DE102008057950A1 - Gleitringdichtungs-Baugruppe und diese einschließende Anordnung zur Abdichtung einer Wellendurchführung bei einer Strömungs- oder Arbeitsmaschine - Google Patents

Gleitringdichtungs-Baugruppe und diese einschließende Anordnung zur Abdichtung einer Wellendurchführung bei einer Strömungs- oder Arbeitsmaschine Download PDF

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Abstract

Die Gleitringdichtungs-Baugruppe und diese einschließende Anordnung dienen zur Abdichtung einer Wellendurchführung bei einer Strömungs- oder Arbeitsmaschine, deren Laufradwelle (14) außerhalb des Maschinengehäuses (16) in einem Lagerbock (10) fliegend gelagert ist. Daran ist ein Dichtungsgehäuse (34) befestigt, das eine einfache oder face-to-face-Gleitringdichtung (20-26) enthält. Die Gleitringdichtungs-Baugruppe umfasst mindestens das Dichtungsgehäuse (34) mit einer radialen Zwischenwand (32), an der wenigstens ein Gegengleitring (24, 26) befestigt ist, eine Wellenschutzhülse (18) sowie eine Sperrfluidpumpe (38, 40). Sie hat die Form einer Stausegmentpumpe, deren Pumpenrad (40) an der Wellenschutzhülse (18) und deren Gehäuseinnenraum (38) mit einem Stausegment sowie Saug- und Druckkanälen (42, 44) in der Zwischenwand (32) ausgebildet oder angebracht sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Gleitringdichtungs-Baugruppe und eine diese einschließende Anordnung zur Abdichtung der Wellendurchführung bei einer auf eine Flüssigkeit einwirkenden Strömungs- oder Arbeitsmaschine mit einem in einem Maschinengehäuse rotierenden Laufrad, dessen Welle außerhalb des Maschinengehäuses in axial beabstandeten Lagern eines über ein Distanzteil mit dem Maschinengehäuse starr verbundenen Lagerbocks fliegend gelagert ist, an dem ein dicht, aber radial und axial nachgiebig an das Maschinengehäuse angeschlossenes Dichtungsgehäuse befestigbar ist, das eine auf einer Wellenschutzhülse angeordnete, einfache oder doppelte Gleitringdichtung mit wenigstens einem an einer Seitenfläche einer radialen Zwischenwand des Dichtungsgehäuses befestigbaren Gegengleitring enthält.
  • Bekannt ist eine derartige Baugruppe und Anordnung z. B. aus der DE 38 34 990 A1 . Dort ging es zunächst darum, durch Heranrücken der Gleitringdichtungen an den Lagerbock relative radiale und axiale Verlagerungen der rotierenden Gleitringe und der feststehenden Gegengleitringe weitgehend zu vermeiden und eine Parallelität zwischen den Gleitflächen herzustellen.
  • Die vorliegende Erfindung bezweckt eine Verbesserung der bekannten Lageranordnung dahingehend, dass eine bessere Kühlung der Gleitflächen der Gleitringdichtungen erreicht wird, so dass im Einzelfall auch solche Gleitringdichtungen benutzt werden können, die bisher wegen zu hoher Temperaturen nicht in Frage kamen.
  • Vorstehende Aufgabe wird im Rahmen der eingangs bezeichneten Baugruppe und Anordnung dadurch gelöst, dass die Gleitringdichtungs-Baugruppe mindestens das Dichtungsgehäuse mit dem wenigstens einen daran befestigbaren Gegengleitring der Gleitringdichtung, die Wellenschutzhülse sowie eine Sperrfluidpumpe in Form einer Stausegmentpumpe umfasst, deren Pumpenrad an der Wellenschutzhülse und deren Gehäuseinnenraum mit einem Stausegment sowie Saug- und Druckkanälen in der radialen Zwischenwand des Dichtungsgehäuses ausgebildet oder angebracht sind.
