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Die
Erfindung betrifft einen Dübel zur Befestigung an Hohl-
und in Vollbaustoffen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1.
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Ein
derartiger Dübel ist bekannt aus dem europäischen
Patent
EP 1 275 860
B1 . Der bekannte Dübel weist zwei in Längsrichtung
verlaufende Spreizschenkel auf, die durch Eindrehen einer Schraube
in den Dübel und zwischen die Spreizschenkel aufspreizbar
sind, um den Dübel zu verankern. An einem hinteren Dübelende
verbindet ein hülsenförmiges Dübelende
die beiden Spreizschenkel, an einem vorderen Ende verbindet eine
Dübelspitze die Spreizschenkel. Die Dübelspitze
weist zum Einschrauben der Schraube insbesondere ein axiales Durchgangsloch
auf. Während in der Dübelspitze ein Gewindeeingriff
der eingeschraubten Schraube vorgesehen ist, ist im hülsenförmigen
Dübelende an sich kein Gewindeeingriff vorgesehen, so dass
die Schraube gegenüber dem Dübelende verschiebbar ist.
Es verbinden nicht nur die Dübelspitze und das Dübelende
die Spreizschenkel miteinander, sondern umgekehrt verbinden auch
die sich in Längsrichtung des Dübels zwischen
der Dübelspitze und dem Dübelende erstreckenden
Spreizschenkel die Dübelspitze mit dem Dübelende.
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In
Umfangsrichtung verbindet ein dehnbares Material die Spreizschenkel,
das durch mehrere Schlitze durchbrochen ist, die schräg
zur Längsrichtung des Dübels verlaufen. Zur Dehnbarkeit
kann das Material dünn ausgebildet und/oder wellenförmig sein.
Das dehnbare Material verhindert, dass die Schraube beim Eindrehen
in den Dübel seitlich zwischen dem Spreizschenkeln aus
dem Dübel austritt und erhöht eine Torsionssteifigkeit
des Dübels.
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Beim
Verankern in einem Vollbaustoff wie Beton drückt die zwischen
die Spreizschenkel eingedrehte Schraube die Spreizschenkel auseinander, was
als Aufspreizen bezeichnet wird, und verankert, d. h. befestigt
den Dübel dadurch in einem Bohrloch im Vollbaustoff.
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In
einem Hohlbaustoff wie Lochziegel oder einer Platte verwinden sich
die Spreizschenkel des Dübels beim Einschrauben der Schraube
um die Schraube und umeinander, was als „Verknoten” bezeichnet
wird. Durch das Verknoten hintergreift der Dübel den Hohlbaustoff
oder die Platte und ist durch Formschluss gegen Herausziehen gesichert,
was ebenfalls als Verankern bezeichnet werden kann.
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Ausgehend
von vorstehendem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen in einem Hohlbaustoff anders spreizenden Dübel vorzuschlagen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst. Die Spreizschenkel des erfindungsgemäßen
Dübels weisen Querschlitze auf, die Knickstellen bilden,
an denen die Spreizschenkel in einem Hohlbaustoff ausknicken. Der
erfindungsgemäße Dübel verknotet also nicht,
sondern er knickt aus und bewirkt dadurch den Hintergriff, der den
Dübel durch Formschluss in einem Hohlbaustoff oder einer
Platte hält. In einem Vollbaustoff erfolgen das Aufspreizen
und Verankern des Dübels an sich wie im Stand der Technik.
Vorteil der Erfindung ist, dass sie einen kürzeren Dübel
ermöglicht, weil die Spreizschenkel zum Ausknicken weniger
lang sein müssen als zum Verknoten.
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Bei
der Herstellung des Dübels aus Kunststoff ist das dehnbare
Material vorzugsweise einstückig mit den Spreizschenkeln
und besteht somit aus demselben Kunststoff wie der übrige
Dübel. Das dehnbare Material ist in diesem Fall vorzugsweise dünn
als Kunststoffhaut ausgeführt.
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Durch
die Dehnbarkeit des die Spreizschenkel in Umfangsrichtung verbindenden
Materials wird das Aufspreizen des erfindungsgemäßen
Dübels in einem Vollbaustoff nicht und das Ausknicken in
einem Hohlbaustoff jedenfalls nicht zu Beginn des Ausknickens behindert.
