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Die
Erfindung bezieht sich auf eine elektromechanische Lenkung, umfassend
einen Elektromotor, über den in Abhängigkeit eines
fahrerseitigen Lenkbefehls ein Hilfsmoment in die Lenkung einbringbar
ist. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum
Betrieb einer solchen Lenkung.
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Bei
elektromechanischen Lenkungen wird beim Lenken durch einen Elektromotor
ein Hilfsmoment zur Unterstützung des Fahrers erzeugt.
Elektromotoren weisen bauartbedingt verhältnismäßig
hohe Massenträgheiten auf. Diese Massenträgheiten dämpfen
eine fahrbahnseitige Kraftanregung, welche über Spurstangen,
Lenkgetriebe und Lenksäule an ein Lenkrad übertragen
wird. Hierbei wirken die Massenträgheiten des Elektromotors
gewissermaßen wie ein Schwungrad. Bei Fahrzeugen, die vorwiegend unter
Komfortgesichtspunkten ausgelegt werden, ist eine solche Dämpfung
der fahrbahnseitigen Kraftanregung grundsätzlich begrüßenswert,
um Lenkradstöße zu vermeiden. Allerdings erfährt
der Fahrer so lediglich wenig Rückmeldung von der Fahrbahn.
Bei Fahrzeugen mit eher sportlichem Charakter kann dies bisweilen
störend wirken. Hier wird vielmehr eine größtmögliche
Fahrbahnrückmeldung gewünscht, um insbesondere
in Grenzsituationen das Fahrzeug sicher beherrschen zu können.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen.
Insbesondere zielt die Erfindung darauf ab, bei einer elektromechanischen
Lenkung für ein sportlich ausgeprägtes Fahrzeug
das Fahrbahngefühl zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird durch eine elektromechanische Lenkung gemäß Patentanspruch
1 gelöst. Die erfindungsgemäße Lenkung
umfasst einen Elektromotor, über den in Abhängigkeit
eines fahrerseitigen Lenkbefehls ein Hilfsmoment in die Lenkung
einbringbar ist, Mittel zur differenzierten Erkennung einer periodischen
und einer nicht-periodischen fahrbahnseitigen Anregung der Lenkung,
und Mittel zur Generierung eines ein Kompensationsmoment repräsentierenden
Signals in Abhängigkeit der erkannten fahrbahnseitigen
Anregung, das einem Stellsignal des Elektromotors aufgeschaltet
ist, derart, dass eine nicht-periodische Komponente der fahrbahnseitigen
Anregung durch den Elektromotor verstärkt, eine periodische
Komponente der fahrbahnseitigen Anregung hingegen vermindert wird.
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Erfindungsgemäß werden
nicht-periodische Anregungen, welche von der Fahrbahn erzeugt werden
und normalerweise durch die Massenträgheiten des Elektromotors
weggedämpft würden, durch Einbeziehung in die
Ansteuerung des Elektromotors für den Fahrer am Lenkrad
spürbar, da mittels des Elektromotors der Fahrbahnanregung
entsprechende Momente am Lenkrad dargestellt werden.
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Um
zu vermeiden, dass Radunwuchten und dergleichen, welche in der Regel
eine periodische fahrbahnseitige Anregung erzeugen, ebenfalls verstärkt
werden, wird die fahrbahnseitige Anregung im Hinblick auf periodische
und nicht-periodische Komponenten analysiert und lediglich die nicht-periodische
Komponente verstärkt, die periodische Komponente hingegen
mittels des Elektromotors vermindert.
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Hierdurch
ergibt sich eine elektromechanische Lenkung mit ausgeprägter
Rückmeldung über den Fahrbahnzustand, ohne dass
sich Radunwuchten und dergleichen störend bemerkbar machen.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Patentansprüchen
angegeben.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung sind die Mittel zur Generierung eines
das Kompensationsmoment repräsentierenden Signals derart
konfiguriert, um in Abhängigkeit der Winkelstellung und/oder
der Winkelgeschwindigkeit und/oder der Winkelbeschleunigung des
Elektromotors eine Momentengröße zu erzeugen und
in Abhängigkeit von eine Fahrsituation charakterisierenden
Parametern eine Fahrsituationsgröße zu erzeugen.
