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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren oder eine Anlage zur Nutzung regenerativer
geothermischer Energie durch Entnahme von ein erstes Temperaturniveau
aufweisendem Wärmeträgermittel,
insbesondere Grundwasser, aus einer ersten im Untergrund liegenden
Speicherzone, welches nach Abkühlung durch
Wärmeentnahme
vorzugsweise in einem Wärmetauschprozess
einer zweiten Speicherzone zugeführt
wird oder zuführbar
ist, in welcher ein zweites Temperaturniveau herrscht, welches niedriger
als das erste Temperaturniveau ist, wobei weiterhin eine von einer
anderen Energiequelle bereitgestellte sogenannte externe Wärmeenergie
gespeichert wird oder speicherbar ist, indem Wärmeträgermittel aus einer Speicherzone
entnommen wird oder entnehmbar ist und nach Erwärmung durch die externe Wärmeenergie
für eine
spätere
Entnahme gespeichert wird oder speicherbar ist.
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Eine
Anlage zur Nutzung regenerativer geothermischer Energie durch Entnahme
von ein erstes Temperaturniveau beispielsweise in der Größenordnung
von 80°C
bis 140°C
aufweisendem Grundwasser aus einer ersten im Untergrund liegenden
Speicherzone, die üblicherweise
als Aquifer oder Speicherhorizont bezeichnet wird und wobei dieses
entnommene Grundwasser nach Abkühlung
in einem Wärmetauschprozess
einer zweiten Speicherzone bzw. einem von der ersten Speicherzone
ausreichend weit beabstandeten Aquifer oder Speicherhorizont zugeführt wird,
in welcher ein zweites niedrigeres Temperaturniveau beispielsweise
in der Größenordnung
von 60°C
oder weniger herrscht, ist dem Fachmann unter der Bezeichnung „geothermische Dublette” bekannt.
Bekannt sind auch die immensen Vorteile dieser Art der Energiegewinnung,
nämlich deren
Nachhaltigkeit und Grundlastfähigkeit,
wobei die dem Grundwasser entnommene Wärme beispielsweise einem Wärmenetz
oder einem Verstromungsprozess (bspw. nach Kalina-Prozess oder Organic
Ranking Cycle) zugeführt
werden kann.
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Bereits
bekannt ist es auch, dass eine solche Dublette zur insbesondere
saisonalen Speicherung von weiterer thermischer Energie beispielsweise
in Form von Abwärme
einer Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage
oder dgl. verwendet werden kann, indem aus dem ersten Speicherhorizont
entnommenem Grundwasser die weitere thermische Energie, welche vorliegend
als externe Wärmeenergie
bezeichnet wird, in einem Wärmetauschprozess
zugeführt
und danach dieses Wärmeträgermittel
in den zweiten Speicherhorizont eingeleitet wird. Dieser zweite,
vor einem solchen Speichervorgang noch kälteres Wasser enthaltende Speicherhorizont
wird dann also zur Speicherung von Grundwasser mit höherer Temperatur
genutzt. Wenn zu einem späteren Zeitpunkt
diese gespeicherte Wärmemenge
genutzt werden soll, so wird das Wasser aus dem zweiten Speicherhorizont
entnommen und in einem Wärmetauschprozess
abgekühlt,
wonach dieses Wasser in den ersten Speicherhorizont eingeleitet
wird. Dabei darf jedoch die danach verbleibende Temperatur des Wassers
die im ersten Speicherhorizont naturgegeben herrschende Temperatur
nicht unterschreiten, da andernfalls dieser bzw. das entsprechende
Bohrloch sein natürliches
Temperaturpotential verlieren würde. Somit
steht kein großes
Temperaturgefälle
zur Wärmeentnahme
zur Verfügung,
weshalb dieser Prozess energetisch betrachtet nicht besonders vorteilhaft
ist.
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Ein
diesbezüglich
günstigeres
Verfahren oder eine diesbezüglich
günstigere
Anlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 aufzuzeigen, ist daher Aufgabe
der vorliegenden Erfindung.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe ist für
ein Verfahren oder eine Anlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 dadurch gekennzeichnet, dass für
die Speicherung des durch die externe Wärmeenergie erwärmten Wärmeträgermittels
eine dritte Speicherzone vorgesehen ist, und dass Wärmeträgermittel aus
der dritten Speicherzone einem thermische Energie entnehmenden Wärmetauschprozess
oder dgl. zugeführt
wird oder zuführbar
ist, wonach dieses abgekühlte
Wärmeträgermittel
einer der Speicherzonen mit niedrigerem Temperaturniveau zugeführt wird oder
zuführbar
ist. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind Inhalt der Unteransprüche.
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Zunächst sei
darauf hingewiesen, dass vorliegend von verschiedenen Speicherzonen
gesprochen wird, wenngleich zumindest die erste Speicherzone nach
der Wortwahl der vorliegenden Beschreibung stets ein „Speicherhorizont” nach dem
Stand der Technik sein wird, d. h. eine unterirdische Speicherzone,
aus welcher durch Geothermie erwärmtes Grundwasser
abgezogen wird bzw. abgezogen werden kann. Ausdrücklich muss es sich jedoch
bei der zweiten und dritten Speicherzone nach der vorliegenden Beschreibung
nicht um ein Aquifer oder einen unterirdischen „Speicherhorizont” handeln,
wenngleich eine solche Ausbildung der jeweiligen Speicherzone die
bevorzugte Ausführungsform
darstellen dürfte.
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Wie
im Stand der Technik, nämlich
bei der sog. geothermischen Dublette gilt auch vorliegend, dass
die verschiedenen Speicherzonen soweit voneinander räumlich getrennt
sein sollten, dass diese als im wesentlichen gegeneinander isoliert
betrachtet werden können.
Damit können
durch die erfindungemäß nun zumindest
drei voneinander getrennten Speicherzonen zumindest drei unterschiedliche
Temperaturzonen ausgebildet werden oder sein, nämlich
- • erstens
durch die erste Speicherzone eine Warmwasser-Niedertemperatur-Zone, welche im wesentlichen
die natürliche
Temperatur des Aquifers besitzt und die bspw. in der Größenordnung von
80°C liegen
kann,
- • zweitens
durch die zweite Speicherzone eine Kaltwasser-Kalttemperatur-Zone, in welche Wasser
(bzw. allgemein ein Wärmeträgermittel)
eingeleitet wird oder einleitbar ist, welches zuvor durch Wärmeentnahme
auf ein Temperaturniveau beispielsweise in der Größenordnung
von 40°C
bis 50°C
abgekühlt
wurde,
- • drittens
durch die (erfindungsgemäße) dritte (oder
allgemein weitere) Speicherzone eine Heißwasser-Hochtemperaturzone,
in welche Wasser eingeleitet wird oder einleitbar ist, welches im
Hinblick auf eine Speicherung von Wärmeenergie durch die hier sog.
externe Wärmeenergie
auf ein höheres
Temperaturniveau beispielsweise in der Größenordnung von 125°C erwärmt wurde.
