DE102008056471A1 - Lenksystem und Verfahren zum Betreiben eines Lenksystems - Google Patents

Lenksystem und Verfahren zum Betreiben eines Lenksystems Download PDF

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    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
    • B62DMOTOR VEHICLES; TRAILERS
    • B62D6/00Arrangements for automatically controlling steering depending on driving conditions sensed and responded to, e.g. control circuits
    • B62D6/007Arrangements for automatically controlling steering depending on driving conditions sensed and responded to, e.g. control circuits adjustable by the driver, e.g. sport mode

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Lenksystem, durch welches mittels eines Betätigungsgliedes (1) über eine Hilfskrafteinrichtung (9) der Lenkwinkel (5) der lenkenden Räder (11) eines Fahrzeugs verstellbar ist, wobei das Lenksystem mit einem Fahrsituationserkenner (56) versehen ist, über welchen mittels einer Adaptionseinrichtung (59) ein die Hilfskrafteinrichtung (9) steuerndes Steuersignal (S) an die aktuelle Fahrsituation des Fahrzeugs adaptierbar ist, wobei durch den Fahrsituationserkenner (56) die aktuelle Fahrsituation mindestens einer von einer Mehrzahl von Fahrsituationsklassen (57) zuordenbar ist und wobei über die Adaptionseinrichtung (59) abhängig von der zugeordneten Fahrsituationsklasse (57) das Steuersignal (S) an den aktuellen Fahrzustand adaptierbar ist, sowie ein Verfahren zum Betreiben eines Lenksystems.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Lenksystem, durch welches mittels eines Betätigungsgliedes über eine Hilfskrafteinrichtung der Lenkwinkel der lenkenden Räder eines Fahrzeugs verstellbar ist, sowie ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Lenksystems.
  • Derartige Lenksysteme umfassen gewöhnlich einen Regelkreis, dessen Regelgröße zumindest von dem Lenkradmoment abhängig ist. Die in einem Steuergerät gespeicherten Vorgabefunktionen dienen dem Berechnen des Sollwerts des unterstützenden Moments in Abhängigkeit von Eingangsgrößen des Steuergerätes, insbesondere des Lenkradmomentes.
  • In 1 ist der übliche Aufbau eines elektromechanisch arbeitenden Servo-Lenksystems eines Kraftfahrzeugs dargestellt, welches ein Lenkrad 1 (Betätigungsglied) aufweist, das über einen ersten Abschnitt 2 einer Lenkstange 13 mittels eines oder mehrerer Kreuzgelenke 7 fest mit einem zweiten Abschnitt 3 der Lenkstange verbunden ist. Die Lenkstange 13 überträgt das von dem Fahrer des Kraftwagens auf das Lenkrad 2 aufgebrachte Moment auf ein Ritzel 6, das in eine Zahnstange 8 eingreift, die horizontal zur Achse des Fahrzeuges zwischen zwei gelenkten Rädern 11 angeordnet ist. Das Ritzel 6 kann auch durch ein beliebiges anderes Übertragungsmittel gebildet sein, zum Beispiel eine Schneckenwelle. Jedes gelenkte Rad 11 ist in der Lage, sich bei einer linearen Bewegung der Zahnstange 8 um eine vertikale Drehachse A zu drehen, wobei das gelenkte Rad 11 über die Zahnstange 8 von einem Gestänge 10 durch einen Servomotor 9 (Hilfskrafteinrichtung) angetrieben wird.
  • Das Servo-Lenksystem besitzt ferner eine Servo-Steuerung, die dazu dient, auf die Zahnstange 8 eine Kraft auszuüben, die in der gleichen Richtung wirkt wie die Kraft des Ritzels 6, wodurch dem Fahrer des Fahrzeugs das Drehen des Lenkrads 1 erleichtert wird. Die Servo-Steuerung umfasst einen Servomotor 9, dessen Ausgangsmoment von einem elektronischen Steuergerät 12 gesteuert wird, welches ein Sollwertsignal S des Hilfsmomentes an den Servomotor 9 liefert. Das Ausgangsmoment des Servomotors 9 wird mittels einer nicht dargestellten Antriebswelle des Servomotors 9 auf die Zahnstange 8 und damit die Räder 11 übertragen. Wegen der erheblichen zu übertragenden Kräfte wirkt die Antriebswelle des Servomotors 9 in der Regel über ein nicht näher dargestelltes Kugelgetriebe 14 auf die Zahnstange 8.
  • Die Abtriebswelle des Servomotors 9 ist somit über das Kugelgetriebe 14, die Zahnstange 8 und das Ritzel 6 mechanisch mit der Lenkstange 13 verbunden. Die mechanische Verbindung zwischen der Abtriebswelle und der Lenkstange 13 kann aber auch direkt erfolgen, indem die Abtriebswelle an der Lenkstange 13 über ein geeignetes Getriebe direkt angreift. In dem Fall sitzt der Servo-/Unterstützungsmotor an der Lenkstange. Die Abtriebswelle des Elektromotors unterstützt dabei den Lenkeinschlag des Lenkrads 1, indem sie mittels der vorstehend genannten mechanischen Einrichtungen auf die Lenkstange 13 ein Hilfsmoment ausübt, das direkt von dem Ausgangsmoment des Servo-Motors 9 und folglich von dem Sollwertsignal S des Hilfsmoments abhängt.
