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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erfassung körperlicher
Aktivitäten.
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Derartige
Vorrichtungen werden beispielsweise von Leistungssportlern, aber
auch von Freizeitsportlern eingesetzt, um den eigenen Trainingserfolg
zu überwachen
und gegebenenfalls das Training besser abstimmen zu können. So
ist es seit vielen Jahren anerkannt, dass in einem bestimmten Pulsbereich
trainiert werden sollte, der in Abhängigkeit von der persönlichen
Verfassung für
jeden individuell festzulegen ist, um beispielsweise ein erwünschtes Ziel
wie etwa die Steigerung der Ausdauer oder auch eine möglichst
hohe Kalorienverbrennung zu erzielen. Dieser Bereich wird durch
eine obere und eine untere Pulsgrenze definiert, wobei der ideale
Puls für den
Sportler zur Fettverbrennung beispielsweise niedriger anzusetzen
ist, als für
ein Training im Kraft-Ausdauer-Bereich. Der zu wählende Bereich hängt also
auch von den jeweiligen Trainingszielen ab.
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Ein
durchaus erwünschter
Nebeneffekt ist, dass mittels der Überwachung des Pulses auch
eine etwaige Überbeanspruchung
des Benutzers rechtzeitig erkannt und so vermieden werden kann.
Hierzu werden im Sportbereich seit vielen Jahren mobile Pulsmesser
eingesetzt, wobei sich insbesondere Geräte mit einem Brustsensor bewährt haben.
Hierunter ist zu verstehen, dass der Benutzer einen Brustgurt mit
zwei integrierten Elektroden trägt,
die die Herzfrequenz messen und das Messergebnis in einen Pulswert
umsetzen, der dann üblicherweise
drahtlos an eine Anzeigevorrichtung, etwa eine spezielle Armbanduhr, übertragen
wird. Die in diesem Zusammenhang eingesetzten Armbanduhren verfügen dabei
in der Regel über
eine Reihe von Zusatzfunktionen, indem über einen integrierten Chip
und eine integrierte Speichereinheit beispielsweise der zu überwachende und
bevorzugte Pulsbereich eingegeben werden kann und mittels optischer
und/oder akustischer Signale das Über- oder Unterschreiten der
gewünschten bzw.
wünschenswerten
Pulsfrequenz angezeigt wird. Über
die Speichereinheit können
auch die Trainingsleistungen abgespeichert und über geeignete Schnittstellen
auch an einen externen Rechner übertragen
werden.
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Neben
der Messung mit dem erwähnten Brustsensor
am Oberkörper
sind auch Fingersensoren bekannt. Die Messung des Pulses über den
Fingersensor erfolgt dadurch, dass der Benutzer einen oder mehrere
Finger auf einen oder mehrere Sensoren drückt und hierbei der Puls gemessen
wird. Die Pulsmessung erfolgt dabei durch Erfassung der Hautschwingung,
die durch den Puls verursacht wird, mittels kapazitiver oder piezoeleketrischer
Sensoren. Der Vorteil der Erfassung mit dem Fingersensor liegt darin,
dass der von Sportlern oftmals als unangenehm empfundene Brustgurt
entfallen kann. Allerdings ist so keine dauerhafte Überwachung
des Pulses während
der körperlichen
Aktivität
möglich.
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Eine
Alternative sind so genannte Ohrsensoren, wobei hier ein Sensor
am Ohrläppchen
befestigt und auf diese Weise ein Pulssignal erzeugt wird, das ebenfalls
an eine Anzeigevorrichtung meist drahtgebunden übertragen werden kann.
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Es
stehen also an sich hinreichend genaue und praktische Verfahren
zur Verfügung,
wie Sportler vor, während
und nach dem Sport ihren jeweiligen Puls erfassen und speichern
können.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es üblich geworden, dass Leistungssportler
mit entsprechenden Trainingsplänen
selbsttätig
ihr Training absolvieren können,
ohne dass hierzu ständig
ein Trainer anwesend sein muss. Der Sportler kann also seine Trainingspläne individuell
abarbeiten, wobei die Trainingsleistungen mit der entsprechenden Pulserfassungsvorrichtung
zuverlässig
dokumentiert werden können.
