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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, einen Dampfgenerator sowie ein Gargerät hierfür.
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Zum dauerhaften Erzeugen von Dampf muss verdampftes Wasser regelmäßig ersetzt werden. Um einen Zeitpunkt einer Nachfüllung von Wassers zu bestimmen, muss eine Pegelstandsmessung des Wassers durchgeführt werden. Eine intensive Blasen- und Schaumbildung bei stark kochendem Wasser erschwert das Messen eines Pegelstandes, so dass grundsätzlich Heizpausen, in denen kein Dampf erzeugt werden kann, zum exakten Messen des Pegelstandes notwendig sind, während auch komplizierte bautechnische Vorrichtungen eine genauere Messung ermöglichen sollen.
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Die
EP 1 724 530 A1 beschreibt einen Haushaltsofen, der einen Kochraum und einen Dampfgenerator zum Einleiten von Dampf in den Kochraum umfasst. Der Haushaltsofen umfasst weiter einen Temperatursensor, der eine für eine Wassertemperatur im Dampfgenerator repräsentative Größe misst, und verwendet diese Größe zur Bestimmung, ob die Wassertemperatur zur Entleerung geeignet ist. Ein Durchflussbegrenzer ist dabei operativ mit dem Temperatursensor sowie mit einem Abfluss des Dampfgenerators gekoppelt und steuert somit abhängig von einer passenden Wassertemperatur einen Abfluss des Dampfgenerators. Ein Sensor wird zudem zur Bestimmung eines Pegelstandes von Wasser in einem Wasserreservoir eingesetzt, das mit einer Verdampfungskammer verbunden ist, so dass das Wasser unter Einfluss der Schwerkraft aus dem Wasserreservoir in die Kammer fließt und der Pegelstand in der Kammer mit dem Pegelstand in dem Wasserreservoir übereinstimmt. Ein Hinzuführen von in der Kammer zu ersetzendem Wasser erfolgt dabei direkt abhängig vom gemessenen Pegelstand im Wasserreservoir, so dass keine Heizpausen in der Kammer zur Pegelüberprüfung stattfinden müssen.
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Aus der
EP 1 731 840 A1 ist ein Dampfkocher bekannt, der einen Dampfgenerator für eine Dampferzeugung und eine Vorrichtung zur Erhöhung einer Dampftemperatur eines aus dem Dampfgenerator ausströmenden Dampfes umfasst. Weiterhin besitzt der Dampfkocher eine Heizkammer, in der ein Objekt, das gekocht werden soll, erhitzt wird, und zwar mittels des Dampfes, der von der dampftemperaturerhöhenden Vorrichtung zur Verfügung gestellt wird. Der Dampfgenerator verfügt seinerseits über ein Gefäß, in das eine Menge an Wasser eingefüllt und/oder zugefüllt wird. Ein Heizelement, ein Wasserstandssensor und ein Luft-Temperatursensor sind in diesem Gefäß platziert. Der Wasserstandssensor in Form eines Thermistors und der Luft-Temperatursensor sind an Oberflächen von sich gegenüberliegenden Seiten des Gefäßes platziert. Ein Pegelstand des Wassers wird über die Temperaturunterschiede von Luft und Wasser in dem Gefäß bestimmt. Basierend auf einer mit Hilfe des Luft-Temperatursensors gemessenen Temperatur der Luft wird entschieden, ob die vom Wasserstandssensor gemessene Temperatur sich ausreichend von dieser unterscheidet und somit Wasser delektiert wird. Bei einer festen Position des Wasserstandssensors wird somit eine bestimmte Pegelstandshöhe des Wassers gemessen. Sobald der Pegelstand einen vorgegebenen Wert unterschreitet, wird über eine Pumpe Wasser aus einem Wassertank in das Gefäß gepumpt, bis besagter Wert erreicht ist und eine Kontrolleinheit die Wasserzufuhr unterbricht. Eine Separationsplatte trennt dabei räumlich den Wasserstandssensor vom Heizelement und soll den Einfluss von Luftblasen, die während der Dampferzeugung den Sensor berühren, reduzieren, um Messungen unabhängig von Heizphasen durchführen zu können.
