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Die
Erfindung betrifft eine Bremsanlage eines Kraftfahrzeugs, das zumindest
anteilig von einer Elektromaschine antreibbar ist, die zur Bereitstellung von
Bremsenergie für das Fahrzeug als Generator betreibbar
ist, um als sog. Rekuperationsbremse zu wirken, wobei der Stator
der Elektromaschine um die Rotationsachse des Rotors der Elektromaschine
begrenzt verschwenkbar ist und aus einer bei Initiierung des Generator-Betriebs
erfolgenden Verschwenkbewegung des Stators der Elektromaschine heraus
ein letztlich auf ein Rad des Fahrzeugs einwirkendes Bremselement
betätigt wird. Zum Stand der Technik wird neben der
DE 10 2007 025 478
A auf die deutsche Auslegeschrift
DE 1 026 349 verwiesen.
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Es
ist bekannt, dass bei Kraftfahrzeugen, die zumindest anteilig von
einem Elektromotor angetrieben werden können, so bspw.
bei den sog. Hybrid-Fahrzeugen, die beim Abbremsen des Kraftfahrzeugs
freiwerdende Bremsenergie anteilig durch die sog. Rekuperation zurück
gewonnen werden kann, indem der Elektromotor dann als elektrischer
Generator betrieben wird und die beim Abbremsen des Fahrzeugs in
diesem gewonnene elektrische Energie zur zumindest kurzzeitigen
Speicherung in einen Akkumulator oder in Hochleistungs-Kondensatoren
eingeleitet wird. Jedoch sind die mit den typischen Elektromotoren
erzeugbaren Bremsmomente erheblich geringer als die mittels herkömmlicher
Fzg.-Bremsanlagen erzeugbaren Bremsmomente, so dass insbesondere
für eine intensivere Abbremsung des Fahrzeugs (vorzugsweise
an der Fahrzeug-Vorderachse) weiterhin eine letztlich auf die Fzg.-Räder
einwirkende mechanische Bremse am Fahrzeug vorzusehen ist. Üblicherweise
werden hierfür die üblichen Scheiben-Bremsanlagen
mit an sich üblicher ABS-Regelung und ESP-Regelung verwendet,
wobei jedoch die Regelung des aufzubringenden Bremsmoments als solches
im Hinblick auf das zusätzlich über den Elektromotor
bzw. über die dann als Generator arbeitende Elektromaschine
aufgebrachte Bremsmoment ausgelegt ist. Dies ist insofern aufwändig,
als zwei Regelsysteme für eine gleiche Anforderung, nämlich
für das Abbremsen des Fahrzeugs, benötigt werden.
Auch ist es erforderlich, für das weiterhin vorgesehene übliche
mechanische Bremssystem die für dessen Funktion erforderliche Energie
bereit zu stellen.
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Vorgeschlagen
wurde daher bereits, den Stator der besagten Elektromaschine um
die Rotationsachse des Rotors der Elektromaschine begrenzt verschwenkbar
zu lagern und eine bei Initiierung des Generator-Betriebs erfolgende
Verschwenkbewegung des Stators der Elektromaschine zu nutzen, indem
hieraus über ein Übertragungselement ein mechanisches,
letztlich auf die Räder des Fahrzeugs einwirkendes Bremselement
betätigt wird. Eine entsprechende konstruktive Ausgestaltung
kann sich jedoch als aufwändig erweisen, insbesondere dann, wenn
aus der besagten Verschwenkbewegung der Elektromaschine heraus die
Bremselemente mehrerer Räder des Fahrzeugs betätigt
werden sollen oder wenn sich die besagte Elektromaschine nicht in
unmittelbarer Nähe der jeweiligen Rad-Bremse, welche durch
eine Verschwenkbewegung dieser Elektromaschine betätigt
werden soll, befindet.
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Für
eine Bremsanlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 soll daher
vorliegend eine Maßnahme aufgezeigt werden, mit Hilfe derer
eine größere Freiheit hinsichtlich der Anordnung
und/oder Konzeption der verschiedenen Komponenten ermöglicht wird.