  • Der durch die Erfindung erzielte Vorteil folgt daraus, dass die Gegengleitringe unmittelbar an der Gehäusewand der Stausegmentpumpe für das Sperrfluid anliegen, das über einen Kühler zirkuliert. Der Abstand vom Kühlstrom beträgt z. B. nur 8 mm. Auf diese Weise wird die an den Gleitflächen erzeugte Reibungswärme sehr wirksam abgeführt. Die Kühlwirkung wird vorzugsweise noch dadurch gesteigert, dass die Gegengleitringe unmittelbar metallisch an der radialen Zwischenwand des Dichtungsgehäuses anliegen. Man kann sogar in vielen Fällen dank der Nähe der Wellenlager, durch die die Auslenkung der Welle auf nahezu Null reduziert wird, ohne die üblicherweise eingesetzten O-Ringe auskommen. Da außerdem die Anordnung der Gleitringdichtung direkt vor dem Lagerbock für größtmöglichen Abstand vom Maschinengehäuse sorgt und ergänzend neben diesem eine gekühlte Labyrinthdichtung oder andere Kühlbuchse sowie zwischen dieser und der Gleitringdichtung eine Spülung vorgesehen sein kann, gelangt ein wesentlich geringerer Teil der Produktwärme über die gekühlte Welle bis zur Gleitringdich tung. Somit können bei Temperaturen bis 400°C des Pumpenprodukts noch Gleitringdichtungen verwendet werden, die Elastomere aufweisen. Generell passen in das an dieser Einbaustelle geräumig auszulegende Dichtungsgehäuse die Gleitringdichtungen nach DIN 24960 aller bekannten Hersteller mit elastomeren Standarddichtungen, Metallfaltenbalgdichtungen oder Rollbalgdichtungen.
  • Bei Verwendung der neuen, in der Praxis als ”Cartridge” bzw. Patrone bezeichneten Gleitringdichtungs-Baugruppe kann ein Pumpenhersteller deren Baugrößen auf die verwendeten Gleitringdichtungs-Durchmesser, z. B. 33 – 43 – 53 – 65 – 75 – 95 mm, begrenzen. In diesem Fall benötigt er also nur sechs in der Größe unterschiedliche ”Cartridges” für alle in der Produktpalette befindlichen Pumpentypen bei freier Wahl des Gleitringdichtungs-Fabrikats. Wenn bestimmte Gleitringe oft gebraucht werden, können sie in eine ”Cartridge” mit einbezogen werden. Teilweise können auch zwei Durchmesser zusammengefasst werden, z. B. 33 und 43 mm, indem man auf die Welle mit dem kleineren Durchmesser eine dickere Wellenschutzhülse aufsetzt und dann ebenfalls die für 43 mm Gleitringdurchmesser vorgesehene Cartridge verwendet.
  • Die im Prinzip aus der DE 296 19 079 U1 bekannte Stausegmentpumpe erhält man vorzugsweise dadurch, dass die Wellenschutzhülse im axialen Bereich der radialen Zwischenwand des Dichtungsgehäuses nach Art einer Vielkeilwelle ausgebildet wird und dadurch während des Betriebs das in der Sperrfluidpumpe enthaltene Sperrfluid in Drehung versetzt. Das zwischen den Anschlussöffnungen des Druckkanals und des Saugkanals angeordnete Stausegment sorgt für einen Druckunterschied zwischen beiden Kanälen, der das Sperrfluid über einen Kühler zirku lieren lässt. Flüssigkeitsverluste aus dem Kreislauf durch Leckage über die Gleitringdichtungen können durch ein angeschlossenes Druckhaltesystem ausgeglichen werden, das z. B. eine durch einen Regler mit Drucksensor regelbare Kolbenpumpe und ein Druckausgleichsgefäß mit einer mit Gasdruck beaufschlagbaren Membran aufweist.
  • Wenn die an den zylindrischen Innenraum der Stausegmentpumpe tangential anschließenden Druck- und Saugkanäle horizontal oder schräg ansteigend verlaufen, findet eine selbsttätige Entlüftung der Sperrfluidpumpe statt, und zwar auch in Stillstandszeiten, da diese Art von Pumpe eine durch Thermosyphonwirkung verursachte Zirkulation zulässt. Vorteilhaft ist weiterhin, dass die sich an die Saug- und Druckkanäle anschließenden, zu einem Kühler führenden Leitungen in einfacher Weise aus dem zwischen dem Maschinengehäuse und dem Lagerbock montierten, üblicherweise als ”Laterne” bezeichneten Distanzteil herausgeführt werden können, da dieses große seitliche Aussparungen hat.
