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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbetten einer elektrischen
Baugruppe in einen aus Formmasse zu bildenden Formkörper.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein solcher Art hergestelltes, elektrisches
Schaltungsmodul.
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Stand der Technik
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Elektrische
Baugruppen, insbesondere elektronische Schaltungen, die unter erschwerten
Umweltbedingungen eingesetzt werden sollen, werden in Formkörper eingehaust,
wobei die Baugruppe mit einer fließfähigen Formmasse umspritzt wird,
und, insbesondere im Spritzpressverfahren, der Formkörper ausgebildet
wird. Aus dem Formkörper
ragen lediglich Anschlusselemente der elektrischen Baugruppe zum
Anschluss derselben heraus, wohingegen die elektrische Baugruppe
in dem Formkörper
von der Formmasse vollständig
oder teilweise umgeben eingeschlossen ist. Bei im Stand der Technik
bekannten Herstellverfahren zum Ausbilden eines solchen Formkörpers um
eine elektrische Baugruppe herum ist das sehr begrenzte Volumen,
das dem Formkörper
aufgrund prozesstechnischer Vorgaben verliehen werden kann, nachteilig.
Insbesondere steht zur Verarbeitung nur ein begrenzter Verarbeitungszeitraum, insbesondere
innerhalb der sogenannten Gelzeit der Formmasse, und bei gegebener
Vorschubgeschwindigkeit damit letztlich ein begrenztes Volumen zur Verfügung. Formkörper können im
Stand der Technik in zwei Herstellungsverfahren gewonnen werden, nämlich durch
Formpressen einerseits, wobei ein Gehäuse ohne unmittelbar eingebrachte
elektrische Baugruppe entsteht, in das die Baugruppe nachträglich eingehaust
werden muss, oder durch Spritzpressen andererseits, wobei die Formmasse
in einen die elektrische Baugruppe bereits aufweisenden Werkzeug- Form-Hohlraum eingebracht
wird und in dem Werkzeug um die elektrische Baugruppe herum erstarrt.
Nur letztere Variante bietet einen hinreichenden Schutz gegen Umwelteinflüsse, da
hier die elektrische Baugruppe von der eingespritzten Formmasse
hermetisch eingeschlossen wird. Allerdings sind, wie ausgeführt, das
erzielbare Volumen und die Einbringmöglichkeiten der elektrischen
Baugruppe begrenzt. Insbesondere ist es nicht möglich, einen nach Bereichen
getrennten Aufbau des Formkörpers,
beispielsweise zur Bereitstellung bestimmter Funktionalitäten, zu
erreichen.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese
Nachteile werden erfindungsgemäß sehr vorteilhaft
dadurch behoben, dass in einem Verfahren zum Einbetten einer elektrischen
Baugruppe in einen aus Formmasse zu bildenden Formkörper, wobei
die Baugruppe in eine geöffnete
Form eingebracht wird, die Form geschlossen und im Spritzpressverfahren
ein Formmassenvolumen in die geschlossene Form eingebracht wird,
vorgesehen ist, das in die geöffnete
Form vor deren Schließen
ebenfalls mindestens ein Formmassevolumen eingebracht wird. Hinsichtlich
des Formmassevolumens, das den Formkörper ausbilden soll, sind demzufolge zwei
Volumina unterscheidbar, nämlich
ein solches, das vor dem Schließen
der Form in diese eingebracht wird, und ein weiteres, das in aus
dem Stand der Technik bekannten Spritzpressverfahren nach Schließen der
Form in diese eingedrückt
wird. Demzufolge ist das in die geschlossene Form einzubringende
Formmassevolumen als ein erster Formmassevolumen anzusehen, und
das in die noch geöffnete Form
eingebrachte Formmassevolumen als ein zweites Formmassevolumen.
Das erste und das zweite Formmassevolumen bilden zusammen den Formkörper aus.