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In
diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass selbstverständlich auch
mehr als drei Speicherzonen vorhanden sein können, beansprucht wird vorliegend
das Vorsehen von zumindest drei Speicherzonen mit verschiedenen
Temperaturniveaus. Wenn im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung
diese verschiedenen Speicherzonen in den tieferen Untergrund gelegt
sind, so ergeben sich hiermit zumindest drei Bohrlöcher im
Erdreich, so dass in Anlehnung an den bekannten Begriff der geothermischen
Dublette sowie unter Würdigung
der Tatsache, dass nunmehr eine Speicherung von hier sog. externer
Energie möglich
ist, von einer „Speicher-Triplette” gesprochen
werden kann. Sind mehr als drei Bohrlöcher vorhanden, so kann von
einer „Speicher-Multiplette” gesprochen
werden.
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Sind
die drei Speicherzonen im Erdreich vorgesehen, so können nicht
nur die erste und die zweite Speicherzone, sondern auch die dritte
Speicherzone im wesentlichen wie im Stand der Technik ausgebildet
sein, wobei eine grundsätzliche
Eignung eines unterirdischen Speicherhorizonts sowohl unter geologischen
als auch hydraulischen als auch physikalischen Gesichtspunkten vorausgesetzt
ist. Geeignete Speicherhorizionte oder Aquifere können geologisch gesehen
in verschiedenartigen Gesteinstypen (in Deutschland bspw. in Elbsandstein
oder Oberjura = Malm) vorkommen oder es können künstliche Speicherzonen bspw.
in Form von Kluftsystemen bspw. in vulkanischen Basalten erzeugt
werden, so bspw. durch das Hot-Dry-Rock-Verfahren. Alternativ ist
die Verwendung von Salzstöcken
oder Bergwerken möglich.
Die Speicherhorizonte werden dabei in der Regel über so genannte Bohrungen von
der Oberfläche her
erschlossen. Da für
das erfindungsgemäße Verfahren
bzw. für
eine erfindungsgemäße Anlage
mehrere räumlich
im wesentlichen getrennte Speicherzonen erforderlich sind, die lediglich
indirekt über üblicherweise
im Untergrund-Gestein vorhandene Mikrorisse miteinander verbunden
sein können,
muss im Hinblick auf die Ausbildung verschiedener Temperatur-Zonen
oder Temperaturniveaus auf weitgehend hydraulisch unabhängig voneinander
erfolgende Einspeicherungsprozesse und Entnahmeprozesse geachtet
werden. Dies wird bei natürlichen
Aquiferen in der Regel durch ausreichend große Abstände zwischen den in die jeweiligen
Speicherhorizonte eingebrachten Bohrungen erreicht. Dabei sollte
keine oder allenfalls eine äußerst geringe
laterale Fließbewegung
im Speicherhorizont vorliegen, damit die über das Grundwasser bzw. allgemein
das Wärmeträgermittel
für einen
gewissen Zeitraum in den Untergrund eingelagerten Wärmemengen
sich nicht vom jeweiligen Bohrloch entfernen können, da andernfalls diese Wärmemengen
zwar im Untergrund gefangen wären, aber
nicht zurück
gewonnen werden könnten.
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Werden
künstliche
Speicherräume
bzw. Speicherzonen vorgesehen, so ist selbstverständlich ebenfalls
auf eine ausreichende hydraulische und thermische Isolation zwischen
den einzelnen Zonen zu achten, welche bei Vorsehen im Untergrund
durch eine ausreichende räumliche
Trennung erzielbar ist. Ferner sollte bei Vorsehen der Speicherzonen
im Untergrund im Hinblick auf eine gewünschte langfristige Nutzung
des Speicherhorizonts auf die Eigenschaften des genutzten Gesteintyps
Rücksicht
genommen werden. Dabei kann durch entsprechende Maßnahmen
dafür gesorgt
werden, dass keine Störungen des
Bewirtschaftens, d. h. des Beladens und Entladens des Wärmeenergieinhalts,
durch Temperaturschwankungen entstehen. Als derartige Eigenschaften
sind beispielhaft die Salinität
des Gesteins (bspw. bei Elbsandstein), oder mögliche Kalk-Ausfällungen (bspw.
in Malm/Oberjura) zu nennen, welche im Hinblick auf die besagte
Bewirtschaftung bspw. durch entsprechende Filter oder CO2-Dotierungen verbessert werden können.
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Wenn
neben der ersten Speicherzone und der zweiten Speicherzone auch
die erfindungsgemäße dritte
Speicherzone als sog. Speicherhorizont bspw. in einem Aquifer im
Untergrund vorgesehen wird, so kann sich diese beispielsweise in
Form einer ausdehnenden und zusammenziehenden Temperaturblase (bspw.
mit einem mittleren Temperaturniveau von 125°C bis 130°C) darstellen, welche sich um
das Bohrloch im Speicherhorizont bildet und die vorherrschende durch
die Natur vorgegebene Temperatur im Aquifer zurückdrängt. Alternativ kann selbstverständlich auch
ein künstlicher,
im wesentlichen oberirdisch angeordneter und geeignet isolierter
Behälter
als dritte Speicherzone vorgesehen sein.
