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Die
Erfindung betrifft ein Stativ, insbesondere ein Bodenstativ, mit
einem an einer Vertikalsäule über eine
Vertikalführung
vertikal bewegbar gelagerten Arm zur Halterung eines Gegenstands,
insbesondere einer Bildaufnahmeeinrichtung in Form eines Ultraschallkopfes,
wobei an oder in der Vertikalsäule ein
das Gewicht des Arms ausgleichendes Gegengewicht vorgesehen ist.
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Insbesondere
beim medizinischen Bildaufnahmeeinrichtungen wie beispielsweise
Ultraschallköpfen
kommen häufig
Stative zum Einsatz, vornehmlich Bodenstative, die einen üblicherweise
an einer Vertikalsäule
bewegbar angeordneten Arm aufweisen, an dem die Bildaufnahmeeinrichtung
wie beispielsweise der Ultraschallkopf angeordnet ist. Eine Bewegbarkeit
des Ultraschallkopfes ist einerseits über die Beweglichkeit des Armes
gegeben, andererseits auch über
eine Kugelgelenkslagerung der Bildaufnahmeeinrichtung am Arm. In
der Praxis wird die Bildaufnahmeeinrichtung, also beispielsweise
der Ultraschallkopf (und hierunter sind auch größere, beispielsweise einen
Rahmen oder dergleichen aufweisende Einrichtungen oder Baugruppen
zu verstehen) vom Arzt an den Patienten angelegt und positioniert, beispielsweise
um im Rahmen einer Mammographie die Brust aufzunehmen. Bei bekannten
Stativen ist der Arzt nun gefordert, den Ultraschallkopf je nach Lage
der Brust auszurichten, um den Ultraschallkopf korrekt relativ zur
Brust beziehungsweise einem ausgezeichneten Punkt (üblicherweise
die Brustwarze) zu positionieren, um nachfolgend den gesamten gewünschten
Untersuchungsbereich zeigende Bildaufnahmen, aus denen beispielsweise
nachfolgend 3D-Bilder rekonstruiert werden, aufnehmen zu können. Dabei
ist ersichtlich je nach Lage respektive auch Größe der Brust der Ultraschallkopf
in eine beliebige Position zu bringen, was letztlich durch die Beweglichkeit
des Armes und die Kugelgelenkslagerung der Bildaufnahmeeinrichtung
möglich
wird.
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Im
Rahmen der Mammographie ist es dabei erforderlich, den Ultraschallkopf
mit beachtlichem Druck aufzusetzen und diesen Druck während der Bildaufnahme
beizubehalten, das heißt,
dass die Brust hierbei relativ stark gequetscht wird. Bei Verwendung
einer Ultraschallbildaufnahmeeinrichtung umfassend ein Stativ liegt
dabei die Patienten, so dass der Ultraschallkopf vom Arzt vom oben
respektive leicht zur Seite geschwenkt aufgesetzt und angedrückt werden
kann. Gleichwohl ist es erforderlich, den Ultraschallkopf während der
gesamten Bildaufnahme unter hohem Druck gegen die Brust zu pressen.
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Der
Anwender, also beispielsweise der Arzt, ist also gefordert, während der
gesamten Dauer der Bildaufnahme, die, bis sämtliche Bilder zur Ermöglichung
einer 3D-Rekonstruktion, durchaus eine oder mehrere Minuten dauern
kann, die Bildaufnahmeeinrichtung mit hohem Kraftaufwand aufzupressen.
Dies ist für
den Anwender nicht nur sehr anstrengend, auch resultiert hieraus
das Problem, dass der Arzt möglicherweise
während
der gesamten Dauer den Druck nicht aufrechterhalten kann und es
aufgrund dessen zu einer Veränderung
der Position des Ultraschallkopfes kommt, wie hierbei natürlich auch grundsätzlich das
Problem besteht, dass der Anwender während des Aufdrückens wackelt
oder es aufgrund der Atembewegung in Verbindung mit dem manuellen
Aufdrücken
zu einer Positionsveränderung kommt.
Eine solche Positionsveränderung
wirkt sich jedoch nachteilig auf die Qualität der aufgenommenen Bilder
aus.
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Der
Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, ein Stativ anzugeben,
das eine verbesserte Bildaufnahme ermöglicht.
