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Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Behältnisses als handtragbares oder auf den Rücken schnallbares Feuerlöschgerät, wobei das Behältnis einen Druckraum zur Aufnahme eines Löschmittels aufweist.
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Das im Rahmen der Erfindung betrachtete Behältnis soll zum kontrollierten Ausbringen pulver- oder gelförmiger Löschmittel dienen. Regelmäßig wird das Behältnis mit geeigneten Ventilmitteln ausgeführt sein, welche vom Benutzer selektiv geöffnet werden können, beispielsweise durch Drücken oder anderweitiges Betätigen eines Ventilbetätigungselements (z. B. Knopf, Hebel). In dem Behältnis steht die darin aufgenommene Substanz (Füllgut) unter Druck. Dieser Druck bewirkt bei Öffnen des Ventils, dass Teile des Füllguts aus dem Behältnis herausströmen. Eine zusätzliche Krafteinwirkung von außen ist hierzu nicht erforderlich. Je nach Ausgestaltung der Ventilmittel kann die ausströmende Substanz ihren Aggregatszustand wie innerhalb des Behältnisses beibehalten oder beim Austritt aus dem Behältnis beispielsweise aufschäumen oder sich zu einem Sprühnebel verteilen.
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Als Druckerzeugungsmittel zur Erzeugung des auf ein Füllgut wirkenden Drucks sind Druckgase (Treibgas) bekannt, die freilich in der Regel eine druckfeste Ausgestaltung des Behältnisses erfordern und zumindest in früherer Zeit oftmals klimaschädliche Wirkung hatten. Als Alternative wurde im druckschriftlichen Stand der Technik die Verwendung einer elastisch dehnbaren, schlauch- bzw. kondomartigen Füllblase vorgeschlagen, in die das Füllgut eingefüllt wird und die sich beim Befüllen massiv ausdehnt. Die Dehnarbeit wird in Form von potentieller Energie in der Füllblase gespeichert. Diese Energie wird genutzt, um die für das Ausbringen des Füllguts erforderliche Kraft zu erzeugen. Weil die Ausbringkraft von der (gedehnten) Blase selbst aufgebracht wird, kann man sie auch als (befüllbaren) Kraft- oder Druckkörper bezeichnen.
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Beispiele für Behältnisse mit elastisch dehnbaren Füllblasen, deren Dehnspannung zur Erzeugung der benötigten Ausbringkraft genutzt wird, finden sich in
DE 43 33 627 C2 ,
DE 201 20 143 U1 und
DE 201 20 142 U1 . Die Erfindung befasst sich mit Behältnissen des in diesen Dokumenten gezeigten Typs, also Behältnissen (gleich welcher Gestalt), die einen elastisch dehnbaren und mindestens einen Füllraum für das Füllgut begrenzenden Druckkörper zur Erzeugung eines auf das Füllgut wirkenden Drucks aufweisen.
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US 5,052,493 offenbart ein Feuerlöschsystem in einem Flugzeug, wobei das Feuerlöschsystem eine Vielzahl Sprühköpfe aufweist, die über die Kabine des Flugzeugs verteilt angeordnet sind. Jedem Sprühkopf ist ein Vorratsbeutel zugeordnet, in dem sich Löschwasser befindet. Der Vorratsbeutel ist in einem kugelförmigen, als Druckgefäß ausgebildeten Hüllkörper aufgenommen. Über eine Rohrleitung kann Kohlendioxid als Druckgas in einen Zwischenraum zwischen dem Hüllkörper und dem Vorratsbeutel eingeleitet werden, wodurch der Beutel von außen unter Druck gesetzt wird und dadurch das in ihm enthaltene Löschwasser aus dem Beutel herausgetrieben wird.
