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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer
individuellen Brillenfassung, ein Computerprogrammprodukt, eine
Verwendung und ein Brillenfassungsherstellungsgerät.
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Auf
dem Gebiet der Brillengläser
haben sich immer mehr individuell optimierte Brillengläser durchgesetzt.
Hierbei gehen in die Berechnung und Herstellung des jeweiligen Brillenglases
die konkreten, physiologischen Eigenschaften des Benutzers des Brillenglases
ein. Beispielsweise werden bei der Berechnung des Brillenglases
Pupillendistanz, Sehverhalten des Brillenträgers, Sitz der Brille auf der
Nase, habituelle Kopfhaltung, Verwendung der Brille, usw. berücksichtigt.
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Weiterhin
ist es möglich,
daß beispielsweise Brillenfassungen
an die physiologischen Eigenschaften des Brillenträgers angepaßt werden,
wobei der Augenoptiker beispielsweise aus einer Vielzahl verschiedener
Ausführungen
eines Modells einer Brillenfassung wählen kann. Dies kann zum Beispiel
in Art eines Baukastensystems möglich
sein, wobei der Augenoptiker aus verschiedenen Teilen eine Brillenfassung
zusammensetzen kann. In eine solche Brillenfassung können beispielsweise
eine Kopfgröße, insbesondere
Kopfbreite, eine Nasenlänge,
eine Position der Ohren relativ zu der Nase, usw. eingehen. Die
Anpassung der Brillenfassung ist jedoch aufgrund der zur Verfügung stehenden
Einzelkomponenten beschränkt.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Brillenfassung
bereitzustellen, die möglichst
vollständig
die physiologischen Eigenschaften des Benutzers der Brillenfassung
berücksichtigt.
Diese Aufgabe wird mittels der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte
Ausführungsvarianten
und/oder Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Verfahren gemäß einem Aspekt der Erfindung
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen
einer individuellen Brillenfassung mit den Schritten:
- – Bereitstellen
eines Werkstoffverarbeitungsgerätes;
- – Bereitstellen
physiologischer Daten des Benutzers der individuellen Brillenfassung;
- – Konfigurieren
der individuellen Brillenfassung unter Berücksichtigung der physiologischen
Daten des Benutzers der individuellen Brillenfassung; und
- – Herstellen
der individuellen Brillenfassung gemäß der Konfiguration der individuellen
Brillenfassung durch einheitenweises Anordnen zumindest eines Werkstoffes
mittels des Werkstoffverarbeitungsgerätes.
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Vorteilhafterweise
wird somit der Individualisierungsgrad einer Brillenfassung bzw.
einer gesamten Brille erweitert. Eine Brille besteht hierbei aus
einer Brillenfassung und darin angeordneten Brillengläsern. In
der vorliegenden Beschreibung können der
Begriff ”Brillenfassung” und der
Begriff ”Brille” bzw. ”gesamte
Brille” synonym
verwendet werden.
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Der
Schritt des Konfigurierens der individuellen Brillenfassung beinhaltet
insbesondere, daß konkrete
Baudaten der Brillenfassung bestimmt und gegebenenfalls vorgegeben
werden. Baudaten können insbesondere
Abmessungen der Brillenfassungen im dreidimensionalen Raum umfassen.
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Besonders
vorteilhafterweise kann mittels des vorgenannten Verfahrens eine
Brillenfassung im wesentlichen vollständig auf den Benutzer der Brillenfassung
abgestimmt werden. Insbesondere ist es nicht notwendig, daß einzelne
Baukastenkomponenten verwendet werden müssen. Vielmehr kann die Brillenfassung
vollständig
individuell gestaltet werden.
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Weiterhin
vorteilhafterweise können
gemäß der vorliegenden
Erfindung Brillenfassungen in beliebigen Stückzahlen zu niedrigen Herstellungskosten hergestellt
werden. Hierbei ist insbesondere vorteilhafterweise im wesentlichen
keine Lagerkapazität mehr
notwendig, da keine Brillenfassungen und/oder Einzelteile von Brillenfassungen
auf Lager gehalten werden müssen.
Vielmehr können
Brillenfassungen auf Anfrage bzw. bei Eingang einer Bestellung individuell
angefertigt werden, ohne daß hierfür spezielle Gußformen
und/oder spezielle Bearbeitungsmaschinen, wie beispielsweise Spritzgußmaschinen, Schleifmaschinen
oder Poliermaschinen notwendig sind.
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Der
Begriff ”einheitenweise” wie er
in dieser Anmeldung verwendet wird, beschreibt, daß zumindest
eine Einheit, vorzugsweise eine Vielzahl von Einheiten des zumindest
einen Werkstoffs angeordnet und weiterhin vorzugsweise miteinander
verbunden werden und so die Brillenfassung hergestellt wird.
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Bevorzugte Ausführungsvarianten
des Verfahrens
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Vorzugsweise
kann durch das einheitenweise Anordnen des zumindest einen Werkstoffes
der zumindest eine Werkstoff lagenweise aufgetragen werden, so daß durch
lagenweises Auftragen des zumindest einen Werkstoffes die Brillenfassung
hergestellt wird.
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Hierbei
kann die Lage eine oder mehrere Einheiten des Werkstoffes umfassen.
Eine Einheit eines Werkstoffes kann z. B. durch das Werkstoffverarbeitungsgerät bereitgestellt,
beispielsweise dosiert werden, so daß eine Einheit eine vorgegebene
Menge bzw. Volumen des Werkstoffes ist. Eine Einheit kann z. B.
die kleinste Einheit des Werkstoffes sein, die durch das Werkstoffverarbeitungsgerät erzeugt bzw.
abgeschieden werden kann. Beispielsweise kann bei im wesentlichen
flüssigem
bzw. plastisch verformbarem Werkstoff die kleinste Einheit die kleinste
Menge Werkstoff sein, die von dem Werkstoffverarbeitungsgerät dosiert
werden kann. Wird beispielsweise der Werkstoff durch ein Laserverfahren
verfestigt und miteinander verbunden, kann die kleinste Einheit
im wesentlichen dem Raumvolumen entsprechen, in dem das Laserlicht
eine vorgegebene Energiedichte aufweist bzw. in dem das Laserlicht fokussiert
wird.
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Der
Begriff ”erzeugt” kann in
dieser Anmeldung beinhalten, daß der
Werkstoff dosiert wird. Der Begriff ”erzeugt” kann auch beinhalten, daß der Werkstoff
seine chemische bzw. physikalische bzw. mechanische Eigenschaft
verändert.
Beispielsweise kann eine Einheit dadurch erzeugt werden, daß elektromagnetische
Strahlung in den Werkstoff eingestrahlt wird und insbesondere in
dem Werkstoff fokussiert wird, so daß der Werkstoff zu der Einheit
verschmilzt. Alternativ oder zusätzlich
kann ein Bindemittel dem Werkstoff zugeführt werden, so daß der Werkstoff
durch das Bindemittel gebunden wird. Somit ist eine Einheit im wesentlichen
die Menge Werkstoff, die durch das Bindemittel gebunden wird.
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Zur
Bildung der Brillenfassung können
eine Vielzahl von Einheiten insbesondere von kleinsten Einheiten
aneinander angeordnet werden und miteinander verbunden werden.
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Der
Begriff ”lagenweise”, wie er
im Sinne der vorliegenden Anmeldung verwendet wird, beinhaltet beispielsweise,
daß Werkstoffe
bzw. Materialien aufeinander abgelagert werden. Hierbei kann ein
Werkstoff bzw. Material ”lagenweise” abgelagert
werden, indem eine erste Lage des Werkstoffes angeordnet wird und
zumindest bereichsweise auf der ersten Lage eine zweite Lage des
Werkstoffes bzw. eines anderen Werkstoffes angeordnet wird. Dieser
Vorgang kann wiederholt durchgeführt
werden, so daß eine
Vielzahl von Lagen aufeinander angeordnet werden. Dies ist auch
für eine
Vielzahl von Werkstoffen möglich.
Beispielsweise können
zwei oder mehrere Lagen vorzugsweise im wesentlichen parallel angeordnet
sein. Zwei oder mehrere Lagen können zumindest
abschnittsweise aneinander angrenzen und/oder einander berühren. Zwei
oder mehrere Lagen können
auch eine gemeinsame Lage bilden.
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Verschiedene
Lagen können
verschiedene Abmessungen aufweisen. Beispielsweise kann eine Lage
eines Werkstoffes im wesentlichen die kleinste Einheit aus Werkstoff sein,
die durch eine entsprechende Vorrichtung bzw. das Werkstoffverarbeitungsgerät herstellbar
ist.
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In
anderen Worten kann eine Lage beispielsweise durch einen Tropfen
eines Werkstoffes gebildet sein. In diesem Sinn kann eine Lage auch
durch eine Vielzahl von Tropfen eines oder mehrerer Werkstoffe gebildet
sein, die miteinander chemisch und/oder mechanisch verbunden sind.
