DE102009001504A1 - Reinigungsanlage für Flüssigkeiten sowie Verfahren zu deren Betrieb - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Anlage, die der mechanischen Reinigung von Flüssigkeiten, vorzugsweise Abwässern, dient und zumindest ein Bauteil aufweist, welches durch wenigstens einen Elektromotor (4) in eine im Wesentlichen zyklische Bewegung versetzt wird, wobei das Bauteil in einer ersten Bewegungsphase von dem Elektromotor (4) aus einer Ausgangsstellung (1) in eine Zwischenstellung (7) bewegt wird und in einer zweiten Bewegungsphase bedingt und/oder unterstützt durch sein Eigengewicht wieder in die Ausgangsstellung (1) zurückkehrt. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass der Elektromotor (4) während der zweiten Bewegungsphase als Generator fungiert und die dadurch erzeugte elektrische Energie über einen Frequenzumrichter (8) einem Stromkreis und/oder einem Energiespeicher zugeführt wird. Zudem wird eine entsprechend zu betreibende Anlage vorgeschlagen, wobei deren Elektromotor (4) erfindungsgemäß über wenigstens einen Frequenzumrichter (8), insbesondere in Form eines 4-Quadranten-Umrichters, mit wenigstens einem Stromkries und/oder einem Energiespeicher in Verbindung steht.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Anlage, die der mechanischen Reinigung von Flüssigkeiten, vorzugsweise Abwässern, dient und zumindest ein Bauteil aufweist, welches durch wenigstens einen Elektromotor in eine im Wesentlichen zyklische Bewegung versetzt wird. Das Bauteil wird hierbei in einer ersten Bewegungsphase von dem Elektromotor aus einer Ausgangsstellung in eine Zwischenstellung bewegt und kehrt in einer zweiten Bewegungsphase bedingt und/oder unterstützt durch sein Eigengewicht wieder in die Ausgangsstellung zurück. Weiterhin wird eine Anlage zur mechanischen Reinigung von Flüssigkeiten, vorzugsweise Abwässern, vorgeschlagen, welche zumindest einen Elektromotor und ein damit zusammenwirkendes Bauteil aufweist, wobei das Bauteil beweglich gelagert ist, so dass es durch den Elektromotor in eine im Wesentlichen zyklische Bewegung versetzbar ist. Dabei ist das Bauteil in einer ersten Bewegungsphase von dem Elektromotor aus einer Ausgangsstellung in eine Zwischenstellung bewegbar und kann in einer zweiten Bewegungsphase bedingt und/oder unterstützt durch sein Eigengewicht wieder in die Ausgangsstellung zurückkehren.
  • Gattungsgemäße Anlagen, mit denen auch das bisher erwähnte Verfahren durchführbar ist, sind in der Abwassertechnik bekannt. So wird beispielsweise durch die EP 0 346 311 A2 ein Stufenrechen beschrieben, der der mechanischen Reinigung von Abwässern dient. Die Vorrichtung verfügt über mehrere Stufenlamellen, die durch ihre zyklische Bewegung den Austrag der zurückgehaltenen Verunreinigungen aus einem Abwasserkanal sicherstellen. Da die einzelnen Lamellen jedoch kontinuierlich mit Hilfe wenigstens eines Elektromotors angetrieben werden, ist der Energieverbrauch der Anlage relativ hoch.
  • Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine entsprechende Anlage sowie ein Verfahren zu deren Betrieb vorzuschlagen, mit deren Hilfe der Energieverbrauch deutlich gesenkt werden kann, ohne die Wirkungsweise derartiger Anlagen einzuschränken.