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Im
Folgenden werden die signifikanten Unterscheide zwischen dem erfindungsgemäßen Verfahren
bzw. einer entsprechenden Anlage und dem Stand der Technik in Form
einer Dublette erläutert. Eine
solche Dublette kann nämlich
nur entweder die Geothermie nutzen oder für die saisonale Speicherung
von externer Wärmeenergie,
die bspw. von einer Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage
bereit gestellt wird, verwendet werden. Ein Quasi-Parallelbetrieb,
in welchem zumindest in zeitlicher kurzer Abfolge oder sogar tatsächlich parallel
nebeneinander sowohl die Geothermie, d. h. die Erdwärme genutzt
als auch eine Speicherung von externer Wärmeenergie energie durchgeführt wird,
ist bei einer herkömmlichen Dublette
mit nur zwei Speicherzonen jedenfalls mit vernünftigen Temperaturniveaus nicht
möglich.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
bzw. eine entsprechende Anlage hingegen erlaubt einen solchen Parallelbetrieb
insbesondere auch mit vernünftigen
Temperatur-Niveaus. So ist es beispielsweise möglich, aus der ersten Speicherzone
Wasser mit dem natürlichen
Temperaturniveau des Aquifers zu entnehmen und diesen Wasserstrom
in zwei Teilströme
zu teilen. Dem ersten Teilstrom wird dann in bekannter Weise ein
Teil der (Erd-)Wärme
entzogen, wonach dieser Teilstrom in bekannter Weise in die zweite
Speicherzone eingeleitet wird. Dem zweiten aus der ersten Speicherzone
entnommenen Teilstrom hingegen kann die externe Wärmeenergie
zugeführt
werden, wonach dieser in die dritte Speicherzone eingeleitet und
diese somit beladen wird. Vorteilhafterweise steht damit in der
dritten Speicherzone Wärmeträgermittel
zur Verfügung,
dessen Temperatur oberhalb der „natürlichen” Temperatur des in der ersten
Speicherzone befindlichen Grundwassers liegt. Zu einem späteren Zeitpunkt
kann diese gespeicherte Wärmeenergie
der erfindungsgemäßen Anlage
entnommen werden, indem Wasser bzw. allgemein Wärmeträgermittel aus der dritten Speicherzone
einem geeigneten Wärmetauschprozess
unterworfen wird, wonach dieses Wasser vorzugsweise in die kalte
zweite Speicherzone eingeleitet wird, wobei vorteilhafterweise ein
relatives großes
Temperaturgefälle
zur Verfügung
steht, so dass eine große
Menge von Wärmeenergie
entnommen werden kann. Auch parallel zu diesem Entlade-Vorgang der
dritten Speicherzone kann weiterhin Erd-Wärme gewonnen werden, indem
Grundwasser aus der ersten Speicherzone entnommen, abgekühlt und
in die zweite Speicherzone eingeleitet wird.
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Im
Sinne einer vorteilhaften Weiterbildung kann dem aus der ersten
Speicherzone entnommenen Wärmeträgermittel
vor Zufuhr der externen Wärmeenergie,
bei welcher es sich im übrigen
um die Abwärme
oder Überschusswärme aus
einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage
oder einer anderen technischen Anlage, beispielsweise als sog. Fernwärme oder
Nahwärme
herangeführt,
handeln kann, ein Teil der im Wärmeträgermittel
enthaltenen thermischen Energie entnommen werden oder entnehmbar
sein. Dann wird dieses Wärmeträgermittel
quasi im abgekühlten
Zustand mit der externen Wärmeenergie
beaufschlagt, so dass aufgrund eines eventuell größeren Temperaturgefälles eine
relativ große
Menge von Wärmeenergie
aufgenommen und somit gespeichert werden kann.
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Zum
soweit beschriebenen Umfang kann auf die beigefügten Prinzipskizzen 1 und 2 verwiesen
werden, die im Folgenden erläutert
werden. Die weiteren Prinzipskizzen (3–5)
zeigen vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung,
wobei sämtliche
Prinzipskizzen eine erfindungsgemäße Anlage zur Nutzung regenerativer
geothermischer Energie und zur Speicherung externer Wärmeenergie
zeigen und in sämtlichen
Figuren gleiche Komponenten oder Elemente mit den gleichen Bezugsziffern
gekennzeichnet sind.
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So
trägt – zunächst auf
die 1, 2 Bezug nehmend – eine erste
Speicherzone, die in einer im Untergrund liegenden Schicht 4 von
Malm (= Oberjura) oder dgl. vorgesehen ist, die Bezugsziffer 1.
Bei dieser Speicherzone 1 handelt es sich um ein Aquifer
mit der natürlichen
Temperatur von bspw. 80°C,
welche vorliegend auch als Niedertemperatur bezeichnet wird. Hierbei
wird auch von einer Warmwasser-Niedertemperatur-Zone
gesprochen.
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Eine
zweite ebenfalls in der Schicht 4 liegende und durch ein
Aquifer gebildete Speicherzone trägt die Bezugsziffer 2.
In dieser herrsche eine Temperatur von bspw. 40°C bis 50°C, so dass hier von einer Kaltwasser-Kalttemperatur-Zone
gesprochen wird, bei welcher es sich im Sinne des vorliegenden Prozesses
um eine Wärmesenke
handelt. In dieser Schicht 4 liegend vorgesehen ist ferner
eine ebenfalls durch ein Aquifer gebildete dritte Speicherzone 3,
in welcher eine Temperatur von bspw. 125°C herrsche, so dass hier von
einer Heißwasser-Hochtemperaturzone
gesprochen wird.
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Jede
dieser Speicherzonen 1, 2, 3 ist mit
der Erdoberfläche
durch eine in einem Bohrloch angeordnete Rohrleitung 51 bzw. 52 bzw. 53 verbunden. In
den Rohrleitungen 51 und 53 der ersten und dritten Speicherzone 1 bzw. 3 ist
jeweils eine Pumpe 6 vorgesehen, mit Hilfe derer Wasser
(Wärmeträgermittel) aus
der jeweiligen Speicherzone 1 bzw. 3 abgezogen und über weitere
Rohrleitungen, welche durch Linien dargestellt, jedoch der Übersichtlichkeit
halber nicht mit Bezugsziffern gekennzeichnet sind, verschiedenen
Wärmetauschern 11–14 und
nach Passieren derselben der zweiten Speicherzone 2 bzw.
deren Rohrleitung 52 zugeführt werden kann. Die Strömungsrichtung
in den jeweiligen Rohrleitungen ist dabei durch Pfeile dargestellt.
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Im
ersten Wärmetauscher 11,
der von dem aus der ersten Speicherzone 1 entnommenem Grundwasser
durchströmt
wird, ist ein Wärmetausch mit
einem Niedertemperatur-Wärmeträger-Netz 21 möglich, welches
beispielsweise eine Wärmeleistung von
6 Mega-Watt von entnommenen Grundwasser aufnehmen und an irgendeinen
Verbraucher übertragen
kann.
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In
einem zweiten Wärmetauscher 12,
der anschließend
an den ersten Wärmetauscher 11 von dem
aus der ersten Speicherzone 1 entnommenem Grundwasser durchströmbar ist,
ist ein Wärmetausch mit
einer ersten externen Wärmequelle 22 möglich, welche
beispielsweise durch eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage gebildet
ist und die sog. externe Wärmeenergie
(beispielsweise mit einer Wärmeleistung
in der Größenordnung
von 3 Mega-Watt) an das aus der ersten Speicherzone 1 entnommene Grundwasser
abgeben kann.