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Ausgehend
von dieser Erkenntnis ist es auch wieder denkbar, dass die mehrfach
diskutierte Variante der Belohnung von sportlichen und gesunden Krankenkassenmitgliedern
für sportliche
Aktivität
in Form von geringeren Beiträgen
realisiert werden kann, indem beispielsweise die sportliche Aktivität des Krankenkassenmitgliedes
durch entsprechende Erfassungsvorrichtungen auch nachprüfbar ist.
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Eine
andere Variante, die durch die neuen Speicherungs- und Dokumentationsmöglichkeiten sportlicher
Aktivität
gegeben ist, ist es, diese auch einem Fernabgleich zuzuführen, beispielsweise
indem die entsprechenden Ergebnisse im Internet verglichen werden.
So können
beispielsweise Sportler gegeneinander zeit- und ortsversetzt gegeneinander antreten
oder auch bestimmten Orten bestimmte Wettkampfergebnisse zugeordnet
werden, indem beispielsweise die beim Absolvieren eines Laufparcours
oder einer bekannten Laufstrecke von unterschiedlichen Nutzern erzielten
Zeiten in einem Internet-Ranking einander gegenübergestellt werden.
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Gerade
im Zusammenhang mit derartigen Internetwettbewerben hat sich allerdings
gezeigt, dass derartige Wettbewerbe oft dadurch ad absurdum geführt werden,
dass einzelne Nutzer der Versuchung nicht widerstehen können, die
Ergebnisse zu manipulieren, indem die entsprechenden Pulserfassungsvorrichtungen
manipuliert werden oder beispielsweise nicht die jeweiligen Testpersonen,
sondern andere Benutzer die fraglichen Ergebnisse erzielen. Im Ergebnis
werden die entsprechenden Internetwettbewerbe auf Grund dieser Missbrauchsmöglichkeiten
sinnlos.
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Selbstverständlich gilt
dies auch für
die Möglichkeit
der Reduktion von Krankenkassenbeiträgen, die im Ergebnis nur dann
akzeptabel sein wird, wenn eine freiwillige Überwachung der Mitglieder tatsächlich möglich wird
und nicht einfach manipulierbar ist.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu
Grunde, ein Verfahren zur Erfassung körperlicher Aktivitäten bereit zu
stellen, das deutlich besser gegen derartige Manipulationsmöglichkeiten
geschützt
ist und diese idealerweise vollständig ausschließt.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe gelingt durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Hauptanspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen können den abhängigen Ansprüchen 2 bis
12 entnommen werden.
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Dadurch,
dass neben einer ersten Pulserfassungsvorrichtung eine zweite Pulserfassungsvorrichtung
vorgesehen ist, die gleichzeitig mit einem Sensor zur Erfassung
biometrischer Merkmale versehen ist, kann sichergestellt werden,
dass die Person, die die sportliche Aktivität entfaltet und damit den mit
der ersten Pulserfassungsvorrichtung überwachten Puls erzeugt, auch
tatsächlich
mit der Person identisch ist, deren Puls etwa am Ende der sportlichen
Aktivität mittels
der zweiten Pulserfassungsvorrichtung erfasst wird und unter Berücksichtigung
der insoweit bei Messungen mit zwei verschiedenen Sensoriken zu
berücksichtigenden
Toleranzen überprüft wird,
ob die gleiche Person die erste Pulserfassungsvorrichtung trägt wie auch
die zweite.
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Dies
gelingt dadurch, dass die zweite separate Pulserfassungsvorrichtung
gleichzeitig mit einer Sensorik zur Erfassung eines biometrischen
Merkmals versehen ist. In Verbindung mit der zweiten Pulserfassungsvorrichtung
wird also auch die Identität
der Person erfasst, die die zweite Pulserfassungsvorrichtung benutzt,
und durch den Abgleich des Messergebnisses der zweiten Pulserfassungsvorrichtung
mit der ersten Pulserfassungsvorrichtung festgestellt, dass beide
Vorrichtungen von der selben Person getragen werden, also die mittels
der Erfassung des biometrischen Merkmals festgestellte Person auch
diejenige ist, die die sportliche Aktivität entfaltet hat, die während der
sportlichen Aktivität
mit der ersten Pulserfassungsvorrichtung überwacht bzw. gemessen und
aufgezeichnet wurde.
