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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umwandlung von
thermischer Energie in mechanische Arbeit oder umgekehrt mittels
eines thermodynamischen Kreisprozesses sowie thermodynamische Maschinen,
welche nach diesem Verfahren betrieben werden.
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Aus
der Thermodynamik sind Kreisprozesse als eine Abfolge von Zustandsänderungen
eines Arbeitsmediums, wie einer Flüssigkeit, eines Dampfes, eines
Gases oder allgemein eines Fluids, bekannt. Dabei laufen die Zustandsänderungen
periodisch ab, so dass immer wieder ein Anfangszustand des thermodynamischen
Systems erreicht wird, welcher sich durch bestimmte Zustandsgrößen des
Arbeitsmediums auszeichnet. Zu diesen gehören unter anderem Druck, Temperatur,
Enthalpie oder dergleichen. Von den Zustandsgrößen eines Kreisprozesses zu
unterscheiden sind die so genannten Prozessgrößen Wärme und Arbeit, da sie nicht
vom Zustand eines thermodynamischen Systems zum angegebenen Zeitpunkt
sondern von seiner gesamten Vorgeschichte abhängen.
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In
der Technik dienen Kreisprozesse meist zur Umwandlung von thermischer
Energie oder Wärme
in mechanische Arbeit (rechtsläufiger
Kreisprozess), beispielsweise in Verbrennungsmotoren, oder zum Heizen
bzw. Kühlen
durch das Aufwenden mechanischer Arbeit, beispielsweise in Wärmepumpen oder
beim Kühlschrank
(linksläufiger
Kreisprozess).
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Um
die Effizienz verschiedener Kreisprozesse vergleichen zu können, lässt sich
der Wirkungsgrad einer thermodynamischen Maschine definieren, beispielsweise
indem eine bei einer Wärmekraftmaschine
zur Verfügung
stehende Nutzarbeit ins Verhältnis
gesetzt wird zu der im Prozessverlauf insgesamt zuzuführenden
Wärme.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art und eine entsprechende thermodynamische Maschine zu
entwickeln, welche sich durch einen besonders günstigen Wirkungsgrad auszeichnen.
Dabei existieren natürlich
gewisse Grenzen, da es aus Gründen
der Energiehaltung prinzipiell nicht möglich ist, beispielsweise eine
Wärmekraftmaschine
mit einem Wirkungsgrad > 1
zu konstruieren.
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Die
Erfindung löst
die Aufgabe durch ein Verfahren entsprechend dem Patentanspruch
1, durch eine thermodynamische Maschine mit den Merkmalen des Patentanspruchs
28 und durch eine Maschine mit den Merkmalen des Patentanspruchs
33. Vorteilhafte Weiterbildungen sind jeweils Gegenstand von Unteransprüchen, deren
Wortlaut hiermit durch ausdrückliche
Bezugnahme in die Beschreibung aufgenommen wird, um unnötige Textwiederholungen zu
vermeiden.
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Erfindungsgemäß vorgeschlagen
wird ein Verfahren zur Umwandlung von thermischer Energie in mechanische
Arbeit oder umgekehrt mittels eines thermodynamischen Kreisprozesses
an einem System mit einem kompressiblen Arbeitsmedium, wobei das
Verfahren ausgehend von einem Anfangszustand, in dem sich das Arbeitsmedium
im Wesentlichen in einem thermischen Gleichgewicht mit einer Umgebung
des Systems befindet, zumindest nachstehende Verfahrensschritte
beinhaltet:
- 1.1) Bewirken einer Störung des
Systems, im Falle der Umwandlung von thermischer Energie in mechanische
Arbeit bei Abfuhr mechanischer Arbeit, wobei in dem Arbeitsmedium
wenigstens ein erster Bereich und wenigstens ein von dem ersten Bereich
unterscheidbarer zweiter Bereich definiert ist, welche mechanisch
und wärmetechnisch selektiv
gekoppelt sind, wobei das Arbeitsmedium in dem ersten Bereich als
ein primäres
Arbeitsmedium vorliegt, welches sich in wenigstens einer thermodynami schen
Eigenschaft oder einem thermodynamischen Zustand von dem Arbeitsmedium
in dem zweiten Bereich unterscheidet, welches als ein sekundäres Arbeitsmedium
vorliegt;
- 1.2) insbesondere durch die Störung in dem Verfahrensschritt
1.1), Bewirken einer Temperaturdifferenz zwischen dem primären Arbeitsmedium und
dem sekundären
Arbeitsmedium sowie eines zumindest teilweisen Wärmeübergangs zum Ausgleichen der
Temperaturdifferenz zwischen dem primären Arbeitsmedium und dem sekundären Arbeitsmedium;
- 1.3) Bewirken einer Zufuhr thermischer Energie, insbesondere
aus der Umgebung, zu mindestens einem der beiden Arbeitsmedien;
- 1.4) Rückführen des
Systems im Wesentlichen in seinen Anfangszustand, im Falle der Umwandlung
von mechanischer Arbeit in thermische Energie bei Abgabe thermischer
Energie durch das gemäß dem Verfahrensschritt
1.3) andere der beiden Arbeitsmedien;
- 1.5) gegebenenfalls Wiederholen der vorgenannten Verfahrensschritte
1.1)–1.4).
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Eine
erste erfindungsgemäße thermodynamische
Maschine zum Umwandeln von thermischer Energie in mechanische Arbeit
(Wärmekraftmaschine)
mittels eines thermodynamischen Kreisprozesses gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
umfasst gemäß Patentanspruch
28 einen ersten Bereich, der das primäre Arbeitsmedium enthält, und
einen zweiten Bereich, der das sekundäre Arbeitsmedium enthält, wobei
die Bereiche mechanisch und wärmetechnisch
selektiv gekoppelt sind, so dass zwischen den Bereichen zumindest
phasenweise ein ausgleichender, insbesondere masseloser Wärmeübergang
ermöglicht
ist, wobei in Wirkverbindung mit dem ersten Bereich und/oder dem
zweiten Bereich Mittel zum Abführen
der mechanischen Arbeit vorgesehen sind, und wobei der zweite Bereich
und/oder der erste Bereich zum zumindest phasenweisen Aufnehmen
von Wärme
aus der Umgebung und/oder von einer zusätzlichen Wärmequelle ausgebildet ist.
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Eine
zweite erfindungsgemäße thermodynamische
Maschine zum Umwandeln von mechanischer Arbeit in thermische Energie
mittels eines thermodynamischen Kreisprozesses nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
umfasst:
- – eine
Störeinrichtung,
insbesondere mit einem innen konturierten Rohrabschnitt, zum Bewirken der
Störung
gemäß dem Verfahrensschritt
1.1), insbesondere beim Einleiten des Arbeitsmediums in die Störeinrichtung,
so dass sich in dem Arbeitsmedium der erste Bereich und der zweite
Bereich ausbilden, welche mechanisch und wärmetechnisch selektiv gekoppelt
sind, wobei das Arbeitsmedium in dem ersten Bereich als das primäre Arbeitsmedium
vorliegt, welches sich in wenigstens einer thermodynamischen Eigenschaft oder
einem thermodynamischen Zustand von dem sekundären Arbeitsmedium in dem zweiten Bereich
unterscheidet;
- – eine
Einrichtung, insbesondere diejenige zum Bewirken der Störung, zum
Bewirken einer Temperaturdifferenz zwischen dem primären Arbeitsmedium
und dem sekundären
Arbeitsmedium sowie eines zumindest teilweisen Wärmeübergangs zum Ausgleichen der
Temperaturdifferenz zwischen dem primären Arbeitsmedium und dem sekundären Arbeitsmedium;
- – eine
Einrichtung zum Bewirken einer Zufuhr thermischer Energie, insbesondere
aus der Umgebung, zu einem der beiden Arbeitsmedien;
- – eine
Rückführeinrichtung
zum Rückführen des Systems
im Wesentlichen in seinen Anfangszustand bei Abgabe thermischer
Energie durch das andere der beiden Arbeitsmedien.
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Die
vorstehend genannte Einrichtung zum Bewirken der Zufuhr thermischer
Energie kann eine Trenneinrichtung zum wärmetechnischen Trennen der
beiden Bereiche umfassen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich in neuartiger Weise insbesondere dadurch aus, dass
es mit einem primären
Arbeitsmedium und mit einem sekundären Arbeitsmedium arbeitet,
wobei die beiden Arbeitsmedien selektiv thermodynamisch, d. h. mechanisch
und wärmetechnisch
Wechselwirken.