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Aus dem Abstrakt zur
WO 2006/013771 A1 ist ein Dampfkocher bekannt, bei dem eine Regelung eine Wassertemperatur in einem Gefäß mittels eines Wassertemperaturthermistors in einem Temperatursensor überwacht, während ein Wasserstandssensor einen Pegelstand des Wassers in dem Gefäß misst. Wenn die Wassertemperatur in dem Gefäß 110°C übersteigt, bestimmt die Regelung, dass der Wasserstandssensor keine normale Messung durchführen kann, und aktiviert eine Pumpe, um Wasser hinzuzuführen. Wenn eine Wasserzuführung, basierend auf der mit dem Wassertemperaturthermistor gemessen Wassertemperatur, mehr als dreimal durchgeführt wurde, bestimmt die Regelung, dass sich Kalk auf dem Wasserstandssensor abgesetzt hat, und fordert einen Benutzer mittels einer Entkalkungsanfrage auf, diesen zu entfernen. Die Wasserzuführung der Pumpe in das Gefäß erfolgt, wenn eine voreingestellte Wassertemperatur überschritten wird. Diese voreingestellte Wassertemperatur ist höher als eine Wassertemperatur, bei der der Wasserstandssensor normal arbeitet. Die Zuführung von Wasser erfolgt solange, bis eine Wassertemperatur vom Wassertemperatursensor gemessen wird, die niedriger oder gleich der Wassertemperatur ist, bei der der Wasserstandssensor normal arbeiten kann. Eine Ausführungsform sieht dabei ein bestimmtes Zeitintervall vor, nach dem das Hinzuführen von Wasser gestoppt wird, während weiterhin die Anzahl der Wasserzuführungen insgesamt gezählt wird, um ebenfalls mögliche Kalkablagerungen auf dem Wasserstandssensor zu erfassen.
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Die
EP 1 943 902 A1 beschreibt ein Verfahren zur Nachbefüllung eines Dampfgenerators mit Wasser, und zwar basierend auf Ausgabedaten eines Wasserstandssensors, der einen Pegelstand von Wasser in einem Behälter misst. Eine Trennwand teilt den Behälter in zwei Bereiche, wobei in einem Bereich, in Form einer Dampfkammer, Dampf und in dem anderen Bereich, in Form einer Wasserstandsmesskammer, ein Wasserstand über den Wasserstandssensor gemessen wird. Die Trennwand erlaubt einer in die Wasserstandsmesskammer hinzugeführten Wassermenge über eine Aussparung in die Dampfkammer zu fließen. Wenn der Wasserstandssensor einen Wassermangel detektiert, aktiviert ein Controller eine Wasserpumpe, um Wasser hinzuzuführen. Wenn das Wasser hinzugeführt wird und der Wasserstandssensor Wasser auf einem gewünschten Niveau innerhalb eines vorbestimmten ersten Zeitintervalls erkennt, führt der Controller ein zweites Zeitintervall aus, in dem weiter Wasser zugeführt wird. Das Regelungsverfahren basiert darauf, nicht einen maximalen Wasserfüllstand zu erreichen, sondern nach einem Detektieren eines Wassermangels einen minimalen Füllstand um eine bestimmte Wassermenge zu überschreiten, um einen Zeitraum bis zu einer Dampferzeugung möglichst gering zu halten. Wird nach dem Ablauf des ersten Zeitintervalls kein Wasser auf dem gewünschtem Niveau gemessen, wird ein drittes Zeitintervall zur Nachfüllung aktiviert und der Nutzer darüber benachrichtigt. Sollte nach dem dritten Intervall kein Wasser auf dem gewünschten Niveau gemessen werden, wird der Benutzer über den bestehenden Wassermangel in Form einer Fehlermeldung benachrichtigt.