  • Die erfindungsgemäß angestrebte Absenkung der Temperatur an den Gleitringdichtungen kann zusätzlich dadurch gefördert werden, dass zwischen dem Dichtungsgehäuse und einem Deckel des Maschinengehäuses oder einem an diesen axial angrenzenden Teil eine Distanzbuchse beidseitig dicht anschließend angeordnet ist, deren Innenraum über eine Spülfluidleitung mit Spülfluid beaufschlagbar ist. Dabei kann der Druck des Sperrfluids in der Stausegmentspumpe in Abhängigkeit von dem Druck in der Spülfluidleitung und dem Innenraum der Distanzbuchse derart gesteuert sein, dass er um eine bestimmte Druckdifferenz, z. B. 2 bis 4 bar, größer ist als dieser.
  • Noch eine weitere, ergänzende Kühlmaßnahme sieht vor, dass in der Wellendurchgangsöffnung des Deckels des Maschinengehäuses und/oder des an diesen axial angrenzenden Teils eine außenseitig durch ein Kühlfluid gekühlte Buchse angeordnet ist. Dadurch wird die Wärmeübertragung von dem in der Strömungs- oder Arbeitsmaschine enthaltenen Produkt über die Welle auf die Gleitringdichtung reduziert. Außerdem kann, wenn die gekühlte Buchse nach einer Art Labyrinthdichtung ausgebildet ist, die erforderliche Spülmenge auf weniger als die Hälfte verringert werden.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 einen halben Längsschnitt des Bereichs zwischen dem Maschinengehäuse einer Pumpe und einem Lagerbock, in dem die fliegend gelagerte Laufradwelle der Pumpe gelagert ist, und
  • 2 einen vereinfachten Querschnitt durch eine in dem in 1 gezeigten Bereich angeordnete Sperrfluidpumpe.
  • In 1 ist derjenige Bereich des in dem deutschen Patent 38 34 990 insgesamt beschriebenen Pumpenantriebs dargestellt, der zwischen dem Maschinengehäuse der Pumpe und dem Lagerbock angeordnet ist, der im hier gezeigten Ausführungsbeispiel mit 10 bezeichnet ist. Weiterhin gezeigt ist eines von zwei Kugellagern 12, in denen im Lagerbock 10 eine Laufradwelle 14 drehbar gelagert ist, die nach links auskragt und an ihrem freien Ende ein nicht gezeigtes Pumpenrad einer Kreiselpumpe trägt, von deren Maschinengehäuse nur ein Gehäusedeckel 16 in der Zeichnung angedeutet ist. Es sei beispielshalber angenommen, dass die Kreiselpumpe als Pumpenprodukt einen teerartigen, 300–400°C heißen Rückstand aus einer Raffinerie fördert. Dieses Produkt erhitzt auch die Welle 14 und hat das Bestreben, an der Wellendurchführung zwischen dem Deckel 16 des Maschinengehäuses und dem Lagerbock 10 auszutreten. Außerdem führt die relativ hohe Temperatur des Produkts zu einer Erwärmung der Laufradwelle 14 bis hinüber zum Lagerbock 10. Es gilt daher, den Austritt des zähflüssigen Produkts durch geeignete Dichtungen zu verhindern und diese durch geeignete Kühlmaßnahmen zu schützen.