Beide Größen gehen in das das Kompensationsmoment
repräsentierende Signal ein. Hierdurch lässt sich
die Fahrbahnrückmeldung sehr präzise gestalten.
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Vorzugsweise
wird die Fahrsituationsgröße anhand interner Signale
der Lenkung und/oder einer ESP-Lenkwinkelsensorik ermittelt, so
dass sich diese ohne apparativen Mehraufwand softwaretechnisch, beispielsweise
im Lenkungssteuergerät, bestimmen lässt.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden für die periodische
Komponente der Anregung und für die nicht-periodische Komponente der
Anregung jeweils eine eigene Größe, nämlich
ein Bedämpfungsmoment und ein Verstärkungsmoment erzeugt.
Das ermittelte Bedämpfungsmoment und das ermittelte Verstärkungsmoment
sind mittels einer vorgegebenen Entscheidungslogik zu der Momentengröße
verknüpft. Hierdurch kann gewährleistet werden,
dass bei einer kombinierten fahrbahnseitigen Anregung über
den Elektromotor gleichzeitig periodische Komponenten vermindert,
nicht-periodische Komponenten, welche die Fahrbahnrückmeldung
repräsentieren, hingegen verstärkt werden.
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Die
Entscheidungslogik kann beispielsweise derart konfiguriert sein,
dass in Abhängigkeit der ermittelten fahrbahnseitigen Anregung,
für die zwischen einer periodischen Anregung, einer nicht-periodischen
Anregung und einer kombinierten periodisch/nicht-periodischen Anregung
unterschieden wird, zwischen einer Bedämpfung, einer Verstärkung und
einer kombinierten Bedämpfung und Verstärkung
geschaltet wird. Jedoch kann die Verknüpfung eines Bedämpfungsmoments
und eines Verstärkungsmoments zu der obengenannten Momentengröße
auch in anderer Weise vorgenommen sein.
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Für
den Fall einer kombinierten Anregung wird bevorzugt eine kombinierte
Bedämpfungs-Verstärkungs-Momentengröße
bereitgestellt, die in vorteilhafter Ausgestaltung zusätzlich
mittels eines Bandpassfilters gefiltert wird.
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Weiterhin
kann das Bedämpfungsmoment abschaltbar ausgebildet werden,
um eine Fehlerdiagnose zu ermöglichen. Alternativ ist es
auch denkbar, zu Analysezwecken eine Auslesemöglichkeit
für das Bedämpfungsmoment vorzusehen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird bei Überschreiten
eines Schwellwertes oder eines gewichteten Zeitintegrals für
das Bedämpfungsmoment ein Warnsignal erzeugt, so dass größere
Radunwuchten und ähnliche Störungen schnell erkannt
werden.
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Weiterhin
kann die Lenkung Mittel zur Unterscheidung zwischen einer fahrbahnseitigen
Anregung und einer lenkradseitigen Anregung der Lenkung aufweisen.
Hierdurch lässt sich sicherstellen, dass ausschließlich
durch den Fahrbahnkontakt verursachte Anregungen verstärkt
werden.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Mittel zur Unterscheidung
zwischen einer fahrbahnseitigen Anregung und einer lenkradseitigen
Anregung der Lenkung als Softwarealgorithmus ausgebildet, der als
Eingangsgrößen vorzugsweise interne Signale der
Lenkung und/oder einer ESP-Lenkwinkelsensorik nutzt, welche am Fahrzeug
ohnehin zur Verfügung stehen.
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Insbesondere
können die Mittel zur Unterscheidung zwischen einer fahrbahnseitigen
Anregung und einer lenkradseitigen Anregung einen Fuzzy-Logikalgorithmus
umfassen, in dem folgende Eingangsgrößen berücksichtigt
sind, nämlich ein Handlenkmoment und/oder die zeitliche Änderung des
Handlenkmoments, die Winkellage des Elektromotors und/oder die Winkelgeschwindigkeit
des Elektromotors, ein Soll-Hilfsmoment, ein ESP-Lenkwinkel und/oder
eine ESP-Lenkwinkelgeschwindigkeit und gegebenenfalls eine Temperatur
der Lenkung.