Somit ist eine Lage in einer allgemeinen Beschreibung ein dreidimensionales
Objekt, mit einer Breite, einer Länge und einer Dicke. Verschiedene
Lagen können
verschiedene Breiten und/oder Längen
und/oder Dicken aufweisen. Vorzugsweise kann die Dicke verschiedener
Lagen im wesentlichen identisch sein und die Lagen können sich
in Länge
und/oder Breite unterschieden.
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Vorzugsweise
beinhaltete der Schritt des Konfigurierens der individuellen Brillenfassung,
die individuelle Brillenfassung mittels einer Darstellungseinrichtung
darzustellen.
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Somit
kann in einfacher Weise die individuelle Brillenfassung visuell überprüft werden.
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Vorzugsweise
beinhaltet der Schritt des Konfigurierens der individuellen Brillenfassung,
basierend auf den physiologischen Daten des Benutzers:
- – ein
individuelles Nasenpad und/oder
- – ein
individuelles Bügelende
bzw. zwei individuelle Bügelenden
und/oder
- – eine
individuelle Breite und/oder
- – eine
individuelle Länge
und/oder
- – eine
individuelle Höhe
und/oder
- – einen
individuellen Fassungsscheibenwinkel und/oder
- – einen
individuellen Vorneigungswinkel
zu bestimmen und vorzugeben.
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Die
vorgenannten Parameter können
insbesondere als Baudaten, d. h. als Dimensionsdaten im dreidimensionalen
Raum angegeben werden.
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Besonders
vorteilhaft ist somit die Individualisierung der Brillenfassung
nicht auf vorgegebene Baukastenelemente beschränkt. Vielmehr können alle
Abmessungen der Brillenfassung an den Benutzer des Brillenglases
angepaßt
werden und insbesondere neben den physiologischen Eigenschaften des
Benutzers der Brillenfassung auch beispielsweise das Sehverhalten
des Benutzers der Brillenfassung berücksichtigt werden. Hierbei
kann beispielsweise von einer symmetrischen Brillenfassung abgewichen
werden und insbesondere können
die beiden Bügel
verschieden ausgebildet werden, beispielsweise eine unterschiedliche
Länge aufweisen.
Ebenso ist es möglich,
daß die
Bügel unterschiedliche
Breiten aufweisen.
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Alternativ
oder zusätzlich
ist es beispielsweise nicht notwendig, daß, wie es herkömmlicherweise durchgeführt wird,
Nasenpads an die Gegebenheiten der Nase bzw. der Trageposition der
Brille angepaßt werden,
indem beispielsweise Nasenpads gebogen werden. Vielmehr kann das
Nasenpad insbesondere unter Berücksichtigung
der Trageposition der Brille exakt gefertigt werden, so daß die Brille
gemäß einer vorgegebenen
Trageposition auf der Nase vor den Augen sitzt.
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Weiterhin
vorteilhafterweise können
mittels des Verfahrens eine Vielzahl neuer Designs berücksichtigt
werden und/oder einer Vielzahl technischer Lösungen ermöglicht werden, die mit konventionellen Brillenfassungen
nicht möglich
sind. Insbesondere können
hierbei individuelle Designs hergestellt werden, ohne daß auf Tragekomfort
und/oder Tragegenauigkeit verzichtet werden muß.
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Vorzugsweise
beinhaltet der Schritt des Konfigurierens der individuellen Brillenfasssung,
Abmessungen einer konventionellen Brillenfassung vorzugeben und
die Abmessungen der vorgegebenen Brillenfassung basierend auf den
physiologischen Daten des Benutzers zumindest teilweise anzupassen.
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In
anderen Worten kann ein konventionelles Brillenfassungsdesign vorgegeben
werden. Hierbei können
insbesondere alle Abmessungen der konventionellen Brillenfassung
vorgegeben werden bzw. nur eine Teilmenge der Abmessungen der Brillenfassung
vorgegeben werden. Basierend auf den physiologischen Daten des Benutzers
können
dann ein oder mehrere dieser Abmessungen angepaßt werden. Beispielsweise ist
es möglich,
das Nasenpad und/der ein bzw. beide Bügelende(n) und/oder die Breite
und/oder die Länge
und/oder die Höhe
der Brillenfassung oder des Bügels
bzw. beider Bügel
anzupassen. Alternativ oder zusätzlich
kann auch der Fassungsscheibenwinkel und/oder der Vorneigungswinkel
angepaßt
werden.
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Anpassen
im Sinne der vorliegenden Beschreibung beinhaltet insbesondere,
daß die
vorgegebenen Abmessungen gemäß physiologischen
Daten des Benutzers der Brillenfassung geändert werden. Alternativ oder
zusätzlich
kann Anpassen auch beinhalten, daß beispielsweise die konkrete
Form geändert
wird. Zum Beispiel ist es möglich,
daß die Form
des Nasenpads der Brillenfassung dem Träger der Brillenfassung ästhetisch
nicht zusagt bzw. aus physiologischen Gründen nicht paßt. Folglich
kann die Form des Nasenpads vor dem Herstellen der Brillenfassung
im wesentlichen vollständig
geändert werden
bzw. ein anderes Nasenpaddesign gewählt werden. Analog oder zusätzlich gilt
dies für
die Form und Abmessungen des Bügels
bzw. beider Bügel. Ebenso
gilt es für
Form und Abmessungen der Brücke,
der Gläserfassungen,
usw.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
beispielsweise weitere Individualisierungsparameter berücksichtigt
werden. Diese weiteren Individualisierungsparameter können beispielsweise
die Textur, d. h. die Oberflächenbeschaffenheit
der Brillenfassung berücksichtigen.
Insbesondere ist es beispielsweise möglich, daß der Brillenfassung eine gewünschte Textur
gegeben wird. Diese Textur kann beispielsweise Leder, Holz, Glas,
Metall, Stein, usw. imitieren. Diese Texturen können beispielsweise aus einer
Datenbank entnommen werden. Es ist auch möglich, daß die Textur ebenfalls individuell
entworfen wird. Es ist auch möglich,
daß die
Brillenfassung mit dem Namen des Benutzers der Brille versehen wird.
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Der
oben beschriebene Schritt des Konfigurierens der individuellen Brillenfassung
und/oder einer oder mehrere Teilschritte des Schrittes des Konfigurierens
der individuellen Brillenfassung können iterativ durchgeführt werden.
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Vorzugsweise
beinhalten die physiologischen Daten des Benutzers der individuellen
Brillenfassung Individualparameter des Benutzers, wobei die Individualparameter
des Benutzers zumindest teilweise in die Konfiguration der individuellen
Brillenfassung eingehen.
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Individualparameter
können
einen oder mehrere der vorliegenden Parameter umfassen:
- – Pupillendistanz;
- – monokularer
Pupillenabstand;
- – Hornhautscheitelabstand
nach Bezugspunktforderung und/oder nach Augendrehpunktforderung;
- – monokularer
Zentrierpunktabstand;
- – Zentrierpunktkoordinaten;
- – Scheibenabstand;
- – Dezentration
des Zentrierpunktes;
- – Scheibenhöhe und/oder
-breite;
- – Scheibenmittenabstand;
- – Brillenglasvorneigung;
- – Fassungsscheibenwinkel;
- – Einschleifhöhe.
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Vorzugsweise
beinhaltet der Schritt des Bereitstellens der physiologischen Daten,
daß zumindest
eine Teilmenge der physiologischen Daten gemessen wird.
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Das
Messen der physiologischen Daten kann beispielsweise im wesentlichen manuell
durch einen Augenoptiker erfolgen, wobei der Augenoptiker herkömmliche
Geräte,
insbesondere einen Pupillendistanzmesser, etc. verwenden kann. Es
ist auch möglich,
daß ein
im wesentlichen automatisiertes System, insbesondere ein dreidimensional
messendes System verwendet werden kann. Beispielhaft kann ein dreidimensional
messendes Stereosystem verwendet werden, d. h. es kann beispielsweise
ein 3D-Messgerät,
insbesondere unter Bildung bzw. Verwendung von Stereobildern verwendet
werden. Hierbei können
alle oder lediglich eine Teilmenge der physiologischen Daten gemessen
werden. Beispielhaft können
ein oder mehrere Individualparameter gemessen werden.
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Vorzugsweise
umfaßt
das Verfahren einen weiteren Schritt:
- – Konfigurieren
von individuellen Brillengläsern unter
Berücksichtigung
zumindest einer Teilmenge der physiologischen Daten, wobei
der
Schritt des Herstellens der individuellen Brillenfassung das Herstellen
der individuellen Brillengläser
beinhaltet.
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Somit
kann im wesentlichen vorzugsweise vor Ort eine komplette Brille
hergestellt werden. Werden Brillenfassungen und Brillengläser gleichzeitig hergestellt,
wird der Begriff ”Brillenfassung” synonym zu ”Brille” verwendet.