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Das
primäre
Arbeitsmedium und das sekundäre
Arbeitsmedium müssen
in diesem Zusammenhang nicht als getrennte und/oder chemisch-molekular
unterscheidbare Arbeitsmedien vorliegen. Insbesondere kann im Anfangszustand
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ein einziges, homogenes Arbeitsmedium vorliegen, in welchem sich
erst durch die Störung
gemäß dem Verfahrensschritt
1.1) bestimmte, zeitlich und/oder räumlich unterscheidbare Bereiche ausbilden,
in denen das Arbeitsmedium dann als primäres bzw. sekundäres Arbeitsmedium
vorliegt, wobei sich das primäre
Arbeitsmedium und das sekundäre
Arbeitsmedium in wenigstens einer thermodynamischen Eigenschaft
oder einem thermodynamischen Zustand unterscheiden, d. h. es liegt
eine entsprechende Phasengrenze vor. Im Zuge des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht das Arbeitsmedium somit in Folge der Störung aus mindestens zwei Arbeitsmedien
unterschiedlicher Eigenschaft, wozu es auch ausreicht, wenn zu diesem
Zeitpunkt die Eigenschaften der Medien sich allein dadurch unterscheiden,
dass durch wenigstens eine Zustandsänderung ein Zustandsunterschied
zwischen den Medien erzeugt wurde.
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Bei
der genannten Zustandsänderung
muss es sich um keine rein klassische, einfache Zustandsänderung
handeln. Vielmehr kann diese auch aus mehreren zeitlich und/oder
räumlich
kombinierten, interaktiven Zustandsänderungen gebildet sein, welche
miteinander in Wechselwirkung stehen. Solche kombinierten Zustandsänderungen
entsprechen also klassischen Zustandsänderungen (z. B. rein isentropen
Zustandsänderungen),
welche parallel und interaktiv ablaufen.
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Der
weiter oben eingeführte
Begriff „selektiv” bedeutet
im Kontext dieser Beschreibung, dass die genannte Wechselwirkung
nicht dauerhaft, ständig und/oder
unkontrolliert erfolgt, sondern dass bestimmte aktive und/oder passive
Steuerungsmechanismen vorgesehen sind, um die genannte Wechselwirkung
gezielt zu ermöglichen
bzw. zu unterbinden.
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In
einfachster Weise erfolgt die genannte selektive Wechselwirkung
zwischen den Arbeitsmedien dadurch, dass sich Druckänderungen
des einen Arbeitsmediums selektiv auf den Druck bzw. das Volumen
des jeweils anderen Arbeitsmediums auswirken, dass also beispielsweise
das eine Arbeitsmedium komprimiert wird, wenn sich das andere Arbeitsmedium
ausdehnt. Andere thermodynamische Wechselwirkungen zwischen den
Arbeitsmedien sind in diesem Zusammenhang beispielsweise der Wärmeübergang
von einem Medium auf das andere oder dergleichen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich nun durch bestimmte Verfahrensschritte aus, auf die
weiter oben bereits hingewiesen wurde. Es wird eine Störung des
Systems, das heißt
des kompressiblen Arbeitsmediums bewirkt, welche im Falle der Umwandlung
von thermischer Energie in mechanische Arbeit mit einer Abfuhr mechanischer
Arbeit einhergeht, die zumindest teilweise nutzbar ist, beispielsweise
um eine weitere Maschine anzutreiben oder um mittels eines Generators
eine Umwandlung in elektrische Energie vorzunehmen. In diesem Zusammenhang
ist in dem Arbeitsmedium wenigstens ein erster Bereich und wenigstens
ein von dem ersten Bereich unterscheidbarer zweiter Bereich definiert,
welche mechanisch und wärmetechnisch
selektiv gekoppelt sind. Im Zuge der Realisierung einer Maschine,
welche zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet ist, können
die genannten Bereiche bereits anfänglich als volumetrisch getrennte,
unterscheidbare Bereiche vorliegen. Im Falle einer Strömungsmaschine
ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich, dass die genannten Bereiche
sich erst in Folge der Störung
in dem bzw. aus dem anfänglich
einheitlichen/homogenen Arbeitsmedium ausbilden.
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Erfindungsgemäß liegt
dann das Arbeitsmedium in dem ersten Bereich als so genanntes primäres Arbeitsmedium
vor, welches sich in wenigstens einer thermodynamischen Eigenschaft
oder einem thermodynamischen Zustand von dem Arbeitsmedium in dem
zweiten Bereich unterscheidet, welches als ein so genanntes sekundäres Arbeitsmedium
vorliegt. Es ist in dem Zusammenhang – wie gesagt – nicht
zwingend erforderlich, dass sich das primäre Arbeitsmedium und das sekundäre Arbeitsmedium chemisch-molekular
unterscheiden, solange der angesprochene Unterschied im Bezug auf
wenigstens eine thermodynamische Eigenschaft oder einen thermodynamischen
Zustand gegeben ist.
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Ein
weiterer Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens beinhaltet das
Bewirken einer Temperaturdifferenz zwischen dem primären Arbeitsmedium und
dem sekundären
Arbeitsmedium sowie eines zumindest teilweisen Wärmeübergangs zum Ausgleichen dieser
Temperaturdifferenz. Das Entstehen der Temperaturdifferenz kann
insbesondere durch die Störung
gemäß dem Verfahrensschritt
1.1) bewirkt sein. Die physikalischen Vorgänge zum Bewirken der Temperaturdifferenz
bzw. des ausgleichenden Wärmeübergangs
können
zeitlich parallel ablaufen. Das Vorliegen eines nur teilweisen Wärmeübergangs zum
Ausglei chen der Temperaturdifferenz stellt ein Beispiel für die genannte
Selektivität
der Wechselwirkung zwischen den Arbeitsmedien dar.
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Erfindungsgemäß erfolgt
dann das Bewirken einer Zufuhr thermischer Energie, insbesondere
aus der Umgebung, zu mindestens einem der beiden Arbeitsmedien.
Dies kann zusätzlich
mit einem wärmetechnischen
Trennen der beiden Bereiche verbunden sein.
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Anschließend wird
das System im Wesentlichen in seinem Anfangszustand zurückgeführt, was im
Falle der Umwandlung von mechanischer Arbeit in thermische Energie
mit einer Abgabe thermischer Energie durch das gemäß dem Verfahrensschritt
1.3) andere der beiden Arbeitsmedien verbunden ist, das heißt durch
dasjenige Arbeitsmedium, welchem im Verfahrensschritt 1.3) keine
thermische Energie zugeführt
wurde.
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Das
Aufnehmen und das Abgeben thermischer Energie lässt sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung
nutzen, beispielsweise zu Kühlzwecken bzw.
zu Heizzwecken.
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Die
vorstehend beschriebenen Verfahrensschritte des Kreisprozesses werden
anschließend gegebenenfalls
wiederholt, so dass der Kreisprozess fortlaufend thermische Energie
in mechanische Arbeit umwandelt, oder umgekehrt.
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Das
System kann erfindungsgemäß entweder
als geschlossenes oder als offenes System ausgebildet sein. Beim
geschlossenen System impliziert das Rückführen in den Anfangszustand,
dass das Arbeitsmedium auf sein anfängliches spezifisches Volumen,
das heißt
seinen volumetrischen Ausgangszustand zurückgeführt wird. Das spezifische Volumen
wird in der Einheit m3/kg angegeben.
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Eine
besondere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens, welches vorstehend grundsätzlich beschrieben
wurde, sieht vor, dass das Verfahren technisch-konstruktiv unter
Verwendung einer so genannten Kolbenmaschine realisiert wird, welche
ein geschlossenes System mit jederzeit definierten volumetrischen
Bedingungen darstellt. Das Verfahren zeichnet sich dann in einer entsprechenden
Weiterbildung speziell durch die folgenden Verfahrensschritte aus:
Es
erfolgt zunächst
eine insbesondere isentrope Expansion des primären Arbeitsmediums, wobei mechanische
Arbeit nach außen
abgegeben wird, die wiederum zumindest teilweise nutzbar ist, beispielsweise
um eine weitere Maschine anzutreiben oder um mittels eines Generators
eine Umwandlung in elektrische Energie vorzunehmen. Dabei bleibt
vorzugsweise das Volumen des sekundären Arbeitsmediums im Wesentlichen
konstant, was ein weiteres Beispiel für die Selektivität der Wechselwirkung
zwischen den Arbeitsmedien darstellt. Die genannte Expansion ist
eine konkrete Realisierung der Störung gemäß Verfahrensschritt 1.1) bei
einer Kolbenmaschine.
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Anschließend erfolgt
ein Temperaturausgleich zwischen dem primären Arbeitsmedium und dem sekundären Arbeitsmedium
im Rahmen einer erneuten, zumindest zeitlich selektiven Wechselwirkung
zwischen den beiden Medien. Mit Blick auf eine entsprechende thermodynamische
Maschine entspricht dieser Verfahrensschritt einem „Stilltakt”, da keine
mechanische Bewegung der Maschine, insbesondere des Arbeitskolbens
und/oder des Freikolbens einer Arbeitsmaschine, damit verbunden
ist.
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Dann
wird eine Kompression des primären Arbeitsmediums
bewirkt, indem dem System, das heißt der Gesamtheit aus erstem
Arbeitsmedium und zweitem Arbeitsmedium mechanische Arbeit von außen zugeführt wird.