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Zum weiteren Stand der Technik betreffend Behälter mit elastisch dehnbaren Füllblasen wird auf
WO 2007/009651 A2 ,
DE 103 10 079 A1 und
US 3,672,543 verwiesen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein handtragbares oder auf den Rücken schnallbares Feuerlöschgerät bereitzustellen, das eine Massenproduktion in industriellem Maßstab ermöglicht und über einen breiten Füllgradbereich hinweg akzeptable Ausbringkräfte für das Füllgut erzielt, die sich über die vorgesehene Aufbewahrungsdauer des eingefüllten Löschmittels zudem nicht wesentlich ändern sollten.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß eine Verwendung eines Behältnisses als handtragbares oder auf den Rücken schnallbares Feuerlöschgerät gemäß Anspruch 1 vorgesehen, wobei der Druckkörper des Behältnisses in einem im Vergleich zu dem Druckkörper steifer ausgeführten nicht-metallischen Gehäuse aufgenommen ist und mindestens eine Silikongummi-Materiallage besitzt, welche aus einem additionsvernetzenden, vorzugsweise zweikomponentigen Silikonkautschuk hergestellt ist. Einkomponentige Systeme sollen freilich im Rahmen der Erfindung nicht grundsätzlich ausgeschlossen sein.
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Es hat sich gezeigt, dass die hier betrachteten additionsvernetzenden Silikonkautschuke, die je nach Viskosität sowohl als Flüssigsilikone (LSR; Liquid Silicone Rubber) als auch als Feststoffsilikone auftreten können, nach der Vernetzung (Vulkanisation) eine Kraft-Dehnungs-Charakteristik bieten können, die bereits bei sehr geringer Dehnung (geringer Füllung) die beabsichtigte bzw. gewünschte Ausbringkraft erzeugen können und dann über eine vergleichsweise große Füllbandbreite keine übermäßige Zunahme der von ihnen erzeugten Ausbringkraft zeigen. Dies ist aus zweierlei Gründen vorteilhaft: erstens wünscht der Anwender eines als Spender dienenden Behältnisses regelmäßig, dass das Füllgut mit möglichst konstanter Geschwindigkeit aus dem Behältnis strömt, gleichgültig wie groß der aktuelle Füllgrad ist. Zweitens ist es aus Benutzersicht wünschenswert, einen möglichst großen Anteil des Füllguts aus dem Behältnis herauszuholen. Bei Ausgestaltungen des Behältnisses mit einem steifen Außengehäuse, wo ein etwaiger Füllrest nicht durch händisches Zusammendrücken des Behältnisses herausbekommen werden kann, sollte deshalb der Druckkörper auch noch bei schon weitgehender Entleerung einen ausreichenden Druck auf den verbliebenen Rest des Füllguts aufbringen können.
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Dieses Anforderungsprofil führt dazu, dass im ungefüllten Zustand des Behältnisses ein möglichst kleines Leervolumen im Inneren des Druckkörpers vorhanden sein sollte (dieses definiert den nicht, jedenfalls nicht durch Eigenkontraktion des Druckkörpers ausbringbaren Füllgutrest), dass zugleich aber der Druckkörper vergleichsweise stark dehnbar sein sollte, um ein akzeptabel großes Füllvolumen bereitstellen zu können. Es hat sich gezeigt, dass mit einer aus additionsvernetzendem Silikonkautschuk hergestellten Druckblase für den praktischen Gebrauch akzeptable Entleerungsgrade erzielbar sind. Der Druckkörper ist zweckmäßigerweise so bemessen und ausgeführt, dass bei Befüllung eines erfindungsgemäßen Behältnisses mit einer für das Behältnis angegebenen Nennfüllmenge die in dem Druckkörper gespeicherte Dehnungsenergie eine Ausbringrate von mindestens 87%, bevorzugt mindestens 90% und noch bevorzugter mindestens 93% der Nennfüllmenge gewährleistet, jedenfalls innerhalb einer geplanten oder vorgegebenen Lebensdauer bzw. maximalen Aufbewahrungsdauer des gefüllten Behältnisses. Die Erfindung kann unter Umständen sogar Ausbringraten von über 95% bis hin zu über 98% gewährleisten, d. h. 95 bzw. 98% der eingefüllten Füllgutmenge können ausgebracht werden. Erfindungsgemäße Behältnisse besitzen vorzugsweise ein Nennfüllvolumen von wenigstens einigen zehn Millilitern, beispielsweise mindestens 50 ml oder mindestens 80 ml und sind ohne weiteres einsetzbar bis hin zu Nennfüllvolumina von etlichen Litern. Beispielsweise sind erfindungsgemäße Behältnisse mit Nennfüllvolumina im hohen einstelligen oder sogar im zweistelligen Literbereich vorstellbar.