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Zur
Lösung
dieses Problems ist bei einem Stativ der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß vorgesehen,
dass eine Einrichtung zum Verändern des
Gewichtsausgleichs derart, dass sich eine in Richtung der Gewichtskraft
des Arms wirkende resultierende Gewichtskraft einstellt, vorgesehen
ist.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Stativ
besteht die Möglichkeit,
mittels einer geeigneten Einrichtung den über das Gegengewicht gegebenen
Gewichtsausgleich, der es dem Anwender ermöglicht, den gewichtsausgeglichenen
Arm mühelos
im Raum zu bewegen, temporär
teilweise aufzuheben, also für
die Dauer der Bildaufnahme, wenn die Bildaufnahmeeinrichtung fest
auf den Untersuchungskörper
zu pressen ist, den Arm nicht mehr im Gewicht auszugleichen, so
dass dieser zumindest mit einem Teil seines Eigengewichts selbsttätig auf
den Untersuchungskörper,
hier also im Falle der Mammographie die Brust, drückt. Der
Anwender wird vollständig
entlastet, er ist nicht wie im Stand der Technik gefordert, selbsttätig die
Bildaufnahmeeinrichtung mit hohem Kraftaufwand aufzudrücken. Vielmehr
wird durch die erfindungsgemäß vorgesehene
Einrichtung eine teilweise Aufhebung des Gewichtsausgleichs ermöglicht,
so dass das Stativ quasi „selbsttätig” arbeit
und unter Ausnutzung des Eigengewichts bzw. der sich einstellenden
resultierenden Gewichtskraft des Arms die Bildaufnahmeeinrichtung
aufgepresst wird. Dies geschieht, nachdem die Einrichtung erfindungsgemäß zum automatischen
Bewegen des Gegengewichts entgegen der Gewichtskraft ausgebildet
ist. Das heißt,
dass diese Einrichtung das Gegengewicht quasi etwas „anhebt”, so dass
das Armgewicht des über
die bereits auf der Untersuchungsperson aufliegende Bildaufnahmeeinrichtung
gegengelagerten Arms nicht mehr vollständig ausgeglichen wird, dieser
also mit dem resultierenden Differenzgewicht (Eigengewicht Arm – „reduziertes” Gegengewicht) selbst
die Bildaufnahmeeinrichtung aufpresst. Da der Arm – auch in
Verbindung mit der Bildaufnahmeeinrichtung – ein beachtliches Gesamtgewicht
aufweist, kann also je nach dem wie weit der Gewichtsausgleich aufgehoben
wird, eine hinreichend hohe Aufdrückkraft innerhalb des Stativs
selbst generiert werden, die den Anwender vollkommen entlastet und darüber hinaus
auch während
der gesamten Bildaufnahmedauer konstant bleibt. Hieraus resultiert,
dass es während
der Bildaufnahme zu keinen nennenswerten Positionsänderungen
infolge einer unbeabsichtigten Entlastung kommt, nachdem das resultierende
aufdrückende
Gewicht während
der Bildaufnahmedauer unverändert
bleibt.
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Die
Einrichtung selbst ist zweckmäßigerweise
zum Bewegen des Gegengewichts entgegen seiner Gewichtskraft ausgebildet,
um das bisher gegebene Kräftegleichgewicht
im erfindungsgemäßen Sinn
zu verändern.
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Die
Einrichtung selbst greift vorzugsweise an einer Drehachse einer
Zugmittelrolle an, über
die ein den Arm mit dem Gegengewicht verbindendes Zugmittel wie
beispielsweise ein Seil, ein Riemen oder eine Kette, läuft. Die
Einrichtung ist also quasi indirekt mit dem Gegengewicht gekoppelt,
nämlich über die
Rollendrehachse. Das Anheben des Gegengewichts erfolgt hierbei also
durch geeignete Krafteinwirkung über
die Einrichtung auf die Rollendrehachse, worüber wiederum das Zugmittel
bewegt und hierüber
das Gegengewicht entgegen der Gewichtskraft „angehoben” wird. Dabei ist es nicht
einmal erforderlich, das Gegengewicht über eine bestimmte Weglänge anzuheben,
vielmehr ist es für
eine Veränderung
des Gewichtsausgleichs ausreichend, wenn über die Drehachse eine Kraft
in das Zugmittelsystem eingeleitet wird, die unterstützend zur
Gewichtskraft des Arms wirkt.
