-0,5 Gew.-% W, wobei die Summe der Anteile von Nb, Ti, V und W 2,0-7,0 Gew.-% beträgt. Sie kann durch Herstellen einer Schmelze der Ausgangsmaterialien, und Abgießen der Schmelze in eine vorgefertigte Form hergestellt werden.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stahlgusswerkstoffzusammensetzung, die insbesondere zur Herstellung von Kolbenringen und Zylinderlaufbuchsen geeignet ist. Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Stahlgusswerkstoffzusammensetzung. Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung Kolbenringe und Zylinderlaufbuchsen, die als Grundkörper die erfindungsgemäßen Stahlgusswerkstoffzusammensetzungen umfassen.
  • Stand der Technik
  • Kolbenringe dichten in einem Verbrennungskraftmotor den zwischen Kolbenkopf und Zylinderwand vorhandenen Spalt gegenüber dem Brennraum ab. Bei der Auf- und Abbewegung des Kolbens gleitet der Kolbenring einerseits mit seiner äußeren Umfangsfläche in ständiger federnder Anlage gegen die Zylinderwand, andererseits gleitet der Kolbenring, bedingt durch die Kippbewegungen des Kolbens, oszillierend in seiner Kolbenringnut, wobei seine Flanken wechselnd an der oberen oder unteren Nutenflanke der Kolbenringnut anliegen. Bei den jeweils gegeneinander laufenden Gleitpartnern tritt in Abhängigkeit des Materials ein mehr oder weniger starker Verschleiß auf, der bei einem Trockenlauf zu so genannten Fressern, Riefenbildung und schließlich zu einer Zerstörung des Motors führen kann. Um das Gleit- und Verschleißverhalten von Kolbenringen gegenüber der Zylinderwand zu verbessern, wurden diese an deren Umfangsfläche mit Beschichtungen aus unterschiedlichen Materialien versehen.
  • Bei Zylinderlaufbuchsen wie beispielsweise denen von Hubkolben-Verbrennungskraftmaschinen muss eine hohe Verschleißfestigkeit gegeben sein, da anderenfalls, d. h. bei dünner werdender Zylinderlaufbuchse, die Gasleckage und der Ölverbrauch zunehmen können sowie die Leistung des Motors sich verschlechtert. Durch eine sich abreibende Zylinderlaufbuchse wird der Spalt zwischen Zylinderwand und Zylinderlaufbuchse immer größer, so dass Verbrennungsgase leichter an der Zylinderlaufbuchse vorbei austreten können (so genanntes Blow-By), was die Effizienz des Motors verringert. Durch einen vergrößerten Spalt wird weiterhin der im Verbrennungsraum zurückbleibende nicht abgestreifte Ölfilm dicker, so dass mehr Öl pro Zeiteinheit verloren gehen kann, also der Ölverbrauch erhöht wird.
  • Zur Herstellung hoch beanspruchter Teile von Verbrennungskraftmotoren, wie beispielsweise Kolbenringen und Zylinderlaufbuchsen, werden meist Gusseisenwerkstoffe bzw. Gusseisenlegierungen verwendet. Kolbenringe, insbesondere Kompressionsringe, unterliegen in hochbeanspruchten Motoren einer zunehmenden Belastung, unter anderem Kompressionsspitzendruck, Verbrennungstemperatur, EGR und Schmierfilmreduzierung, die deren Funktionseigenschaften, wie Verschleiß, Brandspurbeständigkeit, Microwelding und Korrosionsbeständigkeit, maßgeblich beeinflussen.
  • Gusseisenwerkstoffe gemäß dem Stand der Technik weisen jedoch ein hohes Bruchrisiko auf, so dass es bei der Verwendung bisheriger Werkstoffe häufig zu Ringbrüchen kommt. Gestiegene mechanisch-dynamische Belastungen führen zu kürzeren Lebensdauern von Kolbenringen oder Zylinderlaufbuchsen. Ebenso kommt es zu starker Verschleiß und Korrosion an Lauffläche und Flanke.