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Die
obengenannte Aufgabe wird weiterhin durch ein Verfahren zum Betrieb
einer elektromechanischen Lenkung gemäß Patentanspruch
12 gelöst. Das erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass eine fahrbahnseitige Anregung
der Lenkung erfasst und im Hinblick auf eine periodische Komponente
und eine nicht-periodische Komponente analysiert wird, und anhand
der periodischen Komponente und der nicht-periodischen Komponente
ein ein Kompensationsmoment repräsentierendes Signal generiert
wird, das einem Stellsignal des Elektromotors aufmoduliert wird,
derart, dass die nicht-periodische Komponente der fahrbahnseitigen
Anregung durch den Elektromotor verstärkt, eine periodische
Komponente der fahrbahnseitigen Anregung hingegen vermindert wird.
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Hierdurch
ergeben sich die oben bereits erläuterten Vorteile einer
Optimierung der haptischen Lenkungseigenschaften, einer Erhöhung
der Fahrbahnrückmeldung sowie der Dämpfung von
periodischen Schwingungen und Störsignalen wie zum Beispiel
einer Radunwucht.
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Weitere,
vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Patentansprüchen
angegeben.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine
schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels für
eine elektromechanische Lenkung nach der Erfindung,
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2 eine
schematische Blockdarstellung des Wirkprinzips der Lenkung, und
in
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3 eine
schematische Darstellung einer softwaretechnischen Umsetzung des
Wirkprinzips.
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Das
Ausführungsbeispiel in 1 zeigt
eine elektromechanische Lenkung 1 für ein Personenkraftfahrzeug.
Die Lenkung 1 umfasst ein Lenkrad 2, über
das von einem Fahrer ein Handlenkmoment MF eingebracht
werden kann. Dieses Handlenkmoment MF wird
von dem Lenkrad 2 über eine Lenksäule 3 an ein
Lenkgetriebe 4 überfragen. Das Lenkgetriebe 4 weist
eine Zahnstange auf, die an ihren Enden jeweils über ein
Gelenk 5 mit einer Spurstange 6 gekoppelt ist.
Jede Spurstange 6 greift an einem gegenüber dem
Fahrzeugaufbau abgestützten Radträger 7 an,
an dem ein Fahrzeugrad 8 gelagert ist. Über das Lenkgetriebe 4 wird
das Handlenkmoment MF des Fahrers in Form
einer Lenkkraft längs der Zahnstange an den Spurstangen 6 und
letztlich an den Fahrzeugrädern 8 zur Wirkung
gebracht.
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An
geeigneter Stelle, bei dem Ausführungsbeispiel an dem Lenkgetriebe 4,
wird ein Hilfsmoment MM in die Lenkung 1 eingeleitet,
um den Fahrer beim Lenken zu unterstützen. Dieses Hilfsmoment
MM wird bei einer elektromechanischen Lenkung 1 durch
einen Elektromotor 9 erzeugt, der beispielsweise achsparallel
zu der Zahnstange angeordnet werden kann. Der Elektromotor 9 kann
hierbei entweder koaxial um die Zahnstange oder seitlich versetzt
neben der Zahnstange eingebaut werden. Es ist auch möglich,
den Motor an anderer Stelle anzuordnen oder einen Kraftangriff an
der Lenksäule 3 vorzusehen. Über das
Hilfsmoment des Elektromotors MM wird somit
eine weitere Kraftkomponente an der Zahnstange bzw. an den Spurstangen 6 bereitgestellt.
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Das
Hilfsmoment MM wird in Abhängigkeit des
vom Fahrer aufgebrachten Handlenkmoments MF eingestellt.
Dieses Handlenkmoment MF kann beispielsweise
durch einen Drehwinkelsensor 10 an der Lenksäule 3 gemessen
werden.
