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Die
Erfindung betrifft einen Drehkolbenmotor gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 sowie ein Steuerungssystem zur Ansteuerung eines Gegenkolbens
in einem Drehkolbenmotor gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 22.
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Aus
dem Stand der Technik sind Motoren mit rotierenden Kolben in unterschiedlichsten
Bauformen bekannt. Drehkolbenmotoren besitzen im Gegensatz zu Rotationskolbenmotoren
die Eigenschaft, dass sich alle rotierenden Bauteile des Motors
in Kreisbahnen um einen einzigen Punkt bewegen. Im Gegensatz zu
Verbrennungsmotoren mit Hubzylindern, die eine durch Explosion eines
Treibstoff-Luft-Gemischs entstehende Hubbewegung mittels einer Kurbelwelle in
eine Drehbewegung umsetzen, wird bei Drehkolbenmotoren direkt eine
Drehbewegung erzeugt. Aus diesem Grund zeichnen sich diese Motoren
durch ein besseres Hubraum-Leistungs-Verhältnis im Vergleich zu Hubkolbenmotoren
aus.
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Jedoch
treten insbesondere bei Rotationskolbenmotoren verschiedenartige
Probleme auf, die bisher eine größere Marktdurchdringung
derselben verhindert haben. Dies sind insbesondere Abdichtungsprobleme
im Inneren des Brennraums sowie hohe Fertigungskosten aufgrund eines
komplizierten mechanischen Motoraufbaus.
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Ausgehend
vom dargelegten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zu Grunde, einen Drehkolbenmotor mit möglichst einfachem
Aufbau und einem hohen Wirkungsgrad anzugeben. Die Aufgabe wird
erfindungsgemäß ausgehend
von den Merkmalen des Oberbegriffs der Patentansprüche 1 und
22 jeweils durch deren kennzeichnende Merkmale gelöst.
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Der
wesentliche Aspekt der Erfindung ist darin zu sehen, dass der Drehkolbenmotor
aus einem Motorgehäuse
mit einem Gehäuseinnenraum
mit Einlass und Auslass besteht, in dem in vorgegebener Drehrichtung
drehbar um eine Rotationssachse ein zylinderförmiger Rotor in einer konzentrisch
zur Rotationssachse verlaufenden zylinderförmigen Lauffläche aufgenommen
ist, die mit der Mantelfläche
des Rotors und seitlichen Stegen zumindest einen im Querschnitt
kreisringförmigen
Zylinder einschließt, und
bei dem auf der Mantelfläche
des Rotors zumindest ein Drehkolben angeordnet ist. Ferner ist im
Motorgehäuse
wenigstens ein Gegenkolben zumindest teilweise aufgenommen und wenigstens
der wenigstens eine Gegenkolben im Motorgehäuse oder der zumindest eine
Drehkolben am Rotor beweglich gelagert, wobei jedem Gegenkolben
zumindest ein Einlass mit Einlassventil und zumindest ein Auslass
zugeordnet sind. Der zumindest eine Auslass ist hierbei in Drehrichtung
unmittelbar vor dem Gegenkolben und der zumindest eine Einlass in
Drehrichtung an diesen anschließend
angeordnet.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
besitzt der Drehkolbenmotor einen Drehkolben und einen Gegenkolben,
wobei der Drehkolben und der in bestimmten Drehkolbenstellungen
in den Zylinder hineinragende Teil des Gegenkolbens näherungsweise formgleich
und derart im Motor angeordnet sind, dass der verbleibende Raum
zwischen Drehkolben und Gegenkolben unmittelbar vor dem Durchlaufen
des Drehkolbens durch den Bereich des Gegenkolbens minimiert wird.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weist der Drehkolbenmotor zumindest zwei Zylinder auf, wobei der
erste Zylinder als Druckzylinder zur Komprimierung von Luft und
der weitere Zylinder als Arbeitszylinder ausgebildet ist. Der Druckzylinder
führt einer
Druckspeichervorrichtung, die zumindest zwei Druck- bzw. Zündkammern
aufweist, komprimierte Luft zu. In den Druck- bzw. Zündkammern
wird ein Treibstoff-Luft-Gemisch
erzeugt und zur Explosion gebracht, wobei der durch die Explosion
entstehende Druck über
einen Verbindungskanal zwischen Druck- bzw. Zündkammern und Arbeitszylinder
demselben zugeführt
wird und durch den Druck im Arbeitszylinder eine Drehbewegung erzeugt
wird.
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Weitere
vorteilhafte Ausbildungen des erfindungsgemäßen Drehkolbenmotors, insbesondere eine
Steuerungseinheit zur Ansteuerung eines Gegenkolbens sind Gegenstand
der abhängigen
Ansprüche.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von mehreren Ausführungsbeispielen und mehreren
Figuren näher
beschrieben. Es zeigen:
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1 beispielhaft
eine perspektivische Ansicht eines einstückigen Rotors des Drehkolbenmotors
mit jeweils zwei gegenüberliegenden
Drehkolben und Gegenkolben;
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2 beispielhaft
eine perspektivische Ansicht eines Motorgehäuseteils;
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2.1 beispielhaft eine perspektivische Schnittdarstellung
eines Motorgehäuseteils
gemäß 2;
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3 beispielhaft
eine stirnseitige Draufsicht auf den im Motorgehäuseteil gemäß 2 aufgenommenen,
einstückigen
Rotor mit Drehkolben und Gegenkolben;
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3.1 beispielhaft eine perspektivische Ansicht
von zwei aneinander gefügten
Motorgehäuseteilen
mit eingeschobenem Rotor
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4.1 bis 4.6 beispielhaft
sechs stirnseitige Draufsichten gemäß 2 jeweils
bei unterschiedlichen Drehpositionen des Rotors im Motorgehäuse;
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5 beispielhaft
eine schematische Blockzeichnung des Drehkolbenmotors mit Druck-
und Arbeitszylinder und einer Druckspeichervorrichtung;
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6 beispielhaft
eine dreidimensionale Schnittdarstellung des Rotor mit an dessen
Mantelfläche
befestigten Drehkolben und Dichtringen;
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7 beispielhaft
eine dreidimensionalen Ansicht des Rotors mit an der Mantelfläche befestigten
Drehkolben und Dichtringen gemäß 6;
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8 beispielhaft
eine dreidimensionale Darstellung einer Nocke;
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9 beispielhaft
eine dreidimensionale Darstellung einer Nockenschale;
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10.1 bis 10.6 beispielhaft
sechs Teildarstellungen unterschiedlicher Drehzustände der
zusammenwirkenden Nocke und Nockenschale;
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11 beispielhaft
eine dreidimensionale Darstellung einer Steuerungseinheit zur Ansteuerung des
Gegenkolbens;
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12 beispielhaft
eine perspektivische Darstellung eines Kegelzahnradantriebsmechanismus
zum Antrieb des Gegenkolbens über
die Steuerungseinheit und
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13 beispielhaft
eine perspektivische Darstellung der Ansteuerung der Einlassventile durch
einen Zahnrad-Zahnriemen-Antrieb.
