DE102008063843A1 - Stabilisierung von hydrolisiertem Milchprotein durch Citrusöle - Google Patents

Abstract

Die Erfindung beschreibt kosmetische oder dermatologische Zubereitung umfassend hydrolisiertes Milchprotein und Citrusöle. Die Citrusöle stabilisieren das hydrolisierte Milchprotein in kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen ohne olfaktorische Veränderungen des Endproduktes in Kauf zu nehmen.

Description

• Die Erfindung beschreibt kosmetische oder dermatologische Zubereitung umfassend hydrolisiertes Milchprotein und Citrusöle. Die Citrusöle stabilisieren das hydrolisierte Milchprotein in kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen ohne olfaktorische Veränderungen des Endproduktes in Kauf zu nehmen.
• Hydrolsiertes Milchprotein, auch Milk Protein ,Hydrolyzed milk protein' bezeichnet, wird in erster Linie aus der Milch von Kühen gewonnen und in Kosmetika, Shampoos, Feuchtigkeitscremes, Conditioners, etc. als auch in vielen Lebensmitteln, Klebstoffen und Farben eingesetzt.
• Hydrolisiertes Milchprotein ist als Bestandteil von Kosmetika bekannt. Hydrolisiertes Milchprotein wird dabei häufig aufgrund der Feuchtigkeitssspendenden Wirkung und als Filmbildner zugefügt.
• Hydrolisiertes Milchprotein enthält größere Anteile Aminosäuren, die auch in ihrer im Protein gebundenen Form oxidationsempfindlich sind. Dazu gehören Serin, Threonin und Tyrosin, die über eine freie OH-Gruppe verfügen. Besonders relevant sind aber Methionin und Cystein, die aufgrund der enthaltenen Schwefelgruppe bei Oxidation zu unerwünschten Gerüchen führen können.
• Nachteilig bei hydrolysiertem Milchprotein enthaltenen Kosmetika ist deren Instabilität und die damit verbundenen Geruchsbeeinträchtigungen.
• Wünschenswert wäre es, Kosmetika mit Milchproteinen bereit zustellen, die keine Stabilitätsprobleme aufweisen und insbesondere hinsichtlich ihrer olfaktorischen Gestaltung unbeeinflusst bleiben.
• Citrusöle sind ätherische Öle, die aus den Schalen von Citrusfrüchten (Bergamotte, Grapefruit, Limette, Mandarine, Orange, Zitrone) gewonnen werden.
• Citrusöle bestehen zu einem großen Teil aus Monoterpenkohlenwasserstoffen, hauptsächlich Limonen. Ausnahme bildet Bergamottöl, das nur ca. 40% enthält. Da die wichtigen geruchs- und geschmacksgebenden Komponenten deshalb nur in verhältnismäßig geringen Konzentrationen vorhanden sind, werden vor allem für den Einsatz als Aromatisierungsmittel sogenannte konzentrierte Citrusöle hergestellt, indem man einen Großteil der unerwünschten unpolaren Terpenkohlenwasserstoffe abtrennt und so den Gehalt der polaren Komponenten erhöht, was technisch durch Destillations-, Verteilungs-, Extraktions- oder Adsorptionsverfahren geschehen kann.
• Citrus Parfümöle umfassen insbesondere Orangenöle und Bergamotte-Öle. Citrusöle wie das Bergamotte-Öl enthalten als Hauptbestandteil Terpene. Terpene sind Oligomere des Kohlenwasserstoffs Isopren (2-Methyl-1.3-Butadien). Zu den bekanntesten Terpenen gehören Geraniol, Farnesol, Limonen, Campher und Nerol.
• Neben ihrer antimikrobiellen Wirkung ist auch eine antioxidative Wirkung von Terpenen bekannt, beispielsweise von Beta-Carotin, einem Tetraterpen. Chemisch ist die antioxidative Wirkung auf die Sauerstoffbindung an den Doppelbindungen des Isoprens zu erklären.
• Die Erfindung umfasst kosmetische oder dermatologische Zubereitungen umfassend hydrolisiertes Milchprotein denen Citrusöle zugestzt sind.
• Erstaunlicherweise führt der Zusatz an Citrusölen zu einer Stabilisierung der hydrolisierten Milchproteine in den kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen.
• Es hat sich durch intensive Untersuchungen herausgestellt, dass die in den Citrusölen enthaltenen Terpene als sogenannte „Opfermoleküle” wirken. Sie verhindern oder vermindern zumindest damit die Oxidation des hydrolisierten Milchproteins und die damit verbundene unerwünschte Geruchsentwicklung im kosmetischen Produkt. Sie tragen damit zu einer verbesserten Lagerstabilität des Produktes enthaltend hydrolisiertes Milchprotein bei.
• Die oxidationsempfindliche Aminosäuren in den hydrolisierten Milchproteinen, wie Met 2,7%, Cys 0,4%, Ser 5,9%, Thr 3,8%, Tyr 5,1%, können nun durch den Zusatz an Citrusöl geschützt werden. D. h. die Zubereitung wird stabilisiert.
• Um den kosmetischen oder dermatologischen Produkten nicht nur den Citrusduft zu eigen werden zulassen sondern eine olfaktorsiche Gestaltungsmöglichkeit aufrecht zu erhalten, werden die Citrusöle den ansonsten in den Zubereitungen enthaltenen Parfumölen zugesetzt. Die Parfumöle werden somit mit Citruölen angereichert.
• Es werden so einerseits die Milchproteine in der Formulierung stabilisiert und andererseits die Duftwirkung der kosmetischen Zubereitung nicht verfälscht.
• Es bietet sich dazu an vorteilhaft keine reinen Citrusöle zu verwnden sondern maximal bis zu 30 Gew.% Citrusöl, bezogen auf die Gesamtmasse des Parfumöls, den bestehenden Parfumölen zu zufügen.
• Der Vorteil ist, dass so der eigentliche Parfumeindruck bestehen bleibt und es nicht nur nach Citrusöl duftet.
• Vorteilhaft wird Orangenöl und/oder Bergamottöl den Parfumölen zugesetzt. Die Hauptbestandteile des Bergamotte-Öls sind Terpene wie Linalylacetat, Linalool, Bergapten, Dihydrocuminalkohol, Nerol, Limonen, Bergaptol, Limettin und Bergamottin.
• Die Terpene lassen sich formal als Oligomere des Kohlenwasserstoffs Isopren [2-Methyl-1.3-butadien CH2=C(CH3)-CH=CH2] auffassen und aus C5-Einheiten, Isopentylen- oder Isopreneinheiten [Isoprenoide] zusammensetzen. Je nach Zahl dieser Basiseinheiten teilt man sie in Monoterpene (C10, 2 Isopreneinheiten), Sesquiterpene (C15, 3 Isopreneinheiten), Diterpene (C20, 4 Isopreneinheiten), Sesterpene (C25), Triterpene (C30) und Tetraterpene (C40) ein. Die Steroide leiten sich von den Triterpenen ab, Carotinoide besitzen meist Tetraterpen-Struktur.
• Nachfolgende Beispiele erläutern die erfindungsgemäßen Zubereitungen. Vorteilhaft sind die Zubereitungen als O/W-Emulsion formuliert. Die angegeben Zahlen sind Gewichtsanteile bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung, Beispiele O/W-Emulsion