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Darüber hinaus gestatten additionsvernetzende Silikonkautschuke bei der Herstellung von Formteilen kurze Zykluszeiten, insbesondere regelmäßig kürzer als peroxidisch vernetzende einkomponentige Festsilikonkautschuke. Dies macht sie für die Massenproduktion besonders geeignet. Außerdem besteht kein Nachschubproblem an Rohstoffen, wie es beispielsweise bei Naturkautschuken im Fall einer großindustriellen Fertigung zu befürchten wäre.
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Die im Rahmen der Erfindung betrachteten additionsvernetzenden Silikonkautschuke umfassen allgemein Polymere, Füllstoffe, Vernetzer und gegebenenfalls weitere Additive. Das Grundpolymer in dem Silikonkautschuk ist ein Polyorganosiloxan. Dieses besteht aus einem Grundgerüst von Siliciumatomen, welche über Sauerstoffatome verknüpft sind (-Si-O-Si-O-), wobei die freien Valenzen der Siliciumatome durch organische Gruppen, wie Wasserstoff, Methyl oder Vinyl, abgesättigt sind.
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Die unvulkanisierte bzw. nicht vernetzte Silikonmischung ist mehr oder weniger viskos und plastisch. Um zu einem gummielastischen, festen Material zu gelangen, muss die viskose, kautschukelastische Silikonmischung deshalb vulkanisiert, d. h. vernetzt werden. Die Vernetzungs- bzw. Vulkanisationsreaktion erfolgt durch Addition einer Si-H-Gruppen von Vernetzermolekülen an eine Vinylgruppe eines Polysiloxans über eine katalysierte Hydrosilylierung. Als Katalysator wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorzugsweise ein Edelmetallkatalysator, insbesondere ein Platinkatalysator, verwendet. Die platinkatalysierte Additionsvernetzung weist im Gegensatz zu einer peroxidischen oder kondensationsvernetzenden Reaktion den Vorteil auf, dass sie wesentlich schneller ist und keinerlei unerwünschte Spalt- und Nebenprodukte erzeugt.
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Im Fall zweikomponentiger Systeme, die erst bei der Verarbeitung vermischt werden, umfasst die erste Komponente („A-Komponente”) üblicherweise den Katalysator und niedrigviskose vinylfunktionelle Polysiloxane, typischerweise vinylfunktionelle Polydiorganylsiloxane. Die zweite Komponente („B-Komponente”) umfasst wasserstofffunktionelle Polysiloxane und/oder Silanverbindungen als Vernetzer, vorzugsweise Methylhydrogensiloxan.
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Die Vernetzungs- bzw. Vulkanisationsreaktion lässt sich über die Konzentration des Katalysators und eines optional in der Reaktionsmischung vorliegenden Inhibitors, der typischerweise ein Bestandteil der B-Komponente ist, steuern. Als Inhibitor kann beispielsweise ein höherer Alkohol, wie n-Butanol, n-Pentanol oder n-Hexanol, verwendet werden. Auch 1-Ethinyl-1-cyclohexanol ist ein geeigneter Inhibitor.
