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Die Erfindung betrifft einen Steckverbinderkörper für einen elektrischen Steckverbinder, insbesondere für den Kraftfahrzeugbereich. Weiterhin betrifft die Erfindung einen elektrischen Steckverbinder, insbesondere einen Airbag-Steckverbinder für ein Kraftfahrzeug, mit einem erfindungemäßen Steckverbinderkörper und wenigstens einer elektrischen Kontakteinrichtung. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Montieren eines elektrischen Kabels in einem Steckverbinder, insbesondere einem Airbag-Steckverbinder für ein Kraftfahrzeug.
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In der Elektronik und/oder Elektrotechnik ist eine große Anzahl von elektrischen Stift- und/oder Buchsenverbindern, im Folgenden (elektrische) Steckverbinder genannt, bekannt, welche dazu dienen, elektrische Leistung und/oder elektrische Signale mit einer größtmöglichen Bandbreite von Spannungen, Strömen, Frequenzen und Datenraten zu übertragen. Ferner muss ein Steckverbinder, insbesondere im Kraftfahrzeugbereich, in einer feuchten, schmutzigen und/oder chemisch aggressiven Umgebung dauerhaft eine einwandfreie Übertragung von elektrischen Signalen und/oder elektrischer Leistung gewährleisten. Aufgrund der großen Bandbreite von Anwendungen für Steckverbinder sind eine große Anzahl von speziell optimierten Steckverbindern.bekannt.
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Insbesondere bei sicherheitskritischen elektrischen Verbindungen, wie beispielsweise einer elektrisch leitenden Verbindung zwischen einem Zünder eines Airbags oder einer Gurtstraffeinrichtung in einem Kraftfahrzeug, und einem elektronischen Steuergerät eines Insassen-Rückhaltesystems, werden hohe Anforderungen an die herzustellende elektrische Verbindung gestellt. Ein hierfür verwendbarer elektrischer Steckverbinder muss fehlerfrei arbeiten und kompakt ausgelegt sein. Hierbei muss der Steckverbinder einerseits z. B. dem Zünder des Airbags ein Auslösesignal absolut zuverlässig übermitteln und andererseits dürfen elektrische Störsignale, die z. B. aufgrund von Spannungsspitzen in einer Fahrzeug-Elektrik ausgelöst werden, keine unbeabsichtigte Zündung des Airbags auslösen.
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Um solche elektrischen Spannungsspitzen zu verhindern bzw. deren Auswirkungen zu minimieren, sind im Stand der Technik Steckverbindungen für Airbags mit Ferritkerndrosseln - oft nur als Ferrit bezeichnet - bekannt. Da eine solche Ferritkerndrossel bzw. Ferrit - im Folgenden auch als EMV-Schutz (EMV = elektromagnetische Verträglichkeit) bezeichnet - vergleichsweise viel Platz innerhalb des Airbag-Steckverbinders benötigt, sind solche Steckverbinder vergleichsweise groß. Aufgrund beengter Platzverhältnisse an einem Einbauort des Steckverbinders, wie z. B. einem Lenkrad des Kraftfahrzeugs, soll der Steckverbinder aber möglichst flach bzw. klein ausgebildet sein.
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Ferner werden hohe Ansprüche an eine herzustellende elektrische Verbindung innerhalb des Airbag-Steckverbinders und an die mit dem Steckverbinder zu etablierende elektrisch leitende Steckverbindung gestellt. Insbesondere soll hierbei ein einfaches, sicheres und individuelles Einrichten der innerhalb des Steckverbinders herzustellenden elektrischen Verbindungen zwischen den Kontakteinrichtungen des Steckverbinders und den elektrischen Kabeln gewährleistet sein, wobei eine möglichst einfache Montage nicht nur aus Kostengründen anzustreben ist, sondern auch wegen eines dadurch erzielbaren geringeren Ausschusses. Beim Einrichten der Verbindungen zwischen den elektrischen Kontakteinrichtungen und den Kabeln erfolgt auch eine Montage des EMV-Schutzes im Steckverbinder.
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Insbesondere sollte der Airbag-Steckverbinder derart konfiguriert sein, dass er bei einem Konfektionär ohne die Anschaffung zusätzlicher Maschinen verarbeitetet werden kann. D. h. es soll durch den Konfektionär möglich sein, eine Litze eines elektrischen Kabels mit einer elektrischen Kontakteinrichtung des Steckverbinders zu verbinden, insbesondere zu verschweißen oder zu vercrimpen; also einen vorbestückten Steckverbinder mit einem Kabel zu versehen - und anschließend den Steckverbinder ggf. zu verkomplettieren (Deckel, Steckverbindersicherung (CPA = Connector Position Assurance). In einem Auslieferungszustand des Steckverbinders an den Konfektionär, soll der Steckverbinder schon mit den Kontakteinrichtungen versehen sein, die daher durch den Konfektionär nicht mehr montiert werden müssen.
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Die
US 5 647 757 A offenbart einen Airbag-Steckverbinder mit einem wannenförmig geschlossenen und von einem Deckel verschließbaren Gehäuse. Innerhalb des Gehäuses sind zwei elektrische Kontakteinrichtungen aufgenommen, die abseits ihrer Steckabschnitte elektrische Verbindungsabschnitte mit einem Schneidklemmbereich aufweisen. Eine Montage des Steckverbinders erfolgt dergestalt, dass zunächst ein Ferrit auf die Leitungen eines Kabel gefädelt wird, der Ferrit im Gehäuse eingerichtet und die Leitungen des Kabels in die Schneidklemmbereiche der Kontakteinrichtungen gedrückt werden. Anschließend wird das einseitig offene Gehäuse mit dem Deckel verschlossen.
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Die
US 6 663 411 B2 offenbart einen Airbag-Steckverbinder, dessen Gehäuse abseits eines Steckkörpers des Steckverbinders zwei einander gegenüberliegende, mit jeweils einem Scharnier mit dem Steckverbinder verbundene und aufeinander zubewegbare Deckel aufweist. Mittels der beiden Deckel sind die als Crimpabschnitte ausgebildeten elektrischen Verbindungsabschnitte zweier elektrischer Kontakteinrichtungen des Steckverbinders freigebbar, sodass die im Steckverbinder befindlichen Kontakteinrichtungen mit jeweils einer elektrischen Leitung verbunden werden können. Zwischen den geschlossenen Deckeln ist eine elektrische Drossel des Steckverbinders aufnehmbar. Damit die beiden Deckel am Gehäuse des Steckverbinder sicher geschlossen bleiben, sind diese aneinander verrastbar.
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Die
US 7 416 445 B1 offenbart einen Airbag-Steckverbinder, in dessen Gehäuse zwei elektrische Kontakteinrichtungen angeordnet sind, die an ihrem jeweiligen Steckbereich mit einer Ferrithülse umgeben ist. Abseits der Ferrithülsen weist eine jede Kontakteinrichtung einen als Crimpabschnitt ausgebildeten elektrischen Verbindungsabschnitt auf. Das Gehäuse des Steckverbinders ist an einer Seite der elektrischen Verbindungsabschnitte der Kontakteinrichtungen offen und an einer dieser gegenüberliegenden Seite mittels eines Deckels verschließbar, wobei der Deckel mittels eines Scharniers am Gehäuse vorgesehen ist. Bei offenem Deckel sind die Verbindungsabschnitte mit elektrischen Leitungen elektrisch verbindbar.
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Die
DE 101 02 688 C1 offenbart einen Airbag-Steckverbinder mit Zugentlastung, wobei der Steckverbinder drei Gehäuseteile und eine Sekundärverriegelung aufweist. Hierbei sind zwischen einem eigentlichen Steckverbinderkörper und einem Deckel elektrische Kontakteinrichtungen aufnehmbar, an welche ein Flachbandkabel elektrisch anschließbar ist, das mittels eines verschwenkbaren Arm des Deckels am Steckverbinderkörper klemmbar ist. Auf diese Verklemmung des Flachbandkabels am Steckverbinderkörper ist ein drittes Gehäuseteil aufsteckbar, welches das Flachbandkabel in eine Schlaufe legt und so eine Zugentlastung für das Flachbandkabel bereitstellt.
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Die
EP 1 463 163 A1 offenbart einen Airbag-Steckverbinder und ein Montageverfahren dafür, wobei in einem ersten Montageschritt die elektrischen Kontakteinrichtungen mit daran befindlichen elektrischen Kabeln in einem Steckverbinderkörper montiert werden. In einem Anschluss daran wird eine Ferritdrossel, die auf den Kabeln sitzt, im Steckverbinderkörper eingerichtet. Für eine Befestigung der Kontakteinrichtungen und der Ferritdrossel wird ein am Steckverbinderkörper über Filmscharniere vorgesehener Deckel auf den Steckverbinderkörper geschwenkt und an diesem verrastet. In einem Anschluss daran wird eine Sekundärverriegelung in den Steckverbinderkörper eingesteckt.
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Die
US 6 283 794 B1 offenbart einen Airbag-Steckverbinder, wobei zunächst in einem Steckverbinderkörper elektrische Kontakteinrichtungen mit daran befindlichen elektrischen Kabeln montiert werden. In einem sich an den Steckverbinderkörper anschließenden Abschnitt, wird eine auf den Kabeln sitzende Ferritdrossel am Steckverbinderkörper montiert, wobei in einem Anschluss daran eine Abdeckung über die Ferritdrossel gesteckt wird.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Steckverbinderkörper für einen elektrischen Steckverbinder, sowie einen verbesserten elektrischen Steckverbinder, insbesondere einen verbesserten Airbag-Steckverbinder für ein Kraftfahrzeug anzugeben. Ferner ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum Montieren eines elektrischen Kabels an/in einem elektrischen Steckverbinder, insbesondere einem Airbag-Steckverbinder, anzugeben. Hierbei soll eine sichere und einfache Montage einer Litze des Kabels an einer elektrischen Kontakteinrichtung innerhalb des Steckverbinders möglichst kostengünstig durchführbar sein. Die Montage des Kabels am/im Steckverbinder soll insbesondere derart bei einem Konfektionär möglich sein, dass dieser den Steckverbinder selbständig mit einem bestimmten Kabel bestücken kann. Des Weiteren soll der Steckverbinder möglichst klein bzw. kompakt ausgelegt sein.
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Die Aufgabe der Erfindung wird mittels eines Steckverbinderkörpers für einen elektrischen Steckverbinder, insbesondere für den Kraftfahrzeugbereich, gemäß Anspruch 1 und/oder 2; mittels eines elektrischen Steckverbinders, insbesondere eines Airbag-Steckverbinders, gemäß Anspruch 3; und durch ein Verfahren zum Montieren eines elektrischen Kabels in einem Steckverbinder, insbesondere einem Airbag-Steckverbinder für ein Kraftfahrzeug, gemäß Anspruch 16 und/oder 17 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Der erfindungsgemäße Steckverbinderkörper weist einen Steckkörper und einen mit dem Steckkörper verbundenen Verbinderkörper auf; Steckkörper und Verbinderkörper bilden dabei ein Grundgehäuse für einen elektrischen Steckverbinder. Der dem Verbinden mit einem Gegensteckkörper dienende Steckkörper weist eine elektrische Kontakteinrichtung auf, die in einen elektrischen Verbindungsbereich des Steckverbinderkörpers hineinragt, wobei der Verbindungsbereich von einem Arm des Verbinderkörpers begrenzt ist. Im Verbindungsbereich ist die Kontakteinrichtung mit einem elektrischen Kabel elektrisch verbindbar. Der Steckverbinderkörper weist einen in Richtung Arm bewegbaren Halter auf, an/in welchem ein EMV-Schutz aufnehmbar und mittels welchem der EMV-Schutz wenigstens teilweise im Verbindungsbereich halterbar ist. Der Halter ist dabei von einer Offenstellung am Steckverbinderkörper in eine Schießstellung am Steckverbinderkörper bewegbar. Der erfindungsgemäße elektrische Steckverbinder weist neben dem erfindungsgemäßen Steckverbinderkörper eine darin/daran befindliche elektrische Kontakteinrichtung auf.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Montieren eines elektrischen Kabels in/an einem elektrischen Steckverbinder, wird der EMV-Schutz auf oder an dem Kabel vorgesehen und eine Litze des Kabels mit einem elektrischen Verbindungsabschnitt einer elektrischen Kontakteinrichtung des Steckverbinders verbunden; was auch umgekehrt erfolgen kann. Hierbei ist der Verbindungsabschnitt der Kontakteinrichtung in einem von einem Arm des Steckverbinders begrenzten Verbindungsbereich vorgesehen. Der Steckverbinder weist ferner einen auf den Arm bewegbaren und mit diesem verbindbaren Halter für einen EMV-Schutz auf, wobei zeitlich nach dem elektrischen Verbinden des Kabels mit der Kontakteinrichtung der EMV-Schutz in den Verbindungsbereich und der Halter auf den Arm zubewegt wird; was wiederum umgekehrt erfolgen kann. Hierbei wird der Halter mit dem Arm verbunden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann der Steckverbinder wie oben ausgeführt und/oder wie nachfolgend näher beschrieben aufgebaut sein.