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Der
Schritt des Konfigurierens der individuellen Brillengläser umfaßt insbesondere,
Baudaten der Brillengläser
zu bestimmen bzw. vorzugeben. Vorzugsweise umfassen die Baudaten
des Brillenglases zumindest
- – Flächenabmessung
des Brillenglases und/oder
- – eine
Form des Randes des Brillenglases.
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Flächenabmessungen
des Brillenglases können
insbesondere Pfeilhöhen
des Brillenglases beinhalten. Die Pfeilhöhen können beispielsweise von optischen
Daten des Brillenglases abgeleitet werden.
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Flächenabmessungen
können
- – eine
Größe der objektseitigen
und/oder augenseitigen Fläche
beispielsweise in Quadratmillimeter bzw. Quadratzentimeter, usw.
und/oder
- – Krümmungsradien
beispielsweise bei sphärischen
und/oder torischen Flächen,
und/oder
- – Krümmungen
von Hauptschnitten, insbesondere bei atorischen Flächen
umfassen.
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Die
Form des Randes des Brillenglases kann beispielsweise die Querschnittsform,
insbesondere als Planfacette und/oder Spitzfacette und/oder Rille usw.
beinhalten. Weiterhin kann die Form des Randes des Brillenglases
die Umfangsform des Brillenglases beinhalten, beispielsweise im
wesentlichen eckig, oval, rund, usw.
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In
anderen Worten können
die Baudaten des Brillenglases insbesondere Daten bzw. Abmessungen
im dreidimensionalen Raum umfassen bzw. sein.
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Die
optischen Daten können
beispielsweise eine vorher bestimmte Verordnung bzw. Rezeptwerte des
Benutzers des Brillenglases umfassen bzw. sein.
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Die
optischen Daten des Brillenglases können beispielsweise
- – sphärische Wirkung,
- – astigmatische
Wirkung, d. h. Achslage und Zylinderstärke,
- – Wirkung
in Fern und/oder Nahbezugspunkt,
- – Addition,
- – Progressionslänge, usw.
umfassen.
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Vorzugsweise
beinhaltet das Bereitstellen der Baudaten des Brillenglases, die
Baudaten unter Berücksichtigung
von Benutzerdaten des Benutzers zu bestimmen.
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Vorzugsweise
werden die zu berücksichtigenden
Benutzerdaten, die zumindest teilweise die optischen Daten umfassen,
an dem Benutzer gemessen.
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Hierbei
kann beispielsweise ein 3D-Messgerät, insbesondere unter Bildung
bzw. Verwendung von Stereobildern verwendet werden.
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Benutzerdaten
können
beispielsweise einen oder mehrere der folgenden Parameter umfassen:
- – Pupillendistanz;
- – monokularer
Pupillenabstand;
- – Hornhautscheitelabstand
nach Bezugspunktforderung und/oder nach Augendrehpunktforderung;
- – monokularer
Zentrierpunktabstand;
- – Zentrierpunktkoordinaten;
- – Scheibenabstand;
- – Dezentration
des Zentrierpunktes;
- – Scheibenhöhe und/oder
-breite;
- – Scheibenmittenabstand;
- – Brillenglasvorneigung;
- – Fassungsscheibenwinkel;
- – Einschleifhöhe.
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In
anderen Worten können
die Benutzerdaten, die zur Bestimmung der individuellen Brillengläser verwendet
werden zumindest teilweise mit den physiologischen Daten übereinstimmen,
die bei der Konfiguration der individuellen Brillenfassung verwendet
werden. Die Benutzerdaten können
insbesondere als Individualparameter bezeichnet werden.
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Vorzugsweise
werden die individuelle Brillenfassung und die individuellen Brillengläser als eine
Einheit hergestellt.
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Vorzugsweise
werden verschiedene Flächen der
individuellen Brillenfassung und/oder der individuellen Brillengläser aus
verschiedenen Werkstoffen hergestellt und/oder weisen verschiedene
Beschichtungen auf.
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In
diesem Zusammenhang ist es möglich, daß verschiedene
Werkstoffe verwendet werden, wobei beispielsweise Werkstoffe lediglich
als Stützwerkstoffe
im Herstellungsprozess verwendet werden. Diese Stützwerkstoffe
können
insbesondere mit einem Lösungsmittel
löslich
sein und nach Fertigstellen der Brillenfassung durch Lösen in dem
Lösungsmittel
aus der Brillenfassung bzw. aus den Brillengläsern durch Auswaschen entfernt
werden. Alternativ oder zusätzlich
können
verschiedene Werkstoffe verwendet werden, die unter verschiedenen
Voraussetzungen erhärten
bzw. verfestigen. Beispielsweise können Werkstoffe verwendet werden,
die unter Bestrahlung von elektromagnetischer Strahlung, insbesondere
UV-Licht verfestigen. Es ist auch möglich, daß Werkstoffe verwendet werden,
die thermisch verfestigen und/oder die durch Zugabe weiterer Chemikalien,
insbesondere in Form von Teilchenstrahlung und/oder Dampf verfestigen.
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Vorzugsweise
beinhaltet der Schritt des Herstellens der individuellen Brillenfassung
ein Bearbeiten der individuellen Brillenfassung und/oder der individuellen
Brillengläser.
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Vorzugsweise
werden bei der Bearbeitung der Brillenfassung mittels des Werkstoffverarbeitungsgerätes die
Flächen
des Brillenglases bearbeitet.
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Vorzugsweise
wird beim Bearbeiten der Brillenfassung zumindest eine Fläche, besonders
bevorzugt beide Flächen
des Brillenglases bei im wesentlichen konstanten optischen Eigenschaften
bearbeitet.
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Weiterhin
vorzugsweise wird beim Bearbeiten der Brillenfassung zumindest eine
Fläche,
besonders bevorzugt beide Flächen
des Brillenglases derart bearbeitet, daß die optischen Eigenschaften
des Brillenglases bzw. der Brillengläser korrigiert werden.
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Beispielsweise
kann die Brillenfassung aus dem Werkstoffverarbeitungsgerät entfernt
werden und mit einer geeigneten Vorrichtung bearbeitet werden.
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Eine
Bearbeitung kann beispielsweise Schleifen und/oder Polieren und/oder
Sandstrahlen und/oder Waschen usw. in bzw. mit einer oder mehreren
dafür ausgelegten
Einrichtungen bzw. Geräten umfassen,
welche in dem Werkstoffverarbeitungsgerät integriert sein können. Beispielsweise
kann das Polieren als ein einfaches Polishing, insbesondere in einer
Trommel mit Poliermitteln durchgeführt werden.
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Vorteilhafterweise
können
somit herstellungsbedingte raue Stellen, insbesondere der objektseitigen
Fläche
und/oder der augenseitigen Fläche des
Brillenglases und/oder der Brillenfassung vermindert bzw. minimiert
oder vollständig
entfernt werden. Diese Stellen können
beispielsweise aufgrund einer Körnung
des Werkstoffes vorliegen und/oder herstellungsbedingt sein. Hierbei
können
auch Fertigungsungenauigkeiten berücksichtigt werden. Gegebenenfalls
können
auch die optischen Eigenschaften des Brillenglases durch das Bearbeiten
korrigiert, insbesondere auf vorgegebene Werte eingestellt werden.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann durch Anpassung des Werkstoffs, beispielsweise durch Verwendung
eines Polymers mit höherer
Viskosität
die Fertigungsgenauigkeit erhöht
werden und/oder raue Stellen und/oder Stufen vermindert oder sogar
vermieden werden. Alternativ oder zusätzlich können in dem Werkstoffverarbeitungsgerät auch Motoren
verwendet werden, die eine verbesserte Genauigkeit aufweisen, so
daß Elemente
des Werkstoffverarbeitungsgerätes,
die den Werkstoff plazieren bzw. verformen exakt(er) positioniert
werden können.
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In
anderen Worten ist es beispielsweise möglich, herstellungsbedingte
und/oder materialbedingte raue bzw. körnige bzw. matte Flache(n)
der Brillenfassung zu glätten
und/oder optisch transparent zu machen. Es ist auch möglich, daß die optische
Transparenz erhöht
wird.
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Die
Dicke der Lagen des Werkstoffes können jeweils zwischen etwa
10 μm und
etwa 20 μm,
besonders bevorzugt etwa 16 μm
betragen. Weiterhin vorzugsweise können Auflösungen zwischen etwa 0,1 mm
und etwa 1 mm, besonders bevorzugt von etwa 0,6 mm hergestellt werden.
Hierbei kann eine Fertigungstoleranz von zwischen etwa 0,01 mm und
etwa 0,2 mm, besonders bevorzugt etwa 0,15 mm eingehalten werden.
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Der
Begriff „Auflösung”, wie er
in der vorliegenden Anmeldung verwendet wird, beinhaltet insbesondere
die minimale Größe, mit
der ein Strukturelement der Brillenfassung herstellbar ist.
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Die
Fertigungsgeschwindigkeit kann zwischen etwa 8 mm pro Stunde pro
Lage bei einer Lagendicke von etwa 10 μm bis etwa 50 μm bis etwa
30 mm pro Stunde pro Lage bei einer Lagedicke von etwa 10 μm bis etwa
50 μm betragen.