  • Das Steuergerät 12 ist in der Regel derart aufgebaut, dass es aufgrund der ankommenden Eingangssignale, z. B. des mit einem Drehmomentsensor 4 gemessenen Drehmomentes DM und/oder des mit einem Drehwinkelsensor 5 gemessenen Drehwinkels DW, die Höhe des durch den Servo-Motor 9 auszuübenden Hilfsmomentes berechnet und den entsprechenden Sollwert S an den Servomotor 9 ausgibt. Mit Hilfe geeigneter, in dem Steuergerät 12 abgelegter Berechnungsalgorithmen wird dabei das Hilfsmoment in der Regel derart bestimmt, dass in Abhängigkeit von der errechneten Differenz des Drehwinkels DW und einem von einem Lenkwinkelsensor 15 gemessenen Lenkwinkel LW der Räder 11 ein von dem Servo-Motor 9 aufzubringendes Hilfsmoment bestimmt wird. Dieses Hilfsmoment ist derart groß gewählt, dass hinsichtlich des insgesamt zur Betätigung der Räder aufzubringenden Momentes am Lenkrad ein Restmoment übrig bleibt, welches von dem Fahrer gut beherrschbar ist. Damit wird in der Regel das Hilfsmoment auch von Größen abhängen, die Einfluss auf das Lenkmoment der Räder besitzen, wie beispielsweise Drehwinkelgeschwindigkeit, Temperatur, Fahrzustand des Fahrzeugs, Straßenverhältnisse und so weiter.
  • Es sind weiterhin Sonderformen elektromechanisch arbeitender Servo-Lenksysteme bekannt geworden, bei denen die mechanische Verbindung zwischen Lenkrad 1 und Zahnstange 8 aufgetrennt ist. Bei diesen so genannten steer-by wire-Lenksystemen müssen die gewöhnlich von dem Lenkrad 1 auf die Zahnstange 8 aufzubringenden Kräfte und Momente durch entsprechende elektrisch arbeitende Geräte nachgebildet werden, die weiter oben geschilderten grundsätzlichen Prinzipien bleiben dabei allerdings erhalten.
  • Abhängig von der Fahrsituation eines Fahrzeugs werden an die Lenkung unterschiedliche Forderungen gestellt. So ist es beispielsweise erwünscht, dass bei hohen Fahrgeschwindigkeiten, bei denen in der Regel bei Betätigung des Lenkrades nur kleine Lenkwinkel gefordert werden (Autobahnfahrt), das für die exakte Einstellung des Handwinkels notwendige Handmoment nicht zu gering ist, damit der Fahrer die Einstellung der Handwinkel besser dosieren kann und nicht versehentlich das Steuer verreißt. Umgekehrt soll beispielsweise bei niedrigen Fahrgeschwindigkeiten das Handmoment zur Einstellung großer Lenkwinkel relativ klein sein (langsame Fahrt durch enge Kurven, Parken in einer Parklücke). Es sind daher eine Reihe von Lenksystemen bekannt geworden, bei denen sich die Höhe der Lenkungsunterstützung mit der Fahrsituation des Fahrzeugs ändert.
  • So ist es beispielsweise aus der DE 10244067 A1 bekannt, ein durch einen Servomotor für die Lenkungsunterstützung aufgebrachtes Unterstützungsmoment durch einen variablen Software-Endanschlag mit wachsendem Lenkwinkel zu erhöhen.
  • In der DE 102005038390 A1 wird vorgeschlagen, den maximal einstellbaren Lenkwinkel abhängig von der Fahrsituation eines Fahrzeugs zu begrenzen, indem der maximal einstellbaren Lenkwinkel von der augenblicklichen Geschwindigkeit des Fahrzeugs abhängig gemacht wird. Dabei wird von der Überlegung ausgegangen, dass bei schneller Fahrt in der Regel kleinere Lenkwinkel benötigt werden, so dass trotz größerer Kräfte an dem Fahrzeug und damit entsprechender Verformung der Reifen kein größerer Freiraum für die Räder benötigt wird als bei langsamer Fahrt.
  • Aus der DE 10244070 A1 ist es bekannt, eine so genannte Langzeit-Korrektur des Unterstützungsmomentes in Abhängigkeit von der aktuellen Fahrsituation vorzunehmen. Dabei ist der Korrekturwert von dem bei Geradeausfahrt von null abweichenden Lenkwinkel abhängig. Die Korrektur ist darüber hinaus noch wahlweise oder in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit abschaltbar.