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In
die Berechnung des Hilfsmoments MM fließen
gegebenenfalls weitere Fahrzeugparameter mit ein, die aus einem
Antiblockiersystem oder einem elektronischen Stabilitätsprogramm
bekannt sind, wie beispielsweise die aktuellen Raddrehzahlen und Bremsdrücke,
die Fahrgeschwindigkeit, die Gierrate des Fahrzeugs oder ein Lenkwinkel
desselben. Ferner kann die Lenkwinkelgeschwindigkeit am Lenkrad 2 berücksichtigt
werden. Anhand dieser Kenngrößen wird in an sich
bekannter Art und Weise mittels einer in einem Steuergerät 11 abgelegten
Unterstützungskennlinie oder nach einer dort vorgegebenen
Berechnungsvorschrift für die jeweilige Fahrsituation zu
einem Handlenkmoment MF des Fahrers ein
Hilfsmoment MM ermittelt und in Form eines
geeigneten Stellsignals an den Elektromotor 9 übertragen,
der dann ein entsprechendes Moment generiert. An der Lenkung kommen
somit beide Momente MF und MM zur Wirkung.
Da die Unterstützung kontinuierlich und stetig erfolgt,
ist die Unterstützung am Lenkrad 2 nicht fühlbar.
Jedoch kann das Ausmaß der Unterstützung je nach
Fahrsituation variieren.
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Neben
dem Handlenkmoment MF des Fahrers und dem
Hilfsmoment MM des Elektromotors greifen
an der Lenkung 1 weitere Kräfte an, die unter anderem
aus dem Abrollen der Fahrzeugräder 8 auf der Fahrbahn
resultieren und über die Spurstange 6, das Lenkgetriebe 4 und
die Lenksäule 3 an das Lenkrad 2 übertragen
werden können. Die Anregung durch die Fahrbahn erfolgt
mit verhältnismäßig hohen Frequenzen,
jedoch eher geringen Amplituden. Bei einer elektromechanischen Lenkung
der vorstehend erläuterten Art wirken der Elektromotor 9 und einem
diesem zugeordnete Getriebestufe aufgrund ihrer trägen
Massen jedoch als Dämpfer, so dass die fahrbahnseitigen
Anregungen weitestgehend in der Lenkung geschluckt werden und das
Lenkrad 2 nicht erreichen. Für den Fahrer ist
hierdurch sehr wenig Rückmeldung von der Fahrbahn spürbar.
Bei einer sportlichen Fahrwerksauslegung ist dies bisweilen unerwünscht.
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Deswegen
wird hier vorgeschlagen, durch die Lenkung gedämpfte fahrbahnseitige
Anregungen mittels des Elektromotors 9 zu verstärken
und so für den Fahrer am Lenkrad 2 fühlbar
zu machen. Unter Nutzung von lenkungsinternen Signalen und Signalen
einer ESP-Lenkwinkelsensorik wird mittels eines Softwarealgorithmus
detektiert, ob ein fahrerseitiger Lenkbefehl oder eine fahrbahnseitige
Anregung vorliegt. Bei erkannter fahrbahnseitiger Anregung wird ein
Verstärkungsmoment MVerstärkung generiert,
derart, dass die Fahrbahnanregung durch den Elektromotor 9 fahrsituationsabhängig
verstärkt wird und die Fahrbahnrückmeldung an
das Lenkrad 2 gelangt. Hingegen werden periodische Störsignale
wie zum Beispiel Radunwuchten kompensiert bzw. ausgeblendet, so dass
eine solche Anregung nicht an das Lenkrad 2 gelangt.