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Gemäß der Erfindung ist der Verbindungsbereich des Steckverbinders bzw. ein elektrischer Verbindungsabschnitt der Kontakteinrichtung in der Offenstellung des Halters von zwei Seiten aus zugänglich, wobei sich diese beiden Seiten bevorzugt im Wesentlichen gegenüberliegen. Hierbei ist es bevorzugt, dass der Verbindungsabschnitt der Kontakteinrichtung ein Schweiß- oder Crimpabschnitt ist. Durch den erfindungsgemäßen Halter erhält man ein zweigeteiltes Grundgehäuse für den elektrischen Steckverbinder, wobei der Halter bevorzugt am Arm, am Steckkörper oder am Verbinderkörper des Steckverbinders angelenkt ist. Der Halter kann jedoch auch als ein vom Steckverbinderkörper getrenntes externes Teil vorgesehen sein. Ferner ist der Halter am Arm festlegbar, was bevorzugt über zueinander korrespondierende Rasteinrichtungen am/im Arm und im/am Halter erfolgt. Bevorzugt ist der Arm ein vom Verbinderkörper abstehender Arm bzw. Kragarm.
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In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung weist der Steckverbinder bzw. der Verbinderkörper zwei zueinander parallele und davon abstehende Arme auf. Der Verbindungsbereich des Steckverbinders wird bei einer solchen Ausführungsform von beiden Armen seitlich begrenzt. D. h. dass sich die elektrischen Verbindungsabschnitte der Kontakteinrichtungen zwischen den beiden Armen befinden. Wenigstens einer der Arme, bevorzugt jedoch beide fluchten in einer Richtung mit dem Steckkörper und/oder in einer Richtung mit dem Verbinderkörper. Hierbei können der oder die Arme im Wesentlichen rechtwinklig oder geradlinig zum Steckkörper angeordnet sein und/oder geradlinig vom Verbinderkörper abstehen.
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In Ausführungsformen der Erfindung ist der EMV-Schutz im Wesentlichen translatorisch in den Verbindungsbereich bewegbar. Hierbei kann der Halter im Wesentlichen translatorisch oder im Wesentlichen rotatorisch auf den Arm zubewegbar sein. Werden der Halter und der EMV-Schutz linear bewegt, so können diese gemeinsam bewegt werden, wobei sich der Halter auf den Arm zu und der EMV-Schutz in den Verbindungsbereich bewegt. Für den Fall eines auf einer Bahn bewegbaren Halters, werden der Halter und der EMV-Schutz voneinander unabhängig auf den Arm zu bzw. in den Verbindungsbereich bewegt.
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In einer ersten Variante der Erfindung ist der Halter, bevorzugt als ein korbförmiger Halter, an einem Ende des oder der Arme angeordnet und bevorzugt über wenigstens einen mit dem jeweiligen Arm bevorzugt stofflich einstückig ausgebildeten Steg verbunden. Hierbei ist der jeweilige Steg bevorzugt als eine Sollbruchstelle zwischen dem Halter und dem Arm ausgelegt, welche beim Aufeinanderzubewegen von Halter und Arm aufbricht. Bevorzugt sind eine Mehrzahl, insbesondere zwei, drei oder vier solcher Stege zwischen dem Halter und einem einzelnen Arm vorgesehen.
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Der Halter weist bevorzugt eine zum jeweiligen Arm korrespondierende Arm-Aufnahme auf, an/in welcher der jeweilige Arm aufnehmbar ist. Ist der betreffende Arm in seiner Arm-Aufnahme aufgenommen, so besitzt der Halter gegenüber dem Arm nur noch eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit. Bevorzugt sind Arm und Arm-Aufnahme derart ausgelegt, dass der Halter nur noch einen einzigen translatorischen Freiheitsgrad gegenüber dem Arm und somit auch gegenüber dem Steckverbinderkörper besitzt, nämlich in derjenigen Ausdehnung bzw. denjenigen Richtungen, in welcher bzw. in welche sich der Arm erstreckt.
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In Ausführungsformen der Erfindung weist der Halter eine EMV-Aufnahme auf, in welcher der wenigstens teilweise zur EMV-Aufnahme korrespondierend ausgebildete EMV-Schutz aufnehmbar ist. Ferner weist der Halter dabei an einem freien Ende in Längsrichtung des Steckverbinderkörpers bzw. Verbinderkörpers bevorzugt einen Anschlag für den EMV-Schutz auf. Hierbei ist der Anschlag insbesondere stofflich einstückig mit dem Halter ausgebildet und beweglich am Halter, bevorzugt über ein Scharnier, insbesondere ein Filmscharnier, vorgesehen, oder starr mit dem Halter ausgebildet.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß der ersten Variante der Erfindung wird der EMV-Schutz in die EMV-Aufnahme des Halters gelegt und zeitlich daran anschließend der Halter auf den Arm zubewegt, wobei der oder die Arme des elektrischen Steckverbinders in der oder den Arm-Aufnahmen des Halters aufgenommen werden. Hierbei kann das elektrische Verbinden des Verbindungsabschnitts der Kontakteinrichtung mit dem Kabel, dem Einlegen des EMV-Schutzes in die EMV-Aufnahme zeitlich nachgeschaltet sein oder zeitlich vorausgehen. Sollte es zeitlich vorausgehen, ist es insbesondere möglich, als EMV-Schutz einen Klappferrit einzusetzen.