  • Als Dichtung ist eine doppelte Gleitringdichtung eingesetzt, deren zwei drehfest auf einer Wellenschutzhülse 18 sitzende Gleitringe 20, 22 in einer face-to-face-Anordung dichtend mit zwei gehäusefest montierten Gegengleitringen 24, 26 zusammenwirken. Die Besonderheit bei der gezeigten doppelten Gleitringdichtung besteht darin, dass die beiden Gegengleitringe 24, 26 durch sie umgebende und am äußeren Rand übergreifende Halteringe 28, 30 gegen die Seitenflächen einer radialen Zwischenwand 32 eines im wesentlichen buchsenförmigen Dichtungsgehäuses 34 angedrückt gehalten sind. Der Andruck erfolgt mittels Klemmschrauben 36, mit deren Hilfe die Halteringe 28, 30 gegen die radiale Zwischenwand angezogen werden, wobei die Gegengleitringe 24, 26 zwischen den Halteringen 38, 30 und der radialen Zwischenwand 32 fest eingespannt werden. Alternativ könnten auch im Durchmesser größere Gegengleitringe 24, 26 verwendet werden, die unmittelbar durch Klemmschrauben 36 an der radialen Zwischenwand 32 festgeschraubt werden. In beiden Fällen liegen die vorzugsweise aus Silizium- oder Wolframkarbid bestehenden Gegengleitringe 24, 26 direkt, d. h. ohne Zwischenlage einer Dichtung oder z. B. neben einem O-Ring, an der radialen Zwischenwand 32 an, so dass ein optimaler Wärmeübergang von den Gegengleitringen 24, 26 auf die radiale Zwischenwand 32 des aus Metall bestehenden Dichtungsgehäuses 34 gewährleistet ist.
  • Die angestrebte optimale Kühlung der Gleitflächen der Gleitringdichtung 2026 wird auch dadurch erreicht, dass in die radial innere Umfangsfläche der im wesentlichen bis an die äußere Umfangsfläche der Wellenschutzhülse 18 heran reichenden Zwischenwand 32 eine Ringnut 38 eingearbeitet ist, die mit einem in die äußere Umfangsfläche der Wellenschutzhülse 18 im axialen Bereich der Zwischenwand 32 eingearbeiteten Abschnitt einer Vielkeilwelle 40 zusammenwirkt, indem durch die Drehbewegung der Laufradwelle 14 mitsamt der Wellenschutzhülse 18 ein in der Ringnut 38 und in den Nuten zwischen den Keilen des Vielkeilwellen-Abschnitts 40 enthaltenes Sperrfluid in Rotation versetzt wird.
  • An die Ringnut 38 schließen sich gemäß 2 auf einer Seite tangential oben und unten zwei Kanäle 42, 44 an, und zwischen den Anschlussöffnungen der beiden Kanäle befindet sich in der Ringnut 38 ein nicht gezeigtes Stausegment. Dieses führt dazu, dass in Rotationsrichtung des Sperrfluids, die in 2 mit einem Kreispfeil angedeutet ist, vor dem Stausegement ein relativ höherer Druck als hinter dem Stausegment entsteht. Der Druckunterschied von z. B. 1,5 bar macht den oberen Kanal 42 zu einem Druckkanal, während der auf der in Strömungsrichtung hinteren Seite des Stausegments mündende untere Kanal 44 zu einem Saugkanal wird. Der Druckunterschied zwischen den beiden Kanälen 42, 44, die über äußere Leitungen an den Ein- und Auslass eines Kühlers angeschlossen sind, lässt das Sperrfluid zwischen der Ringnut 38 und dem Kühler zirkulieren. Der in der Stausegmentpumpe 38, 40 erzeugte Druckunterschied zwischen den Kanälen 42, 44 überlagert sich dabei einem voreingestellten Systemdruck von z. B. 20 bis 50 bar, der sowohl in dem nicht gezeigten Kühler als auch in der Ringnut 38 herrscht.
  • Der Druck des Sperrfluids in der Ringnut 38 wird etwa 2 bis 4 bar höher eingestellt als der Druck des Fluids, das durch die Gleitringdichtung 2026 vor einem Durchtritt zurückgehalten werden soll.
  • Die Wandstärke der Zwischenwand 32 in den Bereichen zwischen der Ringnut 38 und den Außenflächen, an denen die Gegengleitringe 24, 26 anliegen, beträgt im Beispielsfall nur etwa 6 bis 10 mm. Das bedeutet mit anderen Worten, dass die während des Betriebs an den Gleitflächen der Gleitringdichtung 2026 durch Reibung erwärmten Gegengleitringe 24, 26 nur durch eine verhältnismäßig dünne metallische Wand von dem hier auch als Kühlfluidstrom fungierenden Sperrfluid getrennt und daher sehr wirksam gekühlt werden.