  • Höhere Zünddrücke, reduzierte Emissionen sowie die Kraftstoff-Direkteinspritzung bedeuten steigende Belastungen für Kolbenringe. Die Folge sind Beschädigungen und Aufplattierungen von Kolbenmaterial vor allem auf der unteren Kolbenringflanke.
  • Aufgrund der höheren mechanischen und dynamischen Beanspruchungen von Kolbenringen und Zylinderlaufbuchsen fordern immer mehr Motorenhersteller Kolbenringe und Zylinderlaufbuchsen aus hochwertigem Stahl (vergütet und hochlegiert, wie beispielsweise Werkstoff 1.4112). Hierbei bezeichnet man Eisenwerkstoffe mit weniger als 2,08 Gew.-% Kohlenstoff als Stahl. Liegt der Kohlenstoffgehalt höher, so redet man von Gusseisen. Stahlwerkstoffe besitzen gegenüber Gusseisen bessere Festigkeits- und Zähigkeitseigenschaften, da keine Störung durch freien Graphit im Grundgefüge vorhanden ist.
  • Meist werden hochchromlegierte martensitische Stähle für die Herstellung von Stahlkolbenringen oder -zylinderlaufbuchsen eingesetzt. Stahlkolbenringe werden aus Profildraht hergestellt. Der Profildraht wird rund gewickelt, aufgeschnitten und über einen „Urrund”-Dorn gezogen. Auf diesem Dorn erhält der Kolbenring durch einen Glühprozess seine erwünschte unrunde Form, wodurch die geforderten Tangentialkräfte eingestellt werden. Ein weiterer Nachteil der Herstellung von Kolbenringen aus Stahl ist, dass ab einem gewissen Durchmesser die Ringherstellung (Wickeln) aus Stahldraht nicht mehr möglich. Kolbenringe aus Gusseisen werden dagegen bereits unrund gegossen, so dass sie von Anfang an eine ideale Form aufweisen.
  • Gusseisen besitzt eine wesentlich niedrigere Schmelztemperatur als Stahl. Der Unterschied kann je nach chemischer Zusammensetzung bis zu 350°C betragen. Gusseisen ist daher einfacher zu schmelzen und zu gießen, da eine niedrigere Schmelztemperatur eine niedrigere Gießtemperatur und damit eine kleinere abkühlungsbedingte Schwindung bedeutet, wodurch der gegossene Werkstoff weniger Lunker bzw. Warm- und Kaltrisse aufweist. Eine niedrigere Gießtemperatur führt weiterhin zu einer geringeren Belastung des Formstoff (Erosion, Gasporositäten, Sandeinschlüsse) und des Ofens sowie zu geringeren Schmelzkosten.
  • Die Schmelztemperatur des Eisenwerkstoffs hängt nicht nur von seinem Kohlenstoffgehalt, sondern auch von dem „Sättigungsgrad” ab. Es gilt die vereinfachte Formel: Sc = C/(4,26 – 1/3(Si + P)).
  • Je näher der Sättigungsgrad an 1 liegt, desto niedriger ist die Schmelztemperatur. Bei Gusseisen wird zumeist ein Sättigungsgrad von 1,0 angestrebt, wobei das Gusseisen eine Schmelztemperatur von 1150°C aufweist. Der Sättigungsgrad von Stahl beträgt, abhängig von der chemischen Zusammensetzung, ungefähr 0,18. Eutektischer Stahl weist eine Schmelztemperatur von 1500°C auf.
  • Der Sättigungsgrad kann durch den Si- oder P-Gehalt deutlich beeinflusst werden. Zum Beispiel wird sich ein um 3 Gew.-% höherer Gehalt an Silizium ähnlich wie ein 1 Gew.-% höherer C-Gehalt aus. Es ist somit möglich, einen Stahlwerkstoff mit einem C-Gehalt von 1 Gew.-% und 9,78 Gew.-% Silizium herzustellen, der die gleiche Schmelztemperatur wie Gusseisen mit einem Sättigungsgrad von 1,0 (C: 3,26 Gew.-%, Si: 3,0 Gew.-%) aufweist.