Die Fertigungsgeschwindigkeit kann etwa 12 mm pro Stunde pro Lage
bei einer Lagendicke von etwa 16 μm
betragen. Die Fertigungsgeschwindigkeit kann auch etwa 20 mm pro
Stunde pro Lage bei einer Lagendicke von etwa 30 μm betragen.
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Vorzugsweise
werden mehrere Werkstoffe verarbeitet.
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Zwei
oder mehrere Werkstoffe können
beispielsweise abwechselnd oder gleichzeitig verarbeitet werden.
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Vorzugsweise
umfaßt
der zumindest eine Werkstoff Kunststoff und/oder Metall.
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Der
Kunststoff kann beispielsweise ein Polymer sein.
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Besonders
bevorzugt handelt es sich bei dem Polymer um ein UV-härtendes
Polymer.
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Folglich
kann gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens mittels des Werkstoffverarbeitungsgerätes das
(UV-härtende)
Polymer einheitenweise angeordnet und vorzugsweise lagenweise aufgetragen
werden, ähnlich
einem Tintenstrahldrucker, wobei ein Tintenstrahldrucker jedoch lediglich
zweidimensional arbeitet und das Werkstoffverarbeitungsgerät dreidimensional
arbeitet. Ein Tintenstrahldrucker druckt somit lediglich eine „Lage” Tinte,
da die Tinte in der Papierebene angeordnet ist. Analog entspricht
bei einem Tintenstrahldrucker ein Tropfen dem in dieser Anmeldung
verwendeten Begriff Einheit, insbesondere kleinste Einheit, so daß eine Vielzahl
von Einheiten, nämlich
Tintentropfen eine Lage bilden. Erfindungsgemäß werden jedoch eine Vielzahl
von Lagen im wesentlichen parallel zu einer Trägereinrichtung des Werkstoffverarbeitungsgerätes angeordnet.
Somit könnte
das Verfahren auch als dreidimensionales Strukturierungsverfahren bezeichnet
werden. Hierbei kann die fertige Brillenfassung nach einem digitalen
dreidimensionalen Datensatz der zu fertigenden Brillenfassung hergestellt werden.
Der dreidimensionale Datensatz kann als „Baudaten” bezeichnet werden, in den
die Konfiguration der individuellen Brillenfassung eingeht.
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Hierbei
kann jede Lage einen oder mehrere Werkstoffe bzw. Materialien umfassen.
Die Dicke einer jeden Lage kann vorzugsweise durch das Werkstoffverarbeitungsgerät vorgegeben
sein. In anderen Worten ist es möglich,
daß eine
Lage nach Verfestigung des verwendeten Werkstoffes im wesentlichen plattenförmig ausgebildet
ist. Somit sind eine Vielzahl von ”Platten” übereinander angeordnet.
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Zur
Bildung einer Lage wird zumindest ein Teilbereich des Werkstoffverarbeitungsgerätes relativ
zu einer Unterlage bzw. Trägerplatte
bewegt, wobei beispielsweise ein Abstand zwischen der Unterlage
und des Werkstoffverarbeitungsgerätes bzw. eines Elements des
Werkstoffverarbeitungsgerätes
im wesentlichen konstant ist. Somit kann eine plattenförmige Lage
gebildet werden, wobei die Unterlage und das Werkstoffverarbeitungsgerät bzw. ein
Element des Werkstoffverarbeitungsgerätes parallel zu einer Ebene,
die im wesentlichen mittels der Längenrichtung und der Breitenrichtung
der Lage definiert ist, relativ zueinander bewegt werden. Es ist
jedoch auch möglich,
daß zur
Bildung einer Lage die Unterlage und das Werkstoffverarbeitungsgerät bzw. das
Element des Werkstoffverarbeitungsgerätes entlang der Dickenrichtung
relativ zueinander bewegt werden.
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Somit
kann eine Lage eine im wesentlichen ebene Oberfläche aufweisen. Eine Lage kann
aber auch eine nicht ebene Oberfläche aufweisen, zum Beispiel,
wenn die Unterlage relativ zu dem Werkstoffverarbeitungsgerät bzw. dem
Element des Werkstoffverarbeitungsgerätes bei der Herstellung der Lage
parallel zu einer Dickenrichtung bewegt wird. Die Lage kann auch
eine gekrümmte
Oberfläche bzw.
eine Oberfläche
mit einer freien Form aufweisen. Beispielsweise kann die Form der
Lage durch die Form der Unterlage vorgegeben sein. Ist die Unterlage
beispielsweise gekrümmt,
kann die Lage bzw. können
die Lagen ebenfalls gekrümmt
sein.
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Wie
oben ausgeführt
wurde, kann beispielsweise ein Werkstoff ein Polymer sein, mit welchem die
Brillenfassung gebildet wird. Ein weiterer Werkstoff kann beispielsweise
ein Stützmaterial
sein. Das Stützmaterial
kann beispielsweise an Stellen angeordnet werden, die später materialfrei
sein sollen, d. h. die bei dem endgültigen Produkt, insbesondere
der endgültigen
Brillenfassung, materialfrei sein sollen. Beispielsweise kann das
Stützmaterial
löslich,
insbesondere wasserlöslich
sein und aus der fertigen Brillenfassung durch Spülen der
fertigen Brillenfassung mit Lösungsmittel,
z. B. Wasser gelöst
werden. Alternativ oder zusätzlich
kann der weitere Werkstoff, d. h. der zweite, dritte, vierte, usw.
Werkstoff auch ein Beschichtungsmaterial sein, mit dem die Brillenfassung und/oder
eine oder beide Flächen
des Brillenglases beschichtet werden. Beispielsweise kann der zweite Werkstoff
ein Material sein, mit welchem eine Verspiegelungsschicht auf der
Brillenfassung und/oder eine Entspiegelungsschicht auf der augenseitigen und/oder
objektseitigen Fläche
des Brillenglases hergestellt wird.
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Insbesondere
können
auch drei oder mehrere Werkstoffe verwendet werden, beispielsweise
um ein Stützmaterial
anzubringen und/oder um eine oder mehrere Schichten bzw. Beschichtungen
an bzw. in der Brillenfassung und/oder dem Brillenglas anzuordnen.
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Eine
Schicht kann über
mehrere Lagen hinweg gebildet werden. Eine Schicht kann auch einer oder
mehreren Lagen entsprechen.
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Vorzugsweise
umfaßt
ein Werkstoff ein Polymer und ein weiterer Werkstoff ein polymerfremdes Material.
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Beispielsweise
kann der zweite Werkstoff ein polymerfremdes Material umfassen bzw.
sein. Das Stützmaterial
kann beispielsweise polymerfremd sein.
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Es
ist auch möglich,
mit dem zweiten Werkstoff, insbesondere einem polymerfremden Material Strukturen,
z. B. ähnlich
zu Gravuren und/oder als Markenzeichen ausgebildet in die Brillenfassung und/oder
das Brillenglas einzubringen. Beispielsweise kann die Struktur mittels
des löslichen
Stützmaterials
in die Oberfläche
der Brillenfassung und/oder des Brillenglases eingebracht werden.
Nach Lösen des
löslichen
Stützmaterials
mit dem Lösungsmittel sind
somit Vertiefungen in die entsprechende Oberfläche eingebracht, die im wesentlichen
identische Eigenschaften wie beispielsweise Gravuren aufweisen können. Ein
aufwendiges Gravieren ist jedoch vorteilhafterweise nicht notwendig.
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Vorzugsweise
weisen die zumindest zwei Werkstoffe verschiedene Farbe und/oder
Transmissionsgrad und/oder Brechungsindex auf.
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In
anderen Worten kann beispielsweise der erste Werkstoff ein im wesentlichen
transparentes Polymer sein, mit welchem die Brillenfassung und/oder
das Brillenglas herstellbar ist. Der zweite Werkstoff kann beispielsweise
im wesentlichen identisch oder ähnlich
zu dem ersten Werkstoff sein, jedoch eine andere Farbe, einen anderen
Transmissionsgrad, einen anderen Brechungsindex, usw., aufweisen.
Der zweite Werkstoff kann jedoch auch vom ersten Werkstoff eine
im wesentlichen vollständig verschiedene
chemische Zusammensetzung aufweisen. Beim Herstellen der Brillenfassung
und/oder des Brillenglases können
beispielsweise der erste und der zweite Werkstoff derart verwendet
werden, daß aufgrund
der anderen Farbe bzw. Transmissionsgrad, usw. mittels des zweiten
Werkstoffes eine Struktur z. B. in Form einer Markierung, einem
Zeichen, insbesondere einem Markenzeichen, usw. an der Brillenfassung
und/oder dem Brillenglas angeordnet wird, insbesondere in das Innere
der Brillenfassung und/oder des Brillenglases eingebracht wird.
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Vorzugsweise
werden die Scharniere der individuellen Brillenfassung jeweils einstückig hergestellt.
