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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ermitteln
zumindest eines Zielortes.
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Ein
Navigationssystem kann beispielsweise eine Route planen und einen
Benutzer des Navigationssystems entlang einer vorgegebenen Route
führen. Auch können dem Benutzer Orte, wie zum
Beispiel eine Tankstelle oder ein Hotel, angezeigt werden. Falls
zum Beispiel das Navigationssystem in einem Kraftfahrzeug verwendet
wird, kann die Tankstelle derart ermittelt sein, dass eine Distanz
zu der Tankstelle möglichst gering ist.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Ermitteln zumindest eines geographischen Zielortes zu schaffen,
das beziehungsweise die das zuverlässige Ermitteln eines
vorteilhaften Zielortes ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen
Ansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
Erfindung zeichnet sich aus durch ein Verfahren und eine entsprechende
Vorrichtung zum Ermitteln zumindest eines Zielortes in einem vorgegebenen
geographischen Bereich eines Straßennetzes. Der Zielort
wird unter Berücksichtigung zumindest einer ersten Kenngröße
und einer zweiten Kenngröße bezogen auf das Straßennetz
innerhalb des geographischen Bereichs oder bezogen auf Merkmale
des Zielortes derart ermittelt, dass der Zielort zumindest bezüglich
der ersten Kenngröße und der zweiten Kenngröße
ein Pareto-optimaler Ort ist.
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Dies
ermöglicht das Ermitteln des zumindest einen Zielortes
unter dem gleichzeitigen Berücksichtigen und Optimieren
von verschiedenen Kenngrößen. Insbesondere sind
die erste Kenngröße und die zweite Kenngröße
voneinander verschieden. Die Pareto-Optimierung bei der Ermittlung
des Zielortes zumindest bezüglich der ersten Kenngröße
und der zweiten Kenngröße ermöglicht
somit das Ermitteln des Zielortes unter Berücksichtigung
mehrerer Ziele, welche durch die zumindest zwei Kenngrößen
repräsentiert werden. Somit wird das zuverlässige
Ermitteln eines vorteilhaften Zielortes ermöglicht. Bevorzugt
wird der zumindest eine Zielort für einen Fahrer eines
Kraftfahrzeugs ermittelt. Der zumindest eine Zielort ist insbesondere
ein Ort von Interesse, der auch als Point of Interest bezeichnet
werden kann.
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Die
Vorrichtung kann beispielsweise ein Navigationssystem oder ein Teil
dessen sein, welches beispielsweise ein mobiles Navigationssystem
sein kann oder fest in einem Kraftfahrzeug eingebaut sein kann.
Die Vorrichtung zum Ermitteln zumindest eines Zielortes umfasst
beispielsweise eine Recheneinheit und einen Speicher, der ausgebildet
ist zum Speichern von Programmen und Daten. Zum Beispiel kann anhand
des ermittelten Zielortes eine Navigation erfolgen. Beispielsweise
kann der Zielort auch entlang einer vorgegebenen Route liegen, zum
Beispiel entlang einer aktuell befahrenen Route. Der Zielort kann
zum Beispiel eine Tankstelle, ein Restaurant, eine touristische
Attraktion wie eine Sehenswürdigkeit oder ein Hotel umfassen.
Beispielsweise können den Merkmalen des Zielorts jeweils
Zahlen zugeordnet werden, anhand welcher der Paretooptimale Zielort
ermittelt wird.
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Der
vorgegebene geographische Bereich kann beispielsweise ein Gebiet
mit einem vorgegebenen Radius sein, zum Beispiel ein gebiet mit
einem Radius von 100 km um einen Startpunkt, welcher vorzugsweise
die aktuelle Position ist, oder ein Bereich des Straßennetzes
mit einer vorgegebenen Anzahl von Verkehrsknotenpunkten, beispielsweise
1000 Verkehrsknotenpunkte in der Umgebung des Startpunkts. Das Verfahren
kann beispielsweise mittels eines in einem Fahrzeug eingebauten
Navigationssystems oder über einen Server ausgeführt
werden und kann zur Navigation zu dem ermittelten Zielort eingesetzt
werden. Insbesondere wird das Verfahren zum automatisierten Ermitteln
des Zielortes verwendet.