Das zum Ausknicken notwendige Moment zum Drehen der Schraube ist
zu Beginn des Ausknickens, wenn die Spreizschenkel gestreckt sind,
am höchsten. Das Moment wird zu Beginn des Ausknickens
durch das dehnbare, die Spreizschenkel verbindende Material nicht
erhöht.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht drei bis fünf Querschlitze
in den Spreizschenkeln vor. Drei Querschlitze unterteilen einen
Spreizschenkel in zwei Abschnitte, die an den beiden einander fernen Querschlitzen
nach außen knicken können und am dazwischen liegenden
Querschlitz zum Zwecke des Ausknickens schwenkbar miteinander verbunden sind.
Mehr als drei Querschlitze ermöglichen ein Ausknicken an
unterschiedlichen Stellen in Längsrichtung des Dübels
zur Anpassung an unterschiedlich dicke Hohlbaustoffe.
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Das
Ausknicken erfolgt, wenn die Schraube beim Einschrauben die Dübelspitze
in Richtung zum Dübelende zieht und die Spreizschenkel
nicht von außen gegen Ausknicken abgestützt werden,
sondern in einen Hohlraum eines Hohlbaustoffs oder einen Freiraum
auf einer Rückseite einer Platte ausknicken können.
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Zur
Anpassung an unterschiedliche Schraubendurchmesser sieht eine Ausgestaltung
der Erfindung ein dehnbares Material an mindestens einer Umfangsstelle
der Dübelspitze vor, durch das die Dübelspitze
aufweitbar ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
erfindungsgemäßen Dübel in perspektivischer
Darstellung;
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2 einen
hinteren, abgeschnittenen Abschnitt des Dübels aus 1 aus
anderer Perspektive; und
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3 den
Dübel aus 1 aus nochmals anderer Perspektive
mit geschnittener Dübelspitze.
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Der
in der Zeichnung dargestellte, erfindungsgemäße
Dübel 1 ist durch Spritzgießen einstückig
aus Kunststoff hergestellt. Er weist zwei einander gegenüberliegende,
sich in Längsrichtung erstreckende Spreizschenkel 2 auf,
die an beiden Enden miteinander verbunden sind. An einem Ende sind
die beiden Spreizschenkel 2 durch ein hülsenförmiges Dübelende 3 und
an einem anderen Ende durch eine Dübelspitze 4 verbunden,
wobei die Dübelspitze 4 nicht „spitz” sein
muss und im Ausführungsbeispiel auch nicht ist. Im Ausführungsbeispiel
ist die Dübelspitze 4 zylindrisch und verjüngt
sich auf einer den Spreizschenkeln 2 abgewandten Seite
kegelstumpfförmig. Das das Dübelende 3 aufweisende
Ende des Dübels 1 wird hier auch als „hinteres
Ende” und das die Dübelspitze 4 aufweisende
Ende als „vorderes Ende” des Dübels 1 bezeichnet.
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In
Umfangsrichtung sind die Spreizschenkel 2 auf ihren beiden
Längsseiten durch ein dehnbares Material 5, nämlich
eine verhältnismäßig dünne Kunststoffhaut
verbunden. Das dehnbare Material 5 weist eine in Längsrichtung
des Dübels 1 verlaufende Wellung 6 (siehe
den Querschnitt in 2) auf, die die Dehnbarkeit in
Umfangsrichtung erhöht. Des weiteren weist das dehnbare
Material 5 schräg in einem Winkel von etwa 45° zur
Längsrichtung des Dübels 1 verlaufende
Schlitze 7 auf, die ebenfalls die Dehnbarkeit in Umfangsrichtung
erhöhen. Außerdem weisen die Spreizschenkel 2 Querschlitze 8 auf,
die Knickstellen bilden. Die Spreizschenkel 2 des dargestellten
Dübels 1 weisen vier Querschlitze 8 auf,
diese Anzahl ist nicht zwingend. Auch müssen die Querschlitze 8 nicht
(alle) außen sein wie im dargestellten Ausführungsbeispiel,
sondern die Spreizschenkel 2 können auch Querschlitze
an ihren einander zugewandten Innenseiten aufweisen (nicht dargestellt).