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In
einem dritten Wärmetauscher 13,
der anschließend
an den zweiten Wärmetauscher 12 von dem
aus der ersten Speicherzone 1 entnommenem Grundwasser durchströmbar ist,
ist ein Wärmetausch mit
einer zweiten externen Wärmequelle 23 möglich, welche
beispielsweise durch ein Fernwärmenetz
gebildet ist und die sog. externe Wärmeenergie (beispielsweise
mit einer Wärmeleistung
in der Größenordnung
von 15 Mega-Watt) an das aus der ersten Speicherzone 1 entnommene
Grundwasser abgeben kann.
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An
dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass hier die beiden Wärmetauscher 12 und 13, über die
dem aus der Speicherzone 1 entnommenem Wärmeträgermittel
Wärme zugeführt, in
Reihenschaltung angeordnet. Selbstverständlich ist es auch möglich, mehrere
Wärmetauscher
zum gleichen Zweck in Paralleschaltung anzuordnen und selbstverständlich ist
die Zahl der hier einbindbaren Wärmetauscher
nicht auf „zwei” begrenzt.
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In
einem vierten Wärmetauscher 14,
der (ausweislich 2, 4, 5)
von aus der dritten Speicherzone 3 entnommenem Wasser/Wärmeträgermittel
durchströmbar
ist, ist ein Wärmetausch
mit einem Hochtemperatur-Wärmeträger-Netz 24 möglich, welches
beispielsweise eine Wärmeleistung
von bis zu 15 Mega-Watt vom aus der dritten Speicherzone 3 entnommenen
Wasser aufnehmen und an irgendeinen Verbraucher übertragen kann.
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1 stellt
den Beladungsprozess der dritten Speicherzone 3 dar, welcher
vorzugsweise in wärmeren
Jahreszeiten durchgeführt
wird, so dass es sich hier um den „Sommerbetrieb” der Anlage handeln
kann. Hierbei wird aus der Warmwasser-Niedertemperatur-Zone 1 (=
erste Speicherzone 1) die natürlich gegebene Wärme, genauer
Grundwasser mit einer Temperatur von ca. 80°C über die Pumpe 6 entnommen. Über den
ersten Wärmetauscher 11 kann
ein Teil dieser regenerativen geothermischen Wärme entnommen werden und an
das Niedertemperatur-Wärmeträger-Netz 21 abgegeben werden.
Das danach abgekühlte
Wasser kann dann über
ein Dreiwegeventil 7 entweder direkt in die Kaltwasser-Kalttemperatur-Zone 2 (=
zweite Speicherzone 2) und somit dem Untergrund zugeführt werden, oder
parallel hierzu oder vollständig über die
weiteren nachgeschalteten Wärmetauscher 22, 23 (bspw.
in Stufen als Kaskaden-Temperaturschaltung) geleitet werden, um
darin externe Wärmeenergie
aufnehmen. Anschließend
wird der so beispielsweise auf 130°C erwärmte Volumenstrom des Wassers
der Heißwasser-Hochtemperaturzone 3 (=
dritte Speicherzone 3) zugeführt, welche den eigentlichen
Speicherhorizont darstellt.
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In
dieser Heißwasser-Hochtemperaturzone 3 bildet
das zugeführte
Wasser eine sich aufblähende
Hochtemperatur-Wärmeblase
in der Speicherzone 3 um das Bohrloch herum. In dieser
Blase ist die Wärme
langzeitlich gesehen „gefangen”, solange keine
laterale Fließbewegung
des Wassers in der Speicherzone 3 erfolgt, und kann es
kann dieses zugeführte
Wasser nur an die umgebende Gesteinsmatrix der Schicht 4 langsam
aufgrund der Transmissionswerte seine Wärme übertragen. Der größte Teil des
Wärmeinhalts
bleibt aber im Wasser wie in einer Isolierflasche im Aquifer gefangen.
In einem sich über
mehrere Zyklen von Beladung und Entladung – die Entladung wird im folgenden
Absatz beschrieben – fortschreitenden
Prozess wird eine solche Hochtemperatur-Wärmeblase aufgrund der umgebenden langsam
aufgeheizten Gesteinsmatrix immer stabiler, und der Isoliereffekt
des Wassers um den Bohrlochbereich herum immer ausgeprägter. Dies
wird durch rechnerische hydraulische Simulationen gestützt.
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2 stellt
nun den Entladungs-Prozess der Heißwasser-Hochtemperaturzone 3 (=
dritte Speicherzone 3) dar. Hierbei wird aus dieser dritten
Speicherzone 3 bei Bedarf (insbesondere saisonal, so vorzugsweise
in den kälteren
Jahreszeiten = „Winterbetrieb”) mittels
der Pumpe 6 in der Rohrleitung 53 Wärme, genauer
Hochtemperatur-Wasser an die Oberfläche gefördert und über den weiteren Wärmetauscher 14 an
ein Hochtemperatur-Wärmeträger-Netz 24 abgeben.
Das in diesem Wärmetauscher 14 erheblich
(beispielsweise bis auf ein Temperaturniveau von 40°C) abgekühlte Wasser
aus der dritten Speicherzone 3 wird dann über die
Rohrleitung 52 der Kaltwasser-Kalttemperatur-Zone 2 (=
zweiten Speicherzone 2) zugeführt. Parallel hierzu kann wie dargestellt
geothermische Wärme
aus der Warmwasser-Niedertemperatur-Zone 1 (= ersten Speicherzone 1)
gemäß der Beschreibung
von 1 über
den ersten Wärmetauscher 11 entnommen
werden, wonach dieses aus der ersten Speicherzone entnommene Wasser
direkt und vollständig
der zweiten Speicherzone 2 zugeführt wird, und zwar parallel zum
soeben beschriebenen Entladungsvorgang der dritten Speicherzone 3.
Damit stehen zwei parallel arbeitende Wärmetauschprozesse, nämlich für ein Hochtemperatur-Wärmeträger-Netz 24 (im
vierten Wärmetauscher 14)
und für
ein Niedertemperatur-Wärmeträger-Netz 21 (im
ersten Wärmetauscher 11)
zur Verfügung,
so dass ein maximiertes Leistungs- bzw. Verwertungspotential vorliegt.
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An
dieser Stelle sei ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass das aus der dritten Speicherzone (3) entnommene
Wärmeträgermittel
keineswegs der zweiten Speicherzone zugeführt werden muss; vielmehr ist
es auch möglich,
das der dritten Speicherzone (3) entnommene Wärmeträgermittel
vollständig oder
teilweise der ersten Speicherzone (1) zuzuführen, wenngleich
damit nur ein geringeres Temperaturgefälle zur Verfügung steht,
denn es sollte die erste Speicherzone nicht unter ihre natürliche Temperatur
abgekühlt
werden. Im Hinblick auf den Wasserhaushalt in den einzelnen Speicherzonen
(1, 2, 3) kann es jedoch durchaus erwünscht sein,
auch der ersten Speicherzone (1) gelegentlich Wasser zuzuführen.
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An
dieser Stelle sei nochmals auf die Rohrleitungen 51 und 53 bzw.
deren zugehörige
Bohrungen mit den darin angeordneten Pumpen 6 eingegangen.
Jede Pumpe 6 ist darin vorzugsweise unterhalb des natürlichen
hydrologisch vorgegebenen Wasserhorizonts, der sich standortabhängig bspw.
150 Meter unterhalb der Bohrkopfoberfläche befindet, eingebracht.
Diese Pumpen 6 sind entsprechend der Ergiebigkeit des jeweiligen
Bohrlochs ausgelegt, um das vorherrschende Wasser nicht nur in der
jeweiligen Speicherzone geodätisch
zu heben, sondern inklusive der notwendigen Druckaufwendungen zur Überwindung
der Druckverluste von Einbauten in den Rohrleitungen, wie der genannten
Wärmetauscher 11–14,
aber auch von Filtern und weiteren Einbauten, weiter zu fördern und
schließlich
in einer jeweils anderen Speicherzone zu verpressen, d. h. entsprechend
der bisherigen ausführlichen
Erläuterung in
die zweiten Speicherzone 2 bzw. in die dritte Speicherzone 3 zu
pressen, gegebenenfalls – wie
bereits angedeutet – auch
in die erste Speicherzone 1 einzuführen.
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Ferner
ist zumindest der Bohrkopf der dritten Speicherzone 3 sowie
deren Rohrleitung 53 solchermaßen ausgebildet, dass sowohl
Wasser (allgemein: Wärmeträgermittel)
in diese Speicherzone 3 eingeleitet bzw. eingepresst werden
kann, als auch Wasser aus dieser Speicherzone 3 entnommen
werden kann. Beides soll vorzugsweise unabhängig voneinander und zeitlich
parallel nebeneinander durchgeführt
werden können.
Demgemäß ist die
Rohrleitung 53 zweiflutig ausgebildet, wobei die beiden
diese Rohrleitung bildenden Rohre konzentrisch ineinander oder nebeneinander
liegend angeordnet sein können
und sich insbesondere auch bis in unterschiedliche Tiefen erstrecken
können,
um einen „Kurzschluss-Kreislauf” zu verhindern.
Vorzugsweise ist es somit möglich,
die Speicherzone 3 gleichzeitig mit aufgeheiztem Wasser
zu beladen und „anderes” Hochtemperatur-Wasser
aus dieser Speicherzone 3 zu entnehmen. Eine entsprechende
Bohrkopf-Gestaltung kann im übrigen
auch an der ersten Speicherzone 1 und/oder an der zweiten
Speicherzone 2 vorgesehen sein.
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An
dieser Stelle sei noch darauf hingewiesen, dass zur Schonung der
in der jeweiligen Speicherzone 1, 2, 3 im
Aquifer gelagerten Wasser-Reserven ein möglichst geschlossener Wasserkreislauf („Primärkreislauf”) zwischen
den einzelnen Bohrungen bzw. Speicherzonen 1, 2, 3 vorliegen
sollte, wobei lediglich Wärme
mit anderen sekundären
Kreisläufen über Wärmetauscher
ausgetauscht wird. Prinzipiell wäre
zwar die Entnahme von Wasser aus dem Primärkreislauf möglich, jedoch
ist dies aus Gründen der
Ressourcenschonung zu vermeiden. Es gilt damit der folgende ökologisch
nachhaltige Grundsatz: Die Massenstrom-Entnahme aus einer oder mehreren Speicherzone(n)
(1, 2, 3) ist gleich der Massenstrom-Wiedereinleitung
in eine oder mehrere der Speicherzonen (1, 2, 3).
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In
diesem Sinne kann auch eine weitere vorteilhafte Weiterbildung wirken,
wonach in das soweit beschriebene Verfahren oder in eine soweit
beschriebene Anlage ein zusätzlicher
die externe Wärmeenergie
anteilig über
eine Arbeitsmaschine oder dgl. nutzender technischer Verfahrensprozess
eingebunden wird oder einbindbar ist, indem ein Teil von dessen
Restwärme über ein
sog. Wärmetauscher-Verschubsystem dem
aus der zweiten Speicherzone entnommenen Wärmeträgermittel zugeführt wird oder
zuführbar
ist, welches danach in die erste Speicherzone eingeleitet wird oder
einleitbar ist.
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Hiermit
kann nun zusätzlich
aus vorhandener quasi überschüssiger Wärmeenergie,
die andernfalls beispielsweise in Kühltürmen nutzlos abgeführt wird
und aus einem weiteren verfahrenstechnischen Prozess, wie bspw.
einem Verstromungsprozess oder einem anderen Prozess stammt, genutzt werden,
welcher weiterhin an die vorliegende erfindungsgemäße „Speicher-Triplette” angepasst
ist. Dies wird im weiteren anhand der 3–5 erläutert, wobei
nun sämtliche
Bohrköpfe,
d. h. die Rohrleitungen 51, 52 und 53 der
Speicherzonen 1 und 2 und 3 so ausgestattet
sind, dass unabhängig
von einer jeweils möglichen
Wasserentnahme aus der jeweiligen Speicherzone 1 bzw. 2 bzw. 3 jederzeit
Wasser in diese Speicherzone 1 bzw. 2 bzw. 3 verpresst werden
kann. Die drei Speicherzonen 1 und 2 und 3 können somit
also alle folgerichtig wechselseitig, ggf. sogar gleichzeitig mit
Wasser beladen und entladen werden, weshalb nun auch in der Rohrleitung 52 der zweiten
Speicherzone 2 eine Pumpe 6 angeordnet ist.
