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Die
Erfindung betrifft einen Kunststoffbehälter mit einem Boden
und einer sich daran anschließenden ringförmigen
Seitenwand, wobei die bodenabgewandte Kante der Seitenwand einen
ringförmigen Eingriffsbereich ausbildet, der zum Zusammenwirken
mit einem Eingriff eines Deckels des Kunststoffbehälters
gestaltet ist.
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Der
Kunststoffbehälter weist weiter eine Schürze,
die an der Seitenwand entlang dem Eingriffsbereich angeordnet ist
und eine Lasche auf, wobei die Lasche über eine, vom Deckel
abgedeckte, im Bereich des Eingriffsbereichs angeordnete Drehverbindung
an der Seitenwand angeformt ist.
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Dabei
ist die Lasche von einer ersten Position, in der die Lasche sich
im Wesentlichen parallel zur Seitenwand erstreckt, in eine zweite
Position von der Seitenwand manuell wegklappbar, wobei die Lasche
in der zweiten Position den Eingriff des Deckels zumindest in einem
Teilbereich aus dem Eingriffsbereich herausheben kann.
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Der
Boden und die Seitenwand und die Schürze und die Lasche
sind einstückig aus dem gleichen Kunststoffmaterial z.
B. durch Spritzgießen hergestellt.
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Derartige
Kunststoffbehälter haben üblicherweise die Form
eines Eimers und werden z. B. als Verpackung von Farbe verwendet.
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Gattungsgemäße
Kunststoffbehälter sind z. B. aus den Druckschriften
EP 1 122 184 A1 oder
EP 565 967 A1 bekannt.
Bei den bekannten Kunststoffbehältern ist die Lasche einstückig
mit der ringförmigen Schürze ausgebildet, wobei
beim ersten Öffnen des Deckels durch Wegziehen der Lasche
von der Seitenwand die Lasche an einer Sollbruchstelle bricht, so
dass ein Bruchsiegel ausgebildet ist. Ist das Bruchsiegel aufgebrochen,
kann unmittelbar erkannt werden, dass der Kunststoffbehälter
nicht mehr original verschlossen ist.
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Bei
diesen Kunststoffbehältern kann ein Verbraucher, der den
Kunststoffbehälter öffnen möchte, jedoch
die Lasche leicht übersehen, so dass häufig Kunststoffbehälter
mit entsprechend ausgeformten Laschen nicht zweckgemäß,
nämlich nicht durch Wegziehen der Lasche, geöffnet
werden. Das Öffnen der Kunststoffbehälter erscheint
dem Verbraucher dann mühsam und es kann sogar zur Zerstörung
des Kunststoffbehälters kommen, was dessen Wiederverschließbarkeit
beeinträchtigt.
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In
der
WO 2003/076287 ist
ein Kunststoffbehälter beschrieben, der eine farblich vom
restlichen Kunststoffbehälter abgesetzte Lasche aufweist.
Diese Lasche wird aus einem vom restlichen Behälter unterschiedlichen
Kunststoffmaterial in einem Spritzgussverfahren angeformt. Dadurch
ist ein relativ kompliziertes Herstellungsverfahren notwendig. Weiter
gibt die bloße unterschiedliche Farbe der Lasche z. B.
zur Schürze dem Verbraucher noch keinen Hinweis darauf,
wie die Lasche zu betätigen ist. Der Verbraucher kann also,
obwohl er die Lasche leichter auffindet, dennoch deren Gebrauch
falsch oder gar nicht wahrnehmen. Die farbig unterschiedliche Lasche
kann z. B. beim Öffnen in einem abgedunkelten Raum übersehen
werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kunststoffbehälter
mit einer Lasche zum Öffnen eines Deckels des Kunststoffbehälters
bereitzustellen, welcher Nachteile des Standes der Technik vermeidet,
wobei insbesondere Fehlern bei der Bedienung der Lasche entgegengewirkt
werden soll.
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Diese
Aufgabe wird durch die Gegenstände der Patentansprüche
gelöst. Die abhängigen Ansprüche stellen
bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dar.