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Besonders
vorteilhaft können
somit Scharniere und/oder insbesondere ein Brillenfassungsdesign
hergestellt werden, die bzw. das mit konventionellen Verfahren nicht
möglich
sind/ist.
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Insbesondere
können
Scharniere und/oder Brillenfassungen hergestellt werden, die frei
von Schrauben und/oder lösbaren
Teilen etc. sind. Weiterhin vorteilhafterweise ist es nicht nötig, die
Brillenfassung zu montieren bzw. Brillengläser in individuellen Fassungen
zu montieren. Vielmehr können
die Bestandteile der Scharniere und/oder der Brillenfassung vorzugsweise
unlösbar
miteinander verbunden sein, d. h. daß die Scharniere und/oder die
Brillenfassung aus mehreren Bauteilen bestehen können, die durch den Herstellungsprozess
derart ineinander eingreifen bzw. derart miteinander verbunden sind,
daß beim
Trennen der Bauteile die Scharniere oder Brillenfassung zerstört wird.
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Vorzugsweise
ist die individuelle Brillenfassung mit internen Kanälen versehen.
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Insbesondere
können
diese Kanäle
der Belüftung
dienen. Die Kanäle
können
auch der Gewichtsreduzierung dienen. Vorteilhafterweise müssen diese
Kanäle
nicht nachträglich
eingefräst
bzw. eingebohrt werden. Insbesondere können die Kanäle derart
verlaufen, daß sie
mit herkömmlichen
Verfahren, d. h. mit Fräs-
und/oder Bohrverfahren nicht anbringbar sind. Besonders vorteilhafterweise
können die
Kanäle
derart ausgebildet sein, daß die
augseitigen Flächen
der Brillengläser
derart belüftet
werden, daß ein
Beschlagen der Gläser
verringert, insbesondere verhindert wird.
-
Die
Kanäle
können
insbesondere ausgelegt sein, um eine zugfreie Belüftung der Brillengläser und/oder
des Raums zwischen Brillengläser
und Kopf des Benutzers beim Tragen zu ermöglichen, z. B. durch Kanäle die einfach
in der Fassung verlaufen oder besonders bevorzugt sogar individuell
angelegt sind.
-
Vorzugsweise
umfaßt
das Verfahren den Schritt des Herstellens eines individuellen Brillenetuis.
-
Vorteilhafterweise
können
beispielsweise Brillenfassung, Gläser und Brillenetui in einem
Arbeitsschritt hergestellt werden, wobei sowohl die Brillenfassung,
als auch die Brillengläser
als auch das Etui individualisiert sein können. Beispielsweise können sowohl
Brillenfassung als auch Etui mit einer individuellen Textur versehen
sein. Es ist möglich,
daß insbesondere
das Etui mit individueller Formeneinlage, Namen des Benutzers, Namen
des Herstellers, insbesondere des Augenoptikers usw. versehen sind.
Gleiches gilt für
die Brillenfassung und/oder die Brillengläser.
-
Weiterhin
vorzugsweise können
Etui und/oder Brillenfassung und/oder Brillengläser jeweils für sich oder
als Einheit mit einer Verpackung hergestellt werden.
-
Vorzugsweise
umfaßt
das Verfahren den weiteren Schritt des Herstellens von Ersatzteilen.
Die Ersatzteile können
beispielsweise lagenweise an der Brillenfassung angeordnet werden.
-
Vorteilhafterweise
können
so Lagerhaltungskosten für
Ersatzteile minimiert werden und die Brillenfassung kann in einfacher
Weise repariert werden.
-
Folglich
erlaubt das oben genannte Verfahren, insbesondere individuelle Brillenfassungen
herzustellen, in denen beispielsweise auch Brillengläser integriert
sind. Optische Flächen
der Brillengläser können beispielsweise
nachträglich ”gefinisht” und beschichtet
sein, wobei insbesondere verschiedene Werkstoffe verwendet werden
können,
um verschiedene Beschichtungen auf den Brillengläsern anzubringen. Somit können vorteilhafterweise
verschiedene Schutzschichten auf unterschiedlichen Flächen aufgebracht
werden. Es kann möglich
sein, daß unterschiedliche
Schichten in verschiedenen Prozess-Schritten mittels eines Lösungsmittels
gelöst werden.
Beispielsweise kann es möglich
sein, die Brillenfassung mit einer sehr harten, jedoch nicht transparenten
bzw. nur teilweise transparenten Schutzschicht zu versehen. Die
Brillengläser
können mit
einer transparenten Schutzschicht versehen werden. Diese kann beispielsweise
einen anderen Härtegrad
aufweisen als die nicht transparente Schutzschicht der Brillenfassung.
-
Weiterhin
können
die einzelnen Flächen,
die beispielsweise verschiedene Materialien aufweisen können bzw.
aus verschiedenen Materialien hergestellt sein können, durch herkömmliche
Verfahren poliert, markiert, beschichtet usw. werden. Es ist beispielsweise
nicht ausgeschlossen, daß die
Brillenfassung, in welcher die Brillengläser angeordnet sein können, in
einem nachgelagerten Schritt beschichtet wird bzw. Teile der Brille,
d. h. Teile der Brillenfassung und/oder Teile der Brillengläser beschichtet
werden.
-
Weiterhin
können
beispielsweise auf einer Trägerplatte
des Werkstoffverarbeitungsgeräts
ein oder mehrere Schichten angeordnet sein. Beim lagenweisen Auftragen
des zumindest einen Werkstoffes können diese Schichten bereits
an dem zumindest einen Werkstoff angeordnet sein.
-
Somit
kann das Verfahren beispielhaft folgende Schritte umfassen:
- – Erfassung
des Sehverhaltens des Kunden, insbesondere mittels einer 3D-Messung durch einen Augenoptiker;
- – Auswahl
eines Fassungsdesigns;
- – Übermittlung
der Daten, d. h. insbesondere der Daten des Sehverhaltens und des
ausgewählten Fassungsdesigns
an das Werkstoffverarbeitungsgerät,
sofern nicht mittels des Werkstoffverarbeitungsgerätes diese
Daten bestimmt wurden. Das Werkstoffverarbeitungsgerät kann hierbei
beim Augenoptiker vorhanden sein. Es kann jedoch auch bei einem
Brillen- und/oder Brillenglashersteller vorhanden sein. Die Übermittlung
der Daten kann beispielsweise über
das Internet oder auf einem anderen Wege erfolgen;
- – Optimierung
der Daten, so daß besonders
optimierte Brillenglasdaten und/oder optimierte Baudaten der Brillenfassung
vorliegen. Die Optimierung kann neben der Optimierung für ein optimales
Sehverhalten, d. h. einer optimalen Positionierung der Gläser vor
dem Auge, auch andere Parameter berücksichtigen, insbesondere ein
individuelles Nasenpad, individuelle Bügelenden, Skalierung der Größe der Brillenfassung,
Belüftung, usw.;
- – Fertigung
der Brillenfassung, insbesondere der individuellen Brillenfassung
und gegebenenfalls der individuellen Brillengläser. Dieser Schritt kann beispielsweise
beim Augenoptiker durchgeführt werden.
Wird dieser Schritt nicht beim Augenoptiker durchgeführt;
- – Lieferung
der Brillenfassung an den Augenoptiker.
-
Das
vorgenannte Verfahren kann eine Wiederholung einzelner der obengenannten
Schritte oder aller der oben genannten Schritte umfassen.
-
Computerprogrammprodukt gemäß einem
Aspekt
-
Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Computerprogramm,
umfassend computerlesbare Befehle, die auf einem Datenträger gespeichert
sein können
und/oder als Signal verwirklicht sein können, welche, wenn geladen
in den Speicher eines Computers und ausgeführt von dem Computer bewirken,
daß der
Computer ein erfindungsgemäßes Verfahren
ausführt.
-
Verwendung eines Werkstoffverarbeitungsgerätes gemäß einem
Aspekt
-
Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung eines
Werkstoffverarbeitungsgerätes
zum Durchführen
eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
Brillenfassungsherstellungsgerät gemäß einem
Aspekt
-
Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Brillenfassungsherstellungsgerät umfassend ein
Werkstoffverarbeitungsgerät
und eine Eingabe-/Ausgabeeinrichtung, wobei das Brillenfassungsherstellungsgerät ausgelegt
ist, ein erfindungsgemäßes Verfahren
durchzuführen
und insbesondere eine Brillenfassung herzustellen.
-
Bevorzugte Ausführungsformen
des Brillenfassungsherstellungsgerätes
-
Das
Brillenfassungsherstellungsgerät
kann ein Werkstoffverarbeitungsgerät umfassen bzw. damit in Datenaustausch
stehen und eine Eingabe-/Ausgabeeinrichtung,
insbesondere als Mensch-Maschine-Schnittstelle ausgelegt, umfassen bzw.
damit in Datenaustausch stehen. Die Mensch-Maschine-Schnittstelle
kann insbesondere ein Display, beispielsweise in Form eines Computermonitors
und eine Eingabeeinrichtung, beispielsweise Tastatur und Maus umfassen. Über die
Eingabeeinrichtung können
Parameter vorgegeben werden, z. B. kann ein Brillenfassungsdesign
vorgegeben werden.