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Der
Zielort wird beispielsweise abhängig von dem vorgegebenen
geographischen Bereich des Straßennetzes derart ermittelt,
dass der Zielort ein Pareto-optimaler Ort ist, welcher zumindest
eine erste Gütefunktion und eine zweite Gütefunktion
optimiert. Dann gibt es insbesondere keinen weiteren Ort, der bezüglich
der beiden Gütefunktionen eine Verbesserung mit sich bringt
im Vergleich zu dem Zielort. Die Verbesserung einer der beiden Gütefunktionen
würde dann eine Verschlechterung der anderen Gütefunktion
bedeuten. Die Berechnung eines Pareto-Optimums ist beispielsweise
in „Optimierung" von M. Papageorgiou,
R. Oldenbourg Verlag, München 1991, Seiten 168–172 beschrieben,
dessen Inhalt hiermit diesbezüglich einbezogen ist.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die erste Kenngröße
oder die zweite Kenngröße eine Distanz zwischen
einem Startpunkt und dem jeweiligen Zielort.
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Dies
ermöglicht das Ermitteln des zumindest einen Zielorts unter
dem gleichzeitigen Berücksichtigen und Optimieren der Distanz
und zumindest der jeweiligen anderen Kenngröße.
Somit wird das zuverlässige Ermitteln eines vorteilhaften
Zielortes ermöglicht. Beispielsweise ist der Startpunkt
eine aktuelle Position. Umfasst die erste Kenngröße
oder die zweite Kenngröße die Distanz zwischen
dem Startpunkt und dem Zielort, so entspricht die Verbesserung der
Gütefunktion beispielsweise einer kleineren Distanz im
Vergleich zu einer größeren Distanz. Falls die
erste Kenngröße oder die zweite Kenngröße
die Distanz zwischen dem Startpunkt und dem Zielort umfasst, so
wird beispielsweise der Pareto-optimale Zielort mittels des Dijkstra-Algorithmus
oder eines modifizierten Dijkstra-Algorithmus ermittelt. Die Distanz
zwischen dem Startpunkt und dem Zielort kann eine euklidische Distanz
oder eine Distanz entlang einer Streckenführung sein. Beispielsweise
kann die Distanz eine Distanz des Zielorts zu einer geplanten Route
umfassen. Zum Beispiel kann die Distanz auch eine Länge
eines Umwegs im Vergleich zu einer geplanten Route umfassen, zum
Beispiel im Falle einer Fahrt zu dem Zielort.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die erste Kenngröße
oder die zweite Kenngröße eine Fahrtdauer einer
Fahrt von dem Startpunkt zu dem jeweiligen Zielort.
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Dies
ermöglicht das Ermitteln des zumindest einen Zielortes
unter dem gleichzeitigen Berücksichtigen und Optimieren
der Fahrtdauer und zumindest der jeweiligen anderen Kenngröße.
Somit wird das zuverlässige Ermitteln eines vorteilhaften
Zielortes ermöglicht. Umfasst die erste Kenngröße
oder die zweite Kenngröße die Fahrtdauer der Fahrt
zwischen dem Startpunkt und dem Zielort, so entspricht die Verbesserung
der Gütefunktion beispielsweise einer kleineren Fahrtdauer
im Vergleich zu einer größeren Fahrtdauer. Zum
Beispiel kann die Fahrtdauer der Fahrt abhängig von einem
Fahrzeug ermittelt werden, da zum Beispiel eine mögliche
Höchstgeschwindigkeit und/oder eine Durchschnittsgeschwindigkeit fahrzeugabhängig
variieren kann.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die erste Kenngröße
oder die zweite Kenngröße Kosten, die in Zusammenhang
mit dem jeweiligen Zielort stehen.