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Wie 2 zeigt,
wird zunächst zwischen fahrerseitigen und fahrbahnseitigen
Anregungen unterschieden, da für eine verbesserte Fahrbahnrückmeldung
lediglich durch den Kontakt zwischen den Fahrzeugrädern
und der Fahrbahn ursächliche Anregungen nützlich
sind. Die Lenkung 1 des dargestellten Ausführungsbeispiels
weist hierzu entsprechend ausgebildete Mittel in Form eines Softwarealgorithmus
auf, welcher als Eingangsgrößen interne Signale
der Lenkung und einer ESP-Lenkwinkelsensorik nutzt. Insbesondere
werden als Eingangsgrößen der Lenkradwinkel φL, die Lenkradwinkelgeschwindigkeit dφL/dt, das Handlenkmoment MF,
die zeitliche Änderung des Handlenkmoments dMF/dt,
ein berechneter Lenkwinkel der Lenkung sowie die berechnete Lenkwinkelgeschwindigkeit,
das Soll-Hilfsmoment MM und gegebenenfalls
die Temperatur T der Lenkung verwendet. Ferner kann die Winkellage φMotor des Elektromotors 9 und/oder
die Winkelgeschwindigkeit dφMotor/dt
des Elektromotors 9 berücksichtigt werden. Der
Softwarealgorithmus kann, wie in 3 angedeutet,
auf Fuzzy-Logik beruhen. Wird mittels des Algorithmus festgestellt,
dass keine fahrbahnseitige Anregung vorliegt, erfolgt keine weitere
Aktion.
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Wird
hingegen eine fahrbahnseitige Anregung erkannt, wird in einem weiteren
Schritt geprüft, ob die fahrbahnseitige Anregung periodisch
oder nicht-periodisch ist. Auch dies kann, wie in 3 beispielhaft
dargestellt, mit Hilfe von Fuzzy-Logik erfolgen. Jedoch können
entsprechende Anregungen auch mit anderen Methoden im Hinblick auf
eine periodische und eine nicht-periodische Komponente analysiert
werden. Die Lenkung umfasst weiterhin Mittel zur Generierung eines
ein Kompensationsmoment MK repräsentierenden
Signals in Abhängigkeit der erkannten fahrbahnseitigen
Anregung. Dieses Signal wird einem Stellsignal des Elektromotors 9 aufgeschaltet
bzw. dem das Soll-Hilfsmoment MM repräsentierenden
Signal überlagert. Das Kompensationsmoment MK wird
dabei so eingestellt, dass eine nicht-periodische Komponente der
fahrbahnseitigen Anregung durch den Elektromotor 9 verstärkt,
eine periodische Komponente der fahrbahnseitigen Anregung durch
den Elektromotor 9 vermindert wird.
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Wird
eine nicht-periodische fahrbahnseitige Anregung festgestellt, so
wird zunächst eine Momentengröße in Form
eines Verstärkungsmoments MVerstärkung für
die Fahrbahnanregung berechnet. Das Verstärkungsmoment
MVerstärkung kann, wie in 3 dargestellt,
auf der Grundlage der Winkelgeschwindigkeit dφMotor/dt
und der Winkelbeschleunigung d2φMotor/dt2 des Elektromotors 9 ermittelt
werden, wobei die Winkelgeschwindigkeit und die Winkelbeschleunigung
gegebenenfalls mit vorgegebenen Faktoren V1 und V2 gewichtet sind.
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Weiterhin
wird in Abhängigkeit von für eine Fahrsituation
charakteristischen Fahrzeugparametern eine Fahrsituationsgröße
F generiert, mit der eine Adaption des berechneten Verstärkungsmoments
an eine Fahrsituation beispielsweise eine Autobahnfahrt, das Fahren
auf einer Landstraße, in der Stadt oder im Gelände
oder ein Parkieren erfolgt.
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Sowohl
die Momentengröße, das heißt hier das
Verstärkungsmoment MVerstärkung als
auch die Fahrsituationsgröße F gehen in das das
Kompensationsmoment MK repräsentierende
Signal ein. Vorzugsweise sind beide Größen multiplikativ
miteinander verknüpft.
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Wird
hingegen eine nicht-periodische fahrbahnseitige Anregung festgestellt,
so wird zunächst eine Momentengröße in
Form eines Bedämpfungsmoments MBedämpfung für
periodische Störsignale berechnet. Das Bedämpfungsmoment
MBedämpfung kann ebenfalls auf
der Grundlage der Winkelgeschwindigkeit dφMotor/dt
und der Winkelbeschleunigung d2φMotor/dt2 des Elektromotors 9 ermittelt
werden, wobei die Winkelgeschwindigkeit und die Winkelbeschleunigung
mit vorgegebenen Faktoren B1 und B2 gewichtet sind.
