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Erfindung
betrifft eine elektrische Maschine, insbesondere für ein Kraftfahrzeug,
zur Erzeugung von elektrischer Energie aus in einem Abgasstrom enthaltener
Strömungsenergie.
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Stand der Technik
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Bei
Kraftfahrzeugen mit mindestens einer Brennkraftmaschine als Antriebsaggregat
werden nur etwa 30% der in dem zum Betrieb der Brennkraftmaschine
verwendeten Treibstoff enthaltenen Energie über die Rotationsbewegung der
Kurbelwelle in mechanisch nutzbare Energie umgewandelt, die beispielsweise
zum Antrieb des Kraftfahrzeugs verwendet werden kann. Die restliche
Energie wird größtenteils
in Wärme
umgewandelt und über
Kühlwasser und
Abgas abtransportiert. Mittels einer Lichtmaschine – beispielsweise
einem Drehstromgenerator mit Gleichrichterschaltung – wird zudem
häufig
ein Teil der erzeugten mechanischen Energie in Elektrizität umgewandelt.
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Stationäre Anlagen
können
bessere Wirkungsgrade erzielen, insbesondere, da hier das Gewicht
der Anlage beziehungsweise deren Größe lediglich sekundäre Auslegungsaspekte
sind. Allerdings wird auch hier noch ein hoher Anteil der ursprünglich erzeugten
(Wärme-)Energie
zusammen mit den Abgasen ungenutzt abgegeben. Es sind bereits verschiedene
Ansätze
zur Rückgewinnung
von in heißem
Abgas enthaltener Energie bekannt. Diese umfassen beispielsweise
Turbolader, Wärmetauscher,
Dampfmaschinen oder Sterling-Motoren. Diesen Ansätzen ist gemein, dass eine
hohe Ausbeute der thermischen Energie angestrebt wird. Sowohl der Bauraumbedarf
als auch das hohe Gewicht, bedingt beispielsweise durch Gehäuse, Wellen,
Kupfer in einem Generator, eventuell Kühl- oder Schmier-systeme, sind
jedoch unbefriedigend und nur bedingt im Kraftfahrzeugbereich einsetzbar.
Schnell drehende Maschinen, wie beispielsweise Turbolader, sind
zudem äußerst wartungsanfällig.
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Offenbarung der Erfindung
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Demgegenüber weist
die elektrische Maschine mit den in Anspruch 1 genannten Merkmalen
den Vorteil auf, dass mit einer einfach aufgebauten Vorrichtung
die Umwandlung von kinetischer Energie der Abgase in elektrische
Energie durchgeführt
werden kann. Dies wird erfindungsgemäß erreicht, indem mindestens
ein Wandler zur Umsetzung einer periodischen Kippbewegung mindestens
eines in dem Abgasstrom angeordneten Tragflügels in elektrische Energie
vorgesehen ist, wobei der Tragflügel derart
kippbeweglich gelagert ist, dass sich ein sich ändernder Anstellwinkel des
Tragflügels
während
jeder Periode einstellt. Im Vergleich zu anderen Ansätzen weist
die erfindungsgemäße elektrische
Maschine die Vorzüge
auf, dass sie kostengünstig
ist, einen einfachen und leichten Aufbau (keine Turbine, keinen Drehstromgenerator,
keine schnelllauffende Welle) und einen geringen Bauraumbedarf aufweist
und vergleichsweise temperaturbeständig ist. Es ist vorgesehen,
den Tragflügel
beziehungsweise Auftriebskörper
derart in dem Abgasstrom anzuordnen, dass er von diesem zu einer
periodischen Kippbewegung angeregt wird. Diese wird von einem Strömungsabriss an
dem Tragflügel
bei Überschreiten
eines Grenzanstellwinkels des Tragflügels und/oder von Druck- und/oder
Geschwindigkeitsänderungen
des Abgasstroms bewirkt. Der Anstellwinkel verändert sich dabei periodisch,
baut sich insbesondere stetig auf, um nach Auftreten des Strömungsabrisses
wieder abzufallen. Für
kleine Anstellwinkel ist der Auftriebsbeiwert cA näherungsweise
proportional zu diesem. Zunächst
erhöht
sich also mit dem Anstieg des Anstellwinkels auch die Auftriebskraft.