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Dies
ermöglicht das Ermitteln des zumindest einen Zielortes
unter dem gleichzeitigen Berücksichtigen und Optimieren
der Kosten und zumindest der jeweiligen anderen Kenngröße,
beispielsweise die Distanz. Somit wird das zuverlässige
Ermitteln eines vorteilhaften Zielorts ermöglicht. Umfasst
die erste Kenngröße oder die zweite Kenngröße
Kosten, die in Zu sammenhang mit dem Zielort stehen, so entspricht die
Verbesserung der Gütefunktion vorzugsweise geringeren Kosten
im Vergleich zu höheren Kosten. Beispielsweise umfassen
die Kosten, die in Zusammenhang mit dem Zielort stehen, Kosten einer
Nutzung einer Dienstleistung an dem Zielort, wie zum Beispiel Nutzung
eines Parkhauses, oder Kosten eines Produkts, zum Beispiel eines
Kraftstoffs, an dem Zielort oder Kosten einer Übernachtung
an dem Zielort oder Kosten einer zubereiteten Speise an dem Zielort.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die erste Kenngröße
oder die zweite Kenngröße eine Klassifizierung
des jeweiligen Zielorts.
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Dies
ermöglicht das Ermitteln des zumindest einen Zielortes
unter dem gleichzeitigen Berücksichtigen und Optimieren
der Klassifizierung des Zielorts und zumindest der jeweiligen anderen
Kenngröße, beispielsweise die Distanz. Somit wird
das zuverlässige Ermitteln eines vorteilhaften Zielorts
ermöglicht. Der Klassifizierung kann zum Beispiel eine
Firma zu Grunde liegen, eine Marke oder eine Kategorie, beispielsweise
eine Länderküche eines Restaurants oder eine Art
des angebotenen Kraftstoffs einer Tankstelle, zum Beispiel eine
Tankstelle, die LPG (Liquified Petroleum Gas) anbietet.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird eine Mehrzahl von
Zielorten unter Berücksichtigung zumindest der ersten Kenngröße
und der zweiten Kenngröße derart ermittelt, dass
die Mehrzahl von Zielorten zumindest bezüglich der ersten
Kenngröße und der zweiten Kenngröße
Pareto-optimale Orte sind.
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Dies
ermöglicht das Ermitteln der Mehrzahl von Zielorten unter
dem gleichzeitigen Berücksichtigen und Optimieren von verschiedenen
Kenngrößen. Die Pareto-Optimierung bei der Ermittlung
der Mehrzahl von Zielorten ermöglicht somit das Ermitteln
der Mehrzahl von Zielorten unter Berücksichtigung mehrerer
Ziele, welche durch die zumindest zwei Kenngrößen
repräsentiert werden. Somit wird das zuverlässige
Ermitteln der Mehrzahl von vorteilhaften Zielorten ermöglicht.
Dies ermöglicht dem Benutzer beispielsweise die Wahl eines
Zielortes aus der Mehrzahl von Zielorten. Die Mehrzahl von Zielorten entspricht
mindestens 2 Zielorten, beispielsweise 5 bis 7 Zielorten. Die Mehrzahl
von Zielorten werden beispielsweise derart ermittelt, dass die Mehrzahl von
Zielorten Paretooptimale Zielorte sind, welche zumindest eine erste
Gütefunktion und eine zweite Gütefunktion optimieren.
Dann gibt es insbesondere keinen weiteren Ort, der bezüglich
der beiden Gütefunktionen eine Verbesserung mit sich bringt
im Vergleich zu den Orten der Mehrzahl von Zielorten. Die Verbesserung
einer der beiden Gütefunktionen würde eine Verschlechterung
der anderen Gütefunktion bedeuten, siehe zum Beispiel „Optimierung" von
M. Papageorgiou, R. Oldenbourg Verlag, München 1991, Seiten
168–172.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden der Zielort und/oder
die Mehrzahl von Zielorten unter Berücksichtigung einer
Vielzahl von Kenngrößen bezogen auf das Straßennetz
innerhalb des geographischen Bereichs oder bezogen auf Merkmale
des jeweiligen Zielortes derart ermittelt, dass der Zielort und/oder
die Mehrzahl von Zielorten bezüglich der Vielzahl von Kenngrößen
Pareto-optimale Orte sind.
