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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Feststellung
der Reagenzienqualität bei
Geräten
mit mehreren Behandlungsstationen zur Behandlung von Objekten, insbesondere
von zytologischen und histologischen Präparaten.
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Zytologische
und histologische Methoden werden zur Untersuchung von Zellen, die
beispielsweise über
einen Abstrich gewonnen wurden, von Operationspräparaten, Biopsiematerial oder
anderen Gewebeproben eingesetzt. Eine Analyse der Präparate erfolgt
in der Regel zu diagnostischen Zwecken in der Medizin. Die Vorbereitung,
Prozessierung und Färbung
solcher Präparate
ist in den meisten Fällen mit
einer aufwendigen Aufbereitung des Materials unter Einsatz einer
Vielzahl an Reagenzien verbunden. So erfordern beispielsweise Techniken
zur Identifizierung von krankheitsbedingt verändertem Gewebe eine ganze Reihe
von Schritten. Hierzu zählen
die Anfertigung eines Gewebeschnit tes mit Fixieren, Dehydrierung,
Einbetten und Schneiden des Gewebes, ebenso wie die Entparaffinierung,
Rehydrierung und Färbung
von Gewebeschnitten und das Eindecken der fertigen Präparate.
Typische Reagenzien, die Verwendung finden, sind Formalin, Butanol,
Xylol und Paraffin. Ferner werden Farbstoffe wie Hämatoxylin,
Methylenblau, Azur, Kresylviolett, Toluidinblau, Alcianblau, Eosin,
Azokarmin, Säurefuchsin,
Ponceau, Orange G, Pikrinsäure
oder Schiff-Reagenz eingesetzt.
Darüber
hinaus werden zur Identifizierung und histologischen Lokalisierung
von Stoffen Antikörper
verwendet, die für
eine Antigen-Antikörper-Reaktion
verantwortlich sind. Die Antikörper
können
wiederum direkt oder indirekt über
bestimmte Farbreaktionen im Präparat
nachgewiesen werden.
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Zytologische
und histologische Präparate werden
in Geräten,
die der Prozessierung von Zellen, Geweben oder Organen und/oder
deren Färbung dienen,
mittels eines Objektträgers
oder eines Korbes und gegebenenfalls in Transportmagazinen zur Aufnahme
von Objektträgern
und Körben
den jeweils erforderlichen Behandlungsstationen zugeführt. Die Behandlungsstationen
sind mit den unterschiedlichen Reagenzien bestückt. Das Ergebnis der Prozessierung
beziehungsweise der Färbung
hängt entscheidend
von der Qualität
dieser Reagenzien in den Behandlungsstationen ab. Diese ist dann
am höchsten,
wenn die Reagenzien frisch in die Behandlungsstationen eingefüllt werden.
Im Laufe der Zeit nimmt jedoch die Qualität der Reagenzien durch verschiedene
Faktoren ab. Hierzu gehören
neben dem Verbrauch der Reagenzien durch die Reaktion mit den in den
zytologischen und histologischen Präparaten enthaltenen Zielmolekülen auch
der Qualitätsverlust durch
Oxidation der Reagenzien an der Luft sowie durch Verschleppung von
an Präparaten
anhaftenden Reagenzien von einer Behandlungsstation in eine andere.
Als Konsequenz hieraus müssen
die Reagenzien immer wieder erneuert werden.
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Der
Zeitpunkt für
den Reagenzienwechsel wurde bisher entweder mittels optischer Kontrolle
der fertigen Präparate
durch den Benutzer festgelegt oder die Reagenzien wurden nach einer
bestimmten, festgelegten Zeit in der Behandlungsstation ausgetauscht.
Bei der ersten Methode wird das Ergebnis der Prozessierung beziehungsweise
Färbung
vom Benutzer durch bloßes
Betrachten der prozessierten oder gefärbten Objekte kontrolliert.
Eine Beurteilung erfolgt auf der Basis von Erfahrungswerten. Bei
dieser Vorgehensweise ist der enorme Zeitaufwand von Nachteil, der
für die
Kontrolle jedes einzelnen Objektes erforderlich ist. Ferner erfolgt
die Beurteilung aufgrund subjektiven Empfindens des Betrachters.