  • Aus der DE 102006030527 A1 ist es darüber hinaus bekannt, unter Verwendung eines durch Satelliten gestützten Navigationssystems zu erwartende künftige Fahrsituationen zu bestimmen und danach die Arbeitsweise elektronischer und/oder mechanischer Fahrzeugsysteme zu beeinflussen. In dem in dieser Schrift beschriebenen Fall besteht das Fahrzeugsystem aus einem elektronisch gesteuerten Fahrzeuggetriebe.
  • Bei den genannten bekannt Systemen wird der Fahrzeugzustand in der Regel immer nur durch eine einzige Eingangsgröße festgelegt. Eine enge Anpassung der Arbeitsweise des Lenksystems an den aktuellen Fahrzustand ist damit nur schwer möglich. Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, mit vergleichsweise einfachen Mitteln eine enge Anpassung der Arbeitsweise eines Lenksystems an den aktuellen Fahrzustand eines Fahrzeugs zu ermöglichen sowie ein geeignetes Verfahren zum Betreiben einer Lenkung zur Verfügung zu stellen.
  • Die Lösung des technischen Problems ergibt sich durch die Gegenstände mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 12. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Die vorliegende Erfindung besteht im Prinzip daher darin, in Abhängigkeit von vorzugsweise mehreren Eingangsgrößen eines Fahrsituationserkenners die aktuelle Fahrzeugsituation zu klassifizieren und entsprechend der gefundenen Fahrsituationsklasse eine dieser zugeordnete Adaptionsklasse festzulegen, mit der in einer Adaptionseinrichtung das Steuersignal des Servomotors an die aktuelle Fahrsituation angepasst wird. Auf diese Weise sind die Eingangssignale des Fahrsituationserkenners von der abschließenden Adaption des Steuersignals weitgehend entkoppelt, so dass sich eine recht transparente Zuordnung zwischen der Fahrsituationsklasse und der Adaptionsklasse ergibt. Das erfindungsgemäße Lenksystem ist somit leichter an unterschiedliche Lenkungstypen und Fahrzeugserien anpassbar.
  • Vorzugsweise geschieht die Adaption des Steuersignals im Sinne einer Optimierung des Lenkverhaltens des Lenksystems an verschiedene Adaptionsklassen, wobei die Adaptionsklasse insbesondere die Fahrsicherheit, den Lenkkomfort oder den minimalen Energie- beziehungsweise Stromverbrauch betreffen oder eine Optimierung all dieser Größen betreffen. Es ist somit möglich, einer bestimmten erkannten Fahrsituationsklasse eine geeignete Adaptionsklasse fest zuzuordnen. Wurde beispielsweise als Fahrsituationsklasse auf einen ESP-Eingriff erkannt, so erscheint es sinnvoll, dieser eine Adaptionsklasse zuzuordnen, deren Schwerpunkt bei der Sicherheit liegt. Wurde umgekehrt als Fahrsituation ”Parken” erkannt, so könnte der Schwerpunkt der zugehörigen Adaptionsklasse bei dem Lenkkomfort liegen. Demgegenüber kann bei einer möglichen Fahrsituation ”Geradeausfahrt” die Leistung des Servomotors durch eine entsprechende Adaptionsklasse zurückgenommen werden und damit Energie eingespart werden. Entsprechendes gilt für den Fall, dass das Fahrzeug steht. Es sei angemerkt, dass ESP-Eingriff und ABS-Eingriff also sowohl Eingangssignale als auch Fahrsituationsklassen darstellen können.
  • Entsprechend den genannten Beispielen können auch weitere sinnvolle Fahrsituationsklassen geeigneten Adaptionsklassen zugeordnet werden. Dabei ist es möglich, dass die Eigenschaften der zugeordneten Adaptionsklasse einem Optimum aus Fahrsicherheit, Lenkkomfort und Stromverbrauch hinsichtlich der zugehörigen Fahrsituationsklasse entsprechen. Im einfachsten Fall wird einer bestimmten Fahrsituationsklasse eine bestimmte Adaptionsklasse fest zugeordnet. Die gefundene Fahrsituationsklasse bestimmt somit gleichzeitig die Adaptionsklassen. Noch weiter vereinfacht kann das eine Fahrsituationsklasse angebende Ausgangssignal des Fahrsituationserkenners das die Adaptionsklasse bestimmende Signal sein. Wie weiter unten noch näher beschrieben ist, kann die Adaption in der Gewichtung des das Soll-Moment des Servomotors bestimmenden Signals bestehen. Mit dem die Fahrsituationsklasse angebenden Signal kann somit gleichzeitig die Adaption des Soll-Momentsignals durchgeführt werden.
  • In Weiterbildung der Erfindung empfiehlt es sich, das Steuersignal des Servomotors entsprechend der gewählten Adaptionsklasse mit einer geeigneten Gewichtung zu belegen. Soll beispielsweise der Fahrer das Fahrzeug bei hoher Geschwindigkeit sicher führen können, so wird man ihm ein hinreichend großes Handmoment zur Verfügung stellen, damit er seine Lenkbewegungen besser kontrollieren kann. Im Ergebnis bedeutet dies, dass das unterstützende Moment eher zurückgenommen als erhöht wird, was durch eine Verminderung des Steuersignals durch eine entsprechende Gewichtung geschehen kann. Die Gewichtung des Steuersignals kann daher sowohl von der Fahrsituationsklasse als auch von der Adaptionsklasse (Fahrsicherheit, Fahrkomfort, Energieverbrauch) abhängig sein.