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Das in der vorliegenden Erfindung verwendete Silikon kann beispielsweise ein MVQ-Flüssigsilikon und vorzugsweise ein platinkatalysiertes, additionsvernetztes, zweikomponentiges MVQ-Flüssigsilikon sein. In einem solchen Flüssigsilikon ist das Grundpolymer ein Methylvinyl-Polysiloxan, in welchem die Siliciumatome des Si-O-Grundgerüsts mit Methylgruppen und Vinylgruppen verknüpft sind, wobei die Zahl der Methylgruppen in der Regel deutlich größer ist als die Zahl der Vinylgruppen. Durch Variation der Vinylgruppendichte kann die Vernetzungsdichte des resultierenden Vulkanisats gesteuert werden.
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Als Füllstoffe können im Rahmen der vorliegenden Erfindung beispielsweise pyrogene Kieselsäuren, insbesondere pyrogene Kieselsäuren mit BET-Oberflächen von größer als 100 m2/g, oder gefällte Kieselsäuren, Quarzmehl oder Diatomeenerden oder spezielle Rußsorten verwendet werden. Auch Kreide, Glimmer, Kaolin, Al(OH)3 und/oder Metalloxide stellen geeignete Füllstoffe dar. Die Füllstoffe dienen zur Festigung der erhaltenen Vulkanisate.
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Geeignete Additive umfassen beispielsweise Farbstoffe, Pigmente, Antiklebmittel, Weichmacher und Haftvermittler.
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Die in der vorliegenden Erfindung für die Silikongummi-Materiallage verwendeten vernetzten bzw. vulkanisierten Silikone haben vorzugsweise eine Dichte (gemessen nach ASTM D792) zwischen 1,05 und 1,35 g/cm3, besser zwischen 1,08 und 1,25 g/cm3 und noch besser zwischen 1,1 und 1,2 g/cm3. Die Härte (gemessen nach ASTM D2240) der vernetzten bzw. vulkanisierten Silikone hegt vorzugsweise im Bereich zwischen 38 und 82 Shore A, besser im Bereich zwischen 44 und 70 Shore A und noch besser im Bereich zwischen 50 und 60 Shore A. Die Zugfestigkeit (gemessen nach ASTM D412 C) liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 5,0 und 14,5 MPa, besser zwischen 8,0 und 12,5 MPa. Die Bruchdehnung des Silikongummis, gemessen nach ASTM D412 C, liegt vorzugsweise bei mindestens 80%. In bestimmten Fällen kann die Bruchdehnung der verwendeten Silikone erheblich über 80% liegen, beispielsweise bei mindestens 200% oder mindestens 300% oder mindestens 400% oder mindestens 500%, in manchen Fällen sogar mindestens 800%.
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Ein im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders geeignetes Silikon ist der unter der Produktbezeichnung SILASTIC® LC-70-2004 von der Firma Dow Corning erhältliche Flüssigsilikonkautschuk. Andere beispielhaft verwendbare Silikonkautschuke werden von der Firma Wacker Chemie AG unter der Produktbezeichnung ELASTOSIL® LR vertrieben, etwa die Flüssigsilikone der 3003 und 3005-er Reihe.
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Der Druckkörper kann beispielsweise mittels Spritzgießen der oben beschriebenen additionsvernetzenden Silikone hergestellt werden. Dazu werden im Fall von Zweikomponenten-Systemen die pumpfähigen Komponenten, d. h. Teil A und Teil B, über dazu geeignete Pumpensysteme einem Mischblock zugeführt und üblicherweise im Verhältnis 1:1 zusammengemischt. Zur Änderung der Farbe oder Erzielung eines bestimmten Eigenschaftsprofils des Produkts können Farben und Additive, typischerweise in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-% zugemischt werden. Das Material wird anschließend in der Regel über einen statischen Mixer der Spritzeinheit einer Spritzgießmaschine zugeführt. Um eine frühzeitige Vulkanisation zu verhindern, wird die Temperatur dabei in einem Temperaturbereich von etwa 20°C bis 30°C gehalten. Das Material wird dann in ein heißes Werkzeug bzw. in eine heiße Spritzgießform eingespritzt und dadurch vernetzt bzw. vulkanisiert. Vorzugsweise werden hierfür mit einem Kaltkanalsystem ausgerüstete Spritzgießformen verwendet. Diese ermöglichen optimale Zykluszeiten und eine abfallminimierte Produktion. Das resultierende Produkt wird anschließend aus der Form ausgetragen, beispielsweise durch Abblasen.