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Aus der
DE 10 2004 012 824 A1 der Anmelderin ist ein Verfahren zur Füllmengenüberwachung in einem Gargerät bekannt. Bei diesem Verfahren wird zumindest eine Füllmenge eines Reservoirs eines Gargeräts mit einem Fluid mittels einer sich durch eine Krafteinwirkung einer auf ein Lüfterrad auftretenden Menge an Fluid ändernden charakteristischen Größe einer Gebläseeinrichtung bestimmt, um eine Aussage über den Befüllungszustand zu treffen.
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Aus der
EP 1 914 479 A1 ist ein Verfahren zur Nachbefüllung eines Dampfgenerators mit Wasser bekannt, wobei über einen Timer erkannt wird, wie lange sich eine Wassermenge in einem Behälter befindet, wobei nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit eine Meldung an einen Benutzer ausgegeben wird, dass eine Verwendung des Wassers für eine Zubereitung von Nahrungsmitteln unhygienisch sein könnte.
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Aus der
DE 10 2006 016 757 A1 der Anmelderin ist ein Verfahren zur Bestimmung einer Wasserhärte bekannt. Es wird ausgenutzt, dass die Änderung eines Pegels in einem Behälter bei konstanter Füllmenge bzw. die Änderung der Füllmenge bei konstantem Pegel einer einem Behälter zugeführten Füllmenge zwischen nacheinander erfolgten Befüllungen des Behälters von dem Härtegrad des Wasser abhängen, beispielsweise durch eine Ablagerung von Kalk in dem Behälter, so dass die Wasserhärte in Abhängigkeit dieser Änderungen bestimmt werden kann.
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Aus der
EP 1 430 823 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entkalken von Dampferzeugern für Gargeräte bekannt, wobei zeitlich außerhalb eines Garvorgangs ein Entkalkungsmittel in dosierbaren Mengen in Abhängigkeit von der Betriebsdauer oder einem festgestellten Verkalkungsgrad des Dampferzeugers bei Höchstwasserstand eingebracht wird. Der Dampferzeuger wird nach einer vorgegebenen Einwirkzeit des Entkalkungsmittels entleert, so dass mindestens ein Spülvorgang mit Frischwasser durchgeführt wird, wobei diese Vorgänge halbautomatisch oder vollautomatisch durchgeführt werden können.
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Die
DE 100 28 595 A1 beschreibt ein Verfahren zum Überwachen eines Betriebs eines Dampferzeugers für Gargeräte. Während des Betriebs des Dampferzeugers wird zumindest ein wesentlicher Parameter desselben gemessen, der gemessene Ist-Wert mit einem Soll-Wert verglichen und das Ergebnis des Vergleiches als Regelgröße oder Steuergröße für die Behebung der Ursache der Abweichung oder für die Abschaltung des Dampferzeugers verwendet.
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Die
EP 1 793 172 A1 beschreibt ein Verfahren zur Nachbefüllung eines Dampfgenerators, wobei, nach einem Erkennen eines minimalen Pegelstandes durch einen Wasserstandssensor, Wasser für eine bestimmte Zeitspanne nachgefüllt wird, so dass der Behälter nicht bis zu einer maximalen Füllhöhe befüllt wird, sondern immer bis zu einer bestimmten Füllhöhe über einem minimalen Pegelstand.
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Die
DE 10 2006 029 578 A1 beschreibt ein gattungsgemäßes Verfahren zur Nachbefüllung eines Dampfgenerators, wobei ein beheizbarer Wasserbehälter einen Erkennungsbereich zum Erkennen eines Füllstands in dem Wasserbehälter aufweist und der Erkennungsbereich durch eine Trennwand von einem Heizbereich des Behälters getrennt ist. Der Erkennungsbereich und der Heizbereich sind miteinander verbunden, so dass wallendes Wasser aus dem Heizbereich im Erkennungsbereich nahezu beruhigt ist. Mittels zweier Wasserstandsensoren im Erkennungsbereich kann somit ein minimaler und ein maximaler Wasserfüllstand erkannt werden.