Dies gilt allerdings nur bis zu einem Grenzanstellwinkel, der bei
einem Wert für
CA von ungefähr
3 vorliegt. Ist dieser erreicht, erfolgt der Strömungsabriss und die Auftriebskraft,
die auf den Tragflügel
wirkt, fällt
abrupt auf einen geringen Wert ab. Auf diese Weise wird die periodische
Kippbewegung des Tragflügels
angeregt. Alternativ zu dem Erzeugen des Strömungsabrisses bei Überschreiten
des Grenzanstellwinkels können auch
die Druck- beziehungsweise Geschwindigkeitsschwankungen des Abgasstroms
aufgrund der Kolben- und/oder Auslassventilbewegungen der Brennkraftmaschine
genutzt werden, um die kontinuierliche Abfolge von Auftrieb und
Strömungsabriss
zu erzielen.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass zur Lagerung des Tragflügels mindestens
ein Federelement vorgesehen ist. Dieses dient zur Rückstellung
des Tragflügels
und zum Ausgleich der Gewichtskraft, die auf diesen wirkt. Um die Kippbewegung
des Tragflügels
zu erlauben, kann das Federelement über ein Lager mit dem Tragflügel verbunden sein.
Das Lager kann sowohl eine Rotations- als auch eine Translationsbewegung
zulassen.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass an dem Tragflügel mindestens
ein erstes Federelement in Strömungsrichtung
vorne und mindestens ein zweites Federelement in Strömungsrichtung
hinten vorgesehen ist. Der Tragflügel ist also zur Befestigung
beziehungsweise Aufhängung
mit mindestens zwei Federelementen versehen. Dabei kann das erste
Federelement eine von der des zweiten Federelements unterschiedliche
Steifigkeit aufweisen, um die Kippbewegung des Tragflügels zu
ermöglichen.
Es können
jeweils mehrere erste Federelemente beziehungsweise mehrere zweite
Federelemente an dem Tragflügel
vorgesehen sein, um diesen in dem Abgasstrom sicher zu halten.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das erste Federelement
eine geringere Steifigkeit aufweist als das zweite. Durch die unterschiedlichen
Steifigkeiten der Federelemente ändert
sich der Anstellwinkel des Tragflügels bei zunehmendem Hub. Das
bedeutet, dass der Tragflügel
durch die auf ihn wirkende Auftriebskraft zunächst in Richtung der Auftriebskraft
gedrückt
wird (Zunahme des Hubs), wobei gleichzeitig der Anstellwinkel vergrößert wird.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Federelement eine
progressive Kennlinie aufweist. Die Steifigkeit des Federelements
soll also mit zunehmender Auslenkung zunehmen. Dies gilt ebenso
für das
erste und/oder zweite Federelement, sollte der Tragflügel mit
diesen in dem Abgasstrom gehalten sein.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Tragflügel eine
ebene Platte oder profiliert ist. Der Tragflügel ist in verschiedenen Varianten
realisierbar. Eine Möglichkeit
ist es, eine ebene Platte zu verwenden. Diese wird dabei bereits
mit einem Anstellwinkel ungleich Null in dem Abgasstrom angeordnet.