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Für den Einsatz in gewissen Bereichen, beispielsweise im medizinisch-technischen, im lebensmittelnahen und im pharmazeutischen Bereich, müssen die gefertigten Druckkörper bestimmte Richtlinien, wie z. B. nach FDA, erfüllen, weswegen eine Nachtemperung erforderlich sein kann. Dabei werden flüchtige, nicht vernetzte Bestandteile aus dem Vulkanisat entfernt. Ein typischer Tempervorgang findet beispielsweise bei 200°C über 4 Stunden in einem Ofen mit Frischluftzufuhr statt.
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Die Vernetzung bzw. Vulkanisation erfolgt beispielsweise bei Temperaturen von 140°C bis 230°C, insbesondere bei 170°C bis 210°C. Die Vernetzungs- bzw. Vulkanisationszeit hängt insbesondere von der Formtemperatur und der Geometrie des herzustellenden Silikonartikels, vor allem von der Wandstärke, ab. Bei einer Wandstärke von 2 mm und einer Temperatur von 200°C liegt die Vernetzungs- bzw. Vulkanisationszeit typischerweise im Bereich von 7 bis 14 Sekunden.
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Der Einspritzdruck hängt von der Geometrie des Angußkanals ab und beträgt in der Regel zwischen 100 und 1000 bar. Die Einfüllzeit beträgt üblicherweise 0,5 bis 5 Sekunden. Der Nachdruck steht typischerweise für 0,5 bis 4 Sekunden mit einem Druck von 50 bis 200 bar an, um ein Zurückdrücken des Silikons aus der Kavität der Spritzgießform zu vermeiden.
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Die oben beschriebenen Silikone haben eine gute Witterungs-, UV- und Alterungsbeständigkeit, eine hohe Hitzestabilität und Kälteflexibilität, ein vorteilhaftes Brandverhalten dank untoxischer Verbrennung sowie eine ausgezeichnete physiologische Verträglichkeit und Umweltverträglichkeit. Sie zeichnen sich überdies durch eine große Dehnfähigkeit, eine hohes Druckaufnahmevermögen sowie eine gute Langzeitstabilität (Relaxation) aus.
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Der Druckkörper kann ein Einschicht- oder ein Mehrschichtgebilde sein. Dabei kann er eine einzige aus additionsvernetzendem Silikonkautschuk hergestellte Silikongummi-Materiallage aufweisen. Alternativ kann er aber auch eine Mehrzahl übereinander liegender Materiallagen besitzen, von denen mindestens zwei aus additionsvernetzendem Silikonkautschuk hergestellte Silikongummi-Materiallagen sind. Diese mehreren Silikongummi-Materiallagen können dabei wenigstens zum Teil unmittelbar aufeinander liegen oder durch eine oder mehrere Schichten aus anderem Material voneinander getrennt sein. Im Fall eines Mehrschichtaufbaus des Druckkörpers können alle Schichten stoffschlüssig miteinander verbunden sein, entweder durch direkte Vernetzung oder durch Verwendung eines Klebstoffs. Es kann aber zumindest ein Teil der Lagen auch ohne innigen Stoffschluss lediglich aufeinander liegen und beispielsweise durch Reibung aneinander haften. Insbesondere soll nicht ausgeschlossen sein, den Druckkörper nach Art der in
DE 43 33 627 C2 gezeigten Verpackung doppellagig (oder allgemein: mehrlagig) auszuführen und nur einen Teil der Lagen des Druckkörpers aus einem additionsvernetzenden Silikonkautschuk zu fertigen, den anderen Teil jedoch aus einem anderen Elastomermaterial.