  • Durch eine drastische Erhöhung des Si-Gehalts kann der Sättigungsgrad des Stahlwerkstoffs erhöht werden und die Schmelztemperatur auf das Niveau von Gusseisen abgesenkt werden. Somit ist es möglich, Stahl mit Hilfe derjenigen Technik herzustellen, die auch für die Herstellung von Gusseisen, beispielsweise GOE 44, verwendet wird.
  • Kolbenringe und Zylinderlaufbuchsen aus hochsiliziumhaltigem Stahlgusswerkstoff sind im Stand der Technik bekannt. Allerdings beeinflusst das in höheren Mengen vorhandene Silizium die Härtbarkeit des Werkstoffs negativ, da dessen Austenitumwandlungstemperatur „Ac3” erhöht wird.
  • Beschreibung der Erfindung
  • Folglich ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine hochsiliziumhaltige Stahlgusswerkstoffzusammensetzung, insbesondere zur Herstellung von Kolbenringen und Zylinderlaufbuchsen, bereitzustellen, welche eine verbesserte Verschleißbeständigkeit aufweist. Die Stahlgusswerkstoffzusammensetzung soll durch die Herstellung im Schwerkraftguss die Eigenschaften von vergütetem Gusseisen mit Kugelgraphit in mindestens einem der folgenden Punkte übertreffen:
    • – Mechanische Eigenschaften wie E-Modul, Biegefestigkeit
    • – Widerstandsfähigkeit gegenüber Brüchen
    • – Gestaltfestigkeit
    • – Flankenverschleiß
    • – Laufflächenverschleiß
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Stahlwerkstoffzusammensetzung gelöst, welche die folgenden Elemente im angegebenen Anteil enthält:
    C: 0,5–1,2 Gew.-% Nb: 0,1–7,0 Gew.-%
    Cr: 0,2–< 5,0 Gew.-% Si: > 3,0–10,0 Gew.-%
    Fe: 49,0–97,1 Gew.-% Ti: 0,1–7,0 Gew.-%
    Mn: 0,1–< 3,0 Gew.-% V: 0,1–7,0 Gew.-%
    Mo: 0,1–3,0 Gew.-% W: 0,0–0,5 Gew.-%
    wobei die Summe der Anteile von Nb, Ti, V und W 2,0–7,0 Gew.-% beträgt.
  • Die Inhaltsstoffe sind derart enthalten, dass die Summe aller genannten oder nicht explizit genannten Ausgangsmaterialien, Bestandteile, Inhaltstoffe, Elemente, und Zusatzstoffe in jedem Fall 100 Gew.-% ergeben. Der Anteil an Ausgangsmaterialien, Bestandteilen, Inhaltstoffen, Elementen und Zusatzstoffen kann durch verschiedene, dem Fachmann bekannte Verfahren eingestellt werden. Die chemische Zusammensetzung wird insbesondere in Abhängigkeit vom herzustellenden Werkstück eingestellt.
  • Die erhöhte Verschleißbeständigkeit wird erfindungsgemäß durch die Carbidbildner Niob, Titan, Vanadium und Wolfram erreicht. Erfindungsgemäß wurde gefunden, dass ein Anteil von 2,0–7,0 Gew.-% dieser Carbidbildner zu einer guten Verschleißfestigkeit führt, ohne dass sich die Bearbeitbarkeit des erhaltenen Werkstoffs so verschlechtern würde, dass sich dadurch die Herstellungskosten unverhältnismäßig erhöhen würden.
