DE102009001508A1 - Verfahren zur Stabilisierung eines Fahrzeugs - Google Patents

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Abstract

Bei einem Vefahren zur Stabilisierung eines Fahrzeugs wird im Falle eines definierten Lenkwinkelverlaufs der Zuwachs der Differenz von Ist- und Soll-Gierrate bestimmt und bei Überschreitung eines Schwellenwerts ein stabilisierender Eingriff durchgeführt.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Stabilisierung eines Fahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
  • Stand der Technik
  • Aus der DE 102 47 991 A1 ist ein Verfahren zur Stabilisierung eines Fahrzeugs bekannt, bei dem die Gierrate des Fahrzeuges sensorisch gemessen und der Ermittlung des Fahrzeug-Schwimmwinkels zu Grunde gelegt wird. Hierfür wird die Differenz zwischen der gemessenen Gierrate mit einer über ein Global Positioning System (GPS) ermittelten Gierrate bestimmt, wobei der Schwimmwinkel durch Integration dieser Differenz ermittelt wird. Der Schwimmwinkel wird anschließend einem Fahrdynamikregelsystem zur Fahrzeugstabilisierung zugeführt.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Fahrzeug mit einfach durchzuführenden Maßnahmen zu stabilisieren.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
  • Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt insbesondere die Fahrsituation zu Grunde, dass das Fahrzeug geringfügig übersteuert, ohne dass ein Schwellenwert beispielsweise für die Gierrate erreicht wird. Hält das geringfügige Übersteuern über einen längeren Zeitraum an, so steigt der Schwimmwinkel an, ohne dass dies zu einem stabilisierenden Eingriff beispielsweise über ein elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) führt.
  • Um derartige Fahrsituationen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten zu können, wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Stabilisierung des Fahrzeugs die Ist-Gierrate während eines Fahrmanövers gemessen, bei dem das Fahrzeug mit einem vorgegebenen, definierten Lenkwinkelverlauf gefahren wird. Überschreitet der Zuwachs der Differenz von Ist-Gierrate und Soll-Gierrate, welche dem Fahrmanöver zugeordnet ist, einen Schwellenwert, so erfolgt der stabilisierende Eingriff.
  • Mit dieser Vorgehensweise kann auch ein langsames Davondriften der Ist-Gierrate und ein damit einhergehendes Entfernen von der Soll-Gierrate zu einem stabilisierenden Eingriff führen, auch wenn die Schwellenwerte, welche für einen Eingriff eines Fahrerassistenzsystems wie beispielsweise ESP in Standard-Fällen erfüllt sein müssen, noch nicht erreicht worden sind. Der beim vorliegenden Verfahren festgelegte Schwellenwert gilt für die spezielle Fahrsituation, in welcher das Fahrzeug mit einem definierten Lenkwinkel gesteuert wird. Es findet somit eine Beschränkung auf ausgewählte Fahrmanöver statt, so dass die ansonsten gültigen Kriterien für das Eingreifen eines Fahrerassistenzsystems nicht berührt werden. Auf diese Weise wird vielmehr in zusätzlichen Fahrsituationen ein Eingriff des Fahrerassistenzsystems ermöglicht und einer drohenden Instabilität in diesen speziellen Fahrsituationen vorgebeugt.
  • Die Fahrmanöver, bei denen das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird, sind zweckmäßigerweise in einem Regel- bzw. Steuergerät des Fahrzeugs abgespeichert und können sensorisch detektiert werden. Es handelt sich um Lenkmanöver, bei denen die Lenkvorgabe durch den Fahrer einem definierten Lenkmuster entspricht.