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In einer zweiten Variante der Erfindung ist der Halter als ein auf den Arm schwenkbarer Halter am Steckkörper oder am Verbinderkörper des elektrischen Steckverbinders vorgesehen. Hierbei ist der Halter bevorzugt über ein Scharnier, insbesondere ein Filmscharnier, mit dem Steckverbinderkörper bevorzugt stofflich einstückig ausgebildet. Bevorzugt weist der schwenkbare Halter den Anschlag für den EMV-Schutz auf, wobei beim Schwenken des Halters auf den Arm zu, der Anschlag in Längsrichtung des Steckverbinderkörpers seitlich am bzw. zwischen, oder in Längsrichtung des Steckverbinderkörpers hinter den Armen ansetzt und der EMV-Schutz im Verbindungsbereich aufnehmbar ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß der zweiten Variante der Erfindung wird der EMV-Schutz in den Verbindungsbereich bewegt und zeitlich daran anschließend der Halter auf den Arm zubewegt. Hierdurch wird der EMV-Schutz in der EMV-Aufnahme wenigstens teilweise aufgenommen. Auch hierbei ist es wiederum möglich, einen Klappferrit als EMV-Schutz anzuwenden, der auch erst nach dem elektrischen Verbinden der Litze des Kabels mit dem elektrischen Verbindungsabschnitt der Kontakteinrichtung montiert werden kann.
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Bevorzugt weist bei beiden Varianten der Erfindung der Anschlag eine Kabel-Aufnahme für das elektrische Kabel auf, mittels welcher das Kabel geradlinig aus dem elektrischen Steckverbinder herausführbar ist. Bevorzugt wirkt dabei die Kabel-Aufnahme,mit einem Deckel des Steckverbinders zusammen, wodurch eine Zugentlastung für die elektrische Kontaktstelle des Kabels mit der elektrischen Kontakteinrichtung innerhalb des Steckverbinders bereitstellbar ist. Der montierte EMV-Schutz ist durch den in Schließstellung befindlichen Halter abschnittsweise durch den Halter und abschnittsweise durch den Steckverbinderkörper bzw. den Deckel bevorzugt allseitig formschlüssig im elektrischen Steckverbinder aufgenommen.
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Gemäß der Erfindung ist es insbesondere möglich, einen vorbestückten elektrischen Steckverbinder bei einem Konfektionär derart zu verarbeiten, das dieser beim Anschluss eines elektrischen Kabels, einen EMV-Schutz, insbesondere einen einstückigen Ferrit, im Steckverbinder auf dem oder den Kabeln montieren kann. Dies kann im erfindungsgemäßen Verbindungsbereich des Steckverbinders insbesondere durch Schweißen und/ oder Crimpen erfolgen, d. h. es können hochwertige elektrische Verbindungen innerhalb des Steckverbinders realisiert werden. Die Handhabung des robusten Steckverbinders ist einfach und sicher, wodurch eine schnelle und zuverlässige Montage beim Konfektionär gewährleistet ist. Ferner kann der erfindungsgemäße Steckverbinder klein ausgebildet sein.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1-3 perspektivische Darstellungen von oben und vorne (1) bzw. hinten (2, 3), einer ersten Ausführungsform einer ersten Variante eines erfindungsgemäßen Steckverbinderkörpers (1) und elektrischen Steckverbinders (Montage - 2, 3);
- 4-6 perspektivische Darstellungen von oben (4, 6) bzw. unten (5) und vorne, einer zweiten Ausführungsform der ersten Variante des erfindungsgemäßen Steckverbinderkörpers (4, 5) und Steckverbinders (6 - Montage);
- 7-9 perspektivische Darstellungen von oben (7) bzw. unten (8) und vorne, bzw. seitlich ( 9), einer zweiten Variante des erfindungsgemäßen Steckverbinderkörpers (7, 8) und Steckverbinders (9 - Montage);
- 10 in einer perspektivischen Darstellung von oben und hinten, einen vollständig montierten Steckverbinder gemäß beider Varianten der Erfindung;
- 11 in einer perspektivischen Darstellung von unten und vorne, einen Deckel für den Steckverbinder gemäß beider Varianten der Erfindung; und
- 12 in einer perspektivischen Darstellung von unten und vorne, eine Steckverbindersicherung für den Steckverbinder gemäß beider Varianten der Erfindung.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Steckverbinderkörpers bzw. eines 2-poligen elektrischen Steckverbinders näher erläutert, wobei im Steckverbinderkörper des Steckverbinders zwei gewinkelte elektrische Buchsenkontakte aufgenommen sind. Der erfindungsgemäße Steckverbinder ist dabei derart ausgestaltet, dass er sich für einen elektrischen Anschluss an einen Airbag eines Kraftfahrzeugs eignet. Die Erfindung soll jedoch nicht auf solche Ausführungsformen beschränkt sein, sondern ganz im Allgemeinen Steck- und/oder Gegensteckverbinder bzw. -körper betreffen. So ist es z. B. möglich, statt elektrischen Buchsenkontakten elektrische Stiftkontakte vorzusehen. Ferner kann eine Anzahl elektrischer Pole bzw. Anschlüsse innerhalb des Steckverbinders selbstverständlich variieren.
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Die Erfindung wird anhand zweier Varianten (1-6 und 7-9) näher erläutert, wobei die erste Variante in zwei Ausführungsformen (1-3 und 4-6) in der Zeichnung dargestellt ist. Hierbei ist in den 1, 4, 5, 7 & 8 jeweils nur ein erfindungsgemäßer Steckverbinderkörper 100, und in den 2, 3, 6 & 9 ein erfindungsgemäßer elektrischer Steckverbinder 1 dargestellt. Der Steckverbinder 1 unterscheidet sich vom Steckverbinderkörper 100 im Wesentlichen dadurch, dass der Steckverbinder 1 neben dem Steckverbinderkörper 100 eine elektrische Kontakteinrichtung 200 aufweist - dies wird auch als vorbestückter Zustand des Steckverbinders 1 bezeichnet. Um einen einsatzbereiten Steckverbinder 1 für einen Airbag zu erhalten (10), kann dieser einen Deckel 400 (11) und eine Steckverbindersicherung 500 (12) aufweisen.
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Ganz allgemein (1-9) umfasst der erfindungsgemäße Steckverbinderkörper 100 einen Steckkörper 110 und einen Verbinderkörper 120, die beide ungefähr in einem rechten Winkel zueinander angeordnet und bevorzugt stofflich einstückig miteinander verbunden sind. Eine Steckrichtung R des Steckverbinders 1 ist dabei in einem 90°-Winkel gegenüber den innerhalb des Steckverbinders 1 montierbaren elektrischen Kabeln 2 (2, 3, 6, 9, 10) angeordnet; andere Winkel, insbesondere eine geradlinige Verbindung (180°-Winkel) zwischen Steckkörper 110 und Verbinderkörper 120, sind natürlich anwendbar. Innerhalb des Steckkörpers 110 sind zwei elektrische Kontakteinrichtungen 200, jeweils mit ihren als Buchsenkontakte 210 ausgebildeten elektrischen Kontakten 210 vorgesehen. Abseits des jeweiligen Buchsenkontakts 210 weisen die Kontakteinrichtungen 200 nach einem 90°-Übergangsbereich in Längsrichtung L des Steckverbinders 1, jeweils einen als elektrischen Verbindungsabschnitt 220 ausgebildeten Bereich auf, der sich jeweils weiter nach hinten in den Verbinderkörper 120 hineinerstreckt.
