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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Be- bzw. Umkleben eines
Rands eines flächigen Objekts
mit einem vorzugsweise einen Liner aufweisenden Klebeband, das bei
Vorhandensein eines Liners vor dem Bekleben von dem Liner getrennt
wird, wobei das Objekt mit dem Klebeband kontaktiert und während des
mit einer Handhabungseinrichtung transportierten Objekts bei mitbewegtem
Klebeband dieses auf den Rand des Objekts aufgebracht wird. Ferner
bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zum Be- bzw. Umkleben
eines Rands eines flächigen
Objekts mit einem vorzugsweise einen Liner aufweisenden Klebeband,
umfassend eine ein- oder mehrreihig gewickelte Spule eines das Klebeband mit
ggfls. dem Liner aufweisenden Bands, eine Schneideinrichtung, eine
das Klebeband dem Objekt zuführende
Einrichtung sowie eine das Objekt mit dem Klebeband kontaktierend
und das Objekt transportierende Handhabungseinrichtung.
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Bei
flächigen
Objekten wie Solarzellenmodulen ist es erforderlich, dass die Längsränder der
die Solarzellen außenseitig
umgebenden Scheiben von einem Klebeband abgedeckt werden, das sodann umgebördelt wird,
also sich entlang der Seitenränder der
Schreiben erstreckt und an diesen anklebt.
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Bei
den bekannten Verfahren wird das Objekt (z. B. Solarmodul) auf das
Klebeband aufgesetzt. Durch die Vorschubbewegung des Objektes mittels einer
Handhabungseinrichtung, wie z. B. eines Roboters wird das Klebeband
durch die Kontaktreibung/-kraft zwischen Klebeband und der Kante
des Objektes der von der Bereitstellungsrolle abgezogen und haftet
an der Kante des Objektes. Das Band wird ggfls. anschließend noch
um die Kante umgebördelt. Das
Abziehen des Klebebands erfolgt durch die Bewegung des Moduls, so
dass infolge dessen während des
Abziehens ein Dehnen des Bands erfolgt. Folglich gelangt ein vorgespanntes
Klebeband auf die Außenränder der
Scheiben, so dass dann, wenn dieses nicht haften bleiben sollte,
sich dieses verkürzt
und somit der Rand nicht vollständig
umklebt wird. Ein weiterer Nachteil der bekannten Verfahren besteht darin,
dass vor dem Kontaktieren des Klebebands mit dem Objekt die mit
dem Rand in Berührung
gelangende Seite mit Komponenten des Klebebands der Abspulvorrichtung
in Berührung
gelangt ist, so dass hierdurch eine Beeinträchtigung der Klebewirkung auftreten
kann.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so weiterzubilden,
dass ein Be- bzw. Umkleben des flächigen Objekts erfolgt, ohne
dass eine Beeinflussung des Klebebands erfolgen kann, durch die
die Klebewirkung beeinträchtigt werden
könnte.
Auch soll ein Klebeprozess ermöglicht
werden, der zu einer reproduzierbaren Qualität führt.
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Verfahrensmäßig wird
die Aufgabe im Wesentlichen dadurch gelöst, dass das Klebeband beim Bekleben
transportiert und spannungsfrei auf den Rand aufgebracht wird. Dabei
wird die Transportgeschwindigkeit des Objekts während des Beklebevorganges
mit der Transportgeschwindigkeit bei der Bereitstellung des Klebebandes
in Echtzeit abgeglichen.
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Das
Klebeband wird aktiv transportiert, also nicht durch Kontaktreibung
bzw. -kraft zu dem Objekt mitbewegt. Es erfolgt keine Dehnung des
Klebebands, so dass dieses spannungsfrei auf dem Rand aufgeklebt
wird. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass das Klebeband von
der Bereitstellungseinheit, also insbesondere der Rolle, auf der
das Klebeband aufgewickelt ist, ohne Dehnung abgezogen und transportiert
wird.
