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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Drehschwingungsdämpferanordnung,
insbesondere zur Anbringung in einem Kraftfahrzeug. Diese weist
eine um eine Drehachse drehbare Primärmasse, eine relativ
zur Primärmasse um die Drehachse verdrehbare Sekundärmasse
und einen zwischen Primärmasse und Sekundärmasse
angeordneten Elastomerkörper auf.
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Im
modernen Kraftfahrzeugbau wird versucht, unerwünschte Drehschwingungen,
die im üblichen Drehzahlbereich der Kurbelwelle auftreten,
zu dämpfen. Dadurch kann unter anderem die Lebensdauer
der einzelnen mit der Kurbelwelle verbundenen Elemente sowie der
Kurbelwelle selbst erhöht werden. Hierzu wird beispielsweise
die Riemenscheibe genutzt, die zum Antrieb von Nebenaggregaten an der
Kurbelwelle angebracht ist. Gleichfalls kann eine zusätzliche
Drehschwingungsdämpferanordnung an der Kurbelwelle angebracht
werden. Die Dämpfungscharakteristik einer derartigen Drehschwingungsdämpferanordnung
wird auf die Eigenfrequenz der Motorkurbelwelle in deren üblichen
Drehzahlbereich abgestimmt.
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Eine
derartige Drehschwingungsdämpferanordnung, bei der die
Riemenscheibe, die auch zum Antrieb von Nebenaggregaten genutzt
wird, als Drehschwingungsdämpferanordnung wirkt, ist aus
dem Dokument
DE 102
41 316 A1 bekannt. Dieses beschreibt einen zusammengebauten
Drehschwingungsdämpfer, bei dem die Primärmasse
aus zwei Blechumformteilen hergestellt ist und die Sekundärmassen
von einem ringförmigen Masseteil gebildet ist, das an seinem
Außenumfang eine umlaufende Keilprofilformation zum Wechselwirken
mit einer komplementären Formation an einem Keilriemen aufweist.
Zwischen der Primär- und der Sekundärmasse sind
zwei scheibenförmige Elastomerkörper angeordnet.
Auftretende Drehschwingungen der Kurbelwelle werden direkt auf die
damit verbundene Primärmasse übertragen und über
die Elastomerkörper an die Sekundärmasse weitergegeben.
Dabei wirkt die Sekundärmasse als Trägheitsmasse,
die infolge ihres Massenträgheitsmoments einen Phasenversatz
in ihrer Schwingung im Vergleich zu der Anregeschwingung aufweist.
Durch die phasenversetzte Schwingung kann die Anregeschwingung zumindest teilweise
kompensiert werden.
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Eine
weitere Drehschwingungsdämpferanordnung ist aus dem Dokument
DE 10 2006 060 767 A1 der
Anmelderin bekannt. Diese beschreibt ebenfalls eine Drehschwin gungsdämpferanordnung
mit einer um eine Drehachse drehbaren Primärmasse, einer
relativ zur Primärmasse um die Drehachse verdrehbaren Sekundärmasse
und einem zwischen Primärmasse und Sekundärmasse
angeordneten Elastomerkörper.
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Ein
bekannter Nachteil derartiger Drehschwingungsdämpferanordnungen
besteht jedoch darin, dass sich ihre Dämpfungscharakteristik
nur auf einen einzigen Frequenzbereich der Eigenfrequenz der Motorkurbelwelle
abstimmen lässt. Jedoch ist aus der Praxis bekannt, dass
oftmals mehrere Störfrequenzen auftreten, von denen jedoch
nur eine einzige gedämpft werden kann.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Drehschwingungsdämpferanordnung
der eingangs bezeichneten Art bereitzustellen, die bei einfachem
Aufbau und kostengünstiger Herstellung eine gute Dämpfung
unterschiedlicher auftretender Frequenzen ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Drehschwingungsdämpferanordnung
der eingangs bezeichneten Art gelöst, bei der vorgesehen
ist, dass die Sekundärmasse wenigstens zwei Masseteile
mit unterschiedlichen Massen umfasst, die relativ zueinander um
die Drehachse verdrehbar ausgebildet sind. Durch die Bereitstellung
mehrerer Masseteile als Sekundärmasse, die relativ zueinander
um die Drehachse verdrehbar sind, ist es möglich, jedes
dieser Masseteile auf eine bestimmte zu dämpfende Störfrequenz
abzustimmen. Dabei wird die Einstellung dadurch erreicht, dass die
Masseteile selbst unterschiedliche Massen umfassen.
