DE102009008499A1

DE102009008499A1 - Verfahren zur Aus- und Fortbildung von Fahrern in Kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE102009008499A1
Application number: DE102009008499A
Authority: DE
Inventors: Werner Struck
Original assignee: Dekra Automobil GmbH
Current assignee: Dekra Automobil GmbH
Priority date: 2009-02-11
Filing date: 2009-02-11
Publication date: 2010-08-19

Abstract

Verfahren zur Aus- oder Fortbildung von Fahrern in Kraftfahrzeugen, insbesondere in Lastkraftwagen, wobei ständig Betriebsdaten des Fahrzeuges automatisch erfasst und aufgezeichnet werden, die aufgezeichneten Betriebsdaten ausgewertet und mit vorher erfassten oder ermittelten Durchschnitts- oder Sollbetriebsdaten verglichen werden und das Ergebnis des Vergleichs auf einer im Blickfeld des Fahrers befindlichen fahrzeugseitigen Anzeige dargestellt wird.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Aus- und Fortbildung von Fahrern in Kraftfahrzeugen, insbesondere von Fahrern in Lastkraftwagen.
Es ist allgemein bekannt, dass bei vorausschauender Fahrweise erhebliche Treibstoffkosten eingespart werden können, wobei gleichzeitig auch der Aufwand für Verschleißteile und Inspektionen vermindert werden kann.
Allerdings wirken entsprechende Fahrkurse nur wenig nachhaltig, denn im oftmals hektischen Verkehrsgeschehen wird das Erlernte schnell vergessen.
Für moderne Motorsteuerungen werden vielfältige Parameter erfasst und berücksichtigt, um einen optimalen Betrieb des Motors zu ermöglichen. Dabei können die erfassten Parameter auch zur Erzeugung von Schaltempfehlungen dienen, die dem Fahrer angezeigt werden und bei deren Befolgung eine vergleichsweise wirtschaftliche Fahrweise gefördert wird.
Schließlich ist es für Speditionsbetriebe bekannt, dass deren Zentrale in ständiger Kommunikation mit den Fahrern stehen kann. Außerdem können die Daten von fahrzeugseitigen Navigationsgeräten und dergleichen an die Zentrale automatisch weitergegeben werden, so dass die Einsatzorte der Fahrzeuge bekannt sind und Umdisponierungen erleichtert werden.
Die Erfindung steht im Zusammenhang mit dem Problem, dass bislang keine erfolgsversprechenden Trainingsmaßnahmen für ausgebildete Fahrer von Lastkraftwagen angeboten werden.
Deshalb ist es Aufgabe der Erfindung, Verfahren und Vorrichtungen zu schaffen, die eine jederzeitige Weiterbildung der Fahrer erleichtern bzw. ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ständig Betriebsdaten des Fahrzeuges automatisch erfasst und aufgezeichnet werden, die aufgezeichneten Betriebsdaten ausgewertet und mit vorher erfassten bzw. ermittelten Sollbetriebsdaten verglichen werden und das Ergebnis des Vergleiches auf einer im Blickfeld des Fahrers befindlichen fahrzeugseitigen Anzeige dargestellt wird.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die in modernen Fahrzeugen ohnehin, etwa im Zusammenhang mit der Motorsteuerung, erfolgende Datenerfassung auch zur Fortbildung des jeweiligen Fahrers zu nutzen und dazu die aus den erfassten Daten ermittelbare Fahrweise des Fahrers auf einer Anzeige bildlich wiederzugeben und einer vergleichsweise optimalen Fahrweise gegenüberzustellen. Damit kann der Fahrer einerseits sein Potential zur Verbesserung seiner Fahrweise und andererseits auch unmittelbar die dazu zweckmäßigen Handlungen erkennen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die im Fahrzeug erfassten Betriebsdaten per Telematik an eine Zentrale übermittelt und mit Anweisungen eines in der Zentrale anwesenden Ausbilders auf der Anzeige dargestellt werden. Auf diese Weise wird die Möglichkeit geschaffen, dass ein Spezialist für Fahrtrainingsmaßnahmen ständig eine Vielzahl von Fahrern betreuen und unterweisen kann.
Wenn darüber hinaus in den ermittelten Betriebsdaten auch Daten über das Streckenprofil des durchfahrenen oder aktuellen Fahrweges und/oder den Einsatzort des Fahrzeuges enthalten sind, kann sich der zentrale Betreuer einem Fahrer immer bei besonders „interessanten” Fahrsituationen zuwenden.
