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Die
vorliegende Erfindung betrifft formaldehydfreie antimikrobielle
Zusammensetzungen, enthaltend Silber in Form von metallischem Silber
oder als Silberverbindung/en und mindestens eine weitere biozide
Wirksubstanz, ausgewählt aus der Substanzklasse der Isothiazoline
und deren Verwendung als Konservierungs- und Desinfektionsmittel.
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Biozide
kommen in unterschiedlichsten Anwendungsgebieten zum Einsatz, um
das Wachstum von Mikroorganismen zu kontrollieren oder zu verhindern,
und damit die Konservierung von Produkten und Materialien zu gewährleisten.
Sie finden Anwendung in der Baustoff-, Textil-, Leder-, Papier-,
Elektro- und Lebensmittelindustrie, aber auch in der Kosmetik, und
Agrarwirtschaft. Ebenso werden biozide Wirksubstanzen zur Konservierung
in Farben und Klebemitteln, Wasser-in-Öl Emulsionen und
Schmierstoffen oder zur Oberflächenbehandlung eingesetzt.
Um eine breites Wirkungsspektrum der Konservierungsmittel gegenüber
so unterschiedlichen Mikroorganismen, wie Bakterien, Pilzen und
Schimmelpilzen zu erzielen, werden meist Kombinationsprodukte aus
mehreren bioziden Wirksubstanzen eingesetzt.
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Die
antimikrobielle Wirkung von Silber und Silbersalzen ist lange bekannt
und wird für die antibakterielle Ausrüstung medizinischer
Geräte und Hilfsmittel, aber auch zur Herstellung keimresistenter
Oberflächen und Textilien genutzt.
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Stand
der Technik ist, antimikrobiell wirkende Metalle oder Metallverbindungen
auf ein Trägermaterial zu adsorbieren um ein langsames
Freisetzen von Silber bzw. Silberionen zu erzielen und eine lang
anhaltende antimikrobielle Wirkung zu erreichen.
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In
EP-A-116 865 werden
Metallverbindungen auf Zeolithe aufgebracht und in Polymere eingearbeitet.
EP-A-190 504 offenbart
antimikrobielle Zusammensetzungen, enthaltend metallisches Silber,
adsorbiert auf hydratisierbare oder hydratisierte Oxide.
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In
EP-A-251 783 und
EP-A-734 651 werden
Silberverbindungen beschrieben, die auf wasserunlösliche,
nicht hydratisierte oder hydrolysierbare Oxide aufgebracht werden
und gute bakterizide und fungizide Wirkung zeigen. Gemäß
US-A-6 641 829 ,
US-A-6461386 ,
US-A-6454813 und
US-A-6444726 werden
diese geträgerten Silberverbindungen zur Ausrüstung
von Textilien mit einer antimikrobiellen Wirksubstanz, zur Konservierung
von Kosmetika oder auch zur Konservierung von Wasser basierenden
Polymeremulsionen genutzt.
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Die
im Stand der Technik genannten silberhaltigen Zusammensetzungen
erfüllen nicht hinreichend eine spontane und zugleich eine
lang anhaltende antimikrobielle Wirkung in einer Umgebung, die das
Wachstum von Mikroorganismen begünstigt und verlieren in
aggressiver Umgebung ihre Wirkung. Ein weiteres Problem ist die
Instabilität von Silberverbindungen, die unter Lichteinfluss
innerhalb von Minuten zu einer Dunkelfärbung der Produkte
führt.
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Um
ein breiteres Wirkspektrum zu erzielen sind Kombinationsprodukte
aus mehreren bioziden Wirksubstanzen erforderlich.
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In
WO-A-01/00021 wird
beschrieben, dass die biozide Wirkung von Pyrithion oder von Pyrithionkomplexen
durch Silber-, Kupfer- oder Zinksalze verbessert werden kann. In
der Schrift kommen AgCl und Ag
2O zum Einsatz.
Angaben zur Stabilität der bioziden Mittel, auch bezüglich
der Farbstabilität sind nicht zu finden.
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In
EP-A-1 382 248 wird
offenbart, dass sich biozide Wirkstoffe aus der Gruppe der Haloalkynyle,
beispielsweise 3-Jodo-2-propynylcarbamat in Gegenwart von Metallionen,
beispielsweise Silberionen zersetzen. Diese Zersetzungsreaktion
können durch Zugabe von Aminen verhindert oder reduziert
werden kann. Die Gegenwart von Aminen ist jedoch in vielen Anwendungen
unerwünscht. Außerdem reagieren aminische Komponenten
wie z. B. Triazine mit Silber zu farbigen Komplexen und sind damit
für viele Anwendungen unbrauchbar.
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Formaldehyd
ist ein günstiges Konservierungsmittel für fast
alle Einsatzbereiche in der Industrie. Kombiniert mit anderen Konservierungsmitteln
finden Formaldehyd oder Formaldehyd freisetzende Produkte breiten
Einsatz in der Konservierung industrieller Produkte. Durch eine
neue Verordnung in Frankreich wird der Einsatz von Formaldehyd und
Formaldehyd freisetzenden Stoffen in Konservierungsmitteln jedoch
deutlich eingeschränkt. Viele Konservierungsmittel verlieren
durch den Verzicht auf Formaldehyd und Formaldehyd freisetzenden
Verbindungen ihre bioziden Effekte. Eine Erhöhung der Einsatzkonzentration
ihrer anderen Bestandteile ist durch weitere Restriktionen, wie
etwa der Kennzeichnungspflicht ab einem Gehalt an CMIT von 15 ppm
für die Kombination CMIT/MIT ebenfalls nicht möglich
oder unwirtschaftlich. Deshalb ist ein Ersatzprodukt für
das Formaldehyd in Konservierungsmitteln zu finden, oder auch ein
Konservierungsmittel, welches alleine einen ausreichenden Schutz
der industriellen Formulierungen gegen mikrobiellen Befall bietet.
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Es
ist bisher nicht hinreichend gelungen, antimikrobielle Zusammensetzungen
bereit zu stellen, die sowohl eine ausreichende spontane Wirkung
entfalten, um das Wachstum von Mikroorganismen zu verhindern und
gleichzeitig über lange Zeiträume hinweg durch
langsames Freisetzen toxikologisch und ökotoxikologisch verträglicher
Mengen an Wirksubstanz/en, antimikrobiell wirksam sind.
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Um
ein möglichst breites Wirkungsspektrum der antimikrobiellen
Zusammensetzungen gegenüber so unterschiedlichen Mikroorganismen
wie Bakterien, Pilzen, Schimmelpilzen, Algen und Hefe, mit einer
guten Kurzzeit- und Langzeitwirkung zu erzielen, sind Kombinationsprodukte
aus antimikrobiellen Wirksubstanzen gesucht. Gefordert werden zudem
antimikrobielle Zusammensetzungen, die bereits bei sehr geringen
Einsatzkonzentrationen ihre Wirkung spontan und anhaltend entfalten
toxikologisch und ökotoxikologisch unbedenklich sind und über
lange Zeiträume hinweg farbstabil sind.
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Die
Aufgabe vorliegender Erfindung war es daher, antimikrobielle Zusammensetzungen
bereit zu stellen, die gegenüber Mikroorganismen aus der
Gruppe der Bakterien, Schimmelpilze, Algen und Hefen wirksam sind,
in einem breiten Temperaturbereich bei langen Lagerzeiten stabil
sind, in sehr geringen Konzentrationen gut in Formulierungen und
Erzeugnisse eingearbeitet werden können, in den Endprodukten
keine Farbveränderungen, insbesondere unter Lichteinfluss
zeigen und toxikologisch und ökotoxikologisch verträglich
sind. Die Zusammensetzungen sollen insbesondere formaldehydfrei
sein.
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Überraschend
wurde nun gefunden, dass Silber in Form von metallischem Silber,
Silberverbindungen oder auf Trägermaterialien adsorbiertem
Silber bzw Silberverbindungen in formaldehydfreier Umgebung die bakterizide
und die fungizide Wirkung von Isothiazolinen synergistisch verstärkt,
so dass die Einsatzkonzentrationen beider Wirksubstanzen reduziert
werden können. Die Zusammensetzungen, enthaltend Silber
oder eine oder mehrere Silberverbindung/en auf einem Träger
und mindestens eine weitere antimikrobielle Wirksubstanz aus der
Gruppe der Isothiazoline zeichnen sich durch eine hohe, spontane
und auch lang andauernde Effizienz gegenüber Bakterien
und Pilzen aus.