  • Gelöst wird diese Aufgabe im Hinblick auf das Verfahren dadurch, dass der Elektromotor während der zweiten Bewegungsphase des Bauteils als Generator fungiert und die dadurch erzeugte elektrische Energie über einen Frequenzumrichter einem Stromkreis und/oder einem Energiespeicher zugeführt wird. Selbstverständlich sind die Bezeichnungen „erste” und „zweite” Bewegungsphase in diesem Zusammenhang nicht dahingehend zu verstehen, dass die erste Phase zeitlich zwingend vor der zweiten Phase stattfinden muss. Vielmehr dient die Bezeichnung nur der Unterscheidung beider Phasen, wobei die zeitliche Reihenfolge beliebig gewählt werden kann. Das Verfahren kann dabei bei sämtlichen Anlagen zum Einsatz kommen, die entsprechend bewegliche Bauteile mit einem hinreichenden Eigengewicht aufweisen. Da im Bereich der mechanischen Abwasserreinigung verschiedenste Anlagen mit derartigen Bauteilen, wie beispielsweise Stufenrechen, Kletterrechen oder auch entsprechend konstruierte Siebanlagen zum Einsatz kommen, ist auf diesem Gebiet das Potential der Energieeinsparung enorm. Erwähnt seien in diesem Zusammenhang insbesondere (Feinst-)Rechen, bei denen Abwasser durch eine offene Seite in einen Rechenkorb oder eine sonstige Rückhaltevorrichtung strömt. Bei einer bestimmten Belagsbildung auf der Siebfläche des Rechenkorbs schaltet sich schließlich ein beispielsweise auf einer Mittelachse sitzender und entsprechend umlaufender Rechenarm ein. Der Rechenarm kann dabei zur besseren Reinigung des Rechenkorbs in seiner oberen Stellung auch teilweise wieder zurücklaufen, bevor er wieder in die Anfangsrichtung bewegt wird. In jedem Fall lässt sich die Bewegung des Rechenarms in die beiden Bewegungsphasen unterteilen, so dass auch hier das erfindungsgemäße Verfahren zum Einsatz kommen kann. Des Weiteren können auch so genannte Flachsieb-Umlaufrechen erfindungsgemäß betrieben werden. Diese bestehen im Wesentlichen aus einer tan gential zu einer Gerinnesohle eines Abwasserkanals verlaufenden Filterfläche, beispielsweise in Form eines konkav geformten Rechenrostes. Darüber hinaus verfügt die Anlage über wenigstens eine Rechenharke, die an einem Räumarm angeordnet ist. Diese Harke streift schließlich von unten kommend an der Filterfläche entlang und nimmt dabei Verunreinigungen mit nach oben, wo diese mit Hilfe eines (drehbar gelagerten) Abstreifers abgereinigt werden. Schließlich muss die Harke wieder in ihre Ausgangsstellung zurückgeführt werden, wobei hier kein aktiver Antrieb mehr notwendig ist. Entscheidend ist somit bei den jeweiligen Anlagen lediglich, dass das bzw. die Bauteile durch einen Motor in eine erste Richtung bewegt werden und während einer zweiten Bewegungsphase durch ihr Eigengewicht wieder in ihre Ausgangsstellung zurückkehren, so dass in dieser Phase keine Motorleistung anliegen muss. Der Frequenzumrichter muss hierbei lediglich derart beschaffen sein, dass er die Frequenz des durch den Motor – fungierend als Generator – erzeugten Stroms an die Frequenz des anliegenden Stromnetzes oder der jeweilig zum Einsatz kommenden Energiespeicher anpasst. Insbesondere bei einer Netzrückspeisung kommen daher vorrangig so genannte 4-Quadranten-Umrichter zum Einsatz.
  • Besondere Vorteile ergeben sich hierbei, wenn das entsprechende Bauteil in der Zwischenstellung eine höhere potentielle Energie aufweist als in der Ausgangsstellung. Zwar ist es auch möglich, dass die Menge an kinetischer Energie, die das Bauteil während der ersten Bewegungsphase aufnimmt, ausreicht, um eine Rückkehr des Bauteils in seine Ausgangsstellung zu ermöglichen, auch wenn diese oberhalb der Zwischenstellung liegen oder von dieser durch einen Scheitelpunkt getrennt sein sollte. Befindet sich die Ausgangsstellung jedoch unterhalb der Zwischenstellung, so ist eine Rückkehr des Bauteils in diese Ausgangsstellung allein aufgrund der Schwerkraft möglich, ohne dass es entscheidend auf dessen kinetische Energie ankäme.
  • Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn als Energiespeicher wenigstens ein Akkumulator und/oder ein Kondensator zum Einsatz kommt. Mit Hilfe des Kon densators ist es möglich, die durch den Motor erzeugte Energie, insbesondere kurzfristig, zwischenzuspeichern. Mit der so gespeicherten Energie kann nach Ende der zweiten Bewegungsphase des Bauteils wiederum der Motor betrieben werden, so dass das Bauteil erneut die erste Bewegungsphase durchlaufen kann. Je nach Anlage und Dauer der einzelnen Bewegungsphasen kann jedoch ebenso ein Akkumulator Verwendung finden, mit dem die gewonnene Energie auch über längere Zeiträume zwischengespeichert werden kann.