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Die
Lösung dieser Aufgabe ist für eine Bremsanlage
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass
die begrenzte Verschwenkbewegung des Stators über eine
Kolben-Zylinder-Einheit ein Fluid zu verdichten in der Lage ist und
dass dieser Fluid-Druck direkt oder indirekt in einer hydraulischen
Bremsanlage des Kraftfahrzeugs wirkt. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen
sind Inhalt der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß ist
ein sog. Umwandlungs-Mechanismus vorgesehen, der eine begrenzte Verschwenkbewegung
des Stators einer Elektromaschine in einen Fluid-Druck umwandelt,
so dass es möglich ist, eine im wesentlichen übliche
und somit bewährte hydraulische Fahrzeug-Bremsanlage zu verwenden,
wobei dieser sog. Umwandlungs-Mechanismus einen Hydraulikdruck für
die hydraulische Bremsanlage bereitstellt bzw. erzeugt, und zwar
aus der besagten begrenzten Verschwenkbewegung des Stators der Elektromaschine
heraus. Vorteilhafterweise wird dieser Hydraulikdruck selbsttätig
zum richtigen Zeitpunkt erzeugt, nämlich wenn ein Bremsvorgang
eingeleitet und somit der Stator der Elektromaschine begrenzt verschwenkt
wird. Hierzu verursacht diese Verschwenkbewegung beispielsweise über
ein geeignet eingespanntes Gestänge oder dgl. eine Verlagerung
des Kolbens einer Kolben-Zylinder-Einheit, so dass im Zylinder dieser
Einheit ein darin befindliches Fluid komprimiert wird. Dabei kann dieses
komprimierte und somit einen gewissen Druck bereit stellende Fluid
das Hydraulikmedium des hydraulischen Bremskreises sein, so dass
das in der Zylinder-Kolben-Einheit komprimierte Fluid bzw. Hydraulikmedium
praktisch direkt im hydraulischen Bremskreis des Fahrzeugs wirken
kann. Alternativ kann zwischen dem in der besagten Kolben-Zylinder-Einheit
komprimierten Fluid und dem Hydraulikmedium des hydraulischen Bremskreises
des Fahrzeugs ein hydraulischer Wandler (im weitesten Sinne) zwischengeschaltet
sein. Stets ist es hiermit einfach möglich, den an einer
geeigneten Stelle vorzugsweise nahe der Elektromaschine erzeugten
Fluid-Druck einfach letztlich zu der oder den Rad-Bremse(n) des
Fahrzeugs zu leiten, wobei vorteilhafterweise bewährte Elemente
einer hydraulischen Bremsanlage, so beispielsweise ein Blockier-Verhinderungs-System,
integriert sein können. In diesem Sinne kann das von der
Kolben-Zylinder-Einheit verdichtete Fluid als sog. Bremsflüssigkeit über
eine Bremsdruck-Modulations-Einrichtung mit zumindest einem einem
Rad des Fahrzeugs zugeordneten Bremskolben zusammenwirken oder es
kann das von der Kolben-Zylinder-Einheit verdichtete Fluid auf einen
Hauptbremszylinder einer hydraulischen Bremsanlage des Fahrzeugs
einwirken, von dem aus eine oder mehrere Radbremse(n) des Fahrzeugs
in üblicher Weise betätigt werden (können).
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Es
wurde bereits ein Gestänge oder dgl. genannt, welches zwischen
dem begrenzt verschwenkbaren Stator der Elektromaschine und demjenigen Element
der Zylinder-Kolben-Einheit, welches gegenüber dem anderen
Element dieser Einheit verlagert wird oder werden kann, wenn der
Stator geringfügig (begrenzt) verschwenkt wird, angeordnet
ist. Grundsätzlich kann für diese Bewegungsübertragung
zwischen dem Stator der Elektromaschine und dem Kolben oder dem
Zylinder der besagten Kolben-Zylinder-Einheit ein beliebiges geeignetes,
vorzugsweise mechanisches Übertragungsglied zum Einsatz
kommen. Ferner sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass
der Begriff einer „Zylinder-Kolben-Einheit” äußerst
allgemein zu verstehen ist; insbesondere muss der Kolben nicht linear
verschiebbar sein, sondern es kann auch ein Rotationskolben oder dgl.
vorgesehen sein.
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Mit
einer erfindungsgemäßen Bremsanlage ist es insbesondere
auch möglich, aus der begrenzten Verschwenkung des Stators
einer (einzigen) Elektromaschine die (mechanischen) Bremselemente
zweier oder mehrerer Räder des Fahrzeugs zu betätigen.
