-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Beschichten der Oberflächen
eines Gegenstandes aus schmelzbarem Material mit farbigen Linien und
Flächen durch Auftragen einer Farbschicht und dann Anschmelzen
der Farbschicht und/oder der Oberfläche des Gegenstandes
im Bereich der Linien und Flächen durch Erhitzen mittels
einer gerichteten Wärmequelle und dann Entfernen der übrigen
Farbschicht.
-
Zum
Aufbringen von Schriftzeichen, Symbolen, Grafiken und Dekorationen
von Gegenständen aller Art ist das Auftragen einer Farbschicht
aus einer pastösen Masse, die anschließend trocknet,
seit sehr langer Zeit bekannt. Bekannt ist es auch, die Haftfähigkeit
dieser Farbschicht zu erhöhen, indem nach der Beschichtung
der Gegenstand mitsamt der Farbschicht erhitzt wird. Ein Beispiel
ist das Glasieren von Keramikgegenständen.
-
Wenn
ein Gegenstand nicht vollflächig beschichtet werden soll,
sondern nur Linien und Flächen aufgebracht werden sollen,
die scharfkantig begrenzt sein müssen, so wird die Begrenzung
durch selektives Auftragen der pastösen Farbmasse erreicht,
wie z. B. durch einen Pinsel oder durch einen Druckvorgang, also
das Aufdrücken einer Farbtragenden Schicht, die die Abmessungen
der gewünschten farbigen Fläche hat.
-
Ein
anderes bekanntes Verfahren zum selektiven Auftragen einer Farbschicht
ist ein Tintenstrahldrucker. Ein pulsierender Tintenstrahl erzeugt
zahlreiche, nebeneinander gelegte Bildpunkte, die zu einer farbigen
Fläche ineinander verfließen. Eine wesentliche
Einschränkung dieses Verfahrens ist, dass die Arbeitstemperatur
des Farbstoffes beim Aufbringen nicht frei gewählt werden
kann, sondern vom Arbeitsprinzip des Tintenstrahldruckers bestimmt
ist. Wenn der ausgestoßene Tintenstrahl auf einer Oberfläche
aufgetroffen ist, dann hängt die Haftfähigkeit der
Farbschicht nur davon ab, wie die Tinte und die Oberfläche
des zu beschichtenden Materials miteinander reagieren. Eine Beeinflussung
des Farbpunktes ist ausgeschlossen, sobald die Tinte die Düse
des Tintenstrahldruckers verlassen hat.
-
Ein
anderes Verfahren, farbige Linien und Flächen aufzubringen
und dauerhaft zu fixieren, wird in der Patentschrift
DD 278 130 , Matthias Kupka beschrieben.
Auf eine Glasfläche wird eine „resistente Einschmelzfarbe” aufgebracht.
Ein Laserstrahl erhitzt alle zum Einfärben bestimmten Linien
und Flächen für 30 bis 60 Millisekunden so stark,
dass die Einschmelzfarbe und die Oberfläche der darunter
befindlichen Glasfläche in einen mischungsfähigen,
viskosen Zustand gebracht werden und vollflächig miteinander
verschmelzen.
-
Anschließend
wird von den nicht zu färbenden Bereichen der Oberfläche
die nunmehr überschüssige Farbschicht abgewaschen.
Zurück bleibt nur der angeschmolzene Bereich der ehemaligen Farbschicht
als farbige Linien und Flächen.
-
Ein
wesentlicher Nachteil dieses Verfahrens ist, dass die Farbschicht
ein Lösungsmittel, wie z. B. Wasser enthält, das
mit dem zu beschichtenden Gegenstand reagieren kann, ihn z. B. zum
Aufquellen bringt.
-
Andere
Lösungsmittel können unerwünschte Wirkungen
auf die menschliche Gesundheit, auf die Stabilität des
zu beschichtenden Gegenstandes oder auf andere, vom Lösungsmittel
kontaminierte Gegenstände haben. Ein weiterer Nachteil
ist die eingeschränkte Lagerungsmöglichkeit, da
das prinzipiell sehr leicht verdampfende Lösungsmittel
auch mitunter bereits während der Lagerung der Farbe unerwünschter
Weise als Gas ausdiffundiert, sodass die Farbe nicht mehr verwendbar
ist.