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14.1, 14.2 beispielhaft
eine Vorder- und Rückansicht
eines erfindungsgemäßen Drehkolbenmotors
ohne Druckspeichereinrichtung in einer perspektivischen Gesamtdarstellung
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15.1, 15.2 beispielhaft
eine Vorder- und Rückansicht
eines erfindungsgemäßen Drehkolbenmotors
mit Druckspeichereinrichtung in einer perspektivischen Gesamtdarstellung
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1 zeigt
in einer perspektivischen Ansicht einen rohrförmigen, einstückigen Rotor 3 mit
vorzugsweise zwei an der äußeren Mantelfläche 3.1 des Rotors 3 fest
verschraubten Drehkolben 4, 4' und je einem mit diesen Drehkolben 4, 4' zusammenwirkenden
Gegenkolben 7, 7' eines
erfindungsgemäßen Drehkolbenmotors 1.
Zur besseren Veranschaulichung des Aufbaus und des Zusammenwirkens
der genannten Bauteile des erfindungsgemäßen Drehkolbenmotors 1 sind
diese ohne das diese umgebende, vorzugsweise mehrteilig ausgebildete
Motorgehäuse 2 dargestellt.
Der Rotor 3 ist hierbei konzentrisch zur Rotationsachse
RA angeordnet und um diese in einer vorgegebenen Drehrichtung DR
drehbar im Motorgehäuse 2 gelagert.
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Sowohl
die beiden Drehkolben 4, 4' als auch die Gegenkolben 7, 7' sind um 180° zueinander
versetzt sowie konzentrisch um die Rotationsachse RA angeordnet.
Durch diesen Versatz liegen sich somit jeweils die Drehkolben 4, 4' bzw. die Gegenkolben 7, 7' symmetrisch
zur Rotationsachse RA gegenüber. Dadurch
reduziert sich die Unwucht des Rotors 3 und ein vibrationsarmer
Lauf des Drehkolbenmotors 1 ist sichergestellt.
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2 und 2.1 zeigen zumindest einen Teil des Motorgehäuses 2 in
einer perspektivischen Gesamt- bzw. Schnittdarstellung, wobei dieser
Teil des Motorgehäuses 2 zusammen
mit dem darin drehbar gelagerten Rotor 3 einen vorzugsweise
im Querschnitt kreisringförmigen
Zylinder 5 ausbildet. Zur Ausbildung mehrerer derartiger
vorzugsweise im Querschnitt kreisringförmiger Zylinder 5 können mehrere
baugleiche Teile des Motorgehäuses 2 in Serie
angeordnet sein.
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Der
Teil des Motorgehäuses 2 umfasst
einen im Querschnitt kreisförmigen,
gestuft ausgebildeten Gehäuseinnenraum 2.1 mit
einer zylinderförmigen, konzentrisch
zur Rotationsachse RA angeordneten Lauffläche 6 mit seitlichen,
umlaufenden Stegen 5.3, die über die Lauffläche 6 radial
nach innen abstehen, so dass Abstufungen entstehen.
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Die
Stege 5.3 besitzen ihrerseits zumindest eine Seitenfläche 5.3.1 und
eine Oberseite 5.3.2, wobei die Seitenfläche 5.3.1 näherungsweise
senkrecht zur Lauffläche 6 verläuft und
die Oberseite 5.3.2 kreisringförmig und konzentrisch zur Rotationsachse RA
ausgebildet ist. Der Teil des Motorgehäuses 2 weist zur Aufnahme
und Führung
eines Gegenkolbens 7, 7' zumindest ein Gegenkolbengehäuseabschnitt 12 mit
einem Kolbenführungskanal 12.1 auf. Hierbei
ist Kolbenführungskanal 12.1 zur
radialen Führung
des Gegenkolbens 7, 7' im Gegenkolbengehäuseabschnitt 12 ausgebildet.
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3 zeigt
einen Schnitt durch den erfindungsgemäßen Drehkolbenmotor 1 entlang
einer senkrecht zur Rotationsachse RA verlaufenden Schnittebene,
und zwar eine stirnseitige Ansicht des im Motorgehäuse 2 angeordneten
Rotors 3 mit Drehkolben 4 und Gegenkolben 7,
die in einem Kolbenführungskanal 12.1 des
Gegenkolbengehäuseabschnitts 12 aufgenommen
sind. Der in 1 dargestellte Rotor 3 ist
zur Ausbildung zweier im Querschnitt kreisringförmiger Zylinder 5 vorgesehen,
d. h. eine Reihenanordnung zweier in 2 gezeigten Teile
des Motorgehäuses 2,
die, wie in 3.1 gezeigt, stirnseitig aneinander
anschließen
und miteinander flüssigkeitsdicht
verbunden, vorzugsweise verschraubt, sind, so dass die jeweiligen
Laufflächen 6 konzentrisch
zur Rotationsachse RA zu liegen kommen.
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Der
Rotor 3 ist einstückig
ausgebildet und konzentrisch in den beiden Gehäuseinnenräumen 2.1 drehbar um
die Rotationsachse RA gelagert. Dadurch entsteht in den Gehäuseinnenräumen 2.1 jeweils
ein im Querschnitt kreisringförmiger
Zylinder 5, der in radialer Richtung durch die Mantelfläche 3.1 des
Rotors 3, die Lauffläche 6 und
in Richtung parallel zur Rotationsachse RA durch die zueinander
gerichteten Seitenflächen 5.3.1 der
Stege 5.3 begrenzt wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist jeweils ein Drehkolben 4, 4' pro Zylinder 5 vorgesehen, der
auf einer konzentrisch um die Rotationsachse RA verlaufenden Bahn
bewegt wird. Hierbei läuft
der Drehkolben 4, 4' mit
seinem von der Mantelfläche 3.1 beanstandetem
freien Ende kontaktlos, und zwar vorzugsweise mit minimalem Abstand
an der zylinderförmigen
Lauffläche 6.
Der Drehkolben 4, 4' schließt mittels
Dichtungen den Zylinder 5 sowohl zur Lauffläche 6 und
zum Rotor 3 als auch zu den Seitenflächen 5.3.1 der Stege 5.3 flüssigkeits-
und/oder luftdicht ab, d. h. die Höhe des Drehkolbens 4, 4' entspricht
näherungsweise
dem Abstand zwischen der Mantelfläche 3.1 des Rotors 3 und
der Lauffläche 6 des
Motorgehäuses 2 und
die Tiefe des Drehkolbens 4, 4' entspricht näherungsweise dem Abstand der
gegenüberliegenden
Seitenflächen 5.3.1 zweier
Stege 5.3 eines Zylinders 5.