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Dies
ermöglicht das Ermitteln des Zielortes und/oder der Mehrzahl
von Zielorten unter der Berücksichtigung und Optimierung
einer Vielzahl von Kenngrößen. Die Vielzahl von
Kenngrößen entspricht mindestens drei Kenngrößen,
beispielsweise Distanz, Kosten und Klassifizierung. Dies ermöglicht dem
Benutzer beispielsweise die Wahl einer Vielzahl von Kenngrößen,
die optimiert werden sollen. Der Zielort und/oder die Mehrzahl von
Zielorten werden beispielsweise derart ermittelt, dass der Zielort und/oder
die Mehrzahl von Zielorten Paretooptimale Zielorte sind, welche
eine Vielzahl von Gütefunktionen optimieren. Dann gibt
es insbesondere keinen weiteren Ort, der bezüglich aller
Gütefunktionen eine Verbesserung mit sich bringt. Die Verbesserung
einer der Gütefunktionen würde dann eine Verschlechterung
einer der anderen Gütefunktionen bedeuten, siehe zum Beispiel „Optimierung" von
M. Papageorgiou, R. Oldenbourg Verlag, München 1991, Seiten 168–172.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden der Zielort und/oder
die Mehrzahl von Zielorten ermittelt, wobei mögliche Zielorte
jeweils als Punkt in einem mehrdimensionalen Koordinatensystem dargestellt
werden, wobei die Dimension des Koordinatensystems der Anzahl der
Kenngrößen entspricht und jede Achse jeweils eine
Kenngröße beschreibt, und der Zielort und/oder
die Mehrzahl von Zielorten werden anhand des Graphen aus den möglichen
Zielorten ermittelt.
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Somit
wird das zuverlässige und schnelle Ermitteln der Pareto-optimalen
Zielorte ermöglicht. Beispielsweise wird eine sogenannte
Skyline des Graphen ermittelt, wobei die Skyline derartige Punkte umfasst,
welche durch keine weiteren Punkte dominiert werden und somit die
Pareto-optimalen Zielorte darstellen. Das Ermitteln einer Skyline
ist beispielsweise beschrieben in „An Optimal and
Progressive Algorithm for Skyline Queries", D. Papadias,
Y. Tao, G. Fu und B. Seeger, In SIGMOD, Seiten 467–478, 2003,
dessen Inhalt hiermit diesbezüglich einbezogen ist. Ein
erster Punkt dominiert einen anderen Punkt, falls der erste Punkt
genauso gut oder besser in allen Dimensionen und besser in zumindest
einer Dimension im Vergleich zu dem anderen Punkt ist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden mögliche
Zielorte mit vorgegeben ähnlichen Werten der Kenngrößen
jeweils zu einer Gruppe zusammengefasst und ein repräsentativer
Punkt der jeweiligen Gruppe wird ermittelt.
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Dies
hat den Vorteil, dass nicht alle möglichen Zielorte ermittelt
werden müssen. Somit wird das zuverlässige und
schnelle Ermitteln der Pareto-optimalen Zielorte ermöglicht.
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Die
repräsentativen Punkte werden bevorzugt in dem mehrdimensionalen
Koordinatensystem dargestellt und markiert. Zielorte mit ähnlichen
Kennzahlen entsprechen Zielorten mit vorgegebenen, geringen Unterschieden
in den Werten der Kenngrößen. Beispielsweise liegen
die Zielorte mit vorgegeben ähnlichen Werten der Kenngrößen,
die zu der Gruppe zusammengefasst werden können, innerhalb des
mehrdimensionalen Koordinatensystems vorgegeben nahe beieinander,
beispielsweise im Falle eines zweidimensionalen Koordinatensystems
in einem Kreis mit vorgegebenem Radius. Zum Ermitteln der repräsentativen
Punkte können außer dem Gruppieren auch weitere
Techniken von Datenbankauswertungen verwendet werden.
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Alternativ
können auch repräsentative Punkte oder repräsentative
Zielorte, welche für jeweils eine Vielzahl von Zielorten
repräsentativ sind, ohne die Darstellung der möglichen
Zielorte in dem Koordinatensystem ermittelt werden und zum Ermitteln
der Pareto-optimalen Zielorte verwendet werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden der Zielort und/oder
die Mehrzahl von Zielorten ermittelt unter Berücksichtigung
nur eines Teils des Straßennetzes.
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Somit
wird das zuverlässige und schnelle Ermitteln des zumindest
einen Pareto-optimalen Zielortes ermöglicht. Beispielsweise
müssen somit nicht alle möglichen Zielorte ermittelt
werden und es kann im Voraus selektiert werden. Zum Beispiel können nur
vorgebbare Straßentypen beim Ermitteln des zumindest einen
Pareto-optimalen Zielortes berücksichtigt werden, beispielsweise
nur Bundesstraßen und Autobahnen bei großen Entfernungen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden zumindest der
Zielort und/oder die Mehrzahl von Zielorten mittels einer Ausgabeeinheit
ausgegeben.