-
Die
Brillenfassung kann mittels des Computermonitors dargestellt werden.
Das Brillenfassungsdesign kann mittels der Eingabeeinrichtung geändert werden,
d. h. die Brillenfassung kann angepaßt werden. Das geänderte Brillenfassungsdesign
kann mittels des Computermonitors dargestellt werden. Die Darstellung
kann vorzugsweise in Echtzeit erfolgen. Somit kann der Benutzer
der Brillenfassung bzw. der Augenoptiker, usw. die Brillenfassung
individualisieren und die individuelle Brillenfassung am Computermonitor
vor Herstellung der individuellen Brillenfassung überprüfen. Weiterhin
kann der Auftrag zum Herstellen der Brillenfassung übermittelt
werden.
-
Ferner
kann das Brillenfassungsherstellungsgerät eine Meßeinrichtung umfassen bzw.
damit in Datenaustausch stehen, wobei die Meßeinrichtung ausgelegt ist,
physiologische Daten des Benutzers der Brillenfassung zu messen.
Die Meßeinrichtung
kann beispielsweise ein 3D-Stereosystem sein.
-
Die
obige Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Aspekte beschränkt. Vielmehr
können
beliebige Einzelmerkmale miteinander kombiniert und somit weitere
Ausführungsvarianten
und/oder Ausführungsformen
und/oder Aspekte der Erfindung bereitgestellt werden. Insbesondere
betrifft die Erfindung auch eine Brillenfassung, mit oder ohne Brillenglas bzw.
Brillengläsern,
das durch miteinander verbundene Lagen zumindest eines Werkstoffes
aufgebaut ist.
-
Figurenbeschreibung
-
Bevorzugte
Ausführungsvariante(n)
der vorliegenden Erfindung wird/werden mittels nachfolgender Figuren
beispielhaft beschrieben. Es zeigt
-
1a:
eine schematische Ansicht eines Werkstoffverarbeitungsgeräts zu einem
Zeitpunkt t0;
-
1b:
eine schematische Ansicht des Werkzeugverarbeitungsgeräts zu einem
Zeitpunkt t1;
-
1c:
eine schematische Ansicht des Werkzeugverarbeitungsgeräts zu einem
Zeitpunkt t2;
-
1d:
eine schematische Ansicht des Werkstoffverarbeitungsgeräts zu einem
Zeitpunkt t3;
-
1e:
eine schematische Ansicht des Werkstoffverarbeitungsgeräts;
-
1f:
eine schematische Ansicht eines Werkstoffverarbeitungsgeräts;
-
1g:
eine schematische Detailansicht des Werkstoffverarbeitungsgeräts;
-
2:
eine schematische Aufsicht eines Teils eines Werkstoffverarbeitungsgerätes;
-
3:
eine schematische Aufsicht eines Teils eines Werkstoffverarbeitungsgerätes;
-
4:
ein Flußdiagramm;
-
5:
eine Schnittansicht eines Brillenglases
-
6:
eine Schnittansicht eines Brillenglases.
-
1a zeigt
eine vereinfachte schematische Ansicht des Prinzips eines Werkstoffverarbeitungsgeräts 1.
Das Werkstoffverarbeitungsgerät 1 umfaßt eine
Unterlage 10 bzw. eine Trägerplatte 10 sowie zwei
Werkstoffausgabeeinheiten 12, 14. Zur einfachen
Beschreibung werden die beiden Werkstoffausgabeeinheiten 12, 14 als
Düsen 12, 14 bezeichnet. Die
Düsen 12, 14 sind
ausgelegt, Werkstoff (schraffiert dargestellt) auszugeben. Der Werkstoff
kann sowohl in den Düsen 12, 14 als
auch in externen Speichereinheiten (nicht gezeigt) gespeichert sein,
die mit den Düsen 12, 14 über weitere
Geräte,
beispielsweise Pumpen, Heizungen, usw. verbunden sind.
-
Weiterhin
ist in 1a eine Werkstoffhärteinheit 16 dargestellt.
Die Werkstoffhärteinheit kann
beispielsweise eine Quelle elektromagnetischer Strahlung, insbesondere
eine UV-Lampe 16 sein. Weiterhin ist in 1a schematisch
UV-Strahlung 18 dargestellt.
Zusätzlich
zu der UV-Strahlung 18 oder alternativ zu der UV-Strahlung 18 kann
auch Wärmestrahlung,
Teilchenstrahlung, ein Gas- bzw. Dampf von der Werkstoffhärteinheit 16 ausgegeben
werden.
-
In 1a ist
das Werkstoffverarbeitungsgerät 1 zu
einem Zeitpunkt t0 dargestellt.
-
1b zeigt
das Werkstoffverarbeitungsgerät 1 zu
einem Zeitpunkt t1 nach dem Zeitpunkt t0. 1b zeigt
eine erste Lage 20 eines ersten Werkstoffes 22 auf
der Trägerplatte 10.
Die erste Lage 20 ist parallel zu der Trägerplatte 10.
Zwischen dem Zeitpunkt t0 und dem Zeitpunkt
t1 wurde der erste Werkstoff 22 mittels
der Düse 12 auf
die Trägerplatte 10 aufgetragen.
Mittels der UV-Strahlung 18 wird der erste Werkstoff 22 gehärtet.
-
1c zeigt
das Werkstoffverarbeitungsgerät 1 zu
einem Zeitpunkt t2 nach dem Zeitpunkt t1. Wie in 1c dargestellt
ist, wurde zwischen dem Zeitpunkt t1 und
dem Zeitpunkt t2 ein zweiter Werkstoff 24 und
im Anschluß an
den zweiten Werkstoff 24 weiterer erster Werkstoff 22 auf
die Trägerplatte 10 aufgetragen.
Die Lage 20 umfaßt
somit den ersten Werkstoff 22 und den zweiten Werkstoff 24,
wobei der zweite Werkstoff 24 in den ersten Werkstoff 22 eingebettet
ist.
-
1d zeigt
das Werkstoffverarbeitungsgerät 1 zu
einem Zeitpunkt t3. In 1d ist
dargestellt, daß auf
die erste Lage 20, die den ersten Werkstoff 22 und
den zweiten Werkstoff 24 umfaßt, eine zweite Lage 26 aufgetragen
wurde. Die zweite Lage 26, wie sie in 1d dargestellt
ist, besteht lediglich aus dem ersten Werkstoff 22. In
weiteren Arbeitsschritten können
weitere Werkstoffe in die zweite Lage 26 eingefügt werden.
Beispielsweise kann sich an den ersten Werkstoff 22 der
zweite Werkstoff 24 anschließen. Der zweite Werkstoff 24 kann
ein löslicher
Werkstoff sein, so daß nach
Lösen des
zweiten Werkstoffes 24 in einem Lösungsmittel beispielsweise
ein Kanal in der Brillenfassung gebildet wird. Der zweite Werkstoff 24 kann
auch eine Teilerschicht und/oder eine Polarisationsschicht usw.
eines Brillenglases bilden, wenn sich der zweite Werkstoff 24 über mehrere Lagen
zumindest teilweise zusammenhängend
erstreckt. Es ist auch möglich,
daß eine
Vielzahl weiterer Lagen (nicht gezeigt) aufgetragen werden.
-
Alternativ
oder zusätzlich
können
auch eine Vielzahl weiterer Werkstoffe verwendet werden. Hierbei
ist es insbesondere möglich,
daß eine
Vielzahl von Düsen
(nicht gezeigt) eingesetzt werden. Alternativ oder zusätzlich können ein
oder mehrere (weitere) Düsen
verschiedene Werkstoffe auftragen, indem zum Beispiel die entsprechenden
Düsen vollständig gelehrt
werden und neue Werkstoffe in die entsprechenden Düsen eingegeben
werden.
-
1e zeigt
schematisch einen weiteren Bearbeitungsschritt. Hierbei kann/können mittels
einer Formeinrichtung 27 der erste Werkstoff 22 und/oder
der zweite Werkstoff 24 bearbeitet werden. Vorzugsweise
kann im noch plastisch verformbaren Zustand des ersten und/oder
des zweiten Werkstoffes 22, 24 die Form des ersten
und/oder zweiten Werkstoffes 22, 24 zumindest
bereichsweise an die Form der Formeinrichtung 27 angepaßt werden.
Dies kann z. B. sein, bevor der erste und/oder der zweite Werkstoff 22, 24 ausgehärtet ist,
wobei ein Aushärten z.
B. durch Abkühlen
des Werkstoffes 22, 24 und/oder Beleuchten des
Werkstoffes 22, 24 mit elektromagnetischer Strahlung,
usw. möglich
ist. Die Formeinrichtung 27 kann z. B. eine Rollkugel,
ein Zylinder, eine Walze, eine Klinge, usw. sein. Insbesondere kann die
Formeinrichtung 27 ausgelegt sein, den ersten und/oder
den zweiten Werkstoff 22, 24 zumindest bereichsweise
zu glätten.