  • In Tabelle 1 findet sich eine Aufstellung der Härte von Carbiden der Elemente Niob, Titan, Vanadium und Wolfram: Tabelle 1
    Carbid NbC TiC VC WC W2C
    Härte HV (50 kg) 2000 3000 2900 2200 3000
  • Die folgenden Elemente sind in der erfindungsgemäßen Stahlwerkstoffzusammensetzung bevorzugt maximal im angegebenen Anteil bezogen auf 100 Gew.-% der Stahlgusswerkstoffzusammensetzung enthalten:
    B: max. 0,5 Gew.-%
    Cu: max. 2,0 Gew.-%
    Ni: max. 4,0 Gew.-%
    P: max. 0,1 Gew.-%
    Pb: max. 0,05 Gew.-%
    S: max. 0,05 Gew.-%
    Sn: max. 0,05 Gew.-%
  • Weiterhin ist es erfindungsgemäß bevorzugt, dass die erfindungsgemäße Stahlgusswerkstoffzusammensetzung nur Elemente, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus B, C, Cr, Cu, Fe, Mn, Mo, Nb, Ni, P, Pb, S, Si, Sn, Ti, V und W enthält, wobei die Summe dieser Elemente 100 Gew.-% ergibt.
  • Die erfindungsgemäße Stahlgusswerkstoffzusammensetzung reduziert die Neigung der daraus hergestellten Werkstücke, unter starker Hitze ihre Form zu verändern und sorgt somit für ein dauerhaft hohes Leistungsvermögen und vermindert darüber hinaus den Ölverbrauch. Die erfindungsgemäße Stahlgusswerkstoffzusammensetzung eignet sich daher aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften insbesondere für die Herstellung von Kolbenringen und Zylinderlaufbuchsen im automotiven und LB-Bereich, bzw. für Ventilsitzringe und Führungen. Darüber hinaus können damit Laufwerkdichtungen (LWD's), Trägerplatten für Bremsbeläge von Scheibenbremsen (Black Plates) sowie Ringe für Kühlaggregate, Pumpdüsen, sowie Zylinderlaufbuchsen (Liner) und Schonbuchsen bzw. Teile für die chemische Industrie hergestellt werden.
  • Die erfindungsgemäße Stahlgusswerkstoffzusammensetzung weist weiterhin den Vorteil auf, dass die Herstellung von beispielsweise Stahlkolbenringen und -zylinderlaufbuchsen mit den zur Herstellung von Gusseisen-Werkstücken notwendigen Maschinen und Technologien ermöglicht wird. Zudem entsprechen die Herstellungskosten denen von Gusseisen-Kolbenringen, was dem Hersteller einen Kostenvorteil und eine bessere Wertschöpfung bietet. Ebenso können Werkstoffparameter frei vom Zulieferer eingestellt werden.
  • Erfindungsgemäß wird weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Stahlgusswerkstoffzusammensetzung bereitgestellt, welches die folgenden Schritte umfasst:
    • a. Herstellen einer Schmelze der Ausgangsmaterialien, und
    • b. Abgießen der Schmelze in eine vorgefertigte Form.
  • Als Ausgangsmaterialien können beispielsweise Stahlschrott, Kreislaufmaterial und Legierungsstoffe verwendet werden. Der Schmelzprozess erfolgt in einem Ofen, vorzugsweise einem Kupolofen. Anschließend wird ein Rohling unter Erstarrung der Schmelze hergestellt. Der Rohling kann dabei mit im Stand der Technik bekannte Methoden gegossen werden, wie beispielsweise Schleuderguss, Strangguss, Stempel-Pressverfahren, Croning oder bevorzugt Grünsandformen.
  • Nach Erkalten der Stahlgusswerkstoffzusammensetzung wird die Form ausgelehrt und der erhaltene Rohling geputzt.
  • Gegebenenfalls kann der Rohling anschließend vergütet werden. Diese erfolgt durch die folgenden Schritte:
    • c. Austenitisieren der Stahlwerkstoffzusammensetzung oberhalb ihrer Ac3-Temperartur,
    • d. Abschrecken der Stahlwerkstoffzusammensetzung in einem geeigneten Abschreckmedium, und
    • e. Anlassen der Stahlwerkstoffzusammensetzung bei einer Temperatur im Bereich von 400 bis 700°C in einem Schutzgasofen.
  • Als Abschreckmedium wird bevorzugt Öl verwendet.