  	1	2	3	4	5
  Glycerylstearatcitrat	2,4	2,0	2,0	2,0	2,4
  Medizinisches Weissöl	-	6,0	6,0	6,0	-
  Myristylmyristat	3,0	-	-	-	3,0
  Triclosan	-	-	0,06	-	-
  Isopropylpalmitat	-	3,0	3,0	3,0	-
  Caprylic/Capric Triglycerid	4,0	-	-	-	4,0
  lineares Silikonöl	2,0	1,0	1,0	1,0	2,0
  Propylparaben	0,2	0,1	0,1	0,1	0,2
  Sorbitanstearat	0,8	-	-	-	0,8
  Octyldodecanol	1,0	-	-	-	1,0
  Cetearylalkohol	0,8	2,0	2,0	2,0	0,8
  Phenoxyethanol	0,6	0,5	0,5	0,5	0,6
  Glycerin	6,5	-	-	-	6,5
  Polyacrylsäure, Natrium-Salz	0,19	0,19	0,19	0,19	0,19
  Xanthan Gum	0,2	-	-	-	0,2
  Methylparaben	0,3	0,3	0,3	0,3	0,3
  Alkohol	3,0	-	-	-	3,0
  Bambusextrakt	0,1	0,1	0,1	0,1	1,0
  Hydrolysiertes Milchprotein	0,05	0,05	0,05	0,05	0,5
  Glycerylglukosid	5,0	5,0	5,0	5,0	5,0
  Parfum	0,3	0,3	0,3	0,3	0,6
  Orangenöl „Orange oil sweet expressed”	0,03	0,04	0,035	0,05	0,075
  Wasser	ad 100	ad 100	ad 100	ad 100	ad 100

Claims (6)

1. Kosmetische oder dermatologische Zubereitung umfassend hydrolisiertes Milchprotein und ein oder mehrere Citrusöle.
2. Zubereitung nach Anspruch 1 umfassend zusätzlich ein oder mehrere Parfumöle, die die Citrusöle umfassen.
3. Zubereitung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Citrusöle bis zu einem Anteil bis zu 30 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse an Parfumöl, enthalten sind.
4. Zubereitung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Citrusöle Orangenöl und/oder Bergamottöl gewählt werden.
5. Zubereitung nach einem der vorstehenden Ansprüche in Form einer O/W-Emulsion.
6. Verwendung von Citrusölen zur Stabilisierung hydrolisiertem Milchproteins in kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen.