-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erfassung elektrischer Potentiale
am menschlichen oder tierischen Körper, mit einer körperseitigen
Anordnung von Elektroden und einer körperseitigen Verwaltungseinheit.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Vorrichtung zur Erfassung
elektrischer Potentiale am menschlichen oder tierischen Körper,
mit einer körperseitigen Anordnung von Elektroden sowie
einer vorzugsweise körperseitigen Verwaltungseinheit und/oder
einer vorzugsweise körperfernen Auswerteeinheit, die miteinander
kommunizieren, sowie auf eine kleidungsartige Trageeinrichtung und Verfahren
zur Erfassung elektrischer Potentiale am menschlichen oder tierischen
Körper.
-
Stand der Technik
-
Vorrichtung
und Verfahren der eingangs genannten Art sind aus der Offenlegungsschrift
DE 42 15 549 A1 bekannt.
In diesem Dokument wird ein telemetrischer Sender offenbart, dessen
zwischen Kunststoffschichten angeordnete Sendeelektronik als Baueinheit
mit den Elektroden ausgebildet ist und mit diesen über
eine leitfähige Kunststoffschicht kommuniziert. Die Bauteile
sind einschließlich einer Batterie wasserdicht in einen
Gürtel eingelassen, welcher um die Brust getragen werden
kann. Die von der Elektrode erfassten Daten, beispielsweise EKG-
oder Herzschlag des Trägers der Elektrode, werden drahtlos
unter Verwendung eines magnetischen Nahfeldes zum Empfänger übermittelt,
der beispielsweise an einem Armband getragen werden kann.
-
Eine
weitere gattungsgemäße Vorrichtung zur mobilen Überwachung
der Herzfunktionen wird in der Offenlegungsschrift
DE 10 2005 060 985 A1 beschrieben.
Die Einrichtung weist eine Anzahl von die Brust kontaktierenden
Elektroden auf, welche drahtlos mit einer körperseitig
angeordneten Verwaltungseinheit verbunden sind. Die Elektroden sind
mit Bluetooth-Sendevorrichtungen und Energieversorgungseinheiten
ausgestattet, welche die Übertragung der abgeleiteten elektrischen
Signale in die Verwaltungseinheit ermöglichen.
-
Die
Verwaltungseinheit weist ihrerseits eine Signalverarbeitungsvorrichtung,
insbesondere einen A/D-Wandler, und eine Speichervorrichtung auf.
Sie ist ferner mit einer Auswertesoftware zur Erkennung kritischer
Herzfunktionen ausgestattet. Über eine USB- oder Bluetooth-Schnittstelle
können die in der Speichervorrichtung erfassten Daten darüber
hinaus auf ein anderes Medium übertragen werden.
-
Nach
einem anderen in dieser Druckschrift offenbarten Ausführungsbeispiel
erfolgt die Datenübertragung zwischen Elektroden und Verwaltungseinheit über
elektrische Leiter, welche in einem Kleidungsstück angeordnet
sind. Dieses Kleidungsstück wird vom Patienten während
der Messung anstelle der herkömmlichen Kleidung getragen.
Hierdurch wird die Bewegungsfreiheit des Patienten nicht eingeschränkt.
Auch die Belastung durch zusätzliches Gewicht ist recht
gering.
-
Eine
weitere Vorrichtung zur drahtlosen Aufzeichnung und Fernüberwachung
elektrischer Potentiale wird in der Offenlegungsschrift
DE 10 2004 020 515
A1 offenbart. Am Patienten, insbesondere einem Tier, wird
eine miniaturisierte Messwerterfassung in Form eines kleinen, batteriebetriebenen
Geräts angebracht, welches die analogen Signale der mit
möglichst kurzen Kabeln versehenen Elektroden erfasst und
deren Digitalisierung, Fehlerkorrektur und Messwertverarbeitung
durchführt. Hierzu werden über geeignete Algorithmen
und digitale Signalfilter alle Störungen und Rauschanteile
herausgerechnet, so dass im Transmitter bereits eine vollwertige
EMG- oder EKG-Kurve vorliegt. Über eine digitale, drahtlose Verbindungsstrecke,
vorzugsweise unter Verwendung der Bluetooth-Technologie, werden
diese Daten an den Empfänger übermittelt, welcher
in ausreichendem Abstand vom Patienten platziert und mit einem Computer
verbunden ist. Dort findet dann das Zusammenführen und
die Visualisierung der Patientendaten statt.