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Der sich bevorzugt direkt an den Steckkörper 110 anschließende Verbinderkörper 120 weist einen von einem, bevorzugt jedoch von zwei Armen 130 begrenzten Verbindungsbereich 150 auf, in welchen die elektrischen Verbindungsabschnitte 220 der Kontakteinrichtungen 200 hineinragen. Hierbei ist der Verbinderkörper 120 derart aufgebaut, dass - abgesehen von einem am Verbinderkörper 120 in einer Schließstellung S ( 3, 10) befindlichen Halter 140 für einen EMV-Schutz 300 ( 2, 3, 6, 9) des Steckverbinders 1 (s. u.) - der Verbindungsbereich 150 wenigstens von zwei Seiten aus, im Wesentlichen frei zugänglich ist. Diese beiden Seiten, z. B. eine obere und eine untere, liegen dabei bevorzugt einander gegenüber, und die seitliche Begrenzung des Verbindungsbereichs 150 erfolgt durch den wenigstens einen Arm 130. Die in einer Offenstellung 0 (1, 2, 4-9) des Halters 140 vom Steckkörper 110 oder Verbinderkörper 120 bzw. vom Steckverbinderkörper 100 abstehenden Arme 130 sind bevorzugt frei abstehende Arme 130 mit einem im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt und wenigstens streckenweise konstanten Durchmessern. Andere Querschnittsformen, wie z. B. ein kreis- oder ellipsenförmiger Querschnitt ist natürlich anwendbar.
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Mittels des zwischen der Offenstellung 0 und der Schließstellung S hin- und herbeweglichen (translatorisch und/oder rotatorisch) Halters 140 ist der EMV-Schutz 300 für den elektrischen Steckverbinder 1 im/am Steckverbinderkörper 100, insbesondere wenigstens teilweise im/am Verbinderkörper 120 und dort insbesondere wenigstens teilweise im Verbindungsbereich 150 halterbar. Je nach einer Variante der Erfindung ist der EMV-Schutz 300 mittels des Halters 140 (erste Variante) oder anderweitig (zweite Variante), z. B. manuell, in den Verbindungsbereich 150 bewegbar. Hierfür ist je nach einer Variante der Erfindung der Halter 140 an einer bestimmten Stelle des Steckverbinderkörpers 100 vorgesehen und mit diesem bevorzugt einstückig ausgebildet, und/oder auf eine bestimmte Art und Weise bewegbar (s. u.). Der Halter 140 kann dabei mit den Armen 130 und/oder dem Steckverbinderkörper 100 verrasten. Ferner kann der Halter 140 mit dem oben erwähnten Deckel 400 für den Steckverbinder 1 verrasten.
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Der mittels des Halters 140 verschließbare und in der Offenstellung 0 des Halters 140 offene Verbindungsbereich 150 dient einer guten Zugänglichkeit, z. B. für eine Maschine, zum elektrischen Verbinden der Litzen 22 der Kabel 2 mit den im Verbindungsbereich 150 befindlichen Verbindungsabschnitten 220 der elektrischen Kontakteinrichtungen 200. Dies erfolgt z. B. mittels Schweißen und/oder Crimpen. Bevorzugt sind dabei die den Verbindungsbereich 150 seitlich begrenzenden Arme 130 stofflich einstückig am Steckverbinderkörper 100 vorgesehen. Ferner kann gemäß der Erfindung der Halter 140 auch als externes Bauteil vorgesehen sein, d. h. er ist ursprünglich nicht einstückig mit Steckverbinderkörper 100 verbunden. Bevorzugt weist der EMV-Schutz 300 eine (bevorzugt) oder eine Mehrzahl von Ferritdrosseln (Ferrite), auch Klappferritdrosseln, Spulen, Kondensatoren,ohmschen Widerständen oder Dioden auf.
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Im Folgenden werden die in der Zeichnung dargestellten zwei Ausführungsformen der ersten Variante der Erfindung mit Bezug auf die 1-6 näher erläutert.
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Bei der ersten Variante ist der Halter 140 an den Enden 131 der Arme 130 vorgesehen und dort insbesondere einstückig mit den beiden Armen 130 ausgebildet. Dies erfolgt insbesondere über jeweils wenigstens einen Steg 138, der bevorzugt als Sollbruchstelle zwischen dem jeweiligen Arm 130 und dem Halter 140 ausgebildet ist. D. h. bei einer genügend großen Schließkraft auf den Halter 140 aus dessen vollständiger Offenstellung 0 in Richtung dessen Schließstellung S, brechen nur die Stege 138 auf, sodass der Halter 140 auf die Arme 130 bzw. den Verbinderkörper 120 zubewegbar ist, was hier durch eine translatorische Bewegung erfolgt. Hierbei verformen sich weder der Halter 140 noch die Arme 130 oder andere Bestandteile des elektrischen Steckverbinders 1 plastisch. Es ist jedoch auch möglich, den oder die jeweiligen Stege 138 dicker auszulegen, sodass vor einem Bewegen des Halters 140 auf die Arme 130 zu, die Stege 138, z. B. manuell, aufgetrennt werden müssen.