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Während
im Stand der Technik hierfür mehrere Drehschwingungsdämpferanordnungen
an einer Kurbelwelle angebracht werden müssen, die jeweils auf
bestimmte Frequenzen abgestimmt sind und die einerseits die Herstellungskosten
und das Gewicht des Fahrzeugantriebs erhöhen und andererseits
den zur Verfügung stehenden Bauraum zusätzlich
einschränken, ist es bei der erfindungsgemäßen
Lösung möglich, mit einer einzigen Drehschwingungsdämpferanordnung
mehrere unterschiedliche Störfrequenzen wirkungsvoll zu
dämpfen. Das Gewicht des Antriebs wird dabei gegenüber
einer einfachen Dämpfungsanordnung nur geringfügig
erhöht, da als zusätzliches Gewicht nur das der
weiteren Masseteile (zusätzlich zu dem Masseteil einer
einteiligen Sekundärmasse) hinzukommt. Auch der benötigte
Bauraum wird durch die erfindungsgemäße Drehschwingungsdämpferanordnung
gegenüber einer einfachen aus dem Stand der Technik bekannten
Drehschwingungsdämpferanordnung nur geringfügig
erhöht und ist deutlich geringer als bei den aus dem Stand
der Technik bekannten mehrfachen separaten Drehschwingungsdämpferanordnungen.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass zwischen den Masseteilen
jeweils wenigstens ein Abstandhalter angeordnet ist, über
den diese sich in gleitbeweglichem Abstand zueinander abstützen. Durch
den Abstandhalter wird gewährleistet, dass sich die einzelnen
Masseteile der Sekundärmasse relativ zueinander um die
Drehachse verdrehen lassen. Der Abstandhalter ist vorzugsweise aus
einem Material hergestellt, das eine möglichst reibungslose Verdrehung
der Masseteile zueinander ermöglicht. Beispielsweise kann
der wenigstens eine Abstandhalter aus einem Kunststoffmaterial hergestellt
sein. Zusätzlich ist es denkbar, dass der Abstandhalter
mit einem reibungsvermindernden Material beschichtet ist, beispielsweise
ist in diesem Zusammenhang eine Teflonbeschichtung möglich.
Weiterhin können anstelle eines Abstandhalters, der jeweils
zwischen zwei Masseteilen der Sekundärmasse angeordnet ist,
auch mehrere Abstandhalter zwischen zwei Masseteilen vorgesehen
sein.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein,
dass die Sekundärmasse zwei Masseteile umfasst, die in
einem die Drehachse enthaltenden Schnitt betrachtet einen im Wesentlichen L-förmigen
Querschnitt aufweisen und zueinander im Wesentlichen spiegelsymmetrisch
angeordnet sind. Eine solche Drehschwingungsdämpferanordnung, bei
der die Sekundärmasse zwei Masseteile umfasst, kann demnach
auf zwei unterschiedliche Störfrequenzen der Motorkurbelwelle
abgestimmt werden.
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Die
Masseteile, die im Wesentlichen im Querschnitt L-förmig
ausgebildet sind, weisen jeweils einen Längsschenkel und
einen vergleichsweise hierzu kürzeren Querschenkel auf.