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Das
Bedämpfungsmoment MBedämpfung wird zudem
mittels der vorstehend bereits genannten Fahrsituationsgröße
F an die jeweilige Fahrsituation angepasst, so dass das Kompensationsmoment
MK als eine aus beiden Größen
verknüpfte Momentengröße dem Soll-Hilfsmoment
MM aufgeschaltet wird.
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Wie
bereits oben ausgeführt, wird mittels einer softwaretechnisch
implementierten Entscheidungslogik zwischen einer periodischen und
einer nicht-periodischen fahrbahnseitigen Anregungskomponente unterschieden
und dementsprechend ein Verstärkungsmoment MVerstärkung oder
ein Bedämpfungsmoment MBedämpfung generiert.
Bei dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
gestattet die Entscheidungslogik zudem eine individuelle Reaktion auf
kombinierte periodisch/nicht-periodische fahrbahnseitige Anregungen,
so dass gleichzeitig eine gute Fahrbahnrückmeldung sowie
eine Unterdrückung von periodischen Störsignalen
wie Radunwuchten erzielt werden kann. Hierzu wird eine kombinierte
Bedämpfungs-Verstärkungs-Momentengröße
generiert, für die zunächst aus der periodischen Komponente
der Anregung ein Bedämpfungsmoment MBedämpfung und
aus der nicht-periodischen Komponente ein Verstärkungsmoment
MVerstärkung berechnet werden.
Beide Größen werden anschließend summiert
und mittels eines Bandpassfilters gefiltert. Die gefilterte Momentengröße
wird anschließend mittels der Fahrsituationsgröße
F an die entsprechende Fahrsituation angepasst und das entsprechende
Signal dem Stellsignal für das Soll-Hilfsmoment MM des Elektromotors 9 aufmoduliert.
Die in 3 dargestellte Entscheidungsmatrix gestattet somit
das Schalten zwischen drei verschiedenen Zuständen im Hinblick
auf die Aufschaltung eines Kompensationsmoment MK.
Für den Fall, dass keine fahrbahnseitige Anregung vorliegt,
unterbleibt eine Korrektur des Soll-Hilfsmoment MM.
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Periodische
fahrbahnseitige Anregungen haben ihre Ursache in der Regel in Störungen
am Fahrzeug, wie beispielsweise Radunwuchten. Diese verursachen
ein Bedämpfungsmoment MBedämpfung.
Durch ein Auslesen des Bedämpfungsmoments MBedämpfung lassen
sich somit Störungen am Fahrzeug erkennen. Diese können
dem Fahrer angezeigt werden, beispielsweise dadurch, dass bei Überschreiten
eines Schwellwertes oder eines gewichteten Zeitintegrals für
das Bedämpfungsmoment MBedämpfung ein
Warnsignal erzeugt wird.
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Die
Erfindung wurde vorstehend anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Sie ist jedoch nicht hierauf
beschränkt, sondern umfasst alle durch die Patentansprüche
definierten Ausgestaltungen.
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- 1
- elektromechanische
Lenkung
- 2
- Lenkrad
- 3
- Lenksäule
- 4
- Lenkgetriebe
- 5
- Spurstangengelenk
- 6
- Spurstange
- 7
- Radträger
- 8
- Fahrzeugrad
- 9
- Elektromotor
- 10
- Drehwinkelsensor
- 11
- Steuergerät
- F
- Fahrsituationsgröße
- MBedämpfung
- Bedämpfungsmoment
- MF
- Handlenkmoment
- MK
- Kompensationsmoment
- MM
- Hilfsmoment
des Elektromotors
- MVerstärkung
- Verstärkungsmoment
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10317991
A1 [0002]
- - DE 10360582 A1 [0002]
- - DE 102005003180 A1 [0002]