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Erfindungsgemäß wird das
Klebeband nicht durch das Objekt mitbewegt, sondern aktiv transportiert,
wobei die Transportgeschwindigkeit des Klebebands mit der des Objekts
synchronisiert wird.
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Die
Transporteinrichtung für
das Klebeband wird folglich über
eine zusätzliche
Achse der Handhabungseinrichtung, z. B. eines Roboters angetrieben,
welche sich absolut synchron zur Bewegung des Objekts bewegt.
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Die
Ansteuerung der Achse erfolgt über
die Steuerung der Handhabungseinrichtung, so dass infolge dessen
das Geschwindigkeitsprofil der Handhabungseinrichtung wie des Roboters
und damit die Bewegung des Objekts einschließlich Beschleunigungs- und
Verzögerungsrampen
von der das Klebeband transportierenden Einrichtung in Echtzeit
mit abgebildet wird.
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Insbesondere
wird als Transporteinrichtung für
das Klebeband ein Transportband wie ein Transportriemen verwendet,
gleichwenn auch andere geeignete Mittel wie Transportrolle oder
-rad mit geeignet großem
Durchmesser in Frage kommen.
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Insbesondere
ist vorgesehen, dass das Transportband über eine Rolle mit einer Antriebsachse
geführt
wird, die über
die Steuerung der Handhabungseinrichtung betätigt wird.
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Das
Transportband wird zumindest über zwei,
vorzugsweise über
drei, insbesondere über
vier Rollen geführt,
die insgesamt als Einheit schwenkbar sind. Im Bereich einer der
Rollen wird sodann das Klebeband mit dem Objekt in Kontakt gebracht.
Hierzu wird die Einheit in Richtung des Objekts verschwenkt, so
dass das Klebeband im erforderlichen Umfang an den Rand anhaften
und auf diesen gedrückt
werden kann.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die das Transportband
bzw. den Transportriemen führenden
Rollen zwei vorzugsweise vertikal übereinander angeordnete Rollen
umfassen, wobei einer, vorzugsweise unterer der zwei Rollen eine
Andrückrolle
zum Anhaften des Klebebands an das Transportband zugeordnet wird.
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Der
anderen, vorzugsweise der oberen der zwei Rollen sollte eine Linerumlenkrolle
oder -abzug zugeordnet sein, über
die der Liner von dem Klebeband getrennt bzw. abgezogen wird und
einer den Liner aufwickelnden angetriebenen Welle oder Rolle zugeführt wird.
Dabei kann die den Liner aufwickelnde Welle oder Rolle über einen
Motor mit einstellbarem Drehmoment angetrieben werden, um die erforderliche
Linerspannung sicherzustellen. Die den Liner aufwicklende Welle
wirkt bis zur Linerumlenk- oder
-abzugsrolle bzw. bis zur Transporteinrichtung. Durch die Transporteinrichtung
wird ein den Liner mit dem Klebeband aufweisendes Band von einer
Spule abgezogen. Dabei kann das Band ein- oder mehrreihig aufgewickelt
sein.
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Der
Spule sollte eine Spannrolle zugeordnet sein, die an der Spule selbst
anliegt, wobei die Spannrolle entgegen der Abzugsrichtung des Bands angetrieben
wird. Insbesondere kann die Spannung des Bands über das Drehmoment des Antriebs
der Spannrolle eingestellt werden.
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Für den Fall,
dass das Band mehrreihig auf die Spule aufgewickelt ist, wird das
Band über
Führungsrollen
geführt.
Hierbei kann es sich um genutete Rollen oder um zueinander beabstandete
Führungsrollen
handeln, um eine ordnungsgemäße Ausrichtung
auf das Transportband bzw. den Transportriemen und somit auf das
Objekt sicherzustellen.
