DE102009003716A1 - Kautschukmischung - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine vulkanisierbare Kautschukmischung, ein Gummiprodukt, das zumindest zum Teil aus der vulkanisierten Kautschukmischung besteht sowie ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Kautschukmischung. Für verbesserte thermische Leitfähigkeit bei guten physikalischen Grundeigenschaften des Vulkanisats enthält die Kautschukmischung zumindest eine niedrig schmelzende Metalllegierung, die einen Schmelzpunkt oder Schmelzbereich zwischen 100°C und 160°C, vorzugsweise zwischen 120°C und 140°C, aufweist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine vulkanisierbare Kautschukmischung, ein Gummiprodukt, das zumindest zum Teil aus der vulkanisierten Kautschukmischung besteht sowie ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Kautschukmischung.
  • Für viele technische Anwendungen werden thermisch und/oder elektrisch leitfähige elastomere Werkstoffe eingesetzt. So gibt es beispielsweise im Fahrzeugluftreifen Bereiche, die sich bei der Herstellung und im Fahrbetrieb stark erwärmen, was zu einer Beeinträchtigung der Reifenhaltbarkeit führen kann. Eine Wärmeabführung aus den erwärmten Bereichen kann durch eine thermisch hoch leitfähige Kautschukmischung geschehen.
  • Die Eigenschaften einer Kautschukmischung werden durch die Rezeptur, d. h. durch die verwendeten Zuschlagstoffe, beeinflusst. Um die thermische und/oder elektrische Leitfähigkeit einer Kautschukmischung und dem nach der Vulkanisation daraus resultierenden Vulkanisat zu erhöhen, ist es bekannt, spezielle Ruße, Kohlefasern, metallische Füllstoffe oder intrinsisch leitfähige Polymere einzusetzen. Die meisten dieser Zuschlagstoffe verändern die physikalischen Grundeigenschaften der Vulkanisate, wie Härte, Modul und Reißfestigkeit, jedoch erheblich und können durch eine Veränderung der gesamten Mischungsrezeptur nur schwerkompensiert werden.
  • Die WO 2005/057590 A1 beschreibt den Einsatz von niedrig schmelzenden Metalllegierungen in Kombination mit elektrisch leitfähigen Zusätzen, z. B. Metallfasern, in spritzgießbaren Kunststoffen. Metalllegierung und elektrisch leitfähige Zusätze werden in einen Thermoplasten bei höheren Temperaturen eingearbeitet, bei denen der Thermoplast in geschmolzenem Zustand vorliegt. Dabei kommt es zu einem Verlöten der Metallfasern durch die niedrig schmelzenden Metalllegierungen. Dies führt in den Kunststoffen zu besonders guten thermischen und elektrischen Leitfähigkeiten. Der Einsatz von niedrig schmelzenden Metalllegierungen in Kautschukmischungen ist in der WO 2005/057590 A1 nicht beschrieben, da Kautschukmischungen nicht nach den dort beschriebenen Verfahren handhabbar sind.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, thermisch hochleitfähige Vulkanisate bereitzustellen, deren physikalische Grundeigenschaften, wie Härte, Modul und Reißfestigkeit, nicht oder nur geringfügig beeinflusst werden. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer entsprechenden Kautschukmischung bereit zu stellen.
  • Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die vulkanisierbare Kautschukmischung zumindest. eine niedrig schmelzende Metalllegierung enthält, die einen Schmelzpunkt oder Schmelzbereich zwischen 100°C und 160°C, vorzugsweise zwischen 120 und 140°C, aufweist.
  • Durch den Einsatz der niedrig schmelzenden Metalllegierung, deren Schmelzpunkt oder Schmelzbereich mit 100°C und 160°C im Bereich der üblichen Verarbeitungstemperatur von Kautschukmischungen liegt, wird es ermöglicht, die thermische Leitfähigkeit der Mischung deutlich zu erhöhen, ohne dass andere Vulkanisateigenschaften stark negativ beeinflusst werden. Dieses Phänomen ist vermutlich dadurch zu erklären, dass die niedrig schmelzende Metalllegierung im Mischprozess aufschmilzt und durch die gleichzeitige Einwirkung hoher Scherkräfte während des Mischprozesses eine sehr feine Verteilung von Metalldomänen innerhalb der Kautschukmischung und des daraus resultierenden Vulkanisats erzeugt werden kann. Auf diese Weise kann man Werkstoffe mit einem hohen Metallgehalt und damit hoher thermischer Leitfähigkeit herstellen, deren physikalische Grundeigenschaften kaum von denen einer Referenzmischung ohne niedrig schmelzende Metalllegierung abweichen.