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Die
Einrichtung selbst weist vorteilhafterweise einen Stellmotor zum
Antreiben der Drehachse auf, ferner zweckmäßigerweise eine Kupplung, über die
der Stellmotor bedarfsweise in Wirkungsverbindung mit der Drehachse
bringbar ist. Über
die Kupplung kann der Motor, der normalerweise entkoppelt ist, mithin
also nicht in Wirkungsverbindung mit der Drehachse steht, dann auf
die Drehachse gekoppelt werden, wenn dies zur Aufhebung des Gewichtsausgleichs
erforderlich ist, wenn also der Arm aufgedrückt werden soll.
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In
einer konkreten Ausgestaltung ist über den Stellmotor ein erstes
Ritzel antreibbar, das mit einem mit der Drehachse über die
Kupplung in Drehverbindung bringbaren zweiten Ritzel kämmt. Es
ist also eine Ritzelkombination vorgesehen, mit einem ersten Ritzel,
das über
den Stellmotor respektive ein diesem nachgeschaltetes Getriebe angetrieben
wird, das wieder mit einem zweiten Ritzel kämmt. Solange die Kupplung geöffnet ist,
dreht das zweite Ritzel, das axial gesehen auf der Drehachse sitzt,
jedoch in Folge der geöffneten
Kupplung nicht mit dieser bewegungsgekoppelt ist, leer. Erst wenn
die Kupplung schließt,
kommt es zur Antriebskopplung des zweiten Ritzels mit der Drehachse
und daraus resultierend einer Kraftübertragung respektive einer
Momentenübertragung
des über
den Stellmotor erzeugten Drehmoments auf die Drehachse.
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Eine
besonders zweckmäßige Weiterbildung sieht
vor, dass die Kupplung eine Rutschkupplung ist. Hierüber wird
eine hinreichende Sicherheit dahingehend erreicht, dass die Gewichtsentlastung
nicht zu weit beziehungsweise vollständig aufgehoben wird, und der
Arm nicht mit zu hohem Rest- oder dem gesamten Eigengewicht auf
die Untersuchungsperson drückt.
Vielmehr kann über
die Ausgestaltung der Rutschkupplung ein maximales Drehmoment definiert
werden, das vom Motor über
die Kupplung übertragen
werden kann. Wird dieser Drehmomentschwellwert erreicht, rutscht
die Kupplung durch, so dass keine weitergehende Momentenübertragung und
damit keine zu starke Beaufschlagung der Drehachse möglich wird,
dass also keine zu starke Entlastung und ein zu großer Druck
erzeugt wird.
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Eine
zweckmäßige Weiterbildung
dieser Ausgestaltung der Kupplung als Rutschkupplung sieht vor,
dass diese sowohl bei einer zu großen Belastung über den
Stellmotor als auch einer zu großen Belastung der Drehachse über den
Arm durchrutscht, das heißt,
dass die Rutschkupplung in beiden Richtungen durchrutschen kann.
Denn wenn der Gewichtsausgleich über
die erfindungsgemäße Einrichtung
teilweise aufgehoben wird und folglich die Untersuchungsperson das
zunehmende Gewicht des Armes spürt,
kann es zu Angst- oder Beklemmungszuständen kommen, die dazu führen, dass
die Untersuchungsperson versucht, den Arm nach oben zu drücken. Dies
muss, nicht zuletzt aus Gründen
der Patientensicherheit, möglich
sein, das heißt,
dass die Kupplung diese Gegenbewegung nicht sperren darf. Ist die
Rutschkupplung nun als in beide Richtungen durchrutschende Kupplung
konzipiert, so ist es möglich,
einerseits eine zu starke Belastung von Seiten des Stellmotors her
zu vermeiden, andererseits ist die Möglichkeit gegeben, von Seiten
des Patienten her aktiv gegen den Arm zu drücken und den Druck aufzuheben.
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Wenngleich
die Kupplung, vorzugsweise in Form der Rutschkupplung, in unterschiedlichster Ausgestaltung
realisiert sein kann, ist sie nach einer besonders vorteilhaften
Ausführung
der Erfindung als Magnetkupplung ausgeführt, die also die Wirkungsverbindung
schließt
oder öffnet,
wenn aufgrund einer Bestromung entsprechende Magnetfelder erzeugt
respektive nicht mehr erzeugt werden. Solche Magnetkupplungen schalten
sehr schnell und können
sehr genau eingestellt werden, worüber die gewünschten maximalen Drehmomente,
sei es von Seiten des Stellmotors, sei es von Seiten des nach oben gedrückten Arms,
genau eingestellt werden können.