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Nachteilig an den oben beschriebenen, bekannten Verfahren ist, dass ein Nachbefüllen mit Wasser nur in Kombination mit einer Messung eines Pegelstandes des Wassers erfolgt. Da das für eine Dampferzeugung notwendige, erhitzte Wasser einer starken Blasenbildung unterliegt, die eine Messung verfälscht, werden Heizpausen zur genauen Bestimmung des Pegelstandes benötigt, die die Dampferzeugung unterbrechen. Dies ist nachteilig, da eine mittlere tatsächliche Leistung eines Dampfgenerators dadurch verringert wird. Alternativ werden bautechnisch aufwändige Vorrichtungen vorgesehen, die die Messung des Pegelstandes auch ohne Heizphasen ermöglichen sollen. Eine Langzeitmessung der nachgefüllten Wassermenge, um Abweichungen der benötigten Wassermengen zu detektieren, die beispielsweise aus Undichtigkeiten des Dampfgenerators oder anderer Bauelemente entstehen können, erfolgt in dieser Form nicht. Weiterhin ist kein von einer Wasserstandsmessung unabhängiges automatisiertes Nachfüllen von Wasser, was zu einer erheblichen Reduktion von Messpausen beitragen könnte, bekannt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, das gattungsgemäße Verfahren zur Nachbefüllung eines Dampfgenerators mit Wasser derart weiterzuentwickeln, dass die Nachteile des Stands der Technik überwunden werden. Insbesondere soll das Verfahren dahingehend optimiert werden, dass benötigte Heizpausen zur Messung eines Pegelstandes minimiert werden, um daraus resultierende Leistungseinbußen zu reduzieren, sowie Abweichungen in einer benötigten Menge des nachgefüllten Wassers als Indiz für mögliche Fehler zu detektieren.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Weitere vorteilhafte Verfahren sind in den Ansprüchen 2 bis 15 beschrieben.
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Auch liefert die Erfindung einen Dampfgenerator nach Anspruch 12.
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Weitere vorteilhafte Dampfgeneratoren sind in den Ansprüchen 13 und 14 beschrieben.
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Schließlich liefert die Erfindung auch ein Gargerät nach Anspruch 15.
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Der Erfindung liegt also die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass eine effektive Leistung eines Dampfgenerators durch eine Reduktion von Messpausen erhöht werden kann, ohne die Herstellkosten des Dampfgenerators zu steigern bzw. die Nachrüstung eines Dampfgenerators zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens kosten- und zeitaufwändig zu gestalten. Dabei ist eine im Mittel pro Nachfüllintervall nachgefüllte Wassermenge näherungsweise konstant und unabhängig von Heizpausen, jedoch abhängig von einem Aufstellort, einem Zeitraum und dem jeweiligen Dampfgenerator. Beispielsweise wirkt sich eine lokale Abweichung einer Netzspannung, eine Abweichung von einer Nennleistung eines Heizkörpers, die Zusammensetzung des zugeführten Wassers, wie ein Anreicherungsgrad von gelösten Stoffen im Wasser, eine Dichtheit einer Wasserzuführung und eine Entleerungseinrichtung des Dampferzeugers auf eine im Mittel nachgefüllte Wassermenge aus. Erfindungsgemäß findet nämlich eine Trennung von Nachfüllintervallen einerseits und Messintervallen andererseits statt, was eine Leistungseinbuße des Dampferzeugers minimiert und eine pro Zeit erzeugte Dampfmenge erhöht, indem nach konstanten Zeitintervallen gleiche Mengen an Wasser nachgefüllt werden, während nur nach einer bestimmten Anzahl an Nachfüllintervallen tatsächlich ein Messintervall vorliegt, um einen Pegelstand des zur Dampferzeugung benötigten Wassers zu kontrollieren. Ein Füllstandsmessintervall umfasst also eine Anzahl von Nachfüllintervallen ohne Messung des Pegelstands, in denen jeweils eine bestimmte Menge an Wasser nachgefüllt wird. Nachdem eine bestimmte Anzahl von Nachfüllintervallen erfolgt ist, wird in einer Messpause der Ist-Pegelstand des Wassers gemessen und bis zu einem Soll-Füllstand Wasser nachgefüllt. Die gemessene Menge an nachgefülltem Wasser soll dabei möglichst der Menge an Wasser entsprechen, die durch die vorangegangenen Nachfüllintervalle ohne Füllstandsmessung nachgefüllt wurde. Ist die gemessene Menge größer oder kleiner als diese vorher bestimmte, konstante Menge an nachgefülltem Wasser, wird die Differenzmenge an Wasser entsprechend auf die Anzahl der Nachfüllungen ohne Messpause zur Auswertung umgelegt, wobei weitere Details der Auswertung später erläutert werden.