Durch den Anstellwinkel wirkt auf die ebene Platte eine Auftriebskraft,
so dass es zu einer Auslenkung des Tragflügels und zur Vergrößerung des Hubs
kommt. Dabei stellt sich auch der sich ändernde Anstellwinkel während jeder
Periode ein. Alternativ kann der Tragflügel profiliert sein, das heißt im Querschnitt
ein auftriebserzeugendes Profil aufweisen. Auf diese Weise kann
der anfängliche
Anstellwinkel des Tragflügels
gleich Null sein und trotzdem eine Auftriebskraft auf den Tragflügel wirken.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Wandler eine Tauchspule
oder ein piezokeramischer Wandler ist. Der Wandler ist dabei auf
der der Kraft abgewandten Seite des Tragflügels angeordnet, so dass bei
der Auslenkung des Tragflügels der
Wandler beaufschlagt wird. Beispielsweise kann hier die Tauchspule
oder das piezokeramische Element eingesetzt werden. Der Vorteil
der piezokeramischen Elemente liegt in deren Temperaturbeständigkeit
bis hin zu etwa 400°C.
Für die
Permanentmagnete der Tauchspule, beispielsweise auf Seltenerdbasis,
liegt die maximal zulässige
Temperatur bei etwa 100°C.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der von dem Wandler
erzeugte elektrische Strom einer Glättungs-, Gleichrichtungs- und/oder Speichervorrichtung
zugeführt
ist. Es können
also aus dem Stand der Technik bekannte Schaltungen zur Glättung, Gleichrichtung
und/oder Speicherung der erzeugten elektrischen Energie eingesetzt
werden. Anschließend
kann der erzeugte elektrische Strom dem Bordnetz des Kraftfahrzeugs
beziehungsweise direkt einem Verbraucher zugeführt werden.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Tragflügel strömungstechnisch
motornah, insbesondere nach einem Turbolader oder Abgasrückführungsventil,
vorgesehen ist. Da die Geschwindigkeit des Abgasstroms durch Vorrichtungen wie
Schalldämpfer,
Katalysator und Partikelfilter reduziert wird, ist es sinnvoll,
die elektrische Maschine beziehungsweise den Tragflügel motornah
anzuordnen, um einen möglichst
hohen Anteil der Strömungsenergie
umzuwandeln. Dies kann beispielsweise nach dem Turbolader und/oder
Abgasrückführungsventil
vorgesehen sein. Dabei ist neben der Strömungsgeschwindigkeit auch die
Temperatur des Abgases in Betracht zu ziehen, da die Elemente der elektrischen
Maschine nur bis zu einer bestimmten Temperatur beständig sind.
Somit ist gegebenenfalls bei der Anordnung im Abgasstrom ein Kompromiss zwischen
Temperatur und Geschwindigkeit des Abgasstroms zu finden.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass eine Reduzierung der
Geschwindigkeit des Abgasstroms strömungstechnisch vor dem Tragflügel vorgesehen
ist, insbesondere durch Aufweiten eines Strömungskanals, in welchem der Tragflügel angeordnet
ist. Ein dynamischer Auftrieb, wie er hier zur Erzeugung der periodischen
Kippbewegung des Tragflügels
verwendet wird, tritt lediglich bei Geschwindigkeiten unterhalb
der Schallgeschwindigkeit auf. Daher muss die Geschwindigkeit des
Abgasstroms eventuell reduziert werden, bevor sie auf den Tragflügel trifft.
Dies kann beispielsweise durch Aufweiten des Strömungskanals geschehen, in welchem der
Tragflügel
angeordnet ist. Dies hat neben der Entspannung, also der Reduzierung
der Geschwindigkeit des Abgasstroms, den Vorteil, dass der Abgasstrom
abgekühlt
wird und durch das Aufweiten des Strömungskanals eine größere Flügelfläche des Tragflügels möglich ist.
Da die Auftriebskraft proportional zu der Flügelfläche ist, kann somit die umgewandelte
Energiemenge erhöht
werden.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Wandler und/oder
das Federelement von dem Abgasstrom isoliert angeordnet ist/sind.