Der in 1e gezeigt Bearbeitungsschritt
kann zeitgleich mit dem Anordnen der ersten und/oder der zweiten
Lage 20, 26 durchgeführt werden. Es ist auch möglich, daß der Bearbeitungsschritt
nachträglich
durchgeführt
wird, wobei die Formeinrichtung 27 ausgelegt sein kann, den
Werkstoff 22, 24 plastisch zu verformen. Hierbei kann
die Formeinrichtung 27 beheizbar sein bzw. eine Chemikalie
absondern, Es ist auch möglich,
daß der
Werkstoff 22, 24 zumindest bereichsweise aufgeweicht
wird, bevor die Formeinrichtung 27 eingesetzt wird. Dies
kann z. B. durch Einstrahlen elektromagnetischer Strahlung und/oder
Einwirken einer Chemikalie als Flüssigkeit und/oder Dampf erfolgen.
-
1f zeigt
eine Ausführungsform
mit einer gekrümmten
Unterlage, bzw. Trägerplatte 10.
An der Trägerplatte 10 sind
zwei Lagen 20, 26 des ersten Werkstoffs 22 angeordnet.
Die erste Lage 20 des ersten Werkstoffes entspricht in
diesem Beispiel der Minimalmenge des ersten Werkstoffes, der von
der Düse 12 abgesondert
werden kann. In anderen Worten besteht in diesem Beispiel die erste
Lage 20 aus einer Einheit des ersten Werkstoffes 22.
Die zweite Lage 26 besteht in diesem Beispiel aus zwei
Einheiten des ersten Werkstoffes 22. Insbesondere kann die
in 1f dargestellte Anordnung der Einheiten des ersten
Werkstoffes 22 in der zweiten Lage 26 dadurch
möglich
sein, daß der
erste Werkstoff als Pulver, Flüssigkeit,
Fluid, Gel, usw. vorliegt (nicht gezeigt) und die Einheiten durch
Einbringen einer Flüssigkeit
oder durch Einstrahlen und Fokussieren elektromagnetischer Strahlung
erzeugt wird.
-
Es
ist möglich,
daß die
erste Lage 20 durch eine Vielzahl von Einheiten, beispielsweise
sieben Einheiten des ersten Werkstoffes 22 gebildet wird, wie
in 1g dargestellt. Hierbei können sich aufgrund von Materialeigenschaften
des ersten Werkstoffes 22 die einzelnen Einheiten zu einer
durchgängigen
Lage bzw. in diesem Fall einer Schicht verbinden, die z. B. eine
ebene Oberfläche
aufweist, wie in den vorangehenden Figuren beschrieben wurde oder,
die eine unebene Oberfläche
aufweist.
-
Es
ist auch möglich,
daß die
Lage des ersten Werkstoffes durch Fokussieren elektromagnetischer Strahlung,
z. B. durch Fokussierung von Laserlicht in einem Medium gebildet
wird. Somit kann z. B. eine kontinuierliche Lage gebildet werden,
in dem der Fokus der elektromagnetischen Strahlung in dem Medium
bewegt wird, ohne die Strahlung zu unterbrechen. Gemäß diesem
Beispiel können
somit in der vorliegenden Anmeldung der Begriff ”lagenweise” und der Begriff ”einheitenweise” auch synonym
verwendet werden.
-
1a bis 1g zeigen
beispielhafte Möglichkeiten,
die verschiedenen Lagen und Schichten des ersten 22 und/oder
zweiten Werkstoffes 24 anzuordnen. Es ist auch möglich, daß beispielsweise
in einem Becken der erste Werkstoff vollständig flüssig vorhanden ist und durch
Einstrahlung beispielsweise von Laserlicht, welches an der Oberfläche bzw.
im Inneren des flüssigen
Werkstoffs fokussiert wird, den flüssigen Werkstoff zu härten bzw.
als Feststoff abzuscheiden und so lagenweise die Brillenfassung
herzustellen.
-
Es
ist auch möglich,
daß der
erste Werkstoff als Festkörper
vorliegt und beispielsweise durch Einstrahlung von Laserlicht lagenweise
der pulverförmige
Werkstoff verschmolzen wird. Hierbei kann auf jede Lage des festen
Werkstoffes eine Lage pulverförmiger
Werkstoff aufgetragen und mit der vorherigen Lage verbunden werden
und dadurch die Brillenfassung lagenweise hergestellt werden. Es
können auch
verschiedene Werkstoffe alternierend aufgetragen werden. Alternativ
oder zusätzlich
zu der Laserlichtquelle können
auch Flüssigkeiten über Düsen in den
pulverförmigen
oder flüssigen
Werkstoff eingebracht werden, die den Werkstoff lagenweise erhärten und
die Lagen sukzessive miteinander verbinden.
-
Als
bevorzugtes Verfahren zum elementweisen bzw. lagenweisen Herstellen
der Brillenfassung kann beispielsweise ein 3D-Druckverfahren, ein
Laser-Sinteringverfahren,
ein Stereolithographieverfahren, usw. verwendet werden.
-
Somit
läßt sich,
wie oben beschrieben wurde, eine Brillenfassung definieren und herstellen,
wobei beispielsweise einem Augenoptiker in einem Gerät vereint
ein Brillenfassungsherstellungsgerät gegebenenfalls mit einem
Beschichtungsgerät
zur Verfügung
steht, so daß beispielsweise
der Augenoptiker vor Ort Brillenfassungen insbesondere mit beschichteten
Brillengläsern
basierend auf Daten des Brillenträgers herstellen kann. Vorzugsweise
kann in das Herstellungsgerät
auch eine Brillenglasberechnungseinheit integriert sein, die beispielsweise
Berechnungsroutinen für
eine individuelle Optimierung von Brillengläsern umfaßt. Alternativ oder zusätzlich können auch
ein oder mehrere Meßinstrumente
integriert sein, die beispielsweise die physiologischen Daten des
Brillenträgers
bestimmen, insbesondere messen und gegebenenfalls berechnen.
-
Das
Brillenfassungsherstellungsgerät
kann ausgelegt sein, eine Brillenfassung vor dem Herstellen der
Brillenfassung zu konfigurieren, d. h. zu individualisieren. Hierzu
kann das Brillenfassungsherstellungsgerät eine Mensch-Maschine-Schnittstelle umfassen,
um insbesondere auch die individualisierte Brillenfassung vor der
Herstellung darstellen und überprüfen zu können.
-
2 zeigt
eine Aufsicht der Trägerplatte 10, ohne
daß weitere
Details des Werkstoffverarbeitungsgeräts 1 dargestellt sind,
d. h. ohne daß insbesondere
die Düsen 12, 14 und
die UV-Lampe 16 dargestellt sind. Vielmehr zeigt 2 die
erste Lage 20, die mittels des ersten Werkstoffes 22 und
des zweiten Werkstoffes 24 auf die Trägerplatte 10 aufgetragen
wurde. Die Lage 20 bildet somit beispielsweise die erste
Lage einer Brillenfassung. In anderen Worten entspricht die erste
Lage 20 einer Schnittansicht einer Brillenfassung (nicht
gezeigt), wobei beispielsweise der Werkstoff 24 ein Stützstoff
ist, der dazu dient, daß mittels
der Anordnung einer Materialschicht 28 des zweiten Werkstoffes 24 auch über mehrere
Lagen hinweg ein geschwungener Bügel 30 aus
dem ersten Werkstoff 22 herstellbar ist.
-
Weiterhin
kann der zweite Werkstoff 24 gemäß einer exakt vorgegebene Position
im inneren Brillenfassung angeordnet werden. Dies ist, wie in den 1a bis 1d gezeigt
ist, in einfacher Weise möglich,
da die verschiedenen Werkstoffe beliebig anordenbar sind. Somit
ist es durch geschicktes Handling möglich, daß zumindest teilweise zusammenhängende oder
voneinander unabhängige
Strukturen des zweiten Werkstoffes 24 in der Brillenfassung
hergestellt werden können.
Durch ein Lösen des
zweiten Werkstoffes 24 können Kanäle in der Brillenfassung hergestellt
werden. Ebenso können durch
eine entsprechende Auswahl der (weiteren) Werkstoffe Teilerschichten,
Polarisationsschichten, Schichten zur Splittersicherheit, insbesondere
mit photochromen Farbstoffen, usw. exakt in eine gewünschte räumliche
Position in der Brillenfassung, insbesondere im Brillenglas gebracht
werden. Hierbei kann es notwendig sein, daß die Brillenfassung bzw. die
entsprechende Baustufe der Brillenfassung mit der Trägerplatte 10 durch
Rotation und/oder Translation in die notwendige räumliche
Ausrichtung gebracht wird. Dies kann alternativ oder zusätzlich zu einer
Positionierung der Düsen 12, 14 vorgenommen werden.