  • Auch ist es von Vorteil, wenn die erzeugte elektrische Energie wenigstens einem weiteren elektrischen Verbraucher derselben Anlage zugeführt wird. Auf diese Weise können Verluste, die aus einer Zwischenspeicherung oder Netzeinspeisung resultieren könnten, minimiert werden, wobei der Frequenzumrichter selbstverständlich an die gewählten Verbraucher angepasst werden muss.
  • Ebenso bringt es Vorteile mit sich, wenn die erzeugte elektrische Energie wenigstens einem Verbraucher einer weiteren Anlage zugeführt wird. Dies kann insbesondere bei (Klein-)Kläranlagen sinnvoll sein, die in der Regel aus mehreren Anlagen bestehen, die sich in unmittelbarer Nähe zueinander befinden.
  • Vorteilhaft ist zudem, wenn die Anlage mit wenigstens einer weiteren Anlage verbunden ist, die ebenfalls nach dem bisher beschriebenen Verfahren betrieben wird, wobei sich die jeweiligen Bewegungsphasen der Bauteile der einzelnen Anlagen zeitlich wenigstens teilweise überschneiden sollten, so dass ein gegenseitiger Austausch der jeweils erzeugten elektrischen Energie zwischen den Anlagen stattfinden kann. Kommen beispielsweise zwei Stufenrechen zum Einsatz, wäre es sinnvoll, die Lamellen des ersten Rechens mit Hilfe des Motors in eine Aufwärtsbewegung zu versetzen, während sich die Lamellen des zweiten Rechens in einer Abwärtsbewegung befinden. Auf diese Weise kann der vom zweiten Rechen erzeugte Strom sofort dem Motor des ersten Rechens zugeführt werden, ohne dass es einer verlustbehafteten Zwischenspeicherung bedürfte.
  • Weiterhin kann es von Vorteil sein, wenn die erzeugte elektrische Energie über mehrere Bewegungszyklen, jeweils bestehend aus einer ersten und einer zweiten Bewegungsphase, zwischengespeichert wird und erst anschließend an den Elektromotor, sonstige elektrische Verbraucher und/oder einen Stromkreis abgegeben wird. Auf diese Weise lässt sich die gewonnene elektrische Energie beispielsweise zu Tageszeiten nutzen, in denen der Energiepreis besonders hoch ist. Wird die Anlage darüber hinaus über Solarkollektoren versorgt, so wäre es zweckdienlich, die gespeicherte Energie erst zu einer Tageszeit an den entsprechenden Verbraucher abzugeben, in der die Solarstrahlung für eine entsprechende Energieversorgung nicht mehr ausreicht.
  • Des weiteren wird eine Anlage vorgeschlagen, die sich dadurch auszeichnet, dass der Elektromotor, der der Bewegung des bzw. der Bauteile dient, über wenigstens einen Frequenzumrichter, insbesondere in Form eines 4-Quadranten-Umrichters, mit wenigstens einem Stromkreis und/oder einem Energiespeicher in Verbindung steht. Bei der Anlage kann es sich um verschiedenste Reinigungsanlagen aus dem Bereich der Abwassertechnik handeln, wobei das Bauteil vorteilhafterweise zyklisch betätigt wird, um die beiden Bewegungsphasen zu realisieren. Im Ergebnis wird eine Anlage geschaffen, die sich gemäß der obigen Beschreibung und damit auf eine höchst effiziente Weise betreiben lässt, wobei es sich bei dem Stromkreis um einen anlageninternen Stromkreis oder aber auch um das öffentliche Stromnetz handeln kann.
  • Vorteilhafterweise umfasst der Energiespeicher einen Akkumulator und/oder Kondensator, so dass die in der zweiten Bewegungsphase des Bauteils erzeugte elektrische Energie entsprechend zwischengespeichert und erst bei Bedarf wieder abgegeben werden kann.
  • Weiterhin ist es besonders vorteilhaft, wenn der Stromkreis mit wenigstens einem weiteren Verbraucher der Anlage in Verbindung steht. Somit muss die erzeugte Energie nicht zwischengespeichert werden, sondern kann direkt dem entsprechenden Verbraucher zugeleitet werden. Um eine derartige Nutzung zu ermöglichen, muss lediglich der Frequenzumrichter auf den oder die in Frage kommenden Verbraucher angepasst bzw. entsprechend gesteuert werden.
  • Besondere Vorteile bringt es mit sich, wenn der Stromkreis mit wenigstens einer weiteren Anlage in Verbindung steht, da auch auf diese Weise die in der zweiten Bewegungsphase des oder der Bauteile erzeugte Energie vor Ort genutzt werden kann, resultierend in möglichst geringen Energieverlusten.