-
Die Übertragung
nach dem Bluetooth-Standard weist den Nachteil eines hohen Energieverbrauchs
sowie einer relativ langen Zeitdauer auf, die zur Herstellung der
drahtlosen Verbindung zwischen Elektroden und Verwaltungseinheit
erforderlich ist.
-
In
der europäischen Patentschrift
EP 1 331 878 B1 wird ferner
ein Herzschrittmacher beschrieben, welcher mit einer Einrichtung
zur Ableitung elektrischer Potentiale und deren drahtloser Übermittlung an
eine körperferne Überwachungsstation ausgestattet
ist. Die spiralförmig ausgebildeten Elektroden werden subkutan
angeordnet und sind gegen einen direkten Kontakt mit Körpergewebe
und sich bewegende Körperfluide isoliert. Die Elektroden
kommunizieren über Kabel mit einer körperseitigen
Verwaltungseinheit, welche in einem hermetisch gedichteten Gehäuse
angeordnet ist und eine Einrichtung zur Signalverarbeitung aufweist.
Die über Funk vorgenommene Verbindung zwischen Überwachungsstation
und Verwaltungseinheit ermöglicht eine bi-direktionale
Kommunikation zwischen den körperseitigen und den körperfernen
Komponenten der Vorrichtung.
-
Auch
hier ist eine komplexe Verkabelung zwischen den Elektroden und der
Verwaltungseinheit vorzusehen.
-
Aufgabe
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, gattungsgemäße
Vorrichtungen und Verfahren so weiterzuentwickeln, dass bei hohem
Applikations- und Tragekomfort sowie geringem Energieverbrauch ein
zuverlässiger und reaktionsschneller Datenaustausch zwischen
den Elektroden, der Verwaltungseinheit und/oder der Auswerteeinheit
ermöglicht wird.
-
Lösung
-
Diese
Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art nach
einer ersten Ausbildung der Erfindung dadurch gelöst, dass
die Leitungsbahnen zwischen Elektroden und Verwaltungseinheit zumindest
bereichsweise elektrisch leitende Flüssigkeiten umfassen.
In Abkehr vom Stand der Technik erfolgt die Kommunikation dabei
nicht über eine unkomfortabel handzuhabende und hinsichtlich des
Tragekomforts problematische Verkabelung, sondern kann über
beliebige Flüssigkeitsdepots vorgenommen werden, die nur
entsprechend der Zahl der erforderlichen Leitungsbahnen elektrisch
von einander zu isolieren sind.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung kann beispielsweise
zur Ableitung eines Elektrokardiogramms (EKG) dienen, grundsätzlich
aber auch bei der Erfassung von Hirnströmen (EEG) oder
anderen elektrischen Potentialen (z. B. Elektromyographie EMG) Verwendung
finden.
-
Die
Verwaltungseinheit umfasst dabei mit Vorteil einen Senders (Transmitter),
der drahtlos mit dem Empfänger (Receiver) einer Auswerteeinheit kommuniziert.
Hierdurch wird es möglich, die relativ groß bauende
Auswerteinheit, die üblicherweise Datenspeicher, Displays
und Druckeinrichtungen aufweist, körperfern anzuordnen
und dem Patienten damit weitgehende Bewegungsfreiheit zu ermöglichen.
-
Besonders
bevorzugt ist eine Ausbildung der Erfindung, bei welcher mindestens
eine, vorzugsweise mehrere Elektroden mit der Verwaltungseinheit
in einer körperseitigen Baueinheit angeordnet sind. Diese
Baueinheit wird dem Patienten als Ganzes angelegt, so dass eine
aufwendige komponentenweise Anordnung mit den damit verbundenen
Fehlermöglichkeiten entfällt.
-
Vorzugsweise
ist die Baueinheit aus Elektroden und Verwaltungseinheit in Form
eines vorzugsweise flachen Kissens ausgebildet. Ein aus weicher Kissenhülle
und Kissenfüllung bestehendes Kissen weist eine große
Anpassungsfähigkeit an die Körperoberfläche
des Patienten sowie einen hohen Tragekomfort auf.