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Dabei
genügt
es, am Ende der sportlichen Aktivität den entsprechenden Abgleich
durchzuführen.
Es muss also nicht ständig
die Personenidentität und/oder
der Puls festgestellt werden.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung handelt es sich bei der ersten Pulserfassungsvorrichtung
um eine an sich bekannte Messung der Herzfrequenz mittels zweier
Elektroden, die vor zugsweise in einem elastischen Gurt angeordnet
sind, der von dem jeweiligen Benutzer bei der sportlichen Aktivität in Herznähe getragen
wird. Diese Form der Pulserfassung hat sich insbesondere zur Überwachung
von sportlicher Aktivität
bewährt,
weil sie eine dauerhafte Überwachung mit
einer hohen Genauigkeit ermöglicht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann also in einfacher Weise in Ergänzung bereits bestehender Systeme realisiert
werden.
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Als
zweite Pulserfassungsvorrichtung wird mit Vorteil eine direkte Pulserfassung
mittels kapazitiver oder piezoelektrischer Sensoren realisiert.
Bei derartigen Sensoren wird der Finger des Sportlers auf einen
Sensor zur Erfassung der Hautbewegung in Folge des Pulses gelegt,
indem der Puls zu kapazitiven oder piezoelektrischen Verstimmungen
entsprechend fein abgestimmter Sensoren führt, die hieraus den Puls des
jeweiligen Benutzers ermitteln. Dieser Puls kann nun mit dem Puls
der ersten Pulserfassungsvorrichtung abgeglichen und so festgestellt werden,
ob die jeweils ermittelten Pulsfrequenzen als übereinstimmend bewertet werden
können,
es sich also zumindest nach der Pulsmessung um die selbe Person
handelt.
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Idealerweise
werden dann die beiden Ergebnisse der beiden Pulserfassungsvorrichtungen
einer gemeinsamen Anzeige zugeführt,
so dass es für
die zweite Pulserfassungsvorrichtung nicht erforderlich ist, eine
zweite Anzeigevorrichtung mit sich zu führen oder einzusetzen. Üblicherweise
kommen als Anzeigevorrichtung die in diesem Zusammenhang bereits bekannten
Sportuhren in Betracht, an die drahtlos das Ergebnis der ersten
Pulserfassungsvorrichtung übermittelt
wird und in die ohne Weiteres die zusätzlichen Touch-Panels zur piezoelektrischen
oder kapazitiven Pulsmessung integriert werden können. Dieses zweite Verfahren
der Pulserfassung arbeitet also völlig unabhängig von der ersten Pulserfassung.
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In
die selbe Armbanduhr oder Anzeigevorrichtung kann zusätzlich auch
eine optische Erfassungsvorrichtung für biometrische Merkmale integriert
werden.
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In
besonders vorteilhafter Ausführung
handelt es sich dabei um eine optische Erfassungsvorrichtung, also
etwa eine oder mehrere Fotozellen, mit denen beispielsweise der
Fingerabdruck der Person erfasst werden kann, die gerade den Finger
zur Pulserfassung durch die zweite Pulserfassungsvorrichtung auf
das Touch-Panel auflegt.
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Hierzu
ist vorteilhafter Weise die optische Fotozelle in das Touch-Panel
zur Pulserfassung integriert, wodurch sichergestellt ist, dass gleichzeitig
mit der Erfassung des Kontrollpulses auch die Identität der Person
festgestellt wird. Selbstverständlich
kann alternativ auch zumindest nahezu gleichzeitig mit einer optischen
Erfassungsvorrichtung etwa ein Bild der Augeniris des Benutzers
o. ä. ausgewertet
werden.
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Im
Ergebnis wird also mit der zweiten Pulserfassungsvorrichtung, die
mit einer Erfassungsvorrichtung für wenigstens ein biometrisches
Merkmal kombiniert ist, zum Einen überprüft, dass die mittels der ersten
Pulserfassungsvorrichtung überwachte Person
identisch ist mit der Person, die der zweiten Pulsmessung zugeführt wird,
die ja dann zwingend durch die Identifikation der Person durch die
Auswertung des biometrischen Merkmals authentifiziert ist. Dabei
reicht es aus, an Stelle der Identität der Person lediglich zu ermitteln,
ob es sich immer um die selbe Person handelt, also etwa die Person,
der von der Krankenkas se, von einem Trainer oder dem Veranstalter
eines Wettbewerbs die derart speziell ausgerüstete Armbanduhr ausgehändigt wurde.