Dieses variiert von Benutzer zu Benutzer und ist darüber hinaus
auch von der Tagesform des Betrachters abhängig. Bei der zweiten Methode
erfolgt der Austausch der Reagenzien nach Ablauf einer vorgegebenen
Dauer oder nach Durchsatz einer angegebenen Anzahl von Körben oder
Transportmagazinen, die die Behandlungsstationen passiert haben.
Von Nachteil ist bei dieser Methode, dass der tatsächliche Durchsatz
an Präparaten
nicht berücksichtigt
wird. Aus diesem Grund ist es möglich,
dass die Reagenzien ausgetauscht werden, obwohl noch eine Vielzahl
von Präparaten
mit diesen hätte
behandelt werden können.
Dies ist gerade im Hinblick auf teure Reagenzien und die Umweltbelastung
durch giftige, umweltschädliche
Reagenzien besonders nachteilig. Eine zu lange und häufige Benutzung
der Reagenzien dagegen resultiert in einer mangelhaften Qualität der prozessierten
Objekte. Dies ist insbesondere kritisch, da die Objekte häufig nur
in einer sehr begrenzten Anzahl vorliegen oder es sich gar um Einzelproben
handelt. Bei der Prozessierung der Präparate mit Reagenzien minderer
Qualität
gehen unter Umständen
unwiederbringbar äußerst wichtige
Informationen verloren.
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Es
ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Verfügung zu
stellen, bei dem die Reagenzienqualität bei Geräten mit mehreren Behandlungsstationen
zur Behandlung von Objekten, insbesondere von zytologischen und
histologischen Präparaten
automatisch festgestellt werden kann und somit ein Wechsel der Reagenzien
zu einem optimalen Zeitpunkt ermöglicht
wird. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist, eine entsprechende
Vorrichtung zur Verfügung
zu stellen, mit Hilfe derer die Reagenzienqualität automatisch festgestellt
werden kann.
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Die Erfindung und ihre Vorteile
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Die
Aufgaben werden durch ein Verfahren zur Feststellung der Reagenzienqualität mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Feststellung der Reagenzienqualität mit den Merkmalen
des Anspruchs 15 gelöst.
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Hierzu
besteht das Verfahren aus den folgenden Schritten:
- a) Bereitstellen eines Trägerelements,
welches mit mindestens einem Testmaterial ausgestattet ist,
- b) Verbringung und Behandlung des Trägerelements mit Testmaterial
nach einer vorgegebenen Reihenfolge zusammen mit den Objekten in
den Behandlungsstationen,
- c) Auswertung des Testmaterials durch eine Auswerteeinrichtung
nach der letzten Behandlungsstation.
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Das
Trägerelement
mit Testmaterial wird zeitgleich mit den Objekten durch die jeweiligen
Behandlungsstationen hindurch geführt. Dies bewirkt, dass das
Testmaterial denselben Bedingungen unterworfen wird und die identischen
Behandlungsschritte erfährt,
wie die Objekte in den Behandlungsstationen. Während das Trägerelement
mit dem Testmaterial alle Behandlungsstationen durchläuft, die die
Objekte durchlaufen, reagiert das Testmaterial mit dem Reagenz oder
den Reagenzien der Behandlungsstationen unter Bildung von mindestens
einem detektierbaren Produkt. Die Auswerteeinrichtung erfasst das
detektierbare Produkt nach der letzten Behandlungsstation. Eine
Ausstattung eines Trägerelements
mit mehreren Testmaterialien bietet hierbei die Möglichkeit,
unterschiedliche Nachweisverfahren parallel durchzuführen. Hierzu
können
die Testmaterialien beliebig über
das Trägerelement
verteilt sein oder sie befinden sich in bestimmten Regionen auf dem
Trägerelement.