-
Ein
ebenfall sehr störender Nachteil des oben genannten Prinzips
ist, dass die Farbe in den nicht zu färbenden Bereichen
der Oberfläche abgewaschen werden muss, wozu Wasser oder
ein anderes geeignetes Lösungsmittel erforderlich ist.
Dadurch wird die Kontaminierung des Gegenstandes mit Lösungsmitteln
weiter verstärkt.
-
Auf
diesem Hintergrund hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt,
ein Verfahren zur Beschichtung von Oberflächen mit Linien
und abgegrenzten Flächen zu entwickeln, für das
ein sehr lange lagerfähiger Farbstoff verwendet wird, der
in kurzer Zeit aufgetragen, an den gewünschten Flächen
fixiert und von den nicht zu färbenden Flächen
sehr schnell wieder entfernt wird.
-
Als
Lösung präsentiert die Erfindung, dass die Farbschicht
aus einem Farbpulver besteht, dass Farbpigmente und ein Trägermaterial
enthält und zuerst trocken aufgebaut wird und dann im Bereich
der Linien und Flächen erhitzt wird und dann von den übrigen
Bereichen wieder trocken entfernt wird.
-
Das
entscheidende Merkmal der Erfindung ist also die Verwendung von
Pulver zum Aufbau der Farbschicht. Ein wichtiger Vorteil ist, dass
dieses Pulver zu seiner Verarbeitung nicht weiter aufbereitet werden
muss. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich zahlreiche Werkstoffe,
wie z. B. Kunststoff, in Form eines feinen Pulvers beim Aufbringen
auf eine Oberfläche elektrostatisch aufladen, weil sie
sich an der Wand des Behälters und an der Austrittsöffnung
oder an der Düse reiben und dadurch an dem zu beschichtenden Gegenstand
haften.
-
Diese
Wirkung beschränkt sich jedoch auf einen sehr geringen
Abstand von der Oberfläche. Dadurch reguliert sich die
Pulverschicht selbsttätig über die gesamte Oberfläche
des zu beschichtenden Gegenstandes hinweg auf eine gleichmäßige
Schichtdicke.
-
Das
Auftragen eines Pulvers benötigt im Gegensatz zum Auftragen
von Farbstoffnebeln mit Lösungsmitteln keine zusätzliche
Zeit und keine zusätzliche Wärmequelle um abzutrocknen.
Vielmehr kann der nächste Schritt des Prozesses sofort
erfolgen, nämlich die selektive Erhitzung der Flächen
und der Linien, die gefärbt werden sollen, durch eine gerichtete
Wärmequelle, wie z. B. einen Laserstrahl.
-
Diese
Wärmequelle kann in drei Varianten wirken: Wenn die Schmelzpunkte
des Gegenstandes und des Farbpulvers in einem ähnlichen
Bereich liegen, ist es sinnvoll, nicht nur das Farbpulver zu schmelzen,
sondern auch – über das Farbpulver als Wärmeleiter – die
Oberfläche des zu beschichtenden Gegenstandes zu verflüssigen,
jedoch nur bis zu einer sehr geringen Eindringtiefe. Dadurch verbindet sich
die flüssige Farbschicht mit der angeschmolzenen Oberfläche
des Gegenstandes sehr innig– ähnlich einer Schweißverbindung – wodurch
die Beschichtung besonders dauerhaft auf dem Gegenstand haftet.
-
Die
zweite Möglichkeit ist, dass die Farbpulverschicht schmilzt,
aber die Oberfläche des zu beschichtenden Gegenstandes
nicht schmilzt oder nur erweicht wird. Dann werden die Elemente
der Farbschicht jedoch ganz exakt der Oberfläche des Gegenstandes
angepasst und dringen in Vertiefungen und Öffnungen der
Oberflächenstruktur ein, wodurch sie ebenfalls darauf haften.
-
Die
dritte Möglichkeit ist, dass nur die Oberfläche
des Gegenstandes anschmilzt, nicht aber die Partikel des Farbpulvers,
die dann von den flüssigen Bestandteilen der Oberfläche
des Gegenstandes teilweise umschlossen werden und dadurch haften.
-
Die
Auswahl einer dieser drei Methoden wird von der Materialpaarung
zwischen Farbpulver und Material des Gegenstandes bestimmt. Zu bevorzugen
ist die Variante, dass sowohl die Oberfläche als auch das
Farbpulver schmilzt und sich in einem Bereich beiderseits der Trennlinie
miteinander vermischen.