  • Unter dem Gesichtspunkt, dass auch die Fahrer eines Fahrzeugs unterschiedliche Ansprüche an die Wirkungsweise einer Lenkung stellen, ist es auch möglich, den jeweiligen Schwerpunkt einer Adaptionsklasse oder aller Adaptionsklassen in Abhängigkeit von dem Wunsch des Fahrers veränderbar zu machen. Der Fahrer kann somit einstellen, ob die Lenkung mehr die Sicherheit, den Komfort oder die Einsparung an Energie betonen soll.
  • Es ist aber auch möglich, dass durch Wahl einer Adaptionsklasse nicht nur die Stärke des Steuersignals konstant erhöht oder erniedrigt wird. Hierzu kann beispielsweise die von der Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder dem Lenkwinkel und/oder dem Handmoment abhängige Lenkfunktion geändert werden, indem in einem geeigneten Kennlinienfeld auf eine andere Kennlinie umgeschaltet wird.
  • In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, in dem Fahrsituationserkenner die Bestimmung der jeweiligen Fahrsituation von einer Mehrzahl von Eingangssignalen abhängig zu machen, so dass die Fahrsituation genauer klassifiziert werden kann. Dabei sollen vorzugsweise Eingangssignale verwendet werden, die dem Fahrzeug regelmäßig ohne weiteres zur Verfügung stehen, so dass nicht zusätzliche Sensoren aufgewendet werden müssen.
  • Beispielsweise sind dies die Temperatur des Lenksystems und/oder der ESP-Lenkwinkel und/oder die ESP-Lenkwinkelgeschwindigkeit und/oder das Handlenkmoment und/oder die Winkelgeschwindigkeit des Antriebsmotors und/oder das Soll-Servomoment und/oder ein ESP-Eingriff und/oder ein ABS-Eingriff und/oder die Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder die Lenkleistung.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform sind in dem Fahrsituationserkenner Bewertungsregeln in Form von Datensätzen gespeichert, auf deren Gültigkeit hin die Eingangssignale überprüft werden. Werden die von einer Bewertungsregel vorgegebenen Bedingungen durch die Eingangssignale erfüllt, so ist die dieser Bewertungsregel entsprechende Fahrsituationsklasse erkannt. Das der erkannten Fahrsituationsklasse zugeordnete Ausgangssignal des Fahrsituationserkenners wird vorzugsweise der Adaptionseinrichtung zugeführt, in der die Lenkfunktion an die gefundene Fahrsituationsklasse angepasst wird.
  • Im einfachsten Fall sind in dem Fahrsituationserkenner den einzelnen Fahrsituationsklassen jeweils eigene Ausgänge zugeordnet. Auf diesen Ausgängen erscheinen dann jeweils die der gefundenen und gerade geltenden Fahrsituation entsprechenden Signale, beispielsweise in Form der Angabe der zugehörigen Gewichtung in der Adaptionseinrichtung. Ändert sich somit die erkannte Fahrsituationsklasse, so wird ein anderer Ausgang angesprochen, an dem das entsprechende Gewichtungssignal erscheint. Nachteilig ist dabei allerdings, dass bei einer Änderung der Fahrsituationsklasse auch eine schlagartige Änderung der Gewichtung (oder aber auch der oben beschriebenen Lenkfunktion) auftreten kann, was zu einer Verwirrung des Fahrers führen kann. Entsprechend wird somit in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, mittels einer geeigneten Einrichtung (Überblender) einen allmählichen oder schleifenden Übergang von einem Ausgangssignal zu einem anderen Ausgangssignal des Fahrsituationserkenners durchzuführen. Im einfachsten Fall geschieht dies dadurch, dass von einem ersten Gewichtungssignal allmählich auf ein zweites Gewichtungssignal übergegangen wird.
  • Arbeitet der Fahrsituationserkenner digital, so sind die Bedingungen einer Bewertungsregel entweder erfüllt oder nicht erfüllt. In der Praxis bedeutet dies, dass bei einer Einfahrt in einen Autobahn-Parkplatz möglicherweise schlagartig von der Fahrsituation ”Autobahn-Fahrt” auf die Fahrsituation ”Parken” umgeschaltet wird mit den entsprechenden nachteiligen Folgen für das sich plötzlich ändernde Lenkgefühl. Entsprechend wird daher in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, die Zuordnung des durch die aktuellen Werte an den Eingängen des Fahrsituationserkenners dargestellten aktuellen Fahrzustandes zu mindestens einer Fahrsituationsklasse mit Hilfe einer Fuzzy-Logik durchzuführen.