-
Hinsichtlich
einer einfachen Applikation ist die Baueinheit mit Vorteil winkelförmig,
besonders bevorzugt auch kurvenförmig bzw. mit abgerundeten Winkeln
ausgeführt, wobei an jedem Schenkelende und vorzugsweise
auch im Übergangsbereich zwischen den Schenkeln je eine
Elektrode angeordnet ist.
-
Die
Handhabung der Baueinheit wird ferner bevorzugt dadurch erleichtert,
dass die Baueinheit mit einer klebfähigen Außenfläche
ausgestattet ist, mittels derer sie auf der Körperoberfläche
zu befestigen ist. Vor dem Einsatz der Baueinheit kann die klebfähige
Oberfläche durch ein silikonbeschichtetes Papier oder dergleichen
vor ungewolltem Kontakt geschützt werden.
-
Nach
einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung
sind die Leitungsbahnen als flüssigkeitsgefüllte
Kissensegmente ausgebildet, welche zumindest einen Teil der Kissenfüllung
bilden. Die Kissensegmente können dabei beispielsweise
wabenartig, aber auch mit einer im Wesentlichen länglichen
Erstreckung ausgebildet werden.
-
Die
Hülle des Kissens ist bevorzugt aus einem elektrischen
Isolator, insbesondere einem thermoplastischen Kunststoff, gefertigt.
Die elektrische Trennung zwischen den die Leitungsbahnen bildenden
Flüssigkeitsdepots wird somit ohne weiteres Zutun von der
Kissenhülle (gegebenenfalls einschließlich in
dieser vorgesehener Trennstege) bewirkt.
-
Die
zur Signalübermittlung genutzte Flüssigkeit besteht
mit Vorteil aus einem wasserhaltigen Elektrolyt, welches kostengünstig
hergestellt werden kann und eine ausreichende Leitfähigkeit
besitzt.
-
Die
Flüssigkeit weist ferner vorzugsweise eine gelartige Konsistenz
auf, durch welche der Tragekomfort hinsichtlich Haptik und Geräuschentwicklung
verbessert wird.
-
Eine
zur Ausführung der Erfindung besonders geeignete Flüssigkeit
enthält 0,65 bis 0,75 Gew.-%, vorzugsweise etwa 0,71 Gew-%
demineralisiertes oder destilliertes Wasser, 0,10 bis 0,20 Gew.-%,
vorzugsweise etwa 0,14 Gew-% Natriumchlorid, 0,03 bis 0,07 Gew.-%,
vorzugsweise etwa 0,05 Gew-% Hydroxyethylcellulose und 0,07 bis
0,13 Gew.-%, vorzugsweise etwa 0,10 Gew-% Propylenglycol. Der so
gewonnenen gelartigen Flüssigkeit kann zusätzlich
ein Farbstoff zugegeben werden. Die Herstellung des Gels erfolgt
vorzugsweise durch Mischen pulverförmigem Natriumchlorids
mit gleichfalls pulverförmiger Hydroxyethylencellulose,
nachfolgender Zugabe des flüssigen Propylenglykols und
Auffüllen des Gemisches mit Wasser unter Rühren.
-
Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ferner dadurch gelöst,
dass die Kommunikation drahtlos unter Verwendung von Mitteln zur
Funkübertragung mit Sender (Transmitter) und Empfänger (Receiver)
erfolgt. Zur Funkübertragung können dabei Standards
wie W-LAN oder Bluetooth eingesetzt werden. Es ist jedoch bevorzugt,
dass die Mittel zur Funkübertragung der Patientendaten
Sender und Empfänger nach dem ZigBee-Funknetz-Standard umfassen.
ZigBee ist ein Funknetz-Standard, welcher auf der Norm IEEE
802.15.4 basiert und insbesondere zur Datenübertragung
auf Kurzstrecken zwischen 10 und 100 Metern geeignet ist. Der in
den Frequenzbereichen 863,3 MHz/2,46 GHz (Europa) und 915 MHz/2,46
GHz (USA) arbeitende ZigBee-Funknetz-Standard zeichnet sich durch
einen sehr niedrigen Energieverbrauch der Endgeräte und eine
stabile und sichere Funkverbindung mit einer Übertragungsrate
von 20–250 kbit/s aus. Die Reaktionszeiten sind derart
gering, dass Echtzeitanwendungen möglich sind. Die ZigBee-Funkübertragung kann
dabei sowohl von den Elektroden zur Verwaltungseinheit als auch
besonders bevorzugt zwischen der körperseitigen Verwaltungseinheit
und der in der Regel körperfernen Auswerteeinheit erfolgen.