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Der Halter 140 ist bevorzugt teilweise korb- oder wannenförmig ausgebildet und besitzt in einem mittleren Bereich eine EMV-Aufnahme 148, deren Innenkontur der Außenkontur des EMV-Schutzes 300 wenigstens teilweise entspricht. An einem dem Verbinderkörper 120 zugewandten Ende ist der Halter 140 seitlich offen, d. h. ein Boden 149 der EMV-Aufnahme 148 ist nicht nur von oben sondern auch von der Seite aus zugänglich. Hierdurch kann der in der EMV-Aufnahme 148 platzierte EMV-Schutz 300 seitlich etwas aus dem Halter 140 hervorstehen (2, 3, 6) und in der Schließstellung S des Halters 140 teilweisein den eigentlichen Verbinderkörper 120 (ohne Arme 130) hineinragen. Damit der EMV-Schutz 300 im Wesentlichen unbeweglich im geschlossenen elektrischen Steckverbinder 1 aufgenommen ist, weist der Verbinderkörper 120 einen vorderen Anschlag 122 auf. Ferner kann der Halter 140 eine bevorzugt als ein Führungsvorsprung 147' ausgebildete Führung 147 aufweisen, die mit einer bevorzugt als Führungsausnehmung 127 ausgebildeten Führung 127 im Verbinderkörper 120, beim Bewegen des Halters 140 auf den Verbinderkörper 120 zu, zusammenwirken kann. Hierbei ist es bevorzugt, dass der Führungsvorsprung 147vom Boden 149 des Halters 140 in Längsrichtung L mittig absteht und dabei den EMV-Schutz 300 zusätzlich haltert.
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Seitlich neben der EMV-Aufnahme 148 weist der Halter 140 jeweils eine Arm-Aufnahme 141 auf, in jeweils welcher ein Arm 130 des Steckverbinderkörpers 100 aufhehmbar ist. Hierfür ist eine betreffende Innenkontur der Arm-Aufnahme 141 an eine jeweilige Außenkontur des Arms 130 angepasst. D. h. bei den dargestellten, länglichen und im Wesentlichen quaderförmigen Armen 130, sind die Arm-Aufnahmen 141 als sich in Längsrichtung L erstreckende Kammern ausgebildet, die teil- oder streckenweise in Längsrichtung L offen sein können. Es kommt hierbei lediglich darauf an, dass der jeweilige Arm 130 in der bereffenden Arm-Aufnahme 141 derart aufgenommen ist, dass er - abgesehen von einem gewissen Spiel - bis auf die Bewegungsrichtung des Halters 140 in Bezug auf den Arm 130 translatorisch und bevorzugt auch rotatorisch festgelegt ist, wobei letzteres auch in einem Zusammenwirken mit dem zweiten Arm 130 in dessen Arm-Aufnahme 141 erzielbar ist. Damit der jeweilige Arm 130 einfach in die betreffende Arm-Aufnahme 141 einführbar ist, kann er an seinem freien Längsendabschnitt konisch zulaufend bzw. pyramidenstumpfförmig ausgebildet sein.
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In der Schließstellung S ist der Halter 140 mit dem Steckverbinderkörper 100 festlegbar, bevorzugt verrastbar, was über geeignete Rasteinrichtungen erfolgt, die z. B. als zueinander korrespondierende Rastnase und Rastausnehmung ausgebildet sein können. In bevorzugten Ausführungsformen weist ein Abschnitt wenigstens eines Arms 130 und ein Abschnitt der zugehörigen Arm-Aufnahme 141 entsprechende Rasteinrichtungen 132, 142 auf. Vorliegend weist der Arm 130 im Bereich seines am Verbinderkörper 120 gebundenen Längsendabschnitts eine Rasteinrichtung 132, und die Arm-Aufnahme 141 in der Nähe ihres (ursprünglich) am Ende 131 des Arms 130 vorgesehenen Längsendabschnitts eine dazu korrespondierende Rasteinrichtung 142 auf. Bevorzugt ist die Rasteinrichtung 132 des Arms 130 eine Rastnase 132 und die Rasteinrichtung 142 der Arm-Aufnahme 141 eine Rastausnehmung 142. Es ist bevorzugt, dass der Arm 130 und somit auch die betreffende Arm-Aufnahme 140 jeweils zwei einander gegenüberliegende Rasteinrichtungen 132, 142 aufweist. Dies gilt bevorzugt für beide Arme 130 des elektrischen Steckverbinders 1.
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An seinem freien, also dem den Armen 130 gegenüberliegenden Ende weist der Halter 140 einen hinteren Anschlag 144 für den EMV-Schutz 300 auf. Der hintere Anschlag 144 begrenzt die EMV-Aufnahme 148 des Halters 140 seitlich hinten und hindert den EMV-Schutz 300 bei einem einsatzbereiten elektrischen Steckverbinder 1 aus diesem herauszurutschen. Bevorzugt weist der hintere Anschlag 144 eine Kabel-Aufnahme 145 auf, mittels welcher das oder die im Steckverbinder 1 elektrisch angeschlossenen Kabel 2 geradlinig aus dem Steckverbinder 1 herausgeführt werden können. Die Kabel-Aufnahme 145 dient bevorzugt zusätzlich einer Zugentlastungsfunktion für das Kabel 2. Hierfür weist der Deckel 400 (10, 11) bevorzugt jeweils einen Vorsprung 445 je Kabel-Aufnahme 145 auf, wobei der betreffende Vorsprung 445 in einem montierten Zustand des Steckverbinders 1 in die Kabel-Aufnahme 145 eintaucht und das Kabel 2 in einen Grund der Kabel-Aufnahme 145 drückt.
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Bei der ersten Ausführungsform (1-3) der ersten Variante der Erfindung ist der hintere Anschlag 144 des Halters 140 fest mit diesem verbunden vorgesehen. Bevorzugt ist dabei der hintere Anschlag 144 stofflich einstückig mit dem Halter 140 ausgebildet. Bei der zweiten Ausführungsform (4-6) der ersten Variante der Erfindung ist der hintere Anschlag 144 gegenüber dem Halter 140 beweglich, insbesondere klappbar angeordnet. D. h. zeitlich nach einem Anschließen des oder der Kabel 2 am/im elektrischen Steckverbinder 1 und zeitlich nach einem Platzieren des EMV-Schutzes 300 in der EMV-Aufnahme 148, wird der Anschlag 144 nach oben geklappt, sodass die Kabel 2 in den Kabel-Aufnahmen 145 aufgenommen werden. Hierbei verrastet der Anschlag 144 bevorzugt mit dem Halter 140. Es ist bevorzugt, dass der Anschlag 144 über ein Scharnier 146 an den Halter 140 angebunden ist. Bevorzugt ist das Scharnier 146 als ein Filmscharnier 146 ausgebildet, das insbesondere integral mit dem Halter 140 und dem Anschlag 144 ausgebildet ist. Gemäß der Erfindung ist es auch möglich, den Anschlag 144 separat vom Halter.140 vorzusehen.