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Dem
zur Aufnahme des Gegenkolbens 7, 7' vorgesehenen Gegenkolbengehäuseabschnitt 12 sind
zumindest ein Einlass 2.2 und zumindest ein Auslass 2.3 zugeordnet,
wobei der zumindest eine Auslass 2.3 in Drehrichtung DR
unmittelbar vor dem Gegenkolben 7, 7' und der zumindest
eine Einlass 2.2 an diesen anschließend angeordnet sind. Weiterhin
kann im Motorgehäuse 2 eine
Zündvorrichtungsöffnung 2.4 zur
Aufnahme einer Zündvorrichtung
vorgesehen sein, wobei diese vorzugsweise im auf den zumindest einen
Gegenkolben 7, 7' folgenden 120°-Sektor in
Drehrichtung DR zu liegen kommt. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der zumindest eine Einlass 2.2 innerhalb eines 90°-Sektors nach dem
Gegenkolben 7, 7' in
Drehrichtung DR vorgesehen, vorzugsweise unmittelbar auf den Gegenkolben 7, 7' folgend.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind der Drehkolben 4, 4' und der in den Zylinder 5 hineinragende
Teil des Gegenkolbens 7, 7' näherungsweise formgleich. Der
Drehkolben 4, 4' besteht
aus einer an der Mantelfläche 3.1 des
Rotors 3 anschließenden Grundfläche 4.1,
einer berührungslos
mit minimalem Abstand an die Lauffläche 6 anschließenden Deckfläche 4.2 sowie
zwei, die Grundfläche 4.1 bzw.
die Deckfläche 4.2 verbindenden
Seitenflächen 4.3, 4.4. Vorzugsweise
schließen
die Seitenflächen 4.3, 4.4 und
die Grundfläche 4.1 einen
spitzen Winkel ein. Der Gegenkolben 7, 7' besitzt aufgrund
seiner näherungsweisen
Formgleichheit zum Drehkolben 4, 4' eine Deckfläche 7.1 und zwei Seitenflächen 7.2, 7.3, wobei
die durch die Seitenflächen 7.2, 7.3 und
die Deckfläche 7.1 eingeschlossenen
Winkel jeweils stumpfwinklig sind. Dies führt sowohl im Falle des Gegenkolbens 7, 7' als auch beim
Drehkolben 4, 4' zu
einem annähernd
trapezförmigen
Querschnitt.
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Bei
Drehung des Rotors 3 in Drehrichtung DR wird der Gegenkolben 7, 7' derart aus
dem Zylinder 5 gehoben, dass ein berührungsloser Durchlauf des Drehkolbens 4, 4' im Befestigungsbereich
des Gegenkolbens 7, 7' erfolgt. Vorzugsweise wird der Gegenkolben 7, 7' derart aus
dem Zylinder 5 gehoben, dass die Deck- 7.1 bzw.
Seitenflächen 7.2, 7.3 des
Gegenkolbens 7, 7' der
vom Rotor 3 abstehenden Kontur des Drehkolbens 4, 4' bei dessen
Durchlauf berührungslos
und mit minimalem Abstand, vorzugsweise einem Abstand kleiner 0,5
mm, folgen.
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Zur
zusätzlichen
Verringerung des Abstands kann in einer vorteilhaften Ausführungsform
zumindest die sich durch die Drehung nähernde Seitenfläche 4.3, 4.4 des
Drehkolbens 4, 4' leicht
konvex gewölbt
sein. Zudem kann optional die zumindest eine Seitenfläche 7.2, 7.3 des
Gegenkolbens 7, 7',
der sich der Drehkolben 4, 4' durch seine Bewegung nähert, leicht
konkav gewölbt
sein. Nach dem Durchlauf des Drehkolbens 4, 4' liegt der Gegenkolben 7, 7' mit seiner
Deckfläche 7.1 mit
minimalem Abstand an der Mantelfläche 3.1 des Rotors 3 an.
Für den
Fall eines geschlossenen Gegenkolbens 7, 7', d. h. dass
die Deckfläche 7.1 liegt
zur Mantelfläche 3.1 des
Rotors 3 an, unterteilt der Drehkolben 4, 4' den kreisringförmigen Zylinder 5 zusammen
mit dem Gegenkolben 7, 7' in zwei Zylinderräume 5.a, 5.b,
wobei sowohl Drehkolben 4, 4' als auch Gegenkolben 7, 7' derart ausgebildet
sind, dass die Abtrennung mittels am Drehkolben 4, 4' und am Gegenkolben 7, 7' vorgesehenen Dichtungen
vorzugsweise flüssigkeits-
und/oder luftdicht erfolgt. Für
die Abdichtung des Zylinders 5 an der Mantelfläche 3.1 des
Rotors 3 sind an dieser angebrachte Dichtringe 17 (siehe 6 und 7)
vorgesehen, die passgenau auf den Oberseiten 5.3.2 der
Stege 5.3 anliegen.
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Anhand
der 4.1 bis 4.6 wird
im Folgenden die Arbeitsweise des Drehkolbenmotors 1 beschrieben,
wobei in sechs Teilabbildungen 4.1 bis 4.6 unterschiedliche
Drehpositionen des Rotors 3 im Zylinder 5 dargestellt
sind.
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In 4.1 wird durch den sich in Drehrichtung DR drehenden
Drehkolben 4 im ersten Zylinderraum 5.a eine Sogwirkung
erzeugt, so dass durch den Einlass 2.2 Luft eingesaugt
wird und gleichzeitig über
die Treibstoffzuführung 9 der
Treibstoff in den Zylinderraum 5.a eingeführt wird.
Durch die Rotation des Drehkolbens 4 verkleinert sich gleichzeitig
der zweite Zylinderraum 5.b zunehmend, was ein Ausstoßen eines
sich vom Vortakt im zweiten Zylinderraum 5.b befindlichen
verbrannten Abgases über
den Auslass 2.3 zur Folge hat. Nach einem definierten Drehwinkel
wird das Einlassventil am Einlass 2.2 geschlossen und das
Treibstoff-Luft-Gemisch im ersten Zylinderraum 5.a mittels
der Zündvorrichtung
zur Explosion gebracht (siehe 4.2).
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Durch
die Explosion des Treibstoff-Luft-Gemisches wird bei geschlossenem
Gegenkolben 7 auf den Drehkolben 4 eine Kraft
in Drehrichtung DR ausgeübt
und eine Rotation des Rotors 3 in Drehrichtung DR bewirkt.