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Um
den Anwender eine besonders einfach Bedienung der Einrichtung zu
ermöglichen,
sieht eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vor, dass die
Einrichtung, insbesondere der Stellmotor und die Magnetkupplung, über wenigstens
ein am Arm oder am Gegenstand befindliches Betätigungselement ansteuerbar
ist. Wie bereits einleitend beschrieben, wird die Bildaufnahmeeinrichtung
vom Anwender manuell aufgesetzt und positioniert. Um nun die Einrichtung
zu betätigen,
um den Auf- oder Anpressdruck
zu erzeugen, kann der Anwender nun das am Arm oder am Gegenstand
befindliche Betätigungselement
bevorzugt ohne Lösen
der Hände
betätigen,
das heißt,
dass er letztlich nicht umgreifen muss, woraus möglicherweise eine erneute Positionsänderung
resultieren würde.
Zu diesem Zweck befindet sich das Betätigungselement bevorzugt in einem
Bereich an dem Gegenstand, also beispielsweise der Bildaufnahmeeinrichtung,
an dem der Anwender ohnehin seine Hände hat, so dass er mithin nur
noch mit einem Finger die Taste oder dergleichen drücken muss.
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Als
ein solches Betätigungselement
kann entweder ein einzelnes Betätigungselement
vorgesehen sein, beispielsweise eine Taste, die zum Bewegen des
Gegengewichts ein erstes Mal zu drücken und zum erneuten Gewichtsausgleich,
wenn der Patient also wieder entlastet werden soll, ein zweites Mal
zu drücken
ist. Denkbar wäre
auch ein Joystick, der hierfür
jeweils in die eine beziehungsweise andere Richtung zu bewegen ist.
Alternativ ist es auch denkbar, separate Betätigungselemente vorzusehen, wie
beispielsweise zwei separate Tasten, von denen die eine zum teilweisen
Aufheben des Gewichtsausgleichs und die andere zum Ansteuern für eine erneute
Einstellung des Gewichtsausgleichs dient.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der
Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine
Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Stativs,
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2 eine
Perspektivansicht des Stativs aus 1 ohne Verkleidungselemente,
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3 eine
Teilansicht des Arms nebst Linearführung, des Gegengewichts sowie
der Einrichtung zur Aufhebung des Gewichtsausgleichs,
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4 eine
vergrößerte perspektivische
Ansicht der Einrichtung und der Kopplung zu der Zugmittelrolle,
und
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5 eine
Perspektivdarstellung als Schnittansicht durch die Einrichtung und
ihre Ankopplung an die Rollendrehachse.
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Stativ 1, hier
ausgeführt
als Bodenstativ, mit einer Bodenplatte 2, an der eine Vertikalsäule 3,
die hier mit ihrer Verkleidung 4 gezeigt ist, angeordnet
ist. An der Vertikalsäule 3 ist über eine
Linearführung 5 vertikal
bewegbar ein Arm 6 bestehend hier aus zwei Armabschnitten 7, 8,
vertikal geführt.
Der gesamte Arm 6 ist über ein
erstes Drehgelenk 9 relativ zur Linearführung 5 verschwenkbar,
ferner befindet sich zwischen den Armabschnitten 7 und 8 ein
zweites Drehgelenk 10, das eine Verschwenkung der beiden
Armabschnitte 7 und 8 relativ zueinander ermöglicht.
Am Ende des Armabschnitts 8 befindet sich ein Adapter 11,
an dem ein in 2 gezeigter Befestigungsabschnitt 12 vorgesehen
ist, an dem wiederum eine Bildaufnahmeeinrichtung 13 lösbar befestigt
werden kann, hier beispielsweise ein Ultraschallkopf 14 zur
Aufnahme von Ultraschallbildern im Rahmen einer Mammographie. Die
Bildaufnahmeeinrichtung 13 weist ein rahmenartiges Gehäuse 15 auf,
an dem ein Abschnitt 16 mit diversen Betriebseinrichtungen
(Schwenkmotor, gegebenenfalls Steuerungseinrichtung etc.) vorgesehen ist,
wie auch eben der schwenkbewegliche Ultraschallkopf 14. Über einen
hier nicht näher
gezeigten Befestigungsabschnitt ist die Bildaufnahmeeinrichtung 13 am
Befestigungsabschnitt 12 des Arms 6 befestigbar,
hierüber
ist sie dreh- und schwenkbar, um zu ermöglichen, sie exakt bezüglich der
im Rahmen der Mammographie aufzunehmenden Brust auszurichten. Hierbei
erfolgt die Ausrichtung üblicherweise derart,
dass der Ultraschallkopf relativ zu einem Fixpunkt an der Brust, üblicherweise
der Brustwarze, ausgerichtet wird, so dass er oberhalb dieser liegt. Zur
Bildaufnahme wird er dann über
eine Bildaufnahmeeinrichtungsseitige Bewegungseinrichtung ausgehend
von dieser Position zu den jeweiligen Seiten bewegt, um die Brust
zu durchschallen.