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Unabhängig hiervon
wird das von der Spule abgezogene Band über eine Führungsrolle zur Vertikalen
hin umgelenkt. Dabei kann die Führungsrolle von
einer Halterung ausgehen, die um eine vertikal verlaufende Achse
drehbar ist, so dass eine Ausrichtung auf die abzuziehende Reihe
von der Spule erfolgt.
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Des
Weiteren ist vorgesehen, dass zwischen der Umlenkrolle und dem Transportband
eine Schneideinrichtung angeordnet wird, mittels der das Klebeband
in Abhängigkeit
von seiner auf das Objekt aufzuklebenden Länge ohne Durchtrennung des
Liners durchschnitten bzw. perforiert wird. Während des Durchschneidens bzw.
Perforierens kann der Vorschub des Klebebandes und somit auch die
Bewegung des Handhabungsgerätes
angehalten werden. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass ein Trennelement
synchron mit der Transportgeschwindigkeit des Klebebandes mitbewegt
wird, so dass ohne Anhalten des Objekts und somit des Transportbands
ein Durchtrennen bzw. Perforieren möglich ist.
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Unabhängig hiervon
sollte ein Trennelement wie Messer verwendet werden, das z. B. mit
Teflon beschichtet und/oder beheizbar ist, um Kontaminationen durch
den Klebstoff des Klebebands zu verhindern, wodurch andernfalls
ein präzises
Durchtrennen oder Perforieren des Klebebands nicht möglich wäre bzw.
beeinträchtigt
werden würde.
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Eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zeichnet sich dadurch aus,
dass die das Klebeband dem Objekt zuführende Einrichtung eine Transporteinrichtung
mit einer Antriebsachse umfasst, über die die Transportgeschwindigkeit
der Handhabungseinrichtung und damit des Objekts während des
Beklebens des Objekts mit dem Klebeband in Echtzeit abgebildet ist.
Dabei sollte die Einrichtung zumindest zwei ein das Klebeband aufnehmendes
Transportband führende
Rollen umfassen, von denen eine eine Antriebsachse aufweist, die über die
Steuerung der Handhabungseinrichtung betätigbar ist.
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Alternativ
kann die Einrichtung eine Transportrolle bzw. ein Transportrad zur
Aufnahme und Transport des Klebebands eingesetzt werden, die über die
Steuerung der Handhabungseinrichtung betätigbar ist.
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Die
zumindest zwei Rollen sollten als Einheit schwenkbar zu der Handhabungseinrichtung
ausgebildet sein, um somit mit der erforderlichen Druckbeaufschlagung
das Transportband und folglich das Klebeband gegen das Objekt drücken zu
können.
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Insbesondere
ist jedoch vorgesehen, dass die Einheit zumindest drei, vorzugsweise
vier das Transportband führende
Rollen umfasst. Dabei sollten vorzugsweise zwei der zumindest drei
Rollen vertikal übereinander
angeordnet sein.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass oberer
der zwei vertikal vorzugsweise übereinander
angeordneten Rollen eine Linerumlenkrolle zugeordnet ist, über die
der von dem Klebeband getrennte bzw. abgezogene Liner einer diesen
aufnehmenden Welle zuführbar
ist. Dabei sollte die den Liner aufwickelnde Welle über einen Motor
mit einstellbarem Drehmoment antreibbar sein, um so die gewünschte Linerspannung
sicherzustellen.
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Der
unteren der zwei vertikal vorzugsweise übereinander angeordneten Rollen
sollte eine das Klebeband auf das Transportband drückende Andrückrolle
zugeordnet sein.
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Versetzt
und oberhalb der oberen Rolle verläuft sodann eine Rolle der Einheit,
die Aufgabepunkt bzw. -bereich des Klebebands auf den Rand des Objekts
ist.
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Selbstverständlich ist
eine vertikale Ausrichtung der Rollen nicht zwingen erforderlich.
Es kann die Vorrichtung auch verdreht zum Einsatz kommen. Auch Variationen
in den Umlenkungswinkeln des Bands (Tapes) von der Spule zur Andrückrolle
sind möglich.