-
Das
verwendete Farbpulver enthält stets Farbpigmente und ein
Trägermaterial. In den meisten Fällen werden die
Farbpigmente und das Trägermaterial verschiedene Werkstoffe
sein. In die Erfindung ist jedoch ausdrücklich eingeschlossen,
dass das Trägermaterial selbst auch die Funktion eines
Farbpigmentes übernehmen kann. Darüber hinaus
kann – je nach Anwendung – das Farbpulver noch
weitere Bestandteile enthalten, wie z. B. einen medizinischen Wirkstoff
für die Herstellung von Tabletten. Denkbar ist auch, dass
die Farbintensität der Pigmente sehr gering ist oder gegen
Null geht.
-
Für
das Aufbauen der Farbschicht aus dem Farbpulver nennt die Erfindung
vier konkrete Möglichkeiten:
Mit einem Zerstäuber
kann ähnlich wie beim so genannten „Zerstäuben” von
pastöser Farbe zu einem Farbnebel auch das trockene Farbpulver
aus einem Vorratsbehälter mit Druckluft in eine Düse
befördert werden, von wo es austritt und als Farbstaub
auf den zu schichtenden Gegenstand trifft.
-
Eine
weitere Alternative zum Aufbau der Farbschicht ist eine elektrostatische
Aufladung des zu beschichtenden Gegenstandes. Dafür sind
hohe Spannungen erforderlich, die über Elektroden an den zu
beschichtenden Gegenstand geleitet werden müssen. Wenn
dieser Bereich z. B. zum Reinigen oder zum Warten für Personen
zugängig gemacht wird, müssen die Elektroden zuvor
entladen werden.
-
Die
dritte Alternative ist eine horizontal angeordnete Walze mit Noppen
oder anderen, gleichmäßig auf der Oberfläche
verteilten Ausbuchtungen. Oberhalb der Walze ist ein Trichter angeordnet,
der Farbpulver auf die Noppen der Walze fallen lässt. Wenn
die Walze weiter gedreht wird, fällt das Farbpulver durch
seine Schwerkraft auf den zu beschichtenden Gegenstand. Alternativ
kann das Farbpulver auch durch Bürsten aus den Noppen ausgekehrt
werden.
-
Die
vierte Variante zur Verteilung des Farbpulvers auf der Oberfläche
des zu beschichtenden Gegenstandes ist ein Sieb. Dieses Sieb kann
entweder „geschüttelt” werden, also in
eine horizontale, oszillierende Bewegung versetzt werden. Oder anstatt das
Sieb zu bewegen kann auch ein Rakel – ein Schieber, der
auf dem Sieb entlang streicht – oszillieren und dadurch
die Farbpulverteilchen durch das Sieb hindurchbefördern.
-
Als
Antrieb für die oszillierenden Bewegungen wird ein Piezokristall
oder ein Elektromagnet vorgeschlagen. Ein alternativer Antrieb ist
ein Elektromotor, entweder als rotierender Motor oder als Linearantrieb.
-
Je
feinmaschiger das Sieb ist, desto geringer ist die erforderliche
Amplitude der Hübe aber desto schneller muss die Hubbewegung
ausgeführt werden sein, also die Frequenz der Oszillation
gesteigert werden.
-
Bei
allen Verfahren ist es ein Vorteil, dass sich die Farbschicht sowohl
in Vertiefungen als auch auf Erhebungen der zu beschichtenden Oberfläche etwa
in der gleichen Schichtstärke ablagert. Dadurch ist das
Auftragen einer Farbschicht aus Pulver dem Auftragen einer Lösungsmittelhaltigen,
viskosen Farbschicht überlegen, weil diese von Erhebungen herunter
fließt und die Tendenz hat, sich in Vertiefungen zu sammeln.
-
Nach
dem Auftragen der Farbschicht aus einem Farbpulver folgt als nächster
Schritt das selektive Erwärmen der mit Farbe zu beschichtenden
Linien und Flächen. Dazu kann im Prinzip jede gerichtete Wärmequelle
verwendet werden, wie z. B. Leuchtdioden oder Laserdioden.
-
Besonders
attraktiv sind jedoch Laser, weil sie eine verhältnismäßig
große Energiemenge auf kleinstem Raum fokussieren und dabei
die zu temperierende Fläche relativ exakten begrenzen.