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2 zeigt
das Stativ ohne die die Vertikalsäule 3 sowie den Arm 6 verkleidenden
in Verkleidungsteilen. Gezeigt ist der Vertikalträger 17,
an dem eine Vertikalführungsschiene 18 (siehe 3)
vorgesehen ist, auf der wiederum der Führungswagen 19 läuft, an
dem der Arm 6 angeordnet ist. In 2 ist die
Vertikalführungsschiene 18 über einen
Vorhang 20 abgedeckt. Der grundsätzliche Aufbau einer solchen
Vertikalführung
ist hinlänglich
bekannt.
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Im
Inneren der Vertikalsäule 17,
die auch aus mehreren Teilen bestehen kann, ist ein Gegengewicht 21 aufgenommen,
siehe 3. Dieses ist im gezeigten Beispiel über zwei
Zugmittel 22, die über eine
doppelte Zugmittelrolle 23 geführt sind, mit den Führungsschlitten 19 und
damit mit dem Arm 6 verbunden. Bei den Zugmitteln 22 kann
es sich um Seile, Riemen oder Ketten handeln.
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Das
Gewicht des Gegengewichts 21 ist so bemessen, dass es möglichst
genau dem Gewicht des Armes 6 zuzüglich dem Gewicht der Bildaufnahmeeinrichtung 13 entspricht,
so dass letztlich der Arm 6 nebst Bildaufnahmeeinrichtung 13 in
jeder beliebigen Vertikalposition nahezu vollständig gewichtsausgeglichen ist,
mithin also ohne zusätzliche
Vertikalarretierung in der eingenommenen Ist-Position verbleibt.
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Zur
Bildaufnahme ist vom Anwender, beispielsweise dem Arzt, die Bildaufnahmeeinrichtung 13 bezüglich des
Untersuchungsbereichs auszurichten, im Falle einer Mammographie
ist die Bildaufnahmeeinrichtung 13 auf die Brust aufzusetzen
und zu positionieren. Hierzu ist die Bildaufnahmeeinrichtung 13 an
dem Adapter 11 respektive dem Befestigungsabschnitt 12 lösbar befestigbar,
wobei sie über
den Befestigungsabschnitt 12 dreh- und schwenkbar über eine
Kugelgelenkverbindung am Adapter 11 gelagert ist. Diese
Kugelgelenkverbindung kann über eine
geeignete Arretiereinrichtung in jeder beliebigen Position arretiert
werden, beispielsweise indem das Kugelgelenk verklemmt wird oder
dergleichen.
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Der
Anwender greift nun die Bildaufnahmeeinrichtung 13 an den
beiden Stegen 32 mit der Hand und kann sie so relativ zum
Untersuchungsbereich positionieren. Die beiden Arme werden in die
entsprechende Position geschwenkt, was über die Schwenklager 9, 10 ermöglicht wird,
wie auch gleichzeitig die Vertikalposition der Bildaufnahmeeinrichtung
durch Verschieben über
die Linearführung 5 entsprechend
eingestellt wird.
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Für die Bildaufnahme
ist es nun erforderlich, die Bildaufnahmeeinrichtung 13 mit
beachtlichem Druck auf die Brust zu pressen, wozu erfindungsgemäß eine Einrichtung,
wie sie in den folgenden 4 und 5 näher beschrieben
wird, vorgesehen ist. Diese Einrichtung 24 dient dazu,
das Gegengewicht 21, nachdem die Bildaufnahmeeinrichtung 13 aufgesetzt
wurde und mithin der Arm 6 an der Patientin gegengelagert
ist, etwas „anzuheben”, mithin
also den Gewichtsausgleich teilweise aufzuheben, so dass der Arm 6 nicht
mehr vollständig
Gewichts ausgeglichen ist beziehungsweise über sein Eigengewicht selbsttätig eine
Last aufbringt und die Bildaufnahmeeinrichtung 13 über seinen
nicht ausgeglichen Eigengewichtsanteil gegen die Brust drückt.