Befindet sich der Drehkolben 4 unmittelbar vor dem Gegenkolbens 7, 7' so ist das
Volumen im verbleibenden zweiten Zylinderraum 5.b minimal, d.
h. das verbrannte Rauchgas vom Vortakt wurde nahezu vollständig durch
den Auslass 2.3 gedrückt (siehe 4.3). Die zuvor beschriebene Form der Seitenflächen 4.3, 4.4 und 7.2, 7.3 des
Drehkolbens 4 bzw. des Gegenkolbens 7 ermöglicht hierbei
eine Minimierung des Volumens des zweiten Zylinderteilraumes 5.b.
Um eine Berührung
des Drehkolbens 4 und des Gegenkolbens 7 zu vermeiden,
wird der Gegenkolben 7 annähernd synchron zum vorbei geführten Drehkolben 4 aus
dem Zylinder 5 gehoben und nach dem Durchlauf wieder annähernd synchron
in den Zylinder 5 zurückgeführt (siehe 4.4 bis 4.6).
Die radiale Bewegung des Gegenkolbens 7 folgt hierbei nahezu
exakt der Form des Drehkolbens 4. Dadurch wird sichergestellt,
dass auch beim Zurückführen des
Gegenkolbens 7 in den Zylinder 5 der Abstand zwischen
Drehkolben 4 und Gegenkolben 7 minimal ist, was
zur Folge hat, dass der Anteil an verbranntem Rauchgas im ersten
Zylinderraum 5.a ebenfalls minimal ist.
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Wie
in 1 und 3.1 bereits
angedeutet kann der erfindungsgemäße Drehkolbenmotor 1 mehrere
in Serie angeordnete Zylinder 5 aufweisen, wobei pro Zylinder 5 jeweils
ein in 2 dargestellter Abschnitt des Motorgehäuses 2 vorgesehen
wird und die zylinderförmigen
Laufflächen 6 jeweils
konzentrisch zur Rotationsachse RA ausgebildet sind. Am Rotor 3 werden
abhängig
von der gewünschten
Zylinderanzahl mehrere Drehkolben 4, 4' vorgesehen,
wobei die Drehkolben 4, 4' zueinander entlang der Rotationsachse
RA versetzt sind und zumindest je ein Drehkolben 4, 4' in einem Zylinder 5 aufgenommen ist.
Um einen vibrationsarmen Lauf des Motors zu ermöglichen, werden die nebeneinander
liegenden Drehkolben 4, 4' abwechselnd um 180° zueinander verdreht
am Rotor 3 angeordnet. Zudem wird jedem Drehkolben 4, 4' ein Gegenkolben 7, 7' zugeordnet, wobei
auch die Gegenkolben 7, 7' zueinander entlang der Rotationsachse
versetzt und abwechselnd zueinander um 180° verdreht sind. Die Zündung der einzelnen
Zylinder 5 kann hierbei gleichzeitig oder aber auch zeitlich
versetzt zueinander erfolgen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist der erfindungsgemäße Drehkolbenmotor 1 zumindest
zwei Zylinder 5 auf, wobei einer der zumindest zwei Zylinder 5 als
Druckzylinder 5.1 zur Komprimierung von Luft und der zumindest
eine weitere Zylinder 5 als Arbeitszylinder 5.2 ausgebildet
ist. Ein derartiger Drehkolbenmotor 1 weist getrennt von
Druck- und Arbeitszylinder 5.1, 5.2 zumindest
eine Druckspeichervorrichtung 10 auf, die zumindest eine
erste und zweite Druck- bzw. Zündkammer 11.1, 11.2 beinhaltet.
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5 zeigt
ein schematisches Blockschaltbild zur Erläuterung der Funktionsweise
eines Drehkolbenmotors 1 mit Druck- und Arbeitszylinder 5.1, 5.2 und
zugehöriger
Druckspeichervorrichtung 10. Der Auslass 2.3 des
Druckzylinders 5.1 ist über
eine Verbindungsleitung 18 mit der Druckspeichervorrichtung 10 verbunden,
wobei die Verbindungsleitung 18 über ein Rückschlagventil 19 am
Auslass 2.3 des Druckzylinders 5.1 angeschlossen
ist. Die Druckspeichervorrichtung 10 besteht ihrerseits
aus zumindest einer ersten und zweiten Druck- bzw. Zündkammer 11.1, 11.2,
die über
je ein zugeordnetes erstes und zweites Ventil 20.1, 20.2 und
ein gemeinsames Ventil 21 an die Verbindungsleitung 18 gekoppelt
sind. Die ersten und zweiten Druck- bzw.
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Zündkammern 11.1, 11.2 weisen
eine erste und zweite Vorrichtung zur Treibstoffzuführung 23.1, 23.2 in
die erste bzw. zweite Druck- bzw. Zündkammer 11.1, 11.2 sowie
jeweils eine erste bzw. zweite Zündvorrichtung 24.1, 24.2 auf.
Ausgangsseitig ist die erste und zweite Druck- bzw. Zündkammer 11.1, 11.2 mit
je einem weiteren Ventil 22.1, 22.2 mit dem Arbeitszylinder 5.2 gekoppelt.
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Im
Folgenden wird anhand von 5 die Funktionsweise
des Drehkolbenmotors 1 mit zusätzlicher Druckspeichervorrichtung 10 näher erläutert. Zur
besseren Veranschaulichung sind in 5 der Druckzylinder 5.1 und
der Arbeitszylinder 5.2 nebeneinander dargestellt. Die
Realisierung des Drehkolbenmotors 1 erfolgt jedoch, wie
in 1 gezeigt, durch einen gemeinsamen Rotor 3.
Die Position der Drehkolben 4, 4' und Gegenkolben 7, 7' im Druckzylinder 5.1 sowie
im Arbeitszylinder 5.2 sind jeweils um 180° zueinander
versetzt. Beim Startvorgang des Drehkolbenmotors 1 wird
durch einen nicht dargestellten, aus dem Stand der Technik bekannten
Anlasser der Rotor 3 in Drehbewegung versetzt, wobei im
Druckzylinder 5.1 durch den Einlass 2.2 Luft in den
ersten Zylinderraum 5.a des Druckzylinders 5.1 eingesaugt
wird. Aufgrund der Rotation wird das Volumen im zweiten Zylinderraum 5.b des
Druckzylinders 5.1 komprimiert und über den Auslass 2.3 durch die
Verbindungsleitung 18 der Druckspeichervorrichtung 10 zugeführt wird.
Bei Erreichen eines vordefinierten Drucks öffnet das gemeinsame Ventil 21 und der
Druck kann beim Öffnen
des ersten oder zweiten Ventils 20.1, 20.2 in
die jeweils nachgelagerte erste bzw. zweite Druck- bzw. Zündkammer 11.1, 11.2 gelangen.
Anschließend
wird das erste oder zweite Ventil 20.1, 20.2 wieder
geschlossen. Die ersten bzw. zweiten Ventile 20.1, 20.2 werden
dabei abwechselnd geöffnet,
und zwar jedes Ventil 20.1, 20.2 einmal alle zwei
Umdrehungen, so dass jede zweite Umdrehung die dem ersten bzw. zweiten
Ventil 20.1, 20.2 zugeordnete erste bzw. zweite
Druck- bzw. Zündkammer 11.1, 11.2 mit
Druck beaufschlagt wird.