Dabei ist das erfinderische Prinzip auf keinen bestimmten Typ eines
Lasers beschränkt, sondern kann je nach Material und Anwendungsfall
mit verschiedenen Arten von Lasern ausgeführt werden.
-
Ein
CO2-Laser ist ein elektrisch angeregter Gaslaser
mit typischen Ausgangsleistungen zwischen 10 Watt und 20 Kilowatt.
Seine Wellenlänge von 10,6 Mikrometer liegt deutlich über
dem Bereich sichtbaren Lichtes, weshalb das von ihm abgestrahlte
Licht meist mit Umlenkspiegeln aus Kupfer oder metallbeschichtetem
Silizium auf die Farbschicht geführt wird. CO2-Laser
sind relativ effizient und kostengünstig und daher weit
verbreitet.
-
Die
Excimer-Laser erzeugen Strahlen im ultravioletten Wellenbereich.
Excimer-Laser werden gepulst betrieben mit einer Pulsdauer meist
zwischen 4 und 40 Nanosekunden. Diese Art von Laser ist vor allem
für sehr feine und sehr genau begrenzte Linien und Farbflächen
geeignet. Eine andere weit verbreitete Variante ist ein YAG-Laser,
ein Feststofflaser, der Yttrium und Aluminium als ein Granat, also
in einer speziellen Kristallform als Strahlerzeugendes Medium enthält.
Aber auch viele andere Arten von Lastertypen sind verwendbar.
-
Stets
werden die Strahlen des Lasers oder aus anderen gerichteten Wärmequellen
ausschließlich auf die zu färbenden Linien oder
Flächen gerichtet. Dabei ist die Leistung der Wärmequelle
auf die Materialeigenschaften des Farbpulvers und des Gegenstandes
abzustimmen. Idealerweise wird sowohl das Farbpulver als auch die
Oberfläche des zu beschichtenden Gegenstandes geschmolzen,
wobei die Eindringtiefe der geschmolzenen Zone im Gegenstand nur
wenige Molekühle umfassen muss. Um jedoch die Verbindung
zu beschleunigen, ist eine Vergrößerung der Eindringtiefe
sinnvoll. Dann ergeben sich Konvektionen der beiden zu vermischenden Flüssigkeiten
und damit eine beschleunigte und intensivierte Verbindung. In den
meisten Fällen ist die Eindringtiefe jedoch deutlich kleiner
als 1 Millimeter.
-
Ein
Laser als Wärmequelle kann als Rasterlaser oder als Scannerlaser
arbeiten. Bei einem Rasterlaser lässt eine Schablone den
Laserstrahl nur auf die zu erhitzenden Linien und Flächen
strahlen und deckt die übrigen Bereiche ab. Der Vorteil
ist, dass ein leistungsstarker Laser eingesetzt werden kann, wodurch
die für das Erhitzen erforderliche Zeit sinkt. Alternativ
dazu wird der Lichtstrahl eines Scannerlasers entlang der zu beschichtenden
Linien und Flächen geführt.
-
Dadurch
entfällt die Schablone, aber dadurch steigt auch die zum
Erhitzen erforderliche Zeit an, sinkt also die Bearbeitungsgeschwindigkeit.
-
Die
Frequenz des Lasers sollte auf die Materialeigenschaften des Gegenstandes
und des Farbpulvers abgestimmt sein. Dafür kann ein Laserprinzip gewählt
werden, das geeignet ist. Zusätzlich kann die Frequenz
durch einen Frequenzvervielfacher oder einen Frequenzteiler noch
besser auf das Material adaptiert werden.
-
Wenn
also im zweiten Schritt die zu beschichtenden Linien und Flächen
durch Erhitzung fixiert sind, muss im dritten Schritt das überschüssige Farbpulver
von den außerhalb gelegenen Bereichen entfernt werden.
Als dafür geeignete Verfahren nennt die Erfindung: Abbürsten,
Wegblasen oder Abschütteln.
-
Für
das Wegblasen ist eine praktische Ausführungsform eine
Absaugkammer. In dieser Kammer wird das überschüssige
Farbpulver durch Druckluft vom Gegenstand weg geblasen. Der entstehende Staub
wird in der Kammer durch Absaugen der darin enthaltenen Luft auf
ein Filter zu bewegt und lagert sich auf der Oberfläche
dieses Filters ab, nur die Luft tritt zwischen den Staubpartikeln
und dem Filter hindurch nach draußen. Es bildet sich eine
Farbpulverschicht auf dem Filter, die in regelmäßigen
Abständen dadurch vom Filter abgestoßen wird,
dass über ein Ventil stoßartig Druckluft in den
Filter gedrückt wird. Der Druck ist so hoch, dass er das
Vakuum überlagert. Dadurch werden die aneinander haftenden
Partikel des Farbpulvers abgestoßen und fallen von der
Schwerkraft getrieben nach unten, z. B. in einen bereitstehenden
Sammelbehälter.