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In
Weiterbildung ist vorgesehen, dass der das ein- oder mehrreihige
Band aufweisenden Spule eine an dieser anliegende Spannrolle zugeordnet
ist, die entgegen der Bandabzugsrichtung mit vorzugsweise einstellbarem
Drehmoment angetrieben ist. Somit kann mit einfachen Maßnahmen
die Vorspannung eingestellt werden.
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Zwischen
der Spule und der vorzugsweise vier Rollen aufweisenden verschwenkbaren
Einheit ist des Weiteren eine das Band von in etwa der Horizontalen
in die Vertikale umlenkende Umlenkrolle angeordnet. Ferner kann
vor und/oder hinter der Umlenkrolle zumindest ein das Band seitlich
führende Führungseinrichtung
angeordnet sein, insbesondere dann, wenn das Band mehrreihig auf
der Rolle aufgewickelt ist.
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Die
Führungseinrichtung
kann zwei sich um vertikal verlaufende Achsen drehende Führungsrollen
umfassen. Auch oder ergänzend
ist eine genutete Führungsrolle
in Betracht zu ziehen, wobei die Breite der Nut der des Bands entspricht.
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Zwischen
der Umlenkrolle und der das Transportband aufweisenden Einheit ist
eine Schneideinrichtung angeordnet, die vorzugsweise ein beheizbares
und/oder beschichtetes Trennelement wie Messer umfasst. Als Beschichtung
kommt z. B. Teflon in Frage.
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Das
Trennelement kann zum Durchtrennen bzw. Perforieren des Klebebands,
ohne dass der Liner mit durchtrennt bzw. perforiert wird, mit dem
Band mitbewegt werden, folglich kann ein sogenanntes fliegendes
Messer zum Einsatz gelangen. Hierdurch ergibt sich der Vorteil,
dass zum Durchtrennen bzw. Perforieren des Klebebands die Handhabungseinrichtung
und somit das Transportband nicht angehalten werden muss.
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Um
ein Ausweichen des Bands auszuschließen, sieht eine Weiterbildung
vor, dass die Schneideinrichtung eine Schneidabstützung wie
-tisch aufweist, auf der bzw. den bei Durchtrennen bzw. Perforieren
des Klebebands der Liner aufliegt bzw. abgestützt ist.
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Weitere
Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht
nur aus den Ansprüchen,
den diesen zu entnehmenden Merkmalen – für sich und/oder in Kombination –, sondern
auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines der Zeichnung zu entnehmenden
bevorzugten Ausführungsbeispiels.
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Es
zeigen:
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1 eine
Vorrichtung zum Bekleben eines Rands eines flächigen Objekts,
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2 ein
Detail der 1 und
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3 Geschwindigkeitsprofile
von Elementen der Vorrichtung gemäß 1.
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Der 1 ist
eine Prinzipdarstellung einer Vorrichtung 10 zu entnehmen,
mittels der auf ein flächiges
Objekt 12, und zwar auf dessen Längsränder 14, 15 ein
Klebeband 16 aufgeklebt und sodann nachfolgend umgebördelt werden
soll, so dass dieses mit seinen Randbereichen an den Seitenrändern des
Objekts 12 anklebt. Bei dem flächigen Objekt 12 kann
es sich z. B. um ein Solarzellenmodul handeln, das Scheiben aufweist,
zwischen denen die Solarzellen angeordnet sind, ohne hierdurch die
erfindungsgemäße Lehre
einschränken
zu wollen.
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In
der 1 ist ein Abschnitt des doppelseitigen Klebebands 16 dargestellt,
ohne dass in der Praxis ein solcher Abschnitt frei vorsteht, dieser
vielmehr auf dem Längsrand 16 des
Objekts 12 haften würde,
wobei der Längsrand 14 selbst
unmittelbar mit dem Klebeband 16 kontaktiert ist. Aus Gründen der Veranschaulichung
ist jedoch das Objekt 12 beabstandet zu dem Klebeband 16 dargestellt.