  • Mit diesen thermisch leitfähigen Kautschukmischungen ist es möglich, Wärme gezielt aus thermisch hoch belasteten kritischen Bereichen abzuleiten. Derartige Kautschukmischungen können daher z. B. in hitzeempfindlichen Bauteile von Reifen, wie dem Wulst oder der Gürtelkante, Verwendung finden. In diesen Bereichen des Reifens muss zur Vermeidung von Überhitzung Wärme gezielt abgeführt werden.
  • Mit den erfindungsgemäßen Kautschukmischungen können auch Werkstoffe erhalten werden, die Temperaturspitzen, die oft mit einer Schädigung des umgebenden Materials einhergehen, abgemildert werden können, indem durch das Aufschmelzen der Legierung im Bereich des Schmelzpunkt oder Schmelzbereiches Energie aufgenommen werden kann. Nach dem Ende der thermischen Belastung kann diese Energie durch Kristallisation wieder abgegeben werden.
  • Zusätzlich bietet die erfindungsgemäße Kautschukmischung den Vorteil, dass auch die elektrische Leitfähigkeit erhöht werden kann. Die Mischungen können daher beispielsweise für Gummiprodukte verwendet werden, bei denen eine elektrostatische Aufladung durch Ladungsableitung in angrenzende leitende Bauteile vermieden werden soll.
  • Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung enthält die Kautschukmischung 5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-%, der niedrig schmelzenden Metalllegierung. Diese Mengen lassen sich gut in die Mischung einarbeiten und gewährleisten im Gummiprodukt eine gute thermische Leitfähigkeit, ohne dass andere statische oder dynamische Eigenschaften des Vulkanisats in Mitleidenschaft gezogen werden.
  • Die niedrig schmelzende Metalllegierung kann auf unterschiedlichen Metallen basieren. Es können auch mehrere Metalllegierungen in Kombination eingesetzt werden. Es ist jedoch von Vorteil, wenn die niedrig schmelzende Metalllegierung auf Zinn, Zink und/oder Wismut basiert, da diese Metalle aus ökologischer und toxikologischer Sicht als unbedenklich gelten.
  • Die vulkanisierbare Kautschukmischung kann als Kautschukkomponenten alle dem Fachmann bekannten Kautschuktypen, wie z. B. Naturkautschuk, synthetisches Polyisopren, Polybutadien, Styrol-Butadien-Copolymer, Butylkautschuk, Ethylen-Propylen-Dienkautschuk (EPDM), Ethylen-Propylen-Copolymer, Acrylnitril-Butadien-Kautschuk, hydrierten Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (HNBR), Silikonkautschuk, Ethylen-Vinylacetat-Kautschuk, Ethylen-Acryl-Elastomere, Chloroprenkautschuk, Fluorkautschuk, Epichlorhydrin-Kautschuk, alkyliertes chlorsulfoniertes Polyethylen, chlorsulfoniertes Polyethylen, chloriertes Polyethylen, enthalten.
  • Die erfindungsgemäße Kautschukmischung kann mit einem peroxidischen Vernetzungssystem, i. A. mit organischen Peroxiden wie z. B. 2,5-Dimethyl-2,5-bis(tert.-butylperoxi)hexan, Di-tert.-butyl-peroxid, Tert.-Butylperbenzoat, Dicumylperoxid und 1,4-Bis(tert.-butylperoxiisopropyl)benzol, vulkanisiert werden.
  • Die erfindungsgemäße Kautschukmischung kann auch mit einem Vernetzungssystem auf Schwefelbasis, d. h. mit Schwefel oder Schwefelspendern, gegebenenfalls in Anwesenheit von Beschleunigern, vulkanisiert werden.
  • Die erfindungsgemäßen Kautschukmischungen können weitere in der Kautschukindustrie übliche Füll- und Zusatzstoffe enthalten.
  • So kann die Kautschukmischung als weitere Füllstoffe z. B. feinverteilte, gefällte Kieselsäure, Ruß, Aluminiumoxide, Alumosilicate, Kreide, Stärke, Magnesiumoxid, Titandioxid oder Kautschukgele enthalten. Der Gesamtgehalt an Füllstoff kann dabei bis zu 150 phr betragen. Auch Kurzfasern z. B. aus Polyamid, Aramid oder Polyester können der Kautschukmischung zugemengt sein.