-
Auf
der Basis des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
eine Beschichtungseinrichtung mit drei Stationen sinnvoll. Die erste
Station, die „Pulverauftragung”, dient zum Auftragen
der Farbpulverschicht z. B. nach einem der beschriebenen Verfahren.
In der nächsten Station werden die zu beschichtenden Linien
und Flächen mit einer gerichteten Wärmequelle, wie
z. B. einem Laser erhitzt. In der dritten Station der „Pulverentfernung” wird
das überschüssige Farbpulver entfernt, z. B. in
einer Absaugkammer. Eine solche Beschichtungseinrichtung kann aus
drei Kammern bestehen, in die die Gegenstände durch Öffnen eines
Tores eingefahren, bearbeitet und durch ein weiteres Tor wieder
heraus und in die nächste Station gefahren werden.
-
Denkbar
ist auch das Beschichten von durchlaufendem „Endlosmaterial” wie
z. B. Schläuchen oder Profilen. Eine interessante Anwendung
ist z. B. das Beschriften von Schläuchen. Eine besondere
Herausforderung ist die Beschriftung von sogenannten „Weltschläuchen”,
also Schläuchen, bei denen die Außenwand wellenförmig
ist, sodass ihr Durchmesser über die Länge hinweg
regelmäßig wechselt. Das erfindungsgemäße
Verfahren ermöglicht es, sowohl die Wellenberge als auch
die Wellentäler mit den Linien von Schriftzeichen zu versehen. Die
Erfindung ermöglicht es auch, die Linien der Schriftzeichen
nur auf die Wellenberge, also die größten Durchmesser
des Wellschlauches, zu beschränken. Dann kann die Schrift
auch dann erkannt werden, wenn der Blick nicht in etwa senkrecht
auf die Oberfläche des Schlauches fällt sondern
in einem spitzen Winkel.
-
Eine
andere interessante Anwendung ist das Dosieren des Wirkstoffes von
Tabletten. Sowohl der Gegenstand als auch die Farbschicht müssen
aus einem im Magen lösbaren und verdaulichen Material bestehen.
Das Farbpulver enthält als weiteren Bestandteil den medizinischen
Wirkstoff. Um diesen zu dosieren wird von der aufgebrach ten, noch
pulverförmigen Farbschicht nur ein bestimmter Anteil durch Erhitzen
fixiert. Das übrige Farbpulver mit dem übrigen
Wirkstoff wird weg geblasen und beim nächsten Beschichtungsvorgang
verwendet.
-
Bei
dieser Anwendung wird das Material des Gegenstandes und das Farbpulver
natürlich auch durch Erhitzen verflüssigt, darf
aber in diesem Temperaturbereich noch keine chemische Umformung erleiden,
die die Wirksamkeit und die Magenverträglichkeit einschränkt.
Ein denkbares Material könnte z. B. Zucker sein, das unter
Wärmeinfluss karamellisiert und dadurch gut haftet.
-
Der
Vorteil dieses Verfahrens gegenüber dem bisherigen Stand
der Technik ist, dass auch sehr kleine Stückzahlen von
Tabletten mit einer bestimmten Dosierung mit wirtschaftlich sinnvollen
Kosten hergestellt werden können. Ein weiterer, entscheidender
Vorteil ist, dass beim Verfahren ein Text oder ein Symbol für
den Wirkstoff auf die Tablette aufgebracht werden kann, sodass auch
an der Tablette selber noch erkennbar ist, welcher Wirkstoff darin
enthalten ist. Zusätzlich kann auch die jeweilige Dosierung
noch grafisch erkennbar sein. Die Auswahl der zu fixierenden Linien
und Flächen erfüllt also eine Doppelfunktion:
Einmal die tatsächliche Bereitstellung der gewünschten
Dosis und zum zweiten ihre nach außen hin sichtbare Kennzeichnung.