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Eine Montage der Kabel 2 am/im elektrischen Steckverbinder 1 erfolgt folgendermaßen. Zunächst wird der vorliegend als Ferrit 300 ausgebildete EMV-Schutz 300 über die Kabel 2 geschoben, d. h. die Kabel 2 werden durch die Durchgangsausnehmungen 320 des Ferrits 300 hindurchgesteckt. Anschließend werden der EMV-Schutz 300 in der EMV-Aufnahme 148 des Halters 140, und die Längsenden der Litzen 22 der Kabel 2 auf den elektrischen Verbindungsabschnitten 220 der Kontakteinrichtungen 200 des Verbinderkörpers 120 platziert (2, 6). Nun kann ein elektrisches und mechanisches Verbinden der Kabel 2 mit den Kontakteinrichtungen 200 erfolgen, was bevorzugt durch Crimpen und/oder Schweißen erfolgt.
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Im Anschluss daran, wird der Halter 200 auf den Verbinderkörper 120 im Wesentlichem geradlinig zubewegt, wobei die Arme 130 in die Arm-Aufnahmen 141 des Halters 140 eindringen und der EMV-Schutz 300 in den Verbindungsbereich 150 bewegt wird. Hierfür werden entweder die Stege 138 zwischen den Armen 130 und dem Halter 140 aufgetrennt oder, falls die Stege 138 als Sollbruchstellen ausgebildet sind, der Halter 140 einfach auf den Verbinderkörper 120 zubewegt, wobei die Stege 138 aufbrechen. Beim Zubewegen des Halters 140 auf den Verbinderkörper 120 gelangt zuerst die Führung 147 des Halters 140 in Kontakt mit der korrespondierenden Führung 127 des Verbinderkörpers 120. Beim weiteren Bewegen des Halters 140 auf den Verbinderkörper 120 zu, verrasten die Rasteinrichtungen 132 der Arme 130 mit den Rasteinrichtungen 142 des Halters 140, wodurch der EMV-Schutz 300 zwischen dem vorderen 122 und dem hinteren Anschlag 144 innerhalb des elektrischen Steckverbinders 1 aufgenommen ist.
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Es ist nun gemäß der Erfindung möglich, von der oben beschriebenen Abfolge mehrfach abzuweichen, was auch von einem verwendeten EMV-Schutz 300 abhängt. Sollte z. B. ein Klappferrit 300 eingesetzt werden, so kann z. B. zuerst das elektrische Kabel 2 mit den Kontakteinrichtungen 200 des Steckverbinders 1 verbunden werden und anschließend erst der Klappferrit 300 in der EMV-Aufnahme 148 platziert werden. Ferner ist es möglich, einen schon auf die Kabel 2 geschobenen einstückigen EMV-Schutz 300 erst nach dem elektrischen und mechanischen Verbinden der Kabel 2 mit den Kontakteinrichtungen 200 in der EMV-Aufnahme 148 zu platzieren. Ferner kann bei der zweiten Ausführungsform, der Anschlag 144 insbesondere zeitlich vor oder nach dem elektrischen und mechanischen Verbinden der Kabel 2 mit den elektrischen Kontakteinrichtungen 200 hochgeklappt werden. Dies kann auch erst zeitlich nach oder beim Zubewegendes Halters 140 auf den Verbinderkörper 120 erfolgen. In jedem Fall ist der EMV-Schutz 300 wenigstens teilweise im Verbindungsbereich 150 angeordnet und über den elektrischen Kontaktbereichen zwischen den Litzen 22 der Kabel 2 und den Verbindungsabschnitten 220 der Kontakteinrichtungen 200 vorgesehen.
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Der dargestellte Steckverbinder 1 ist nun fast vollständig montiert (3), es fehlen nur noch der Deckel 400 und die Steckverbindersicherung 500. Hierfür wird der Deckel 400 von oben kommend mit dem Steckverbinderkörper 100 verrastet, wofür der Deckel 400 geeignete Rasteinrichtungen 412, 422 aufweist, die bevorzugt an/in Laschen 410, 420 des Deckels 400 vorgesehen sind. Hierbei ist es bevorzugt, dass der Deckel 400 mit zwei einander gegenüberliegenden Laschen 410 am Halter 140 verrastet, der hierfür seitliche Ausnehmungen aufweist, die sich in Längsrichtung L des Verbinderkörpers 120 erstrecken. Ferner ist es bevorzugt, dass eine Lasche 420 des Deckels 400 mit einer Rastausnehmung 422 in Längsrichtung L weiter vorne in einem Übergangsbereich von Verbinderkörper 120 zu Steckkörper 110 verrastet. Dem zeitlich vorausgehend oder zeitlich anschließend wird die Steckverbindersicherung 500 in den elektrischen Steckverbinder 1 eingesetzt. Hierbei wird die Steckverbindersicherung 500 von wenigstens einer Führungslasche 510 im Steckkörper 110 geführt, der dafür eine zur Führungslasche 510 korrespondierende Ausnehmung 111 besitzt. Der vollständig montierte und einsatzbereite Steckverbinder 1 ist in 10 dargestellt.
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Im Folgenden wird die in der Zeichnung dargestellte zweite Variante der Erfindung mit Bezug auf die 7-9 näher erläutert.
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Die zweite Variante der Erfindung unterscheidet sich von der ersten im Wesentlichen dadurch, dass der nun eher deckelförmig ausgebildete Halter 140 nicht translatorisch auf den Verbinderkörper 120 bzw. die Arme 130 zubewegbar ist, sondern rotatorisch. Hierfür ist der Halter 140 bevorzugt über ein Scharnier 128 mit dem Steckverbinderkörper 100 schwenkbar verbunden. Das Scharnier 128 ist bevorzugt als ein Filmscharnier 128 ausgebildet, das insbesondere integral mit dem Verbinderkörper 120 bzw. dem Steckkörper 110 und dem Halter 140 ausgebildet ist. D. h. auch, dass der Halter 140 nicht mehr an den Enden 131 der Arme 130 vorgesehen ist, die sich nun ohne Halter 140 in Längsrichtung L frei vom Verbinderkörper 120 bzw. Steckkörper 110 in Längsrichtung L nach hinten wegerstrecken. Ansonsten kann der elektrische Steckverbinder 1 gemäß der zweiten Variante der Erfindung wie die oben erläuterte erste Variante aufgebaut sein.