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Hierzu
ist die in den 4 und 5 näher beschriebene
Einrichtung 24 vorgesehen. Die Einrichtung 24 umfasst
zum einen einen Stellmotor 25 mit nachgeschaltetem Getriebe 26, über welches
ein erstes Ritzel 27 angetrieben werden kann. Dieses erste
Ritzel 27 kämmt
mit einem zweiten Ritzel 28, das in der Nichtgebrauchsstellung
zwar letztlich auf der Drehachse D, um die die doppelte Zugmittelrolle 23 dreht,
aufsitzt, mit dieser jedoch nicht kraftschlüssig gekoppelt ist. Hierzu
ist eine Kupplung 29 vorgesehen, bei der es sich bevorzugt
um eine Magnetkupplung handelt, die als doppelseitig wirkende Rutschkupplung
ausgeführt
ist. Über
diese Magnetkupplung 29 ist es nun möglich, bei Bedarf eine kraftschlüssige Verbindung
zwischen dem zweiten Ritzel 28 und der Drehachse D herzustellen.
Sobald nach erwirkter kraftschlüssiger
Antriebsverbindung der Motor 25 das Ritzel 27 dreht,
wird über
das nunmehr kraftschlüssig
an die Drehachse D gekoppelte zweite Ritzel 28 die Drehachse
D mit einem Drehmoment beaufschlagt, das dazu führt, dass das Gegengewicht 21 quasi
angehoben wird, mithin also eine der Gewichtskraft des Gegengewichts 21 entgegenwirkende
Kraft erzeugt wird. Das Gegengewicht 21 wird also infolge
der Momentenbeaufschlagung der Drehachse D etwas angehoben respektive
entlastet, was dazu führt,
dass auf der Seite des Armes 6 eine resultierende Kraft
gegeben ist, mit der der Arm 6 nebst Bildaufnahmeeinrichtung 13 auf
den Unter suchungsbereich drückt.
In 3 ist die Gewichtskraft des Gegengewichts mit
FG und die Gewichtskraft des Armes einschließlich Bildaufnahmeeinrichtung
mit FA dargestellt. Wird nun über den
Stellmotor 25 eine den vollständigen Gewichtsausgleich aufhebende
Kraft in den Zugmittelzug eingeleitet, so wirkt diese als der Gewichtskraft
FG entgegengerichtete, jedoch geringere
Kraft FH. Die resultierende Kraft, die dann
auf Seite des Armes 6 gegeben ist, ist in 3 mit
FR angegeben.
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Dies
führt dazu,
dass der Anwender, wenn er die Bildaufnahmeeinrichtung 13 positioniert
hat, und gegebenenfalls nachdem er die Kugelgelenkverbindung zum
Adapter 11 arretiert hat, lediglich die Einrichtung 24 betätigen muss,
um den Arm 6 quasi abzusenken respektive die resultierende
Kraft FR zu erzeugen, mit der der Arm 6 von
selbst die Bildaufnahmeeinrichtung 13 mit hinreichender
Kraft auf den Untersuchungsbereich drückt. Um dies zu bewerkstelligen,
sind an den beiden Stegen 32 zwei separate Betätigungselemente 30 vorgesehen, über die
die Einrichtung 24 einerseits zum Erzeugen der Gegenkraft FH andererseits zum Abbau derselben, wenn
der Gewichtsausgleich wieder hergestellt werden soll, angesteuert
werden kann. Der Anwender findet also diese Betätigungselemente 30 im
Griffbereich, wo er ohnehin zum Positionieren mit den Händen angreift,
so dass es problemlos und komfortabel möglich ist, die automatische
Belastung über
den Arm anzuwählen respektive
abzustellen.
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5 zeigt
eine Perspektivdarstellung der Einrichtung 24 im Schnitt.