Dies geschieht solange, bis das primäre Arbeitsmedium einen vorbestimmten
Zustand erreicht. Auf mögliche
und vorteilhafte Eigenschaften dieses Zustands wird weiter unten
noch genauer eingegangen. Beispielsweise kann es sich um einen vorbestimmten
volumetrischen Zustand handeln, der erreicht ist, wenn der Arbeitskolben
einer volumentrischen Maschine seinen oberen Totpunkt erreicht.
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Im
Anschluss daran erfolgt eine weitere Kompression des primären Arbeitsmediums,
insbesondere durch das sekundäre
Arbeitsmedium, bis der Anfangszustand des Kreisprozesses im Wesentlichen
wieder erreicht ist. Dieser letzte Schritt erfordert die Zufuhr
thermischer Energie, wobei nach den Grundprinzi pien der Thermodynamik
allerdings auch thermische Energie von dem System an die Umgebung
abgegeben werden muss.
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Die
vorstehend beschriebenen Verfahrensschritte des Kreisprozesses werden
anschließend gegebenenfalls
wiederholt, so dass der Kreisprozess fortlaufend thermische Energie
in mechanische Arbeit umwandelt.
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Wie
ebenfalls bereits angedeutet, kann es sich bei dem primären Arbeitsmedium
und dem sekundären
Arbeitsmedium um Fluide, vorzugsweise um Gase handeln. Die beiden
Arbeitsmedien brauchen nicht gleich zu sein, vielmehr können auch
unterschiedliche Arbeitsmedien als primäres bzw. sekundäres Arbeitsmedium
zum Einsatz kommen. Diese können
jedoch anfänglich
als Gemisch, d. h. als zumindest im Mittel einheitliches, homogenes
Arbeitsmedium vorliegen, beispielsweise in Form von Luft, welche
insbesondere CO2 (Kohlendioxid), O2 (Sauerstoff) und N2 (Stickstoff)
enthält.
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Vorzugsweise
handelt es sich – wie
gesagt – bei
dem primären
Arbeitsmedium und/oder bei dem sekundären Arbeitsmedium um ein reales
Gas, welches in einem bestimmten Bereich seines Zustandsraums als
Nassdampf vorliegt. Der Kreisprozess findet dann vorteilhafter Weise
zumindest teilweise in diesem Nassdampfbereich statt.
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Alternativ
kann es sich bei dem primären
Arbeitsmedium und/oder bei dem sekundären Arbeitsmedium auch um ein
ideales Gas handeln.
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Eine
bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht allerdings
vor, dass entweder das primäre
Arbeitsmedium oder das sekundäre
Arbeitsmedium, vorzugsweise das primäre Arbeitsmedium, ein reales
Gas ist und dass das jeweils andere Arbeitsmedium, vorzugsweise
also das sekundäre
Arbeitsmedium, ein ideales Gas ist. Ein konkretes Realisierungsbeispiel
umfasst als primäres
Arbeitsmedium CO2 und als sekundäres Arbeitsmedium
N2.
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Eine
besondere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass
zum Bewirken der Störung
gemäß dem Verfahrensschritt 1.1)
das Arbeitsmedium in eine vorbestimmte, insbesondere rotierende
Strömungsbewe gung
versetzt wird, insbesondere durch Einblasen in einen an seiner Innenwandung
geeignet konturierten Rohrabschnitts. Vorteilhaft ist es, wenn das
Arbeitsmedium seitlich in einen Rohrabschnitt eingeblasen wird,
der zumindest im Einblasbereich eine spiralförmige oder schraubengangartige
Konturierung aufweist, so dass das Arbeitsmedium in eine schnell
rotierende und in dem Rohrabschnitt fortschreitende Strömungsbewegung
versetzt wird. Dabei kommt es zu einem radialen Druckgefälle innerhalb
des Rohrabschnitts mit gegenüber
der Rohrmitte erhöhtem
Druck im Bereich der Innenwandung verbunden mit in diesem Bereich erhöhten Temperaturen
sowie einem Wärmestrom radial
von außen
nach innen oder umgekehrt. Das Einblasen und Verwirbeln des Arbeitsmediums
entspricht dann der Störung
gemäß Verfahrensschritt 1.1),
welche ihrerseits zum Entstehen der Temperaturdifferenz und des
Wärmeübergangs
gemäß dem Verfahrensschritt
1.2) beiträgt.
Der genannte Druckgradient symbolisiert die erfindungsgemäße Ausbildung
unterscheidbarer Bereiche (vorliegend nicht diskret, sondern kontinuierlich),
wobei es bei einem Vorliegen unterschiedlicher primärer und
sekundärer Arbeitsmedien
in dem Arbeitsmedium insbesondere durch die Wirkung von Zentrifugalkräften neben
der Ausbildung von Schichten unterschiedlicher Temperatur auch zu
einer atomaren/molekularen Trennung der Arbeitsmedien kommen kann.
Die genannte Ausbildung von Schichten kann insbesondere zum Entstehen
echt diskreter Teilchenschichten führen.
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Nach
erfolgtem Wärmeübergang
können dann
im Rahmen des vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiels zum Bewirken
der wärmetechnischen
Trennung der beiden Bereiche gemäß dem Verfahrensschritt
1.3) das primäre
Arbeitsmedium und das sekundäre
Arbeitsmedium räumlich
getrennt werden. Beispielsweise kann dies dadurch erfolgen, dass
die genannten Arbeitsmedien separat aus dem Rohrabschnitt ausgeleitet
werden, beispielsweise dass eine (primäre) Arbeitsmedium im Zentrum
des Rohrabschnitts, das heißt
im Bereich der Rohrlängsachse,
und das andere (sekundäre)
Arbeitsmedium im Bereich der Rohrinnenwandung. Zur Realisierung des
Verfahrensschritts 1.4) können
anschließend
die beiden Arbeitsmedien wieder zusammengeführt werden, um das System in
seinen Anfangszustand zurückzuführen.
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Alternativ
ist es auch möglich,
eines der beiden Arbeitsmedien in dem Rohrabschnitt volumetrisch
von dem anderen Arbeitsmedium getrennt zu führen, beispielsweise durch
Vorsehen eines entsprechenden Innenrohrabschnitts in dem genannten Rohrabschnitt.
Das primäre
Arbeitsmedium und das sekundäre
Arbeitsmedium werden dann entsprechend in volumentrisch getrennten
Kreisläufen
geführt
und stehen lediglich für
die Wärmeübertragung in
dem Verfahrensschritt 1.2) selektiv in wärmetechnischer Wechselwirkung.
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Die
vorstehend beschriebene Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens
lässt sich
auch als Realisierung in Form einer Strömungsmaschine beschreiben.
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Eine
Weiterbildung des Verfahrens bei Realisierung in Form einer Kolbenmaschine
sieht vor, dass in dem Verfahrensschritt 1.4) die Kompression des
primären
Arbeitsmediums zumindest phasenweise mit einer Kompression des sekundären Arbeitsmediums
verbunden ist. Konkret kann dies bedeuten, dass phasenweise eine
gekoppelte Kompression des ersten Arbeitsmediums und des zweiten
Arbeitsmediums erfolgt, beispielsweise indem die beiden Arbeitsmedien
hintereinander geschaltet werden.
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Im
Zuge einer anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann vorgesehen sein, dass in dem Verfahrensschritt 1.4) zunächst eine
insbesondere isentrope Kompression nur des primären Arbeitsmediums bis zum
Erreichen eines vorbestimmten Drucks erfolgt.
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Dazu
kann weiterhin vorgesehen sein, dass in dem Verfahrensschritt 1.4)
die insbesondere isentrope Kompression des primären Arbeitsmediums durchgeführt wird,
bis zwischen dem primären
Arbeitsmedium und dem sekundären
Arbeitsmedium im Wesentlichen ein mechanisches Kräftegleichgewicht,
speziell Druckgleichgewicht herrscht.
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Dies
lässt sich
beispielsweise bei einer Kolbenmaschine dadurch erreichen, dass
für eine
bewegliche Trennstruktur zwischen den beiden Arbeitsmedien eine
Anschlagstruktur vorgesehen ist, an welcher die genannte Trennstruktur
bedingt durch den Druck des sekundären Arbeitsmediums solange anliegt,
bis sie durch den zunehmenden Druck seitens des primären Arbeitsmediums
verschoben wird.
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In
diesem Zusammenhang sieht dann eine andere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
vor, dass in dem Verfahrensschritt 1.4) anschließend eine gekoppelte, insbesondere
isentrope Kompression des primären
Arbeitsmediums und des sekundären
Arbeitsmediums durchgeführt
wird, bis ein bei der Abfuhr mechanischer Arbeit in dem Verfahrensschritt
1.1) und/oder bei der durchgeführten Kompression
verwendetes Mittel, beispielsweise ein Arbeitskolben, im Wesentlichen
wieder seine Anfangsstellung einnimmt.