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In
einer bevorzugten Verfahrensausbildung ist das Formmassenmaterial
des ersten Formmassevolumens gleich und/oder unterschiedlich zum
Formmassematerial des zweiten Formmassevolumens. Im beschriebenen
Verfahren lassen sich vorteilhaft verschiedene Formmassevolumen
kombinieren, um dem vom Körper
spezifische, erwünschte
Eigenschaften zu geben. insbesondere ist es hierbei beispielsweise
möglich,
das erste Formmassevolumen zur Ausbildung einer dicht schließenden Umhüllung im
Spritzpressverfahren einzuspritzen, wohingegen das zweite Formmassevolumen
aus einem solchen Formmassematerial besteht, das zwar als Umhüllung weniger
geeignet ist, aber beispielsweise sehr gute wärme ableitende Eigenschaften
aufweist, so dass sich ein sehr guter Temperaturausgleich innerhalb des
Formkörpers
im Bereich der elektrischen Baugruppe und ein guter Wärmeabtransport
hinzu einer Außenseite
des auszubildenden Formkörpers
ergibt, wodurch sehr vorteilhaft thermisch bedingte Spannungen innerhalb
des Formkörpers
vermieden werden können.
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In
einer besonders bevorzugten Verfahrensausbildung besteht das zweite
Formmassevolumen aus verschiedenen Formmassematerialien. Das zweite
Formmassematerial, das vor Schließen der Form in diese eingebracht
wird, ist demzufolge seinerseits ein Gemisch oder eine Schichtung
oder eine Anordnung unterschiedlicher Formmassevolumina, so dass
bereichsweise, bezogen auf Querschnitt oder Schichtaufbau des Formkörpers, bestimmte,
erwünschte
Eigenschaften beigegeben werden können. Dadurch, dass das zweite
Formmassevolumen vor Schließen
der Form eingebracht wird, ist es beispielsweise möglich, die
Formmassematerialien, aus denen es zusammengesetzt wird, in einer
erwünschten
geometrischen Anordnung in die Form einzubringen und so die Verteilung
der unterschiedlichen Formmassevolumina um die Baugruppe herum oder im
Bereich der Baugruppe gezielt zu steuern. Im Stand der Technik ist
dies aufgrund der vorgegebenen Prozesstechnik des Spritzpressverfahrens
nicht möglich.
Erfindungsgemäß wird sehr
vorteilhaft die Ausbildung von unterschiedlichen Bereichen unterschiedlicher
Eigenschaften, beispielsweise Wärmeleitfähigkeit
oder mechanische Festigkeit.
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In
einer weiteren Verfahrensausbildung wird in die geöffnete Form
mindestens ein Formkörperträger eingebracht.
Unter Formkörperträger wird
hierbei ein Festkörper
verstanden, im Unterschied zu Formmassematerial, das im Wesentlichen
einer Umgestaltung während
des Formens des Formkörpers
in der Form unterliegt. Der Formkörperträger kann hierbei tatsächlich als
Träger
ausgebildet sein, insbesondere in einer solchen Art und Weise, dass
er den noch auszubildenden Formkörper
in einer Anordnung, in der der Formkörper verwendet werden soll,
hält. Weiter
ist es insbesondere möglich,
den Formkörperträger als
Tragelement für
die einzubringende elektrische Baugruppe auszubilden, also dergestalt,
dass die elektrische Baugruppe innerhalb der Form, in der der Formkörper durch
Einbringen von Formmasse ausgebildet wird, in einer bestimmten räumlichen
Position gehalten ist.
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Bevorzugt
ist in einer Verfahrensausbildung vorgesehen, dass am noch nicht
umspritzten/angespritzten Formkörperträger mindestens
ein Formmassevolumen gehalten ist. Die Einbringung des Formmassevolumens
in die Form, also insbesondere des zweiten Formmassevolumens, das
in die geöffnete
Form eingebracht wird, lässt
sich besonders bevorzugt so durchführen, dass dieses Formmassevolumen
oder ein Teil dessen an dem Formkörper gehalten ist, also beispielsweise
unter- oder oberseitig des Formkörperträgers gehalten.
Hierdurch lässt
sich eine ganz gezielte, definierte räumliche Festlegung von Bereichen
erreichen, in denen eben dieses zweite Formmassevolumen nach Ausbildung
des Formkörpers
angeordnet sein soll. Dem Formkörper
lassen sich hierdurch, relativ zum Formkörperträger und/oder zur elektrischen
Baugruppe, bestimmte Materialeigenschaften in bestimmten räumlichen
Bereichen gezielt zuweisen.