  • Auch ist es äußert vorteilhaft, wenn die Anlage eine Anlage für das Abscheiden und/oder Herausfördern von Abscheidegut aus einer, insbesondere strömenden, Flüssigkeit ist. Derartige Anlagen kommen häufig als Vorstufe von Kläranlagen zum Einsatz, um besonders grobe Verunreinigungen, wie Steine, Holz oder Faserstoffe aus dem Abwasser zu entfernen. Da diese Anlagen bedingt durch ihren Einsatzzweck besonders robust ausgebildet sein müssen, ist auch eine hohe Leistung zu deren Betrieb nötig, resultierend in einem entsprechend hohen Potential der Energieeinsparung.
  • Hierbei ist es von besonderem Vorteil, wenn die Anlage ein Stufenrechen ist, wobei die Bauteile durch beweglich gelagerte Stufenlamellen gebildet werden. Derartige Rechen sind besonders zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet, da die einzelnen Lamellen in einer Auf- und Abwärtsbewegung geführt werden. Hierfür stehen sie mit wenigstens einem Elektromotor in Verbindung, der die Lamellen beispielsweise über eine Exzenterscheibe in Bewegung setzt. Während der ersten Bewegungsphase werden die beweglichen Lamellen dabei gegenüber den jeweils dazwischen liegenden und feststehenden Lamellen nach oben bewegt. Hat die Lagerung der beweglichen Lamellen den höchsten Punkt überschritten, so kehren die Lamellen, bedingt durch ihr Eigengewicht, wieder nach unten in die Ausgangsstellung zurück, wobei in dieser zweiten Bewegungsphase durch den Motor, der hier als Generator wirkt, Strom erzeugt werden kann. Zusammenfassend setzt sich die Bewegung des Rechens also aus einem Aufhub unter Last und einen lastfreien Abhub zusammen, wobei lediglich während des Aufhubs, bei dem die Verunreinigungen um eine Lamelle nach oben versetzt werden, Energie für den Betrieb des Elektromotors notwendig ist. Während des Abhubs kann schließlich elektrische Energie erzeugt werden, wodurch sich die besondere Energieeffizienz der Anlage ergibt.
  • Weitere Vorteile der Erfindung werden nachfolgend beschrieben. Es zeigen:
  • 1 bis 3 Seitenansichten einer erfindungsgemäßen Anlage in verschiedenen Bewegungsstadien.
  • 1 zeigt eine Seitenansicht eines Stufenrechens als Beispiel einer erfindungsgemäßen Anlage in Ausgangsstellung 1. Derartige Rechen werden häufig innerhalb verschiedenster Abwassersysteme bzw. -kanäle installiert und dienen dem Austrag von zurückgehaltenen Fremdstoffen 2, die von dem zu reinigenden Abwasser entfernt werden sollen. Im oberen Bereich kann sich eine entsprechende Presse oder auch ein Container oder Förderband anschließen, so dass die Fremdstoffe 2 schließlich entsorgt werden können.
  • Um nun einen Transport der Fremdstoffe 2 nach oben zu gewährleisten, besteht der Rechen aus einer Vielzahl von beweglich gelagerten Lamellen 3. Dazwischen sind jeweils an einem nicht gezeigten Rahmen starr befestigte Lamellen 9 angeordnet, wobei die beweglich gelagerten Lamellen 3 mit einem oder mehreren Elektromotoren 4 in Verbindung stehen. Die beweglich gelagerten Lamellen 3 übernehmen somit in dem gezeigten Beispiel die Funktion der beweglichen Bauteile im Sinne der Oberbegriffe der unabhängi gen Ansprüche.
  • Im gezeigten Beispiel ist der Elektromotor 4 im oberen Bereich angeordnet, während im unteren Bereich eine entsprechende Lagerung vorhanden ist, die eine Bewegung der hierüber beweglich gelagerten Lamellen 3 ermöglicht. Sowohl der Elektromotor 4 als auch die Lagerung ist mit den beweglich gelagerten Lamellen 3 mittels entsprechender Bolzen 5 über eine Exzenterscheibe 6 verbunden, so dass die im Folgenden beschriebene Bewegung ermöglicht wird.