Dies kann beispielsweise aufgrund beschränkter Temperatureinsatzbereiche
des Wandlers und/oder des Federelements notwendig sein. Mit der
isolierten Anordnung ist eine strömungstechnisch motornahe Anordnung
des Tragflügels
umsetzbar, ohne dass der Wandler und/oder das Federelement zu hohen
Temperaturen ausgesetzt werden.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Wandler über einen
Kraftverstärker
mit dem Tragflügel
wirkverbunden ist. Bei der Auslegung des Kraftverstärkers werden
die Eigenschaften des Wandlers in Betracht gezogen. Beispielsweise
kann bei einer Ausführung,
die eine Tauchspule verwendet, eine typische Hubbewegung des Tragflügels von etwa
5 mm in elektrische Energie umgewandelt werden. Soll ein piezokeramischer
Wandler verwendet werden, so ist es vorteilhaft, die Höhe des Hubs
zu Gunsten einer erhöhten
Kraft zu verringern. Beispielsweise kann hier ein Hub von etwa 50 μm bei entsprechend
hoher Kraft vorgesehen sein.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass mehrere Tragflügel strömungstechnisch
parallel und/oder seriell angeordnet sind. Hierbei kann jedem Tragflügel ein
eigener Wandler zugeordnet sein. Über die parallele und/oder
serielle Anordnung der Tragflügel
kann die Ausbeute an elektrischer Energie deutlich erhöht werden
und somit der Restenergiegehalt des Abgasstroms weiter reduziert
werden.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert, ohne
dass eine Beschränkung
der Erfindung erfolgt. Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht einer elektrischen Maschine zur Erzeugung von elektrischer
Energie aus in einem Abgasstrom enthaltener Strömungsenergie,
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2 eine
Frontansicht der aus 1 bekannten elektrischen Maschine,
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3 eine
Prinzipskizze der bekannten elektrischen Maschine,
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4 einen
Tragflügel
der elektrischen Maschine bei verschiedenen Anstellwinkeln, und
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5 eine
Prinzipskizze eines in der elektrischen Maschine vorgesehenen Kraftverstärkers.
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Die 1 zeigt
eine elektrische Maschine 1, die vorzugsweise in einem
Kraftfahrzeug (nicht dargestellt) zur Erzeugung von elektrischer
Energie aus in einem Abgasstrom (gekennzeichnet durch den Pfeil 2)
enthaltener Strömungsenergie
eingesetzt wird. Die elektrische Maschine 1 weist zu diesem Zweck
einen Tragflügel 3 auf,
der in diesem Beispiel als profilierter Auftriebskörper ausgebildet
ist. Der Tragflügel 3 ist
seitlich jeweils mit einem ersten Federelement 4 und mit
einem zweiten Federelement 5 in dem Abgasstrom aufgehängt, wobei
diese auf ihrer dem Tragflügel 3 abgewandten
Seite an einer Wandung 6 eines Abgaskanals 7 befestigt
sind. Wie in der 2 erkennbar, sind das erste
Federelement 4 und das zweite Federelement 5 auf
beiden Seiten des Tragflügels 3 vorgesehen.
Zur Führung
der Federelemente 4 und 5 können Stützkörper 8 vorgesehen sein,
die im Wesentlichen hülsenförmig sind
und die Federelemente 4 und 5 in sich aufnehmen
können. Die
Federelemente 4 und 5 sind über Lager 9' und 9'' schwenkbeweglich mit dem Tragflügel 3 verbunden. Das
in Strömungsrichtung
(Pfeil 2) vorne angeordnete erste Federelement 4 weist
eine geringere Steifigkeit auf, als das zweite Federelement 5,
welches in Strömungsrichtung
hinten vorgesehen ist. Auf der den Federelementen 4 und 5 abgewandten
Seite des Tragflügels 3 sind Wandler 10 ebenfalls
schwenkbeweglich über
die Lager 9' und 9'' mit dem Tragflügel 3 verbunden. Diese
dienen zum Wandeln einer periodischen Kippbewegung, die von dem
Tragflügel 3 beschrieben
wird, sobald der Abgasstrom durch den Abgaskanal 7 strömt, in elektrische
Energie. Die Wandler 10 sind über Anschlüsse 11 beispielsweise mit
einem Bordnetz des Kraftfahrzeugs oder einem anderen Verbraucher
verbunden. In der Figur ist angedeutet, dass das Lager 9' eine Rotation
zulässt, während das
Lager 9'' sowohl eine
Rotation als auch eine Translation des Tragflügels gegenüber dem Federelement 5 beziehungsweise
dem Wandler 10 erlaubt. Auf diese Weise kann sich der Anstellwinkel des
Tragflügels 3 verändern, ohne
dass die Federelemente 4 und 5 oder die Wandler 10 in
seitlicher Richtung beansprucht werden.