  • Gemäß einer einfachen, vorteilhaften Ausführung ist vorgesehen, dass das erfindungsgemäße Verfahren bei einem konstanten Lenkwinkel durchgeführt wird. In dieser Fahrsituation hält der Fahrer das Lenkrad mit konstantem Lenkwinkel in einer ausgelenkten Position, wodurch sich ein entsprechender Radlenkwinkel an den lenkbaren Rädern des Fahrzeuges einstellt und im Falle ausreichend hoher Reibwerte sich das Fahrzeug in einer stabilen Kurvenfahrt befindet. Dieses Fahrmanöver kann anhand einer Überwachung des vom Fahrer vorgegebenen Lenkradwinkels detektiert werden, woraufhin das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann. Auch bei konstanter Kurvenfahrt kann das Problem auftreten, dass auf Grund von Lastwechselreaktionen oder Radschlupf das Fahrzeug zu driften beginnt und allmählich in eine Übersteuerungslage gerät. Durch einen Vergleich der Ist- mit der Soll-Gierrate, die bei konstanter Kurvenfahrt ebenfalls konstant sein muss, kann das Driften frühzeitig detektiert und eine gegensteuernde, stabilisierende Maßnahme getroffen werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch nicht auf eine konstante Kurvenfahrt beschränkt. Grundsätzlich kommen auch sonstige Fahrmanöver mit Lenkwinkeleinschlag in Betracht. Wesentlich hierbei ist jedoch, dass ein definiertes Fahrmanöver gefahren wird, das selbsttätig erkannt werden kann und dem eine Soll-Gierrate zugeordnet ist. Über den Vergleich zwischen Soll- und Ist-Gierrate können instabile oder instabil werdende Fahrzustände frühzeitig detektiert bzw. im Ansatz unterbunden werden.
  • Das Verfahren ist grundsätzlich auch bei Geradeausfahrt, also bei einem Lenkwinkeleinschlag gleich Null durchführbar. Auch bei Geradeausfahrt können beispielsweise auf Grund äußerer Störungen wie Windeinflüsse oder Fahrbahnunebenheiten Verdrehungen des Fahrzeugs um die Fahrzeughochachse auftreten, was über die Ist-Gierrate detektiert wird.
  • Der Schwellenwert, um den die Differenz von Ist-Gierrate und Soll-Gierrate abweichen muss, damit ein stabilisierender Eingriff durchgeführt wird, wird zweckmäßigerweise in Abhängigkeit von aktuellen Zustandsgrößen des Fahrzeuges berechnet, beispielsweise abhängig von der Fahrzeuggeschwindigkeit.
  • Grundsätzlich sind bei Kurvenfahrt je nach aktuellem Reibwert verschieden hohe Kurvengeschwindigkeiten möglich, bei denen sich das Fahrzeug noch in einem stabilen Fahrzustand befindet. Sinkt dagegen der Reibwert ab bzw. wird die Geschwindigkeit erhöht, so können keine ausreichend hohen Seitenführungskräfte an den Reifen aufgebaut werden und das Fahrzeug gerät in eine instabile Fahrsituation. Durch eine Anpassung des Schwellenwertes, der für den Vergleich des Zuwachses der Differenz von Ist- und Soll-Gierrate herangezogen wird, ist eine variable Anpassung an die aktuelle Fahrsituation sowie an die aktuellen Umweltbedingungen möglich.
  • Insbesondere für den Fall, dass das erfindungsgemäße Verfahren bei einem konstanten Lenkwinkeleinschlag durchgeführt wird, empfiehlt es sich, vor dem Start des Verfahrens zunächst eine Warte- bzw. Haltezeit abzuwarten, um sicherzustellen, dass mit dem Beginn des erfindungsgemäßen Verfahrens das Fahrzeug sich im eingeschwungenen Zustand befindet. Die Dauer der Wartezeit wird entweder fest vorgegeben oder hängt von weiteren Parameter bzw. Zustandsgrößen ab, beispielsweise von der Höhe des Lenkwinkeleinschlages oder der Fahrzeuggeschwindigkeit.