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In
Ergänzung
zum bislang anhand der 1, 2 beschriebenen
reinen Wärmemanagement-Speicherprozess
kann nun zusätzlich
parallel ein technisch eingebundener Verfahrensprozess bspw. in
Form eines Verstromungsprozesses oder Absorbtionskälte-Pozesses
ablaufen. Demnach wird zur Verfügung
stehende externe Wärmeenergie
aus den weiter oben genannten externen Wärmequellen 22 und/oder 23 anteilig
auch an eine Arbeitsmaschine oder dgl. abgegeben, in welcher ein
auf Wärmeträgerbasis
funktionierender technischer Verfahrensprozess abläuft, also
beispielhaft ein Organic-Ranking-Cycle bzw. Kalina-Prozess, oder
ein in einer Absorbtionskälteanlage
laufender Prozess. Alternativ kann als solcher technischer Verfahrensprozess
ein mechanischer Antrieb realisiert sein oder ein auf wärmeelektrischer
Basis arbeitender Umwandlungsprozess stattfinden. Solche Arbeitsmaschinen
(im weitesten Sinne, d. h. hierzu werden vorliegend auch thermoelektrische
Generatoren gezählt)
bzw. Prozesse zeichnen sich zumeist dadurch aus, dass diese schon
bei vergleichsweise niedrigen Arbeitstemperaturen und einem vorhandenen
Kühlwasser-Reservoir über das
somit vorliegende treibende Temperaturgefälle elektrischen Strom oder
mechanische Arbeitskraft oder Kälte
oder auch eine andere verwertbare Energieform mit einem derzeit
bekannten Wirkungsgrad von ca. 10–20% und zukünftig evt. auch
mehr erzeugen können.
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Die
bislang bekannten Arbeitsmaschinen oder Prozesse, die unter anderem
mit verschiedenartigsten Wärmeträgern arbeiten
oder das vorhandene Wärmepotential über andere
Prozesse direkt in elektrische oder mechanische Energie umwandeln
können,
haben aber den Nachteil, dass Sie vergleichsweise hohe Rücklauf-Temperaturen und
somit einen relativ hohen Restwärme-Gehalt
aufweisen, so dass ein direkter Einsatz beispielsweise über ein
Fernwärmenetz,
welches bspw. von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage
versorgt wird, nicht Ziel führend
ist. Die Rücklauf-Temperaturen vorgenannter
Arbeitmaschinen oder Prozesse sollten also niedriger sein, um effektiv
von solch einer externen Wärmequelle
(insbesondere in Form eines Fernwärmenetzes) effektiv versorgt
werden zu können.
Anstelle einer bislang praktizierten nutzlosen Abkühlung in
Kühltürmen oder
dergleichen wird hier nun vorgeschlagen, die Restwärme aus
solchen Arbeitsmaschinen oder Prozessen anteilig einer erfindungsgemäßen „Speicher-Triplette” zuzuführen. Dies
ist, wie im weiteren beschrieben wird, mit den jeweils vorliegenden
Temperatur-Niveaus gut möglich,
so dass nach erfolgter Zwischen-Speicherung dieser Restwärme-Anteil dann
bedarfsgerecht zu einem späteren
Zeitpunkt wieder abgegriffen werden kann.
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Anhand
der 3, 4, 5 wird dies nun
näher erläutert. Mit
der Bezugsziffer 8 ist eine Arbeitsmaschine oder dgl. gekennzeichnet,
in der ein technischer Verfahrens prozesses bspw. zur Verstromung
oder zur Kälteerzeugung
oder zur direkten Erzeugung von mechanischer Nutzenergie oder ähnlichem
ablaufen kann. Dieser Arbeitsmaschine 8 kann von der externen
Wärmequelle 23,
genauer von deren Vorlaufleitung abzweigend, mittels einer Pumpe 9 ein
Wärmeträgerstrom,
der nutzbare Wärmeenergie enthält, zugeführt werden.
Nach Nutzung eines Teils der zugeführten Wärmeenergie wird dieser Wärmeträgerstrom
unter Passieren eines Wärmetauschers 41 in
die Rücklaufleitung
der externen Wärmequelle 23 zurückgeführt. Dieser
Wärmetauscher 41 ist
ein Bestandteil eines sog. Wärmetausch-Verschubsystems 40,
welches einen weiteren Wärmetauscher 42 sowie
diese beiden Wärmetauscher 41, 42 verbindende
Leitungen mit einer darin vorgesehenen Pumpe 43 enthält. Eine
im Wärmetauscher 41 aus
dem von der externen Wärmequelle 23 abgegriffenen Wärmeträgerstrom
entnommene Wärmemenge
kann somit über
ein anderes im Wärmetausch-Verschubsystem 40 zirkulierendes
Wärmeträgermittel
dem anderen Wärmetauscher 42 zugeführt werden,
in welchem diese Wärmemenge
(abgesehen von Verlusten) an ein Medium abgegeben wird.
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Beim
soeben genannten Medium, welches durch den Wärmetauscher 42 des
Wärmetausch-Verschubsystems 40 hindurch
führbar
ist und an welches folglich Restwärme aus dem in der Arbeitsmaschine 8 ablaufenden
technischen Verfahrensprozess abgegeben werden kann, handelt es sich
um Wasser, welches der zweiten Speicherzone 2 der erfindungsgemäßen „Speicher-Triplette” entnommen
wurde und nach Wärmeaufnahme
im Wärmetauscher 42 in
die erste Speicherzone 1 zurück führbar ist bzw. zurück geführt wird.
Vorzugsweise wird dies parallel zu der anhand von 1 erläuterten
Beladung der dritten Speicherzone 3 und somit im o. g.
saisonalen „Sommerbetrieb” der erfindungsgemäßen Anlage
durchgeführt.
Dies bzw. dieser Sommerbetrieb ist in 3 dargestellt,
und zwar zusätzlich
zu der Darstellung von 1, wobei die jeweiligen Temperatur-Niveaus
in Form bevorzugter beispielhafter Werte in der Figurendarstellung
mit angegeben sind. So trete das von der externen Wärmequelle 23 bereit
gestellte Wärmeträgermittel
mit einer Temperatur von 130°C
in die Arbeitsmaschine 8 ein, um diese mit einer Temperatur
von 86°C
zu verlassen. Die Rücklauftemperatur
der externen Wärmequelle 23 betrage
56°C, so
dass dem Wärmetausch-Verschubsystem 40 eine
Temperaturdifferenz von 30° zur
Verfügung
steht. Wenn das aus der zweiten Speicherzone 2 entnommene
Wasser eine Temperatur von 50°C
besitzt, kann dieses somit (theoretisch) auf 80°C erwärmt und somit ohne Nachteile
der ersten Speicherzone 1 zugeführt werden, in welcher genau
diese Temperatur von 80°C
vorliegt.