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Dies
kann dem Benutzer, zum Beispiel einem Fahrer des Kraftfahrzeugs,
in besonders einfacher und vorteilhafter Weise die Wahl eines Zielortes aus
der Mehrzahl von Zielorten ermöglichen. Die Ausgabeeinheit
kann insbesondere eine optische Ausgabeeinheit sein zur Darstellung
einer Karte, beispielsweise können der Zielort und/oder
die Mehrzahl von Zielorten auf einem Display angezeigt werden. Zum
Beispiel können die Zielorte als Vektoren der jeweiligen
Werte der Kenngrößen des jeweiligen Zielortes
ausgegeben und/oder als verschiedenfarbig gekennzeichnete Punkte
in einer Landkarte dargestellt werden. Außerdem kann der
geographische Bereich und/oder die Kenngrößen
beispielweise mittels einer Eingabeeinheit eingegeben werden, zum Beispiel
mittels eines Touchscreens oder eines Bedienelements der Vorrichtung.
Auch kann eine Route zu dem zumindest einen Zielort und/oder der
Mehrzahl von Zielorten ermittelt und mittels der Ausgabeeinheit
ausgegeben werden.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind im Folgenden anhand von schematischen Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
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1 eine
Vorrichtung,
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2 ein
Ablaufdiagramm eines Programms zum Ermitteln eines Zielortes,
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3 ein
Ablaufdiagramm eines Programms zum Ermitteln einer Mehrzahl von
Zielorten, und
-
4 eine
Darstellung von Zielorten in einem Graphen.
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Elemente
gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend
mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Eine
Vorrichtung 2 (1) umfasst eine Ausgabeeinheit 4 und
zumindest ein Bedienelement 6. Die Vorrichtung 2 kann
beispielsweise ein mobiles Navigationssystem oder ein in einem Kraftfahrzeug fest
installiertes Navigationssystem sein.
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Ferner
kann die Vorrichtung 2 mit einer Fahrzeugsteuerung 8 gekoppelt
sein. Die Vorrichtung 2 umfasst beispielsweise eine Recheneinheit
und einen Speicher, der ausgebildet ist zum Speichern von Programmen
und Daten. So kann die Vorrichtung 2 beispielsweise einen
Mikrocontroller umfassen, der die Vorgänge in der Vorrichtung 2 steuert.
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Die
Ausgabeeinheit 4 ist beispielsweise eine Anzeigevorrichtung.
Falls die Ausgabeeinheit 4 ein Touchscreen ist, so kann
das Bedienelement 6 auch auf dem Touchscreen dargestellt
werden und über den Touchscreen bedient werden. Alternativ
dazu ist das Bedienelement ein Knopf, ein Schalter und/oder ein
Wählhebel. Falls die Vorrichtung 2 eine Sprachsteuerung
und/oder eine Gestiksteuerung umfasst, kann das Bedienelement 6 auch
ein Mikrofon bzw. ein Photosensor sein.
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Benutzereingaben
wie beispielsweise ein Startpunkt A und ein vorgegebener geographischer Bereich
B eines Zielortes O können über das Bedienelement 6,
beispielsweise eine Taste, einen Touchscreen, über Sprachsteuerung
und/oder über eine Gestiksteuerung erfolgen. Beispielsweise
ermittelt die Vorrichtung 2 Georeferenzdaten der aktuellen Position
der Vorrichtung 2 und/oder des Kraftfahrzeugs, in dem die
Vorrichtung 2 angeordnet ist. Insbesondere können
so der Startpunkt A und/oder der geographische Bereich B des Zielortes
O einer digitalen Landkarte zugeordnet und beispielsweise bei einer
Routenplanung und/oder Routenführung von der Vorrichtung 2 berücksichtigt
werden.
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In
dem Speicher der Vorrichtung 2 ist vorzugsweise ein Programm
(2) zum Betreiben der Vorrichtung 2 abgespeichert.
Vorzugsweise wird das Programm von der Recheneinheit ausgeführt.