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Als
wesentliche Bauteile der Vorrichtung 10 sind eine auch
als Tape-Coil zu bezeichnende Bandspule 18, eine Schneideinrichtung 20,
eine als Transportstation 22 zu bezeichnende Einrichtung
sowie eine Linerspule 24 zu bezeichnen, die auch Liner-Coil
genannt wird.
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Auf
der Spule 18 ist vorzugsweise mehrreihig ein aus dem Klebeband 16 und
dieses einseitig abdeckendem Liner 26 bestehendes Band 28 aufgewickelt.
Dieses wird über
eine Umlenkrolle 30 von in etwa der Horizontalen in die
Vertikale umgelenkt. Die Umlenkrolle 30 ist als Führungsrolle
ausgebildet, kann also genutet sein, um das Band 28 geführt durch
die Schneideinrichtung 20 der Transportstation 22 zuzuführen.
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Die
Umlenkrolle 30 geht von einer Halterung 32 aus,
die um eine vertikal verlaufende Achse 34 schwenkbar ist,
so dass eine Ausrichtung auf den Verlauf des Bands 28 dann
erfolgen kann, wenn auf der Spule 18 mehrreihig das Band 28 aufgewickelt ist.
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Zur
Führung
des Bands 28 geht von der Halterung 32 ein Führungsrollenpaar 36 mit
einem lichten Abstand aus, der der Breite des Bands 28 entspricht.
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Um
das Band 28 im gewünschten
Umfang vorzuspannen, wird das Band 28 über eine Spannrolle 38 geführt, die
schwenkbar von einem Hebel 40 ausgeht. Die Spannrolle 38 liegt
an der Spule 18 an und wird angetrieben, wobei die Drehrichtung
der Spannrolle 38 entgegen der Abzugsrichtung des Bands 28 verläuft mit
der Folge, dass eine gewünschte
Bandspannung einstellbar ist. Hierzu ist auch das Drehmoment des
Antriebs der Spannrolle 38 entsprechend veränderbar.
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Das
Band 28 durchläuft
nach dessen vertikaler Ausrichtung die Trenneinrichtung 20,
die eine Schneidabstützung
bzw. einen Schneidtisch 42 auf der Seite des Liners 26 und
ein Trennelement wie Messer 44 auf der Seite des Klebebands 16 aufweist. Das
Messer 44, das vorzugsweise beheizt und/oder mit einer
Beschichtung wie Teflonbeschichtung versehen ist, kann im Bezug
auf die Transportrichtung des Bands 28 stationär ausgebildet
oder mit dieser mitbewegbar sein, je nach dem, ob das Durchtrennen bzw.
Perforieren des Klebebands 16 bei angehaltenem oder sich
bewegendem Band 28 durchgeführt werden soll.
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Die
Transportstation 22 umfasst im Ausführungsbeispiel vier Rollen 46, 48, 50, 52,
die als Einheit schwenkbar sind, und zwar im Ausführungsbeispiel
um die Achse 54 der Rolle 46, die gleichzeitig Antriebsachse
ist. Hierdurch erfolgt jedoch eine Beschränkung der erfindungsgemäßen Lehre
nicht. Die Schwenkachse kann auch durch einen anderen Punkt der
Transportstation 22 verlaufen. Gleiches gilt für die Antriebsachse.
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Die
Rollen 46, 48 sind übereinander vorzugsweise entlang
einer Vertikalen angeordnet. Die oberhalb der Rolle 46 und
seitlich versetzt zu dieser verlaufende Rolle 50 dient
als Kontaktpunkt bzw. -bereich, in dem das Klebeband 16 an
den zu beklebenden Längsrand 14, 15 angedrückt und
mit diesem verbunden wird. Das Klebeband 16 ohne den Liner 26 wird
folglich von dem zwischen den Rollen 46, 50 verlaufenden
Abschnitt des Transportbands 58 und an diesem anhaftend
ohne Kontaktierung mit anderen Bauelementen transportiert, so dass
die Klebeschicht unbeeinträchtigt
mit dem Längsrand 14 des Objekts 12 kontaktiert
wird.