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Die
bei Durchströmung
des Abgaskanals 7 durch den Abgasstrom (Pfeil 2)
auf den Tragflügel 3 wirkenden
Kräfte
sind in 3 dargestellt. Zunächst wird
der Tragflügel 3 von
den Federelementen 4 und 5 entgegen der Schwerkraft
(dargestellt durch den Pfeil 12) abgestützt. Die Schwerkraft wirkt
dabei nach unten, während
die Kraft des ersten Federelements 4 (Pfeil 13)
und des zweiten Federelements 5 (Pfeil 14) nach
oben beziehungsweise entgegengesetzt zu der Schwerkraft wirken.
Wird der Abgaskanal 7 von dem Abgasstrom durchströmt, so wirkt
durch die Profilierung des Tragflügels 3 oder seines
Anstellwinkels eine Auftriebskraft. Diese ist durch den Pfeil 15 dargestellt. Übersteigt
die Summe aus den Federkräften (Pfeile 13 und 14)
und der Auftriebskraft (Pfeil 15) die Gewichtskraft (Pfeil 12)
so kann der Tragflügel 3 nach oben
ausgelenkt werden, womit sein Hub ansteigt. Bedingt durch die unterschiedlichen
Steifigkeiten des ersten Federelements 4 und des zweiten
Federelements 5 wird der Tragflügel 3 in seinem vorderen
Bereich stärker
ausgelenkt als in seinem hinteren. Damit kommt es zu einer Vergrößerung des
Anstellwinkels des Tragflügels 3.
Da jedoch – zumindest
für kleine
Anstellwinkel – der
Auftriebsbeiwert cA näherungsweise proportional zu
diesem ist, erhöht
sich mit größer werdendem
Anstellwinkel auch die Auftriebskraft (Pfeil 15).
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Dies
gilt allerdings nur bis zu einem Grenzanstellwinkel der näherungsweise
bei cA = 3 vorliegt. Wird der Grenzanstellwinkel überschritten,
so tritt ein Strömungsabriss
an dem Tragflügel 3 auf,
womit die Auftriebskraft (Pfeil 15) abrupt auf einen kleinen Wert,
insbesondere nahe Null, fällt.
Die Gewichtskraft (Pfeil 12) bewirkt nun ein Zurückbewegen
des Tragflügels 3 in
dessen Ausgangsposition.
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Sowohl
während
der Phase des größer werdenden
Hubs beziehungsweise Anstellwinkels des Tragflügels 3 als auch beim
Abfallen des Hubs beziehungsweise Anstellwinkels, setzen die Wandler 10 die
dabei vorliegende kinetische Energie in elektrische Energie um.
Die periodische Kippbewegung tritt wie vorstehend beschrieben auf,
indem zunächst
die Auftriebskraft vorliegt und sich somit der Hub und der Anstellwinkel
des Tragflügels 3 vergrößern, bis
ein Strömungsabriss
auftritt. Sowohl Hub als auch Anstellwinkel streben nachfolgend
wieder ihre Ausgangswerte an. Diese Auf- und Abbewegung des Tragflügels 3 tritt
periodisch auf und wird mittels der Wandler 10 in elektrische
Energie umgesetzt.