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Der
erfindungsgemäße Kunststoffbehälter weist
einen Boden und eine sich daran anschließende ringförmige
Seitenwand auf, wobei die bodenabgewandte Kante der Seitenwand einen
ringförmigen Eingriffsbereich ausbildet, der zum Zusammenwirken mit
einem Eingriff eines Deckels des Kunststoffbehälters gestaltet
ist. An der Seitenwand entlang des Eingriffsbereichs ist eine Schürze
angeordnet. Über eine vom Deckel abgedeckte, im Bereich
des Eingriffsbereichs angeordnete Drehverbindung ist eine Lasche an
der Seitenwand angeformt. Die Lasche ist von einer ersten Position,
in der die Lasche sich im Wesentlichen parallel zur Seitenwand erstreckt,
in eine zweite Position von der Seitenwand manuell wegklappbar,
wobei die Lasche in der zweiten Position den Eingriff des Deckels
zumindest in einem Teilbereich aus dem Eingriffsbereich herausheben
kann. Der Boden und die Seitenwand und die Schürze und
die Lasche sind bevorzugt einstückig aus dem gleichen Kunststoffmaterial
hergestellt.
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Erfindungsgemäß ist
auf der Lasche eine taktil und/oder visuell wahrnehmbare Kennzeichnung vorgesehen.
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Die
Kennzeichnung an der Lasche kann also farbig sein und/oder einen
hervorstehenden Teilbereich der Lasche zum Ertasten bilden. Die
Kennzeichnung kann derart gestaltet sein, dass z. B. eine Information über
die Öffnungsrichtung, d. h. in welche Richtung die Lasche
zum Öffnen des Deckels zu ziehen ist, durch die Kennzeichnung
dargestellt ist.
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Durch
die erfindungsgemäße Kennzeichnung der Lasche
wird dem den Deckel öffnenden Verbraucher Hilfestellung
zum Öffnen gegeben. Er kann z. B. seine Aufmerksamkeit
auf die Deckelbeschriftung richten, während er die taktil
gekennzeichnete Lasche ertastet.
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Als
Kennzeichnung wird bevorzugt ein Kunststoff, mit zum Kunststoff
der Lasche unterschiedlicher Farbe, in Vertiefungen in der Lasche eingearbeitet,
was z. B. durch Einspritzen und/oder Gießen, insbesondere
2-Komponenten-Spritzgießen erfolgen kann und/oder auf die
Lasche aufgedruckt wird und/oder mittels eines Etikettes (Label)
aufgeklebt wird und/oder mit einem Kunststoff-Label in der Spritzgießform
aufgebracht wird (IML-Verfahren). Die Kennzeichnung kann ebenfalls
als hervorstehender erhabener Teilbereich der Lasche ausgebildet
sein, also eine taktil und/oder visuell wahrnehmbare Kennzeichnung
erreicht werden. Während Aufdrucken ein besonders einfaches
und kostengünstiges Verfahren zur Kennzeichnung darstellt,
ermöglicht ein Aufbringen der Kennzeichnung durch ein Spritzgussverfahren
die Herstellung einer besonders abriebfesten Kennzeichnung.
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Wenn
die Kennzeichnung einen in Deckelrichtung, also nach oben, zeigenden
Pfeil aufweist, wird dem den Deckel öffnenden Verbraucher
die Richtung angezeigt, in die die Lasche zum Öffnen des
Deckels zu ziehen ist.
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Vorteilhaft
ist die Lasche durch ein Bruchsiegel in der ersten Position gesichert.
Das Bruchsiegel kann z. B. dadurch realisiert sein, dass die Lasche über
eine Sollbruchstelle an der Schürze und/oder dem Seitenrand
angeformt ist, oder dadurch, dass ein bedrucktes Papiersiegel, oder
ein Inmold Label (IML) aus Kunststoff über die Lasche und
einen Teilbereich der Schürze geklebt ist, welches beim Öffnen der
Lasche zerreißt. Das Bruchsiegel zeigt im unaufgebrochenen
Zustand an, dass der Kunststoffbehälter noch nicht geöffnet
wurde, sich also im original verschlossenen Zustand befindet (Originalitätsverschluss).
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Bevorzugt
weist das Bruchsiegel als eine Kunststoffverbindung zwischen der
Lasche und der Schürze und/oder der Seitenwand auf. Das
Bruchsiegel kann so ohne zusätzlichen Herstellungsschritt beim
Herstellen des Kunststoffbehälters realisiert werden.
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Besonders
gut zu öffnen und wieder zu verschließen ist ein
erfindungsgemäßer Kunststoffbehälter,
wenn der Eingriffsbereich und der Eingriff des Deckels als ein Schnappverschluss
ausgeformt sind, wobei der Schnappverschluss beim Bewegen der Lasche
in die erste Position betätigt wird.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt
einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Kunststoffbehälters.