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Gegenstand
der Erfindung sind daher antimikrobielle Zusammensetzungen, enthaltend
- a) Silber und/oder eine oder mehrere Silberverbindung/en,
mit der Maßgabe, dass die Zusammensetzungen frei von Formaldehyd
sind.
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In
bevorzugter Ausführungsform enthalten die antimikrobiellen
Zusammensetzungen darüber hinaus
- b)
eine oder mehrere biozide Wirksubstanz/en aus der Gruppe der Isothiazoline.
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Erfindungsgemäß zum
Einsatz kommen metallisches Silber, bevorzugt in Form von Nanopartikeln
mit Teilchengrößen < 100 nm, besonders bevorzugt < 50 nm oder aber
in Form von Silberverbindungen. Als Silberverbindungen kommen Silberchlorid,
Silberbromid, Silberiodid, Silbernitrat, Ag3PO4, Ag2SO4,
Ag2CO3, Silbercitrat,
Silberstearat, Silberacetat, Silberlactat, Silbersalicylat, Silberoxid
(Silberhydroxid), bevorzugt Silberchlorid, Silbercitrat und Silbernitrat
zum Einsatz.
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Freiheit
von Formaldehyd bedeutet für die vorliegende Erfindung,
dass die erfindungsgemäße Zusammensetzung vorzugsweise
weniger als 10 ppm, insbesondere weniger als 5 ppm, speziell weniger
als 1 ppm Formaldehyd enthält.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das
Silber oder ist die Silberverbindung auf einem wasserunlöslichen,
inerten, nicht hydratisierbaren oder nicht hydratisierten, oxidischen
Trägerstoff adsorbiert, und das Silber und/oder die Silberverbindung/en,
stets berechnet als elementares Silber, liegen, bezogen auf das
Gewicht des Trägerstoffs, in Mengen von 0,1 Gew.-% bis
75 Gew.-% vor.
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Der
bevorzugte Trägerstoff ist ausgewählt aus Titan-,
Magnesium-, Aluminium-, Silicium-, Calcium- und Bariumoxid, Calciumhydroxyapatit,
Kreide, natürliche gemahlene oder gefällte Calciumcarbonate,
Calcium-Magnesium-Carbonate, Silicate, Schichtsilikate, Zeolithe,
Tone oder Bentonite. Besonders bevorzugt ist der Trägerstoff
Titanoxid, das in einer oder mehreren der kristallinen Formen Anatas,
Rutil und Brookit vorliegt. In ebenfalls bevorzugten Ausführungsformen
können Mischungen aus den oben genannten Trägerstoffen
zum Einsatz kommen.
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Der
Trägerstoff soll eine Teilchengröße von
weniger als 25 μm aufweisen, bevorzugt von < 5 μm,
besonders bevorzugt < 1 μm.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform hat der Trägerstoff
eine Teilchengröße < 120 nm, besonders bevorzugt < 5 nm, insbesondere < 25 nm.
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Der
Gewichtsanteil von Silber oder der Silberverbindung, bezogen auf
das Gewicht des Trägerstoffs liegt im Bereich von 0,1 Gew.-%
bis 75 Gew.-%, bevorzugt 5 Gew.-% bis 50 Gew.-%, besonders bevorzugt
10 Gew.-% bis 30 Gew.-%, berechnet als elementares Silber.
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Die
erfindungsgemäß eingesetzten geträgerten
Silberverbindungen werden in der in
EP-A-251 783 beschriebenen Weise hergestellt
und sind auch als Handelsprodukte (JMAC
® LP
10, JMAC
® Composite PG, Clariant
Produkte (Deutschland) GmbH) erhältlich. Geträgertes
Silber lässt sich aus geträgerten Silberverbindungen
durch Reduktion der Silberverbindungen zum Metall darstellen.
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Unter
Isothiazolinen (die im Folgenden ihre Derivate umfassen) versteht
man Verbindungen gemäß der Formel (I) oder (II)
sowie deren Derivate, die
an den Positionen 2, 3, 4 und/oder 5 Substituenten tragen können.
Solche Substituenten können beispielsweise lineare, verzweigte
oder cyclische Kohlenwasserstoffgruppen, Halogenatome oder Carbonylgruppen
sein. Als Kohlenwasserstoffgruppen sind C
1-
bis C
12-Alkylgruppen, Phenylgruppen und kondensierte
aromatische Systeme bevorzugt.
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Weitere
bevorzugte Derivate des Isothiazolins sind Isothiazolinone der Formel
(III)
Formel
(III) welche Substituenten wie die oben beschriebenen
Isothiazoline tragen können.
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Isothiazoline
mit biozider Wirksamkeit sind beispielsweise nicht-halogenierte
Isothiazoline. Geeignete nicht-halogenierte Isothiazoline sind etwa
2-Methyl-3-isothiazolin, 2-Methyl-4-Isothiazolin-3-on, 2-Ethyl-3-isothiazolin,
2-Propyl-3-isothiazolin, 2-Isopropyl-3-isothiazolin, 2-Butyl-3-isothiazolin
(worin Butyl für n-Butyl, iso-Butyl oder tert-Butyl stehen
kann), 2-n-Octyl-3-Isothiazolin, 2-Octyl-4-isothiazolin-3-on oder
1,2-Benzisothiazolin-3-on oder sein Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumsalz.
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Isothiazoline
mit biozider Wirksamkeit sind beispielsweise halogenierte Isothiazoline.
Geeignete halogenierte Isothiazoline sind etwa 5-Chloro-2-Methyl-3-Isothiazolin,
5-Chloro-2-Methyl-4-Isothiazolin-3-on oder 4,5-Dichloro-2-(n-octyl)-4-isothiazolin-3-on.
Das bevorzugte Isothiazolin ist 1,2-Benzoisothiazolin-3-on gemäß der
Formel (IV) und/oder sein Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumsalz,
insbesondere sein Natrium- oder Kaliumsalz.
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Der
Gewichtsanteil an Isothiazolin in den erfindungsgemäßen
antimikrobiellen Zusammensetzungen beträgt 0,1% bis 99%,
bevorzugt 1% bis 50%, besonders bevorzugt 2% bis 20%, der Gewichtsanteil
an Silber bzw. Silberverbindung/en 0,01% bis 50%, bevorzugt 0,1%
bis 20%, besonders bevorzugt 0,2% bis 2%.
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Das
Gewichtsverhältnis, in dem Silber oder die Silberverbindung
a) und das Isothiazolin b) in der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung vorliegen, beträgt vorzugsweise a):b) =
100:1 bis 1:100, insbesondere a):b) = 10:1 bis 1:10, speziell a):b)
= 3:1 bis 1:3. Auch hier wird eine eventuell vorhandene Silberverbindung als
elementares Silber berechnet.
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Die
erfindungsgemäßen antimikrobiellen Zusammensetzungen
können in fester Form als Pulver oder als Granulat oder
auch in flüssiger Form, bevorzugt als wässrige,
Dispersion, als Emulsion oder als Suspoemulsion dargeboten werden.
Die Zusammensetzungen sind weiß bis beige.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform liegen die erfindungsgemäßen
antimikrobiellen Zusammensetzungen in fester Form als Pulver, Granulate
oder Pellets vor.
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Die
Herstellung der erfindungsgemäßen antimikrobiellen
Zusammensetzungen in fester Form kann durch Mischen der beiden Komponenten
Isothiazolin und Silber bzw. -verbindung bzw. geträgertes,
Silber oder -verbindung, sowie gegebenenfalls Füllstoffe
und Dispergiermittel in üblichen, chargenweise oder kontinuierlich
arbeitenden Mischvorrichtungen, die in der Regel mit rotierenden
Mischorganen ausgerüstet sind, erfolgen, beispielsweise
in einem Pflugscharmischer. Je nach Wirksamkeit der Mischvorrichtung
liegen die Mischzeiten für ein homogenes Gemisch im Allgemeinen
zwischen 30 Sekunden und 5 Minuten.
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Die
erfindungsgemäßen festen antimikrobiellen Zusammensetzungen
enthalten zusätzlich gegebenenfalls Füllstoffe
und Dispergiermittel.
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Als
Füllstoffe kommen Titan-, Magnesium-, Aluminium-, Silicium-,
Calcium- und Bariumoxid, Calciumhydroxyapatit, Kreide, natürliche
gemahlene oder gefällte Calciumcarbonate, Calcium-Magnesium-Carbonate, Silicate,
Schichtsilikate, Zeolithe, Tone oder Bentonite in Frage.
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Als
Dispergiermittel kommen die weiter unten genannten Dispergiermittel
in Betracht, wobei Polynaphthalinsulfonate, Naphthalinsulfonate,
Alkylsulphosuccinate, insbesondere Natrium-dioctylsulfosuccinate
bevorzugt sind.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegen die erfindungsgemäßen
antimikrobiellen Zusammensetzungen als Dispersion, insbesondere
auf wässriger Basis vor.