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Um
die Rollen 46, 48, 50, 52 verläuft ein Transportband
oder -riemen 58, auf dem das Klebeband 16 haftet,
so dass eine Relativbewegung zwischen dem Klebeband 16 und
dem Transportband 58 nicht erfolgt. Vielmehr wird das Klebeband 16 mit
der Geschwindigkeit transportiert, die der des Transportbands 58 entspricht.
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Der
unteren der vertikal vorzugsweise übereinander angeordneten Rollen 46, 48 ist
eine Andrückrolle 60 zugeordnet, über die
das Klebeband 16 zusammen mit dem Liner an das Transportband 58 zum
Haften an diesem angedrückt
wird. Dabei kann eine gewünschte
Andrückkraft
eingestellt werden. Auch kann durch Festlegen eines Spalts zwischen den
Oberflächen
der Andrückrolle 60 und
der zugeordneten Rolle 48 der Transportstation 22 oder
durch Kombination von Andruckkraft und Spalt das Anhaften des Klebebands 16 auf
der Oberfläche
des Transportbands 58 in gewünschtem Umfang eingestellt werden.
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Der
oberen der vertikal vorzugsweise übereinander angeordneten Rollen 46, 48 ist
eine sogenannte Linerabzugsrolle 62 zugeordnet, über die
der Liner 26 umgelenkt und somit von dem Klebeband 16 getrennt
bzw. abgezogen wird, um über
eine weitere Umlenkrolle 64 der Spule 24 zugeführt zu werden. Die
Spule 24 ist gleichfalls angetrieben. Als Motor kann ein
solcher mit einstellbarem Drehmoment verwendet werden, über das
die Spannung des Liners 26 von Linerabzugsrolle 62 bis
zur Aufwicklung auf die Welle der Rolle 24 eingestellt
werden kann. Diese Spannung wird entsprechend der Linereigenschaften eingestellt.
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Wie
sich aus der 2 ergibt, ist die Transportstation 22 schwenkbar,
wobei die Andrückrolle 60 integraler
Bestandteil der Transportstation 22 sein kann.
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In
der 2 sind zwei Positionen dargestellt, die die Transportstation 22 einnehmen
kann. Die obere Schwenkposition spiegelt diejenige wieder, in der
das Objekt 12, also dessen Längsrand 14 mit dem
Klebeband 16 beklebt werden soll.
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Während des
Schneidvorgangs verbleibt die beim Bekleben des Rands 14 die
Funktion einer Andrückrolle
ausübenden
Rolle 50 an dem Objekt 12.
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Um
am Ende des Beklebens des Rands 14 mit dem Klebeband 16 eine
klare Trennung zwischen dem an dem Rand 14 klebenden Band 16 und
dem auf dem Transportband 58 haftenden sicherzustellen,
wird die Einheit in die in der 2 untere,
also die eingefahrene Schwenkposition verschwenkt. Der hierdurch
bedingte Hub gewährleistet
eine eindeutige Trennung und insbesondere wird bei einem perforierten
Klebeband die Perforation des Klebebands 16 einwandfrei
durchrissen.
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Damit
beim Ausweichen während
des Durchtrennens bzw. Perforierens des Klebebands das Band nicht
ausweichen kann, wird der Liner 26 an dem Schneidtisch 42 abgestützt.