Diese Ausbildung ist vorteilhaft, da eine platzsparende Anordnung
der Masseteile möglich ist. So können sie, wie
bereits vorstehend ausgeführt, im Wesentlichen spiegelsymmetrisch
angeordnet sein. Eine mögliche Anordnungsvariante besteht
hierbei darin, diese mit einander zugewandten Längsschenkeln
und voneinander wegweisenden-Querschenkeln auszubilden. Alternativ
können jedoch auch die Längsschenkel voneinander
wegweisen, während die Querschenkel einander zugewandt
sind.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die
Masseteile der Sekundärmasse in Richtung der Drehachse
hintereinander bzw. nebeneinander angeordnet sind. Hierbei können
sowohl zwei Masseteile als auch mehr als zwei Masseteile hintereinander
angeordnet sein. Die Masseteile der Sekundärmasse können
an den einander zugewandten Flächen ferner einen Haltevorsprung sowie
eine korrespondierende Aufnahme aufweisen. Die korrespondierende
Aufnahme eines ersten Masseteils dient hierbei dazu, den an der
gegenüberliegenden Fläche angeordneten Haltevorsprung
eines zweiten Masseteils in sich aufzunehmen. Dadurch kann zumin dest
eine radiale Abstützung eines ersten Masseteils gegenüber
einem zweiten Masseteil in wenigstens einer Richtung ermöglicht
werden.
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Die
Ausnehmung kann als eine umlaufende Nut an einem ersten Masseteil
ausgebildet sein, während der Haltevorsprung als umlaufender
Halteflansch gebildet sein kann. Dabei kann die nutförmige
Aufnahme als Schulter bzw. als eine zu einer Seite geöffnete
Haltenut, d. h. mit einer Seiten- und einer Endwand, ausgebildet
sein, so dass eine radiale Abstützung des aufgenommenen
Haltevorsprungs nur in eine Richtung erfolgt. Alternative Ausgestaltungen,
beispielsweise mit einer geschlossenen Haltenut, d. h. mit zwei
Seitenwänden und einer Endwand, können je nach
Anwendungsfall ebenfalls vorteilhaft sein.
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Erfindungsgemäß kann
zudem vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Abstandhalter wenigstens
abschnittsweise zwischen dem Haltevorsprung und der korrespondierenden
Aufnahme angeordnet ist. Über den Abstandhalter wird gewährleistet,
wie vorstehend ausgeführt, dass die Masseteile der Sekundärmasse
sich relativ zueinander um die Drehachse der Drehschwingungsdämpferanordnung drehen
lassen. Daher ist es vorteilhaft, diesen insbesondere in den Bereichen
anzuordnen, in denen eine erhöhte Reibung zwischen den
Masseteilen auftreten kann. Dieses ist vor allem im Bereich des
Haltevorsprungs und der korrespondierenden Aufnahme der Fall. Zudem
wird durch Anordnen des Abstandhalters im Bereich des Haltevorsprungs
gewährleistet, dass der Abstandhalter sich in seiner Stellung
relativ zu den Masseteilen der Sekundärmasse nicht verschiebt.
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Weiterhin
kann bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
vorgesehen sein, dass der Haltevorsprung und die korrespondierende
Aufnahme an den Längsschenkeln der L-förmigen
Masseteile der Sekundärmasse ausgebildet sind. Dabei kann
die korrespondierende Aufnahme an dem radial äußeren
Ende des ersten Masseteils ausgebildet sein, während der
Haltevorsprung das radial äußere Ende des Längsschenkels
eines zweiten L-förmigen Masseteils bildet. Gleichfalls
ist jedoch auch denkbar, dass der Haltevorsprung und die korrespondierende Aufnahme
in einem mittleren Bereich der Längsschenkel der L-förmigen
Masseteile ausgebildet sind. Dies kann insbesondere dann vorteilhaft
sein, wenn zwischen jeweils zwei Masseteilen nur ein einziger Abstandhalter
vorgesehen ist.
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Um
eine optimale Anlagefläche bereitzustellen, kann vorgesehen
sein, dass der wenigstens eine Abstandhalter in einem die Drehachse
enthaltenden Schnitt betrachtet einen im Wesentlichen L-förmigen Querschnitt
aufweist. Ein derartig geformter Ab standhalter kann ein erstes Masseteil
gegenüber einem zweiten Masseteil sowohl in radialer als
auch in axialer Richtung abstützen. Diese Gestaltung des
Abstandhalters ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn dieser im
Bereich des Haltevorsprungs und der korrespondierenden Aufnahme
angeordnet ist. Eine alternative Ausgestaltung des Querschnitts
des Abstandhalters kann jedoch ebenfalls vorteilhaft sein. Beispielsweise
bietet ein I-förmiger Querschnitt eine optimale Anlagefläche,
wenn der Abstandhalter zwischen zwei parallelen Flächen
der Masseteile angeordnet werden soll.