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Bevorzugt
wird der Formkörperträger aus Kunststoff,
Metall und/oder Glasfaser bestehend gewählt. Hierbei ist es möglich, bereits
in der Materialauswahl dem Formkörperträger eine
bestimmte Funktionalität
zuzuweisen. Beispielsweise kann bei Ausbildung des Formkörperträgers aus
Metall eine Abschirmung der elektrischen Baugruppe in besonders
einfacher und vorteilhafter Weise erreicht werden, wohingegen bei
einer Ausbildung aus Kunststoff und bevorzugt aus Glasfaser eine
sehr gute Elastizität
und Verzugsfestigkeit erzielbar ist. Insbesondere ist es auch möglich, dass
der Formkörperträger selbst
aus einem Verbund unterschiedlicher Materialien besteht, also beispielsweise
ein Metall und zusätzlich
Glasfasern in beispielsweise verschiedenen Lagen aufweist, so dass
auch der Formkörperträger selbst
unterschiedliche Funktionen wahrnehmen kann.
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In
einer weiteren Verfahrensausbildung ist vorgesehen, einen gewebeartigen
Formkörperträger zu verwenden.
Unter gewebeartig ist hier einerseits gemeint, dass der Formkörperträger tatsächlich in der
Art eines Gewebes aus einzelnen Materialbändern oder Materialfäden zusammengesetzt
ist, also im Wesentlichen eine gewobene oder geflochtene Struktur
aufweist; es ist hierunter aber auch gemeint, dass der Formkörper eine
nur optisch gewebeartig anmutende Struktur aufweist, beispielsweise
eine Lochstruktur, dergestalt, dass in den Formkörper eine Mehrzahl von Durchbrüchen gleicher
oder unterschiedlicher Größe eingebracht
ist. In einer solchen Ausbildung ist es beispielsweise möglich, den Formkörperträger aus
Metall auszubilden und ihm hierbei sowohl die Eigenschaften einer
elektromagnetischen Abschirmung wie auch einer mechanischen Verzugssicherung
zu geben.
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Weiter
wird ein elektrisches Schaltungsmodul mit einer elektrischen Baugruppe
vorgeschlagen, die in einen aus Formmasse gebildeten Formkörper eingebettet
ist. Dabei ist vorgesehen, dass der Formkörper aus mindestens einem in
einem Spritzpressverfahren eingebrachten Formmassevolumen und aus
mindestens einem im Formpressverfahren eingebrachten Formmassevolumen
besteht. Das im Formpressverfahren eingebrachte Formmassevolumen
wird in die geöffnete
Form eingebracht, wie vorstehend beschrieben, wohingegen das im
Spritzpressverfahren eingebrachte Formmassevolumen in die geschlossene
Form eingepresst/eingespritzt wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des Schaltungsmoduls ist vorgesehen, dass das Material des im Spritzpressverfahren
eingebrachten Formmassevolumens gleich oder unterschiedlich zum
Material des im Formpressverfahren eingebrachten Formmassevolumens
ist, wodurch sich besonders vorteilhaft unterschiedliche Materialeigenschaften
in einem Formkörper
und damit in einem Schaltungsmodul integrieren lassen.
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In
einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform
befindet sich in dem Formkörper
mindestens ein eingebetteter Formkörperträger. Der Formkörperträger dient
hierbei in ein- oder angespritzter Form dem Halten des elektrischen
Schaltungsmoduls in einer Anordnung, in die dieses Schaltungsmodul
bestimmungsgemäß eingebracht
wird, dem Halten während weiterer
Verarbeitungsschritte oder beispielsweise der Stabilisierung des
Schaltungsmoduls insbesondere in mechanischer Hinsicht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Schaltungsmoduls besteht der Formkörperträger aus Kunststoff, Metall
und/oder Glasfaser. Hierdurch ist es möglich, ihm bestimmte funktionale
Eigenschaften zuzuweisen, wie bereits oben beschrieben.
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Besonders
bevorzugt ist der Formkörperträger ein
Wärmeableitelement,
kann also als Wärmesenke
für die
in dem Schaltungsmodul eingebettete elektrische Baugruppe dienen.