Gezeigt ist, lediglich nach einer Blockdarstellung, der Motor 25 sowie
das Getriebe 26 und das auf der Abtriebswelle 31 des
Getriebes 26 befindliche erste Ritzel 27. Dieses
kämmt mit
dem zweiten Ritzel 28, das auf der Drehachse D aufsitzt,
jedoch mit dieser noch nicht in Wirkungs- oder Antriebsverbindung
steht. Gezeigt ist ferner die Kupplung 29. Ist diese geöffnet, so
würde,
wenn der Stellmotor 25 angeschaltet wird, zwar das erste
Ritzel 27 mit dem zweiten Ritzel 28 kämmen, letzteres würde sich
drehen. Infolge der feh lenden Antriebsverbindung kommt es jedoch
nicht zur Übertragung eines
Drehmoments auf die Drehachse D. Erst wenn die Kupplung 29,
bevorzugt als Magnetkupplung ausgebildet, schließt, wird das zweite Ritzel 28 über die Kupplung 29 in
Antriebsverbindung mit der Drehachse D geschaltet. Ein über das
erste Ritzel 27 auf das zweite Ritzel 28 übertragenes
Drehmoment kann hierüber
auf die Drehachse D gegeben werden, was seinerseits wiederum zu
einer Drehung der Zugmittelrolle 23 führt.
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Die
Kupplung 29 ist vorzugsweise als beidseits wirkende Rutschkupplung
konzipiert. Das heißt, dass
wenn der Stellmotor 25 nach Schließen der Kupplung (die vorzugsweise
durch Betätigung
eines der Bedienelemente 30 sofort geschlossen wird) andreht,
er bis zu einem gewissen, von der Ausbildung der Kupplung 29 abhängigen maximalen
Drehmoment ein solches übertragen
kann. Das Drehmoment ist maßgebend
dafür,
wie groß die
entgegengesetzt gerichtete Kraft FH und
daraus resultierend die resultierende Gewichtskraft FR ist.
Bei Erreichen dieses maximalen Drehmoments rutscht die Kupplung 29 durch,
das heißt,
dass das Drehmoment nicht weiter vergrößert werden kann und ab diesem
Moment der Arm 6 mit maximal möglicher Last die Bildverarbeitungseinrichtung 13 aufpresst.
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Die
Kupplung 29 rutscht jedoch auch bei einer hinreichend hohen
Belastung von der Seite des Armes 6 her durch. Dies kann
der Fall sein, wenn ein Patient den Arm entgegen der Gewichtskraft
nach oben drückt,
beispielsweise weil er Angst- oder
Beklemmungszustände
hat. In diesem Fall muss ausgeschlossen sein, dass die Kupplung
sperrt, er sich also aus der Situation nicht selbst befreien kann.
Somit ist es auch hier so, dass bei Aufbau eines hinreichend hohen
Drehmoments an der Welle D die Kupplung durchrutscht. Dieses Drehmoment
wird dadurch aufgebaut, dass der Schlitten der Linearführung 5 nach oben
geschoben wird, mithin also eine der resultierenden Kraft FR entgegengesetzte Kraft, die größer ist
als sie, aufgebaut wird. Hieraus resultiert wiederum, dass das Gegengewicht 21 quasi
belastet wird, mithin also nach unten zieht und die Zugmittelrolle 23 hieraus
resultierend in die entgegengesetzte Richtung mit einem Drehmoment
beaufschlagt wird. Ist dieses hinreichend groß, wird also das Gegengewicht
infolge des Anhebens des Armes weit genug entlastet, so kommt es
wiederum zu einem Durchrutschen der Kupplung, so dass der Arm ohne
weiteres nach oben geschoben werden kann, selbst wenn der Stellmotor 25 noch
entgegengesetzt arbeitet.
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- 1
- Stativ
- 2
- Bodenplatte
- 3
- Vertikalsäule
- 4
- Verkleidung
- 5
- Linearführung
- 6
- Arm
- 7
- Armabschnitt
- 8
- Armabschnitt
- 9
- Drehgelenk
- 10
- Drehgelenk
- 11
- Adapter
- 12
- Befestigungsabschnitt
- 13
- Bildaufnahmeeinrichtung
- 14
- Ultraschallkopf
- 15
- Gehäuse
- 16
- Abschnitt
- 17
- Vertikalträger
- 18
- Vertikalführungsschiene
- 19
- Führungswagen
- 20
- Vorhang
- 21
- Gegengewicht
- 22
- Zugmittel
- 23
- Zugmittelrolle
- 24
- Einrichtung
- 25
- Stellmotor
- 26
- Getriebe
- 27
- erstes
Ritzel
- 28
- zweites
Ritzel
- 29
- Kupplung
- 30
- Betätigungselement
- 31
- Antriebswelle
- 32
- Steg