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Auch
der Verfahrensschritt 1.3) des erfindungsgemäßen Verfahrens kann verschiedene
Weiterbildungen erfahren, insbesondere bei Realisierung in Form
einer Kolbenmaschine:
Eine erste derartige Weiterbildung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, dass in dem Verfahrensschritt 1.3) die Kompression des
primären
Arbeitsmediums durch das sekundäre
Arbeitsmedium erfolgt.
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Dies
bringt nochmals zum Ausdruck, dass die beiden Arbeitsmedien vorteilhafterweise
derart zusammengeschaltet sind, dass ein Einwirken auf das eine
Arbeitsmedium, vorliegend das sekundäre Arbeitsmedium, entsprechende
Auswirkungen auf das andere Arbeitsmedium, hier das primäre Arbeitsmedium,
hervorruft.
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Dabei
kann im Zuge einer anderen Weiterbildung vorgesehen sein, dass in
dem Verfahrensschritt 1.3) die Kompression des primären Arbeitsmediums mit
einer Expansion des sekundären
Arbeitsmediums verbunden ist.
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Beispielsweise
kann dies dadurch erfolgen, dass dem sekundären Arbeitsmedium Wärme zugeführt wird,
so dass dieses sich ausdehnt, und entsprechend auf das primäre Arbeitsmedium
einwirkt. Die zugeführte
Wärme kann
zumindest teilweise der Umgebung des Systems entnommen werden. Alternativ
oder zusätzlich
kann jedoch vorgesehen sein, dass die zugeführte Wärme zumindest teilweise mittels
einer zusätzlichen
Wärmequelle
zugeführt
wird, um den Prozessablauf zu beschleunigen.
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Eine
andere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens in dem Verfahrensschritt
1.3) sieht vor, dass zunächst
eine insbesondere isentrope Kompression des primären Arbeitsmediums bis zum Erreichen
einer vorbestimmten Temperatur des primären Arbeitsmediums durchgeführt wird,
wobei es sich bei der genannten Temperatur vorzugsweise um die Anfangstemperatur
des Gesamtsystems und damit auch des primären Arbeitsmediums handelt,
welche vorzugsweise der Umgebungstemperatur entspricht.
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Im
Zuge einer anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, dass im Anschluss daran eine insbesondere isotherme und/oder
isobare Kompression des primären
Arbeitsmediums durchgeführt
wird, bis der Anfangszustand des Gesamtsystems, das heißt des primären Arbeitsmediums
und des sekundären
Arbeitsmediums im Wesentlichen wieder hergestellt ist.
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Insbesondere
in diesem Zusammenhang ist es von besonderem Vorteil, wenn es sich
bei dem primären
Arbeitsmedium um ein reales Gas bzw. einen so genannten Nassdampf
handelt, weil dann in dem entsprechenden Zustandsdiagramm die Isobaren und
die Isothermen zusammenfallen, so dass die vorgeschlagene isotherme/isobare
Kompression des primären
Arbeitsmediums technisch relativ leicht realisierbar ist.
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Wie
bereits gesagt, befinden sich das primäre Arbeitsmedium und das sekundäre Arbeitsmedium bzw.
das gesamte Arbeitsmedium anfänglich,
das heißt
zu Beginn des beschriebenen Kreisprozesses im Wesentlichen auf Umgebungstemperatur.
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Die
einzelnen Verfahrensabläufe
insbesondere in den Verfahrensschritten 1.3) und 1.4) können auch
in einer anderen Reihenfolge ablaufen, als oben dargestellt, was
insbesondere von der Richtung des Kreisprozesses abhängt.
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Wie
der Fachmann erkennt, lässt
sich das vorstehend beschriebene Verfahren grundsätzlich bei
einer Vielzahl unterschiedlicher thermodynamischer Maschi nen (Wärmekraftmaschinen
oder Arbeitsmaschinen) einsetzen, wobei die weiter oben definierten
erfindungsgemäßen Maschinen
eine entsprechend abstrakte Definition derartiger Maschinen liefern.
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Eine
erste konkrete Weiterbildung der ersten erfindungsgemäßen Maschine
sieht vor, dass der erste Bereich und der zweite Bereich innerhalb
eines gemeinsamen Zylinders angeordnet sind.
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Eine
andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen Wärmekraftmaschine sieht in diesem
Zusammenhang vor, dass die Mittel zum Abführen der mechanischen Arbeit
als ein Arbeitskolben ausgebildet sind, der den Zylinder insbesondere
nach außen,
das heißt
gegen die Umgebung abschließt
und so die Arbeitsmedien innerhalb des Zylinders hält.
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Eine
andere Weiterbildung der ersten erfindungsgemäßen Maschine sieht hiervon
ausgehend vor, dass zwischen den Bereichen eine bewegliche Abtrennung
oder Trennstruktur vorgesehen ist. Diese kann insbesondere als ein
innerhalb des Zylinders angeordneter Freikolben ausgebildet sein.
In diesem Zusammenhang sieht dann eine andere Weiterbildung der
ersten erfindungsgemäßen Maschine
vor, dass innerhalb des Zylinders noch eine Struktur vorgesehen
ist, welche zum Begrenzen der Bewegung der beweglichen Abtrennung
bzw. des Freikolbens dient. Die genannte Struktur kann im einfachsten
Fall als eine Anschlagstruktur innerhalb des Zylinders ausgebildet
sein, welche die Bewegung der beweglichen Abtrennung bzw. des Freikolbens
zumindest in einer Richtung begrenzt. Hierdurch kann insbesondere
ein maximales Volumen des zweiten Bereichs definiert sein, so dass
das sekundäre
Arbeitsmedium bei Erreichen seiner entsprechenden maximalen Ausdehnung
keine weitere Druckeinwirkung auf das primäre Arbeitsmedium ausüben kann,
was ein Beispiel für
die weiter oben bereits angesprochene selektive Wechselwirkung zwischen
den Arbeitsmedien darstellt.
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Alternativ
zu der oben beschriebenen Ausgestaltung kann die bewegliche Abmessung
als Teil eines Arbeitskolbens fungieren. Die genannte Struktur kann
durch eine zeitweise (mechanische) Zwangskopplung zwischen Arbeits-
und Freikolben ersetzt sein.
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Es
sei an dieser Stelle nochmals angemerkt, dass die vorliegende Erfindung
keinesfalls auf die vorstehend beschriebene konkrete Ausgestaltung
einer Maschine als Zylinder-Kolben-Anordnung beschränkt ist.
Beispielsweise ist es grundsätzlich
auch möglich,
die angestrebte Wechselwirkung zwischen den beiden Arbeitsmedien über Turbinen
oder dergleichen anstelle von Kolben strömungstechnisch zu bewerkstelligen,
ohne hierdurch den Bereich der vorliegenden Erfindung, wie er durch
die beigefügten Patentansprüche definiert
ist, zu verlassen.
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Entsprechend
sieht eine erste Weiterbildung der zweiten erfindungsgemäßen Maschine
vor, dass die Störeinrichtung
einen an seiner Innenwandung konturierten Rohrabschnitt sowie eine
Einblasvorrichtung zum Einblasen des Arbeitsmediums in den Rohrabschnitt
aufweist, wie weiter oben bereits angesprochen. Der Rohrabschnitt
muss nicht über
seine gesamte Länge
an der Innenwandung konturiert sein, vielmehr reicht grundsätzlich eine
Konturierung im Einblasbereich des Arbeitsmediums aus.
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Im
Rahmen einer anderen Weiterbildung dient die genannte Konturierung
des Rohrabschnitts dazu, die Störung
gemäß dem Verfahrensschritt
1.1) zu bewirken. Dazu kann die Konturierung insbesondere schraubengangförmig ausgebildet
sein, so dass das Arbeitsmedium beim Einblasen in den Rohrabschnitt
in eine rotierende Strömungsbewegung
versetzt wird, welche eine Strömungskomponente
in Richtung der Längsachse
des Rohrabschnitts sowie eine Strömungskomponente quer zu der
genannten Achse aufweist.
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Um
die erforderliche wärmetechnische
Trennung der Arbeitsmedien zu erreichen, weist eine Weiterbildung
der zweiten erfindungsgemäßen Maschine Mittel
zum Bewirken einer räumlichen
Trennung des primären
Arbeitsmediums und des sekundären
Arbeitsmediums auf. Die genannten Mittel können insbesondere derart ausgebildet
sein, dass sie ein separates Ausleiten der Arbeitsmedien aus dem
Rohrabschnitt ermöglichen.
Alternativ ist es auch möglich, die
beiden Arbeitsmedien in dem Rohrabschnitt getrennt zu führen, wie
ebenfalls weiter oben bereits besprochen.
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Der
Störeinrichtung
und der Trenneinrichtung nachgeschaltet weist eine andere Weiterbildung der
zweiten erfindungsgemäßen Maschine
vorzugsweise Mittel auf, welche ein erneutes Zusammenführen der
beiden Arbeitsmedien ermöglichen.