Es genügt, die Übereinstimmung
mit dem gespeicherten Merkmal zu detektieren. Eine echte Personenüberprüfung ist
nicht erforderlich.
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Die
Armbanduhr kann bei der Übergabe
individualisiert werden, indem beispielsweise der individuelle Fingerabdruck
des Benutzers gespeichert wird, und zwar nur in der Sportuhr, die
dann anschließend
nur solche Messergebnisse zulässt,
die mittels der zweiten Pulserfassungsvorrichtung und des Fingerabdrucks
verifiziert werden. Auf diese Weise können die individuellen biometrischen
Merkmale der Person ausschließlich
dezentral, beispielsweise in der Sportuhr, gespeichert werden, ohne
dass hierdurch ein Datenmissbrauch möglich ist. Es ist nur sichergestellt,
dass die mit dieser speziell ausgerüsteten Sportuhr erzielten Ergebnisse
auch ausschließlich
durch den legitimierten oder zu überwachenden Benutzer
erzeugt werden.
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In
vorteilhafter Weiterbildung ist hierzu die Armbanduhr mit einer
Prozessor- und einer Speichereinheit versehen. Mittels der Prozessoreinheit
können
vorgegebene Sport- und Trainingsintervalle überwacht werden oder weitere
Funktionen wie etwa die Überwachung
eines bevorzugten Frequenzbandes realisiert werden. Die Speichereinheit
dient zur dezentralen Zwischenspeicherung der erzielten sportlichen
Aktivitäten.
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In
abermals vorteilhafter Weiterbildung ist die Sportuhr mit wenigstens
einer geeigneten Schnittstelle zur Übertragung der gespeicherten
Ergebnisse oder Trainingsdaten an eine externe Speichereinheit, also
etwa einen Computer oder Laptop, angeschlossen. Durch diese Möglichkeit
können
die Sportuhren auch für
die bereits erwähnten
Internetwettbewerbe eingesetzt werden.
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In
abermals vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die Sportuhr
zusätzlich
mit einem GPS-Sensor versehen sein. Hierdurch können zum Einen Navigations-Werkzeuge
in Verbindung mit der Sportuhr dem Benutzer angeboten werden, aber auch
eine Überwachung
des Benutzers dahingehend erfolgen, dass die GPS-Daten einen Abgleich
mit der behaupteten Lauf- oder
Radstrecke o. ä.
ermöglichen.
Zwar könnten
die GPS-Daten auch
durch eine Fahrt mit dem Auto oder anderweitig unlauter erzeugt werden,
hierbei würden
aber nicht die erforderlichen Pulsfrequenzen erzielt, um als sportliche
Aktivität verbucht
werden zu können.
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Die
Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung nur schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Es
zeigen
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1 ein
Prinzipschaltbild einer Vorrichtung zur Erfassung körperlicher
Aktivität,
und
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2 ein
Ablaufdiagramm zu dem mittels der in 1 dargestellten
Vorrichtung durchgeführten
Verfahren zur Erfassung körperlicher
Aktivität.
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Gemäß dem in 1 dargestellten
Blockschaltbild kann mittels eines elastischen Brustgurtes 1 mit
in diesen integrierten Elektroden 2, der üblicherweise
in der Nähe
der Herzgegend, also im Brustbereich getragen wird, die Herzfrequenz
erfasst und hieraus der Puls abgeleitet bzw. ein EKG aufgenommen
werden. Der elastische Brustgurt 1 ist darüber hinaus
mit einem Verschluss 3 versehen, in den ein Verschlusskontakt 4 zur Überwachung
der Schließstellung
des Verschlusses 3 integriert ist. Durch den Verschlusskontakt 4 kann
also zusätzlich
zur Herzfrequenz die Tragedauer und Tragezeit des Brustgurtes 1 ermittelt
werden sowie gegebenenfalls auch Unterbrechungen der Tragedauer,
die gegebenenfalls auf einen Benutzerwechsel hindeuten könnten, wenn
er beispielsweise mit einer auffälligen Änderung
der erfassten Herzfrequenz verbunden wäre.