  • Gemäß einer zweckmäßigen Ausführung ist vorgesehen, dass der stabilisierende Eingriff in Abhängigkeit der Höhe des Straßenreibwerts, also des Reibwerts zwischen Reifen und Straßenoberfläche, bzw. einer mit dem Straßenreibwert korrelierenden Zustandsgröße durchgeführt wird. Hintergrund ist, dass niedrige Straßenreibwerte identifiziert werden, die mit kleineren, übertragbaren Seitenführungskräften einhergehen. Da die Ist-Gierrate grundsätzlich unabhängig von der aktuellen Straßenreibung auch sehr große Werte erreichen kann, beispielsweise im Falle eines Übersteuerns des Fahrzeuges, ist die Unterscheidung sinnvoll, ob ein festgestellter Gierratenanstieg während des betrachteten Fahrmanövers auf ein Übersteuern des Fahrzeugs oder eine Erhöhung des Straßenreibwerts zurückgeht. Bei einer Reduzierung des Straßenreibwerts, beispielsweise auf Grund einer nassen oder vereisten Fahrbahn, kann innerhalb kürzester Zeit eine instabile Fahrsituation eintreten, die einen stabilisierenden Eingriff über ein Fahrerassistenzsystem erforderlich macht. Dieser Eingriff erfolgt insbesondere noch vor dem stabilisierenden Eingriff im Falle der einen Schwellenwert überschreitenden Abweichung zwischen Ist- und Soll-Gierrate.
  • Als Maß für den Straßenreibwert wird gemäß bevorzugter Ausführung die aktuell auf das Fahrzeug wirkende Querbeschleunigung bestimmt, beispielsweise sensorisch gemessen.
  • Um den Zuwachs in der Differenz von Ist- und Soll-Gierrate zu bestimmen, wird zweckmäßigerweise von der Abweichung zwischen Ist- und Soll-Gierrate zum aktuellen Zeitpunkt die Abweichung zwischen Ist- und Soll-Gierrate zu einem vorangegangenen Zeitpunkt subtrahiert, insbesondere zum Startzeitpunkt des Verfahrens. Auf diese Weise kommt nur eine anwachsende Differenz zwischen Ist- und Soll-Gierrate zum Tragen, wohingegen eine zum Startzeitpunkt bereits bestehende Differenz außer Betracht bleibt.
  • Der Schwellenwert, welcher dem Anstieg der Ist-Gierrate zugeordnet ist und der vom Straßenreibwert bzw. der mit dem Straßenreibwert korrelierenden Zustandsgröße abhängt, wird bevorzugt in der Weise festgelegt, dass mit sinkendem Straßenreibwert bzw. mit sinkender Zustandsgröße, welche mit dem Straßenreibwert korreliert, auch der Schwellenwert abnimmt. Dies bedeutet für den Fall, dass die Querbeschleunigung als korrelierende Zustandsgröße für den Straßenreibwert betrachtet wird, dass eine sinkende Querbeschleunigung, die bei einem bestimmten Fahrmanöver gemessen wird, auf einen entsprechend sinkenden Straßenreibwert schließen lässt, woraufhin der Schwellenwert reduziert wird, mit dem die Änderung der Ist-Gierrate verglichen wird. Bereits kleinere Änderungen der Ist-Gierrate führen demzufolge bereits zu einem stabilisierenden Eingriff.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren läuft in einem Regel- bzw. Steuergerät in einem Fahrzeug ab, welches zweckmäßigerweise Bestandteil eines Fahrerassistenzsystem ist, mit dem in den Fahrzustand des Fahrzeuges eingegriffen werden kann. Bei dem Fahrerassistenzsystem handelt es sich vorzugsweise um ein elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP). Es sind aber auch Anwendungen beispielsweise in aktiven Fahrwerkssystemen, in Brems- oder Lenksystemen möglich.
  • Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und der Zeichnung zu entnehmen, in der ein Ablaufdiagramm mit den einzelnen Verfahrensschritten zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt ist.