Beispielsweise kann jedem Rad der Hinterachse eines zweispurigen
Kraftfahrzeugs eine Elektromaschine zugeordnet sein und der durch
deren Stator-Verschwenkbewegung erzeugte Fluid-Druck zur Betätigung
nicht nur der Bremse des jeweiligen Rades der Hinterachse, sondern
auch derjenigen des Rades der Fahrzeug- Vorderachse vorzugsweise auf
der gleichen Fahrzeug-Seite, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung
eines Ventils, verwendet werden. Mit einem oder mehreren genannten
Ventil(en) kann dabei eine gewünschte Aufteilung des hydraulischen
Bremsdrucks zwischen den Rädern der Vorderachse und der
Hinterachse des Fahrzeugs eingestellt werden. Selbstverständlich
kann eine Elektromaschine aber auch zum Antrieb der Räder
der Vorderachse vorgesehen, und zwar alternativ oder kumulativ zu
einem Antrieb an der Hinterachse.
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Die
hier vorgeschlagene Integration einer hydraulischen Bremsanlage
erlaubt es in vorteilhafter Weise, dass neben dem von der besagten
Kolben-Zylinder-Einheit bereit gestellten Fluid-Druck ein vom Fahrer
mit seinem Bremspedal oder dgl. erzeugbarer Fluid-Druck alternativ
und/oder parallel (ebenfalls) direkt oder indirekt in einer hydraulischen Bremsanlage
des Kraftfahrzeugs wirken kann. Hiermit ist für den Fall
einer Systemstörung eine hydraulische Rückfallebene
gebildet.
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Die
beigefügten 1–3 zeigen
Prinzipdarstellungen von Ausführungsbeispielen der vorliegenden
Erfindung. So ist in 1 stark vereinfacht das Fahrwerk
eines zweispurigen Kraftfahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen
Bremsanlage dargestellt, von welcher 2 einen
Teil-Mechanismus, nämlich den sog. Umwandlungs-Mechanismus,
der eine begrenzte Verschwenkbewegung des Stators einer Elektromaschine
in einen Fluid-Druck umwandelt, stark abstrahiert zeigt. 3 zeigt
ebenfalls stark abstrahiert eine andere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Bremsanlage; dabei sind
(jedoch) in sämtlichen Figuren gleiche Elemente mit den
gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet.
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So
ist mit der Bezugsziffer 1 eine in einem zweispurigen Kraftfahrzeug
angeordnete und für dessen Antrieb vorgesehene Elektromaschine
gekennzeichnet, wobei beim Ausführungsbeispiel nach 1 jedem
Rad 2h einer Achse (beispielsweise der Hinterachse) dieses
Fahrzeugs eine eigene solche Elektromaschine 1 zugeordnet
ist, so dass derer insgesamt zwei vorgesehen sind. Beim Ausführungsbeispiel
nach 3 ist eine einzige Elektromaschine 1 vorgesehen,
deren Abtriebsmoment über ein Achsgetriebe 3 sowie
sich daran anschließende Abtriebswellen 7 den
beiden Rädern 2h einer Achse (bspw. der Hinterachse;
alternativ ist jedoch auch der Einbau der Elektromaschine an der
Vorderachse möglich) des zweispurigen Kraftfahrzeugs zuführbar
ist. Mit dieser oder diesen Elektromaschine(n) 1 ist das Kraftfahrzeug
somit antreibbar. In 3 ist das entsprechende Antriebsmoment
(A) durch einen an der von der Elektromaschine 1 zum Achsgetriebe 3 führenden
Welle eingezeichneten Pfeil A dargestellt.
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Das
Kraftfahrzeug kann mit dieser oder diesen Elektromaschine(n) 1 jedoch
auch abgebremst werden, und zwar auf zweifache Weise. Zum einen ist
die bzw. jede Elektromaschine 1, die für den Antrieb
des Fahrzeugs als Elektromotor arbeitet, zum Bereitstellen von Bremsenergie
als elektrischer Generator betreibbar, so dass hiermit eine grundsätzlich bekannte
Rekuperationsbremse vorliegt. Das entsprechende Bremsmoment (B)
ist in 3 an der von der Elektromaschine 1 zum
Achsgetriebe 3 führenden Welle durch einen eingezeichneten
Pfeil B, der dem im vorhergehenden Absatz genannten und das Antriebsmoment
A darstellenden Pfeil (A) entgegengerichtet ist, dargestellt.