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In
den Brustgurt 1 integriert ist eine Sendeeinheit zur drahtlosen Übermittlung
der mittels der Elektroden 2 erfassten Signale an eine
gegebenenfalls ebenfalls am Körper
getragene Erfassungseinheit 5, die üblicherweise mit einer Anzeigevorrichtung 6 versehen
ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt
es sich dabei um eine Armbanduhr, also um eine so genannte Sportuhr,
die zu Zwecken der Erfassung von körperlicher Aktivität mit einigen
nachstehend noch zu erläuternden
Zusatzfunktionen versehen ist.
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Zunächst verfügt die fragliche
Armbanduhr zusätzlich über eine
Empfangseinheit 7 für
die von der Sendeeinheit emittierten Signale. Es kann sich dabei
beispielsweise um eine drahtlose Blue-Tooth-Kommunikation handeln.
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Die
von der Empfangseinheit 7 erfassten Signale werden an eine
ebenfalls in die Armbanduhr integrierte Prozessoreinheit 8 mit
angeschlossener Speichereinheit 9 übermittelt. Mittels der Prozessoreinheit 8 erfolgt
eine Auswertung der empfangenen Signale und eine Umsetzung in einen
Puls, der in vorgegebenen Zeitintervallen in der Speichereinheit 9 in Verbindung
mit weiteren Messergebnissen, also beispielsweise der Information über den
gemäß der Überwachung
des Verschlusskontaktes 4 geschlossenen Verschluss 3,
mit einer Zeitinformation abgelegt werden kann. Die so erfassten
In formationen gelangen bedarfsweise oder ständig, je nach Voreinstellung,
auf der Anzeigevorrichtung 6, also dem Display der Armbanduhr,
zur Anzeige.
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Darüber hinaus
kann die Prozessoreinheit 8 so programmiert sein, dass
ein vorgegebenes Frequenzband oder Pulsband mit der Armbanduhr überwacht
wird, um so sicherzustellen, dass die körperliche Belastung in einem
dem jeweiligen Trainingsziel angemessenen Bereich erfolgt, also
beispielsweise im Bereich der Fettverbrennung oder des Muskelaufbaus.
Zu diesem Zweck ist die Armbanduhr üblicherweise um eine akustische
Signaleinrichtung 10 ergänzt, die mit einem akustischen
Signal dem Benutzer deutlich macht, dass der vorgegebene Trainingsbereich
gerade verlassen wird. Dies wird üblicherweise dadurch realisiert,
dass überwacht
wird, ob der Puls den vorgegebenen Bereich über- oder unterschreitet.
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Darüber hinaus
kann eine Notfunktion angelegt werden, mit der zum Einen überwacht
wird, ob nicht ein Herzstillstand eintritt oder aber auf Grund einer
zu hohen Herzfrequenz eine bereits eingetretene oder drohende Überlastung
des Benutzers zu befürchten
steht, so dass dann entsprechende Notsignale akustisch emittiert
werden können.
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Bis
dahin verbleibt die vorstehend beschriebene Vorrichtung zur Erfassung
körperlicher
Aktivitäten,
hier repräsentiert
durch die Erfassung des Pulses des Benutzers, noch im Rahmen des
Standes der Technik.
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Gemäß dem Blockschaltbild
in 1 ist jedoch die Erfassungseinheit 5 durch
weitere Funktionalitäten
und Merkmale ergänzt.
Hier ist zunächst
auf ein Touch-Panel 11 zu verweisen, dem ein piezoelektrischer
oder kapazitiver Sensor zugeordnet ist, mit dem der Puls eines aufgelegten
Fingers bzw. einer aufgelegten Fingerkuppe erfasst wird. Die fraglichen Sensoren
erfassen kapazitiv oder piezoelektrisch die aus dem Puls resultierende
Oberflächenveränderung oder
Hautbewegung der aufgelegten Fingerkuppe und ermitteln so unabhängig von
der mittels des Brustgurtes 1 erfassten Herzfrequenz ein
weiteres Pulssignal. Auch das mittels des Touch-Panels 11 erfasste
Pulssignal wird an die gemeinsame Prozessoreinheit 8 übermittelt
und dort ein Abgleich mit der vom Brustgurt 1 übermittelten
Herzfrequenz und der daraus errechneten Pulswerte dahingehend vorgenommen,
ob auf Grund einer Plausibilitätskontrolle davon
ausgegangen werden kann, dass die von beiden Pulserfassungsvorrichtungen
erfassten Pulssignale von der selben Person stammen. Nur wenn dies der
Fall ist, wird die erfasste körperliche
Aktivität
als solche verbucht.