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Insbesondere
um den Strömungskreislauf des
Arbeitsmediums durch die zweite erfindungsgemäße Maschine aufrechtzuerhalten
bzw. um den Anfangszustand des Arbeitsmediums wiederherzustellen,
weist die genannte Maschine im Zuge einer anderen Weiterbildung
wenigstens ein insbesondere gemeinsames Verdichtermittel für das primäre und/oder
für das
sekundäre
Arbeitsmedium auf, welches insbesondere als adiabater Verdichter
ausgebildet sein kann.
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Während die
erste erfindungsgemäße thermodynamische
Maschine vorzugsweise zur Realisierung eines rechtsläufigen Kreisprozesses
dient, lässt sich
die zweite erfindungsgemäße Maschine
vorzugsweise zur Realisierung eines linksläufigen Kreisprozesses verwenden.
Dies gilt jedoch ohne Beschränkung,
da beispielsweise die zweite erfindungsgemäße Maschine auch zur Realisierung
des rechtsläufigen
Kreisprozesses eingesetzt werden kann, indem zum Beispiel im Bereich
des Rohrabschnitts durch den Einsatz von Verdichterrädchen oder
dergleichen eine stufenweise Verdichtung verbunden mit einer Abfuhr
mechanischer Arbeit realisiert wird.
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Weitere
Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines konkreten Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung.
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1 zeigt
eine Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen thermodynamischen Maschine (Wärmekraftmaschine)
mit einem primären
und einem sekundären
Arbeitsmedium, welche eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
bzw. Kreisprozesses durchläuft;
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2 zeigt
die Zustandsänderungen
des primären
Arbeitsmediums im Verlauf des Kreisprozesses gemäß 1 in einem
p-h-Diagramm;
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3 zeigt
die Zustandsänderungen
des sekundären
Arbeitsmediums im Verlauf des Kreisprozesses gemäß 1 in einem
p-h-Diagramm;
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4 zeigt
schematisch eine Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen thermodynamischen
Maschine (Arbeitsmaschine, beispielsweise Kältemaschine oder Wärmepumpe)
mit einem primären
und einem sekundären
Arbeitsmedium, welche eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
bzw. Kreisprozesses durchläuft;
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5 zeigt
schematisch eine Abfolge von Zuständen, welche bei der Maschine
gemäß 4 im
Betrieb auftreten; und
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6 zeigt
eine alternative Ausgestaltung der thermodynamischen Maschine gemäß 4 mit getrennten
Kreisläufen
für das
primäre
und das sekundäre
Arbeitsmedium.
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1 zeigt
schematisch eine Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen thermodynamischen
Maschine in Form einer Wärmekraftmaschine
zum Umwandeln von thermischer Energie in mechanische Energie mittels
eines thermodynamischen Kreisprozesses. Die genannte Wärmekraftmaschine
ist in 1 insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet,
wobei in 1 vertikal untereinander eine
zeitliche Abfolge von Arbeitszuständen bzw. Arbeitstakten der
Wärmekraftmaschine 1 dargestellt
ist. Die genannten Zustände
sind in 1 mit ➀ bis ➆ bezeichnet,
wobei Zustand ➆ dem Anfangszustand ➀ entspricht.
Die vertikalen Pfeile symbolisieren Zustandsänderungen; die horizontalen
Pfeile symbolisieren die jeweils zu- bzw. abgeführte Wärme und Arbeit.
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Die
Wärmekraftmaschine 1 umfasst
gemäß der Darstellung
in 1 einen Zylinder 2, in dem ein Arbeitskolben 3 angeordnet
ist. Weiterhin befindet sich innerhalb des Zylinders 2 ein
Freikolben 4, der mit einer Anschlagstruktur 5 zusammenwirkt,
welche eine Endposition des Freikolbens 4 bei einer Bewegung
desselben in Richtung des Arbeitskolbens 3 definiert. Der
Bereich 6 zwischen dem Arbeitskolben 3 und dem
Freikolben 4 ist mit einem ersten Arbeitsmedium, beispielsweise
CO2-Gas, gefüllt. Zwischen dem Freikolben 4 und
dem geschlossenen Ende des Zylinders 2 ist weiterhin ein
Bereich 7 definiert, der mit einem zweiten Arbeitsmedium,
beispielsweise N2-Gas, gefüllt ist.
Vorliegend wird das erste Arbeitsmedium auch als primäres Arbeitsmedium
bezeichnet, während
das zweite Arbeitsmedium auch als sekundäres Arbeitsmedium bezeichnet
wird.
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Die
vorstehend beschriebene Wärmekraftmaschine 1 befindet
sich in einer Umgebung 8, welche zugleich als Wärmereservoir
und Wärmesenke fungiert.
Der Zylinder 2 bzw. dessen Gehäuse isoliert die Bereiche 6, 7 weitestgehend
thermisch gegenüber
der Umgebung 8. Darüber
hinaus weist die Wärmekraftmaschine 1 Mittel 9 zum
selektiven Aufnehmen von thermischer Energie aus der Umgebung 8 in thermischer
Wirkverbindung mit dem zweiten Bereich 7 auf. „Selektives
Aufnehmen” bedeutet
in diesem Zusammenhang, dass die genannten Mittel 9 nur
phasenweise und insbesondere gesteuert für eine Wärmeaufnahme aus der Umgebung 8 durch das
sekundäre
Arbeitsmedium ausgebildet sind. Optional kann in thermischer Wirkverbindung
mit dem zweiten Bereich 7 noch eine Heizeinrichtung 10 (in 1 gestrichelt
gezeichnet) vorgesehen sein, durch welche gezielt und gesteuert
thermische Energie dem zweiten Bereich 7 zuführbar ist.
Weiterhin sind in thermischer Wirkverbindung in dem ersten Bereich 6 Mittel 11 zum
selektiven Abgeben thermischer Energie des primären Arbeitsmediums an die Umgebung 8 vorgesehen.
Schließlich
sind in thermischer Wirkverbindung sowohl mit dem ersten Bereich 6 als auch
mit dem ersten Bereich 7 Mittel 12 vorgesehen, welche
einen selektiven thermischen Ausgleich zwischen den genannten Bereichen
ermöglichen.
Bezugszeichen 13 bezeichnet die Anfangsstellung des Arbeitskolbens 3.
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Die
konkrete Ausgestaltung der Mittel bzw. Einrichtungen 9–12 sowie
deren Steuerung ist nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung
und wird von einem Fachmann auf dem Gebiet der Wärmetechnik bei Bedarf entsprechend
gewählt.
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Rechts
in 1 sind jeweils zugeführte bzw. abgegebene (mechanische)
Arbeit („W_V”, für Volumenarbeit)
und Wärme
(„Q”) angegeben.
Die zugeordneten Zahlen (beispielsweise „23”) geben an, zwischen welchen
Zuständen ➀ bis ➆ die
entsprechende Zu- bzw. Abfuhr stattfindet. Weiterhin steht der Buchstabe „p” für das primäre Arbeitsmedium
im Bereich 6, während
der Buchstabe „s” für das sekundäre Arbeitsmedium
im Bereich 7 steht.
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Aus
Gründen
der Übersichtlichkeit
sind die Mittel bzw. Einrichtungen 9–12 im Rahmen der
Zustände ➁ bis ➆ in 1 nicht
erneut dargestellt, sondern es wird dort, wo eine entsprechende
Funktion der genannten Mittel bzw. Einrich tungen wesentlich für den dargestellten
Verfahrensablauf ist, sprachlich auf sie hingewiesen.
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Nachfolgend
wird der mit Hilfe der Wärmekraftmaschine 1 durchgeführte thermodynamische Kreisprozess
anhand der Zustandsabfolge ➀–➆ exemplarisch näher erläutert:
Im
Anfangszustand (Zustand ➀) befinden sich das primäre Arbeitsmedium
im Bereich 6 und das sekundäre Arbeitsmedium im Bereich 7 in
einem Temperatur- und Druckgleichgewicht, wobei sich beide Medien
auf einer Temperatur mit der Umgebung 8, das heißt auf Umgebungstemperatur
befinden.
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Beim Übergang
von ➀ nach ➁ erfolgt eine isentrope Expansion
des primären
Arbeitsmediums im Bereich 6. Dabei bewegt sich der Arbeitskolben 3 aus
dem Zylinder 2 hinaus und leistet mechanische Arbeit W_V12p,
welche abgegeben wird. Aufgrund seiner Expansion kühlt sich
das primäre
Arbeitsmedium auf eine Temperatur deutlich unterhalb der Umgebungstemperatur
ab, während
der Druck im Bereich 6 abnimmt. Da der Freikolben 4 an
der Anschlagstruktur 5 anliegt, kommt es von ➀ nach ➁ zu keiner
Zustandsänderung
im zweiten Bereich 7. In dem zweiten Arbeitsmedium herrscht
nach wie vor der Anfangsdruck, während
sich das zweite Arbeitsmedium nach wie vor auf Umgebungstemperatur
befindet.
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Von ➁ nach ➂ erfolgt
selektiv ein thermischer Ausgleich zwischen dem primären Arbeitsmedium
im Bereich 6 und dem sekundären Arbeitsmedium im Bereich 7.
Zu diesem Zweck sind die oben bereits erwähnten Mittel 12 vorgesehen.