  • Wird nun der Elektromotor 4 in Bewegung versetzt, so wandern die beweglich gelagerten Lamellen 3, häufig auch bezeichnet als Lamellenpaket, nach oben und führen dabei die an der Lamellenoberfläche angesammelten Fremdstoffe 2 mit. Der Elektromotor 4 wird dabei als Motor betrieben.
  • In 2 ist schließlich die Zwischenstellung 7 des beweglichen Lamellenpakets gezeigt, in der dieses den höchsten Punkt erreicht. In dieser Stellung, bzw. kurz nach Überschreiten derselben, ist die erste Bewegungsphase der beweglich gelagerten Lamellen 3 abgeschlossen. Von nun an können diese, bedingt durch ihr Eigengewicht, in die in 1 gezeigte Ausgangsstellung 1 zurückkehren, ohne dass hierfür die Antriebskraft des Elektromotors 4 notwendig wäre.
  • Vielmehr kann der Motor in dieser zweiten Bewegungsphase der beweglich gelagerten Lamellen 3 (siehe 3) als Generator genutzt werden. Die auf diese Weise erzeugte elektrische Energie kann ohne großen technischen Aufwand über einen lediglich in 3 schematisch dargestellten Frequenzumrichter 8 (z. B. in Form eines 4-Quadranten-Umrichters) entweder in einen entsprechend vorhandenen Stromkreis oder ins öffentliche Netz eingespeist werden.
  • Denkbar ist ebenso die Zwischenspeicherung mit Hilfe eines Kondensators oder Akkumulators. Ebenso könnte die erzeugte elektrische Energie einem weiteren Verbraucher des Stufenrechens zugeleitet werden. Denkbar wäre hier beispielsweise die Speisung in die Versorgungsleitung einer angeschlossenen Presse oder entsprechend vorhandener Steuereinrichtungen.
  • Eine besonders effiziente Nutzung der erzeugten Energie ließe sich durch die Kopplung von zwei entsprechenden Anlagen erzielen. So könnte die in der zweiten Bewegungsphase der ersten Anlage erzeugte Energie einem zweiten Stufenrechen zugeführt werden, dessen beide Bewegungsphasen zu den Phasen der ersten Anlage zeitversetzt verlaufen. Auf diese Weise könnten sich beide Anlagen wechselseitig mit Energie versorgen, ohne dass entsprechende Zwischenspeicher vorhanden sein müssten.
  • Im übrigen ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr sind sämtliche Kombinationen der beschriebenen Einzelmerkmale, wie sie in den Ansprüchen, der Beschreibung sowie den Figuren gezeigt oder beschrieben sind und soweit eine entsprechende Kombination technisch möglich bzw. sinnvoll erscheint, Gegenstand der Erfindung.
  • So kann anstelle oder zusätzlich zu dem oben beschriebenen Stufenrechen auch ein so genannter Kletterrechen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren betrieben werden und stellt damit ebenfalls eine Anlage gemäß zweitem unabhängigen Anspruch dar. Dieser kann ebenfalls in einen Abwasserkanal oder ein sonstiges Abwasserbauwerk integriert werden und dient vergleichbar dem Stufenrechen dem Austrag von insbesondere groben Verunreinigungen. Hierfür verfügt er über ein im Wesentlichen schräg nach oben gerichtetes Gestell, in dem ein entsprechender Harkenwagen geführt wird. Dieser wird wiederum durch einen Elektroantrieb entlang einer Führung nach oben geführt und entfernt auf diese Weise Verunreinigungen aus dem Abwasser, die schließlich in einen Container, beispielsweise über eine zwischengeschaltete Presse, entsorgt oder direkt einer weiteren Reinigungsstufe zugeführt werden können. Nach Überschreiten des oberen Scheitelpunktes und nach Abwerfen des Fördergutes fährt der Harkenwagen wieder zu rück in die untere Ausgangsstellung, wobei hierfür kein aktiver Antrieb notwendig ist. Vielmehr kann der Harkenwagen ausschließlich bedingt durch sein Eigengewicht selbstständig in die Ausgangsstellung zurückkehren, wobei auch hier der Elektromotor als Generator fungieren kann, so dass die erwünschte Energieeinsparung erzielt werden kann.
  • Zusammenfassend lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren also im Bereich der Reinigung von Flüssigkeiten überall dort einsetzen, wo Bauteile, die in der Regel auch mit den zu entfernenden Fremdstoffen in Berührung kommen, von Elektromotoren entgegen der Schwerkraft bewegt werden müssen und anschließend durch ihr Eigengewicht automatisch in ihre Ausgangsstellung zurückkehren können.