-
Die Norm
IEE802.15.4 sieht mit den sehr einfachen und kostengünstigen
RFD (Reduced Function Devices) und den FFD (Full Function Devices)
zwei Geräteklassen unterschiedlicher Komplexität
vor. Ein FFD kann sowohl mit anderen FFDs als auch mit RFDs kommunizieren,
während ein RFD nur mit einem FFD wirkverbunden werden
kann. Die Software-Realisierung ist mit einem 8-Bit-Microcontroller möglich.
Mit den beiden ZigBee-Geräteklassen können unterschiedliche
Netzwerktopologien aufgebaut werden, beispielsweise eine Sterntopologie,
bei welcher RFDs oder FFDs an einen die Aufgabe eines PAN-Koordinators übernehmenden
FFD angebunden werden. Alternativ ist eine Peer-to-Peer-Topologie
denkbar, bei welcher eine Punkt-zu-Punkt-Kommunikation zwischen
den in Funkreichweite befindlichen Geräten vorgesehen ist.
-
Beim
Aufbau von Funknetzwerken in Vorrichtungen zur Ableitung elektrischer
Potentiale zu medizinischen Zwecken sind einerseits die Sensorknoten,
welche die Messwerte aufnehmen und an einen zentralen Knoten weiterleiten,
und andererseits die Aktorknoten zu unterscheiden, die von einem zentralen
Knoten angesprochen werden.
-
Die
Elektroden stehen vorzugsweise mit einem körperseitigen
Messwandler (A/D-Wandler) in Wirkverbindung, der seinerseits mit
dem körperseitigen Sender kommuniziert. Dabei sind Sender und/oder
Messwandler bevorzugt als zum einmaligen Gebrauch vorgesehener Chipsatz
ausgebildet.
-
Die
Verwaltungseinheit kann jedoch grundsätzlich sowohl zum
einmaligen als auch zum mehrfachen Gebrauch vorgesehen sein. Im
letztgenannten Fall ist vorzugsweise vorgesehen, die Verwaltungseinheit
mittels einer Steckverbindung auf die Kissenhülle aufzusetzen
und damit elektrisch mit der leitenden Flüssigkeit zu verbinden.
-
Der
Empfang der übermittelten Daten kann beispielsweise durch
einen Receiver mit einer PCMCIA-Karte oder einen Viewer erfolgen,
in welche neben dem ZigBee-Empfangs-Chip auch ein RFID- oder Barcode-Reader
integriert sind, die das Pairing ermöglichen.
-
Ferner
ist auch die Übertragung nach dem Wibree-Standard oder
dem Upper Layer Protocol (ULP) möglich. Der Wibree-Standard
stellt eine Konkurrenz zu dem Industriestandard Bluetooth dar und sendet
wie dieser im Bereich von 2,4 GHz, allerdings mit deutlich verringerter
Stromaufnahme und Reichweite. Die Übertragungsrate beträgt
1 Mbit/s. ULP ist eine Anwendung des Socket Direct Protocol (SDP).
-
Hinsichtlich
einer kleidungsartigen Trageeinrichtung für eine Vorrichtung
zur Erfassung elektrischer Potentiale am menschlichen oder tierischen Körper,
insbesondere nach einer der zuvor beschriebenen Ausbildungen, wird
die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Trageeinrichtung mit
Mitteln zur Anpassung an die Körpergröße
versehen ist. Der Begriff „Körpergröße” umfasst
dabei alle Dimensionen des menschlichen oder tierischen Körpers,
also beispielsweise auch den Bauch-, Arm- oder Halsumfang, die Schulterbreite
sowie Höhe des Oberkörpers. Hierdurch kann die
Trageeinrichtungen von Patienten sehr unterschiedlicher Körpergröße
getragen werden, ohne dass die Qualität der Messung oder der
Tragekomfort leiden. Besonders bevorzugt ist die Trageeinrichtung westenartig
ausgebildet und über Verstellmittel variabel hinsichtlich
ihrer Breite, Länge, Halsweite, Armweite und/oder Schulterbreite
ausgeführt.
-
Zur
Lösung der Ausgabe sind ferner die in den Verfahrensansprüchen
genannten Maßnahmen geeignet.