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Die 2a bis 2d zeigen
bevorzugte Ausführungsformen der Lasche eines erfindungsgemäßen
Kunststoffbehälters.
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Die
Darstellungen der Zeichnungen zeigen den erfindungsgemäßen
Gegenstand stark schematisiert und sind nicht maßstäblich
zu verstehen. Die einzelnen Bestandteile des erfindungsgemäßen
Gegenstandes sind so dargestellt, dass ihr Aufbau gut gezeigt werden
kann.
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In 1 ist
einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Kunststoffbehälters 1 ohne
Deckel in einer perspektivischen Schrägansicht gezeigt.
Der Kunststoffbehälter 1 weist einen Boden 3 und
eine sich daran anschließende ringförmige Seitenwand 4 auf.
Die bodenabgewandte Kante der Seitenwand 4 bildet einen
ringförmigen Eingriffsbereich 6 aus, der zum Zusammenwirken
mit einem Eingriff des nicht dargestellten Deckels des Kunststoffbehälters
derart gestaltet ist, dass diese zusammen einen Schnappverschluss
ausbilden. Die Öffnung 7 des Kunststoffbehälters 1 ist
vom Eingriffsbereich 6 umrandet. Der Kunststoffbehälter 1 ist
im Wesentlichen als ein Eimer ausgestaltet.
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Entlang
des Eingriffsbereichs 6 ist an der Seitenwand 4 eine
Schürze 10 angeordnet. Die Schürze 10 wird
von mehreren ringförmigen Bereichen 11, 12, 13,
die einstückig mit der Seitenwand 4 gefertigt
sind und die Seitenwand 4 umringen, ausgebildet. Z. B.
der breiteste der Bereiche 13 kann in Teilbereichen als
Traggriff ausgestaltet sein. Die schmaleren der Bereiche 11 und 12 dienen
als Abstandshalter des breitesten der Bereiche 13 von der
Seitenwand 4.
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Im
Bereich des Eingriffsbereichs
6 ist über eine
Drehverbindung
20, z. B. einem Filmscharnier, an der Seitenwand
4 eine
Lasche
22 angeformt. Diese Lasche
22 ist im verschlossenen
Zustand des Kunststoffbehälters
1 durch den Deckel
abgedeckt. Die Lasche
22 ist von einer dargestellten ersten
Position, in der die Lasche
22 sich im Wesentlichen parallel
zur Seitenwand
4 erstreckt, in eine zweite Position von
der Seitenwand
4 manuell wegklappbar. Letzteres ist in
der Figur symbolisch durch einen gebogenen Pfeil unterhalb der Lasche
22 dargestellt. Die
Lasche
22 ist in einem Unterbrechungsbereich der Schürze
10 derart
angeordnet, dass sie zusammen mit der Schürze
10 einen
im Wesentlichen geschlossenen Ring ausbildet. In der zweiten Position kann
die Lasche
22 den Eingriff des Deckels zumindest in einem
Teilbereich aus dem Eingriffsbereich
6 herausheben. Dazu
ist der die Drehverbindung
20 ausbildende Bereich der Lasche
22 derart
ausgebildet, dass er beim Umklappen in die zweite Position gegen
den Eingriff des Deckels drückt. Der Eingriff wird vom
Rand des Deckels ausgebildet. Der Eingriffbereich
6, der
Eingriff des nicht dargestellten Deckels und die Lasche
22 mit
der Drehverbindung
20 können z. B. wie in
EP 1 122 184 A1 oder
EP 565 967 A1 oder
EP 1 052 183 A1 gezeigt
gestaltet und angeordnet sein.
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Über
ein Spritzgussverfahren sind der Boden 3 und die Seitenwand 4 und
die Schürze 10 und die Lasche 22 einstückig
aus dem gleichen Kunststoffmaterial hergestellt. Auf der Lasche 22 ist
eine visuell wahrnehmbare Kennzeichnung 30 vorgesehen,
wobei die Kennzeichnung 30 einen in Deckelrichtung zeigenden
Pfeil aufweist.
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In
den 2a bis 2d sind
bevorzugte Ausführungsform der Lasche eines erfindungsgemäßen
Kunststoffbehälters dargestellt. Jeweils die in den Figuren
linke Darstellung zeigt eine Draufsicht auf die Lasche und die jeweils
rechts danebenstehende Darstellung zeigt einen mittigen Längsschnitt durch
die jeweilige Lasche. In der Draufsicht ist jeweils die Ausführungsform
der Kennzeichnung, wie sie z. B. farblich rot auf einer weißen
Lasche ausgeführt sein kann, dargestellt.