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Die
periodische Kippbewegung beziehungsweise die periodische Änderung
des Anstellwinkels des Tragflügels 3 ist
in 4 dargestellt. Zunächst liegt der Tragflügel 3 in
seiner Ausgangsposition (gestrichelte Linie) vor. Durch Wirken der
Auftriebskraft (Pfeil 15 in 3) vergrößert sich
der Anstellwinkel, hier als α bezeichnet,
bis der Tragflügel 3 in
der durch die durchgezogene Linie dargestellten Position vorliegt. Überschreitet
der Winkel α den
Grenzanstellwinkel, so kommt es zu dem beschriebenen Strömungsabriss
an dem Tragflügel 3 und
dieser wird wieder zurück
in seine Ausgangsposition bewegt (gestrichelte Linie).
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Nachfolgend
soll überschlagsweise
die erzielbare Auftriebskraft bestimmt werden. Angenommen wird eine
Abgasdichte von ρ =
1,5 kg/m3. Die Geschwindigkeit des Abgasstroms
kann mit v = 200 m/s angenommen werden. Bei einer Fläche des Tragflügels 3 von
A = 4·10–3 m2 und einem Auftriebsbeiwert von CA = 2 ergibt
sich eine Auftriebskraft von FA = 0,5 ρv2AcA = 240 N. Werden als Wandler Tauchspulen
verwendet, so kann bei einer typischen Hubbewegung des Tragflügels 3 von
etwa 5 mm bei jedem Hub, also in jeder Periode, etwa 1 J elektrische Energie
erzeugt werden. Wird als Wandler 10 ein piezokeramischer
Wandler vorgesehen, muss der Hub des Tragflügels 3 zunächst mittels
eines Kraftverstärkers 16 (siehe 5)
verringert werden. Beispielsweise kann ein Hub von etwa 50 μm vorgesehen sein,
wobei sehr hohe Kräfte
erzielbar sind.
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Die 5 zeigt
eine schematische Darstellung des vorstehend erwähnten Kraftverstärkers 16. In
einem Gehäuse 17,
der einen Zylinderbereich 18 mit kleinem Querschnitt und
einen Zylinderbereich 19 mit großem Querschnitt aufweist sind
zwei Kolben 20 und 21 vorgesehen. Der Kolben 20 ist
dabei in dem Zylinderbereich 18 mit geringem Querschnitt,
der Kolben 21 in dem Zylinderbereich 19 mit großem Querschnitt
angeordnet. Der Kolben 20 wird mit den Lagern 9' beziehungsweise 9'' des Tragflügels 3 verbunden.
Wie durch den Pfeil 22 angedeutet, liegt an dieser Stelle
ein vergleichsweise großer
Hub bei geringer Kraft vor. Über
den Kolben 21 ist ein piezokeramischer Wandler 23 beaufschlagbar.
Zwischen den Kolben 20 und 21 befindet sich ein
Fluid 24. Wie durch den Pfeil 25 dargestellt liegt
durch die unterschiedlichen Querschnitte an dem Kolben 24 ein
vergleichsweise geringer Hub, jedoch eine große Kraft vor, mit welcher der
piezokeramische Wandler 23 beaufschlagt wird. Die Hubbewegung
des Tragflügels 3 wird
also in dem Kraftverstärker 16 verringert,
wobei jedoch eine größere Kraft
zur Beaufschlagung des Wandlers 10 beziehungsweise 23 zur
Verfügung steht.
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Die
beschriebene elektrische Maschine 1 kann beispielsweise
besonders vorteilhaft in einem Kraftfahrzeug mit Hybridantriebsvorrichtung
eingesetzt werden, da deren Brennkraftmaschinen häufig auf
Teillastbetrieb ausgelegt sind und somit lediglich eine relativ
geringe Abgastemperatur aufweisen. Alternativ möglich ist auch ein Einsatz
der elektrischen Maschine 1 in einer Heizungsanlage.