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Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Dispersionen
erfolgt vorzugsweise, indem Isothiazolin gegebenenfalls unter Zugabe
eines Dispergiermittels in Wasser dispergiert wird und der Dispersion
unter Rühren Silber oder eine oder mehrere Silberverbindungen
oder geträgertes Silber und/oder eine geträgerte
Silberverbindung zugefügt wird. Optional kann noch weiteres
Dispergiermittel hinzugefügt werden. In einem weiteren Schritt
kann die Dispersion vorzugsweise in einer Perlmühle gemahlen
und mit einem Verdickungsmittel die gewünschte Viskosität
eingestellt werden. Wird Benzisothiazolin in Salzform eingesetzt,
dann ist es vorteilhaft zunächst eine wässrige
Dispersion aus Silber, -verbindung oder geträgertem Silber
bzw. -verbindung herzustellen und dieser das Benzisothiazolinsalz
zuzufügen.
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Als
Dispergiermittel können nichtionische, anionische und kationische
Dispergiermittel eingesetzt werden.
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Als
Dispergiermittel geeignet sind Anlagerungsprodukte von 2 bis 30
Mol Ethylenoxid und/oder bis zu 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettalkohole
mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen
und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe; C12-C18-Fettsäuremono-
und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid
an Glycerin; Glycerinmono- und -diester und Sorbitanmono- und -diester
von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und deren Ethylenoxidanlagerungsprodukten;
Anlagerungsprodukte von 15 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl
und/oder gehärtetes Rizinusöl; Polyol- und insbesondere
Polyglycerinester wie z. B. Polyglycerinpolyricinoleat und Polyglycerinpoly-12-hydroxystearat.
Bevorzugte flüssige Fettsäureester sind PEG-10
Polyglyceryl-2-Laurate und Polyglyceryl-2-Sesquiisostearate.
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Des
weiteren geeignet sind ethoxylierte und nicht ethoxylierte mono-,
di- oder tri-Alkylphosphorsäureester und Alkylarylphosphorsäureester,
beispielsweise, Isotridecylphosphorsäureester und deren
Salze, Tri-sec-butylphenolphosphorsäureester und deren
Salze und Tristyrylphenylphosphorsäureester und deren Salze.
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Ebenfalls
geeignet sind Gemische von Verbindungen aus zwei oder mehreren dieser
Substanzklassen. Die Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder
Propylenoxid an Fettalkohole, Fettsäuren, Alkylphenole,
Glycerinmono- und -diester sowie Sorbitanmono- und -diester von
Fettsäuren oder an Rizinusöl stellen bekannte,
im Handel erhältliche Produkte dar. Es handelt sich dabei
um Homologengemische, deren mittlerer Alkoxylierungsgrad dem Verhältnis
der Stoffmengen von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid und Substrat,
mit denen die Anlagerungsreaktion durchgeführt wird, entspricht.
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Als
kationische Dispergiermittel kommen beispielsweise Di-(C10-C24)-Alkyldimethylammoniumchlorid oder
-bromid, vorzugsweise Di-(C12-C18)-Alkyldimethylammoniumchlorid
oder -bromid; (C10-C24)-Alkyl-dimethyl-ethylammoniumchlorid
oder -bromid; (C10-C24)-Alkyl-trimethylammoniumchlorid
oder -bromid, vorzugsweise Cetyltrimethylammoniumchlorid oder -bromid
und (C20-C22)-Alkyltrimethylammoniumchlorid
oder -bromid; (C10-C24)-Alkyl-dimethylbenzylammoniumchlorid
oder -bromid, vorzugsweise (C12-C18)-Alkyl-dimethylbenzylammoniumchlorid;
N-(C10-C18)-Alkyl-pyridiniumchlorid
oder -bromid, vorzugsweise N-(C12-C18)-Alkyl-pyridiniumchlorid oder -bromid;
N-(C10-C18)-Alkyl-isochinoliniumchlorid,
-bromid oder -monoalkylsulfat; N-(C12-C18)-Alkyl-polyoylaminoformylmethylpyridiniumchlorid;
N-(C12-C18)-Alkyl-N-methyl-morpholinium-chlorid,
-bromid oder -monoalkylsulfat; N-(C12-C18)-Alkyl-N-ethyl-morpholinium-chlorid, -bromid
oder -monoalkylsulfat; (C16-C18)-Alkyl-pentaoxethyl-ammonium-chlorid;
Diisobutylphenoxyethoxyethyldimethylbenzylammonium-chlorid; Salze
des N,N-Diethylaminoethylstearylamids und -oleylamids mit Salzsäure,
Essigsäure, Milchsäure, Zitronensäure,
Phosphorsäure; N-Acyl-aminoethyl-N,N-diethyl-N-methylammoniumchlorid,
-bromid oder -monoalkylsulfat und N-Acylaminoethyl-N,N-diethyl-N-benzyl-ammonium-chlorid,
-bromid oder -monoalkylsulfat, wobei Acyl vorzugsweise für
Stearyl oder Oleyl steht, in Betracht.
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In
besonders bevorzugten Ausführungsformen werden Polynaphthalinsulfonate,
Naphthalinsulfonate, Alkylsulphosuccinate, insbesondere Dioctylsulfosuccinate
wie beispielsweise Natriumdioctylsulfosuccinat eingesetzt. In Gegenwart
dieser Dispergiermittel wird erfindungsgemäß eine
weitere Steigerung der antimikrobiellen Wirkung erreicht.
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Die
erfindungsgemäßen antimikrobiellen Zusammensetzungen
können, 0,1 bis 40 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 30 Gew.-%, besonders
bevorzugt 3 bis 20 Gew.-% eines oder mehrerer Emulgatoren oder Dispergatoren, bezogen
auf die fertigen antimikrobiellen Zusammensetzungen enthalten.
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Die
erfindungsgemäßen antimikrobiellen Zusammensetzungen
in Form von Dispersionen können Lösungsmittel
enthalten. In Betracht kommen Lösemittel aus der Gruppe
der
- – Glykole, beispielsweise Ethylenglykol,
Diethylenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol, Polyethylenglykol,
Propylenglykol, Dipropylenglykol, Tripropylenglykol, Polypropylenglykol,
Polybutylenglykol
- – endgruppenverschlossene Glykole, beispielsweise Monoethylenglykoldimethylether
(Monoglyme), Diethylenglykoldimethylether (Diglyme), Triethylenglykoldimethylether
(Triglyme), Triethylenglykoldiethylether, Tetraethylenglykoldimethylether
und Tetraethylenglykoldiethylether, Propylenglykolphenylether, Polyethylenglykoldibutylether;
Polyethylenglykoldiallylether; Polyethylenglykolallylmethylether;
Polyalkylenglykole; Polyalkylenglykolallylmethylether,
- – Alkohole, beispielsweise Methanol, Ethanol, n-Propanol,
i-Propanol, n-Butanol, i-Butanol, t-Butanol, n-Pentanol, n-Hexanol,
2-Methoxyethanol, 2-Butoxyethanol, 2-(2-Butoxyethoxyl)ethanol, Phenoxyethanol, 2-(2-Butoxyethoxyl)ethanol,
3-Methoxybutanol, 1-Methoxy-2-propanol, sec-Butylalkohol, tert-Butylalkohol, iso-Butylalkohol,
2-Ethylhexanol, 2-Propoxyethanol, Benzylalkohol, Phenethylalkohol,
1,2,6-Hexantriol,
- – Alkane, beispielsweise, Pentan, Hexan, Heptan,
- – chlorierten Alkane, beispielsweise Methylenchlorid,
Ethylendichlorid;
- – Aromaten, beispielsweise Benzol, Toluol, Xylol;
- – Nitrile, beispielsweise Acetonitril;
- – Amide, beispielsweise Dimethylformamid, N,N-Dimethylacetamid,
Hexamethylphosphoramid;
- – Ketone, beispielsweise Aceton, Ethylmethylketon,
Methylisobutylketon, Methylisobutylketon, Methylamylketon, Methylisoamylketon,
2-Butanon,
- – Ether, beispielsweise Isopropylether,
- – Acetate, beispielsweise Ethylacetat, Propylacetat,
i-Propylacetat, Butylacetat, i-Butylacetat, 2-Methoxyethylacetat,
1-Methoxy-2-propylacetat, Ethylenglykoldiacetat,
- – Lactate, beispielsweise Methyllactat, Ethyllactat,
- – Phosphate, beispielsweise Trihexyl(tetradecyl)phosphoniumhexafluorophosphat,
Trihexyl(tetradecyl)phosphoniumtetrafluorophosphat,
- – Amine, beispielsweise Monoethanolamin, Diethanolamin,
Triethanolamin,
- – Polyole, beispielsweise Glycerin, Trimethylolethan,
Trimethylolpropan, 1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol, 1,6 Hexandiol,
sowie
ferner Tetrahydrofuran, 1,4-Dioxan, Dimethylsulfoxid, Diethylcarbonat,
Propylencarbonat, Pyridin, Picolin, Lutidin, Collidin, Cyclohexanon
und/oder Wasser.