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Parallel
zum anhand von 1 erläuterten Wärmemanagement-Prozess ist hier
(nach 3) somit zusätzlich
ein technischer Verfahrensprozess eingebunden, der ein mittleres
bis hohes Hochtemperatur-Wärmepotential
nutzen kann, wobei die aufgrund des zu hohen Rücklauf-Temperaturniveaus eines
solchen technischen Verfahrensprozesses noch vorhandene Restwärme anteilig über ein
Wärme-Verschub-System,
hier in Form des Wärmetausch-Verschubsystems 40,
auf die von der Kaltwasser-Kalttemperatur-Zone 2 (= zweiten
Speicherzone 2) mittels der Pumpe 6 zur Verfügung gestellte Wassermenge
bei möglichst
geringen Übertragungsverlusten übertragen
wird, um dieses dann aufgeheizte Wasser mit einer Temperatur, die
größer bzw. gleich
der in der Warmwasser-Niedertemperatur-Zone 1 (= erste
Speicherzone 1) herrschenden Temperatur (wegen der erwünschten
Weiternutzung auf diesem Temperaturniveau) ist, einzuleiten und
zu speichern. Vorteilhafterweise wird gleichzeitig durch diesen
sog. Wärmeverschub
eine niedrige Rücklauftemperatur
im Rücklaufsystem
der externen Wärmequelle 23,
bspw. einer einspeisenden Kraft-Wärme-Kopplungsanlage oder einem
anderen technischen Prozess mit Abwärme, erreicht.
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4 zeigt
einen ersten möglichen
Entlade-Prozess im o. g. saisonalen „Winterbetrieb” einer erfindungsgemäßen Anlage,
wobei in 4 die Darstellung aus 2 enthalten
ist, d. h. es läuft
zum einen teilweise die weiter oben bereits ausführlich beschriebene Entladung
der Heißwasser-Hochtemperaturzone 3 (=
dritten Speicherzone 3) ab. Analog der Darstellung in 2 und
analog der Erläuterung
hierzu wird auch aus der ersten Speicherzone 1 Wasser und
somit Wärme
entnommen, die im ersten Wärmetauscher 11 teilweise
abgezogen wird, wonach das hierin abgekühlte Wasser der zweiten Speicherzone 2 zugeführt wird.
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Abweichend
von 2 läuft
bei der Darstellung nach 4 die Entladung der dritten
Speicherzone 3 jedoch nur teilweise solchermaßen ab,
dass lediglich ein Teil der aus der dritten Speicherzone 3 entnommenen
Menge von Wasser dem vierten Wärmetauscher 14 und
dem Hochtemperatur-Wärmeträger-Netz 24 und
anschließend
der zweiten Speicherzone 2 zugeführt wird. Ein anderer Teil
der aus der dritten Speicherzone 3 entnommenen Wasser-Menge
wird über
ein erstes Dreiwegeventil 10a und ein weiteres Dreiwegeventil 10b der
genannten Arbeitsmaschine 8, in welcher der sog. zusätzliche
technische Verfahrensprozess abläuft,
zugeführt.
Das in dieser Arbeitsmaschine 8 auf beispielsweise 80°C–90°C abgekühlte Wasser
kann danach unter Passieren eines weiteren Dreiwegeventils 10c in
die erste Speicherzone 1 eingeleitet werden.
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Neben
dieser in 4 dargestellten Betriebsweise
ist noch eine weitere saisonale „Winterbetriebs-Weise” möglich, die
in 5 dargestellt ist und die im wesentlichen einer
Kombination der Entladung der dritten Speicherzone 3 gemäß 2 mit der
Einbindung des sog. zusätzlichen
technischen Verfahrensprozesses gemäß 3 entspricht.
Letzterer wird also (abermals) von der externen Wärmequelle 23 versorgt,
wobei Restwärme
aus dem in der Arbeitsmaschine 8 ablaufenden Verfahrensprozess anteilig
wieder in der ersten Speicherzone 1 für eine spätere Verwendung zwischengespeichert
werden kann.
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Vorliegend
ist somit ein Verfahren zur vollständigen Nutzung von Abwärmemengen
aus einer Kraft-Wärme-Kopplung
oder anderen technischen Anlagen durch Entkopplung des Angebots
an Abwärmemengen
von der Nachfrage nach diesen Wärmemengen
durch Zwischenspeicherung in einem geeigneten Speicherhorizont,
bspw. einem natürlichen oder
künstlichen
Aquifer und die zeitverschobene Wiederentnahme dieser Wärmeenergie
beschrieben. Zusätzlich
ist die gleichzeitig mögliche
ganzjährige Nutzung
von schon vorhandener Wärme
aus diesem Speicherhorizont möglich.
Die beschriebenen Verfahren dienen der Entnahme von (vorrangig regenerativer)
Energie vorzugsweise aus einem natürlichen bzw. künstlich
angelegten Aquifer im Untergrund bei gleichzeitig möglicher
Einspeicherung von saisonal nicht nutzbarer Überschusswärme bzw. Abwärme aus
Kraftwärmekopplung
oder aus anderen technischen Prozessen, um diese Wärmemengen
dann im Aquifer einzulagern und zu einem bedarfsgerechten Zeitpunkt,
insbesondere saisonal bedingt, wieder zu heben und technischen Prozessen
(bspw. klassisch als Heizung im Winter oder in Form von Prozesswärme etc.)
wieder zur Verfügung
zu stellen.
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Zusätzlich ist
eine energetisch optimierte Einbindung von weiteren Verfahrensprozessen
möglich,
wie beispielhaft elektrische Teilverstromung bzw. direkte mechanischen
Kraftnutzung mittels Kalina, Organic-Ranking-Cycle, oder ähnlich,
bspw. Absorbtionskälteanlagen
und andere hier nicht genannte Prozesse. Damit kann ein Teil der
derzeit noch nicht nutzbaren Überschuss-
bzw. Abwärme
aus solchen technischen Prozessen nicht nur der (bspw. saisonalen)
Wärmespeicherung
mit Wiederentnahmemöglichkeit
zur Verfügung
gestellt werden. Vielmehr kann auch aus dieser Wärme bei ausreichend hoher zur Verfügung stehender
Nutztemperatur von in der Größenordnung
größer/gleich
100°C bei
gleichzeitigem Vorhandensein eines nutzbaren Kaltwassertemperatur-Reservoirs
und damit einer treibenden Temperaturdifferenz mittels Einbindung
eines geeigneten verfahrenstechnischen Prozesses ein Anteil des
sonst verlorenen bzw. zu verwerfenden Wärmeenergieinhalts in eine Nutzenergie
umgewandelt werden. Die dabei auf niedrigerem Temperaturniveau verbleibende
thermische Restenergiemenge kann dann falls möglich teils direkt weiter genutzt
werden, oder auf diesem Niedertemperatur-Niveau im Aquifer zwischengespeichert
und einer weiteren Wärmenutzung bzw.
einer Wärmeprozessspeicherung
auf einem höheren
Temperaturniveau zu einem bedarfsgerechtem Zeitpunkt zur Verfügung gestellt
werden.