Wichtig ist bei der Verwendung von mehreren unterschiedlichen Testmaterialien
auf einem Trägerelement,
dass die unterschiedlichen, in den Behandlungsstationen behandelten
Testmaterialien Signale liefern, die voneinander unterscheidbar sind.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird bei dem Verfahren
zuvor ein Referenz-Trägerelement
mit einem Testmaterial in die Reagenzien der Behandlungsstationen
in der vorgegebenen Reihenfolge behandelt. Die Behandlung des Referenz-Trägerelements
kann entweder gemeinsam mit zu behandelnden Objekten erfolgen oder
separat ohne Objekte in den Behandlungsstationen nach der Reihenfolge
der Behandlung der Objekte. Bei dem Testmaterial des Referenz-Trägerelements handelt
es sich in der Regel um ein zu dem Testmaterial in Schritt a) identisches
Testmaterial. Es ist jedoch auch denkbar, verschiedene Testmaterialien einzusetzen,
sofern die charakteristischen Eigenschaften dieser nach Durchlaufen
der Behandlungsstationen vergleichbare Daten liefern.
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Nach
der letzten Behandlungsstation werden die durch die Behandlung verursachten
charakteristischen Eigenschaften des Testmaterials des Referenz-Trägerelements
erfasst und als Referenzdaten abgespeichert. Wird das Referenz-Trägerelement
mit dem Testmaterial nach einem Reagenzienwechsel in den Behandlungsstationen
behandelt, dann liefert diese Behandlung Referenzdaten, die mit
Reagenzien von optimaler Qualität
generiert wurden. Die charakteristischen Eigenschaften des Testmaterials nach
der Behandlung stehen in einem bestimmten, festgelegten Verhältnis zu
der Reagenzienqualität. Hierdurch
wird gewährleistet,
dass die charakteristischen Eigenschaften des Testmaterials die
Qualität des
Reagenz oder der Reagenzien widerspiegeln. Natürlich kann das Referenz-Trägerelement
mit dem Testmaterial nicht nur nach Erneuerung der Reagenzien verwendet
werden. Die Behandlung des Referenz-Trägerelements in den Behandlungsstationen kann
davon abhängig
gemacht werden, welcher Zustand der Reagenzien als Bezugspunkt dienen
soll. Es ist daher sinnvoll, die das Referenz-Trägerelement mit Testmaterial
bei Reagenzien einzusetzen und auszuwerten, die eine gute Qualität aufweisen.
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Die
aus der Auswertung des Testmaterials gewonnenen Referenzdaten dienen
zur Auswertung der nachfolgend eingesetzten Trägerelemente mit Testmaterial.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden
zur Auswertung eines Testmaterials gemäß Schritt c) die durch die
Behandlung verursachten charakteristischen Eigenschaften des Testmaterials
mit den Referenzdaten verglichen. Zu diesem Vergleich kann eine
Auswertung von absoluten Daten erfolgen. Diese werden auf gleiche Weise
aus dem Testmaterial des Referenz-Trägerelements und dem Testmaterial
des Trägerelements gewonnen.
Es ist jedoch auch möglich,
nur für
das Testmaterial des Referenz-Trägerelements
absolute Daten zu ermitteln. Eine quantitative Auswertung des Testmaterials
eines Trägerelements
unterbleibt. Die Auswertung der Trägerelemente und der Vergleich der
charakteristischen Eigenschaften des Testmaterials der Trägerelemente
mit den Referenzdaten findet dann nur rein qualitativ statt.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird mindestens
ein Schwellenwert vorgegeben und in der Auswerteeinrichtung abgelegt.
Zur Auswertung eines Testmaterials gemäß Schritt c) wird überprüft, ob eine Übereinstimmung zwischen
den charakteristischen Eigenschaften des Testmaterials und den Referenzdaten
unter Berücksichtigung
des Schwellenwertes vorliegt. In diesem Fall wird die Qualität der Reagenzien
auch dann akzeptiert, wenn die charakteristischen Eigenschaften nicht
exakt die Referenzdaten erfüllen,
sondern auch dann, wenn sie nach oben oder unten um einen vorgegebenen
Wert von den Referenzdaten abweichen und damit innerhalb der durch
den Schwellenwert definierten Grenzen liegen.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird dem
Benutzer angezeigt, wenn keine Übereinstimmung
zwischen den charakteristischen Eigenschaften des Testmaterials
und den Referenzdaten unter Berücksichtigung
des Schwellenwertes vorliegt. Bei einer mangelnden Übereinstimmung
wird davon ausgegangen, dass die Qualität der Reagenzien der Behandlungsstationen nicht
mehr ausreicht, um bei den Objekten den gewünschten oder notwendigen Effekt
zu erzielen. Der Benutzer wird daher auf die ungenügende Qualität der Reagenzien
aufmerksam gemacht. Dies erfolgt beispielsweise durch ein optisches
oder akustisches Signal oder durch eine Anzeige an einem Bildschirm der
Vorrichtung. Hierzu kann die Vorrichtung mit einer Lichtquelle,
einem Lautsprecher oder einem Bildschirm ausgestattet sein. Natürlich ist
es je nach Anwendung auch denkbar, dass der Benutzer bei einer Übereinstimmung über die
noch ausreichende Qualität
der Reagenzien informiert wird.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der
Schwellenwert in einer benutzerdefinierten Relation zu den Referenzdaten festgelegt.