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Erfindungsgemäß können
die bioziden Zusammensetzungen bis zu 60 Gew.-%, bevorzugt 40 bis
20 Gew.-%, besonders bevorzugt 15 bis 5 Gew.-% eines oder mehrerer
der oben genannten Lösungsmittel enthalten.
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Die
erfindungsgemäßen antimikrobiellen Zusammensetzungen
können in einer bevorzugten Ausführungsform neben
Silber in Form von metallischem Silber, einer Silberverbindung oder
geträgertem Silber bzw. -verbindung und mindestens einem
Isothiazolin eine oder mehrere weitere biozide Wirksubstanz/en enthalten.
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Bevorzugte
weitere biozide Wirksubstanzen sind
Methylen-bis-morpholin,
Oxazolidin, 3-Iodo-2-Propynylbutylcarbamat, 2-Bromo-2-Nitropropandiol,
Glutaraldehyd, Glutardialdehyd, Natrium 2-Pyridinethiol-1-oxid,
p-Hydroxybenzoesäurealkylester, Tris(hydroxymethyl)nitromethan,
Dimethyloldimethylhydantoin, 1,6-Dihydroxy-2,5-dioxahexan; 1,2-Dibromo-2,4-dicyanobutan; 3-(3,4-dichlorphenyl)-1,1-dimethylharnstoff
(Diuron); N-cyclopropyl-N'-(1,1-dimethylethyl)-6-(methylthio)-1,3,5-triazin-2,4-diamin;
Methylbenzimidazol-2-ylcarbamat (Carbendazim); N-(1,1-dimethylethyl)-N'-ethyl-6-(methylthio)-1,3,5-triazin-2,4-diamin
(Terbutryn); 4-Chloro-3,5-dimethylphenol; 2,4-Dichloro-3,5-dimethylphenol;
2-Benzyl-4-chlorphenol; 2,2'-Dihydroxy-5,5'-dichlorodiphenyl-methan;
p-tertiär-amylphenol; o-Phenylphenol; Natrium-o-phenylphenol;
p-Chloro-m-cresol; 2-(Thiocyanomethylthio)-benzthiazol; 3,4,4'-Trichlorcarbanilid;
1-Hydroxy-2-pyridinthion-Zink; 1-(4-Chlorphenyl)-4,4-dimethyl-3-(1H-1,2,4-triazol-1-ylmethyl)-pentan-3-ol
(Tebuconazol), 1-[2-(2,4-dichlorphenyl)-4-propyl-1,3-dioxolan-2-ylmethyl)-1H-1,2,4-triazol
(Propiconazol), 3-Iodo-2-Propynylbutylcarbamat, 2-Bromo-2-Nitropropandiol,
Formaldehyd; Harnstoff; Glyoxal; 2,2'-Dithio-bis-(pyridine-N-oxid),
3,4,4-Trimethyloxazolidin, 4,4-Dimethyloxazolidin, N-hydroxy-methyl-N-methyldithiocarbamat,
Kaliumsalz Adamantan, N-Trichloromethyl-thiophthalimid, 2,4,5,6-Tetrachloroisophthalonitril,
2,4,5-Trichlorophenol, dehydroacetic acid, Kupfernaphthenat, Kupferoctoat,
Tributylzinnoxid, Zinknaphthenat, Kupfer-8-quinolat.
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Des
Weiteren kommen Biozide aus der Gruppe der quaternären
Ammoniumverbindungen in Betracht, bevorzugt Alkyldimethylammoniumchloride,
wie beispielsweise Cocosdimethylammoniumchlorid, Dialkyldimethylammoniumchloride,
wie beispielsweise Dicocosdimethylammoniumchlorid, Alkyldimethylbenzylammoniumchloride,
wie beispielsweise C12/14-Dimethylbenzylammoniumchlorid
oder Cocosdimethyldichlorobenzylammoniumchlorid.
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Die
erfindungsgemäßen antimikrobiellen Zusammensetzungen
können zusätzlich Tenside, Verdickungsmittel,
Antigelmittel, Lösungsvermittler, Kälteschutzmittel,
Antischaummittel, Puffer, Netzmittel, Komplexbildner, Sequestriermittel,
Elektrolyte, Stellmittel, Duftstoffe und Farbstoffe enthalten.
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In
einer Ausführungsform können die erfindungsgemäßen
antimikrobiellen Zusammensetzungen anionische Tenside enthalten.
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Bevorzugte
anionische Tenside sind geradkettige und verzweigte Alkylsulfate,
-sulfonate, -carboxylate, -phosphate, -sulphosuccinate und -taurate,
Alkylestersulfonate, Arylalkylsulfonate und Alkylethersulfate.
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Alkylsulfate
sind wasserlösliche Salze oder Säuren der Formel
ROSO3M, worin R bevorzugt einen C10-C24-Kohlenwasserstoffrest,
besonders bevorzugt einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 10 bis
20 C-Atomen und insbesondere bevorzugt einen C12-C18-Alkyl- oder Hydroxyalkylrest darstellt.
M ist Wasserstoff oder ein Kation, vorzugsweise ein Alkalimetallkation
(z. B. Natrium, Kalium, Lithium) oder Ammonium oder substituiertes
Ammonium, z. B. ein Methyl-, Dimethyl- und Trimethylammoniumkation
oder ein quaternäres Ammoniumkation, wie Tetramethylammonium-
und Dimethylpiperidiniumkation und quartäre Ammoniumkationen, abgeleitet
von Alkylaminen wie Ethylamin, Diethylamin, Triethylamin und deren
Mischungen.
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Die
Alkylethersulfate sind wasserlösliche Salze oder Säuren
der Formel RO(A)mSO3M,
worin R bevorzugt einen unsubstituierten C10-C24-Alkyl- oder Hydroxyalkylrest, besonders
bevorzugt einen C12-C20-Alkyl- oder
Hydroxyalkylrest und insbesondere bevorzugt einen C12-C18-Alkyl- oder Hydroxyalkylrest darstellt.
A ist eine Ethoxy- oder Propoxyeinheit, m ist eine Zahl von größer
als 0, typischerweise zwischen 0,5 und 6, besonders bevorzugt zwischen
0,5 und 3 und M ist ein Wasserstoffatom oder ein Kation, vorzugsweise
ein Metallkation (z. B. Natrium, Kalium, Lithium, Calcium, Magnesium),
Ammonium oder ein substituiertes Ammoniumkation. Beispiele für
substituierte Ammoniumkationen sind Methyl-, Dimethyl-, Trimethylammonium-
und quaternäre Ammoniumkationen wie Tetramethylammonium
und Dimethylpiperidiniumkationen, sowie solche, die von Alkylaminen,
wie Ethylamin, Diethylamin, Triethylamin oder Mischungen davon,
abgeleitet sind. Als Beispiele seien genannt C12-C18-Alkyl-polyethoxylat-(1,0)sulfat, C12-C18-Alkyl-polyethoxylat-(2,25)sulfat,
C12-C18-Alkyl-polyethoxylat-(3,0)sulfat,
C12-C18-Alkyl-polyethoxylat-(4,0)sulfat,
wobei das Kation Natrium oder Kalium ist.
-
Ebenso
geeignet sind Alkylsulfonate mit geradkettigen oder verzweigten
C6-C22-Alkylketten,
beispielsweise primäre Paraffinsulfonate, sekundäre
Paraffinsulfonate, Alkylarylsulfonate, beispielsweise lineare Alkylbenzolsulfonate
mit C5-C20-Alkylketten,
Alkylnaphthalensulfonate, Kondensationsprodukte aus Naphthalensulfonat
und Formaldehyd, Lignosulfonat, Alkylestersulfonate, d. h. sulfonierte
lineare Ester von C8-C20-Carboxylsäuren
(d. h. Fettsäuren), C8-C24-Olefinsulfonate, sulfonierte Polycarboxylsäuren,
hergestellt durch Sulfonierung der Pyrolyseprodukte von Erdalkalimetallcitraten.