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Um
sicherzustellen, dass der Liner 26 nicht durchtrennt wird,
wird die vordere Schneidposition des Messers 44 über einen
einstellbaren Festanschlag festgelegt. Ferner ist das Messer 44 im
Ausführungsbeispiel
mit einer linearen Vorschubeinheit 45 verbunden, um das
Klebeband 16 durchschneiden bzw. durchtrennen zu können.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass das Transportband 58 bzw. der Transportriemen über die Achse 56 angetrieben
wird, die absolut synchron zur Bewegung des Objekts 12 bewegt
wird. Die Ansteuerung der Antriebsachse 56 erfolgt über die
Steuerung einer nicht dargestellten Handhabungseinrichtung, also
eines Roboters, mittels dessen das flächige Objekt 12 während des
Beklebens mit dem Klebeband 16 entlang der Rolle 50 bewegt
wird.
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Die
Antriebsachse 56 ist folglich eine Roboterachse, über die
das Geschwindigkeitsprofil des Roboters einschließlich Beschleunigungs-
und Verzögerungsrampen
von dem Transportband 58 in Echtzeit mit abgebildet wird.
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Dies
soll anhand der 3 erläutert werden. In der oberen
Darstellung ist die Geschwindigkeit V0 des
Roboters und damit des Objekts 12 gegenüber der Zeit t aufgetragen.
In der mittleren Darstellung ist die Geschwindigkeit VB des
Bands 58 gegenüber
der Zeit t und in der unteren Darstellung die Geschwindigkeit VT des Messers 44 gegenüber der
Zeit t dargestellt, wenn dieses mit dem Band 28 bewegt
wird.
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Somit
ist in der oberen Darstellung der 3 das Geschwindigkeitsprofil 61 des
Roboters und damit des Objekts 12 während des Beklebens des Längsrands 14 mit
dem Klebeband 16 dargestellt. Man erkennt die Beschleunigungsrampen 66, 68 zu Beginn
bzw. zum Endes des Beklebens des Längsrands 16. Zwischen
den Rampen 66, 68 wird das Objekt mit konstanter
Geschwindigkeit transportiert, wie das Plateau 70 verdeutlicht.
Diese Geschwindigkeit wird beibehalten, sofern entweder der Abstand
zwischen der Rolle 50, in dem das Objekt 12 mit
dem Kleber 16 kontaktiert wird, und dem Trennelement 44 kürzer als
die Länge
des zu beklebenden Längsrands 14 bzw. 15 ist,
oder aber ein Durchtrennen bzw. Perforieren des Klebebands 16 bei
sich mit bewegendem Messer 44 erfolgt.
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Ist
demgegenüber
der Abstand länger
als die Länge
des zu beklebenden Rands 14 bzw. 15, so muss zuvor
bei sich nicht mit bewegendem Messer 44 das Band 28 angehalten
werden, um die Bandlänge
auf die Länge
des entsprechenden Längsrands 14 bzw. 15 abzustimmen.
Hierzu erfolgt ein Abbremsen bzw. Beschleunigen des Roboters und
damit des Objekts 12. Dies wird durch die Rampen 72, 74 symbolisiert.
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Mit
anderen Worten wird bei stehendem Messer 44 das Objekt 12 immer
in der Position gestoppt, in der die Strecke von der Andrückrolle 50 bis zur
Schneidstation 22 identisch mit der Strecke Andrückrolle
zu Beschichtungsende (Ende Rand 14) ist.
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Ein
identisches Geschwindigkeitsprofil 63 weist das Transportband 58 auf,
wie die mittlere Darstellung in 3 verdeutlicht.
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Die
untere Darstellung der 3 spiegelt das Geschwindigkeitsprofil
des Messers 44 wieder, wenn dieses mit dem Band 28 mitbewegt
wird.
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In
dem Fenster t1 erfolgt entsprechend der Darstellung in 3 das
Durchtrennen des Klebebands 16. Dabei muss in dem Fenster
t1 entweder das Messer 44 die gleiche Geschwindigkeit wie
das Objekt 12 aufweisen, um das Klebeband 16 zu
durchtrennen bzw. zu perforieren, oder im Fenster t1 muss der Roboter
und damit das Objekt 12 und somit auch das Transportband 58 anhalten,
damit bei sich nicht mit dem Transportband 28 bewegendem
Messer 44 das Klebeband 16 durchtrennt bzw. perforiert
werden kann.