  • Fuzzy-Logik (englisch: fuzzy logic) ist eine Theorie, welche vor allem für die Darstellung des menschlichen (und damit unscharfen) Wissens entwickelt wurde. Sie ist eine Verallgemeinerung der zweiwertigen Booleschen Logik um einen weiteren unscharfen (englisch: fuzzy) Wahrheitswert, der zwischen wahr (1) oder falsch (0) liegt. Beispielsweise kann der Wahrheitswert den Wert 0,5 annehmen, so dass damit auch unscharfe Angaben wie ”ein bisschen”, ”ziemlich” oder ”stark” mathematisch behandelt werden können. Damit arbeiten fuzzylogikunterstützte Programme näher am menschlichen Denken als übliche Programme.
  • Teilt man beispielsweise Äpfel in ”ungegessene Äpfel” und ”gegessene Äpfel” (Griebsche) ein, so kann man einen angebissenen Apfel mit digitaler Logik nicht klassifizieren, denn er ist keins von beiden. Die Fuzzy-Logik behilft sich damit (”Fuzzyfizierung”), dass sie den angebissenen Apfel beiden Klassen mit einer entsprechenden Gewichtung zuordnet. Ist der Apfel nur wenig angebissenen, so ist er 90% ”ungegessener Apfel” und 10% ”gegessener Apfel”. Ist der Apfel weitgehend gegessen, so kehren sich die Prozentzahlen der beiden Apfelklassen um.
  • Die Fuzzyfunktion für das Alter eines Menschen könnte aus mehreren dachförmigen Dreiecken bestehen, die ihrerseits für verschiedene Altersbereiche stehen. Jedes Dreieck deckt einen Bereich von mehreren Jahren des Menschenalters ab, wobei jeweils die Spitze des Dreiecks anzeigt, dass die so klassifizierte Eigenschaft an dieser Stelle zu 100% erfüllt ist. Ein Mensch mit 45 Jahren hätte so beispielsweise die Eigenschaften: noch jung mit der Wertung 0,75 (das ist noch relativ viel), mittleres Alter mit der Wertung 0,25 (das ist ein bisschen mittelalt) und von den übrigen (z. B. ”ganz jung” oder ”sehr alt”) Funktionen nichts. Anders ausgedrückt: mit 45 ist man ziemlich viel noch jung und ein bisschen mittelalt.
  • Diese Dreiecksgestalt, die beispielsweise die prozentuale Zugehörigkeit eines bestimmten Alters zu einer bestimmten Altersklasse beschreibt, ist allerdings keineswegs zwingend, generell können Fuzzy-Funktionen beliebige Gestalt haben, solange die Funktionswerte im Intervall [0 bis 1] bleiben. In der Praxis werden solche Dreiecksfunktionen aufgrund ihrer einfachen Berechenbarkeit jedoch gerne verwendet. Relativ weit verbreitet sind noch Trapeze (nicht notwendigerweise spiegelsymmetrisch), aber auch Halbkreise finden sich in einigen Anwendungen. Auch können sich prinzipiell mehr als zwei Abschnitte einer Fuzzy-Funktion überlappen.
  • In den meisten Fällen werden Fuzzyfunktionen über Tabellen aus statistischen Erhebungen erzeugt. Praktisch bedeutsam ist auch, die Erfahrungen und Intuitionen eines Experten auf dem jeweiligen Gebiet in eine Fuzzyfunktion mit einfließen zu lassen, insbesondere dann, wenn überhaupt keine statistischen Aussagen vorhanden sind, beispielsweise dann, wenn es sich um ein komplett neu zu beschreibendes System handelt.
  • Da durch die Fuzzy-Logik einer Eingangsgröße mehreren Fahrsituationsklassen mit einem entsprechenden Anteil von 0% und 100% und zugeordnet werden können, ist es bei der Defuzzyfizierung auch möglich, zwischen zwei Fahrsituationsklassen liegenden unscharfen Beschreibungen der Fahrsituationsklasse entsprechende Gewichte zuzuordnen. Es können somit leichter schleifende Übergänge bei der der Adaptionseinrichtung zugeführten Gewichtung eines sich ändernden Fahrzustandes geschaffen werden. Bei der eingangs beschriebenen Einfahrt eines Fahrzeugs auf einen Autobahn-Parkplatz kann die Fahrsituation beispielsweise mit 75% ”Autobahnfahrt” und 25% ”Parken” beschrieben werden. Ein gesonderter Überblender ist dann nicht mehr nötig.
  • Hinsichtlich des Verfahrens wird hiermit vollinhaltlich auf die Ausführungen zum Lenksystem Bezug genommen.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Figuren zeigen:
  • 1 den üblichen Aufbau einer elektromechanischen Servolenkung,
  • 2 in Form eines Blockschaltbildes die Prinzipdarstellung der vorliegenden Erfindung hinsichtlich der Fahrsituationsermittlung und
  • 3 in Form eines Blockschaltbildes das Wirkungsprinzip der Erfindung, die aktuelle Fahrsituation des Fahrzeugs aufgrund von Eingangsgrößen zu ermitteln.