Das Programm dient dazu, dass die Vorrichtung 2 zumindest
einen Zielort O in dem vorgegebenen geographischen Bereich B eines
Straßennetzes N ermittelt.
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Das
Programm wird vorzugsweise in einem Schritt S1 gestartet, in dem
gegebenenfalls Variablen initialisiert werden.
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In
einem Schritt S2 wird überprüft, ob zumindest
eine erste Kenngröße K und eine zweite Kenngröße
K' bezogen auf das Straßennetz N innerhalb des geographischen
Bereichs B oder bezogen auf Merkmale des Zielortes O zum Ermitteln
zumindest des Zielortes O in dem vorgegebenen geographischen Bereich
B des Straßennetzes N vorliegen. Dies kann beispielsweise
durch ein Aktivieren der Vorrichtung 2 erkannt werden,
zum Beispiel durch eine Benutzereingabe der ersten Kenngröße
K und der zweiten Kenngröße K' beispielsweise
durch eine Eingabe über eine Taste, einen Touchscreen, über Sprachsteuerung
und/oder über eine Gestiksteuerung.
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Ist
die Bedingung des Schrittes S2 erfüllt, so wird die Bearbeitung
in einem Schritt S3 fortgesetzt. Ist die Bedingung des Schritts
S2 nicht erfüllt, so kann die Bearbeitung erneut in dem
Schritt S2 fortgesetzt werden.
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In
einem Schritt S3 wird der Zielort O unter Berücksichtigung
zumindest der ersten Kenngröße K und der zweiten
Kenngröße K' bezogen auf das Straßennetz
N innerhalb des geographischen Bereichs B oder bezogen auf Merkmale
des Zielortes O derart ermittelt, dass der Zielort O zumindest bezüglich
der ersten Kenngröße K und der zweiten Kenngröße
K' ein Pareto-optimaler Zielort O ist.
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Die
erste Kenngröße K oder die zweite Kenngröße
K' sind insbesondere voneinander verschieden. Beispielsweise umfassen
die erste Kenngröße K oder die zweite Kenngröße
K' eine Distanz D zwischen dem Startpunkt A und dem Zielort O, eine Fahrtdauer
T einer Fahrt F von dem Startpunkt A zu dem Zielort O, Kosten S,
die in Zusammenhang mit dem Zielort O stehen, oder eine Klassifizierung
Z des Zielorts O. Dies ermöglicht das Ermitteln des Zielortes
O unter dem gleichzeitigen Berücksichtigen und Optimieren
von verschiedenen Kenngrößen K, K'. Die Pareto-Optimierung
bei der Ermittlung des Zielortes O bezüglich der ersten
Kenngröße K und der zweiten Kenngröße
K' ermöglicht somit das Ermitteln des Zielortes O unter
Berücksichtigung mehrerer Ziele, welche durch die zumindest
zwei Kenngrößen K, K' repräsentiert werden.
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Umfasst
beispielsweise die erste Kenngröße K oder die
zweite Kenngröße K' die Klassifizierung Z des
Zielorts O, so kann der Klassifizierung Z zum Beispiel eine Kategorie
zu Grunde liegen, d. h. beispielsweise griechisches, italienisches
oder deutsches Restaurant. In diesem Fall können, falls
die andere Kenngröße K, K' beispielsweise die
Distanz D ist, das nächstgelegene griechische, das nächstgelegene italienische
und das nächstgelegene deutsche Restaurant ermittelt und
zusammen mit der jeweiligen Distanz angezeigt werden. Dies kann
zum Beispiel ausgeführt werden anstatt nur die nächstgelegenen Restaurants
zu ermitteln, welche dann überlappende Kategorien haben
können und zum Beispiel 3 italienische und 4 griechische
Restaurants sein können. Wahlweise kann der Klassifizierung
Z zum Beispiel auch eine Marke zu Grunde liegen, beispielsweise die
Marke einer Tankstelle wie Shell, Esso oder BP. In diesem Fall können,
falls die andere Kenngröße K, K' die Distanz D
ist, die insgesamt nächstgelegene Tankstelle, die nächstgelegene
Shell Tankstelle, die nächstgelegene Esso Tankstelle und
die nächstgelegene BP Tankstelle ermittelt und zusammen
mit der jeweiligen Distanz D ausgegeben werden.