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Nach
Zuführung
von Treibstoff in die erste bzw. zweite Druck- bzw. Zündkammer 11.1, 11.2 über eine
erste bzw. zweite Treibstoffzuführung 23.1, 23.2 wird
das Treibstoff-Luft-Gemisch
innerhalb der ersten bzw. zweiten Druck- bzw. Zündkammer 11.1, 11.2 über die
jeweilige erste oder zweite Zündvorrichtung 24.1, 24.2 gezündet und
gleichzeitig das zu dieser Druck- bzw. Zündkammer 11.1, 11.2 gehörige erste bzw.
zweite weitere Ventil 22.1, 22.2 geöffnet. Zu
diesem Zeitpunkt befindet sich der Drehkolben 4 im Arbeitszylinder 5.2 in
Drehrichtung DR gesehen nach dem Gegenkolben 7, wobei dieser
Gegenkolben 7 geschlossen ist, d. h. mit seiner Deckfläche 7.1 an der
Mantelfläche 3.1 des
Rotors 3 anliegt.
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Der
in der Druck- bzw. Zündkammer 11.1, 11.2 durch
die Explosion entstehende Druck wird über den Verbindungskanal 25 dem
Arbeitszylinder 5.2 zugeführt, und zwar über dessen
Einlass 2.2. Hierdurch wird auf den Drehkolben 4 im
Arbeitszylinder 5.2 eine Kraft in Drehrichtung DR ausgeübt. Zu diesem
Zeitpunkt kann der Anlasser abgeschaltet werden. Durch die einstückige Ausbildung
des Rotors 3 erfährt
auch der Drehkolben 4' im
Druckzylinder 5.1 eine Kraft in Drehrichtung DR und erzeugt weiterhin
Druck, der sich über
die Verbindungsleitung 18 und ein geöffnetes erstes bzw. zweites
Ventil 20.1, 20.2, das der im vorherigen Takt
nicht benutzten ersten bzw. zweiten Druck- bzw. Zündkammer 11.1, 11.2 zugeordnet
ist, in ebendiese Druck- bzw. Zündkammer 11.1, 11.2 ausbreiten
kann. Nach dem Durchlaufen der beiden Drehkolben 4, 4' durch den Bereich der
Gegenkolbens 7, 7' kann
in einer der ersten bzw. zweiten Druck- bzw. Zündkammer 11.1, 11.2 durch Zuführung von
Treibstoff und der anschließenden Zündung durch
die erste bzw. zweite Zündvorrichtung 24.1, 24.2 das
Treibstoff-Luft-Gemisch
erneut zur Explosion gebracht werden. Im zweiten Zylinderteilraum 5.b des
Arbeitszylinders 5.2 befindet sich zu diesem Zeitpunkt
das aus dem vorherigen Takt entstandene, verbrannte Rauchgas, welches
durch die Drehung des Drehkolbens 4 durch den Auslass 2.3 des
Arbeitszylinders 5.2 ausgestoßen wird.
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Die
zuvor beschriebenen Abläufe
sind periodisch wiederkehrend, wobei die Periode der Abläufe von
der Drehzahl des Rotors 3 abhängig ist. Zudem wird abwechselnd
in einer der ersten bzw. zweiten Druck- bzw. Zündkammern 11.1, 11.2 das
Treibstoff-Luft-Gemisch
zur Explosion gebracht, so dass sich in einer der beiden Druck-
bzw. Zündkammer 11.1, 11.2 nur
jede zweite Umdrehung des Rotors 3 eine Explosion ereignet.
Durch die Trennung des Arbeitszylinders 5.2 von der Druckspeichervorrichtung 10 und
die Verwendung von zwei Druck- bzw. Zündkammern 11.1, 11.2 kann
das Treibstoff-Luft-Gemisch einen längeren Zeitraum miteinander
in Interaktion treten, was eine bessere Durchmischung und dadurch
eine höhere
Effektivität
bzw. Effizienz der Verbrennung des Drehkolbenmotors 1 nach
sich zieht. Zudem ist ein derart aufgebauter Drehkolbenmotors 1 mit
Benzin, Diesel oder Gas betreibbar.
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Die 6 und 7 zeigen
jeweils den Rotor 3 mit an dessen Mantelfläche 3.1 befestigten Drehkolben 4, 4' und Dichtringen 17,
und zwar in einer dreidimensionalen Schnittdarstellung sowie einer perspektivischen
Gesamtdarstellung, wobei an den Stirnseiten des Rotors 3 vorzugsweise
kreisförmige Deckel 8 mit
schaufelradartigen Ausnehmungen 8.1 angeflanscht sind.
Jeweils am Querschnittsmittelpunkt jedes Deckels 8 ist
eine Welle 27 angebracht, die längs der Rotationsachse RA vom
Rotor 3 absteht, wobei die Rotationsachse RA mit der Wellenlängsachse
zusammenfällt.
Die Wellen 27 dienen zum einen zur drehbaren Lagerung des
Rotors 3 im Motorgehäuse 2,
zum anderen zur Ableitung der durch die Verbrennung auf den Rotor 3 übertragenen kinetischen
Energie, beispielsweise mittels Zahnrädern, Riemen oder Ketten. Zudem
werden mittels dieser Wellen 27 alle zum Betrieb des Motors
notwendigen, beweglichen Baugruppen, beispielsweise Einlassventil 13,
Gegenkolben 7, 7' etc.
angetrieben.
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Im
Inneren des Rotors 3 ist ein konzentrisch zur Rotationsachse
RA verlaufendes Rohr 26 aufgenommen. Dieses Rohr 26 wird
durch die an beiden Stirnseiten des Rotors 3 aufgeschraubten
Deckel 8, und zwar in darin vorgesehenen Nuten 8.3,
in seiner Position gehalten, wobei die Stirnseiten des Rotors 3 hierzu
in den Nuten 8.3 aufgenommen werden. Durch Einfügen des
Rohres 26 in den Rotor 3 ergibt sich im Innenraum
des Rotors 3 eine Aufteilung in zwei Rotorkammern 28, 29,
wobei die erste Rotorkammer 28 zwischen der Rotorinnenseite
und der äußeren Mantelfläche des
Rohres 26 gebildet ist und die zweite Rotorkammer 29 durch
die innere Mantelfläche
des Rohres 26 eingeschlossen ist. Sowohl die erste Rotorkammer 28 als
auch die zweite Rotorkammer 29 sind seitlich durch die
beiden Deckel 8 begrenzt. Die Konstruktion aus Deckeln 8 und
eines im Rotorinneren angeordneten Rohrs 26 dient der Schaffung
eines im Volumen reduzierten, in der Nähe der durch die Verbrennung
entstehenden Wärme
anschließenden
Kühlraumes,
und zwar der ersten Rotorkammer 28, um diese mit einem
flüssigen
oder zähflüssigem Medium
zu durchströmen
und damit den Drehkolbenmotor 1 zu kühlen. Aus diesem Grund ist
die Verbindung der Deckel 8 mit dem Rotor 3 sowie
die Verbindung des Rohres 26 mit eben diesen Deckeln 8 flüssigkeitsdicht
ausgeführt.