-
Eine
andere Anwendung im pharmazeutischen Bereich ist das Aufbringen
eines Data-Matrix-Codes auf Tabletten oder Tablettenschachteln. Dieser
Code dient zur Echtheitszertifizierung eines ersten, mit einem bestimmten
Exemplar eines Tintenstrahldruckers aufgebrachten Matrix-Codes. Über
ein Lesegerät wird das Rauschverhalten des ersten Data-Matrix-Codes
erfasst und das Ergebnis dieser Überprüfung in
einem zweiten aufgedruckten Data-Matrix-Code hin terlegt. Nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren kann ein solcher Data-Matrix-Code auch
auf der Verpackung eines Arzneimittels aufgebracht werden. Besonders
interessant ist es jedoch, dieses Echtheitszertifikat auch auf den
Tabletten selber aufzubringen, was nachträgliche Manipulationen eines
bereits geprüften und wieder verpackten Arzneimittels sehr
erschwert.
-
Eine
andere, vielleicht in nicht so ferner Zukunft sehr wichtige Anwendung
ist das Aufbringen von elektrisch halbleitenden Schichten, mit denen Sonnenlicht
in elektrischen Strom umgewandelt wird. Bislang sind dafür
fast ausschließlich Siliziumkristalle verwandt worden,
deren Verarbeitung jedoch recht umständlich und daher teuer
ist.
-
Derzeit
sind halbleitende Schichten aus organischen Materialien wie z. B.
Kohlenwasserstoff-Polymeren in Entwicklung. Diese Werkstoffe sind
im Prinzip thermoplastisch verformbar und können deshalb
mit einem erfindungsgemäßen Verfahren auf Trägermaterialien
wie z. B. Folien aufgebracht werden. Zwar ist ein niedrigerer Wirkungsgrad als
wie bei der Verwendung von Silizium zu erwarten, aber durch die
dramatische Reduzierung der Kosten werden insgesamt die Wirtschaftlichkeit
und damit die Verbreitung von Solarmodulen deutlich verbessert.
-
Im
Folgenden sollen weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung
anhand eines Beispiels näher erläutert werden.
Dieses soll die Erfindung jedoch nicht einschränken, sondern
nur erläutern. Es zeigt in schematischer Darstellung:
-
1a bis 1f Schnitt
durch einen Gegenstand in sechs Stadien seiner Beschichtung
-
2 Beschichtungseinrichtung
für einen durchlaufen den Schlauch
-
Die
Figuren zeigen im Einzelnen:
-
Die 1a bis 1f geben
sechs aufeinander folgende Zustände bei der Beschichtung
eines Gegenstandes 2 wieder. In allen Figuren ist der zu beschichtende
Gegenstand 2 im Querschnitt abgebildet, wobei die Querschnittsfläche
schwarz ausgelegt ist. Das Farbpulver 31 ist durch eine
schwarze Fläche mit horizontalen weißen Strichen
gekennzeichnet, das geschmolzene Farbpulver durch eine diagonal fein
schraffierte Fläche und die Beschichtung der Linien und
Flächen 1 durch eine grob schraffierte Fläche.
-
In 1a liegt
auf dem Gegenstand 2 die Farbschicht 3, die in
diesem Zustand noch ausschließlich aus dem ursprünglichen
Farbpulver 31 besteht.
-
In 1b wird
der Teilbereich des Farbpulvers 31, der später
als Linie oder Fläche 1 auf dem Gegenstand 2 haften
soll, durch eine Wärmequelle 4 erhitzt, deren
Wärmestrahlen durch vertikale Linien gekennzeichnet sind.
Als Resultat dieser Wärmebestrahlung ist die Farbschicht 3 an
den Stellen, an den sie von den Laserstrahlen getroffen ist, geschmolzen, was
durch eine feine diagonale Schraffur gekennzeichnet ist.
-
In 1c ist
die Erhitzung weiter fortgesetzt worden, sodass sich nunmehr auch
die Oberfläche des Gegenstandes 2 so weit erhitzt
hat, dass sie verflüssigt worden ist. In 1c ist
gut zu erkennen, dass der verflüssigte Bereich in den Gegenstand 2 hineinreicht,
aber nur einen begrenzten Abstand von dessen Oberfläche
hat.