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In jedem Fall ist vorzugsweise mindestens eine Hauptmateriallage des Druckkörpers von einer aus additionsvernetzendem Silikonkautschuk hergestellten Silikongummi-Materiallage gebildet.
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Gleichgültig ob einzeln oder mehrfach vorgesehen, kann jede Silikongummi-Materiallage nach Bedarf innenseitig oder/und außenseitig mit einer dünnen Beschichtung versehen sein, etwa bei einem besonders aggressiven Füllgut.
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Bei dem erfindungsgemäßen Behältnis entstammt die Energie zur Unterdrucksetzung des Füllguts vorzugsweise allein aus der elastischen Dehnung des Druckkörper. Das heißt, das erfindungsgemäße Behältnis ist vorzugsweise frei von jeglichen Treibgasen und auch frei von jeglichen anderen mechanischen Krafterzeugern, mittels welcher das in dem Druckkörper befindliche Füllgut unter Druck gesetzt werden könnte, etwa eine außerhalb des Druckkörpers angeordnete und auf diesen einwirkende Federanordnung.
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Die Möglichkeit, den Spendebehälter treibgasfrei zu gestalten, kann zu einer Reduzierung des Gesamtgewichts des Behältnisses genutzt werden, indem ein den Außenmantel des Behältnisses bildendes, den Druckkörper aufnehmendes Gehäuse zumindest zu einem überwiegenden Teil aus einem steifen Kunststoffmaterial gefertigt wird. Bisherige treibmittelbasierende Spender erfordern dagegen oftmals ein metallisches Außengehäuse, das ein entsprechend hohes Gewicht mit sich bringen kann. Dies gilt beispielsweise für zahlreiche Feuerlöschgeräte, die man in der Hand tragen kann oder die auf den Rücken geschnallt werden können. Eine Gewichtseinsparung durch Verzicht auf ein metallisches, druckfestes Außengehäuse kann dabei zu ernormen Arbeitserleichterungen im Einsatz des Feuerlöschgeräts führen.
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Die beigefügte einzige Zeichnung zeigt in schematisierter Form ein Ausführungsbeispiel eines Spenders, bei dem die Erfindung zum Einsatz kommen kann. Das Behältnis – allgemein mit 10 bezeichnet – ist hier als dosen- oder flaschenartiger Behälter ausgebildet und weist ein stabiles, relativ steifes Außengehäuse 12 auf. Das Außengehäuse 12 ist im gezeigten Beispielfall zylindrisch (beispielsweise mit Kreis- oder Rechteckquerschnitt) ausgebildet, es kann aber bei alternativen Ausführungsformen auch einen über seine Höhe veränderlichen Querschnitt besitzen. Das Gehäuse 12 besitzt einen Gehäuseboden 14, ein Gehäuseoberteil 16 sowie einen zwischen Boden 14 und Oberteil 16 verlaufenden Mantel 18. Weil das Behältnis 10 treibgasfrei ist, kann das Gehäuse 12 im Vergleich zu druckfesten Metallgehäusen weniger widerstandsfähig ausgeführt sein. Es kann deswegen aus einem vergleichsweise leichten Material bestehen oder/und vergleichsweise dünnwandig ausgeführt sein. Beispielsweise kann das Gehäuse 12 aus einem Kunststoffmaterial oder sogar zumindest teilweise aus einem Pappmaterial bestehen. Es versteht sich freilich, dass die Erfindung gleichermaßen bei einem Metallgehäuse zum Einsatz kommen kann, wie es beispielsweise von herkömmlichen Sprühdosen mit Blechgehäuse bekannt ist.