-
2 zeigt
insbesondere eine schematische vergrößerte Darstellung, so daß die Außenflächen nicht
als kontinuierliche Flächen
dargestellt sind, sondern vielmehr Stufenform aufweisen. Es ist
möglich,
daß aufgrund
der hohen Auflösung
während
der Herstellung die gezeigten Stufen vom Benutzer des Brillenglases
nicht als solche wahrgenommen werden. Weiterhin kann es möglich sein,
daß in
einem oder mehreren nachgelagerten Schritten die Außenflächen bearbeitet,
insbesondere poliert werden, so daß eine glatte Oberfläche im wesentlichen
ohne Stufen entsteht.
-
3 zeigt
eine schematische Ansicht gemäß 2,
wobei jedoch an einer Seite eines jeden Bügels 30 ein dritter
Werkstoff 32 angeordnet ist, der eine Materialschicht 34 bildet.
Der dritte Werkstoff 32 entspricht beispielsweise einer
Beschichtung der Brillenfassung. Somit ersetzt die Materialschicht 34 aus
dem dritten Werkstoff 32 ein Aufdampfen einer Schicht und/oder
ein Anordnen einer entsprechenden Folie.
-
Alternativ
oder zusätzlich
kann der zweite (oder ein bzw. mehrere weitere) Werkstoff ein elektrisch
leitfähiges
Material umfassen bzw. sein, so daß in einfacher Weise ein elektrisches
Signal in Form eines elektrischen Stromes bzw. einer elektrischen Spannung
in der Brillenfassung geführt
werden kann. Es ist somit in einfacher Weise möglich, die Brillenfassung elektrisch
mit einem oder mehreren Peripheriegeräten zu verbinden, z. B. einem
Mediaspieler, einem Telefonmodul, einer Projektionsvorrichtung,
einer Beleuchtungseinheit, usw. Somit können beispielsweise Daten auf
eine augenseitige Fläche
des Brillengases projiziert werden bzw. durch eine entsprechende
Auswahl der Werkstoffe des Brillenglases direkt in dem Brillenglas
dargestellt werden. Ebenso kann in einfacher Weise ein Mediaspieler,
ein Telefonmodul, eine Projektionsvorrichtung, eine Beleuchtungseinheit,
usw. in die Brillenfassung integriert sein, da ein entsprechender
Hohlraum in einfacher Weise ausgebildet sein kann.
-
4 zeigt
ein Flußdiagramm
eines beispielhaften Ablaufs einer Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
In
einem ersten Schritt S1 wird ein Werkstoffverarbeitungsgerät bereitgestellt.
Der Schritt S1 kann ein Initialschritt sein, d. h., daß die folgenden
Schritte wiederholt durchgeführt
werden können
und der erste Schritt lediglich einmal durchgeführt wird.
-
In
einem zweiten Schritt S2 werden die physiologischen Daten des Benutzers
bereitgestellt.
-
Es
ist möglich,
daß in
Schritt S2 der Benutzer der Brillenfassung vermessen wird, d. h.
daß physiologische
Daten des Benutzers der Brillenfassung gemessen werden und, falls
nötig,
aus diesen physiologischen Daten Rezeptwerte bestimmt, insbesondere berechnet
werden. Die physiologischen Daten können Individualparameter des
Benutzers der Brillenfassung bzw. eine konkrete Gebrauchsstellung
der Brillenfassung im System aus Kopf und Auge(n) des Benutzers
der Brillenfassung umfassen.
-
Basierend
auf diesen Rezeptwerten und gegebenenfalls unter Verwendung der
physiologischen Daten bzw. einer Teilmenge der physiologischen Daten,
wie z. B. habitueller Kopfhaltung, Pupillendistanz, Exophorie, Esophorie,
usw., können
die konkreten Abmessungen der Brillenfassung bestimmt, insbesondere
berechnet werden. Diese Daten können mittels
einer Simulation bzw. eines Optimierungsalgorithmus erhalten werden.
Hierbei kann die Simulation bzw. der Optimierungsalgorithmus in
das Werkstoffverarbeitungsgerät
integriert sein. Beispielsweise kann das Werkstoffverarbeitungsgerät einen
integrierten Schaltkreis aufweisen, der die Simulation bzw. den
Optimierungsalgorithmus durchführt.
Alternativ oder zusätzlich
kann das Werkstoffverarbeitungsgerät auch mit einem Computer zusammenarbeiten,
der diese Simulation bzw. den Optimierungsalgorithmus durchführt.
-
Die
physiologischen Parameter können
zumindest teilweise semi-automatisch oder vollständig automatisch, insbesondere
mit einem 3D-Meßgerät bestimmt
werden, beispielsweise unter Verwendung von Stereobildern.
-
In
einem Schritt S3 wird die individuelle Brillenfassung konfiguriert.
Das Konfigurieren kann beispielsweise umfassen, daß konkrete
Baudaten der Brillenfassung bestimmt werden. Hierbei können vorgegebenen
Baudaten angepaßt
werden. Es ist auch möglich,
daß die
Baudaten zumindest teilweise berechnet werden. Die Baudaten können teilweise
angepaßt
und/oder teilweise berechnet und/oder teilweise ungeändert vorgegeben
werden. In diesem Zusammenhang können
auch Pfeilhöhen
des Brillenglases aus einer Datenbank ausgelesen werden. Alternativ
oder zusätzlich
ist es auch möglich,
daß Rezeptdaten
des Benutzers des Brillenglases aus einer Datenbank ausgelesen werden
und ein entsprechendes Brillenglas als Bestandteil der Brillenfassung
basierend auf diesen Rezeptdaten, berechnet wird, wobei insbesondere
Flächen
des Brillenglases berechnet werden können, und basierend auf diesen
Flächen
Pfeilhöhen
berechnet werden können,
so daß die
vorgegebenen optischen Eigenschaften, insbesondere die Rezeptwerte
erreicht werden. Die Pfeilhöhen
sind somit ein Teilmenge der Baudaten der individuellen Brillenfassung.
-
In
einem Schritt S4 wird die Brillenfassung durch lagenweises Auftragen
zumindest eines Werkstoffes mittels des Werkstoffverarbeitungsgeräts hergestellt.
-
In
einem Schritt S5 können
beispielsweise ein oder mehrere Werkstoffe, beispielsweise ein Stützwerkstoff
ausgewaschen werden.
-
In
einem Schritt S6 können
Bereiche der Brillenfassung oder die vollständige Brillenfassung nachbearbeitet,
insbesondere poliert werden.
-
5 zeigt
eine Schnittansicht eines einheitenweise hergestellten Brillenglases 36,
das in einer Brillenfassung anordenbar ist. Vorteilhafterweise ist es
möglich,
das Brillenglas mit einer Nut 38 bzw. einem Profil 38 herzustellen.
Somit kann das Brillenglas in einfacher und zuverlässiger Weise
in in einer Brillenfassung angeordnet werden. Alternativ oder zusätzlich ist
es auch möglich,
daß Brillenglas 36 mit Löchern (nicht
gezeigt) zu versehen, so daß das
Brillenglas 36 in einer randlosen Brille verwendet werden kann,
ohne daß das
Brillenglas durchbohrt werden muß. Ebenso können Nasenpads angeordnet werden,
ohne daß das
Brillenglas durchbohrt werden muß.
-
6 zeigt
eine weitere Schnittansicht des Brillenglases 36, wobei
das Brillenglas 36 eine Struktur 40 bzw. ein Muster 40 aufweist.
Die Struktur 40 kann beispielsweise durch Verwendung eines
Werkstoffes entstehen, der löslich
ist. Die Struktur 40 kann somit eine Gravur ersetzen, wenn
die Struktur in die Oberfläche
des Brillenglases 36 eingebettet ist. Es ist auch möglich, daß sie Struktur
im Inneren des Brillenglases 36 angeordnet ist, wobei die
ein Werkstoff verwendet werden kann, der einen von dem restlichen Brillenglas 36 verschiedenen
optischen Brechungsindex, eine andere Farbe, usw. aufweist. Somit
kann bei einer Anordnung der Struktur 40 im Brillenglas 36 das
Brillenglas 36 im wesentlichen glatte Oberfläche aufweisen.
-
- 1
- Werkstoffverarbeitungsgerät
- 10
- Trägerplatte
- 12
- Werkstoffausgabeeinheit/Düse
- 14
- Werkstoffausgabeeinheit/Düse
- 16
- Werkstoffhärteinheit/UV-Lampe
- 18
- UV-Strahlung
- 20
- erste
Lage
- 22
- erster
Werkstoff
- 24
- zweiter
Werkstoff
- 26
- zweite
Lage
- 27
- Formeinrichtung
- 28
- Schicht/Materialschicht
- 30
- Bügel
- 32
- dritter
Werkstoff
- 34
- Schicht/Materialschicht
- 36
- Brillenglas
- 38
- Nut/Profil
- 40
- Struktur/Muster