Der Benutzer gibt in diesem Fall den Schwellenwert vor und legt
damit fest welche Reagenzienqualität für seine Anwendung noch ausreicht.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird mindestens
ein Sensor zur Detektion elektromagnetischer Strahlung, radioaktiver
Strahlung, optischer Dichte, Fluoreszenz oder enzymatischer Aktivität verwendet.
Mit dem mindestens einen Sensor werden durch die Behandlung verursachte
charakteristische Eigenschaften des Testmaterials erfasst. Es können unterschiedliche
Strahlungsdetektoren verwendet werden. Darunter unter anderem optische
Sensoren wie Fotozellen, die für den
Nachweis von elektromagnetischer Strahlung mit einer Wellenlänge von
nahem Infrarotlicht bis zu UV-Licht geeignet sind oder Fotomultiplier,
die besonders hochempfindliche Detektoren in diesem Wellenlängenbereich
darstellen. Ferner können
auch Geiger-Müller-Röhren verwendet
werden, die der Detektion von jeglicher radioaktiven Strahlung dienen.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird als
Sensor zur Detektion elektromagnetischer Strahlung insbesondere
ein CCD-Chip (Charge Coupled Device, Ladungsgekoppelte Vorrichtung),
ein CMOS-Sensor (Complementary Metal Oxide Semiconductor, Komplementär-Metalloxid- Halbleiter) oder
ein LBCAST-Sensor (Lateral Buried Charge Accumulator and Sensing
Transistor array) verwendet, bevorzugt der Sensor eines Densitometers.
Die Behandlung vieler zytologischer oder histologischer Präparate endet
mit einem Färbeschritt,
bei dem ein oder mehrere optisch detektierbare Produkte gebildet
werden. Ziel der Färbungen
ist es, wichtige Strukturen durch unterschiedliche Einfärbungen
optisch unterscheidbar zu machen oder interessierende Zell- oder
Gewebsbestandteile sichtbar nachzuweisen. Die unterschiedlichen
Farbstoffe emittieren elektromagnetische Strahlung, die durch die
verschiedenen optischen Sensoren erfasst werden. Zur quantitativen
Messung der Farbdichte können
Densitometer für
Durchsichtsmessungen unter Erfassung der Transmission sowie für Aufsichtsmessungen
unter Erfassung der Streuung und Reflexion eingesetzt werden.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird als
Trägerelement
ein Korb, ein Transportmagazin, ein Objektträger, eine Folie, eine Kunststoffplatte
oder ein textiles Gewebe verwendet. Zum Erhalt von aussagekräftigen Messwerten
in Form von durch die Behandlung verursachten charakteristischen
Eigenschaften des Testmaterials ist es notwendig, dass die Trägerelemente
zusammen mit den zu behandelnden Objekten die einzelnen Behandlungsstationen
durchlaufen. Eine Möglichkeit
zur Kopplung der Trägerelemente
an die Objekte besteht darin, die Objekte in Körben oder in Transportmagazinen
zu den einzelnen Behandlungsstationen zu transportieren, wobei der
Korb oder das Transportmagazin als Trägerelement für das Referenzmedium
dient. Weitere Möglichkeiten
bestehen darin, das Testmaterial auf einem Objektträger aus Glas
oder einer Kunststoffplatte anzuordnen. Die Objektträger, der
als Trägerelement
mit dem Testmaterial ausgestattet ist, wird dann zusammen mit den
zu behandelnden Objekten in einem Transportmagazin oder einer anderen
Objekthalteeinrichtung angeordnet. Ferner lassen sich auch kleine
Rahmen, die mit einer Folie oder einem textilen Gewebe bespannt sind
in einem solchen Transportmagazin oder einer Objekthalteeinrichtung
einsetzen. Eine das Testmaterial tragende Folie kann als Trägerelement
wiederum auf einem Korb oder einer Objekthalteeinrichtung angebracht
werden und somit ein einfaches austauschen des Trägerelements
mit Testmaterial bei Körben
oder Objekthalteeinrichtungen ermöglichen.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird als
Testmaterial ein biologisches, organisches, anorganisches oder synthetisches
Material verwendet. Wird synthetisches Material verwendet, so ist
insbesondere von Vorteil, dass das synthetische Material genau nach
den Bedürfnissen
des Benutzers hergestellt werden kann. Synthetische Materialien
sind in der Regel auch widerstandsfähiger als natürliche Materialien.