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Ziel ist es dabei, möglichst viele Nachfüllintervalle innerhalb eines Messintervalls durchzuführen, während gleichzeitig eine gemessene Nachfüllmenge an R an Wasser ungefähr einer vorgegebenen Nachfüllmenge M an Wasser entsprechen soll.
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Liegen keine Erfahrungswerte für die Anzahl Z an Nachfüllintervallen in einem Messintervall und die pro Nachfüllintervall nachzufüllenden Wassermenge, also die vorzugebende Nachfüllmenge M, aus einem vorangegangenen Betrieb des Dampferzeugers vor, beginnt ein erfindungsgemäßes Verfahren bspw. in einem Initialisierungsschritt damit, dass bei jeder Nachfüllung eine Füllstandsmessung mit Messpause durchgeführt wird. Ist eine bestimmte Anzahl von Nachfüllungen erfolgt, wird eine durchschnittlich nachzufüllende Menge M an Wasser bestimmt, um diese dann ohne weitere Überprüfung durch Messungen eine bestimmte Anzahlung Z von Nachfüllintervallen automatisch nachzufüllen. Die Anzahl Z der Nachfüllungen ohne Messpause wird anschließend schrittweise erhöht, bis eine Abweichungen der Nachfüllmenge M an Wasser ohne vorangegangene Messung von einer gemessenen Menge R an Wasser nach einer Befüllung zum Soll-Pegelstand so groß ist, dass ein vorgegebenes Kriterium zur weiteren Erhöhung der Anzahl Z von Nachfüllungen ohne Messung nicht mehr erfüllt ist, oder eine vorher definierte maximale Anzahl von Nachfüllungen ohne Messung erreicht wurde.
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Ist es nicht möglich, die nachzufüllende Menge R an Wasser direkt zu messen, kann alternativ ein relatives Maß für die nachzufüllende Menge an Wasser, dass heißt eine für die Menge charakteristische Große herangezogen werden, beispielsweise eine Öffnungszeit eines Nachfüllventils und/oder die Einschaltzeit einer Pumpe. Mögliche Unterschiede im örtlichen Wasserdruck oder systematische Messfehler bei einer solchen alternativen Messung beeinträchtigen das beschriebene Verfahren zur Nachbefüllung nicht.