  • Wie in dem Ablaufdiagramm dargestellt, wird zunächst in einem ersten Verfahrensschritt V1 der aktuell vom Fahrer vorgegebene Lenkwinkel δ bestimmt, beispielsweise mithilfe eines Lenkwinkelsensors. Darüber hinaus kann im ersten Verfahrensschritt V1 auch die Soll-Gierrate ψ .d ermittelt werden, die als Funktion des aktuell eingestellten Lenkwinkels δ zu bestimmen ist. Des Weiteren kann ein Schwellenwert Δψ .Lim berechnet werden, der für einen Vergleich zwischen der Soll-Gierrate ψ .d und einer gemessenen Ist-Gierrate ψ .m im Verfahrensschritt V7 zu Grunde gelegt wird; der Schwellenwert Δψ .Lim kann seinerseits von weiteren Zustandsgrößen abhängen, insbesondere von der Fahrzeuggeschwindigkeit vx. Der Schwellenwert Δψ .Lim kann auch als Funktion der Querbeschleunigung ay bestimmt werden, wobei grundsätzlich der Zusammenhang gilt, dass kleinere Querbeschleunigungen ay auch einen kleineren Schwellenwert Δψ .Lim zur Folge haben. Hintergrund ist, dass die Querbeschleunigung ay mit dem Straßenreibwert μ korreliert und bei kleineren Straßenreibwerten μ auch nur geringere Seitenführungskräfte übertragbar sind.
  • Im nächsten Verfahrensschritt V2 wird abgefragt, ob aktuell ein Lenkmanöver durchgeführt wird, welches geeignet ist, dass das erfindungsgemäße Verfahren zur Detektierung einer davondriftenden Ist-Gierrate durchgeführt werden kann. Bei derartigen Lenkmanövern handelt es sich insbesondere um Fahrsituationen mit konstantem Lenkradwinkel δ, wobei bevorzugt ein Lenkwinkeleinschlag vorausgesetzt wird, also ein Lenkradwinkel δ ≠ 0. Grundsätzlich kann das erfindungsgemäße Verfahren aber auch bei Geradeausfahrt durchgeführt werden, also bei δ = 0.
  • Sofern die Abfrage gemäß Verfahrensschritt V2 ergibt, dass keine für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderliche Lenksituation vorliegt – im Ausführungsbeispiel ein konstanter Lenkwinkel δ –, so wird der nein-Verzweigung („N”) folgend wieder zum ersten Verfahrensschritt V1 zurückgekehrt und es werden in zyklischen Abständen erneut der Lenkwinkel δ sowie die daraus resultierende Soll-Gierrate ψ .d bestimmt.
  • Ergibt dagegen die Abfrage gemäß Verfahrensschritt V2, dass der eingeschlagene Lenkwinkel δ konstant ist, so liegt eine Fahrsituation vor, in der das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann. In diesem Fall wird der ja-Verzweigung („Y”) folgend zum nächsten Verfahrensschritt V3 fortgefahren.
  • Im Verfahrensschritt V3 wird abgefragt, ob nach dem Einschlagen des Lenkwinkels eine Halte- bzw. Wartezeit tmin verstrichen ist. Damit soll sichergestellt werden, dass Schwingungen des Fahrzeuges, hervorgerufen durch eine Lenkwinkeländerung, bereits abgeklungen sind. Sofern die Halte- bzw. Wartezeit tmin noch nicht verstrichen ist, wird der nein-Verzweigung folgend wieder zum Beginn des Verfahrensschrittes V3 zurückgekehrt und in zyklischen Abständen erneut die Abfrage gestartet. Sofern die Halte- bzw. Wartezeit tmin verstrichen ist, wird zum nächsten Verfahrensschritt V4 fortgefahren.
  • Im Verfahrensschritt V4 werden weitere Fahrzustandsgrößen bestimmt, und zwar werden die Querbeschleunigung ay sowie die Ist-Gierrate ψ .m mithilfe geeigneter Sensoren gemessen.
  • Im nächsten Verfahrensschritt V5 wird abgefragt, ob die Differenz von Ist-Gierrate ψ .m und Soll-Gierrate ψ .d zum aktuellen Zeitpunkt t des Verfahrens abzüglich der Differenz von Ist-Gierrate ψ .m und Soll-Gierrate ψ .d zum Startzeitpunkt t0 den Schwellenwert Δψ .Lim überschreitet. Da die Differenz von Ist-Gierrate ψ .m und Soll-Gierrate ψ .d zum Startzeitpunkt t0 abgezogen wird, findet nur der Zuwachs der Differenz von Ist-Gierrate ψ .m und Soll-Gierrate ψ .d zum aktuellen Zeitpunkt t gegenüber dem Startzeitpunkt t0 Berücksichtigung.