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Wahlweise
kann der Zielort O in dem vorgegebenen geographischen Bereich B
des Straßennetzes N auch unter Berücksichtigung
einer Vielzahl von Kenngrößen K_V bezogen auf
das Straßennetz N innerhalb des geographischen Bereichs
B oder bezogen auf Merkmale des jeweiligen Zielortes O derart ermittelt
werden, dass der Zielort O bezüglich der Vielzahl von Kenngrößen
K_V ein Pareto-optimaler Zielort ist.
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Der
Pareto-optimale Zielort O kann beispielsweise mittels des Dijkstra-Algorithmus
oder eines modifizierten Dijkstra-Algo rithmus ermittelt werden.
Dieser Algorithmus ermöglicht ein besonders zuverlässiges
und schnelles Ermitteln eines kürzesten Pfades zwischen
dem Startpunkt A zu dem Zielort O.
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Der
Zielort O kann mittels der Ausgabeeinheit 4 ausgegeben
werden. Zum Beispiel kann der ermittelte Pareto-optimale Zielort
O als Vektor der Werte der Kenngrößen des Zielortes
ausgegeben und/oder als farbig gekennzeichneter Punkt in einer Landkarte
dargestellt werden.
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In
einem Schritt S4 kann das Programm beendet werden. Vorzugsweise
wird das Programm regelmäßig während
des Betriebs der Vorrichtung 2 abgearbeitet.
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In
dem Speicher der Vorrichtung 2 ist vorzugsweise ein Programm
(3) zum Betreiben der Vorrichtung 2 abgespeichert.
Vorzugsweise wird das Programm von der Recheneinheit ausgeführt.
Das weitere Programm dient dazu, dass die Vorrichtung 2 eine
Mehrzahl von Zielorten O_M ermittelt.
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Das
Programm wird vorzugsweise in einem Schritt S5 gestartet, in dem
gegebenenfalls Variablen initialisiert werden.
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In
einem Schritt S6 wird überprüft, ob zumindest
die erste Kenngröße K und die zweite Kenngröße
K' bezogen auf das Straßennetz N innerhalb des geographischen
Bereichs B oder bezogen auf Merkmale des jeweiligen Zielortes O
zum Ermitteln der Mehrzahl von Zielorten O_M in dem vorgegebenen geographischen
Bereich B des Straßennetzes N vorliegen. Dies kann beispielsweise
durch ein Aktivieren der Vorrichtung 2 erfolgen, zum Beispiel
durch eine Benutzereingabe der ersten Kenngröße
K und der zweiten Kenngröße K' beispielsweise
durch eine Eingabe über eine Taste, einen Touchscreen, über Sprachsteuerung
und/oder über eine Gestiksteuerung.
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Ist
die Bedingung des Schrittes S6 erfüllt, so wird die Bearbeitung
in einem Schritt S7 fortgesetzt. Ist die Bedingung des Schritts
S6 nicht erfüllt, so kann die Bearbeitung erneut in dem
Schritt S6 fortgesetzt werden.
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In
einem Schritt S7 werden mögliche Zielorte O' jeweils als
Punkt P (4) in einem mehrdimensionalen
Koordinatensystem dargestellt, wobei die Dimension des Koordinatensystems
der Anzahl der Kenngrößen K, K', K_V entspricht
und jede Achse jeweils eine Kenngröße K, K' beschreibt.
Beispielweise werden die möglichen Zielorte O' in einem
zweidimensionalen Koordinatensystem jeweils als Punkt P dargestellt,
wobei die eine Achse beispielsweise der Distanz D und die andere
Achse den Kosten S entspricht (4). Zum
Beispiel werden mögliche Zielorte O' mit vorgegeben ähnlichen
Werten der Kenngrößen K, K', K_V zu einer Gruppe
G zusammengefasst und ein repräsentativer Punkt P' der Gruppe
G wird ermittelt (4).
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In
einem Schritt S8 wird anhand des Graphen aus den möglichen
Zielorten O' die Mehrzahl von Zielorten O_M unter Berücksichtigung
zumindest der ersten Kenngröße K und der zweiten
Kenngröße K' beispielsweise der Vielzahl von Kenngrößen
K_V bezogen auf das Straßennetz N innerhalb des geographischen
Bereichs B oder bezogen auf Merkmale des jeweiligen Zielortes O
ermittelt, wobei die Mehrzahl von Zielorten O_M bezüglich
der ersten Kenngröße K und der zweiten Kenngröße
K' oder der Vielzahl von Kenngrößen K_V Pareto-optimale
Zielorte sind.