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In
das Touch-Panel 11 ist eine Fotozelle integriert, mit der
der Fingerabdruck der aufgelegten Fingerkuppe erfasst und mit einem
gespeicherten Fingerabdruck, nämlich
des oder der zugelassenen Benutzer, verglichen wird. Die Erfassungseinheit 5 kann durch
Abspeicherung eines oder mehrerer Fingerabdrücke einem oder mehreren Benutzern
fest zugeordnet sein, wobei nur körperliche Aktivitäten als
zulässig
gespeichert werden, die von dem insoweit legitimierten bzw. zu überwachenden
Personenkreis tatsächlich
erbracht werden.
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Im
Ergebnis soll also vorzugsweise nach einer körperlichen Aktivität, die mittels
des Brustgurtes 1 überwacht,
begleitet und aufgezeichnet wurde, noch ein Abgleich durch Auflage
der Fingerkuppe auf das Touch-Panel 11 dahingehend vorgenommen werden,
ob tatsächlich
der durch die Fingerkuppe ausgewiesene Benutzer auch die körperliche
Aktivität
erbracht hat. Dies gelingt dadurch, dass zunächst durch den Fingerabdruck
die Identität
des Benutzers festgestellt wird und durch die gleichzeitig mit der Überprüfung des
Fingerabdrucks gekoppelte Pulserfassung auch eine zweite Pulsmessung
durchgeführt wird,
wodurch eine Plausibilitätskontrolle
zu der zuvor erfassten körperlichen
Aktivität
mittels des Brustgurtes 1 vorgenommen wird. Erst wenn dieser
Abgleich zu einem positiven Ergebnis führt, wird dann die körperliche
Aktivität
in der in der Erfassungseinheit 5 integrierten Speichereinheit 9 abgelegt.
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Die
Erfassungseinheit 5, also in den meisten Fällen eine
herkömmliche
Armband- oder Sportuhr, ist darüber
hinaus mit einer Schnittstelle 12 zur vorzugsweise drahtlosen
Kommunikation mit einem angeschlossenen Rechner oder Rechnernetzwerk
versehen. Über
die Schnittstelle 12 können
die in der Speichereinheit 9 abgespeicherten Daten vorzugsweise
körperlicher
Aktivität
ausgelesen und bedarfsweise einer weiteren Auswertung zugeführt werden. Darüber hinaus
kann über
die Schnittstelle 12 aber auch eine Kalibrierung und Einrichtung
der Armbanduhr erfolgen und beispielsweise vorgegebene Fingerabdrücke eingelesen
oder zu überwachende
Trainingsbereiche und -pläne
vorgegeben werden, die dann mittels der Armbanduhr überwacht
und abgearbeitet werden können.
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2 zeigt
ein Ablaufdiagramm zur Erfassung körperlicher Aktivität, wie es
in Verbindung mit der in 1 dargestellten Vorrichtung
realisiert sein kann.
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Gemäß Anlage
wird in einem ersten Schritt ein Fingerabdruck eines Benutzers aufgenommen und
in diesem Zusammenhang auch überprüft, dass der
aufgenommene Fingerabdruck tatsächlich
von dem hinterlegten Benutzer stammt. Hierzu wird eine unabhängige Instanz
eingesetzt. Es handelt sich um eine Verifikation der Benutzeridentität, die etwa
dem PostIdent- Verfahren
entspricht, bei dem sich der Benutzer durch Vorlage eines Ausweises
und persönliche
Anwesenheit bei einer üblichen
Poststelle legitimiert. Ein ähnliches
Verfahren kann die Vorrichtung zur Erfassung körperlicher Aktivitäten begleiten.
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Nach
der Aufnahme des Fingerabdrucks erfolgt also in einem zweiten Schritt
die Verifikation des Benutzers als demjenigen, der den Fingerabdruck zur
Verfügung
gestellt hat.