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Neben
diesem Rekuperations-Bremsmoment B kann/können die Elektromaschine(n) 1 mit
Initiierung eines Bremsvorgangs durch den Fahrer des Fahrzeugs noch
ein weiteres auf das Kraftfahrzeug einwirkendes Bremsmoment bereitstellen,
indem der Stator der Elektromaschine 1 begrenzt, d. h.
auf einen gewissen Winkelbetrag beschränkt, um die Rotationsachse
der Elektromaschine 1 verschwenkbar gelagert ist. Dies
in 2 auf das wesentliche abstrahiert dargestellt.
Demnach ist die Elektromaschine 1, genauer deren Stator,
der ebenso wie deren Rotor nicht separat dargestellt ist, letztlich
im Fahrzeug 11 entweder an dessen Karosserie oder an einem
Achsträger oder an einem anderen geeigneten Fahrwerksteil
des Fahrzeugs über eine Drehlagerung 13 um die
(zur Zeichenebene senkrecht stehende) Rotationsachse 10 des
Elektromaschinen-Rotors um ein gewisses Maß, d. h. um einen
mechanisch begrenzten Winkelbereich, verschwenkbar gelagert. Beschränkt
wird diese Verschwenk-Freigängigkeit durch einen am Elektromaschinen-Stator
angebrachten Mitnehmer 12, der zwischen einem fahrzeugfesten
Antriebsanschlag 14 und – unter Zwischenlage eines
Druck-Federelements 16 – einem weiteren ebenfalls
karosseriefesten Druckfederlager 15 zusammen mit dem Stator
um die Rotationsachse 10 verschwenkt werden kann.
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Am
freien Ende des genannten Mitnehmers 12 (alternativ an
einer geeigneten anderen Stelle des Stators der Elektromaschine 1)
ist ein mechanisches Übertragungselement 17 befestigt,
das (hier) als Gestänge ausgebildet ist und mit einem Kolben 18a einer
Zylinder-Kolben-Einheit 18 verbunden ist. Der Zylinder 18b dieser
Zylinder-Kolben-Einheit 18 ist über ein Lager 19 an
einer geeigneten Stelle des Fahrzeugs abgestützt.
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Arbeitet
die Elektromaschine 1 als Antriebsaggregat für
das Kraftfahrzeug, so ist der Mitnehmer 12 und somit auch
der Stator der Elektromaschine 1 wie figürlich
dargestellt am Antriebsanschlag 14 abgestützt.
Mit Einleitung eines Bremsvorgangs durch den Fahrer wird von einer
in 3 dargestellten elektronischen Steuereinheit 27 – hierauf
wird an späterer Stelle noch näher eingegangen – die
Elektromaschine 1 als Rekuperationsbremse und somit als
Generator betrieben, wobei das dann entgegen gerichtete Stützmoment
dazu führt, dass der Stator mit dem Mitnehmer 12 entgegen
dem in 2 in der Elektromaschine 1 eingezeichneten
Pfeil verschwenkt wird, woraufhin sich der Stator bzw. Mitnehmer 12 unter
Zwischenlage des Druckfederelements 16 am Druckfederlager 15 abstützt.
Mit dieser Verschwenkbewegung entgegen der Pfeilrichtung wird das
mechanische Übertragungselement 17 verlagert und
verlagert dabei den Kolben 18a derart gegenüber
dem Zylinder 18b, dass ein in diesem vorgesehenes Fluid hierbei
komprimiert und unter entsprechendem Druck teilweise über
eine sich an einen Ausgang des Zylinders 18b anschließende
Hydraulikleitung 20 weitergeleitet wird. Hiermit ist also
ein sog. Umwandlungs-Mechanismus geschaffen, der eine begrenzte Verschwenkbewegung
des Stators einer bzw. der Elektromaschine 1 in einen Fluid-Druck
umwandelt. Dieser Umwandlungs-Mechanismus ist in seiner Gesamtheit
mit der Bezugsziffer 4 gekennzeichnet und in den 1, 3 als
abstrakte „black-box” mit der Bezugsziffer 4 dargestellt.