  • Um die thermische und elektrische Leitfähigkeit weiter zu verbessern, ist es von Vorteil, wenn die Mischung einen elektrisch leitenden und/oder metallischen Füllstoff enthält. Vermutlich kommt es in solchen Fällen bei Verwendung von metallischen Füllstoffen zu einem Verlöten des Füllstoffs durch die niedrig schmelzende Metalllegierung. Es können dazu alle gängigen elektrisch leifähigen Füllstoffe wie Fasern und/oder Partikel aus Metall, Metalllegierungen (z. B. Kupfer oder Stahl), Ruß, Kohlefasern oder intrinsisch leitfähige Polymere eingesetzt werden. Werden Fasern eingesetzt, liegt die bevorzugte Faserlänge bei 1 bis 10 mm. Partikelförmige Füllstoffe, Wie Kugeln, Plättchen oder Flakes, sollten bevorzugt eine Größe von weniger als 100 μm aufweisen.
  • Um die statischen und dynamischen Eigenschaften des Vulkanisats möglichst geringfügig zu verändern und dabei gleichzeitig eine hohe Verbesserung der thermischen und elektrischen Leitfähigkeit zu erzielen, hat es sich als sinnvoll erwiesen, wenn der elektrisch leitende und/oder metallische Füllstoff in Mengen von 30 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 60 Gew.-%, in der Kautschukmischung enthalten ist.
  • Des Weiteren kann die erfindungsgemäße Kautschukmischung übliche Zusatzstoffe in üblichen Gewichtsteilen enthalten. Zu diesen Zusatzstoffen zählen Alterungsschutzmittel, wie z. B. N-Phenyl-N'-(1,3-dimethylbutyl)-p-phenylendiamin (6PPD), N-Isopropyl-N'-phenyl-p-phenylendiamin (IPPD), 2,2,4-Trimethyl-1,2-dihydrochinolin (TMQ), Zinksalze von 4- und 5-Methylmercaptobenzimidazol und andere Substanzen wie sie beispielsweise aus J. Schnetger, Lexikon der Kautschuktechnik, 2. Auflage, Hüthig Buch Verlag, Heidelberg, 1991, S. 42–48 bekannt sind, Silankupplungsagenzien wie z. B. Organosilanpolysulfide mit zwei bis acht Schwefelatomen und Vinylsilane, Verarbeitungshilfsmittel und Weichmacher wie z. B. Zinkoxid, Fettsäuren wie Stearinsäure, aromatische, naphthenische und/oder paraffinische Prozeßöle, Rapsöl und Wachse, Mastikationshilfsmittel wie z. B. 2,2'-Dibenzamidodiphenyldisulfid (DBD), Flammschutzmittel und Gleitmittel.
  • Wird die Vulkanisation in Anwesenheit von Schwefel oder Schwefelspendern, d. h. mit einem Vernetzungssystem auf Schwefelbasis, durchgeführt, wobei als Schwefelspender beispielsweise Thiuramderivate wie Tetrabenzylthiuramdisulfid und Dipentamethylenthiuramtetrasulfid, Morpholinderivate wie Dimorpholyldisulfid, Dimorpholyltetrasulfid und 2-Morpholinodithiobenzothiazol sowie Caprolactamdisulfid verwendet werden können, kann die Kautschukmischung des Weiteren vulkanisationsbeeinflussende Substanzen wie Vulkanisationsbeschleuniger, Vulkanisationsverzögerer und Vulkanisationsaktivatoren in üblichen Mengen enthalten, um die erforderliche Zeit und/oder die erforderliche Temperatur der Vulkanisation zu kontrollieren und die Vulkanisateigenschaften zu verbessern. Die Vulkanisationsbeschleuniger können dabei zum Beispiel ausgewählt sein aus folgenden Beschleunigergruppen: Thiazolbeschleuniger wie z. B. 2-Mercaptobenzothiazol, Sulfenamidbeschleuniger wie z. B. Benzothiazyl-2-cyclohexylsulfenamid, Guanidinbeschleuniger wie z. B. Diphenylguanidin, Thiurambeschleuniger wie z. B. Tetramethylthiuramdisulfid, Dithiocarbamatbeschleuniger wie z. B. Zinkdibenzyldithiocarbamat, Aminbeschleuniger wie z. B. Cyclohexylethylamin, Thioharnstoffe wie z. B. Ethylenthioharnstoff (ETU), Xanthogenatbeschleuniger, Disulfide. Die Beschleuniger können auch in Kombination miteinander eingesetzt werden, wobei sich synergistische Effekte ergeben können.
  • Die erfindungsgemäßen Kautschukmischungen können für die Herstellung von unterschiedlichsten Gummiprodukten verwendet werden. Nur beispielhaft seien hier Fahrzeugreifen, Antriebsriemen, Schläuche, Luftfedern, elastomerbeschichtete Stoffe, Schwingungsdämpfer, Transportbänder, Dichtungen, Membranen und Manschetten genannt.