  • Zur weiteren Härtung des erfindungsgemäßen Stahlwerkstoffs kann im Anschluss an die zuvor erwähnten Verfahrensschritte ein Nitrieren der erhaltenen Stahlgusswerkstoffzusammensetzung erfolgen. Dies kann beispielsweise durch Gasnitrieren, Plasmanitrieren oder Drucknitrieren erfolgen.
  • Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
  • Beispiel
  • Es wurde ein Kolbenring aus einer erfindungsgemäßen Stahlwerkstoffzusammensetzung der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
    B: 0,001 Gew.-% Pb: 0,05 Gew.-%
    C: 0,8 Gew.-% S: 0,009 Gew.-%
    Cr: 3,0 Gew.-% Si: 3,0 Gew.-%
    Cu: 0,05 Gew.-% Sn: 0,001 Gew.-%
    Mn: 0,45 Gew.-% Ti: 0,63 Gew.-%
    Mo: 1,05 Gew.-% V: 0,82 Gew.-%
    Nb: 0,50 Gew.-% W: 0,003 Gew.-%
    P: 0,03 Gew.-% Fe: Rest
  • Dies erfolgte durch Herstellen einer Schmelze der Ausgangsmaterialien (Stahlschrott, Kreislaufmaterial und Legierungsstoffe), und Abgießen der Schmelze in eine vorgefertigten Grünsandform. Anschließend wurde die Form ausgelehrt und der erhaltene Kolbenring geputzt. Der Kolbenring wurde daraufhin vergütet. Diese erfolgt durch Austenitisieren oberhalb der Ac3-Temperartur der Stahlwerkstoffzusammensetzung, Abschrecken in Öl, und Anlassen bei einer Temperatur im Bereich von 400 bis 700°C in einem Schutzgasofen.

Claims (5)

  1. Stahlgusswerkstoffzusammensetzung, insbesondere zur Herstellung von Kolbenringen und Zylinderlaufbuchsen, dadurch gekennzeichnet, dass sie die folgenden Elemente im angegebenen Anteil, bezogen auf 100 Gew.-% der Stahlgusswerkstoffzusammensetzung, enthält: C: 0,5–1,2 Gew.-% Cr: 0,2–< 5,0 Gew.-% Fe: 49,8–97,1 Gew.-% Mn: 0,1–< 3,0 Gew.-% Mo: 0,1–3,0 Gew.-% Nb: 0,01–7,0 Gew.-% Si: > 3,0–10,0 Gew.-% Ti: 0,1–7,0 Gew.-% V: 0,1–7,0 Gew.-% W: 0,0–0,5 Gew.-%
    wobei die Summe der Anteile von Nb, Ti, V und W 2,0–7,0 Gew.-% beträgt.
  2. Verfahren zur Herstellung einer Stahlgusswerkstoffzusammensetzung gemäß Anspruch 1, umfassend die folgenden Schritte: a. Herstellen einer Schmelze der Ausgangsmaterialien, und b. Abgießen der Schmelze in eine vorgefertigte Form. sowie gegebenenfalls die folgenden Schritte: c. Austenitisieren der Stahlwerkstoffzusammensetzung oberhalb ihrer Ac3-Temperartur, d. Abschrecken der Stahlwerkstoffzusammensetzung in einem geeigneten Abschreckmedium, und e. Anlassen der Stahlwerkstoffzusammensetzung bei einer Temperatur im Bereich von 400 bis 700°C in einem Schutzgasofen.
  3. Verfahren zur Herstellung eines Stahlgusswerkstoffs gemäß Anspruch 2, weiterhin umfassend den folgenden Schritt: f. Nitrieren der erhaltenen Stahlwerkstoffzusammensetzung.
  4. Kolbenring, dadurch gekennzeichnet, dass er als Grundkörper eine Stahlgusswerkstoffzusammensetzung gemäß Anspruch 1 umfasst.
  5. Zylinderlaufbuchse, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Grundkörper eine Stahlgusswerkstoffzusammensetzung gemäß Anspruch 1 umfasst.
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