Die zweite Rotorkammer 29 ist gegenüber der ersten Rotorkammer 28 abgedichtet
und kommt mit dem Kühlmedium
nicht in Berührung.
-
Ein
im Motorgehäuse 2 vor
dem Deckel 8 befindliches Kühlmedium wird bei Drehung des
Rotors 3 über
die schaufelradartigen Ausnehmungen 8.1 den Bohrungen 8.2 zugeführt und
durch diese Bohrungen 8.2 in die erste Rotorkammer 28 eingeleitet. Der
zweite Deckel 8 arbeitet in entgegengesetzter Wirkungsweise,
d. h. erzeugt eine Sogwirkung auf das in der ersten Rotorkammer 28 befindliche
Kühlmedium
und befördert
das Kühlmedium
durch die Bohrungen 8.2 und schaufelartigen Ausnehmungen 8.1 aus
der ersten Rotorkammer 28 heraus. Vorzugsweise sind die
Bohrungen 8.2 schräg
in den Deckel 8 eingebracht, so dass die Einleitung des
Kühlmediums
von den schaufelartigen Ausnehmungen 8.1 durch die Bohrungen 8.2 in
die ersten Rotorkammer 28 vereinfacht wird. Die an der
Mantelfläche 3.1 des Rotors 3 angebrachten
Drehkolben 4, 4' besitzen ebenfalls
Kühlkanäle, wobei
diese Kühlkanäle eine Verbindung
zur ersten Rotorkammer 28 aufweisen, und zwar beispielsweise über mit
einer Innenbohrung versehene Schrauben, die zur Befestigung des
Drehkolbens 4, 4' am
Rotor 3 vorgesehen sind. Das die erste Rotorkammer 28 durchströmende Kühlmedium kann
damit auch durch die Drehkolben 4, 4' fließen und
eine Kühlung
dieser gewährleisten,
wobei der Austausch des Kühlmediums
durch die Fliehkraft aktiv unterstützt wird. Das durch die Sogwirkung
am gegenüberliegenden
Deckel 8 austretende Kühlmedium
kann über
im Motorgehäuse 2 integrierte
Rückflusskanäle zum ersten
Deckel 8 zurückfließen. Damit
wird auch das Motorgehäuse 2,
das durch den Verbrennungsprozess mit Wärme beaufschlagt wird, effektiv
gekühlt.
Um eine Überhitzung
des Kühlmediums
zu vermeiden, ist in den Kühlkreislauf
eine aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannte Kühleinrichtung
eingebracht, die beispielsweise durch eine stark vergrößerte wirksame
Kühlfläche dem
Kühlmedium
Wärme entzieht.
Zudem kann diese Wärme auch
für andere
Zwecke, beispielsweise zur Erwärmung
des Kraftstoffs oder zum Beheizen des Innenraums bei Kraftfahrzeugen
genutzt werden.
-
Im
Folgenden wird anhand der 8–12 ein
erfindungsgemäßes Steuerungssystem
zur Ansteuerung zumindest eines im Gegenkolbengehäuseabschnitt 12 geführten Gegenkolbens 7, 7' eines Drehkolbenmotors 1 beschrieben.
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Mittels
des Steuerungssystems wird die zuvor beschriebene radiale Bewegung
des Gegenkolbens 7, 7' derart gesteuert, dass beim Durchlauf
eines Drehkolbens 4, 4' durch den Gegenkolbengehäuseabschnitt 12 der
Gegenkolben 7, 7' derart
aus dem Zylinder 5 gehoben wird, dass bei minimalem Abstand
zueinander eine Berührung
des Drehkolbens 4, 4' und des Gegenkolbens 7, 7' vermieden wird.
Dazu ist jedem Gegenkolben 7, 7' des Drehkolbenmotors 1 eine
Steuerungseinheit 40, 40' zugewiesen, die durch rotierende
Wellen 41 angetrieben werden, wobei mit diesen Wellen 41 jeweils
zumindest eine Nocke 42 und zumindest eine, vorzugsweise zwei
Nockenschalen 43 mechanisch verbunden sind. Die Welle 41 wird über eine
mechanische Wirkverbindung vom Rotor 3 angetrieben und
setzt damit sowohl Nocken 42 als auch Nockenschalen 43 in
Rotation.
-
Die
in den 10.1 bis 10.6 jeweils
im eingebauten Zustand dargestellten Nocken 42 und Nockenschalen 43 sind
in 8 bzw. 9 in einer perspektivischen
Darstellung gezeigt. Die Nocke 42 besitzt eine im Wesentlichen
kreisförmige
Außenkontur 42.1 mit
einer Auswölbung 42.2,
wobei die Nocke 42 an ihrer Außenfläche von einem Bolzen 44 kontinuierlich
abgetastet wird, d. h. der Bolzen 44 folgt der Form der
Nocke 42. Die Auswölbung 42.2 ist
hierbei unsymmetrisch ausgebildet und besitzt eine flache bzw. eine
steile Flanke.
-
Die
in 9 gezeigte Nockenschale 43 weist stirnseitig
eine Einfräsung
auf, wobei diese Einfräsung
einen umlaufenden Weg für
einen Bolzen 45 vorgibt und dieser Weg, abgesehen von einem
radial nach außen
abstehenden Auswölbungsbereich 50, näherungsweise
kreisförmig
ist. Die Breite der Einfräsung
der Nockenschale 43 ist auf den Durchmesser des Bolzens 45 abgestimmt,
sodass dieser passgenau in der Einfräsung geführt wird. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird der Bolzen 45 zwischen zwei gleichförmigen Nockenschalen 43 geführt, wobei
sich die stirnseitigen Einfräsungen
der Nockenschalen 43 gegenüberstehen und die Nockenschalen 43 zueinander
deckungsgleich und zueinander beabstandet sind.
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Bei
Rotation der Welle 41 und damit der Nockenschalen 43 in 11 schreitet
der Bolzen 45 die Innen- bzw. Außenkontur 43.1, 43.2 der
Nockenschale 43 ab. Hierbei bildet die Innen- bzw. Außenkontur 43.1, 43.2 eine
Steuerkurve aus, welche an den innen Aufbau des Zylinders 5, 5', insbesondere den
Verlauf der Mantelfläche 3.1 des
Rotors 3 und die Form des Drehkolbens 4, 4' angepaßt ist.