-
Weitere
geeignete anionische Tenside sind ausgewählt aus Alkylglycerinsulfaten,
Fettacylglycerinsulfaten, Oleylglycerinsulfaten, Alkylphenolethersulfaten,
Alkylphosphaten, Alkyletherphosphaten, Isethionaten wie Acylisethionaten,
N-Acyltauriden, Alkylsuccinamaten, Sulfosuccinaten, insbesondere
Di-nonyl- oder Dioctyl-sulphosuccinate, Monoester der Sulfosuccinate
(besonders gesättigte und ungesättigte C12-C18-Monoester) und
Diestern der Sulfosuccinate (besonders gesättigte und ungesättigte
C12-C18-Diester),
Acylsarcosinaten, Sulfaten von Alkylpolysacchariden wie Sulfaten
von Alkylpolyglycosiden, verzweigten primären Alkylsulfaten und
Alkylpolyethoxycarboxylaten wie denen der Formel RO(CH2CH2O)kCH2COO–M+ worin
R eine C8-C22-Alkylgruppe,
k eine Zahl von 0 bis 10 und M ein lösliches, Salz bildendes
Kation ist.
-
Als
nichtionische Tenside kommen vorzugsweise Fettalkoholethoxylate
(Alkylpolyethylenglykole), Alkylphenolpolyethylenglykole, Alkylmercaptanpolyethylenglykole,
Fettaminethoxylate (Alkylaminopolyethylenglykole), Fettsäureethoxylate
(Acylpolyethylenglykole), Polypropylenglykolethoxylate (z. B. Pluronics®), Fettsäurealkylolamide
(Fettsäureamidpolyethylenglykole), N-Alkyl- und N-Alkoxypolyhydroxyfettsäureamide,
Alkylpolysaccharide, Saccharoseester, Sorbitester und Polyglykolether
in Betracht.
-
Als
amphotere Tenside kommen vorzugsweise Amphoacetate, besonders bevorzugt
Monocarboxylate und Dicarboxylate wie Cocoamphocarboxypropionat,
Cocoamidocarboxypropionsäure, Cocoamphocarboxyglycinat
(oder auch als Cocoamphodiacetat bezeichnet) und Cocoamphoacetat
in Betracht.
-
Als
kationische Tenside kommen beispielsweise Di-(C10-C24)-Alkyl-dimethylammoniumchlorid oder -bromid,
vorzugsweise Di-(C12-C18)-Alkyl-dimethylammoniumchlorid
oder -bromid; (C10-C24)-Alkyl-dimethyl-ethylammoniumchlorid
oder -bromid; (C10-C24)-Alkyl-trimethylammoniumchlorid
oder -bromid, vorzugsweise Cetyltrimethylammoniumchlorid oder -bromid
und (C20-C22)-Alkyl-trimethylammoniumchlorid
oder -bromid; (C10-C24)-Alkyl-dimethylbenzylammoniumchlorid
oder -bromid, vorzugsweise (C12-C18)-Alkyl-dimethylbenzylammoniumchlorid;
N-(C10-C18)-Alkyl-pyridiniumchlorid
oder -bromid, vorzugsweise N-(C12-C18)-Alkyl-pyridiniumchlorid oder -bromid;
N-(C10-C18)-Alkyl-isochinoliniumchlorid,
-bromid oder -monoalkylsulfat; N-(C12-C18)-Alkyl-polyoylaminoformylmethylpyridiniumchlorid;
N-(C12-C18)-Alkyl-N-methyl-morpholinium-chlorid,
-bromid oder -monoalkylsulfat; N-(C12-C18)-Alkyl-N-ethyl-morpholinium-chlorid, -bromid
oder -monoalkylsulfat; (C16-C18)-Alkyl-pentaoxethyl-ammonium-chlorid;
Diisobutylphenoxyethoxyethyldimethylbenzylammonium-chlorid; Salze
des N,N-Diethylaminoethylstearylamids und -oleylamids mit Salzsäure,
Essigsäure, Milchsäure, Zitronensäure,
Phosphorsäure; N-Acyl-aminoethyl-N,N-diethyl-N-methyl-ammoniumchlorid,
-bromid oder -monoalkylsulfat und N-Acylaminoethyl-N,N-diethyl-N-benzyl-ammonium-chlorid,
-bromid oder -monoalkylsulfat, wobei Acyl vorzugsweise für
Stearyl oder Oleyl steht, in Betracht.
-
Die
erfindungsgemäßen antimikrobiellen Zusammensetzungen
können 0,1 bis 40 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 30 Gew.-%, besonders
bevorzugt 3 bis 20 Gew.-% eines oder mehrere Tenside, bezogen auf
die fertigen antimikrobiellen Zusammensetzungen, enthalten.
-
Als
Verdickungsmittel werden bevorzugt Carboxymethylcellulose und Hydroxyethylcellulose,
Xanthan-Gum, Guar-Guar, Agar-Agar, Alginate und Tylosen, ferner
höhermolekulare Polyethylenglykolmono- und -diester von
Fettsäuren, gehärtetes Rizinusöl, Salze
von langkettigen Fettsäuren, beispielsweise Natrium-, Kalium-,
Aluminium-, Magnesium- und Titan-Stearate oder die Natrium und/oder
Kalium-Salze der Behensäure, aber auch Polyacrylate, Polyvinylalkohol
und Polyvinylpyrrolidon, sowie Polysaccharide, eingesetzt. Ebenso geeignet
sind Copolymere auf Basis von Acryloyldimethyltaurinsäure,
wie in
EP-A-1 060 142 ,
EP-A-1 028 129 ,
EP-A-1 116 733 beschrieben.
-
Die
Verdickungsmittel können in den erfindungsgemäßen
antimikrobiellen Zusammensetzungen vorzugsweise in Mengen von 0,01
bis 5 Gew.-% und insbesondere in Mengen von 0,5 bis 2 Gew.-%, bezogen
auf die fertigen antimikrobiellen Zusammensetzungen, eingesetzt
werden.
-
Geeignete
Lösungsvermittler sind Natriumtoluolsulphonat, Natriumcumolsulphonat,
Natriumxylolsulphonat, Alkanphosphonsäuren und Alkenyldicarbonsäuren
sowie deren Anhydride.
-
Als
Kältestabilisatoren können alle üblichen
für diesen Zweck einsetzbaren Stoffe fungieren. Beispielhaft
seien Harnstoff, Glycerin und Propylenglykol genannt. Wasserstoffperoxid
kann jedes anorganische Peroxid sein, das in wässriger
Lösung Wasserstoffperoxid freisetzt, wie etwa Natriumperborat
(Monohydrat und Tetrahydrat) und Natriumpercarbonat.
-
Als
Entschäumer eignen sich Fettsäurealkylesteralkoxylate;
Organopolysiloxane wie Polydimethylsiloxane und deren Gemische mit
mikrofeiner, gegebenenfalls silanierter Kieselsäure; Paraffine;
Wachse und Mikrokristallinwachse und deren Gemische mit silanierter
Kieselsäure. Vorteilhaft sind auch Gemische verschiedener Schauminhibitoren,
beispielsweise solche aus Silikonöl, Paraffinöl
und/oder oder Wachsen.
-
Als
Puffer kommen alle üblichen Säuren und deren Salze
in Frage. Vorzugsweise genannt seien Phosphatpuffer, Carbonatpuffer,
Zitratpuffer.
-
Als
Netzmittel können Alkoholethoxylate/-propoxylate verwendet
werden. Des Weiteren enthalten die erfindungsgemäßen
Mischungen vorzugsweise Neutralisationsmittel und Stellmittel zum
Einstellen der Mittel auf eine Viskosität von 100 bis 2000
mPas, bevorzugt von ca. 600 mPas. Bevorzugte Stellmittel sind anorganische
Salze, besonders bevorzugt Ammonium- oder Metallsalze, insbesondere
von Halogeniden, Oxiden, Carbonaten, Hydrogencarbonaten, Phosphaten,
Sulfaten und Nitraten, insbesondere Natriumchlorid. Als Neutralisationsmittel
bevorzugt sind NaOH und KOH.
-
Als
Elektrolyt können die erfindungsgemäßen
antimikrobiellen Zusammensetzungen anorganische und organische Salze
enthalten. Geeignet sind Alkali-, Erdalkali-, Metall- oder Ammoniumhalogenide,
-nitrate, -phosphate, -carbonate, -hydrogencarbonate, -sulfate,
-silikate, acetate, -oxide, -citrate oder -polyphosphate. Bevorzugt
eingesetzt werden beispielsweise CaCl2,
MgCl2, LiCl, KCl, NaCl, K2SO4, K2CO3,
MgSO4, Mg(NO3)2, ZnCl2, ZnO, MgO,
ZnSO4, CuSO4, Cu(NO3)2.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen enthalten die erfindungsgemäßen
antimikrobiellen Zusammensetzungen Phosphate, insbesondere Natriumhydrogenphosphat
und Natriumdihydrogenphosphat.