In diesem Zusammenhang fließt
die Wärme
Q_23 vom zweiten Bereich 7 in den ersten Bereich 6.
Anschließend
befinden sich die beiden Arbeitsmedien untereinander in einem thermischen
Gleichgewicht, wobei die Temperatur im Zustand ➂ zwar unterhalb
der Umgebungstemperatur, jedoch oberhalb der Temperatur des primären Arbeitsmediums
im Zustand ➁ liegt.
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Von ➂ nach ➃ wird über den
Arbeitskolben 3 an dem primären Arbeitsmedium im Bereich 6 Volumenarbeit
W_V34p geleistet, welche zu einer isentropen Kompression des primären Arbeitsmediums führt. Dabei
verringert sich das Volumen des primären Arbeitsmediums im Bereich 6,
und der Druck und die Temperatur steigen an, bis ein Druckgleichgewicht
zwischen dem ersten Bereich 6 und dem zweiten Bereich 7 herrscht.
Der Gleichgewichtsdruck im Zustand 4 liegt dabei aufgrund
der Abkühlung
des sekundären
Arbeitsmediums von ➁ nach ➂ unterhalb des anfänglichen
Gleichgewichtsdrucks im Zustand ➀.
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Ausgehend
von ➃ führt
dann ein fortgesetztes Einwirken von außen auf den Arbeitskolben 3 zu einer
gekoppelten isentropen Kompression sowohl des primären Arbeitsmediums
im Bereich 6 als auch des sekundären Arbeitsmediums im Bereich 7.
Dabei verlässt
der Freikolben 4 seine Anschlagsposition bei Bezugszeichen 5 und
bewegt sich in Richtung des geschlossenen Endes des Zylinders 2.
Das Volumen des ersten Bereichs 6 nimmt von ➃ nach ➄ nur
noch leicht ab, da die wesentliche Volumenänderung nun im zweiten Bereich 7 stattfindet.
Es kommt zu einer Erwärmung
sowohl des primären
Arbeitsmediums im Bereich 6 als auch des sekundären Arbeitsmediums im
Bereich 7 bei gegenüber ➃ leicht
erhöhtem Gleichgewichtsdruck.
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Die Übergänge ➂–➃ und ➃–➄ lassen
sich zusammenfassend als isentrope Kompression des primären Arbeitsmediums
charakterisieren, welche phasenweise mit einer Kompression des sekundären Arbeitsmediums
gekoppelt ist. Die genannte Kopplung greift ein, sobald das Druckgleichgewicht
zwischen dem ersten Bereich 6 und dem zweiten Bereich 7 hergestellt
ist (Zustand ➃).
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Beim Übergang
von ➃ nach ➄ wird über den Arbeitskolben 3 solange
mechanische Arbeit zugeführt,
bis sich dieser wieder in seiner Anfangsstellung 13 gemäß Zustand ➀ befindet.
Dabei wird an dem primären
Arbeitsmedium im Bereich 6 die mechanische Arbeit W_V45p
und über
das primäre
Arbeitsmedium an dem sekundären
Arbeitsmedium im Bereich 7 die mechanische Arbeit W_V45s
geleistet, in der Summe also W_V45p + W_V45s.
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Die Übergänge ➄–➅ und ➅–➆ beinhalten eine
Kompression des primären
Arbeitsmediums im Bereich 6 durch das sekundäre Arbeitsmedium
im Bereich 7, indem dem sekundären Arbeitsmedium im Bereich 7 Wärme zugeführt wird,
Q_56s bzw. Q_67s. Die genannten Wärmemengen stammen vorzugsweise
aus der Umgebung 8, wobei insbesondere die weiter oben
beschriebenen thermi schen Verbindungsmittel 9 zum Einsatz
kommen. Alternativ oder zusätzlich
können
die genannten Wärmemengen
zumindest teilweise von der zusätzlichen
Heizeinrichtung 10 geliefert werden, deren konkrete technische Ausgestaltung
im Bereich des fachmännischen
Könnens
liegt.
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Von ➄ nach ➅ kommt
es also zu einer Erwärmung
des sekundären
Arbeitsmediums im Bereich 7, so dass dessen Volumen zunimmt,
was mit einem entsprechenden Druckanstieg und einer Druckeinwirkung
auf das primäre
Arbeitsmedium im Bereich 6 verbunden ist. Dabei steigt
der Druck des primären Arbeitsmediums
in dem Bereich 6 bis auf den Anfangsdruck (Zustand ➀),
wobei zwischen den Bereichen 6 und 7 Druckgleichgewicht
herrscht. Darüber hinaus
steigt die Temperatur des primären
Arbeitsmediums im Bereich 6 bis auf ihren Anfangswert (Zustand ➀).
Die Temperatur des sekundären
Arbeitsmediums im Bereich 7 liegt im Zustand ➅ noch
leicht unterhalb der Anfangstemperatur (Zustand ➀), das heißt der Umgebungstemperatur.
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Von ➄ nach ➅ nimmt
das sekundäre
Arbeitsmedium im Bereich 7 die Wärmemenge Q_56s auf, entweder
von der Umgebung 8 über
die Mittel 9 und/oder von einer zusätzlichen Wärmequelle in Form der Heizeinrichtung 10,
wie beschrieben.
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Schließlich wird
von ➅ nach ➆ dem sekundären Arbeitsmedium im Bereich 7 weitere
thermische Energie in Form von Wärme über die
Mittel 9 bzw. die Einrichtung 10 zugeführt, bis
die Temperatur in diesem Bereich wieder der Umgebungstemperatur
(Anfangstemperatur im Zustand ➀) entspricht. Dabei dehnt
sich das sekundäre
Arbeitsmedium im Bereich 7 weiter aus, bis der Freikolben 4 sich
wieder in seiner Anschlagsposition an der Struktur 5 befindet.
Im Bereich 6 findet eine isotherme/isobare Kompression des
primären
Arbeitsmediums (reales Gas) statt, welche mit einem Wärmeabfluss
Q_67p an die Umgebung 8 über die weiter oben beschriebenen
Mittel 11 verbunden ist.
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Auf
diese Weise entspricht Zustand ➆ dem Anfangszustand ➀,
und der Zyklus kann erneut ablaufen.
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Betrachtet
werden soll eine spezielle Ausgestaltung der Wärmekraftmaschine 1,
bei der der erste Bereich 6 anfänglich mit dem Arbeitsgas CO2 bei einer Temperatur von 12°C (Umgebungstemperatur), einem
Druck von 47,18 bar und einem entsprechenden Volumen von 9,14 l
gefüllt
ist. In dem zweiten Bereich 7 befindet sich Stickstoffgas
N2, ein angenähert ideales Gas, ebenfalls
bei einer Temperatur von 12°C und
einem Druck von 47,18 bar, jedoch mit einem Volumen von 102,44 l.
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Die
Expansion des primären
Arbeitsmediums von ➀ nach ➁ erfolgt bis zu einer
Volumenvergrößerung des
ersten Bereichs 6 auf 10 l. Dabei sinkt die Temperatur
des primären
Arbeitsmediums im Bereich 6 im Zustand ➁ auf –35°C.
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Die
weiteren Verfahrensparameter wurden bereits bei der weiter oben
gegebenen Beschreibung des Verfahrensablaufs von ➀ nach ➆ angegeben bzw.
ergeben sich aus der entsprechenden Anwendung der thermodynamischen
(Gas-)Gleichung.
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Die
Nutzarbeit des Gesamtprozesses W_N ergibt sich als die Differenz
der abgeführten
Arbeit W_V12p abzüglich
der insgesamt zugeführten
Arbeit W_V34p + W_V45s + W_V45p. Die insgesamt zugeführte Wärme entspricht
der Summe aus Q_56s und Q_67s. Definiert man den Wirkungsgrad der
Wärmekraftmaschine 1 vorliegend
als den Quotienten aus Nutzarbeit W_N und insgesamt zugeführter Wärme, so
ergibt sich für
das vorstehend erwähnte
Ausführungsbeispiel
ein Wirkungsgrad von knapp 36%.
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Die
Leistung der entsprechenden Wärmekraftmaschine 1 hängt von
der benötigten
Zykluszeit für
das Durchlaufen der Zustände ➀ bis ➆ ab
und variiert im Beispiel zwischen knapp 0,8 kW für eine Zyklusdauer von 1 min
und einer Leistung von 0,16 kW bei einer Zyklusdauer von 5 min.
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Es
sei an dieser Stelle angemerkt, dass die technische Realisierung
des vorgeschlagenen Kreisprozesses nicht auf die in 1 exemplarisch
dargestellte Ausgestaltung der Wärmekraftmaschine 1 beschränkt ist.
Es kommt vielmehr ausschließlich
darauf an, dass die in den beigefügten Patentansprüchen definierten
und im Zuge des Verfahrensablaufs bewirkten Zustandsänderungen entsprechend
bzw. äquivalent
durchgeführt
werden, was auch mit einer anderen Wärmekraftmaschine als der in 1 gezeigten
möglich
ist.