-
Figuren
-
Die
Figuren stellen beispielhaft und schematisch verschiedene Ausführungen
der Erfindung dar.
-
Es
zeigen:
-
1 den
prinzipiellen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
am Beispiel eines Elektrokardiogramms (EKG);
-
2 eine
Aufsicht auf eine derartige Vorrichtung;
-
3 einen
Längsschnitt durch die Vorrichtung nach 2;
-
4 eine
Aufsicht auf eine andere erfindungsgemäße Vorrichtung;
-
5 eine
flüssigkeitsgefüllte Leitungsbahn nach einer anderen
Ausbildung der Erfindung;
-
6 über
Funkverbindung mit der Versorgungseinheit kommunizierende Elektroden;
-
7 eine
Trageeinrichtung für eine Elektrodenanordnung.
-
Wie
aus 1 ersichtlich, trägt der Patient 1 im
Brustbereich eine kissenartige Baueinheit 2, welche eine
Anzahl an der Körperoberfläche aufliegender Elektroden 3 sowie
eine mit diesen wirkverbundene Verwaltungseinheit 4 aufnimmt.
Die Verwaltungseinheit 4 umfasst einen Messwandler (A/D-Wandler) 5,
eine Energieversorgungseinheit 6 sowie einen Sender 7,
der nach ZigBee-Funknetz-Standard arbeitet.
-
Die
körperseitige Baueinheit 2 kommuniziert mittels
Funkübertragung 8 mit dem Empfänger 9 der körperfern
angeordneten Auswerteinheit 10, welche auch einen Datenspeicher 11 und
ein Display 12 zur graphischen Darstellung der Messkurve
aufweist. Ferner ist die Auswerteeinheit 10 mit einer Druckeinrichtung 13 zum
Ausdruck der Messkurve ausgestattet.
-
Die
flache, kissenförmige Baueinheit 2 besteht aus
einer elektrisch isolierenden Kissenhülle 14,
welche die Baueinheit 2 einerseits vollumfänglich umgibt
und andererseits durch Stege 15 in eine Vielzahl von elektrisch
voneinander getrennten Kissensegmenten 16 gliedert. Kissenhülle 14 und
Stege 15 können aus einer Folie aus einem flexiblen,
thermoplastischen Kunststoff, insbesondere Polyethylen oder einem
Polyethylen/Polypropylen-Copolymer, zugeschnitten und dann miteinander
verschweißt werden. Die Kissensegmente 16 werden
nachfolgend jeweils mit einer elektrisch leitenden, gelartigen Flüssigkeit 17 gefüllt.
Die Baueinheit 2 ist einschließlich Elektroden 3 und
der kompletten Verwaltungseinheit 4 als Einwegartikel vorgesehen,
wird also nach einmaligem Gebrauch entsorgt.
-
Sowohl
die Elektroden 3 als auch die Verwaltungseinheit 4 sind
mit elektrischen Kontakten 18 ausgestattet, welche in die
Flüssigkeit 17 ragen. Dabei ist jeweils ein elektrischer
Kontakt 18 einer Elektrode 3 über ein
mit Flüssigkeit 17 gefülltes Kissensegment 16 mit
einem zugeordneten elektrischen Kontakt 18 der Verwaltungseinheit 4 elektrisch
leitend verbunden. So kommuniziert beispielsweise der Kontakt 18.1 der
Elektrode 3.1 über die vom Kissensegment 16.1 ausgebildete
Leitungsbahn 19.1 mit dem Kontakt 18.1' der Verwaltungseinheit 4.
-
Die
Elektroden 3 durchbrechen die Kissenhülle 14 örtlich
und sind in diesen Bereichen 20 zur unmittelbaren Anlage
an der Körperoberfläche des Patienten 1 vorgesehen.
Es versteht sich, dass die Durchbrüche so gedichtet werden,
dass ein Austritt der in den Kissensegmenten 16 befindlichen
Flüssigkeit 17 ausgeschlossen ist. Die benachbarten
Außenflächen 21 der Kissenhülle 14 sind
selbstklebend ausgerüstet und dienen der Anordnung der
Baueinheit 2 am Körper des Patienten 1.