-
Als
organische Salze kommen Ammonium- oder Metallsalze, bevorzugt der
Glykolsäure, Milchsäure, Zitronensäure,
Weinsäure, Mandelsäure, Salicylsäure,
Ascorbinsäure, Brenztraubensäure, Fumarsäure,
Retinoesäure, Sulfonsäuren, Benzoesäure,
Kojisäure, Fruchtsäure, Äpfelsäure,
Gluconsäure, Galacturonsäure in Betracht. Als
Elektrolyt können die Zusammensetzungen auch Mischungen
verschiedener Salze enthalten.
-
Die
erfindungsgemäßen antimikrobiellen Zusammensetzungen
können Elektrolyte in Mengen von 0,01 bis 50 Gew.-%, bevorzugt
0,1 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,5 bis 10 Gew.-%, bezogen
auf die antimikrobiellen Zusammensetzungen enthalten.
-
Als
Sequestriermittel eignen sich beispielsweise Natriumtripolyphosphat
(STPP), Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA), deren Salze,
Nitrilotriessigsäure (NTA), Polyacrylat, Phosphonat, beispielsweise
1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure (HEDP), Salze von Polyphosphorsäuren,
wie Ethylendiamintetramethylenphosphonsäure (EDTMP) und
Diethylentriaminpentamethylenphosphonsäure (DTPMP), Oxalsäure,
-salz, Zitronensäure, Zeolith, Carbonate und Polycarbonate.
-
Als
Komplexbildner kommen Phosphonate, Aminophosphonate und Aminocarboxylate
in Betracht.
-
Die
erfindungsgemäßen antimikrobiellen Zusammensetzungen
werden bevorzugt zur Konservierung von Farben, Lacken, Druckerfarben,
Kühlschmierstoffen, Metallbearbeitungshilfsmitteln, Pflanzenschutzformulierungen,
Bauchemikalien und Baustoffen, wie Abdichtmittel, Fugenmaterial
und Bindemittel, sowie Klebstoffen und Polymeremulsionen eingesetzt.
-
Die
erfindungsgemäßen antimikrobiellen Zusammensetzungen
können unmittelbar oder in Verdünnung als Desinfektionsmittel
verwendet werden, insbesondere im Hygiene- und Sanitärbereich.
Sie wirken bereits in sehr geringen Konzentrationen desinfizierend
in Wasch- und Reinigungsmitteln, insbesondere in Waschmitteln, in
Geschirrspülmitteln und in Reinigungsmitteln für
harte Oberflächen, sowie in kosmetischen Produkten, sowohl
in rinse off als auch in leave an Produkten.
-
Die
erfindungsgemäßen antimikrobiellen Zusammensetzungen
Mittel können darüber hinaus in Beschichtungsmaterialien
für Oberflächen eingearbeitet werden, wie z. B.
keramischen Materialien, Kunststoffe, Holz, Beton, Putz, Anstrichmittel
oder Anstrichfarben. Oberflächen, die mit solchen Beschichtungsmaterialien beschichtet
werden, werden dadurch biozid ausgerüstet.
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Des
Weiteren werden die erfindungsgemäßen antimikrobiellen
Zusammensetzungen in Verpackungsmaterialien, beispielsweise Folien,
Papier verwendet, um eine Keimfreiheit der Materialien zu gewährleisten.
-
Eine
weitere Verwendung der erfindungsgemäßen antimikrobiellen
Zusammensetzungen ist die antimikrobielle Ausrüstung von
Textilien, Leder, Vliesmaterialien und Binden.
-
Die
erfindungsgemäßen antimikrobiellen Zusammensetzungen
werden in solchen Mengen zur Anwendung gebracht, dass das behandelte
Substrat oder das behandelte Endprodukt 5–1000 ppm, bevorzugt 10
bis 600 ppm, besonders bevorzugt 20 bis 80 ppm an bioziden Wirksubstanzen
enthält.
-
Formulierungen,
enthaltend die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
besitzen bevorzugt einen pH-Wert von 1 bis 13.,
-
Formulierungen,
enthaltend die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
wobei die Zusammensetzung Isothiazolin und ein wasserlösliches,
nicht-geträgertes Silbersalz enthält, besitzen
bevorzugt einen pH-Wert im Bereich von 5 bis 13, bevorzugt 7 bis
12, besonders bevorzugt 8 bis 10.
-
Formulierungen,
enthaltend die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
wobei die Zusammensetzung Isothiazolin und eine geträgerte
Silberverbindung enthält, besitzen bevorzugt einen pH-Wert
im Bereich von 5 bis 13, bevorzugt 7 bis 12, besonders bevorzugt
8 bis 10.
-
Erfindungswesentlich
ist die synergistische Wirkung der Kombination von Silber und/oder
Silberverbindung und/oder geträgertem Silber bzw. Silberverbindung
und Bioziden aus der Gruppe der Isothiazoline, sowie die gute Lichtstabilität
der Zusammensetzungen.
-
Des
Weiteren erfindungswesentlich ist die Steigerung der bioziden Wirkung
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Gegenwart
eines oder mehrerer Additive, insbesondere eines Dispergiermittel,
bevorzugt von Polynaphthalinsulfonat, Naphthalinsulfonat, Alkylsulphosuccinat,
insbesondere Natrium-dioctylsulfosuccinat.
-
Die
biozide Wirkung der erfindungsgemäßen antimikrobiellen
Zusammensetzungen bleibt auch bei Lagerbedingungen im Temperaturbereich
von bis +50°C und über mehrere Monate hinweg erhalten.
Eine Verfärbung der Produkte unter Lichteinwirkung, enthaltend
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen unterbleibt.
-
Die
spontane antimikrobielle Wirkung der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung, enthaltend Silber oder eine oder mehrere Silberverbindung/en
und ein oder mehrere Isothiazolin/e ist wesentlich stärker
als die der einzelnen Bestandteile, appliziert in gleichen Konzentrationen.
Während bei einer Einwirkzeit von ca. 2 Stunden mit den
erfindungsgemäßen Kombinationsprodukten eine nahezu
vollständige Abtötung von Mikroorganismen erreicht
wird, kann sowohl mit den Silberverbindungen als auch mit den Isothiazolinen
alleine dieses Ergebnis nicht erzielt werden.
-
Ein
weiterer überraschender Vorteil der Erfindung ist die überragende
Farbstabilität der Zusammensetzungen aus Silber bzw. Silberverbindung
und einem oder mehreren Isothiazolin/en.
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind bei tiefen
und hohen Temperaturen und unter dem Einfluss von Licht über
mehrere Monate stabil und können in fester Form oder auch
in Kombination mit einem geeigneten Medium, beispielsweise Wasser,
flüssige Kohlenwasserstoffe, beispielsweise Ethanol oder
Isopropanol, bevorzugt als Dispersionen dargeboten werden.
-
Beispiele
-
Die
nachfolgenden Beispiele dienen der näheren Erläuterung
der Erfindung. Alle Prozentangaben sind Gewichtsprozente, sofern
nichts anderes angegeben ist.
-
Folgende
Biozidzusammensetzungen wurden verwendet:
-
Zusammensetzung 1
-
- AgCl auf TiO2, 10%ige Dispersion
mit 10% Natrium-Dioctylsulfosuccinat
-
Zusammensetzung 2
-
- AgCl auf TiO2, 100% Feststoff
-
Zusammensetzung 3
-
- AgCl auf TiO2, mit TiO2 verdünnt,
100%iger Feststoff
-
Zusammensetzung 4
-
- Benzoisothiazolin, ca. 75%ig
-
Zusammensetzung 5
-
- Benzoisothiazolin, 20%ige Dispersion
-
Zusammensetzung 6
-
- Benzoisothiazolin, 33%ige Dispersion
-
Zusammensetzung 7
-
- Benzisothiazolin, 9,5%ige Lösung
-
Beispiel 1: Geschwindigkeitsrate der antimikrobiellen
Wirkung von Ag-Salz/BIT
-
(Kill-Kinetik-Messung nach der Clariant-Methode)
der Zusammensetzung Ag/BIT im Vergleich zu den einzelnen Bioziden
AgCl, AgNO3, Zusammensetzung 1 und Zusammensetzung
5
-
Reagentien:
-
0,1 M Phosphatpuffer
-
- a) Na2HPO4 7H2O 53,65 g in 1000 ml Wasser
- b) NaH2PO4 2
H2O 18,07 g in 500 ml Wasser
900 ml
Phosphatpuffer pH 7,0:
600 ml H2O dest.