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Nachdem
somit feststeht, welcher Person der Fingerabdruck zugeordnet ist,
wird der fragliche Fingerabdruck mittels der Erfassungseinheit 5,
also etwa der Armbanduhr, vorzugsweise manipulationssicher, also
nicht lösch-
oder veränderbar,
in der Speichereinheit 9 angelegt. Die derart vorbereitete und
eindeutig zugeordnete Uhr kann dann der als Benutzer verifizierten
Person überreicht
werden. Es kann sich hierbei um die Ausgabe einer Sportuhr durch
einen leistungsorientierten Sportverein, aber auch durch eine Krankenkasse
in Verbindung mit reduzierten Beitragsmodellen zur Belohnung körperlicher
Aktivität
handeln.
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Nachdem
also dann von einer unabhängigen Stelle
die vorstehend beschriebene Erfassungseinheit 5 ausgegeben
wurde, kann der Benutzer die Einheit in Betrieb nehmen.
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Wie
bereits vorstehend ausgeführt
wurde, erfolgt dann bei Ableistung körperlicher Aktivitäten eine
entkoppelte Erfassung des aus der körperliche Aktivität resultierenden
Pulses, zum Einen durch die Messung mit dem Brustgurt 1 und
zum Anderen durch die hiervon unabhängige Erfassung des Pulses
durch das beschriebene Touch-Panel 11. Dabei dient die
Datenerfassung durch den Brustgurt 1 in der Regel der Überwachung
der körperlichen
Aktivität, auch
im Sinne einer Überwachung
der Trainingsziele, während
die Erfassung des Pulses durch das Touch-Panel 11 nur punktuell
und in den meisten Fällen
wohl nur zu Beginn und zum Abschluss der jeweiligen Trainingseinheit
erfolgt.
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In
Verbindung mit der Erfassung der Messergebnisse durch den Brustgurt 1 erfolgt
begleitend eine ständige
Abfrage des in den Verschluss 3 integrierten Verschlusskontaktes 4 sowie
des Pulsverlaufes. Wird in diesem Zusammenhang eine Unterbrechung
des Verschlusskontaktes 4 in Verbindung mit einem Wechsel
des Pulsverlaufs registriert, wird die Datenerfassung abgebrochen,
als unzulässig verworfen
oder zumindest mit einem entsprechenden Merkmal aufgezeichnet. Sollten
die entsprechenden Daten zulässig
sein, wird das Signal einem weiteren Abgleich zugeführt.
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Zum
Abschluss der sportlichen Aktivität erfolgt parallel, wie bereits
erwähnt
wurde, die Erfassung des Pulses mittels des Touch-Panels 11.
Auch hier erfolgt eine Überprüfung dahingehend,
ob die zur Erfassung des Pulses über
das Touch-Panel 11 aufgelegte Fingerkuppe einem in der
Erfassungseinheit 5 angelegten Benutzer entspricht oder
nicht. Nur wenn die Fingerkuppe als legitimiert angesehen wird, wird
das mittels des Touch-Panels 11 aufgezeichnete Signal der
weiteren Datenverarbeitung zugeführt
und nun ein Abgleich mit dem über
den Brustgurt 1 registrierten Signal vorgenommen. Wenn
die Abgleichüberprüfung unter
Berücksichtigung
hier zu akzeptierender Toleranzen zu dem Ergebnis gelangt, dass
die festgestellten Pulswerte von ein und der selben Person stammen,
wird die körperliche
Aktivität
als tatsächlich
anerkannt und entsprechend in der Speichereinheit 9 angelegt
und aufgezeichnet. Ansonsten wird die körperliche Aktivität als nicht
erbracht gewertet.
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Auf
Grund dieses in 2 dargestellten Ablaufes ist
also sichergestellt, dass mittels der Erfassungseinheit 5 nur
von der jeweils legitimierten Person die entsprechenden körperlichen
Aktivitäten auch
tatsächlich
aufgezeichnet und erbracht wurden.
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Vorstehend
ist somit eine Vorrichtung und ein Verfahren beschrieben, mit dem
körperliche
Aktivitäten
zuverlässig
aufgezeichnet und ergänzend ein-eindeutig
einer zuvor legitimierten und verifizierten Person zugeordnet werden
können.