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In der Offenstellung 0 steht der Halter 140 im Wesentlichen in einem rechten Winkel vom Steckverbinderkörper 100 ab und gibt den zwischen den beiden Armen 130 befindlichen Verbindungsbereich 150 frei, in welchen die elektrischen Verbindungsabschnitte 220 der Kontakteinrichtungen 200 des Steckverbinders 1 hineinragen. Bei dieser Variante weisen bevorzugt die Arme 130 und nicht wie bei der ersten Variante der Halter 140, seitliche Ausnehmungen auf, an/in welchen der Deckel 400 mit seinen beiden Laschen 410 verrasten kann. Hierbei ist es sinnvoll, die Arme 130 etwas massiver als bei der ersten Variante auszubilden. Ferner weist der Halter 140 an seinem freien Ende den Anschlag 145 auf, der bevorzugt stofflich einstückig mit diesem ausgebildet ist. Hierbei kann der Anschlag 145 wie oben beschrieben aufgebaut sein. In der Schließstellung S (in den Fig. nicht dargestellt) des Halters 140 ist dieser auf die Arme 130 geklappt und verrastet bevorzugt mit diesen. Hierfür weisen die Arme 130 und der Halter 140 zueinander korrespondierende Rasteinrichtungen 133, 143 auf. Bevorzugt ist die Rasteinrichtung 133 des jeweiligen Arms 130 eine Rastausnehmung 133 und die des Halters 140 bevorzugt ein Rastvorsprung 143.
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Eine Montage des Kabels 2 und ein Verkomplettieren des elektrischen Steckverbinders 1 erfolgt in Anlehnung zur Montage nach der ersten Variante der Erfindung, nur dass nun der EMV-Schutz 300 und der Deckel 140 voneinander unabhängig bewegt werden. D. h. nach dem elektrischen Verbinden der Litzen 22 des Kabels 2 mit den elektrischen Verbindungsabschnitten 220 im Verbindungsbereich 150, wird der EMV-Schutz 300 über die elektrischen Kontaktstellen geschoben, wodurch der EMV-Schutz 300 wenigstens teilweise im Verbindungsbereich 150 angeordnet wird. Dies kann z. B. per Hand erfolgen. Zeitlich daran anschließend oder auch beim Bewegen des EMV-Schutzes 300 in den Verbindungsbereich 150 wird der Halter 140 aus seiner Offenstellung 0 in die Schließstellung S am Steckverbinderkörper 100 geklappt und mit dem Steckverbinderkörper 100 verrastet. Hierbei hintergreift der Anschlag 144 den EMV-Schutz 300 in Längsrichtung L, wodurch der EMV-Schutz 300mittels des Halters 140 sicher zwischen dem vorderen 122 und dem hinteren Anschlag 144 aufgenommen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- elektrischer Steckverbinder; insbesondere Airbag-Steckverbinder Squib-Steckverbinder
- 2
- elektrisches Kabel
- 20
- elektrische Isolierung des Kabels 2
- 22
- Litze des Kabels 2
- 100
- Steckverbinderkörper, Grundgehäuse
- 110
- Steckkörper, Grundgehäuse
- 111
- Ausnehmung für Führungslasche der Steckverbindersicherung 500
- 120
- Verbinderkörper, Grundgehäuse
- 122
- (vorderer) Anschlag für EMV-Schutz 300
- 127
- Führung, insbesondere Führungsausnehmung für Halter 140
- 128
- Scharnier für Halter 140, bevorzugt Filmscharnier integral mit Verbinderkörper 120 und Halter 140 ausgebildet (zweite Variante)
- 130
- Arm, bevorzugt vom Steckverbinderkörper 100 frei abstehender (Krag-)Arm
- 131
- (freies) Ende des Arms 130
- 132
- Rasteinrichtung, bevorzugt Rastnase (erste Variante)
- 133
- Rasteinrichtung, bevorzugt Rastausnehmung (zweite Variante)
- 138
- Steg für Halter 140, bevorzugt integral mit Arm 130 und Halter 140 als eine Sollbruchstelle zwischen diesen ausgebildet (erste Variante)
- 140
- Halter für EMV-Schutz 300, bevorzugt als ein Korbhalter 140 (erste Variante) oder als ein Deckelhalter 140 (zweite Variante) ausgebildet; Grundgehäuse
- 141
- Arm-Aufnahme
- 142
- Rasteinrichtung, bevorzugt Rastausnehmung (erste Variante)
- 143
- Rasteinrichtung, bevorzugt Rastvorsprung (zweite Variante)
- 144
- (hinterer) Anschlag für EMV-Schutz 300
- 145
- Kabel-Aufnahme, insbesondere mit Zugentlastungsfunktion, bevorzugt in Verbindung mit Deckel 400
- 146
- Scharnier für Anschlag 144, bevorzugt Filmscharnier integral mit Halter 140 und Anschlag 144 ausgebildet (erste Variante, zweite Ausführungsform)
- 147
- Führung, insbesondere Führungsvorsprung für Halter 140 im Verbinderkörper 120
- 148
- EMV-Aufnahme
- 149
- Boden der EMV-Aufnahme 148
- 150
- Verbindungsbereich für elektrisches Verbinden von Kontakteinrichtung 200 mit Litze 22 des Kabels 2
- 200
- elektrische Kontakteinrichtung
- 210
- elektrischer Kontakt, insbesondere Buchsen- oder Stiftkontakt
- 220
- elektrischer Verbindungsabschnitt für Litze 22 des Kabels 2
- 300
- EMV-Schutz, elektromagnetische Drossel, z. B. Ferrit, Klappferrit, Spule, ohmscher Widerstand
- 320
- Durchgangsausnehmung
- 400
- Deckel
- 410
- Lasche
- 412
- Rasteinrichtung, bevorzugt Rastvorsprung
- 420
- Lasche
- 422
- Rasteinrichtung, bevorzugt Rastausnehmung
- 445
- Vorsprung für Zugentlastungsfunktion mit hinterem Anschlag 144 des Halters 140
- 500
- Steckverbindersicherung, CPA (Connector Position Assurance)
- 510
- Führungslasche
- 520
- Rasteinrichtung, bevorzugt Rasthaken
- L
- Längsrichtung des Steckverbinderkörpers 100/elektrischen Steckverbinders 1
- 0
- Offenstellung des Halters 140
- R
- Steckrichtung des Steckverbinderkörpers 100/elektrischen Steckverbinders 1
- S
- Schließstellung des Halters 140