-
Bei
dem Ausführungsbeispiel nach 4 ist die
Baueinheit 4 entsprechend der gewünschten Elektrodenanordnung
winkelförmig ausgebildet, wobei an jedem Schenkelende 22 sowie
im Winkel der Elektrodenanordnung jeweils eine Elektrode 3 angeordnet
ist. Die mittlere Elektrode 3 befindet sich dabei unterhalb
der Verwaltungseinheit 4. Auch hier findet die elektrische
Verbindung zwischen den Elektroden 3 und der Verwaltungseinheit 4 über
die Flüssigkeit 17 statt. So ist wiederum der
Kontakt 18.1 der Elektrode 3.1 über das
die elektrische Leitungsbahn 19.1 bildende, mit Flüssigkeit 17 gefüllte
Kissensegment 16.1 mit dem Kontakt 18.1' der Verwaltungseinheit 4 verbunden.
Die übrigen Kontakte 18 kommunizieren sinngemäß.
-
5 stellt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung dar, bei welcher
die Elektrode 3 und die Verwaltungseinheit 4 keine
Baueinheit bilden, sondern als gesonderte Komponenten über
eine mit leitfähiger Flüssigkeit 17 gefüllte
Schlauchleitung 23 elektrisch miteinander kommunizieren.
Dabei kann zur Ermittlung der Potentialdifferenzen eine beliebige
Anzahl von Elektroden 3 über zugeordnete Schlauchleitungen 23 an
die Verwaltungseinheit 4 angeschlossen werden.
-
Wie
aus 6 ersichtlich, schließt die vorliegende
Erfindung auch die drahtlose Kommunikation von Elektrodenclustern 3.3, 3,4 aus
jeweils mindestens zwei Elektroden 3 und einem Sender 7.1 mit dem
Empfänger 9.1 der Verwaltungseinheit 4 ein, insbesondere
durch Funkübertragung 8 nach dem ZigBee-Funknetz-Standard.
Dabei ist jede Elektrode 3 mit einer Energieversorgungseinheit 6 in
Form einer Knopfbatterie ausgestattet. Die Außenflächen 24 der
Elektrodencluster 3.3, 3.4 weisen ferner RFID-Tags
auf, welche zum Aufbau des Netzwerks ein Binding für die
einzelnen Elektrodencluster 3.3, 3.4 vornehmen.
-
Die
in 7 dargestellte Trageeinrichtung 25 besteht
aus einem westenartigen Kleidungsstück 26, das
im Bereich der Brustanlage mit einer dem Ausführungsbeispiel
nach 4 entsprechenden Baueinheit 2 ausgestattet
ist. Das Kleidungsstück 26 ist zur Anpassung an
die Körpergröße des Patienten mit Verstellmitteln 27 ausgestattet,
beispielsweise im Schulterbereich mit einer von hinten über
die Schulter greifenden Lasche 28, welche über
Klettverschlüsse 29 in verschiedenen Stellungen
auf der Vorderseite des Kleidungsstücks 26 fixierbar
ist. Ähnliche Verstellmittel 27' sind zur Anpassung
der Länge, Breite sowie der Hals- und Armweite vorgesehen.
-
- 1
- Patient
- 2
- Baueinheit
- 3,
3.1, 3.2
- Elektrode
- 3.3,
3.4
- Elektrodencluster
- 4
- Verwaltungseinheit
- 5
- Messwandler
- 6
- Energieversorgungseinheit
- 7,
7.1
- Sender
- 8
- Funkübertragung
- 9,
9.1
- Empfänger
- 10
- Auswerteeinheit
- 11
- Datenspeicher
- 12
- Display
- 13
- Druckeinrichtung
- 14
- Kissenhülle
- 15
- Steg
- 16,
16.1
- Kissensegment
- 17
- Flüssigkeit
- 18,
18.1, 18.1'
- Kontakt
- 19,
19.1
- Leitungsbahn
- 20
- Bereich
(zur unmittelbaren Anlage)
- 21
- Außenfläche
(der Kissenhülle, selbstklebend)
- 22
- Schenkelende
- 23
- Schlauchleitung
- 24
- Außenfläche
(der Elektrode)
- 25
- Trageeinrichtung
- 26
- Kleidungsstück
- 27,
27'
- Verstellmittel
- 28
- Lasche
- 29
- Klettverschluss
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4215549
A1 [0002]
- - DE 102005060985 A1 [0003]
- - DE 102004020515 A1 [0006]
- - EP 1331878 B1 [0008]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Norm IEEE
802.15.4 [0023]
- - Norm IEE802.15.4 [0024]