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Die
Dübelspitze 4 weist zwei einander gegenüberliegende
Längsschlitze 9 auf, die ebenfalls durch ein dehnbares
und eine Wellung 10 nach innen aufweisendes Material 11 (siehe
die Querschnittsfläche in 3) an ihren
Innenseiten geschlossen sind. Dadurch ergibt sich in einem hinteren
Bereich der Dübelspitze 4 ein X-förmiger
Innenquerschnitt, nach vorn endet die Dübelspitze 4 mit
einem Durchgangsloch mit kleinem Durchmesser, das in 1 erkennbar
ist.
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Zur
Verankerung, d. h. zu einer Befestigung, wird eine nicht dargestellte
Schraube mit vorzugsweise Holzschraubengewinde durch das hülsenförmige Dübelende 3 in
den Dübel 1 eingebracht und zwischen die Spreizschenkel 2 bis
in bzw. durch die Dübelspitze 4 eingeschraubt.
Ein Gewinde der Schraube steht mit dem hülsenförmigen
Dübelende 3 nicht oder nur gering in Eingriff.
Zwischen den Spreizschenkeln 2 ist der Innenquerschnitt
des Dübels 1 enger, so dass das Gewinde der Schraube
mit den Spreizschenkeln 2 in Eingriff kommt bzw. sich einschneidet.
In der Dübelspitze 4 verengt sich der Innenquerschnitt
des Dübels 1, so dass sich das Gewinde der Schraube
in die Dübelspitze 4 einschneidet. Das die Spreizschenkel 2 in
Umfangsrichtung verbindende, dehnbare Material 5 verhindert,
dass die Schraube beim Einschrauben seitlich zwischen den Spreizschenkel 2 austritt.
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In
einem Bohrloch in einem Vollbaustoff wie beispielsweise Beton drückt
die zwischen die Spreizschenkel 2 eingeschraubte, nicht
dargestellte Schraube die Spreizschenkel 2 auseinander,
d. h. sie spreizt die Spreizschenkel 2 und damit den Dübel 1 auf,
wodurch der Dübel 1 im Bohrloch verankert wird. Durch
die Dehnbarkeit des dehnbaren Materials 5, das die Spreizschenkel 2 in
Umfangsrichtung verbindet, zusätzlich durch die Wellung 6 und
die schräg verlaufenden Schlitze 7, wird das Aufspreizen
der Spreizschenkel 2 nicht behindert. Zur Anpassung an unterschiedliche
Schraubendurchmesser weist die Dübelspitze 4 in
den Längsschlitzen 9 das dehnbare Material 11 mit
der Wellung 10 nach innen auf, so dass die Dübelspitze 4 aufweitbar
ist.
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In
einem Hohlbaustoff wie beispielsweise einem Lochziegel oder einer
Platte knicken die Spreizschenkel 2 beim Einschrauben der
Schraube an den Querschlitzen 8, die Knickstellen bilden,
nach außen. Das Ausknicken der Spreizschenkel 2 wird
durch das Einschrauben der Schraube eingeleitet, die die Spreizschenkel 2 nach
außen drückt. Fortgesetzt wird das Ausknicken
der Spreizschenkel 2 durch das Ein- und Durchschrauben
der Schraube in die Dübelspitze 4, wobei die Schraube
die Dübelspitze 4 in Richtung des hülsenförmigen
Dübelendes 3 zieht und dabei die Spreizschenkel 2 weiter
ausknickt. Der Dübel 1 wird formschlüssig
durch Hintergriff im Hohlbaustoff oder durch Hintergriff der Platte
verankert. Der Beginn des Ausknickens der Spreizschenkel 2 wird
durch das dehnbare Material 5 nicht behindert. Beim weiteren
Ausknicken wird das dehnbare Material 5 zwar gedehnt und
kann Ein- und Durchreißen, jedoch verringert sich die Kraft,
mit der die Dübelspitze 4 in Richtung des Dübelendes 3 gezogen
werden muss, um die Spreizschenkel 2 auszuknicken, wenn die
Spreizschenkel 2 bereits etwas ausgeknickt sind.
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Nach
außen abstehende Längsrippen 12 verhindern
ein Mitdrehen des Dübels 1 beim Einschrauben der
Schraube.
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- 1
- Dübel
- 2
- Spreizschenkel
- 3
- Dübelende
- 4
- Dübelspitze
- 5
- dehnbares
Material
- 6
- Wellung
- 7
- Schlitz
- 8
- Querschlitz
- 9
- Längsschlitz
- 10
- Wellung
- 11
- dehnbares
Material
- 12
- Längsrippe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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