Geeignete Testmaterialien bilden durch die Reaktion mit einem oder
mehreren nachzuweisenden Reagenzien spezifisch ein nachweisbares
Produkt. Ferner kann es gegebenenfalls vorteilhaft sein, dass das
Testmaterial in ein Einbettungsmedium eingebunden ist. Als Einbettungsmedien
kommen beispielhaft Paraffin, Wachse und Kunstharze in Frage.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird als
Testmaterial mindestens eine Zelle oder mindestens ein Gewebeschnitt
verwendet. Bei der Verwendung von zytologischem oder histologischem
Testmaterial besteht der Vorteil, dass sich dieses Material genauso
wie die Präparate
verhält.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden
als Testmaterial Proteine, Proteide, Polypeptide, Peptide, Aminosäuren, Antigene,
Haptene, Epitope, zytoplasmatische Proteine, Hämoglobin, Kollagen, Nukleinsäuren, Nukleotide, Nukleoside,
Kohlenhydrate, Proteoglykane, sulfatisierte Glykosaminoglykane,
Lipide, Fettsäuren
sowie Modifikationen der oben genannten Moleküle und Kombinationen, Gemische,
Konjugate oder Fusionen der Moleküle verwendet. Zu den Reaktionen
der Testmaterialien mit den Reagenzien zählen elektrostatische Wechselwirkungen
und chemische Umsetzungen. Um die Reagenzienqualität bei histologischen
Standardfärbungen
festzustellen, kann beispielsweise auf Testmaterial zurückgegriffen
werden, das einen anionischen Charakter oder einen kationischen
Charakter besitzt.
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Anionische
Testmaterialien reagieren mit kationischen Farbstoffen. Zu Testmaterialien,
die einen anionischen, also sauren Charakter aufweisen, zählen unter
anderem Nukleinsäuren,
Proteine mit vielen negativ geladenen Gruppen und sulfatisierte Glykosaminoglykane.
Zu den basischen Testmaterialien gehören diverse zytoplasmatische
Proteine oder Hämoglobin.
Nach der erfolgten Färbebehandlung bleibt
der Farbstoff über
elektrostatische Wechselwirkungen an dem Testmaterial gebunden,
welches auf dem Trägerelement
immobilisiert ist. Die Immobilisierung der Testmaterialien an den
Trägerelementen
erfolgt durch bekannte Verfahren.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden
als Testmaterial Farbstoffe, Metallionen, synthetische Polymere,
insbesondere Polymere mit ionisierbaren oder ionischen Gruppen oder
Ionen enthaltende Polymere verwendet. Viele der Reagenzien, die
in den einzelnen Behandlungsstationen eingesetzt werden, sind farblos.
Zur Feststellung deren Qualität
können
an Trägerelementen
immobilisierte Farbstoffe eingesetzt werden, die durch Bindung des
Reagenzes oder der Reagenzien so verändert werden, dass sich die
Wellenlänge beziehungsweise
der Wellenlängenbereich
der von ihnen absorbierten Strahlung ändert. Unter diese Farbstoffe
fallen auch solche, die vor der Reaktion farblos sind und deren
Reaktion mit dem Reagenz oder den Reagenzien zu einem farbigen Produkt führt. Zudem
bilden Metallionen mit vielen organischen Molekülen Komplexe. Einige dieser
Komplexe sind farbig und daher zu einem Nachweis der Reagenzienqualität geeignet.