-
Im
Auswölbungsbereich 50 der
Innen- bzw. Außenkontur 43.1, 43.2 wird
ein Hebelmechanismus 48 gegen die Federkraft der ersten
Federeinheit 46 nach oben gehoben, wobei mit dem Hebelmechanismus 48 ein
Gegenkolben 7, 7' gekoppelt
ist und dieser damit ebenfalls aus dem Zylinder 5 gehoben
wird. Für
den Fall, dass in einem Zylinder 5 des Drehkolbenmotors 1 genau
ein Drehkolben 4, 4' angeordnet ist,
besitzen der Rotor 3 und die Welle 41 die gleiche Drehzahl,
d. h. das Übersetzungsverhältnis zwischen Rotor 3 und
Welle 41 beträgt
1:1. Dadurch wird der Gegenkolben 7, 7' durch die Steuerungseinheit 40, 40' genau einmal
pro Umdrehung des Rotors 3 aus dem Zylinder 5 gehoben
und wieder abgesetzt. Die Nocke 42 ist mit dem Hebelmechanismus 48 indirekt über eine
zweite Federeinheit 47 gekoppelt, wobei die Federkraft
der zweiten Federeinheit 47 höher als die Federkraft der
ersten Federeinheit 46 gewählt. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Federkraft der zweiten Federeinheit 47 annähernd doppelt so
hoch als die Federkraft der ersten Federeinheit 46.
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In
den sechs Teildarstellungen 10.1–10.6 sind unterschiedliche Drehzustände der
Nocke 42 bzw. Nockenschale 43 gezeigt, wobei die
relative Stellung der Nocke 42 zur Nockenschale 43 jeweils
unverändert
ist. In den 10.1–10.6 ist
die Nocke 42 und der die Außenfläche abschreitende Bolzen 44 mit
durchgezogenen Linien dargestellt, die Innenkontur 43.1 bzw. Außenkontur 43.2 der
Nockenschale 43 sowie der zwischen Innenkontur 43.1 und
Außenkontur 43.2 geführte Bolzen 45 sind
in strichlierter Darstellung gezeichnet. Die Drehung der Welle 41,
der Nocke 42 und der Nockenschale 43 erfolgt im
Uhrzeigersinn. Die Nocke 42 bzw. die deckungsgleichen Nockenschalen 43 sind
in Ihren Auswölbungen 42.2, 50 leicht
zueinander versetzt, d. h. die Auswölbung 42.2 der Nocke 42 eilt
in Drehrichtung etwas dem Auswölbungsbereich 50 der
Nockenschalen 43 voraus.
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In 10.1 stellt die Ausgangssituation dar, bei der
die erste und zweite Federeinheit 46, 47 entspannt
sind. In 10.2 befindet sich der Bolzen 45 in
Drehrichtung vor dem Durchlauf durch den Auswölbungsbereich 50 der
Nockenschalen 43. Um den Durchlauf durch den Auswölbungsbereich 50 zu
erleichtern, wird vor diesem Durchlauf der Bolzen 44 durch
die flache Flanke der Auswölbung 42.2 der
Nocke 42 angehoben, sodass die zweite Federeinheit 47 vorgespannt
wird. Die durch die zweite Federeinheit 47 auf den Hebelmechanismus 48 ausgeübte Kraft
führt jedoch
noch zu keinem Herausheben des Gegenkolben 7, da die Außenkontur 43.2 der
Nockenschale 43 dieses wirksam verhindert. Bei weiterer
Drehung der Nocke 42 bzw. der Nockenschalen 43 wird
die zweite Federeinheit 47 weiter vorgespannt (10.3). Läuft
nun der Bolzen 45 in der Nockenschale 43 in den
Auswölbungsbereich 50 (10.4), ermöglicht
die bereits vorgespannte zweite Federeinheit 47 den erleichterten
Einlauf des Bolzens 45 in denselben, da der Hebelmechanismus 48 durch
die vorgespannte zweite Federeinheit 47 angehoben wird.
Dieses führt
zu einem Herausheben des Gegenkolbens 7, 7' aus dem Zylinder 5 und
zwar einem Herausheben derart, wie es durch die Kontur der Innen-
bzw. Außenfläche 43.1, 43.2 der
Nockenschale 43 in der jeweiligen Drehposition vorgegeben wird.
-
Nach
dem Eintreten des Bolzens 45 in den Auswölbungsbereich 50 durchläuft der
Bolzen 44 die stark abfallende Flanke der Auswölbung 42.2 der
Nocke 42 (10.5). Dadurch entspannt sich
die zweite Federeinheit 47. Am Ende des Auswölbungsbereichs 50 wird
der Bolzen 45 aus dem Auswölbungsbereich 50 unterstützt durch
die beim Herausheben vorgespannte Federeinheit 46 herausgeführt und
damit der Gegenkolben 7, 7' über den Hebelmechanismus 48 in
den Zylinder 5 zurückgeführt (10.6). Das Zusammenwirken der Nocke 42 mit
der Nockenschale 43 sorgt für ein materialschonendes Überwinden
von Bereichen größerer Steigung,
insbesondere beim Einlaufen in den Auswölbungsbereich 50,
bei dem der Gegenkolben 7, 7' zügig aus dem Zylinder 5 gehoben
werden muss, um der Form des Drehkolbens 4, 4' mit minimalem
Abstand zu folgen. Zudem weist der Hebelmechanismus 48 ein
durch unterschiedliche Hebelarmlängen
erzeugtes Übersetzungsverhältnis auf,
das eine kleine, durch die Nockenschale 43 verursachte
Hubbewegung in eine vergrößerte Hubbewegung
am Gegenkolben 7, 7' umsetzt.
-
12 und 13 zeigen
den erfindungsgemäßen Drehkolbenmotor 1 in
einer Vorder- und Rückansicht.
In 12 ist die Ventilansteuerung zur besseren Veranschaulichung
weggelassen.
-
12 zeigt
den Antrieb der Steuerungseinheit 40, 40' für Gegenkolben 7, 7' über einen
Kegelzahnradmechanismus. Ein an der Welle 27 befestigtes
erstes Kegelzahnrad 60 treibt zweite Kegelzahnräder 61 an,
die an ersten Enden von Verbindungswellen 64 angelenkt
sind, wobei Längsachsen
dieser Verbindungswellen 64 senkrecht zur Rotationsachse RA
stehen. An den zweiten Enden der Verbindungswellen 64 sind
dritte Kegelzahnräder 62 angebracht, die
in vierte Kegelzahnräder 63 eingreifen,
die mit den Wellen 41 verbunden sind und diese antreiben. Durch
diese Anordnung werden durch die Drehung des Rotors 3 die
Wellen 41 in eine Drehbewegung versetzt, wobei die Achsen
der Wellen 41 näherungsweise
parallel zur Rotationsachse RA und zu dieser beabstandet liegen.