Ein besonderer Vorzug der Erfindung liegt darin, dass die Erfindung nicht auf Unterweisungen der Fahrer im Zusammenhang mit einer wirtschaftlichen Fahrweise beschränkt ist, vielmehr können prinzipiell beliebige Optimierungsziele vorgegeben werden. Beispielsweise können auch die Sicherheit und/oder die Effizienz der Transportprozesse als Ziel vorgegeben werden.
In Abhängigkeit von den jeweiligen Zielvorstellungen brauchen dem Fahrer auf der Anzeige lediglich entsprechende Soll-Betriebsdaten in Gegenüberstellung zu den aktuellen Betriebsdaten gezeigt zu werden.
Im Übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfindung auf die Ansprüche und die nachfolgende Erläuterung der Zeichnung verwiesen, anhand der eine besonders vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung näher beschrieben wird.
Schutz wird nicht nur für angegebene oder dargestellte Merkmalskombinationen, sondern auch für prinzipiell beliebige Kombinationen der angegebenen oder dargestellten Einzelmerkmale beansprucht.
In der Zeichnung zeigt:
Die einzige Figur eine schematisierte Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems zur Aus- oder Fortbildung von Fahrern in Lastkraftwagen.
Ein in der Zeichnung nur schematisiert dargestellter Lastkraftwagen 1 besitzt vielfältige Steuerungs- und Assistenzsysteme, deren Sensoren entsprechend viele Parameter erfassen. Die entsprechenden Daten werden von zugeordneten Rechnern 3 einerseits für die jeweiligen Steuerungs- bzw. Assistenzfunktionen verarbeitet und andererseits an ein Telematikmodul 4 weitergeleitet. Dieses Modul 4 kommuniziert drahtlos mit einem Zentralmodul 5 einer Zentrale 6. Dort werden die erhaltenen Daten mittels eines Zentralrechners 7 ausgewertet und auf einer zentralen Anzeige 8 dargestellt. Damit kann ein sich in der Zentrale 6 aufhaltender Trainer die Fahrweise des Fahrers des Lastkraftwagens 1 erkennen. Nunmehr kann der Zentralrechner 7 automatisch oder unter Mitwirkung des Trainers eine im LKW 1 angeordnete Anzeige 9 ansteuern und dort einerseits die tatsächliche Fahrweise des Fahrers des Kraftwagens 1 bildhaft darstellen und andererseits einem durchschnittlichen Fahrverhalten weiterer Fahrer oder einem optimierten Fahrverhalten gegenüberstellen. Gegebenenfalls kann der Trainer in der Zentrale 6 auch Sprachkontakt mit einem oder ausgewählten Fahrern aufnehmen.
Zweckmäßig ist im Lastkraftwagen 1 auch ein nicht näher dargestelltes Navigationssystem angeordnet, welches über das Telematikmodul 4 sowie das Zentralmodul 5 dem Zentralrechner 7 Daten über das aktuelle Streckenprofil, den Einsatzort des Lastkraftwagens 1 sowie dessen Fahrziel zuspielt. Damit wird die Möglichkeit eröffnet, dass der Trainer in der Zentrale 6 bei für ein Fahrtraining besonders ergiebigen Streckenabschnitten in Kontakt mit dem jeweiligen Fahrer treten kann.

Claims

Verfahren zur Aus- oder Fortbildung von Fahrer in Kraftfahrzeugen, insbesondere in Lastkraftwagen, wobei ständig Betriebsdaten des Fahrzeuges automatisch erfasst und aufgezeichnet werden, die aufgezeichneten Betriebsdaten ausgewertet und mit vorher erfassten oder ermittelten Durchschnitts- oder Sollbetriebsdaten verglichen werden und das Ergebnis des Vergleichs auf einer im Blickfeld des Fahrers befindlichen fahrzeugseitigen Anzeige (9) dargestellt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erfassten Betriebsdaten über eine Telematik-Anordnung (4, 5) an eine Zentrale (6, 7) übermittelt und mit Anweisungen eines in der Zentrale anwesenden Ausbilders auf der Anzeige (9) dargestellt werden.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den ermittelten Betriebsdaten auch Daten über das Streckenprofil des durchfahrenen oder aktuellen Fahrweges und/oder Daten über den Einsatzort bzw. das Fahrziel des Fahrzeuges enthalten sind.