Ferner ist es auf diese Weise möglich,
eine beispielsweise nur punktuell oder an wenigen Orten der elektrischen
Baugruppe auftretende Wärmeentwicklung über einen
größeren flächigen Bereich
zu verteilen, wodurch thermische Spannungen und/oder thermischer
Verzug vorteilhaft verringert werden können.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist vorgesehen, dass der Formkörperträger eine
elektrische Abschirmung bildet. Dies ist insbesondere durch Ausbildung
des Formkörperträgers aus
Metall, also beispielsweise aus einem Metallblech in durchgehender
oder gelochter Ausführungsform
oder in Form eines Metall aufweisenden Gewebes möglich.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ragt der Formkörperträger aus
dem Formköper heraus
oder ist teilweise von diesem umspritzt. Dadurch kann der Formkörperträger hierbei
beispielsweise als Halterung für
nachfolgende Prozesse oder zum Halten des elektrischen Schaltungsmoduls
in einer vorgegebenen Anordnung, beispielsweise in einem Kraftfahrzeug,
dienen. In solchen Anwendungen, in denen der Formkörperträger als
Abschirmung ausgebildet ist, also insbesondere ein Massepotential
aufweisen soll, lässt
sich besonders bevorzugt hierdurch ein Masseanschluss bilden, wodurch
insbesondere in automobilen Umgebungen eine einfache Anbindung an
das Massepotential einer Fahrzeugkarosserie erfolgen kann, dergestalt,
dass der Formkörperträger aus
Metall besteht und aus dem Formkörper
in Form eines solchen elektrischen Masseanschlusses herausragt,
beispielsweise als Öse, Stift
oder in einer anderen geeigneten Weise.
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In
einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform
des elektrischen Schaltungsmoduls dient der Formkörperträger als
Mittel zur Verteilung und/oder Reduktion von Zugspannungen. Durch
die Ausbildung des Formkörpers
in vorstehend beschriebener Weise um die elektrische Baugruppe herum
können Zugspannungen
im Formmassematerial auftreten, insbesondere während dessen Aushärtung. Ferner können durch
ungleichmäßige thermische
Belastung im Betrieb der elektrischen Baugruppe solche Zugspannungen
auftreten, die eine mechanische Beanspruchung des Formkörpers darstellen
und in ungünstigen
Fällen
lebensdauerbegrenzend wirken können.
Solche Zugspannungen lassen sich durch den Formkörperträger, der hierzu in geeigneter
Weise ausgebildet ist und aus geeignetem Material besteht, beispielsweise
wie vorstehend beschrieben aus Glasfa ser oder aus einem Metall,
sehr gut verteilen und insgesamt reduzieren, so dass keine bereichsweisen
Zugspannungsspitzen im Formkörper auftreten.
Die mechanische Belastung des Formkörpers lässt sich auf diese Weise sehr
vorteilhaft reduzieren und seine Lebensdauer erhöhen. Beispielsweise ist es
hierbei möglich,
eine gewebeartige Struktur, beispielsweise aus Glasfaser, als Formkörperträger einzubringen,
wobei sich das Formmassematerial bei Ausbildung des Formkörpers mit
dieser gewebeartigen Struktur verbindet, die die Zugspannungen aufnimmt
und verteilt. Gleichermaßen
geeignet ist etwa ein metallischer Formkörperträger, der eine Gitterstruktur
oder eine Struktur aus zumindest bereichsweise Kraftangriffselemente
ausbildenden Lochungen oder Materialerhebungen aufweist. Wesentlich
ist hierbei, dass über
den Bereich des Formkörperträgers verteilt
Kraftangriffselemente vorliegen, die die Zugspannungen jeweils in
ihrem Bereich aufnehmen und in den Formkörperträger einleiten, so dass dieser
die Zugspannungen über
einen großen Bereich
verteilen kann. Selbstverständlich
lässt sich die
Funktion des Formkörperträgers als
Mittel zur Verteilung und/oder Reduktion von Zugspannungen besonders
vorteilhaft mit anderen Funktionen, beispielsweise der elektromagnetischen
Abschirmung bei Ausbildung als metallischer Formkörperträger, verbinden.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen
und aus Kombinationen derselben.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, ohne
aber hierauf beschränkt
zu sein.
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Es
zeigen
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1 ein
elektrisches Schaltungsmodul mit einer elektrischen Baugruppe in
einem aus Formmasse gebildeten Formkörper und
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2 die
Herstellung eines solchen Formkörpers
zum Einbetten eines elektrischen Schaltungsmoduls.