  • Ergibt die Abfrage nach Verfahrensschritt V5, dass der zugeordnete Schwellenwert Δψ .Lim überschritten wird, so liegt eine verhältnismäßig hohe Änderung der Gierrate ψ .m vor, was auf einen instabilen Fahrzustand schließen lässt. In diesem Fall wird der ja-Verzweigung folgend zum Verfahrensschritt V6 fortgefahren, gemäß dem ein Fahrerassistenzsystem zur Stabilisierung des Fahrzeugs aktiviert wird, beispielsweise ein ESP-System.
  • Ergibt dagegen die Abfrage nach Verfahrensschritt V5, dass der Schwellenwert Δψ .Lim nicht überschritten wird, wird der nein-Verzweigung folgend wieder zum ersten Verfahrensschritt V1 zurückgekehrt und es beginnt der gesamte Zyklus von Neuem. In diesem Fall liegen Ist- und Soll-Gierrate noch verhältnismäßig nahe beieinander bzw. sind deckungsgleich, so dass kein Eingriff über ein Fahrerassistenzsystem erforderlich ist.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 10247991 A1 [0002]

Claims (11)

  1. Verfahren zur Stabilisierung eines Fahrzeugs, bei dem die Ist-Gierrate (ψ .m ) gemessen und für den Fall, dass die Differenz von Ist-Gierrate (ψ .m ) und Soll-Gierrate (ψ .m ) einen Schwellenwert (Δψ .Lim ) überschreitet, ein stabilisierender Eingriff durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Ist-Gierrate (ψ .m ) bei einem vorgegebenen, definierten Lenkwinkelverlauf (δ) gemessen wird, wobei der stabilisierende Eingriff durchgeführt wird, wenn der Zuwachs der Differenz von Ist-Gierrate (ψ .m ) und Soll-Gierrate (ψ .m ) einen Schwellenwert (Δψ .Lim ) überschreitet.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Durchführung bei konstantem Lenkwinkel (δ).
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Untersuchung der Ist-Gierrate (ψ .m ) nach dem Erreichen des konstanten Lenkwinkels (δ) erst nach Ablauf einer Wartezeit (tmin) durchgeführt wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwellenwert (Δψ .Lim ) von Zustandsgrößen des Fahrzeugs abhängt, beispielsweise von der Fahrzeuggeschwindigkeit (vx).
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der stabilisierende Eingriff in Abhängigkeit der Höhe des Straßenreibwerts (μ) bzw. einer mit dem Straßenreibwert (μ) korrelierenden Zustandsgröße (ay) durchgeführt wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwellenwert (Δψ .Lim ) als Funktion des Straßenreibwerts (μ) bzw. der mit dem Straßenreibwert (μ) korrelierenden Zustandsgröße (ay) bestimmt wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwellenwert (Δψ .Lim ) mit sinkendem Straßenreibwert (μ) bzw. mit dem Straßenreibwert (μ) korrelierenden Zustandsgröße (ay) abnimmt.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Zustandsgröße, die mit dem Straßenreibwert (μ) korreliert, die Querbeschleunigung (ay) ermittelt wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Differenz von Ist-Gierrate (ψ .m ) und Soll-Gierrate (ψ .d ) zum Startzeitpunkt (t0) des Verfahrens von der Differenz von Ist-Gierrate (ψ .m ) und Soll-Gierrate (ψ .d ) zum aktuellen Zeitpunkt subtrahiert Wird, wobei die so ermittelte Abweichung auf Überschreitung des Schwellenwerts (Δψ .Lim ) überprüft wird.
  10. Regel- bzw. Steuergerät zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
  11. Fahrerassistenzsystem, insbesondere elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) in einem Fahrzeug mit einem Regel- bzw. Steuergerät nach Anspruch 10.
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