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Im Allgemeinen können für die Anpassung der ohne Messung nachzufüllenden Menge M an Wasser übliche Regelverfahren, beispielsweise unter Einsatz eines PID-Reglers oder Schwellwertreglers, mit oder ohne Hysterese, herangezogen werden. Die Menge M an Wasser, das automatisch nachgefüllt wird, kann aber auch stets angepasst werden auf einen neuen Wert Mneu, der sich nach einer Füllstandsmessung aus der Menge M an Wasser ohne vorangegangene Messung zuzüglich des Quotienten aus einerseits der Differenz der gemessener Nachfüllmenge R und der Menge M und andererseits der Anzahl Z der Nachfüllintervalle ergibt.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass über mehrere Füllstandsmessungen gemittelt wird, um Schwankungen der nachzufüllende Menge zu verringern, und sich daher die nachzufüllende Menge aus dem Mittelwert einer Vielzahl von gemessenen Nachfüllmengen ergibt. Als ein Maß für die Variation der bei einer Nachfüllung mit Füllstandsmessung nachgefüllten Menge kann z. B. besagte Differenz, eine Varianz, eine Standardabweichung oder eine maximale Abweichung von zuvor eingestellten Nachfüllmengen innerhalb einer vorgegebenen Zeit verwendet werden.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt in einer Auswertung eines Langzeitverhaltens des Dampfgenerators. Abweichung von vorgegebenen Erwartungswerten oder Veränderungen in einem bisher beobachteten Verhalten können erfasst und dazu verwendet werden, um beispielsweise Undichtigkeiten oder eine erhöhte Wassermitnahme indirekt aus den Abweichungen der Nachfüllmenge zu bestimmen. Dieser Vorteil tritt parallel zu der effektiven Leistungssteigerung des Dampfgenerators durch die Reduktion von Messpausen auf.
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Im Unterschied zu den bekannten Verfahren wird erfindungsgemäß also auf feste Füllintervalle verzichtet, indem die Länge der Füllintervalle und/oder die nachgefüllte Wassermenge geregelt werden kann bzw. können.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung, in der Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Nachbefüllung eines Dampfgenerators anhand schematischer Zeichnungen beispielhaft erläutert sind. Dabei zeigt:
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1 eine Schnittansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dampfgenerators;
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2 ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung der Arbeitsabläufe eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Nachbefüllung des Dampfgenerators von 1 mit Wasser; und
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3 ein Flussdiagramm zur Beschreibung der Arbeitsabläufe eines Initialisierungsschritts des Verfahrens von 2.
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In 1 ist beispielhaft eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Dampfgenerators, der insbesondere für eine Gargerät, wie beispielsweise das unter dem Handelsnamen SelfCooking Center® seitens der Anmelderin vertriebene Gargerät, konzipiert ist, abgebildet. Der Dampfgenerator 1 verfugt demnach über ein Gehäuse 2 mit einer Wasserzufuhr 3, die u. a. über eine erste Absperreinrichtung in Form eines Ventils 4 gesteuert wird. Eine Pumpe 5 mit einer zweiten Absperreinrichtung in Form eines Zulaufventils 6 wird über einen nicht abgebildeten Controller gesteuert und ist ebenfalls für die Nachbefüllung von Wasser 7 in das Gehäuse 2 zuständig. Eine Heizeinrichtung in Form eines Heizelements 8, beispielsweise ausgeführt als Tauchsieder, erwärmt das Wasser 7. Eine Füllstandsmesseinrichtung in Form eines Wasserstandssensors 10 ist über eine Halterung 11 am Gehäuse 2 des Dampfgenerators 1 befestigt.
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In 2 ist ein Flussdiagramm abgebildet, das die Ablaufe eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Nachbefüllung des Dampfgenerators 1 der 1 beispielhaft darstellt. Startet ein Benutzer den Dampfgenerator 1 in einem Schritt S1, wird überprüft, ob ein Messsignal des Wasserstandssensors 10 gemessen werden kann, siehe Schritt S2. Ist dies der Fall, wird in einem Schritt S3 überprüft, ob für das Verfahren notwendige Erfahrungswerte, nämlich zur Menge M an pro Befüllung nachzufüllendem Wasser und Anzahl Z an Nachfüllintervallen vorliegen, d. h. z. B. in einer nicht gezeigten Speichereinrichtung hinterlegt sind. Ist dies der Fall, werden sie in einem nächsten Schritt S5 aus der Speichereinrichtung geladen, und es wird mittels einer Messung im Schritt S6 überprüft und im Schritt S7 entschieden, ob Wasser 7 in einem folgendem Schritt S8 in der Menge M nachzufüllen oder direkt in einen Schritt 9 zwecks Dampferzeugung zu wechseln ist.