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Nun
wieder auf 1 Bezug nehmend erkennt man
neben jeder Elektromaschine 1 einen dieser zugeordneten
sog. Umwandlungs-Mechanismus 4 (gemäß der
soeben erläuterten 2), von
welchem eine Hydraulikleitung 20 wegführt. Über
ein Ventil 5, welches von einer elektronischen Steuereinheit
geeignet angesteuert werden kann, verzweigt sich jede Hydraulikleitung 20 in
eine erste zur Radbremse 6h des jeweiligen Rades 2h beispielsweise der
Hinterachse des Fahrzeugs führende Hydraulikleitung 20h,
sowie eine zweite zur Radbremse 6v des auf der gleichen
Fahrzeug-Seite vorgesehenen Rades 2v im Beispiel der Vorderachse
des Fahrzeugs führende Hydraulikleitung 20v. Jede
Radbremse 6h bzw. 6v ist als eine dem Fachmann
bekannte hydraulisch betätigbare Bremse, beispielsweise
in Form einer Scheibenbremse mit hydraulisch betätigbarem Bremskolben,
ausgebildet.
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Gibt
der Fahrer des Kraftfahrzeugs eine Bremswunsch vor, so wirkt aufgrund
entsprechender Ansteuerung durch eine nur in 3 dargestellte elektronische
Steuereinheit 27, die diesen Fahrer-Bremswunsch als Eingangssignal
erhält, wie beschrieben zum einen die Rekuperationsbremse
(der jeweiligen Elektromaschine 1) auf die beiden Räder 2h der
Fzg.-Hinterachse und zum anderen der im Umwandlungs-Mechanismus 4 erzeugte
Fluid-Druck auf die hydraulisch betätigbaren Radbremsen 6h und 6v,
d. h. sowohl auf die Räder der Hinterachse als auch der
Vorderachse. Dabei wird der in den beiden Hydraulikleitungen 20 zur
Verfügung stehende Fluid-Druck durch die Ventile 5 bzw.
durch die diese Ventile 5 geeignet ansteuernde elektronische
Steuereinheit (27) solchermaßen auf die jeweilige
Radbremse 6v an der Vorderachse und Radbremse 6h an
der Hinterachse aufgeteilt, dass sich kein instabiler Fahrzustand
einstellen kann. Insbesondere kann der Fluid-Druck auch nur an die
Radbremsen 6v der Vorderachse geleitet werden, während
die Räder 2h der Hinterachse durch das sog. „Generatorbetriebs-Moment” des
jeweiligen Elektromotors 1 abgebremst werden.
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Im
weiteren auf 3 Bezug nehmend sind hierin
ebenfalls zwei den nicht Rädern der Fahrzeug-Vorderachse
zugeordnete vordere Radbremsen 6v sowie zwei den beiden
Rädern 2h der Fahrzeug-Hinterachse zugeordnete
hintere Radbremsen 6h vorhanden, die in dieser Figur abweichend
vom realen Einbau der Einfachheit halber nebeneinander angeordnet
dargestellt sind. An der hier einzigen Elektromaschine 1 ist
abermals ein sog. Umwandlungs-Mechanismus 4 vorgesehen,
der aus einer begrenzten Verschwenkbewegung des Stators dieser Elektromaschine 1 – hervorgerufen
aus einer Initiierung von deren Generatorbetrieb im Sinne einer
Rekuperationsbremse – in einer vom Umwandlungs-Mechanismus 4 wegführenden
Hydraulikleitung 20 einen Fluid-Druck erzeugt. Dieser Fluid-Druck
bzw. diese Hydraulikleitung 20 ist über ein Sicherheits-Ventil 25 zu
einer Bremsdruck-Modulationsvorrichtung 26 geführt,
von welcher aus die einzelnen hydraulischen Radbremsen 6v, 6h über
Hydraulikleitungen 20h bzw. 20v geeignet betätigbar sind.
Der für diese Betätigung benötigte Hydraulikdruck
wird dabei vom Umwandlungs-Mechanismus 4 direkt bereit
gestellt; alternativ kann die Bremsdruck-Modulationsvorrichtung 26 einen
vorzugsweise hydraulischen Bremskraftverstärker enthalten.
Im übrigen arbeitet die Bremsdruck-Modulationsvorrichtung 26 als
Rad-Blockier-Verhinderungs-System.