  • Nachdem Einzelheiten zu 1 schon eingangs erläutert wurden, zeigen 2 und 3 Ausschnitte des erfindungsgemäßen Lenksystems.
  • In 2 ist das Prinzip der Erfindung anhand eines Blockschaltbildes dargestellt. Dabei werden Eingangssignale 55, welche für die Bestimmung der Fahrsituationsklasse wesentlich sind, über getrennte Eingänge einem Fahrsituationserkenner 56 zugeführt. Der Fahrsituationserkenner 56 ist mit einer Fuzzy-Logik 54 versehen, die in 2 durch einander überdeckende Dreiecke angedeutet ist. Die in dem Block des Fahrsituationserkenners 56 eingezeichneten Kurven sollen beispielhaft die Fuzzy-Funktionen von drei Eingangssignalen 55 andeuten. Die sich aus der Anwendung der Fuzzy-Funktionen ergebenden Vorteile wurden weiter oben ausführlich beschrieben und sollen daher an dieser Stelle nicht wiederholt werden. Nach einer Defuzzyfizierung liegen an einem oder mehreren der Ausgänge 57 des Fahrsituationserkenners 56 Ausgangssignale an. Die Ausgänge 57 stellen eine Klassifizierung dar, so dass diese auch als Fahrsituationsklassen 57 bezeichnet werden können. Diese Ausgangssignale stehen für die jeweils erkannte Fahrsituation. Soweit der Fahrsituationserkenner 56 nicht mit Fuzzy-Logik sondern digital arbeitet, wird in der Regel nur an einem der Ausgänge 57 ein Signal anstehen. Wurde beispielsweise auf ”Autobahnfahrt” erkannt, so liegt an dem entsprechenden Ausgang 57 ein Signal an. Die Höhe dieses Signals kann in der einfachsten Form gleichzeitig die Größe bedeuten, mit der das Sollmoment SM (also das Soll-Unterstützungsmoment von den Lenkfunktionen) gewichtet werden soll, also bereits eine einfache Adaption bildet. Das Ausgangssignal kann aber auch eine komplexere Lenkfunktion beschreiben, mit der über eine Adaptionseinrichtung 59 das Sollmoment SM beaufschlagt wird.
  • Weiter oben war schon erläutert worden, dass abhängig von den erkannten Fahrsituationen die Adaptionseinrichtung 59 mit entsprechenden Gewichten beaufschlagt wird. Die Gewichte sind dabei derart gewählt, dass das Sollmoment umso mehr reduziert wird, je größer das am Lenkrad verbleibende Handmoment werden soll. Dementsprechend ist das als Faktor wirkende Gewicht bei einer Autobahnfahrt kleiner als beim Parkieren.
  • Bei einer digitalen Wirkungsweise des Fahrsituationserkenners 56 kann beim Erkennen einer neuen Fahrsituation das der Adaptionseinrichtung 49 zugeführte Signal sich schlagartig erheblich ändern, wenn beispielsweise bei der Einfahrt auf einen Autobahn-Parkplatz zuerst auf eine ”Autobahnfahrt” erkannt wurde (das heißt kleines Gewicht, kleineres Sollmoment, größeres Handmoment) und anschließend auf ”Parkieren” erkannt wurden (das heißt großes Gewicht, großes Sollmoment, kleines Handmoment). Diese Änderung des Lenkgefühls kann einen Fahrer möglicherweise verunsichern und seine Konzentration vom Fahrgeschehen ablenken.
  • Um hier Abhilfe zu schaffen dient ein Überblender 58, welcher den schlagartigen Wechsel der Ausgangsgröße des Fahrsituationserkenners 56 abmildert und einen schleifenden Übergang zwischen diesen Ausgangssignalen schafft. Verwendet der Fahrsituationserkenner 56 Fuzzy Logik, so kann unter Umständen auf den Überblender 58 verzichtet werden und der Fahrsituationserkenner 56 unter Umständen mit einer einzigen Ausgangsleitung direkt mit der Adaptionseinrichtung 59 verbunden sein. Diese Möglichkeit besteht deshalb, weil die Fuzzy-Logik auch in der Lage ist, Bewertungen abzugeben, die gewichtet mehrere Fahrsituationsklassen (z. B. Autobahnfahrt, Landstraße, Stadtfahrt, Parkieren, Geländefahrt) berücksichtigt. So kann bei der Fuzzyfizierung beispielsweise bei der Einfahrt in einen Autobahn-Parkplatz der Zustand berücksichtigt werden: 75% Autobahnfahrt 25% Parkieren. Das ergebende Gewicht liegt somit zwischen Autobahnfahrt und Parkieren und bildet somit einen Übergang zwischen diesen beiden Fahrsituationsklassen ab.