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Um
eine optimale Abstützung der Masseteile zueinander zu gewährleisten,
kann wenigstens ein weiterer Abstandhalter jeweils zwischen zwei
Masseteilen vorgesehen sein, der in einem die Drehachse enthaltenden
Schnitt betrachtet einen T-förmigen Querschnitt aufweist
und an dem radial inneren Ende der Masseteile angeordnet ist. Ein
derartiger Abstandhalter übernimmt bei der vorliegenden
Erfindung im Wesentlichen zwei Funktionen. Zum einen dient der sich
radial nach außen erstreckende Mittelsteg des T-förmigen
Abstandhalters einer axialen Abstützung der anliegenden
zwei Masseteile der Sekundärmasse. Darüber hinaus
bietet der sich axial erstreckende Quersteg des T-förmigen
Abstandhalters mit seinen zwei Armen eine radiale Abstützung
der Masseteile der Sekundärmasse gegenüber dem
zwischen Primärmasse und Sekundärmasse angeordneten
Elastomerkörper. Durch diese Abstützung wird ein
sich „Eingraben” der Längsschenkel der
Masseteile in den Elastomerkörper verhindert, was eine Schwächung
und vorzeitige Beschädigung des Elastomerkörpers
zur Folge haben könnte.
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Zur
Vereinfachung der Herstellung der erfindungsgemäßen
Dämpferanordnung sieht eine Weiterbildung der Erfindung
vor, dass die Primärmasse als Baugruppe mehrerer, im Wesentlichen
tellerartig ausgebildeter Masseteile aufgebaut ist, die im Wesentlichen
spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet und über ein Verbindungsmittel
miteinander verbunden sind. Weiterhin können diese Masseteile
einen radial äußeren Konusabschnitt aufweisen,
der zumindest abschnittsweise an dem die Masseteile der Sekundärmasse
aufnehmenden Elastomerkörper angreift. Dadurch dass die
Masseteile im Wesentlichen beide formidentisch aufgebaut sind, nämlich
als tellerartige Masseteile mit einem radial äußeren
Konusabschnitt, lassen sich diese einfach in großer Stückzahl
herstellen. Ferner besteht bei der Montage der erfindungsgemäßen
Drehschwingungsdämpferanordnung hinsichtlich der die Primärmasse bildenden
Masseteile keine Verwechslungsgefahr, so dass keine Gefahr eines
fehlerhaften Zusammenbaus besteht. In dem Bereich des radial äußeren
Konusabschnitts werden sowohl der Elastomerkörper als auch
die darin aufgenommenen Masseteile der Se kundärmasse aufgenommen.
Durch die konusförmige Gestaltung dieses Abschnitts kann
eine Abstützung sowohl in axialer als auch in radialer
Richtung der darin aufgenommenen Teile ermöglicht werden.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung können sich die Masseteile
der Primärmasse in einem die Drehachse enthaltenden Schnitt
betrachtet im Bereich ihres radial äußeren Konusabschnitts
nach radial außen verjüngen. Dies ist insbesondere
im Zusammenhang mit einer nachfolgend beschriebenen Ausgestaltung
des Elastomerkörpers vorteilhaft.