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In 3 ist
weiterhin ein wie üblich im Fußraum des Kraftfahrzeugs
angeordnetes Bremspedal 21 dargestellt, mit dem der Fahrer
des Kraftfahrzeugs einen Bremswunsch vorgeben kann. Dieser Bremswunsch
wird bei einer Betätigung des Bremspedals 21 von
einem Bremswunsch-Sensor 22 erkannt, der mit einer bereits
genannten elektronischen Steuereinheit 27 verbunden ist.
In dieser elektronischen Steuereinheit 27 wird der Bremswunsch
des Fahrers registriert und analysiert, woraufhin die elektronische Steuereinheit 27 die
Elektromaschine 1 entsprechend ansteuert. Gegebenenfalls
kann diese Steuereinheit 27 auch die Bremsdruck-Modulationsvorrichtung 26 bzw.
einen in dieser enthaltenen Bremskraft-Verstärker geeignet
ansteuern.
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Das
Bremspedal 21 ist weiterhin mit einer Pedalkraft-Simulationseinrichtung
verbunden, die aus einer Hydraulik-Zylinder-Kolben-Einheit 23 und einem
damit hydraulisch verbundenen Hydraulik-Druckspeicher 24 besteht.
Zwischen diesen beiden letztgenannten Elementen ist wie figürlich
dargestellt das bereits genannte Sicherheits-Ventil 25 zwischengeschaltet,
welches üblicherweise auf einfachen Durchgang geschaltet
ist. Bei Betätigung des Bremspedals 21 wird das
Hydraulikmedium in der Hydraulik-Zylinder-Kolben-Einheit 23 und
im Hydraulik-Druckspeicher 24 komprimiert, wodurch dem
Fahrer am Bremspedal 21 eine Gegenkraft entgegengesetzt
wird. Sollte in der soweit beschriebenen Bremsanlage ein Fehler
auftreten, so beispielsweise in der elektronischen Steuereinheit 27 in
Verbindung mit einer von der Elektromaschine 1 auszuführenden
Abbremsung des Kraftfahrzeugs, so schaltet das Sicherheits-Ventil 25 unter
Federkraft-Einwirkung in die andere als figürlich dargestellte
Schaltposition. In dieser anderen Schaltposition wird der bei einer
Betätigung des Bremspedals 21 in der Hydraulik-Zylinder-Kolben-Einheit 23 erzeugte
Hydraulikdruck direkt in die Bremsdruck-Modulationsvorrichtung 26 eingeleitet,
so dass dann weiterhin eine Abbremsung des Fahrzeugs erfolgen kann,
wobei die besagte Pedalkraft-Simulationseinrichtung eine sog. hydraulische Rückfallebene
bildet.
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Eine
erfindungsgemäße Bremsanlage zeichnet sich durch
einen einfachen Aufbau aus, wobei auch höhere Bremskräfte
als durch einen einfachen Generatorbetrieb einer bzw. der Elektromaschine 1 erzeugbar
sind, dargestellt werden können. Vorteilhafterweise ist
für diese zusätzliche Bremskraft, die aus einer
begrenzten Verschwenkbewegung der Elektromaschine bei Initiierung
ihres Generatorbetriebs abgeleitet wird, keine separate Ansteuerung erforderlich.
Im übrigen können – nochmals auf 1 Bezug
nehmend – mit Vorsehen von radindividuellen Elektromaschinen 1 als
Antriebsaggregate und Bremsaggregate auch gezielte, die Querdynamik
des zweispurigen Fahrzeugs beeinflussende Eingriffe vorgenommen
werden. Wenn beispielsweise die am linken Rad 2h der Hinterachse
vorgesehene Elektromaschine 1 ein Antriebsmoment an das
zugeordnete Rad 2h abgibt, während die am rechten
Rad 2h der Hinterachse vorgesehene Elektromaschine 1 auf
die beschriebene Weise ein Bremsmoment an das zugeordnete Rad 2h abgibt,
so wird hierdurch ein das Fahrzeug nach rechts drehendes Giermoment
erzeugt. Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass
durchaus eine Vielzahl von Details abweichend von obigen Erläuterungen
gestaltet sein kann, ohne den Inhalt der Patentansprüche
zu verlassen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102007025478
A [0001]
- - DE 1026349 [0001]