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Im
Längsschnitt ist zu erkennen, dass die Lasche im Bereich
der Drehverbindung, über die sie an der Seitenwand angeformt
ist, sich verjüngend ausgebildet ist. In dieser sich verjüngenden
Variante der Drehverbindung ist die Drehverbindung als Filmscharnier 40 ausgebildet.
Um die gewünschte Funktion der Lasche in der zweiten Position
zum zumindest teilweisen Herausheben des Eingriffs eines Deckels
aus dem Eingriffbereich des Kunststoffbehälters zu erreichen,
muss ein zugehöriger Deckel über den Bereich der
Drehverbindung diese überdeckend hinausstehen, so dass
die Lasche beim Wegziehen von der Seitenwand des Kunststoffbehälters
gegen den überstehenden Deckelbereich drücken
kann.
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In
den Längsschnitten ist dargestellt, wie ein entsprechend
z. B. farblich roter Kunststoff in entsprechend der Form der Kennzeichnung
ausgeformten Vertiefungen 42 in der Lasche, d. h. im Kunststoff der
Lasche, der dem Kunststoff des restlichen Kunststoffbehälters
entspricht, eingespritzt ist.
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In 2a ist
als Beispiel einer Kennzeichnung auf der Lasche ein Kreis vorgesehen.
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In 2b ist
als Beispiel einer Kennzeichnung auf der Lasche eine den Rand der
Lasche markierende U-förmige Umrandung vorgesehen.
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In 2c ist
als Beispiel einer Kennzeichnung auf der Lasche eine den unteren
Bereich der Lasche markierende flächige Markierung vorgesehen.
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In 2d ist
als Beispiel einer Kennzeichnung auf der Lasche ein Pfeil, der in Öffnungsrichtung
zeigt, vorgesehen, wobei der Pfeil an seinem pfeilspitzenabgewandten
Ende eine den unteren Rand der Lasche markierende Basis aufweist.
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Die
Erkennung der erfindungsgemäßen Lasche kann durch
Druck, Berührung und/oder Vibration auf der Haut z. B.
eines Fingers einer Hand eines Benutzers ermöglicht werden.
Somit eine haptische Wahrnehmung in Form von Oberflächensensibilität, die
in Verbindung mit oder ohne visuelle Wahrnehmungshilfen erfolgen
kann.
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Vorgeschlagen
wird Kunststoffbehälter 1 mit
- – einem
Boden 3 und einer sich daran anschließenden ringförmigen
Seitenwand 4, wobei die bodenabgewandte Kante der Seitenwand 4 einen ringförmigen
Eingriffsbereich 6 ausbildet, der zum Zusammenwirken mit
einem Eingriff eines Deckels des Kunststoffbehälters 1 gestaltet
ist;
- – einer Schürze 10, die an der Seitenwand 4 entlang
dem Eingriffsbereich 6 angeordnet ist;
- – und einer Lasche 22, wobei die Lasche 22 über eine,
vom Deckel abgedeckte, im Bereich des Eingriffsbereichs 6 angeordnete
Drehverbindung 20 an der Seitenwand 4 angeformt
ist,
derart dass die Lasche 22 von einer ersten Position,
in der die Lasche 22 sich im Wesentlichen parallel zur
Seitenwand 4 erstreckt, in eine zweite Position von der
Seitenwand 4 manuell wegklappbar ist, wobei die Lasche 22 in
der zweiten Position den Eingriff des Deckels zumindest in einem Teilbereich
aus dem Eingriffsbereich 6 herausheben kann;
- – und wobei der Boden 3 und die Seitenwand 4 und
die Schürze 10 und die Lasche 22 bevorzugt einstückig
aus dem gleichen Kunststoffmaterial hergestellt sind.
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Dabei
ist auf der Lasche 22 eine taktil und/oder visuell wahrnehmbare
Kennzeichnung 30 vorgesehen.
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Die
Erfindung beschränkt sich nicht auf die vorstehend angegebenen
Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten
denkbar, welche auch bei grundsätzlich anders gearteter
Ausführung von den Merkmalen der Erfindung Gebrauch machen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1122184
A1 [0006, 0026]
- - EP 565967 A1 [0006, 0026]
- - WO 2003/076287 [0008]
- - EP 1052183 A1 [0026]