+ 117 ml (b) + 183 ml (a)
-
Bakterien
Staphylococcus
aureus | DSM
799 | eq.:
NCTC 10788 |
Pseudomonas
aeruginosa | DSM
1128 | eq.:
NCIMB 8026 |
E-Coli | DSM
682 | eq.:
NCIMB 8545 |
Enterobacter
aerogenes | NCIMB
10102 | |
-
Die
Bakterien wurden auf einem Caso-Agar gezüchtet.
-
Probe 1
-
Beschreibung der Kill-Kinetik-Messung
nach der Clariant-Methode
-
Nachdem
die Bakterien 24 Stunden auf dem Nährboden (Caso-Agar)
verweilten werden 10 ml des 0,1 M Phosphatpuffers dazugegeben und
20 Sekunden lang mit einem Vortex Mischer vermischt; auf 1 ml dieser Lösung
gibt man 9 ml der 0,1 M Pufferlösung; dieser Lösung
werden wiederum 1 ml entnommen und 9 ml 0,1 M Phosphatpuffer zugegeben.
Die so erhaltene Lösung ist das Inoculum mit dem die Testreihe
durchgeführt wird.
Probe
1: | 19
ml von 0,1 M Phosphatpuffer + 1 ml Inoculum |
Probe
2: | Probe
1 + 80 ppm (Ag + BIT, 1:1) + 500 ppm Natriumdioctylsulfosuccinat |
Probe
3: | Probe
1 + 80 ppm (Ag + BIT, 1:1) |
Probe
4: | Probe
1 + 80 ppm (Ag + BIT, 1:2) |
Probe
5: | Probe
1 + 80 ppm (Ag + BIT, 2:1) |
Probe
6: | Probe
1 + 80 ppm Zusammensetzung 2 |
Probe
7: | Probe
1 + 80 ppm Zusammensetzung 5 |
Probe
8: | Probe
1 + Ag NO3 (80 ppm Ag) |
Probe
9: | Probe
1 + AgCl (80 ppm Ag) |
Probe
10: | Probe
1 + 80 ppm (Ag + BIT, 10:1) |
Probe
11: | Probe
1 + 80 ppm (Ag + BIT, 100:1) |
Probe
12: | Probe
1 + 80 ppm (Ag + BIT, 1:10) |
Probe
13: | Probe
1 + 80 ppm (Ag + BIT, 1:100) |
-
Die
für die vorstehenden Proben gemachten Konzentrationsangaben
beziehen sich jeweils auf elementares Silber und reines (d. h. nicht
salzförmiges) BIT. So wurden beispielsweise in Probe 4
Ag NO3 und BIT so gemischt, dass die Mitschung
26,7 ppm Ag, berechnet als Element, und 53,3 ppm BIT, berechnet
als reine Substanz enthielt.
-
Die
Keimzahl wurde jeweils zu Beginn (0 h), nach 0,5 h, 1 h; 2 h; 3
h; 5 h; 7 h und 24 h nach der TVC-Methode European Pharmakopoeia
2.6.12 ermittelt. Tab.1: Keimzahlen in Abhängigkeit
von der Zeit
Probe/h | 0 | 0,5 | 1 | 2 | 3 | 5 | 7 | 24
h |
1 | 2,2E+07 | 2,0E+07 | 2,2E+07 | 2,0E+07 | 4,0E+07 | 1,0E+08 | 1,0E+08 | > 1,0E+08 |
2 | 2,2E+07 | 1,8E+05 | 1,8E+04 | 1,0E+01 | 1,0E+01 | 1,0E+01 | 1,0E+01 | < 10 |
3 | 2,2E+07 | 4,0E+06 | 1,4E+06 | 3,4E+05 | 2,0E+04 | 5,6E+03 | 3,7E+02 | < 10 |
4 | 2,2E+07 | 3,6E+06 | 2,8E+06 | 1,4E+03 | 2,7E+02 | 5,0E+01 | 1,0E+01 | < 10 |
5 | 2,2E+07 | 4,0E+06 | 3,2E+06 | 7,0E+05 | 4,8E+04 | 3,0E+04 | 4,0E+03 | < 10 |
6 | 1,4E+06 | 6,0E+05 | 4,8E+05 | 2,0E+05 | 1,0E+05 | 8,0E+04 | 8,0E+04 | 2,8E+02 |
7 | 1,4E+06 | 5,6E+05 | 5,0E+05 | 3,6E+05 | 3,6E+05 | 3,6E+05 | 3,2E+05 | 4,0E+03 |
8 | 1,4E+06 | 4,0E+05 | 4,0E+05 | 3,7E+05 | 1,4E+05 | 7,0E+04 | 4,0E+04 | 2,4E+02 |
9 | 1,4E+06 | 8,0E+05 | 4,0E+05 | 2,0E+05 | 1,2E+05 | 8,0E+04 | 5,2E+04 | 1,0E+02 |
10 | 1,6E+06 | 6,0E+05 | 6,0E+04 | 6,8E+04 | 2,2E+04 | 6,0E+03 | 6,0E+03 | 1,7E+02 |
11 | 1,6E+06 | 6,4E+05 | 4,0E+05 | 1,0E+05 | 3,4E+04 | 4,4E+03 | 2,2E+03 | < 10 |
12 | 1,6E+06 | 3,2E+05 | 2,4E+04 | 1,0E+01 | 1,0E+01 | 1,0E+01 | 1,0E+01 | < 10 |
13 | 1,6E+06 | 3,6E+05 | 2,0E+05 | 3,2E+03 | 6,0E+01 | 1,0E+01 | 1,0E+01 | < 10 |
-
Benzoisothiazolin
(Probe 7) alleine entfaltet erst nach vielen Stunden seine antimikrobielle
Wirkung, die Effizienz der Silberionen (Probe 8 und 9) ist in den
ersten Stunden mäßig. Die Kombination der beiden Wirksubstanzen
Ag und BIT führt zu einer synergistischen Wirkung, die
bereits nach 1 bis 2 Stunden Einwirkdauer auf die Mikroorganismen
zum Tragen kommt. Eine weitere signifikante Steigerung der Wirksamkeit
wird durch Zugabe des Dispergiermittels Natrium-dioctylsulfosuccinat
erzielt (Probe 2).
-
Beispiel 2: Geschwindigkeitsrate der antimikrobiellen
Wirkung von geträgertem Silber/BIT
-
(Kill-Kinetik-Messung nach der Clariant-Methode)
von Silber-BIT-Mischungen im Vergleich zu den einzelnen Bioziden
Silber und BIT
-
Reagentien:
-
0,1 M Phosphatpuffer
-
- a) Na2HPO4 7H2O 53,65 g in 1000 ml Wasser
- b) NaH2PO4 2H2O 18,07 g in 500 ml Wasser
900 ml Phosphatpuffer
pH 7,0:
600 ml H2O dest. + 117 ml (b)
+ 183 ml (a)
-
Bakterien
Staphylococcus
aureus | DSM
799 | eq.:
NCTC 10788 |
Pseudomonas
aeruginosa | DSM
1128 | eq.:
NCIMB 8026 |
E-Coli | DSM
682 | eq.:
NCIMB 8545 |
Enterobacter
aerogenes | NCIMB
10102 | |
-
Die
Bakterien werden auf einem Caso-Agar gezüchtet.
-
Probe 1
-
Nachdem
die Bakterien 24 Stunden auf dem Nährboden (Caso-Agar)
verweilten werden 10 ml des 0,1 M Phosphatpuffers dazugegeben und
20 Sekunden lang mit einem Vortex Mischer vermischt; auf 1 ml dieser Lösung
gibt man 9 ml der 0,1 M Pufferlösung; dieser Lösung
werden wiederum 1 ml entnommen und 9 ml 0,1 M Phosphatpuffer zugegeben.
Die so erhaltene Lösung ist das Inoculum mit dem die Testreihe
durchgeführt wird.