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2 und 3 zeigen
Zustandsdiagramme des vorstehend anhand von 1 bereits
ausführlich
erläuterten
Kreisprozesses, wobei das Diagramm gemäß 2 sich auf
das primäre
Arbeitsmedium (vorliegend CO2) bezieht,
und wobei das Diagramm gemäß 3 sich
auf das sekundäre
Arbeitsmedium (vorliegend N2) bezieht. Dargestellt
ist jeweils der Gasdruck p in bar über der spezifischen Enthalpie
h in kJ/kg. Die Zahlenwerte entstammen dem weiter oben angegebenen
speziellen Ausführungsbeispiel.
Darüber
hinaus sind auch in den 2 und 3 die Zustände entsprechend 1 bezeichnet,
wobei Zustand ➀ und Zustand ➆ zusammenfallen.
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Wie
sich der Darstellung in 2 weiterhin entnehmen lässt, liegt
das primäre
Arbeitsmedium CO2 als so genannter Nassdampf
vor, wobei die Kurve K in 2 den Nassdampfbereich
im Zustandsdiagramm einschließt.
Nassdampf enthält
neben einem gasförmigen
Anteil auch feinste Tröpfchen,
das heißt
einen Flüssigkeitsanteil
der betreffenden Substanz.
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Bezogen
auf das primäre
Arbeitsmedium beginnt der Kreisprozess bei ➀ in 2.
Von diesem Anfangszustand ausgehend erfolgt die isentrope Expansion
bis in den Zustand ➁. Die entsprechende Kurve konstanter
Entropie ist in 2 abschnittsweise eingezeichnet.
Ausgehend von Zustand ➁ erfolgt eine isochore Wärmezufuhr
nach Zustand ➂ verbunden mit einer Zunahme der Enthalpie,
während
von ➀ nach ➁ zunächst eine Enthalpieabnahme
zu verzeichnen war. Die Zustandsänderung
von ➁ nach ➂ erfolgt isochor.
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Von ➂ nach ➃ und
weiter über ➄ nach ➅ erfährt das
primäre
Arbeitsmedium eine isentrope Kompression.
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Von ➅ nach ➀ erfolgt
eine isotherme/isobare Kompression des Nassdampfes zurück in den
Ausgangszustand ➀.
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3 enthält eine
entsprechende Darstellung für
das sekundäre
Arbeitsmedium N2.
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Hier
fallen die Zustände ➀ und ➁ zusammen, wie
sich aus der Darstellung gemäß 1 ergibt. Von ➁ nach ➂ findet
eine isochore Wärmeabfuhr statt,
wohingegen die Zustände ➂ und ➃ für das zweite
Arbeitsmedium wiederum zusammenfallen (vgl. 1).
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Ausgehend
von Zustand ➃ erfolgt eine isentrope Zustandsänderung
nach ➄ im Zuge der gekoppelten isentropen Kompression des
ersten Arbeitsmediums und des zweiten Arbeitsmediums (vgl. 1).
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Die
Zustandsänderung
von ➄ nach ➅ ist eine polytrope Ausdehnung durch
Wärmezufuhr
aus der Umwelt bzw. unter Verwendung einer zusätzlichen Wärmequelle, woran sich von ➅ nach ➀ eine
isobare Ausdehnung wiederum durch Wärmezufuhr aus der Umwelt bzw.
von einer zusätzlichen
Wärmequelle anschließt.
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Zustand ➀ fällt wiederum
mit Zustand ➆ zusammen (vgl. 1), so dass
der Kreisprozess vollständig
ist.
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Wie
bereits mehrfach angedeutet, besteht eine vorteilhafte Ausgestaltung
des vorgeschlagenen Kreisprozesses bzw. einer entsprechenden Wärmekraftmaschine
darin, dem sekundären
Arbeitsmedium beim Übergang
von ➄ nach ➅ und/oder ➅ nach ➆ gezielt
Wärme von
einer zusätzlichen
Wärmequelle zuzuführen, um
insbesondere die bereits erwähnte Zyklusdauer
zu verkürzen
und eine entsprechend höhere
Leistung zu erzielen. Die hieraus resultierenden Kosten-Nutzen-Auswirkungen
sind entsprechend abzuwägen.
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4 zeigt
schematisch eine Ausgestaltung der zweiten erfindungsgemäßen thermodynamischen
Maschine, welche als Strömungsmaschine 1' zur Realisierung
des linksläufigen
erfindungsgemäßen Kreisprozesses
ausgebildet ist. Die Strömungsmaschine 1' umfasst gemäß 4 zunächst eine Störeinrichtung 14,
hier vorliegend als ein Rohrabschnitt 14a ausgebildet ist,
der an seinem einen Ende bei Bezugszeichen 14b eine Öffnung zum
(relativ zur Längsachse
L des Rohrabschnitts 14a) schrägen Einblasen eines Arbeitsmediums
in den Rohrabschnitt 14a aufweist. Der Rohrabschnitt 14a ist
an seiner Innenwandung 14c zumindest im Bereich der Einblasöffnung 14b derart
konturiert (in 4 nicht explizit dargestellt),
dass das Arbeitsmedium in dem Rohrabschnitt 14a eine schraubengangförmige Rotationsströmung ausbildet,
wie in 4 schematisch dargestellt.
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Die
Einblasöffnung 14b ist über eine
erste Leitung 15.1 mit einem adiabaten Verdichter 16 für das Arbeitsmedium
verbunden.
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An
seinem der Einblasöffnung 14b gegenüberliegenden
Ende 14d weist der Rohrabschnitt 14a eine Ausleiteinrichtung 14e für radial
außen
innerhalb des Rohrabschnitts 14a strömendes Arbeitsmedium auf, wobei
die genannte Ausleiteinrichtung 14e über einen Wärmeüberträger 17 und eine zweite
Leitung 15.2 mit der bezogen auf die Leitung 15.1 anderen
Seite des Verdichters 16 verbunden ist.
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Auf
der Seite der Einblasöffnung 14b weist der
Rohrabschnitt 14a im Bereich seiner Längsachse L eine weitere Ausleiteinrichtung 14f für entlang
der Längsachse
L strömendes
Arbeitsmedium auf. Die genannte Ausleiteinrichtung 14f ist über einen
Wärmeüberträger 18 ebenfalls
mit der zweiten Leitung 15.2 und dem Verdichter 16 verbunden.
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Die
physikalischen Abläufe
innerhalb der Strömungsmaschine 1' werden nachfolgend
anhand von 5 noch genauer erläutert. Grundlegend
gestaltet sich der Betrieb der Strömungsmaschine 1' gemäß 4 wie
folgt:
Aus der Leitung 15.1 wird das Arbeitsmedium,
vorzugsweise ein Gasgemisch aus Kohlendioxid CO2 und
Stickstoff N2 durch die Einblasöffnung 14b unter Druck
in die Störeinrichtung 14 bzw.
den Rohrabschnitt 14a eingeblasen. Dadurch entsteht eine schnelle
Wirbelströmung
des Arbeitsmediums in dem Rohrabschnitt 14a, welche zu
einer räumlichen
Trennung der Bestandteile des Arbeitsmediums in das primäre Arbeitsmedium
CO2 und das sekundäre Arbeitsmedium N2 führt, verbunden
mit einem Druck- und Temperaturgradienten innerhalb des Rohrabschnitts 14a in
radialer Richtung (höherer
Druck und höhere
Temperatur außen,
geringer Druck und niedrigere Temperatur im Bereich der Längsachse
L). Dies führt
zu Wärmeströmen innerhalb
des Rohrabschnitts 14a von außen in Richtung der Längsachse L.
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Während das
Arbeitsmedium im Bereich des äußeren Strömungswirbels
in Richtung des Rohrendes 14b wandert, strömt das Arbeitsmedium
im Bereich der Längsachse
L in die entgegengesetzte Richtung. Somit verlässt das radial außen strömende Arbeitsmedium
den Rohrleitungsabschnitt über
die Ausleitungseinrichtung 14e und gelangt über den Wärmeüberträger 17 und
die Leitung 15.2 zum Verdichter 16. Dagegen verlässt das
radial innen strömende
Arbeitsmedium den Rohrabschnitt 14a über die Ausleitungseinrichtung 14f und
gelangt über
den Wärmeüberträger 18 und
die Leitung 15.2 zum Verdichter 16.
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Gemäß 4 erfolgt
stromabwärts
der Wärmeüberträger 17, 18 ein
erneutes Zusammenführen des
primären
Arbeitsmediums und des sekundären Arbeitsmediums,
so dass das Arbeitsmedium anschließend über die Leitung 15.1 wieder
in die Störeinrichtung 14 eingeblasen
werden kann.