  • Das adaptierte Sollmoment SMa wird schließlich dem Steuergerät 12 zugeführt, welches die entsprechende Stellgröße für den Servomotor zur Verfügung stellt. Dabei sei angemerkt, dass der Fahrsituationserkenner 56 vorzugsweise ebenfalls im Steuergerät 12 implementiert ist, so dass mit Bezugszeichen 12 nur ein Teil des Steuergeräts 12 bezeichnet ist.
  • 3 zeigt die geschilderten Zusammenhänge durch einen entsprechenden Signal-Ablaufplan, wobei die Baugruppen, in denen die einzelnen Signale wirksam sind, mit den gleichen Bezugszeichen wie in 2 versehen wurden. Die im Zusammenhang mit den Eingangssignalen 55 angegebenen Größen (Lenkradwinkel, Lenkradwinkel Geschwindigkeit Handmoment und so weiter) sind nicht abschließend angegeben. Das gilt auch für die in 2 an den Eingängen anliegenden Eingangssignale 55, die teilweise von den Eingangssignalen 55 nach 3 abweichen. Wesentlich ist, dass Eingangssignale den Eingängen des Fahrsituationserkenners 56 zugeführt werden, aus welchen sich zweckmäßige Fahrsituationsklassen 57 bestimmen lassen, wobei die Fahrsituationsklassen sinnvollerweise derart gewählt sein sollten, dass sie durch eine Änderung der Lenkfunktionen zu einer Verbesserung des Lenkgefühls beitragen können.
  • In 3 ist beispielhaft eine Bewertungsregel von Eingangssignalen zur Bestimmung einer Fahrsituationsklasse 57 aufgeführt. Diese Bewertungsregel setzt nicht notwendigerweise Fuzzy-Logik voraus, da die angegebene Regel hinsichtlich der einzelnen Parameter eindeutige Werte vorgibt, die auch digital bearbeitet werden können.
  • Zusammenfassend lässt sich die Erfindung wie folgt beschreiben. Das Spektrum der möglichen Fahrsituationen ist aus Sicht des elektromechanischen Lenksystems vielschichtig, denn die Anforderungen an eine Lenkung bei Autobahnfahrt sind andere als beim Einparken oder der Fahrt im Gelände. Ziel ist es, die elektromechanische Lenkung ständig im optimalen Betriebspunkt zu betreiben. Der optimale Betriebspunkt ist eine mehrdimensionale Zielfunktion aus Lenkkomfort, -Sicherheit, Stabilität und minimalem Energiebrauch. Die Generierung eines situationsgerechten Lenkunterstützungsmomentes soll abhängig sein von diversen Fahrsituationen (z. B. Parkieren, Autobahnfahrt, Stadtfahrt, Landstraße, etc.). Unter Verwendung der aktuellen Fahrsituation soll die Lenkung optimal auf die jeweilige Situation angepasst werden.
  • Bei elektromechanischen Lenksystemen (siehe 1) wird die Lenkfunktionalität durch softwarebasierte Algorithmen generiert. Die Algorithmen sind auf dem Steuergerät des Lenksystems implementiert.
  • Die Generierung des situationsgerechten Lenkunterstutzungsmoments ist abhängig von diversen Fahrsituationen (z. B. Parkieren, Autobahnfahrt, Stadtfahrt, Landstrasse, etc.). Alle lenkungsrelevanten Signale zur Erkennung der aktuellen Fahrsituation stehen dem Lenkungssteuergerät (Steuergerät 12, siehe Bild 1) zur internen Verarbeitung zur Verfügung. Diese Eingangssignale werden genutzt, um die jeweilige Fahrsituation mittels Softwarealgorithmus zu bestimmen. Die ermittelte Fahrsituation dient dann zur optimalen Adaption der Lenkung an den jeweiligen Fahrzustand. Hierbei werden folgende Adaptionskategorien nach ermittelter Fahrsituation berücksichtigt: Lenkkomfort, Fahrsicherheit, minimaler Energieverbrauch bzw. Stromverbrauch. Der Übergang von den Fahrszenarien (z. B. Autobahnfahrt -> Landstraßenfahrt) erfolgt stetig und wird mit einer so genannten ”Überblendfunktion” harmonisch durchgeführt, derart, dass keine störenden, abrupten oder unstetigen Effekte in dem Lenkunterstutzungsmoment entstehen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 10244067 A1 [0009]
    • - DE 102005038390 A1 [0010]
    • - DE 10244070 A1 [0011]
    • - DE 102006030527 A1 [0012]

Claims (12)

  1. Lenksystem, durch welches mittels eines Betätigungsgliedes (1) über eine Hilfskrafteinrichtung (9) der Lenkwinkel (5) der lenkenden Räder (11) eines Fahrzeugs verstellbar ist, wobei das Lenksystem mit einem Fahrsituationserkenner (56) versehen ist, über welchen mittels einer Adaptionseinrichtung (59) ein die Hilfskrafteinrichtung (9) steuerndes Steuersignal (S) an die aktuelle Fahrsituation des Fahrzeugs adaptierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Fahrsituationserkenner (56) die aktuelle Fahrsituation mindestens einer von einer Mehrzahl von Fahrsituationsklassen (57) zuordenbar ist und dass über die Adaptionseinrichtung (59) abhängig von der zugeordneten Fahrsituationsklasse (57) das Steuersignal (S) an den aktuellen Fahrzustand adaptierbar ist.