  • Wie in 1 gezeigt, wird das Dichtungsgehäuse 34 fest mit dem Lagerbockgehäuse oder einem Gehäusedeckel 46 verschraubt, der seinerseits mit dem Gehäuse 10 des Lagerbocks fest verschraubt ist und dessen Innenraum gegenüber der Welle 14 durch eine Dichtung 48 nach Art eines Simmerrings abdichtet. Wie ebenfalls aus 1 ersichtlich, ist das Dichtungsgehäuse 34 auf der zum Lagerbock weisenden Seite ausreichend lang und kann neben dem Lagerbock auch im inneren Durchmesser ausreichend weit sein, um alle in Frage kommenden Gleitringdichtungen sämtlicher Hersteller aufnehmen zu können. Um den Herstellern und Betreibern der Pumpen die Freiheit zu lassen, Gleitringdichtungen ihrer Wahl zu verwenden, wird ihnen als kleinste Baugruppe bzw. ”Cartridge” die aus der Wellenschutzhülse 18 und dem Dichtungsgehäuse 34 mitsamt Gegengleitringen 24, 26 und den sie mittels der Klemmschrauben 36 geklemmt haltenden Halteringen 28, 30 bestehende Einheit angeboten. Es brauchen dann nur die mit der Welle 14 rotierenden Teile der Gleitringdichtungen – hier der Einfachheit halber als ”Gleitringe 20, 22” bezeichnet – montiert zu werden, um eine fertige doppelte Gleitringdichtung zu erhalten.
  • Im Übrigen kann es unter günstigen Umständen auch genügen, die Gleitringdichtung mit einem einzigen rotierenden Gleitring 20 auf der vom Lagerbock 10 weg weisenden Seite der Zwischenwand 32 des Dichtungsgehäuses 34 zu realisieren.
  • Das Dichtungsgehäuse 34 befindet sich innerhalb eines es radial außen umgebenden, im wesentlichen buchsenförmigen Distanzteils 50, das einerseits mit dem Gehäuse des Lagerbocks 10 und andererseits mit dem Gehäusedeckel 16 des Maschinengehäuses der Produktpumpe fest verschraubt ist und als ”Laterne” bezeichnet wird, weil es auf beiden Seiten große Aussparungen 52 aufweist. Durch eine dieser Aussparungen 52 können die sich an den Druckkanal 42 und den Saugkanal 44 der Sperrfluid-Umwälzpumpe anschließenden Leitungen nach außen zu einem Kühler geführt werden. Wie 2 zeigt, könnten die sich im Ausführungsbeispiel horizontal erstreckenden Kanäle 42, 44 auch unter einem spitzen Winkel nach radial außen ansteigen. Dann könnten die sich an die Kanäle anschließenden Leitungen ebenfalls noch durch die in 2 auf der rechten Seite angeordnete Aussparung 52 im Distanzteil 50 ohne weiteres nach außen zum Kühler herausgeführt werden. In beiden Fällen wird erreicht, dass sich die Sperrfluidumwälzpumpe über den Druckkanal 42 selbsttätig entlüftet.
  • An das Dichtungsgehäuse 34 schließt sich auf der Seite des Maschinengehäuses über eine abgedichtete Fuge eine Distanzbuchse 54 an, welche die Wellenschutzhülse 18 mit radialem Abstand umgibt und an dem zum Maschinengehäuse weisenden Ende mit einem Zwischenteil 56 verschraubt ist, das unter Verwendung elastischer Dichtungen in der Bohrung des Distanzteils 50 sitzt und an den Gehäusedeckel 16 des Maschinengehäuses angrenzt. In dem Zwischenteil 56 und dem Gehäusedeckel 16 sitzt eine radial außen gegen diese z. B. durch O-Ringe abgedichtete, auf ihrer radial inneren Seite nach Art einer Labyrinthdichtung ausgebildete Buchse 58, die mit der Wellenschutzhülse 18 den Durchfluss drosselnd zusammenwirkt. Dieser Drosselbuchse 58 ist normalerweise eine nicht gezeigte, im Gehäusedeckel 16 sitzende, sog. Grundbuchse als erste Dichtung vorgeschaltet, um den Austritt des gepumpten Produkts aus dem Maschinengehäuse zu verhindern oder weitestgehend zu begrenzen. Die Drosselbuchse 58 ist an ihrem radial äußeren Umfang mit einer sich im wesentlichen über ihre gesamte Länge erstreckenden Eindrehung versehen, die eine Kühlfluidkammer 60 bildet und über Kühlfluidkanäle 61 in dem Zwischenteil 56 an einen Kühlmittelkreislauf angeschlossen ist. Wenn im Einzelfall ein gepumptes Produkt nicht unter eine bestimmte Temperatur abkühlen darf, um fließfähig zu bleiben, kann auch ein heißes Fluid von z. B. 150°C in und durch die Kammer 60 gepumpt werden.