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1 zeigt
ein elektrisches Schaltungsmodul 1, mit einer elektrischen
Baugruppe 2, die aus einzelnen elektronischen Bauteilen 3 gebildet
ist, die in geeigneter Weise auf einem Substrat 4, beispielsweise
einer Leiterplatte 5, angeordnet und in geeigneter Weise
elektrisch miteinander verbunden sind. Zur elektrischen Verschaltung
und/oder Anbindung der elektrischen Baugruppe 2 nach außen weist
das Schaltungsmodul 1 Kontaktstifte 6 auf, die
mit Bauteilen 3 der elektrischen Baugruppe 2 und/oder
mit der Leiterplatte 5 (beispielsweise auch auf Keramik-Basis)
beziehungsweise mit auf dieser angeordneten, hier nicht dargestellten
Leiterbahnen, elektrisch leitend verbunden sind, beispielsweise über wire
bonds 7. Die elektrische Baugruppe 2 ist zur Ausbildung
des Schaltungsmoduls 1 in einen Formkörper 8 eingehaust,
der aus Formmasse 9 gebildet ist. Die Formmasse 9 ist
ein elektrisch nicht leitender Kunststoff 10, wobei dieser
Kunststoff 10 aus Formmassematerial 11 besteht.
In das Formmassematerial 11 ist ein Formkörperträger 12 unterseitig
des Substrats 4 und ein weiterer Formkörperträger 13 oberhalb der
Bauteile 3 der elektrischen Baugruppe 2 in das
Formmassematerial 11 eingebracht. Der Formkörperträger 12 ist
hierbei beispielsweise aus Glasfaser 14 gebildet und dient
als Mittel 29 zur Verteilung und Reduktion von Zugspannungen
des Kunststoffs 10 des Schaltungsmoduls 1 im Bereich
seiner Einbringung. Der weitere Formkörperträger 13 besteht beispielsweise aus
einem (durchgehenden oder lochstrukturierten) Metall 15 und
dient in seiner Anbringung im Formmassematerial 11 oberhalb
der Bauteile 3 der elektrischen Baugruppe 2 als
Wärmeableitelement 16 und als
elektrische Abschirmung 17 zur Verbesserung der EMV-Verträglichkeit,
also zur Vermeidung oder Verringerung der Abstrahlung elektromagnetischer Strahlung
durch die elektrische Baugruppe 2 und/oder als Schutz gegen
die Aufnahme von außen kommender
elektromagnetischer Strahlung durch die elektrische Baugruppe 2.
Besonders vorteilhaft lässt sich
in einer Ausbildung des weiteren Formkörperträgers 13 aus Metall 15 auch
eine von einzelnen elektronischen Bauteilen 3 der elektrischen
Baugruppe 2 verursachte, nur punktuelle Wärmebelastung
des Formkörpers 8 ausgleichen,
indem die Verlustwärme solcher
Bauteile 3 über
eine größere Fläche des Formkörpers 8 verteilt
wird. Dies verbessert die thermische und elektrische Langzeitstabilität des Schaltungsmoduls 1 erheblich.
Abweichend von der hier gezeigten Darstellung ist es auch möglich, den
Formkörperträger 12 oder
den weiteren Formkörperträger 13 so
auszubilden, dass er aus dem Formkörper 8 herausragt,
diesen also zumindest bereichsweise an seiner Peripherie überragt.
Hierdurch ist es beispielsweise möglich, den Formkörperträger 12 oder
den weiteren Formkörperträger 13 beispielsweise
als Halterung für
nachfolgende Prozesse, etwa das Einsetzen des Schaltungsmoduls 1 in
eine größere, elektrische
Schaltung oder einen Schaltungsverbund (nicht dargestellt) oder
zum Halten des Schaltungsmoduls 1, beispielsweise durch
Klemmen oder Schrauben, zu nutzen.
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2 zeigt
ein Werkzeug 18 zum Einbetten der elektrischen Baugruppe 2 (etwa
wie in 1 beschrieben) in einem im Werkzeug 18 auszubildenden Formkörper 8 (vergleiche 1),
wozu das Werkzeug 18 eine den Formkörper 8 negativ darstellende Form 19 aufweist.
Das Werkzeug 18 und damit die Form 19 sind vorliegend
in geschlossenem Zustand gezeigt. Zur Ausbildung des Formkörpers 8 in
der Form 19 wurde vor dem Schließen der Form 19 Formmassematerial 11 in
die Form 19 eingebracht, nämlich ein zweites Formmassevolumen 20,
wobei das zweite Formmassevolumen 20 aus verschiedenen,
unterschiedliche Eigenschaften aufweisenden Formmassematerialien 11 besteht.