  • Die Herstellung der erfindungsgemäßen Kautschukmischung erfolgt dadurch, dass die niedrig schmelzende Metalllegierung in einer separaten Mischstufe vor dem Einmischen der Vernetzungschemikalien zugemischt wird. So wird eine besonders gute Verteilung der Metalllegierung in der Kautschukmatrix bewirkt. Andere Zuschlagstoffe mit Ausnahme der Vernetzungschemikalien werden mit der oder den Kautschukkomponenten vor der Einbringung der Metalllegierung in üblichen Verfahrensweisen eingemischt.
  • Besonders bevorzugt ist es, wenn die Temperatur in der separaten Mischstufe im Bereich des Schmelzpunktes oder des Schmelzbereichs der niedrig schmelzenden Metalllegierung, d. h. zwischen 100 und 160°C, liegt. Ist die Temperatur in der Mischung und der Mischkammer zu hoch, wird die Legierung zu schnell flüssig und lässt sich nicht mehr vernünftig einarbeiten. Ist die Temperatur zu niedrig, erzielt man keine ausreichende Verteilung der Legierung. Die Temperatur sollte so gewählt werden, dass die Legierung schnell in die Mischung eingearbeitet wird und rasch erweicht, bei möglichst hohen Scherkräften innerhalb der Mischung.
  • Nach der Einarbeitung der niedrig schmelzenden Metalllegierung wird durch Zugabe und Einmischung des Vulkanisationssystems unter üblichen Bedingungen die Fertigmischung erzeugt.
  • Anschließend wird die Kautschukmischung weiterverarbeitet und in die gewünschte Form gebracht. Dann wird in der dem Fachmann bekannten Art und Weise vulkanisiert, wobei die erhaltenen Produkte eine hohe thermische Leitfähigkeit aufweisen.
  • Die Erfindung soll nun anhand von Ausführungsbeispielen, die im Folgenden dargestellt sind, näher erläutert werden, ohne jedoch auf diese Beispiele beschränkt zu sein.
  • Als Vergleichsmischung A wurde eine Mischung folgender Rezeptur verwendet:
    EPDM 100 phr
    Ruß N 339 25 phr
    Ruß N 550 30 phr
    Weichmacher 25 phr
    Magnesiumoxid 5 phr
    Stearinsäure 1 phr
    Zinkoxid 5 phr
    Peroxid-Vernetzera 7 phr
    • a PERKADOX® 14/40, Akzo Nobel Polymer Chemicals, Granulat, das 40 Gew.-% Bis-(t-butylperoxy-isopropyl)-benzol enthält
  • Die in dieser Schrift verwendete Angabe phr (parts per hundred parts of rubber by weight) ist dabei die in der Kautschukindustrie übliche Mengenangabe für Mischungsrezepturen. Die Dosierung der Gewichtsteile der einzelnen Substanzen wird dabei stets auf 100 Gewichtsteile der gesamten Masse aller in der Mischung vorhandenen Kautschuke bezogen.
  • Die Herstellung der Mischung erfolgte nach einem Standardmischverfahren in einem Innenmischer. Danach erfolgte das Aufmischen des Peroxid-Vernetzers auf einem Laborwalzwerk bei Temperaturen von ca. 100°C.
  • Ausgehend von dieser Vergleichsmischung A wurden Mischungen mit einer auf Zinn und Wismut basierenden niedrig schmelzenden Metalllegierung mit einem Schmelzbereich von 138°C (MCP-137 der Firma HEK-GmbH, Lübeck) und außerdem mit Kupfer-Kurzschnittfasern (Fa. Stax, Deutsches Metallfaserwerk Dr. Schwabbauer GmbH & Co., Neidenstein) hergestellt. Die Metalllegierung wurde in einer zweiten Mischstufe im Innenmischer zugemischt. Die Zugabe erfolgte bei Erreichen einer Mischstücktemperatur von 135°C, dann wurde die Temperatur gehalten und die Gesamtmischzeit betrug 5 min. Danach erfolgte das Einmischen der Vernetzungschemikalien. Die Kupferfasern wurden in der ersten Mischstufe im Innenmischer zugemischt.