-
In 1d ist
die Bestrahlung durch die Wärmequelle 4 beendet,
weshalb die Wärmequelle 4 nicht mehr dargestellt
wird. In 1d wird deutlich, dass die geschmolzenen
Bereiche des Farbpulvers 31 und des Gegenstandes 2 nunmehr
beginnen zu erhärten, was durch die Auslegung dieser Querschnittsfläche
mit einer groben Schraffur gekennzeichnet ist. In dieser Phase sind
die zu beschichtenden Linien und Flächen 1 bereits
deutlich zu erkennen.
-
In 1e wird
das überschüssige Farbpulver 31 auf beiden
Seiten der Fläche 1 beseitigt. Dazu wird Druckluft 6 auf
die Oberfläche geblasen – in 1e durch
zwei Pfeile dargestellt – wodurch das restliche Farbpulver 31 weggeblasen
wird.
-
In 1f ist – wie
zuvor – im Querschnitt der Gegenstand 2 als schwarze
Fläche dargestellt und die darauf haftende Linie oder Fläche 1 durch
eine grobe Schraffur. Zu erkennen ist, dass diese Beschichtung über
die ehemalige Trennlinie zwischen Farbpulver 31 und Gegenstand 2 hinweg
in den Gegenstand 2 hineinreicht, dass sich also Farbpulver 31 und
Teile des Gegenstandes 2 miteinander vermischt haben.
-
In 2 ist
ein zu beschichtender Gegenstand 2, – in diesem
Beispiel ein Schlauch – eingezeichnet, der als Abschnitt
eines Endlosprofils von links nach rechts durchläuft. Dabei
ist die Laufrichtung des Schlauches durch Doppelpfeile markiert. Zuerst
tritt er in die Pulverauftragung 8 ein, wo ihm eine Farbschicht 3 aufgetragen
wird. Die nächste Station – in Bildmitte – ist
die Erhitzung der zu beschichtenden Linien und Flächen 1 mit
einer gerichteten Wärmequelle 4. Die dritte Station
an der rechten Seite von 2 ist die Absaugkammer 5 zum Entfernen
des überschüssigen Farbpulvers 31.
-
In
der ersten Station, der Pulverauftragung 8, ist oben ein
Behälter enthalten, der mit Farbpulver 31 gefüllt
ist. Dieses Farbpulver 31 wird durch den Trichter 81 gesammelt
und in eine Düse geführt, aus der es austritt,
was durch eine andere Markierung des Farbpulvers 31 in 2 kenntlich
gemacht wird. Als nächstes trifft das Farbpulver 31 auf
das Sieb 82, mit dem es auf den zu beschichtenden Schlauch
verteilt wird. Dadurch bildet sich auf dem zu beschichtenden Gegenstand 2 die
Farbschicht 3, in 2 mit horizontalen
weißen Strichen auf schwarzem Grund gekennzeichnet. Da
das Pulver nur in einer bestimmten, von den Materialeigenschaften
und seiner im Sieb 82 und im Trichter aufgenommene, elektrostatischen Aufladung
haftet, fällt über eine Maximalstärke
der Schicht hinausragendes Farbpulver 31 wieder ab und
wird unterhalb des Gegenstandes 2 von einem zweiten Trichter
in einen Sammelbehälter 9 geführt. Von
dort kann es wieder in den oberen Behälter zur weiteren
Verwendung eingefüllt werden.
-
In
der ersten Station, der Pulverauftragung 8, ist der Gegenstand 2 mit
der Farbschicht 3 versehen worden, die bis jetzt aus dem
aufgeschichteten Farbpulver 31 besteht.
-
In
der zweiten Station, der Erhitzung, strahlt eine gerichtete Wärmequelle 4,
wie z. B. ein Laser, auf die zu fixierenden Linien und Flächen
der Beschichtung. Durch das Erhitzen der Farbpulvers 31 und
der Oberfläche des Gegenstandes 2 verschmilzt die
Oberfläche mit dem Farbpulver.
-
In 2 ist
als Beispiel eingezeichnet, dass die Oberseite des Schlauches 2 abwechselnd
beschichtet und unbeschichtet ist. Dabei sind die auf der Oberfläche
fixierten Bereiche der Farbschicht 3 durch eine grobe Schraffur
gekennzeichnet. Direkt unter der Wärme quelle 4 und
kurz dahinter sind die später fixierten Bereiche der Farbschicht 3 noch
flüssig, was durch eine feine und anders geneigte Schraffur
dargestellt ist. Wenn sie abgekühlt und dadurch erhärtet
sind, wird das in 2 durch den Wechsel zu einer
groben und anders geneigten Schraffur verdeutlicht wird.