  • 1
    Ausgangsstellung
    2
    Fremdstoff
    3
    beweglich gelagerte Lamelle
    4
    Elektromotor
    5
    Bolzen
    6
    Exzenterscheibe
    7
    Zwischenstellung
    8
    Frequenzumrichter
    9
    starr befestigte Lamelle
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 0346311 A2 [0002]

Claims (13)

  1. Verfahren zum Betrieb einer Anlage, die der mechanischen Reinigung von Flüssigkeiten, vorzugsweise Abwässern, dient und zumindest ein Bauteil aufweist, welches durch wenigstens einen Elektromotor (4) in eine im Wesentlichen zyklische Bewegung versetzt wird, wobei das Bauteil in einer ersten Bewegungsphase von dem Elektromotor (4) aus einer Ausgangsstellung (1) in eine Zwischenstellung (7) bewegt wird und in einer zweiten Bewegungsphase bedingt und/oder unterstützt durch sein Eigengewicht wieder in die Ausgangsstellung (1) zurückkehrt, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (4) während der zweiten Bewegungsphase als Generator fungiert und die dadurch erzeugte elektrische Energie über einen Frequenzumrichter (8) einem Stromkreis und/oder einem Energiespeicher zugeführt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil in der Zwischenstellung (7) eine höhere potentielle Energie aufweist als in der Ausgangsstellung (1).
  3. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Energiespeicher wenigstens ein Akkumulator und/oder ein Kondensator zum Einsatz kommt.
  4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erzeugte elektrische Energie wenigstens einem weiteren elektrischen Verbraucher derselben Anlage zugeführt wird.
  5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erzeugte elektrische Energie wenigstens ei nem Verbraucher einer weiteren Anlage zugeführt wird.
  6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage mit wenigstens einer weiteren Anlage verbunden ist, die ebenfalls gemäß einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche betrieben wird, wobei sich die jeweiligen Bewegungsphasen der Bauteile der einzelnen Anlagen zeitlich wenigstens teilweise überschneiden, so dass ein Austausch von erzeugter elektrischer Energie zwischen den Anlagen stattfindet.
  7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erzeugte elektrische Energie über mehrere Bewegungszyklen, jeweils bestehend aus einer ersten und einer zweiten Bewegungsphase, zwischengespeichert wird und erst anschließend an den Elektromotor (4), sonstige elektrische Verbraucher und/oder einen Stromkreis abgegeben wird.
  8. Anlage zur mechanischen Reinigung von Flüssigkeiten, vorzugsweise Abwässern, welche zumindest einen Elektromotor (4) und ein damit zusammenwirkendes Bauteil aufweist, wobei das Bauteil beweglich gelagert ist, so dass es durch den Elektromotor (4) in eine im Wesentlichen zyklische Bewegung versetzbar ist, wobei das Bauteil in einer ersten Bewegungsphase von dem Elektromotor (4) aus einer Ausgangsstellung (1) in eine Zwischenstellung (7) bewegbar ist und in einer zweiten Bewegungsphase bedingt und/oder unterstützt durch sein Eigengewicht wieder in die Ausgangsstellung (1) zurückkehren kann, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (4) über wenigstens einen Frequenzumrichter (8), insbesondere in Form eines 4-Quadranten-Umrichters, mit wenigstens einem Stromkreis und/oder einem Energiespeicher in Verbindung steht.
  9. Anlage nach dem vorangegangenen Anspruch, dadurch gekennzeich net, dass der Energiespeicher wenigstens einen Akkumulator und/oder Kondensator umfasst.
  10. Anlage nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Stromkreis mit wenigstens einem weiteren Verbraucher der Anlage in Verbindung steht.
  11. Anlage nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Stromkreis mit wenigstens einer weiteren Anlage gemäß einem der Ansprüche 8 bis 10 in Verbindung steht.
  12. Anlage nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage eine Anlage für das Abscheiden und/oder Herausfördern von Abscheidegut aus einer, insbesondere strömenden, Flüssigkeit ist.
  13. Anlage nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage ein Stufenrechen ist, wobei die Bauteile durch beweglich gelagerte Lamellen (3) gebildet sind.
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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0346311A2 (de) 1988-06-10 1989-12-13 HYDROPRESS WALLANDER & CO AB Rechen
DE102006005913A1 (de) * 2006-02-09 2007-08-16 Dieter Ohlmann Einrichtung zum Entfernen von festen Sperrstoffen aus einem Flüssigkeitsstrom und Verwendung der Einrichtung

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