Darüber
hinaus eignen sich für
die Feststellung der Reagenzienqualität synthetische Polymere. Diese
können
beispielsweise in geeigneten Herstellungsprozessen so hergestellt
werden, dass sie entsprechend geladene Gruppen aufweisen. Auch halbsynthetische
Polymere, die aus natürlichen
Polymeren unter Anlagerung, Austausch oder Entfernen von chemischen
Gruppen, Atomen oder Ladungsträgern
gewonnen werden, können
als Testmaterial gewählt
werden.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird mit
der Auswerteeinrichtung der Austausch und/oder die Dosierung der
Behandlungsstationen gesteuert.
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Die
Vorrichtung zur Feststellung der Reagenzienqualität bei Geräten mit
mehreren Behandlungsstationen zur Behandlung von Objekten, insbesondere
von zytologischen und histologischen Präparaten, weist ein Trägerelement
mit mindestens einem Testmaterial auf und eine Auswerteeinrichtung zur
Auswertung des Testmaterials. Das Trägerelement mit dem Testmaterial
wird durch alle Behandlungsstationen geführt, die ebenfalls von den
Objekten durchlaufen werden. Der Durchlauf des Testmaterials durch
die Behandlungsstationen erfolgt gleichzeitig mit den Objekten und
wird somit den gleichen Bedingungen wie das Testmaterial unterworfen. Während diesem
Durchlauf reagiert das Testmaterial mit dem Reagenz oder den Reagenzien
der Behandlungsstationen. Es wird hierbei mindestens ein detektierbares
Produkt gebildet. Die Auswerteeinrichtung erfasst das detektierbare
Produkt nach der letzten Behandlungsstation.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die
Vorrichtung ein Referenz-Trägerelement
mit Testmaterial auf. Die Behandlung des Referenz-Trägerelements
kann gemeinsam mit den zu behandelnden Objekten erfolgen. Denkbar
ist auch eine separate Behandlung des Referenz-Trägerelements
in den Behandlungsstationen nach der Reihenfolge der Behandlung
der Objekte. Nach der letzten Behandlungsstation werden die durch
die Behandlung verursachten charakteristischen Eigenschaften des
Testmaterials des Referenz-Trägerelements
erfasst und als Referenzdaten abgespeichert. Zur Auswertung eines
Testmaterials eines Trägerelements
werden nach der letzten Behandlungsstation die durch die Behandlung
verursachten charakteristischen Eigenschaften des Testmaterials
durch die Auswerteeinrichtung ausgewertet und mit den Referenzdaten
verglichen. Bei dem Testmaterial des Referenz-Trägerelements handelt es sich
in der Regel um ein zu dem Testmaterial des Trägerelements identisches Testmaterial.
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Sofern
die charakteristischen Eigenschaften der Testmaterialien nach Durchlaufen
der Behandlungsstationen vergleichbar sind, können auch unterschiedliche
Testmaterialien benutzt werden. Bei der Auswertung kann ein vorgegebener
und in der Auswerteeinrichtung abgelegter Schwellenwert bei der Überprüfung, ob
eine Übereinstimmung
zwischen den charakteristischen Eigenschaften des Testmaterials
und den Referenzdaten vorliegt, berücksichtigt werden. Es ist möglich, dass
der Schwellenwert hierbei in einer benutzerdefinierten Relation
zu den Referenzdaten festgelegt wird. Schließlich kann dem Benutzer angezeigt
werden, wenn keine Übereinstimmung
zwischen den charakteristischen Eigenschaften des Testmaterials
und den Referenzdaten unter Berücksichtigung
des Referenzwertes vorliegt. Hierzu kann das Gerät so ausgestattet sein, dass dem
Benutzer dieses Ereignis durch das Aufleuchten einer Kontrolllampe
oder dem Ertönen
eines Lauts mitgeteilt wird.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die
Auswerteeinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mindestens
einen Sensor zur Detektion elektromagnetischer Strahlung, radioaktiver
Strahlung, optischer Dichte, Fluoreszenz oder enzymatischer Aktivität auf. Mit
mindestens einem Sensor werden durch die Behandlung verursachte
charakteristische Eigenschaften des Testmaterials erfasst. Als Sensoren
können
beispielsweise optische Sensoren wie Fotozellen oder Fotomultiplier dienen.