-
Zwischen
den beschichteten Bereichen des Schlauches, also auf denjenigen
Teilen seiner Oberfläche, die unbeschichtet bleiben sollen,
darf das Farbpulver 31 nicht erhitzt werden. Diese Bereiche des
Schlauches laufen ohne Schmelzen des Farbpulvers 31 der
Farbschicht 3 durch die zweite Station, weil die Wärmequelle 4 in
diesen Momenten deaktiviert ist.
-
In
der dritten Station, der Pulverentfernung, werden die nicht geschmolzenen,
immer noch pulverförmigen Reste der Farbschicht 3 entfernt.
Dazu läuft der Gegenstand 2 in die Absaugkammer 5,
in der noch locker auf dem Gegenstand 2 liegende Teile der
Farbschicht 3 durch Druckluft 6 weggeblasen werden.
Die Leitung für die Druckluft 6 ist in 2 durch
eine schwarze Linie von der Luftpumpe 71 bis zur Düse
in der Absaugkammer 5 dargestellt. Diese Düse
ist durch eine Pfeilspitze symbolisiert.
-
Das
weggeblasene, überschüssige Farbpulver 31 wird
in der Absaugkammer an das Filter 51 angesaugt, welches
an eine Leitung angeschlossen ist, in der der Unterdruck 7 durch
die Luftpumpe 71 erzeugt wird. Das Filter 51 lässt
die Luft aus der Absaugkammer durch, hält aber die Elemente
des Farbpulvers 31 zurück. Dadurch lagern sich
diese Elemente zu einer – in 2 nicht
gezeichneten – Schicht an. Diese Schicht muss in regelmäßigen
Abständen entfernt werden.
-
Dazu
ist der Filter 51 auch über ein Ventil 61 mit
einer Leitung für Druckluft 6 verbunden. In regelmäßigen
Intervallen wird das Ventil 61 kurzzeitig geöffnet
und lässt dadurch Druckluft 6 in den Filter 51. Der
Druck ist so hoch, dass er den Unterdruck 7 überlagert,
sodass Luft durch die Maschen des Filters 51 durchtritt
und die darauf abgelagerten Elemente des Farbpulvers 31 ablöst.
Die Elemente des Farbpulvers 31 fallen daraufhin von der
Gravitation getrieben nach unten und werden in einem Sammelbehälter 9 gesammelt.
-
Ein
gleichartiger Sammelbehälter 9 befindet sich auch
unterhalb der ersten Station, der Pulverauftragung 8, und
sammelt dort überschüssiges Farbpulver 31,
das während des Auftragens wieder herunter gefallen ist.
-
In 2 ist
nachvollziehbar, dass das Farbpulver 31 aus den beiden
Sammelbehältern 9 wieder in der Station der Pulverauftragung 8 verwendet
werden kann. Dazu werden entweder die Sammelbehälter 9 manuell
in den Behälter der Pulverauftragung 8 entleert.
Oder eine Pulverleitung mit einer Fördereinrichtung bewegt
das Pulver laufend und selbsttätig von den Sammelbehältern 9 zur
Pulverauftragung 8.
-
- 1
- Linien
und Flächen, als Beschichtung auf Gegenstand 2
- 2
- Gegenstand,
der beschichtet wird
- 3
- Farbschicht,
auf Gegenstand 2 aus Farbpulver 31
- 31
- Farbpulver
zum Aufbau der Farbschicht 3
- 4
- Wärmequelle
- 5
- Absaugkammer
zur Entfernung des überschüssigen Farbpulvers 31
- 51
- Filter
in Absaugkammer, zur Anlagerung des überschüssigen
Farbpulvers 31
- 6
- Druckluft
- 61
- Ventil,
lässt Druckluft 6 kurzzeitig in den Filter 31
- 7
- Unterdruck,
saugt die Luft aus der Absaugkammer 5 ab
- 71
- Luftpumpe,
erzeugt die Druckluft 6 und den Unterdruck 7
- 8
- Pulverauftragung,
zum Aufbau der Farbschicht 3 auf dem Gegenstand 2
- 81
- Trichter,
zur Führung des Farbpulvers 31
- 82
- Sieb,
zur Verteilung des Farbpulvers 2 auf dem Gegenstand 2
- 9
- Sammelbehälter
für überschüssiges Farbpulver 31
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-