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So
kann der Elastomerkörper erfindungsgemäß in
einem die Drehachse enthaltenden Schnitt betrachtet einen im Wesentlichen
U-förmigen Querschnitt aufweisen, wobei die Masseteile
der Primär- und Sekundärmasse an den Längsschenkeln
des U-förmigen Elastomerkörpers angreifen. Mit
Hilfe eines derart geformten Elastomerkörpers ist es möglich,
die Teilezahl zu reduzieren. Der Elastomerkörper umgreift
die Masseteile der Sekundärmasse und ist gleichzeitig in
dem radial äußeren Konusabschnitt der Masseteile
der Primärmasse aufgenommen. Durch eine derartige Anordnung
ist eine möglichst flächige Abstützung
der Sekundärmassenteile an dem Elastomerkörper
und des Elastomerkörpers an den Primärmasseteilen
gewährleistet.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung weisen die Längsschenkel
des U-förmigen Elastomerkörpers unterschiedliche
Schichtstärken auf. Dies ist insbesondere daher vorteilhaft,
da die Abstimmung der Dämpfungscharakteristik einer erfindungsgemäßen
Drehschwingungsdämpferanordnung nicht nur über
die unterschiedlichen Massen der Massenteile der Sekundärmasse
erfolgen kann, sondern auch über die Schichtdicke des dämpfenden
Elastomerkörpers. Der erste Längsschenkel eines
U-förmigen Elastomerkörpers, der sich zwischen
der Primärmasse und einem ersten Masseteil der Sekundärmasse befindet,
kann folglich eine geringere Schichtstärke aufweisen, als
der zweite Längsschenkel, der sich zwischen dem zweiten
Masseteil der Sekundärmasse und der Primärmasse
befindet.
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Neben
der U-förmigen Querschnittsgestaltung des Elastomerkörpers
sind jedoch auch andere Gestaltungsvarianten denkbar. So kann beispielsweise
bei einer Drehschwingungsdämpferanordnung mit drei Masseteilen
der Sekundärmasse der Elastomerkörper in seinem
Querschnitt E-förmig ausgebildet sein. Entscheidend bei
der Gestaltung des Elastomerkörpers ist einzig, dass dieser
zwischen der Primär- und der Sekundärmasse angeordnet
ist, d. h. im Falle mehrerer Masseteile der Sekundärmasse
jeweils zwischen den einzelnen Masseteilen und der Primärmasse.
Die Schichtstär ken der einzelnen Längsschenkel
des Elastomerkörpers können sich auch bei anders
ausgebildeten Elastomerkörpern voneinander unterscheiden.
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Weiterhin
kann bei einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass
die Längsschenkel sich nach radial außen aufweiten,
d. h. in einem radial inneren Abschnitt eine geringere Schichtstärke aufweisen
als in einem radial äußeren Abschnitt.
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Die
Primärmasse kann im Wesentlichen derart ausgebildet sein,
dass sie mit einer Kurbelwelle verbindbar ist. Hierzu kann die Primärmasse
eine Achsaufnahmeöffnung und weitere Befestigungsbohrungen
aufweisen, um die Primärmasse an der Antriebswelle anzuschrauben.
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Für
alle vorstehend beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung
gilt, dass eine Drehschwingungsdämpfung durch eine trägheitsbedingte Relativverdrehung
zwischen Primärmasse und Sekundärmasse erfolgt.
Die trägheitsbedingte Relativverdrehung hängt
dabei sowohl von der Masse des sich verdrehenden Masseteils der
Sekundärmasse ab als auch von den Materialeigenschaften
und der Schichtdicke des zwischen Primär- und Sekundärmasse
angeordneten Elastomerkörpers.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Figuren
beispielhaft erläutert. Es stellen dar:
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1 eine
Draufsicht einer erfindungsgemäßen Drehschwingungsdämpferanordnung;
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2 eine
achsenthaltende Schnittansicht einer erfindungsgemäßen
Drehschwingungsdämpferanordnung entsprechend der Schnittlinie
A-A aus 1; und
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3 eine
Detailansicht einer erfindungsgemäßen Drehschwingungsdämpferanordnung
entsprechend dem Detail Z aus 1.
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In 1 ist
eine erfindungsgemäße Drehschwingungsdämpferanordnung
in der Draufsicht gezeigt und allgemein mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet.
Diese umfasst eine um eine Drehachse A1 drehbare
scheibenförmige Primärmasse 20, eine konzentrisch
zur Primärmasse 20 angeordnete Sekundärmasse 30 und
einen zwischen Primärmasse 20 und Sekundärmasse 30 angeordneten
Elastomerkörper 40.
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Wie
man in 2, einer die Drehachse A1 enthaltenen
Schnittansicht, erkennt, ist die Primärmasse 20 zweiteilig
ausgeführt. Die beiden Masseteile 22, 24 der
Primärmasse 20 sind in ihrer Form tellerartig
ausgebildet. Sie weisen beide eine ebene Grundfläche 22a, 24a auf,
sowie einen radial äußeren Konusbereich 22b, 24b.