Auf Grund dieser neuartigen Vorrichtung ist es also möglich, Trainingsabläufe ohne
persönliche
Anwesenheit eines Trainers oder Kontrolleurs eindeutig zu überwachen
und auf diesem Wege dann mittels der insoweit legitimierten Daten
beispielsweise Boni für
die Krankenkasse zu gewähren
oder einfach nur ein Trainingspensum tatsächlich als erbracht anzusehen. Solche
Erfassungsvorrichtungen sind beispielsweise auch im Bereich der
Sportförderung
wünschenswert.
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Darüber hinaus
sind eine ganze Reihe von Spielanwendungen denkbar, die mit einer
solchen verifizierten Erfassungsvorrichtung für körperliche Aktivitäten durchgeführt werden
können.
Internetspiele, die zum Vergleich und zum Wettbewerb sportlicher
Aktivitäten
ausgetragen werden, gewinnen somit einen neuen Reiz dadurch, dass
sie manipulationssicher ausgeführt
werden können.
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Die
vermutlich wichtigste Anwendung ist jedoch, dem Benutzer selbst
eine Möglichkeit
zur Überwachung
der eigenen sportlichen Aktivitäten
zur Verfügung
zu stellen, indem der Benutzer die sportlichen Aktivitäten in Verbindung
mit weiteren Vitaldaten wie Blutdruck, Puls, Gewicht oder Blutzucker überwachen
kann. Die insoweit auf einfache Weise zu erzeugenden Daten können vom
jeweiligen Benutzer in ein Rechnernetzwerk, vorzugsweise in das
Internet eingestellt werden und beispielsweise im Rahmen einer Community,
der auch Ärzte,
Krankenhäuser
oder Apotheken zugeordnet sein können, überwacht
und begleitet werden. Es versteht sich, dass ein solches Internetportal
mit entsprechenden Datenschutz-Mechanismen gesichert sein muss.
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Im
Rahmen der Erfindung wird ferner vorgeschlagen, die insoweit erzeugten
komplexen Daten vergleichbar zu machen, indem ein Vitalitätsindex
ermittelt wird, der die entsprechenden Daten in einer einfachen
Kennzahl zusammenfasst und somit auf den ersten Blick vergleichbar
macht. Im Rahmen dieses Vitalitätsindizes
werden Trainingshäufigkeit,
Trainingsumfang, Belastungsintensität, BMI, aber auch die Belastungsdichte,
der Blutdruck oder Eigenschaften wie Nichtraucher bzw. Raucher,
Sportabzeichen, Wettbewerbe oder negative Einflüsse berücksichtigt. All diese Bereiche
werden in einem Punktesystem bewertet und über einen längeren Zeitraum, etwa von einem
Monat, gemittelt und schließlich
ein Vitalitätsindex
gewonnen.
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Im
Ergebnis können
also die durch die Erfassungsvorrichtung für körperliche Aktivitäten ermittelten
Werte einer Expertendatenbank zugeführt werden, die mittels weiterer
Tools und unterstützender Berechnungsprogramme
dem Nutzer weitere Funktionalitäten
wie etwa die Erstellung des vorstehend beschriebenen Vitalitätsindizes
zur Verfügung
stellen und somit einen echten Beitrag zur Selbstüberwachung
des eigenen Gesundheitszustandes ermöglichen. Der Benutzer kann
durch die Kombination, also den gezielten Einsatz der vorstehend
beschriebenen Vorrichtung zur Erfassung körperlicher Aktivitäten in Verbindung
mit dem fraglichen Internetportal, zum „Manager seiner eigenen Gesundheit” werden
und für
den Fall, dass er dies wünscht,
die insoweit gewonnenen Daten auch Dritten zur Verfügung stellen und
sich so quasi einem Gesundheits-Wettbewerb stellen, der im Ergebnis
nur einem Ziel dient, nämlich der
Verbesserung der eigenen Gesundheit.
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- 1
- Brustgurt
- 2
- Elektroden
- 3
- Verschluss
- 4
- Verschlusskontakt
- 5
- Erfassungseinheit
- 6
- Anzeigevorrichtung
- 7
- Empfangseinheit
- 8
- Prozessoreinheit
- 9
- Speichereinheit
- 10
- akustische
Signaleinrichtung
- 11
- Touch-Panel
- 12
- Schnittstelle