  • Folgende Mischungen wurden erstellt:
  • Vergleichsmischung A
    • Beispiel 1: 80 Gew.-% Mischung A und 20 Gew.-% Metalllegierung
    • Beispiel 2: 72 Gew.-% Mischung A und 28 Gew.-% Metalllegierung
    • Beispiel 3: 63 Gew.-% Mischung A und 37 Gew.-% Metalllegierung
    • Beispiel 4: 26 Gew.-% Mischung A, 56 Gew.-% Kupferfasern und 18 Gew.-% Metalllegierung
    • Beispiel 5: 18 Gew.-% Mischung A, 67 Gew.-% Kupferfasern und 15 Gew.-% Metalllegierung
  • Die 1 zeigt eine mikroskopische Aufnahme des vulkanisierten Beispiels 3 in dem die fein verteilten Domänen der Metalllegierung als helle Punkte gut sichtbar sind. Das Bild zeigt einen Ausschnitt von 3 × 4 mm.
  • Mit den Mischungen wurden folgende Messungen durchgeführt:
    • – Shore-A-Härte bei Raumtemperatur gemäß DIN 53 505
    • – Temperaturleitfähigkeit des Vulkanisats bei 80°C: Kompakte Vulkanisatwürfel der Mischungen wurden an definierten Stellen mit Thermoelementen ausgestattet und diese im Ofen bei 80°C erwärmt. Der Temperaturverlauf über die Zeit an verschiedenen Positionen des Würfels wurde zur relativen Berechnung der Temperaturleitfähigkeit verwendet.
    • – Wärmeaufnahme (Schmelzenthalpie) bei 140°C beim Aufheizen von Raumtemperatur bis 200°C gemäß ISO 11357-3 „Dynamische Differenz-Kalorimetrie
    • – Elektrische Leitfähigkeiten des Vulkanisats nach DIN IEC 93/DIN IEC 167 als Durchgangs- und Oberflächenwiderstand
  • Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgelistet.
    Vergl. A Bsp. 1 Bsp. 2 Bsp. 3 Bsp. 4 Bsp. 5
    Shore A 83 84 84,5 85 94 95
    Temperaturleitfähigkeit [%] 100 125 155 175 - -
    Wärmeaufnahme [J/g] - 5,88 7,46 7,71 - -
    Durchgangswiderstand [Ω] 1,7·1010 - - - 7,5 1,5
    Oberflächenwiderstand [Ω] 9,0·108 - - - 26,6 1,5
  • Wie aus der Tabelle 1 ersichtlich wird, lässt sich durch die Zugabe der niedrig schmelzenden Metalllegierung der Temperaturleitfähigkeit deutlich steigern, ohne dass die Shore-A-Härte stark zunimmt. Dosiert man zusätzlich Kupferfasern hinzu (Beispiele 4 und 5), lassen sich Vulkanisate mit sehr niedrigen Widerständen, d. h. hoher elektrischer Leitfähigkeit, erhalten. Die hohe Härte der Beispielmischungen 4 und 5 ist in der Zugabe der Metallfasern als Füllstoff begründet.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - WO 2005/057590 A1 [0004, 0004]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - J. Schnetger, Lexikon der Kautschuktechnik, 2. Auflage, Hüthig Buch Verlag, Heidelberg, 1991, S. 42–48 [0020]
    • - DIN 53 505 [0034]
    • - ISO 11357-3 „Dynamische Differenz-Kalorimetrie [0034]
    • - DIN IEC 93 [0034]
    • - DIN IEC 167 [0034]

Claims (8)

  1. Vulkanisierbare Kautschukmischung, dadurch gekennzeichnet, dass sie zumindest eine niedrig schmelzende Metalllegierung enthält, die einen Schmelzpunkt oder Schmelzbereich zwischen 100°C und 160°C, vorzugsweise zwischen 120 und 140°C, aufweist.
  2. Kautschukmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie 5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-%, der niedrig schmelzenden Metalllegierung enthält.
  3. Kautschukmischung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die niedrig schmelzende Metalllegierung auf Zinn, Zink und/oder Wismut basiert.
  4. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen elektrisch leitenden und/oder metallischen Füllstoff enthält.
  5. Kautschukmischung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrisch leitende und/oder metallische Füllstoff in Mengen von 30 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 60 Gew.-%, in der Kautschukmischung enthalten ist.
  6. Gummiprodukt, dadurch gekennzeichnet, dass es zumindest zum Teil aus einer vulkanisierten Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 besteht.
  7. Verfahren zur Herstellung einer Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die niedrig schmelzende Metalllegierung in einer separaten Mischstufe vor dem Einmischen der Vernetzungschemikalien zugemischt wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur in der separaten Mischstufe im Bereich des Schmelzpunktes oder des Schmelzbereiches der niedrig schmelzenden Metalllegierung liegt.
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