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In dem Gehäuse
12 ist ein im gezeigten Beispielfall einlagig ausgeführter, gummielastischer Druckkörper (Füllblase)
20 untergebracht, welcher durch Spritzgießen eines additionsvernetzenden Flüssig- oder Feststoffsilikonkautschuks hergestellt ist. Der Druckkörper
20 ist hier als Einkammerblase ausgebildet, die einen einzigen Füllraum
22 für das in dem Spendebehälter
10 aufzubewahrende Füllgut begrenzt. In alternativen Ausgestaltungen kann der Druckkörper
20 bei Bedarf auch mindestens zwei separate Füllkammern bilden. Am Gehäuseoberteil
16 ist eine Spendeeinheit
24 (Ventilbaugruppe) mit einem nicht näher dargestellten Abgabeventil befestigt, das mittels eines hier als niederdrückbarer Betätigungskopf ausgebildeten Betätigungselements
26 selektiv vom Benutzer für die Abgabe von Füllgut aus dem Behälter
10 geöffnet werden kann. Die auszugebende Substanz tritt an einer Spendeöffnung
28 aus, beispielsweise in Strangform, als Schaum oder als Sprühnebel. Der Druckkörper
20 ist in nicht näher dargestellter Weise dicht mit der Spendeeinheit
24 verbunden. Beispielhafte Konstruktionen zur dichten Ankopplung eines zur Füllgutaufnahme dienenden, dehnbaren Elastomerkörpers an eine Spendeeinheit können den weiter oben erwähnten Dokumenten
DE 201 20 142 U1 und
DE 201 20 143 U1 entnommen werden.
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Im leeren, d. h. noch nicht befüllten Zustand besitzt der Druckkörper 20 beispielsweise die Form eines unten geschlossenen Schlauchstücks oder Tubus, etwa in der Form eines ausgerollten Kondoms mit kleinem Leervolumen. In diesem Zustand berührt der Druckkörper weder den Boden 14 des Gehäuses 12 noch dessen Mantel 18. Die geringe Größe des Leervolumens des Druckkörpers 20 im unbefüllten Zustand gewährleistet eine entsprechend hohe Ausbringrate (Entleerungsrate). Bei Befüllung des Druckkörpers 20 dehnt sich dieser sowohl in der Länge als auch in der Breite aus, bis er schließlich in Anlage an dem Mantel 18 und am Boden 14 des Gehäuses 12 gelangt. Diese Situation ist in 1 dargestellt. Es versteht sich, dass der in 1 gezeigte Zustand noch nicht der Endbefüllungszustand sein muss; eine weitere Füllung über den Zustand gemäß 1 hinaus ist durchaus möglich. Im befüllten Zustand zeigt der Druckkörper 20 beispielsweise die Form einer Blase (vergleichbar mit einem aufgeblasenen Luftballon). Der zum Befüllen notwendige Druck wird durch die Elastizität des Druckkörpers 20 aufgenommen und wird dort in Form potentieller Energie gespeichert. Bei Betätigung der Spendeeinheit 24 drängt der gedehnte Druckkörper 20 einen Teil des darin enthaltenen Füllguts aus dem Füllraum 22 heraus; hierbei zieht sich der Druckkörper 20 etwas zusammen. Die für die Ausbringung des Füllguts erforderliche Ausbringkraft wird demnach allein von dem Druckkörper 20 aufgebracht.
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Der Druckkörper 20 ist vorzugsweise so ausgestaltet, dass er bei Befüllung bis zu einer vorgegebenen Nennfüllmenge sich zwar an den Gehäuseboden 14 anlegt, dort jedoch keine Einstülpung nach oben erfährt, d. h. sich stellenweise wieder vom Boden 14 abhebt und zum Gehäuseinneren hin vom Boden wegwölbt. Eine Anlage des Druckkörpers 20 am Gehäuseboden 14 sorgt für eine Stabilisierung des Druckkörpers innerhalb des Gehäuses 12. Diese Stabilität wird gefährdet, wenn der Druckkörper ausknickt und sich so stellenweise wieder vom Boden entfernt. Außerdem reduziert sich durch ein derartiges Einstülpen des Druckkörpers 20 der verfügbare Füllraum.
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Erfindungsgemäße Behältnisse können als Feuerlöscher eingesetzt werden und zur Ausbringung eines geeignet fließfähigen Löschpulvers oder Löschgels dienen.