Die ebene Grundfläche 22a, 24a jedes
Masseteils 22, 24 der Primärmasse 20 ist
mit Aufnahmebohrungen 26 zur Aufnahme von Verbindungsmitteln,
wie beispielsweise von Schrauben, Nieten oder dergleichen, sowie
mit einer Achsaufnahmeöffnung 28 zur Aufnahme
einer nicht dargestellten Antriebswelle, insbesondere einer Motorkurbelwelle,
versehen. Die beiden Masseteile 22, 24 liegen
spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet an ihrer Grundfläche 22a, 24a aneinander
an. Durch diese Anordnung der beiden Masseteile 22, 24 dienen
die voneinander wegweisenden radial äußeren Konusbereiche 22b, 24b zur
Aufnahme und Abstützung des Elastomerkörpers 40.
Weiterhin ist eine Aufnahmebohrung 46 zur Aufnahme eines
Haltewerkzeugs bei der Montage vorgesehen.
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Wie
außerdem in 2 erkennbar, ist auch die Sekundärmasse 30 zweiteilig
ausgebildet und umfasst die Masseteile 32 und 34.
Diese sind im Querschnitt L-förmig ausgebildet und weisen
an ihrem radial äußeren Ende einen Haltevorsprung 42 bzw.
eine Aufnahme 44 auf, auf die nachfolgend unter Bezugnahme
auf 3 näher eingegangen werden soll. Die
beiden Masseteile 32 und 34 der Sekundärmasse 30 sind
derart angeordnet, dass sie mit ihren Längsschenkeln, insbesondere
den Flächen 32a, 34a einander zugewandt
sind, während ihre Querschenkel 32b, 34b voneinander
wegweisen. Diese Anordnung ermöglicht eine platzsparende
Anbringung der Masseteile 32, 34 der Sekundärmasse 30 in der
Drehschwingungsdämpferanordnung 10. Zwischen den
Masseteilen 32 und 34 der Sekundärmasse 30 sind
zudem zwei Abstandhalter 36 und 38 an den jeweils
radial inneren und äußeren Enden angebracht.
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Der
Elastomerkörper 40 weist einen, wie in 2 und 3 erkennbar,
im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt auf, dessen Längsschenkel 40a und 40b an
den Außenseiten der Konusbereiche 22a und 24a der
beiden Masseteile 22 und 24 der Primärmasse 20 anliegen.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Elastomerkörpers 40 werden
die Masseteile 32 und 34 der Sekundärmasse 30 von
diesem aufgenommen.
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Die
Schichtstärke der beiden Längsschenkel 40a und 40b des
Elastomerkörpers 40 sind dabei unterschiedlich
ausgebildet, da darüber ebenfalls die Dämpfungscharakteristik
bzw. der Phasenversatz des damit verbundenen Masseteils 32 bzw. 34 der Sekundärmasse 30 eingestellt
werden kann. Das Masseteil 32 weist eine geringere Masse
auf als das zweite Masseteil 34 der Sekundärmasse 30.
Daraus resultiert ein ebenfalls geringeres Massenträgheitsmoment
gegenüber dem Massenträgheitsmoment des zweiten
Masseteils 34. Zudem ist der Längsschenkel 40a, über
den sich das erste Masseteil 32 an der Primärmasse 20 abstützt
bzw. mit dieser verbunden ist, weniger dick ausgebildet als der
zweite Längsschenkel 40b des Elastomerkörpers 40.
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Die
Schichtdicke des Elastomerkörpers 40 nimmt, wie
in 3 erkennbar, nach radial außen in beiden
Längsschenkeln 40a und 40b zu, während
die Masseteile 22 und 24 der Primärmasse 20 sich
in ihrem radial äußeren Konusabschnitt 22b und 24b nach
radial außen zunehmend verjüngen.