  • Im Ausführungsbeispiel wird über eine ebenfalls durch eine der Aussparungen 52 im Distanzteil 50 hindurchgeführte Spülfluidleitung 62 ein Spülfluid in den axial zwischen der Dichtungsbuchse 58 und der Gleitringdichtung 20, 24 angeordneten Ringraum 63 zwischen der Wellenschutzhülse 18 und der Distanzbuchse 54 gepumpt. An der Spülfluidleitung 62 ist ein Manometer 64 angebracht. Es befindet sich gut ablesbar seitlich außerhalb des Distanzteils 50 und zeigt den Druck im Ringraum 63, d. h. vor der Gleitringdichtung 20, 24 an. Der Druck des Spülfluids wird so eingestellt, dass es in geringer Menge durch die Labyrinthdichtung der Drosselbuchse 58 zum Maschinengehäuse hin austritt und dabei verhindert, dass in entgegensetzter axialer Richtung das im Maschinengehäuse befindliche Pumpenprodukt bis zu der Gleitringdichtung 20, 24 vordringt. Wenn z. B. ein teerartiger Rückstand aus einer Raffinerie gepumpt wird, könnte als Spülfluid Gasöl benutzt werden. Generell braucht ein Spülfluid nur eingesetzt zu werden, wenn das Pumpenprodukt schmutzhaltig ist oder z. B. abrasive, auskristallisierende, polymerisierende oder verkokende Eigenschaften hat, die für die Gleitringdichtungen schädlich sind. In Fällen, wo kein Fremdprodukt in das Pumpenprodukt eindringen darf, müssten alternativ auf der Produktseite geeignete schmutzunempfindliche Einfach-Gleitringdichtungen eingesetzt oder ein selbstreinigendes Filter, das den Dichtungsraum mit sauberem Eigenprodukt versorgt, vorgeschaltet werden. Sofern vorhanden, wirken die gekühlte Buchse 58, die Spülung des Ringraums 63 und das gekühlte Sperrfluid in der Stausegmentpumpe 38, 40 derart zusammen, dass bei einer Temperatur von ca. 400°C des Pumpenprodukts Gleitringdichtungen 2026 mit elastomeren Bestandteilen verwendet werden können, die für eine Höchsttemperatur von 250°C ausgelegt sind.
  • Wie bereits erwähnt, sollte der Druck des Sperrfluids in der Stausegmentpumpe etwa 2 bis 4 bar höher sein als der am Mano meter 64 abzulesende Druck des Spülfluids im Ringraum 63 zwischen der Distanzbuchse 54 und der Wellenschutzhülse 18. Dasselbe gilt, wenn kein Spülfluid benutzt wird und das Pumpenprodukt den Ringraum 63 ausfüllt. Um die Steuerung des Sperrfluiddrucks zu automatisieren, ist an der mit dem genannten Ringraum 63 verbundenen Spülfluidleitung 62 ein Abzweig 66 vorhanden, dessen Druck auf ein nicht gezeigtes Steuerventil oder einen Regler wirkt, der den Druck im Sperrfluidkreislauf entsprechend dem Druck in dem Ringraum 63 derart steuert, dass unabhängig von Druckänderungen im dem Ringraum 63 der Sperrfluiddruck immer um die genannte Druckdifferenz größer ist.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 3834990 A1 [0002]
    • - DE 29619079 U1 [0007]
    • - DE 3834990 [0014]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - DIN 24960 [0005]

Claims (10)

  1. Gleitringdichtungs-Baugruppe zur Abdichtung der Wellendurchführung bei einer auf eine Flüssigkeit einwirkenden Strömungs- oder Arbeitsmaschine mit einem in einem Maschinengehäuse (16) rotierenden Laufrad, dessen Welle (14) außerhalb des Maschinengehäuses (16) in axial beabstandeten Lagern (12) eines über ein Distanzteil (50) mit dem Maschinengehäuse (16) starr verbundenen Lagerbocks (10) fliegend gelagert ist, an dem ein dicht, aber radial und axial nachgiebig an das Maschinengehäuse (16) angeschlossenes Dichtungsgehäuse (34) befestigbar ist, das eine auf einer Wellenschutzhülse (18) angeordnete, einfache oder doppelte Gleitringdichtung (2026) mit wenigstens einem an einer Seitenfläche einer radialen Zwischenwand (32) des Dichtungsgehäuses (34) befestigbaren Gegengleitring (24, 26) enthält, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitringdichtungs-Baugruppe mindestens das Dichtungsgehäuse (34) mit dem wenigstens einen daran befestigbaren Gegengleitring (24, 26) der Gleitringdichtung (2026), die Wellenschutzhülse (18) sowie eine Sperrfluidpumpe in Form einer Stausegmentpumpe umfasst, deren Pumpenrad (40) an der Wellenschutzhülse (18) und deren Gehäuseinnenraum (38) mit einem Stausegment sowie Saug- und Druckkanälen (42, 44) in der radialen Zwischenwand (32) des Dichtungsgehäuses (34) ausgebildet oder angebracht sind.
  2. Baugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer doppelten Gleitringdichtung (2026) auf jeder der beiden Seitenflächen der radialen Zwischenwand (32) jeweils ein Gegengleitring (24, 26) befestigbar ist.
  3. Baugruppe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegengleitringe (24, 26) durch an die Zwischenwand (32) anzuschraubende Halteringe (28. 20) geklemmt befestigbar sind.
  4. Baugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegengleitringe (24, 26) unmittelbar an der radialen Zwischenwand (32) anliegen und deren Wandstärke zwischen dem Innenraum (38) der Stausegmentpumpe (38, 40) und der Anlagefläche eines Gegengleitringes (24, 26) vorzugsweise 6 bis 10 mm beträgt.
  5. Baugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegengleitringe (24, 26) aus Siliziumcarbid oder Wolframcarbid bestehen.
  6. Anordnung zur Abdichtung der Wellendurchführung bei einer auf eine Flüssigkeit einwirkenden Strömungs- oder Arbeitsmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Gleitringdichtungs-Baugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 5 aufweist.
  7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass im eingebauten Zustand der Gleitringdichtungs-Baugruppe die Saug- und Druckkanäle (42, 44) sich tangential an den Gehäuseinnenraum (38) der Stausegmentpumpe (38, 40) anschließen und horizontal oder unter einem spitzen Winkel von maximal 30°C ansteigend durch das Dichtungsgehäuse (34) erstrecken.
  8. Anordnung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Dichtungsgehäuse (34) und einem Deckel des Maschinengehäuses (16) oder einem an diesen axial angrenzenden Zwischenteil (56) eine Distanzbuchse (54) beidseitig dicht anschließend angeordnet ist, deren Innenraum (41) über eine Spülfluidleitung (62) mit Spülfluid beaufschlagbar ist.
  9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck des Sperrfluids in der Stausegmentpumpe (38, 40) in Abhängigkeit von dem Druck im Innnenraum (41) der Distanzbuchse (40) derart gesteuert ist, dass er um eine bestimmte Druckdifferenz größer ist als dieser.
  10. Anordnung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Wellendurchgangsöffnung des Deckels des Maschinengehäuses (16) und/oder des an diesen axial angrenzenden Zwischenteils (56) eine außenseitig durch ein Kühlfluid gekühlte oder durch ein Heizfluid beheizte, nach Art einer Labyrinthdichtung ausgebildete Drosselbuchse (58) angeordnet ist.
DE200810057950 2008-11-19 2008-11-19 Gleitringdichtungs-Baugruppe und diese einschließende Anordnung zur Abdichtung einer Wellendurchführung bei einer Strömungs- oder Arbeitsmaschine Withdrawn DE102008057950A1 (de)

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