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Liegen keine Erfahrungswerte für M und Z in der Speichereinrichtung vor, wird entweder Z = 0 gesetzt, um unmittelbar eine Messung zum Erhalt einer gemessenen Nachfüllmenge R durchzuführen und sodann M = R zu setzen. Alternativ hierzu kann vom Schritt S3 zunächst zu einem Initialisierungsschritt S10, der in 3 im Anschluss detailliert beschrieben ist, gewechselt und sodann die daraus ermittelten Werte M und Z, in einem Schritt S11 gespeichert werden. Sodann wird eine erste Nachfüllung, n = 1, durch einen Schritt S12 initialisiert, umfassend die bereits erläuterten Schritte S8 und S9.
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Nach der ersten Nachfüllung wird die Anzahl der durchgeführten Nachfüllintervalle n in einem Schritt S13 um eins erhöht, also auf „n + 1 = 2”. Es werden dann so viele Nachfüllungen durchgeführt, bis in einem Folgeschritt S14 die Anzahl der Nachfüllintervalle n den Wert Z erreicht. Sodann wird in einem Schritt S15 eine Wasserstandsmessung vorgenommen und die nachgefüllte Menge R an Wasser in einem Schritt S16 erfasst. Ist die Anzahl der Nachfüllintervalle n jedoch geringer als Z, werden weitere Arbeitszyklen ohne Messung des Wasserstandes durchgeführt.
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Nach dem Nachfüllen der Menge R an Wasser kann zur Anpassung der ohne Messung nachgefüllten Mengen M in jedem Nachfüllintervall mit den Schritten S8 und S9 in einer ersten Alternative (Schritt S17) ein PID-Regler in einem Schritt S18 verwendet werden. Bei einer zweiten Alternative (Schritt S17) kann ein Schwellwertregler in einem Schritt S19, mit oder ohne Hysterese in einem Schritt S20, zum Einsatz kommen. Bei einer dritten Alternative (Schritt S17) kann in einem Schritt S21 der Betrag einer Differenz zwischen den Mengen M und R gebildet werden, und, wenn dieser Betrag größer als ein festgelegter Schwellen- oder Abweichwert F ist, wird die Anzahl Z der Nachfüllintervalle um eine bestimmte Größe A in einem Schritt S22 vermindert, und zwar solange, bis die nächste Messung durchgeführt wird. Ist die Differenz jedoch geringer oder gleich dem Abweichwert F, wird die Anzahl Z der Nachfüllintervalle ohne Messung in einem Schritt S23 um die Größe B erhöht. Die ohne Messung nachgefüllte Menge M wird in einem Schritt S24 entsprechend angepasst, nämlich mit Mneu = M + |R – M| / Z + 1
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3 stellt ein Flussdiagramm des Ablaufes der fakultativen Initialisierung in dem Schritt S10 von 2 dar. In einem Schritt S101 wird eine Variable, nämlich x = Anzahl an Nachfüllintervallen, mit der Zahl „1” initialisiert, und eine maximale Anzahl an Initialisierungsschritten T vorgegeben, und eine Befüllung des Dampfgenerators 1 erfolgt in einem Folgeschritt S102. Die Füllmenge Lx, die nachgefüllt wird, wird in einem Schritt S103 gespeichert, und nach der Dampferzeugung in einem Schritt S104 erfolgt eine Messung in einem Schritt S105, um die Differenz des Ist-Werts zum Soll-Wert des Wasserstandes in dem Gehäuse 2 zu erfassen. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, solange die Anzahl der Initialisierungsteilschritte x geringer als das vorgegebenes Maximum T ist, siehe Schritt S107, wobei bei jedem neuen Durchlauf der Schritte S102 bis S105 x um die Zahl ”1” erhöht wird. Die ohne Messung nachzufüllende Menge M wird in einem Schritt S108 bestimmt aus der Summe der nachgefüllten Mengen L1 bis LT, dividiert durch die Anzahl der durchgeführten Initialisierungsteilschritte T.
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Die in der voranstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen sowie den Zeichnungen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.