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Anstatt überschüssige vorhandene
nutzbare Wärmeenergie
mit entsprechend hohem und damit eigentlich technisch verwertbarem
Temperatur-Niveau aus technischen Prozessen an die Umgebung nutzlos
abzugeben (bspw. mittels Kühlturm
oder Vorfluter oder Dükerwasser
o. a.), da zu diesem Zeitpunkt kein Bedarf an Wärmeenergie gegeben ist, kann
diese Wärme
langzeitlich (saisonal) gespeichert und dann wieder bspw. im Winter
bedarfsgerecht verwertet werden. Damit kann in den Spitzenbedarfszeiten
die zu erzeugende Leistung eines Heizkessels um diese wieder nutzbare
Wärmemenge
bei einer entsprechend geforderten Spitzenwärmeleistung zurückgefahren
werden, und somit direkt proportional dazu Primärenergie z. B. in Form von Gas,
Kohle, Öl
etc. eingespart werden. Das Einsparen von CO2 und
CO2-Äquivalenten
und anderen limitierten Abgaskomponenten wird somit direkt durch ein
intelligentes bedarfsorientiertes Nutzungsmanagement der eingespeicherten
und somit nicht verworfenen Wärmeenergiemengen
erreicht. Die langfristig mögliche
Wärmespeicherung
ist das Bindeglied bzw. der Entkoppelungsmechanismus zwischen einem
möglichst kontinuierlich
bedarfsgetriebenen Nutzprozess wie bspw. einer Stromerzeugung mit
einer Grundlastmaschine oder Kälteabsorbtionsmaschine
in Grundlastbetrieb, bei dem nutzbare Abwärme entsteht (bspw. stromgeführte KWK-Anlage) und
der auch bedarfsgetriebenen aber zeitversetzten Wärmeabnahme-Charakteristik,
bspw. der Jahresdauerkennlinie eines Nah- oder Fernwärmeversorgungsnetzes,
welches saisonalen Bedürfnissen
folgt. Zugleich kann wie beschrieben bei einem entsprechend ausreichend
hohen Nutztemperatur-Niveau aus der zur Verfügung stehenden Wärmeenergie
und einem vorhandenen Kalttemperatur-Reservoir über die treibende Temperaturdifferenz
anteilig über
ein weiteres integriertes technisches Verfahren bspw. Strom oder
Kälte oder
mechanische Energie etc. erzeugt werden.
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Gegenüber einer
bekannten geothermischen Dublette kann das nutzbare Temperaturgefälle bedingt
durch das Einleiten in eine separate Kaltwasser-Kalttemperatur-Zone (Bezugsziffer 2)
(= zweite Speicherzone 2) deutlich größer gewählt werden, wenn man das natürliche Grundtemperatur-Niveau der
Entnahmebohrung (= erste Speicherzone 1) erhalten will,
um dieses weiter nutzen zu können,
und damit kann letztendlich eine höhere Speicherleistung erzielt
werden. Darüber
hinaus kann die Rücklauftemperatur
in einem angeschlossenem, sekundären Wärmeverteilnetz
(in Form der mit der Bezugsziffer 23 gekennzeichneten externen
Wärmequelle 23)
wesentlich niedriger im Vergleich zu den üblichen Werten einer Speicher-Dublette
gewählt
werden, bspw. mit üblichen
wirtschaftlichen 40°C
bis 50°C,
um eine hohe Temperaturspreizung im Wärmeverteilnetz zu erreichen.
Dies ist ein wesentlicher Vorteil des beschrieben Verfahrens gegenüber den
bisher üblichen Speicherverfahren.
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Parallel
dazu erlaubt das beschriebene Verfahren während der Einspeicherungs- bzw. Ausspeicherungsvorgänge aufgrund
der gewählten
Triplettenanordnung eine gleichzeitige Entnahme von Grundwärme (bspw.
bevorzugt regenerative Wärme) aus
der Warmwasser-Niedertemperatur-Zone (1). Damit ist eine
ständige
Versorgung mit Wärme
aus dem Untergrund mit möglichst
optimaler Leistungsausbeute immer möglich. Im Gegensatz hierzu
ist ein gleichzeitiger Betrieb von Speichervorgängen und reinem Entnahmebetrieb
bei der bekannten Dubletten-Ausführung nicht
möglich.
Beim Dublettenbetrieb ist nämlich
zu einem bestimmten Zeitpunkt entweder nur eine Einspeicherung/Beladung
oder nur eine Entnahme/Entladung möglich.
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Im
konzeptionellen Sinne ist der Tripletten Prozess für Speichervorgänge nicht
nur der weitaus bessere, sondern der optimale Verfahrensprozess, da
er abgesehen von den immanenten Wirkungsgradverlusten an Wärmetauschern
etc. alle genannten Nachteile eines Dubletten-Speicherbetriebs nicht aufweist.
Das vorliegend beschriebene Verfahren bzw. eine entsprechende Anlage
stellt gesamthaft somit ein energetisch optimiertes Speicher-Tripletten-Konzept
dar, in welches sogar ein weiterer verfahrenstechnischer Prozess
(bspw. Verstromung, Kälteerzeugung,
mechanische Leistungsabgabe oder ähnliche nutzbare Energieform)
integriert werden kann, bei dem die prozessbedingten verbleibenden
Niedertemperatur-Wärmemengen
auf einem noch gut nutzbaren Temperaturniveau durch das Zwischenspeichern
in einer Warmwasser-Niedertemperatur-Zone einer weiteren Nutzung
auf diesem Temperatur-Niveau zu einem bedarfsgerechten Zeitpunkt
erhalten bleibt, wobei noch darauf hingewiesen sei, dass durchaus
eine Vielzahl von Details abweichend von obigen Erläuterungen
sein kann, ohne den Inhalt der Patentansprüche zu verlassen.