Ferner können
auch Geiger-Müller-Röhren verwendet
werden.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung handelt
es sich bei dem Sensor zur Detektion von elektromagnetischer Strahlung
insbesondere um einen CCD-Chip, einen CMOS-Sensor, einen LBCAST-Sensor,
bevorzugt um den Sensor eines Densitometers. Die Behandlung vieler
zytologischer oder histologischer Präparate endet mit einem Färbeschritt,
bei dem ein oder mehrere optisch detektierbare Produkte gebildet
werden. Zur quantitativen Messung der Farbdichte können beispielsweise
Densitometer für
Durchsichtsmessungen unter Erfassung der Transmission sowie für Aufsichtsmessungen
unter Erfassung der Streuung und Reflexion eingesetzt werden.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist als
Trägerelement
der Vorrichtung ein Korb, ein Transportmagazin, ein Objektträger, eine
Folie, eine Kunststoffplatte oder ein textiles Gewebe vorgesehen.
Ferner lassen sich auch kleine Rahmen, die mit einer Folie oder
einem textilen Gewebe bespannt sind in einem Transportmagazin oder einer
sonstigen Objekthalteeinrichtung einsetzen. Darüber hinaus können Trägerelemente
mit Testmaterial auf einem Korb oder einer Objekthalteeinrichtung
zum einfachen Austausch des Trägerelements angebracht
werden.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist als
Testmaterial der Vorrichtung ein biologisches, organisches, anorganisches oder
synthetisches Material vorgesehen. Ferner kann es gegebenenfalls
vorteilhaft sein, dass das Testmaterial in ein Einbettungsmedium
eingebunden ist. Als Einbettungsmedien kommen beispielhaft Paraffin,
Wachse und Kunstharze in Frage.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist als
Testmaterial der Vorrichtung mindestens eine Zelle oder mindestens
ein Gewebeschnitt vorgesehen.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind als
Testmaterial der Vorrichtung Proteine, Proteide, Polypeptide, Peptide,
Aminosäuren,
Antigene, Haptene, Epitope, zytoplasmatische Proteine, Hämoglobin,
Kollagen, Nukleinsäuren,
Nukleotide, Nukleoside, Kohlenhydrate, Proteoglykane, sulfatisierte
Glykosaminoglykane, Lipide, Fettsäuren sowie Modifikationen der
oben genannten Moleküle
und Kombinationen, Gemische, Konjugate oder Fusionen der Moleküle vorgesehen.
Von den oben aufgeführten
Testmaterialien besitzen unter anderem Nukleinsäuren, Proteine mit vielen negativ
geladenen Gruppen und sulfatisierte Glykosaminoglykane einen anionischen,
also sauren Charakter. Dahingegen zählen diverse zytoplasmatische
Proteine oder Hömoglobin
zu basischen Molekülen.
Bei Färbebehandlun gen,
die den ionischen Charakter der Zielmoleküle ausnutzen, bleibt der eingesetzte
Farbstoff über
elektrostatische Wechselwirkungen an dem Testmaterial gebunden,
welches auf dem Trägerelement
immobilisiert ist. Die Immobilisierung der Testmaterialien an den
Trägerelementen
erfolgt durch bekannte Verfahren.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind als
Testmaterial der Vorrichtung Farbstoffe, Metallionen, natürliche oder
synthetische Polymere, insbesondere Polymere mit ionisierbaren oder
ionischen Gruppen oder Ionen enthaltende Polymere vorgesehen. An
Trägerelementen
immobilisierte Farbstoffe können
zum Nachweis von farblosen Reagenzien herangezogen werden. Durch die
Reaktion mit dem Reagenz oder den Reagenzien verändert sich das Absorptionsverhalten
der Farbstoffe, welches sich in einem Farbumschlag äußert. Darüber hinaus
können
auch Metallionen vorgesehen sein. Diese bilden mit einigen organischen
Molekülen
farbige Komplexe.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der
nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen zu entnehmen.