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Wie
in 3 deutlich gezeigt, weist ein erstes Masseteil 32 der
Sekundärmasse 30 eine Aufnahme 44 auf,
die als eine Schulter bzw. eine zu einer Seite geöffnete
Nut mit einer Seiten- und einer Endwand gebildet ist. In dieser
Aufnahme 44 ist der Haltevorsprung 42, der an
einem zweiten Masseteil 34 der Sekundärmasse 30 ausgebildet
ist, teilweise aufgenommen. Darüber hinaus ist der Abstandhalter 36 wenigstens
abschnittsweise zwischen dem Haltevorsprung 42 und der
korrespondierenden Aufnahme 44 angeordnet. Durch diese
Anordnung kann sichergestellt werden, dass der Abstandhalter 36 in
seiner relativen Stellung zu den Masseteilen 32 und 34 der Sekundärmasse
verbleibt. Eine radiale oder axiale Verschiebung des Abstandhalters 36 gegenüber
den Masseteilen 32 und 34 ist nicht möglich.
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Der
zweite T-förmige Abstandhalter 38 ist an dem radial
inneren Ende der Masseteile 32 und 34 der Sekundärmasse 30 angeordnet.
Dabei erstreckt sich sein Mittelsteg in radialer Richtung zwischen
den zugewandten Flächen 32a und 34a der
Masseteile 32 und 34 nach außen. Seine
zu dem Mittelsteg quer verlaufenden Arme 38a und 38b liegen
zwischen dem Elastomerkörper 40 und den radial
inneren Enden der Masseteile 32 und 34. In der
in 3 dargestellten Ausführungsform sind
die Arme 38a und 38b unterschiedlich dick ausgebildet.
Auf diese Weise wird der Längenunterschied der Längsschenkel
der Masseteile 32 und 34 ausgeglichen, so dass
die Masseteile 32 und 34 bezogen auf die Drehachse
A1 den gleichen Umfang beschreiben. Je nach
Gestaltung der Längsschenkel der Masseteile 32 und 34 ist
jedoch auch eine alternative Ausbildung der Schichtdicke der Arme 38a und 38b des
Abstandhalters 38 denkbar. Beide Abstandhalter 36 und 38 ermöglichen aufgrund
ihrer Querschnittsform sowohl eine radiale als auch axiale Abstützung
der Masseteile aneinander. Darüber hinaus verhindert der
Abstandhalter 38 ein „Eingraben” der
radial inneren Endabschnitte der Masseteile 32 und 34 in
den Elastomerkörper 40.
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Dadurch
dass im Ausführungsbeispiel anstelle einer einzigen Sekundärmasse
oder mehrerer fest miteinander verbundener Masseteile einer Sekundärmasse
wenigstens zwei Masseteile 32 und 34 mit verschiedenen
Massen als Sekundärmasseteile einer Drehschwingungsdämpferanordnung 10 eingesetzt
werden, die relativ zueinander um die Drehachse A1 der
Drehschwingungsdämpferanordnung 10 verdrehbar
ausgebildet sind, wird eine Drehschwingungsdämpferanordnung 10 bereitgestellt,
die auf zwei unterschiedliche Störfrequenzen der damit
verbundenen Kurbelwelle abgestimmt werden kann. Die erfindungsgemäße
Drehschwingungsdämpferanordnung 10 ist dabei platzsparend
aufgebaut und weist gegenüber einer nur auf eine Störfrequenz
einstellbaren Drehschwingungsdämpferanordnung mit einer einteiligen
Sekundärmasse nur geringe Mehrkosten in der Herstellung
auf. So sind im Wesentlichen nur die zusätzlichen Abstandshalter 36 und 38 vorzusehen,
um zu gewährleisten, dass sich die Masseteile 32 und 34 relativ
zueinander bewegen können.
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Somit
wird die eingangs genannte Aufgabe, eine kostengünstige
Drehschwingungsdämpferanordnung mit einem einfachen Aufbau
bereitzustellen, die geeignet ist, mehrere unterschiedliche Störfrequenzen
zu dämpfen, durch die erfindungsgemäße Drehschwingungsdämpferanordnung
einfach, platzsparend und kostengünstig gelöst.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10241316
A1 [0003]
- - DE 102006060767 A1 [0004]