  2. Lenksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Adaption des Steuersignals (S) im Sinne einer Optimierung des Lenkverhaltens des Lenksystems an vorgegebene Adaptionsklassen geschieht, wobei die Adaptionsklassen insbesondere die Fahrsicherheit, den Lenkkomfort und den minimalen Energie- beziehungsweise Stromverbrauch betreffen.
  3. Lenksystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Adaption des Steuersignals (S) durch eine der erkannten Fahrsituationsklasse (57) entsprechende Zuordnung der Gewichtung des Steuersignals (S) geschieht und die Berücksichtigung der geforderten Adaptionsklassen durch eine zusätzliche Gewichtung abhängig von der geforderten Adaptionsklasse geschieht, wobei vorzugsweise die zusätzliche Gewichtung der gefundenen Fahrsituationsklasse (57) fest zugeordnet oder durch den Fahrer des Fahrzeugs wählbar ist.
  4. Lenksystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Zuordnung des aktuellen Fahrzustandes zu einer Fahrsituationsklasse ( 57) eine Mehrzahl von Eingangssignalen (55) voneinander getrennt dem Fahrsituationserkenner (56) zuführbar sind.
  5. Lenksystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Fahrsituationserkenner (56) zur Bestimmung der Fahrsituationsklasse (57) Bewertungsregeln (54) gespeichert sind, durch welche abhängig von den Werten der Eingangssignale (55) der aktuelle Fahrzustand einer bestimmten Fahrsituationsklasse (57) zuordenbar ist.
  6. Lenksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Adaptionseinrichtung (59) das Steuersignal (S) abhängig von einem die aktuelle Fahrsituation beschreibenden Ausgangssignal (57) des Fahrsituationserkenners (56) an die aktuelle Fahrsituation adaptierbar ist, wobei die Adaption bevorzugt durch eine entsprechende Gewichtung des Steuersignals geschieht.
  7. Lenksystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrsituationserkenner (56) eine Mehrzahl von Ausgängen (57) aufweist, welche den einzelnen möglichen Fahrsituationsklassen (57) zugeordnet sind und welche zumindest indirekt mit dem Eingang beziehungsweise den Eingängen der Adaptionseinrichtung (59) verbindbar sind.
  8. Lenksystem nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass für den Fall, dass in dem Fahrsituationserkenner (56) der augenblickliche Fahrzustand einer bestimmten Fahrsituationsklasse (57) erkannt hat, der dieser Fahrsituationsklasse zugeordnete Ausgang des Fahrsituationserkenners (56) mit einer dieser erkannten Fahrsituationsklasse zugeordneten Gewichtung belegbar ist.
  9. Lenksystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Fahrsituationserkenner (56) und die Adaptionseinrichtung (59) ein Überblender (58) geschaltet ist, welcher bei einer durch den Fahrsituationserkenner (56) festgestellten Änderung der Fahrsituationsklasse (57) einen schleifenden Übergang zwischen den entsprechenden Ausgangssignalen des Fahrsituationserkenners (56) herbeiführt.
  10. Lenksystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuordnung des durch die aktuellen Werte an den Eingängen des Fahrsituationserkenners (56) dargestellten aktuellen Fahrzustandes zumindest einer Fahrsituationsklasse (57) mit Hilfe einer Fuzzy-Logik geschieht.
  11. Lenksystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die der Defuzzyfizierung dienenden Bewertungsregeln in dem Fahrsituationserkenner (56) derart ausgestaltet sind, dass die defuzzyfizierten Signale am Ausgang des Fahrsituationserkenners (56) jeweils von mehreren Fahrsituationsklassen abhängig sind, wobei der Ausgang des Fahrsituationserkenners (57) direkt mit dem Eingang der Adaptionseinrichtung (59) verbindbar oder verbunden ist.
  12. Verfahren für ein Lenksystem, durch welches mittels eines Betätigungsgliedes (1) über eine Hilfskrafteinrichtung (9) der Lenkwinkel (5) der lenkenden Räder (11) eines Fahrzeugs verstellbar ist, wobei das Lenksystem mit einem Fahrsituationserkenner (56) versehen ist, über welchen mittels einer Adaptionseinrichtung (59) ein die Hilfskrafteinrichtung (9) steuerndes Steuersignal (S) an die aktuelle Fahrsituation des Fahrzeugs adaptierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Fahrsituationserkenner (56) die aktuelle Fahrsituation mindestens einer von einer Mehrzahl von Fahrsituationsklassen (57) zugeordnet wird und dass über die Adaptionseinrichtung (59) abhängig von der zugeordneten Fahrsituationsklasse (57) das Steuersignal (S) an den aktuellen Fahrzustand adaptiert wird.
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