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Zeichnung
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In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt. Es zeigen:
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1 Vorrichtung
in einer Ansicht von vorne,
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2 Vorrichtung
gemäß 1 in
einer Ansicht von der Seite,
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3 Objektträgermagazin
mit mehreren Objektträgern
der Vorrichtung gemäß 1,
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4 Rechner
und Sensor der Vorrichtung gemäß 1,
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5 Trägerelement
mit Testmaterial in einer Ansicht von oben,
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6 Referenz-Trägerelement
mit Testmaterial in einer Ansicht von oben.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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In
den 1 und 2 ist eine Vorrichtung zur Behandlung
von Objekten, insbesondere von zytologischen und histologischen
Präparaten
dargestellt, wobei die Objekte auf Objektträgern 1 angeordnet
sind. Die Objektträger 1 werden
zur Behandlung in der Vorrichtung in Objektträgermagazinen 2 angeordnet.
Die Anordnung mehrerer Objektträger 1 in
einem Objektträgermagazin
ist in 3 dargestellt. Die Vorrichtung gemäß 1 und 2 weist
mehrere Behandlungsstationen 3 auf, in welche die auf den
Objektträgern 1 angeordneten
Objekte nach einem vorgegebenen Behandlungsprogramm eingebracht
werden. Die Behandlungsstationen 3 befinden sich in der
Vorrichtung nebeneinander. Sie sind mit verschiedenen Behandlungsbädern gefüllt. Eine Transporteinrichtung 4 ist
in der Vorrichtung oberhalb der Behandlungsstationen angeordnet.
Sie greift von oben an den Objektträgermagazinen 2 an,
nimmt die Objektträgermagazine
auf und transportiert sie von einer Behandlungsstation 3 zur
nächsten.
Darüber hinaus
nimmt die Transporteinrichtung 4 ein Objektträgermagazin
zu Beginn einer Behandlung auf, um es in die erste Behandlungsstation 3 einzuführen. Ferner
führt die
Transporteinrichtung 4 ein Objektträgermagazin nach Abschluss der
Behandlung und Verlassen der letzten Behandlungsstation aus der Vorrichtung
heraus.
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Die
Vorrichtung ist mit einer Auswerteeinrichtung ausgestattet, welche
einen optischen Sensor 5, einen Rechner 6 und
eine Datenleitung 7 aufweist. Die Datenleitung 7 verbindet
den Sensor 5 und den Rechner 6 zum Datenaustausch
miteinander. Dies ist in 4 dargestellt.
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In 5 ist
ein Trägerelement 8 mit
fünf Bereichen
mehrerer Testmaterialien 9 dargestellt. Als Trägerelement
dient ein Objektträger.
Damit kann das Trägerelement 8 zusammen
mit den Objektträgern 1 in
das Objektträgermagazin 2 gesteckt
werden.
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Ein
Referenz-Trägerelement 10 ist
in 6 dargestellt. Es weist genau wie das Trägerelement 8 in 5 fünf Bereiche 11 mit
mehreren Testmaterialien auf. Die Testmaterialien des Trägerelements 8 und
des Referenz-Trägerelements 10 stimmen überein.
Die Position der zugehörigen
Bereiche auf dem Trägerelement 8 und
dem Referenz-Trägerelement 10 sind
ebenfalls identisch.
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Nach
der letzten Behandlungsstation eines vorgegebenen Behandlungsprogramms
werden die Bereiche 9 der Testmaterialien des Trägerelements 8 mittels
des Sensors 5 optisch erfasst und die dabei ermittelten
Daten mit den im Rechner 6 abgespeicherten Daten des Referenz-Trägerelements 10 verglichen.
Das Ergebnis dieses Vergleichs gibt Aufschluss über die Qualität der Reagenzien
in den Behandlungsstationen.
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Sämtliche
Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
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- 1
- Objektträger
- 2
- Objektträgermagazin
- 3
- Behandlungsstation
- 4
- Transporteinrichtung
- 5
- Sensor
- 6
- Rechner
- 7
- Datenleitung
- 8
- Trägerelement
- 9
- Bereich
des Testmaterials
- 10
- Referenz-Trägerelement
- 11
- Bereich
des Testmaterials