Probe
1: | 19
ml von 0,1 M Phosphatpuffer + 1 ml Inoculum) |
Probe
2: | Probe
1 + 40 ppm Zusammensetzung 1 + 40 ppm Zusammensetzung 5 |
Probe
3: | Probe
1 + 60 ppm Zusammensetzung 1 + 20 ppm Zusammensetzung 5 |
Probe
4: | Probe
1 + 20 ppm Zusammensetzung 1 + 60 ppm Zusammensetzung 5 |
Probe
5: | Probe
1 + 80 ppm Zusammensetzung 1 |
Probe
6: | Probe
1 + 40 ppm Zusammensetzung 1 |
Probe
7: | Probe
1 + 80 ppm Zusammensetzung 5 |
-
Die
Keimzahl wurde jeweils zu Beginn (0 h), nach 0,5 h, 1 h; 2 h; 3
h; 5 h; 7 h und 24 h nach der TVC-Methode European Pharmakopoeia
2.6.12 ermittelt. Tab.2: Keimzahlen in Abhängigkeit
von der Zeit
Probe | 0
h | 0.5
h | 1
h | 2
h | 3
h | 5
h | 7
h | 24
h |
1 | 2.0E+06 | 1.6E+06 | 1.6E+06 | 2.4E+06 | 1.0E+07 | 2.4E+07 | 5.2E+07 | > 1.0E+8 |
2 | 1.8E+06 | 1.2E+05 | 1.6E+03 | 1.0E+01 | 1.0E+01 | 1.0E+01 | 1.0E+01 | < 10 |
3 | 1.8E+06 | 2.4E+05 | 2.0E+04 | 1.0E+03 | 4.8E+02 | 1.0E+01 | 1.0E+01 | < 10 |
4 | 1.8E+06 | 1.2E+05 | 6.0E+03 | 1.0E+01 | 1.0E+01 | 1.0E+01 | 1.0E+01 | < 10 |
5 | 2.0E+06 | 8.0E+05 | 4.8E+05 | 8.0E+03 | 2.4E+04 | 6.0E+2 | 1.0E+01 | < 10 |
6 | 2.0E+06 | 6.0E+05 | 3.2E+05 | 8.0E+04 | 6.0E+04 | 1.4E+04 | 4.0E+02 | < 10 |
7 | 1.8E+06 | 1.6E+06 | 1.8E+06 | 8.0E+05 | 6.0E+05 | 6.6E+05 | 4.2E+05 | < 10 |
-
Benzoisothiazolin
alleine entfaltet erst nach vielen Stunden seine antimikrobielle
Wirkung, die Effizienz der Silberionen ist in den ersten Stunden
mäßig. Die Kombination der beiden Wirksubstanzen
Silber und BIT führt zu einer synergistischen Wirkung,
die bereits nach 1 bis 2 Stunden Einwirkdauer auf die Mikroorganismen zum
Tragen kommt.
-
-
Tabelle 4 pH-Abhängigkeit des
Silber-BIT
-
Es
wurde Silbernitrat vorgelegt und BIT im Verhältnis 1:2
zugesetzt. Diese Mischung hatte zunächst einen pH-Wert
von 10. Der Ansatz wurde geteilt und die Proben mit Salpetersäure
bzw. Natronlauge auf die nachfolgend angegebenen pH-Werte eingestellt.
pH-Wert | Farbe
(nach 2 Wochen)** | Größe
der Teilchen | Volumen
% nach Absetzen | Sedimentationsgeschwindigkeit |
2 | rot-braun | große
Flocken | 45% | wenige
Minuten |
4 | hellbraun-grau | große
Flocken | 70% | wenige
Minuten |
6 | hellgelb | große
Flocken | 90% | wenige
Minuten |
7 | weiß | kleine
Flocken | 15% | eine
Stunde |
8 | weiß | sehr
feine Teilchen | 15% | 6
Stunden |
10 | weiß | sehr
feine Teilchen | 8% | 24
Stunden * |
13 | weiß | sehr
feine Teilchen | 15% | eine
Stunde |
- *Nach 24 Stunden waren über 90%
der Ausfällung abgesetzt, ein leichter weißer
Schimmer in der Wasserphase blieb aber noch 3 bis 4 Tage.
- **Die Verfärbungen im sauren pH-Bereich traten in den
ersten 24 Stunden ein, veränderten sich danach nicht mehr.
-
Formulierungsbeispiele:
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Beispiel 3:
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- 10,0% Zusammensetzung 1
- 45,0% Zusammensetzung 5
- 0,4% Xanthan gum
- 44,6% Wasser
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Herstellung
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Zusammensetzung
5 in Wasser vorlegen, unter Rühren (Ultra Turrax) eine
wässrige Dispersion aus Zusammensetzung 1 zugeben, in einer
Perlmühle vermahlen und mit Xanthan gum die Viskosität
einstellen.
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Beispiel 4:
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- 20,0% Zusammensetzung 1 (0,4% Silberverbindung als Wirksubstanz)
- 9,1% Zusammensetzung 6 (3% Wirksubstanz)
- 0,4% Xanthan gum
- 70,5% Wasser
-
Herstellung
-
Zusammensetzung
6 in Wasser vorlegen, unter Rühren (Ultra Turrax) Zusammensetzung
1 zugeben, in einer Perlmühle vermahlen und mit Xanthan
gum die Viskosität einstellen.
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Beispiel 5:
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- 30,0% Zusammensetzung 1 (0,6% Silberverbindung als Wirksubstanz)
- 10,5% Zusammensetzung 7 (1% Wirksubstanz)
- 0,4% Xanthan gum
- 59,1% Wasser
-
Herstellung
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Zusammensetzung
7 vorlegen, Zusammensetzung 1 in Wasser dispergieren unter Rühren
zur Lösung von Zusammensetzung 7 (Ultra Turrax) zugeben
und mit Xanthan gum die Viskosität einstellen.
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Beispiel 6:
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- 1,0% Zusammensetzung 2
- 15,0% Zusammensetzung 5
- 1,5% Dioctylsulfosuccinat
- 0,4% Xanthan gum
- 82,1% Wasser
-
Herstellung
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Dioctylsulfosuccinat
in Wasser vorlegen, unter Rühren (Ultra Turrax) Zusammensetzung
5 und Zusammensetzung 1 zugeben, in einer Perlmühle vermahlen
und mit Xanthan gum die Viskosität einstellen.
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Beispiel 7:
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- 3,0% Zusammensetzung 2
- 2,7% Zusammensetzung 4
- 2,0% Dioctylsulfosuccinat
- 0,4% Xanthan gum
- 91,1% Wasser
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Herstellung
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Dioctylsulfosuccinat
in Wasser vorlegen und unter Verwendung eines Ultra Turrax zuerst
Zusammensetzung 4 anschließend Zusammensetzung 2 dispergieren,
in der Perlmühle vermahlen und mit Xanthan gum die Viskosität
einstellen.
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Beispiel 8:
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- 10,0% Zusammensetzung 3
- 15,0% Zusammensetzung 4
- 1,5% Polynaphthalinsulfonat
- 0,4% Xanthan gum
- 82,1% Wasser
-
Herstellung
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Polynaphthalinsulfonat
in Wasser vorlegen und unter Verwendung eines Ultra Turrax zuerst
Zusammensetzung 4 anschließend Zusammensetzung 3 dispergieren,
in der Perlmühle vermahlen und mit Xanthan gum die Viskosität
einstellen.
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Beispiel 9:
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- 10,0% Zusammensetzung 1
- 15,0% Zusammensetzung 5
- 1,0% Polynaphthalinsulfonat
- 1,5% Dioctylsulfosuccinat
- 0,4% Xanthan gum
- 72,1% Wasser
-
Herstellung
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Polynaphthalinsulfonat
und Dioctylsulfosuccinat in Wasser vorlegen und unter Verwendung
eines Ultra Turrax zuerst Zusammensetzung 5 anschließend
Zusammensetzung 1 dispergieren, in der Perlmühle vermahlen
und mit Xanthan gum die Viskosität einstellen.
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Beispiel 10:
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- 10,0% Zusammensetzung 3
- 4,0% Zusammensetzung 4
- 0,5% Polynaphthalinsulfonat
- 85,5% Titandioxid
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Beispiel 11:
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- 10,0% Zusammensetzung 3
- 4,0% Zusammensetzung 40,5% Polynaphthalinsulfonat
- 1,0% Natriumdihydrogenphosphat
- 84,5% Titandioxid
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Beispiel 12:
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- 20,0% Zusammensetzung 1
- 9,1% Zusammensetzung 6
- 2,0% Dinatriumhydrogenphosphat/Natriumdihydrogenphosphat 3:1
- 0,4% Xanthan gum
- 68,5% Wasser
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 116865
A [0005]
- - EP 190504 A [0005]
- - EP 251783 A [0006, 0024]
- - EP 734651 A [0006]
- - US 6641829 A [0006]
- - US 6461386 A [0006]
- - US 6454813 A [0006]
- - US 6444726 A [0006]
- - WO 01/00021 A [0009]
- - EP 1382248 A [0010]
- - EP 1060142 A [0062]
- - EP 1028129 A [0062]
- - EP 1116733 A [0062]