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Wie
der Fachmann erkennt, fungieren die Ausleiteinrichtungen 14e, 14f als
Trenneinrichtung zum wärmetechnischen
Trennen der beiden Arbeitsmedien. Über die Wärmeüberträger 17, 18 findet
ein Wärmeaustausch
mit der Umgebung 8 des Systems bzw. der Strömungsmaschine 1' statt, worauf
weiter unten noch genauer eingegangen wird. Speziell nimmt das über den
Wärmeüberträger 17 geführte Arbeitsmedium
Wärme Q
aus der Umgebung auf, während
es über
den Wärmeüberträger 18 geführte Arbeitsmedium
Wärme Q' an die Umgebung 8 abgibt. Dieser
Effekt lässt
sich zur Realisierung einer Kältemaschine
oder einer Wärmepumpe
nutzen. Mechanische Arbeit muss der Strömungsmaschine 1' zum Verdichten
des Arbeitsmediums in dem Verdichter 16 und zum Einblasen
in die Störeinrichtung 14 zugeführt werden.
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Wie
der Fachmann erkennt, brauchen die Wärmeüberträger 17, 18 nicht
wie in 4 schematisch dargestellt angeordnet zu sein.
Beispielsweise kann der Wärmeüberträger 17 auch
nach Art einer zumindest abschnittsweisen Umhüllung des Rohrabschnitts 14a ausgebildet
sein. Gleiches gilt für
den Wärmeüberträger 18,
welcher beispielsweise nach Art einer Umhüllung der Ausleiteinrichtung 14f ausgebildet
sein kann.
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5 zeigt
schematisch anhand einer Abfolge von Zuständen, die in der genannten
Figur mit Zustand 1, Zustand 2, ... bezeichnet sind, die physikalischen
Abläufe
beim Betrieb der Strömungsmaschine 1' gemäß 4.
Die Zustände
1 bis 4 zeigen jeweils einen Querschnitt durch die Strömungseinrichtung 14 bei
axial unterschiedlichen Positionen von links nach rechts in 4.
Mit anderen Worten: Der Zustand 1 entspricht einem Schnitt in der
Nähe der
Einblasöffnung 14b,
während
der Zustand 4 einem Schnitt eher in Richtung des Endes 14d der
Störeinrichtung 14 gemäß 4 entspricht.
Die Zustände
5 und 6 zeigen jeweils Schnitte durch die Ausleiteinrichtungen 14e, 14f,
und zwar stromaufwärts
des jeweiligen Wärmeüberträgers 17, 18 (Zustand
5) bzw. im Bereich des jeweiligen Wärmeüberträgers 17, 18 (Zustand
6). Vom Zustand 6 kehrt das System nach Zustand 1 zurück.
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Die
Zustandsänderungen
gemäß 5 laufen
bei der Strömungsmaschine 1' gemäß 4 teilweise
bis vollständig
gleichzeitig bzw. parallel ab. Die 5 ist so
zu verstehen, dass die einzelnen beschreibbaren Zustandsänderungen
zwar aufeinander aufbauen, trotzdem aber zeitlich und/oder räumlich parallel
ablaufen.
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Im
Zustand 1 wurde das Arbeitsmedium in die Störeinrichtung 14 bzw.
den Rohrabschnitt 14a gemäß 1 eingeblasen.
Es existiert in dem Rohrabschnitt ein weitgehendes homogenes, allerdings nicht
molekülreines
Gemisch aus (ohne Beschränkung)
zwei Arbeitsmedien (in 5 symbolisiert durch Kreise
bzw. Kreuze), deren mittlere Temperatur im Wesentlichen der Umgebungstemperatur
entspricht.
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Die
Umgebungstemperatur ist die Temperatur des Raumes, mit welchem die
Maschine Energie austauscht. Dieser Raum muss nicht dem Raum entsprechen,
in welchem sich die Maschine körperlich befindet.
Die Umgebungstemperatur ist die Temperatur des erstgenannten Raumes.
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Der
Zustandsänderung
von 1 nach 2 ergibt sich aufgrund der durch das Einblasen entstehenden Zentrifugalkräfte, welche
die Teilchen (Atome oder Moleküle)
des Mediums aufgrund unterschiedlicher Teilcheneigenschaften (z.
B. Masse) unterschiedlich radial beschleunigen. Im Zustand 2 liegt
dann das Medium in geschichteter Form vor, das heißt mit räumlich getrennten,
unterscheidbaren Bereichen, wobei der Druck von innen nach außen zunimmt.
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Bei
der Zustandsänderung
von 2 nach 3 erfolgt ein Wärmeaustausch
durch bzw. über
die genannten Schichten aufgrund der unterschiedlichen Verdichtung
durch die Zentrifugalkraft von innen nach außen sowie aufgrund von Eigenschaftsunterschieden
der nunmehr getrennten Arbeitsmedien im Zusammenspiel mit auftretenden
thermodynamischen Zustandsänderungen,
wobei die Reaktion der Arbeitsmedien auf die Verdichtung von dem
jeweils vorliegenden Arbeitsmedium abhängig ist.
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Im
Zustand 3 liegt dann eine radiale Schichtung insbesondere nach der
Temperatur vor. Damit einher geht regelmäßig auch eine Schichtung aufgrund
unterschiedlicher Medieneigenschaften. Dabei werden radial außenliegende
Schichten eine im Mittel höhere
Temperatur als radial innenliegende Schichten aufweisen. Abhängig von
der konkreten konstruktiven Ausgestaltung der Maschine bzw. von dem
verwendeten Fluidgemisch (den dort enthaltenen Teilchen/Molekülen) kann
die Temperaturverteilung jedoch auch umgekehrt ausgebildet werden.
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Von
Zustand 3 nach 4 kommt es zu einem Wärmestrom durch bzw. zwischen
den genannten Schichten auf andere (benachbarte) Schichten. Im Zustand
4 liegt dann aufgrund der genannten Wärmeströme eine homogenere Temperaturverteilung vor.
Mit anderen Worten: Der radiale Temperaturgradient ist in Zustand
4 geringer als der radiale Temperaturgradient im Zustand 3. Zusätzlich wird
innerhalb des Rohrabschnitts 14a (4) auch
noch ein axialer Temperaturgradient vorliegen, worauf an dieser Stelle
aber nicht weiter einzugehen ist.
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Beim Übergang
von Zustand 4 nach 5 erfolgt die Ausleitung der Schichten verbunden
mit einer räumlichen
Trennung der Schichten, wie bereits weiter oben dargestellt. Im
Zustand 5 liegen dann räumlich
getrennte Schichten bzw. Arbeitsmedien vor, so dass keine thermodynamische
Wechselwirkung mit entsprechenden Zustandsänderungen zwischen den Schichten
(Arbeitsmedien) mehr möglich
ist. Allerdings liegt im Zustand 5 noch eine inhomogene (radiale)
Druckverteilung vor, wie in 5 symbolisch dargestellt.
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Im
Zuge der Zustandsänderung
von Zustand 5 nach Zustand 6 streben die jeweiligen Schichten (Arbeitsmedien)
radial ins mechanische Gleichgewicht, das heißt der radialen Druckgradient
in den Ausleiteinrichtungen 14e, 14f nimmt ab.
Im Zustand 6 ist dann die Temperatur der Schichten (Arbeitsmedien)
jeweils ungleich der jeweiligen Temperatur im Zustand 5, da sich
die radiale Druckverteilung geändert
hat. Über
die Wärmeüberträger 17, 18 kommt
es zu dem bereits erwähnten
Wärmeaustausch
mit der Umgebung 8.
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Beim Übergang
von Zustand 6 nach Zustand 1 werden die Schichten bzw. Medien wieder
zusammengeführt
und befinden sich wieder auf Umgebungstemperatur.
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6 zeigt
eine vorteilhafte Weiterbildung der Strömungsmaschine 1' gemäß 4,
wobei vorliegend nur auf die wesentlichen Unterschiede zwischen
den beiden Ausführungsformen
näher eingegangen
werden soll. Ansonsten bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche
oder gleichwirkende Elemente.
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Die
Strömungsmaschine 1' gemäß 6 weist
keine Ausleiteinrichtung im Bereich der Längsachse L des Rohrabschnitts 14a auf,
sondern besitzt einen von dem Arbeitsmedium in der Störeinrichtung 14 getrennten
Kreislauf 19 für
ein weiteres Arbeitsmedium, welches im Bereich der Längsachse
L des Rohrabschnitts 14a geführt ist und dort Wärme von den
radial außenliegenden
Schichten des Arbeitsmediums in dem Rohrabschnitt 14a aufnimmt,
wie weiter oben ausführlich
beschrieben.
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Der
genannte Kreislauf 19 ist gebildet aus einer geschlossenen
umlaufenden Leitung 19a, in welche ein Fördermittel 19b (beispielsweise
eine Pumpe) und der Wärmeüberträger 18 geschaltet
sind. Das Fördermittel 19b sorgt
für die
Zirkulation des Mediums in der Leitung 19a; der Wärmeüberträger 18 sorgt – wie bereits
geschrieben – für die Abgabe
von Wärme
Q' an die Umgebung 8.
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Die
Erläuterungen
gemäß 5 behalten auch
für die
Strömungsmaschine 1' gemäß 6 grundsätzlich Gültigkeit.