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Beispielsweise
wird die sogenannte Skyline des Graphen ermittelt (siehe gestrichelte
Linie in 4), wobei die Skyline derartige
Punkte P, P' umfasst, welche durch keine weiteren Punkte P dominiert
werden und somit die Pareto-optimalen Zielorte O_M darstellen. In
dem Graphen dominiert ein erster Punkt einen anderen Punkt, falls
der erste Punkt genauso gut oder besser in einer Dimension und besser in
der anderen der beiden Dimensionen ist im Vergleich zu dem anderen
Punkt.
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Auch
können die Pareto-optimalen Zielorte beispielsweise mittels
des Dijkstra-Algorithmus oder des modifizierten Dijkstra-Algorithmus
ermittelt werden.
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Wahlweise
kann die Mehrzahl von Zielorten O_M ermittelt werden unter Berücksichtigung
nur eines Teils des Straßennetzes N. Somit wird das zuverlässige
und schnelle Ermitteln der Pareto-optimalen Zielorte O_M ermöglicht.
Zum Beispiel können nur vorgebbare Straßentypen
beim Ermitteln der Pareto-optimalen Zielorte O_M berücksichtigt
werden, beispielsweise nur Bundesstraßen und Autobahnen bei
großen Entfernungen von dem Startpunkt A zu dem Zielort
O.
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Die
Mehrzahl von Zielorten O_M kann mittels der Ausgabeeinheit 4 ausgegeben
werden. Dies kann dem Benutzer, zum Beispiel dem Fahrer des Kraftfahrzeugs,
in besonders einfacher und vorteilhafter Weise die Wahl eines Zielortes
aus der Mehrzahl von Zielorten O_M ermöglichen. Zum Beispiel kann
die Mehrzahl von Zielorten O_M als Vektoren der jeweiligen Werte
der Kenngrößen des jeweiligen Zielortes O ausgegeben
und/oder als verschiedenfarbig gekennzeichnete Punkte in einer Landkarte dargestellt
werden.
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In
einem Schritt S9 kann das Programm beendet werden. Vorzugsweise
wird das Programm regelmäßig während
des Betriebs der Vorrichtung 2 abgearbeitet.
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Das
oder die Programme können auch auf einem separat zu der
Vorrichtung 2 ausgebildeten Speichermedium gespeichert
sein. So kann in diesem Fall beispielsweise ein Übertragen
des Codes der Programme in den Speicher der Vorrichtung 2 erfolgen
oder auch der Code von dem Speichermedium auf die Recheneinheit übertragen
werden und dort abgearbeitet werden.
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- 2
- Vorrichtung
- 4
- Ausgabeeinheit
- 6
- Bedienelement
- 8
- Fahrzeugsteuerung
- A
- Startpunkt
- B
- Geographischer
Bereich
- D
- Distanz
- END
- Programmende
- F
- Fahrt
- G
- Gruppe
- K
- Erste
Kenngröße
- K'
- Zweite
Kenngröße
- K_V
- Vielzahl
von Kenngrößen
- N
- Straßennetz
- P
- Punkt
- P'
- Repräsentativer
Punkt
- O
- Zielort
- O'
- Mögliche
Zielorte
- O_M
- Mehrzahl
von Zielorten
- S
- Kosten
- START
- Programmstart
- S1–S9
- Schritte
eins bis neun
- T
- Fahrtdauer
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - „Optimierung” von
M. Papageorgiou, R. Oldenbourg Verlag, München 1991, Seiten
168–172 [0009]
- - „Optimierung” von M. Papageorgiou, R. Oldenbourg
Verlag, München 1991, Seiten 168–172 [0019]
- - „Optimierung” von M. Papageorgiou, R. Oldenbourg
Verlag, München 1991, Seiten 168–172 [0021]
- - „An Optimal and Progressive Algorithm for Skyline
Queries”, D. Papadias, Y. Tao, G. Fu und B. Seeger, In
SIGMOD, Seiten 467–478, 2003 [0023]