Das zweite Formmassevolumen 20 wird vom Formkörperträger 12 an der
elektrischen Baugruppe 2 gehalten und bildet dadurch ein
Formmassevolumenmodul 21 aus, das vor Einbringen der elektrischen
Baugruppe 2 in die Form 19 des Werkzeugs 18 mit
der elektrischen Baugruppe 2 mechanisch verbunden werden
kann, um die Handhabung und die Durchführung des Ausformungsprozesses
des Schaltungsmoduls 1 (vergleiche 1) zu vereinfachen
und zu beschleunigen. Zusätzlich
ist es selbstverständlich
möglich,
in die Form 19 weitere Formmassenvolumina 26,
nämlich zweite
Formmassevolumina 20, einzubringen oder die Einbringung
von zweitem Formmassevolumen 20 nicht als Formmassevolumenmodul 21 in
mechanischer Verbindung zur elektrischen Baugruppe 2, sondern
separat zur elektrischen Baugruppe 2 vorzunehmen. Ein erstes
Formmassevolumen 22 befindet sich nach Schließung der
Form 19 in einer Presskammer 23, deren Volumen
durch einen Pressstempel 24 zügig reduzierbar ist, um das
erste Formmassenvolumen 22 durch Spritzkanäle 25 in
die Form 19 einzubringen. Mit Einbringung des ersten Formmassevolumens 22 durch
die Spritzkanäle 25 in
die Form 19 wird ein aus dem Stand der Technik bekanntes Spritzpressverfahren
angewandt, wobei sich das erste Formmassevolumen 22 in
der Form 19 um dort bereits befindliche Komponenten, nämlich die
elektrische Baugruppe 2 mit dem zweiten Formmassevolumen 20 schließt und sich
verbindet und dabei den Formkörper 8 ausbildet.
Nach Ausbildung des Formkörpers 8,
also nach Ablauf der hierauf entfallenden Prozesszeit, wird die
Form 19 des Werkzeugs 18 geöffnet und das so gebildete
Schaltungsmodul 1 mittels Auswerfern 28 aus der
Form 19 entfernt. Dadurch, dass das Formmassematerial 11 in
unterschiedlichen Formmassevolumina 20, 22 in
die Form 19 eingebracht wird, kann insgesamt ein grö ßeres Formmassevolumen 26 erzielt
werden und das Schaltungsmodul 1 beziehungsweise der Formkörper 8 mit
einem größeren Volumen
ausgebildet werden als im Stand der Technik bislang bekannt; im Stand
der Technik ist es aufgrund der Begrenzung der Gelzeit des Formmassematerials 11 nicht
möglich,
beliebig große
Volumina auszubilden. Innerhalb der Gelzeit, die die Prozesszeit
zur Ausbildung des Formkörpers 8 bestimmt,
muss die gesamte Einbringung des Formmassematerials 11 in
die Form 19 erfolgen. Diese Beschränkung wird erfindungsgemäß vorteilhaft
dadurch vermieden, dass der Formkörper 8 aus unterschiedlichen
Formmassevolumina 26, 20, 22 gebildet
wird. Das zweite Formmassevolumen 20 wird nämlich bereits
vor Einbringung des ersten Formmassevolumens 22 im Bereich
der elektrischen Baugruppe 2 angeordnet und damit in die
Form 19 eingebracht. Es muss deshalb bei Einbringung des ersten
Formmassevolumens 22 im Wege des Spritzpressverfahrens
hinsichtlich der Gel- und Prozesszeit keine Berücksichtigung finden. Hierdurch
ist es weiter insbesondere sehr vorteilhaft möglich, unterschiedliche Formmassevolumina 26, 20, 22 zu
verwenden, also solche, die sich etwa durch ihr jeweiliges Volumen
und durch das jeweils verwendete Formmassematerial 11 unterscheiden,
wodurch sich Bereiche 27 im Formkörper 8 gezielt herstellen
lassen, die jeweils unterschiedliche Eigenschaften aufweisen, insbesondere
dadurch, dass sie funktional erwünschtes
Material aufweisen oder aus solchem bestehen. Besonders vorteilhaft
wird das zweite Formmassevolumen 20 seinerseits aus unterschiedlichen
Formmassematerialien 11 gebildet, so dass drei oder mehr
unterschiedliche Formmassematerialien im Formkörper 8 gezielt in
Bereiche 27, je nach erwünschten Eigenschaften, eingebracht
werden können.