Die Drehrichtung der Wellen 41 ist der Drehrichtung DR
der Welle 27 entgegengesetzt. Durch die Verwendung von
Kegelzahnrädern 60–63 mit
unterschiedlichen Durchmessern kann das Übersetzungsverhältnis geeignet
gewählt
werden, insbesondere das bevorzugte Übersetzungsverhältnis 1:1,
d. h. eine Umdrehung des Rotors 3 führt zu einer Umdrehung der
Wellen 41.
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13 zeigt
die Ansteuerung der Einlassventile 13 durch einen Zahnrad-Zahnriemen-Antrieb. Der Antrieb
erfolgt auf der dem Kegelzahnradmechanismus gegenüberliegenden
Seite des Drehkolbenmotors 1. An der Welle 27 ist
ein Zahnrad 51 befestigt, in das zwei weitere Zahnräder 52 eingreifen.
An diese Zahnräder 52 sind
stirnseitig Riemenräder
angebracht, die einen Zahnriemen 54 antreiben. Mittels dieses
Zahnriemens 54 sind weitere Riemenräder 53 angetrieben,
die über
Wellen 55 und Nocken 56 die Einlassventile 13 antreiben.
Je nach Anzahl der verwendeten Drehkolben 4, 4' in einem Zylinder 5 muss das Übersetzungsverhältnis zwischen
der Drehzahl des Rotors 3 und der Drehzahl der Welle 55 geeignet gewählt werden.
Bei der Verwendung von einem Drehkolben 4, 4' pro Zylinder 5 beträgt das Drehzahlverhältnis zwischen
der Welle 27 und Welle 55 ebenfalls 1:1.
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14.1, 14.2 und 15.1, 15.2 zeigen
jeweils einen erfindungsgemäßen Drehkolbenmotor 1 in
einer Vorder- und Rückansicht
im zusammengebauten Zustand. Beide Drehkolbenmotoren 1 weisen
beispielhaft zwei Zylinder 5 auf, wobei die beiden Zylinder 5 des
Drehkolbenmotors 1 in den 14.1 und 14.2 ein Verbrennungsprozess stattfindet. Der
Drehkolbenmotor 1 in 15.1 und 15.2 weist im Gegensatz dazu einen Druckzylinder 5.1 und
einen Arbeitszylinder 5.2 sowie eine Druckspeichervorrichtung 10 auf
und ist damit auch für
die Verbrennung von Dieselkraftstoff geeignet.
-
Der
Drehkolbenmotor 1 kann beispielsweise zum Antrieb von Maschinen,
Kraftfahrzeugen o. ä. dienen.
Dazu wird die Welle 27 über
eine mechanische Wirkverbindung mit der Antriebsmechanik einer Maschine
bzw. eines Kraftfahrzeuges gekoppelt, wobei die mechanische Wirkverbindung
direkt oder indirekt über
ein Getriebe mit fester oder variabler Übersetzung erfolgen kann. Als
Materialien zur Fertigung des Motors können alle im Motorenbau gängigen Materialien
Verwendung finden. Der Motor kann größtenteils aus Aluminium gefertigt
sein, insbesondere alle Gehäuseteile
und/oder der Rotor 3, der Dreh- und Gegenkolben 4, 4', 7, 7' sowie die Deckel 8.
-
Die
Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben,
es versteht sich, dass zahlreiche Variationen und Änderungen
des Anmeldungsgegenstandes möglich
sind, ohne hierdurch den Erfindungsgedanken zu verlassen.
-
- 1
- Drehkolbenmotor
- 2
- Motorgehäuse
- 2.1
- Gehäuseinnenraum
- 2.2
- Einlass
- 2.3
- Auslass
- 2.4
- Zündungsvorrichtungsöffnung
- 3
- Rotor
- 3.1
- Mantelfläche des
Rotors
- 4,
4'
- Drehkolben
- 4.1
- Grundfläche des
Drehkolbens
- 4.2
- Deckfläche des
Drehkolbens
- 4.3,
4.4
- Seitenfläche des
Drehkolbens
- 5
- Zylinder
- 5.a
- erster
Zylinderraum
- 5.b
- zweiter
Zylinderraum
- 5.1
- Druckzylinder
- 5.2
- Arbeitszylinder
- 5.3
- Steg
- 5.3.1
- Seitenfläche des
Stegs
- 5.3.2
- Oberseite
des Stegs
- 6
- Lauffläche
- 7,
7'
- Gegenkolben
- 7.1
- Deckfläche des
Gegenkolbens
- 7.2,
7.3
- Seitenfläche des
Gegenkolbens
- 8
- Deckel
- 8.1
- schaufelradartige
Ausnehmung
- 8.2
- Bohrung
- 8.3
- Nut
- 9
- Treibstoffzuführung
- 10
- Druckspeichervorrichtung
- 11.1
- erste
Druck- bzw. Zündkammer
- 11.2
- zweite
Druck- bzw. Zündkammer
- 12
- Gegenkolbengehäuseabschnitt
- 12.1
- Kolbenführungskanal
- 13
- Einlassventil
- 17
- Dichtring
- 18
- Verbindungsleitung
- 19
- Rückschlagventil
- 20.1,
20.2
- erstes
und zweites Ventil
- 21
- gemeinsames
Ventil
- 22.1,
22.2
- weitere
Ventile
- 23.1,
23.2
- Treibstoffzuführung
- 24.1,
24.2
- erste
und zweite Zündvorrichtung
- 25
- Verbindungskanal
- 26
- Rohr
- 27
- Welle
- 28
- Erste
Rotorkammer
- 29
- Zweite
Rotorkammer
- 40,
40'
- Steuerungseinheit
- 41
- Welle
- 42
- Nocke
- 42.1
- kreisförmige Außenkontur
der Nocke
- 42.2
- Auswölbung der
Nocke
- 43
- Nockenschale
- 43.1
- Innenkontur
der Nockenschale
- 43.2
- Außenkontur
der Nockenschale
- 44
- Bolzen
- 45
- Bolzen
- 46
- Erste
Federeinheit
- 47
- Zweite
Federeinheit
- 48
- Hebelmechanismus
- 49
- Bügel
- 50
- Auswölbungsbereich
- 51
- Zahnrad
- 52
- Zahnrad
mit stirnseitigem Riemenrad
- 53
- Riemenrad
- 54
- Zahnriemen
- 55
- Welle
- 56
- Nocke
- 60
- Erstes
Kegelzahnrad
- 61
- Zweites
Kegelzahnrad
- 62
- Drittes
Kegelzahnrad
- 63
- Viertes
Kegelzahnrad
- 64
- Verbindungswelle
- RA
- Rotationsachse
- DR
- Drehrichtung