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Durch
die erfindungsgemäße Lehre
wird das Klebeband 16 spannungsneutral an das Objekt 12, also
an den Längsrand 14 bzw. 15 übergeben.
Dies wird dadurch ermöglicht,
dass das Transportband 58 völlig synchron beim Bekleben
des Objekts 12 mit dem Klebeband 16 mit bewegt
wird. Durch die Verschwenkbarkeit der Transportstation 22 ist
die erforderliche Druckbeaufschlagung des Klebebands 16 in Richtung
des zu beklebenden Längsrands 14 bzw. 15 einstellbar.
Dabei ist es nicht zwingend erforderlich, dass die Schwenkachse
der Transportstation 22 mit der Antriebsachse 56 zusammenfällt, wie
dies im Zusammenhang mit der 1 erläutert worden
ist.
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Das
Klebeband 16 wird mittels der Trenneinrichtung 20 in
dem Punkt durchtrennt, der mit dem Beschichtungsende am Produkt 12 zusammenfällt, so
dass passgenau der Längsrand
von Anfang bis Ende mit dem Klebeband 16 versehen wird.
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Ist
der Rand beklebt, so wird die Transportstation 22 zurückgeschwenkt,
wie das rein prinzipiell durch die 2 verdeutlicht
wird. Hierdurch erfolgt auch eine Trennung des an dem Transportband 18 anhaftenden
Klebebandabschnitts von dem, der auf den Längsrand 14 bzw. 15 geklebt
worden ist.
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Anzumerken
ist der Vollständigkeit
halber, dass bei Verwendung einer neuen Rolle 18 zunächst der
Liner 26, also dessen Anfang, mit der Welle 24 verbunden,
also in dieser fixiert wird, so dass ein Aufwickeln erfolgen kann.
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Während des
Beschichtens des Objekts 12 findet der Vorschub des Bands 28 über das
Transportband 58 statt. Von der Rolle 18 bis zum
Transportband 58 wird die Transportkraft über den
Liner 26 übertragen.
Sodann erfolgt die Übergabe
auf das Transportband 58. Nach Abzug des Liners übernimmt
das Transportband 58 vollständig die Längskräfte des Transports. Dabei liegt
das Klebeband 16 auf dem Transportband 58 auf
und wird nicht gedehnt.
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Das
Klebeband 16 steht seitlich über den Längsrand 14 bzw. 15 vor.
In einer anschließenden Bearbeitungsstation
werden die seitlich abstehenden Ränder umgebördelt, um an die Längsseitenränder des
Objekts 12 angedrückt
zu werden.
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Ist
die erfindungsgemäße Lehre
anhand eines Doppelklebebands mit einem Liner beschrieben, so ist
die erfindungsgemäße Lehre
hierdurch nicht beschränkt.
Es besteht auch die Möglichkeit,
ein Doppelklebeband mit zwei Liner zu benutzen, wobei einer der
Liner vor der Trenneinrichtung abgezogen wird. Auch könnte gegebenenfalls
ein Klebeband benutzt werden, das nicht zwingend auf beiden Seiten eine
Klebeschicht aufweist. Allerdings muss sichergestellt sein, dass
das Klebeband von dem Transportband derart erfasst wird, dass eine
Relativbewegung zwischen diesem nach Auflegen des Klebebands auf
dem Transportband nicht erfolgen kann.
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Ferner
wird das erfindungsgemäße Verfahren
vorzugsweise zum Umkleben der Umfangsränder eines Solarzellenmoduls
eingesetzt. Aber auch hierdurch erfolgt eine Beschränkung der
erfindungsgemäßen Lehre
nicht.