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Die
Erfindung betrifft eine Armlehne für Fahrzeuge gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Gattungsgemäße Armlehnen,
die insbesondere in der Bauart von Mittelarmlehnen an den Rücksitzen von
Kraftfahrzeugen verbaut werden, sind lösbar an einer Tragstruktur
des Fahrzeugs befestigt, um das Abnehmen der Armlehne zu ermöglichen.
Das Abnehmen der Armlehne ist beispielsweise dann notwendig, wenn
die Armlehne aufgrund von Beschädigungen
ausgetauscht werden muss.
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Eine
gattungsgemäße abnehmbare
Mittelarmlehne ist beispielsweise aus der
DE 10 2004 007 565 A1 bekannt.
Zur Befestigung und schwenkbaren Lagerung der Armlehne sind dabei
zwei die Schwenkachse definierende Lagerzapfen vorgesehen, die jeweils
am Trägerelement
der Armlehne axial verschiebbar gelagert sind. Die axial verschiebbare
Lagerung der Lagerzapfen ermöglicht
es dabei, dass die Lagerzapfen zwischen einer Eingriffsstellung
und einer Entnahmestellung verstellt werden können. In der Eingriffsstellung
greifen die Lagerzapfen jeweils in einen Lagersitz der Tragstruktur
des Fahrzeugs, beispielsweise den Tragrahmen einer Rücksitzbank,
ein und ermöglichen
die schwenkbare Befestigung der Armlehne. Durch das Zurückschieben
der Lagerzapfen in die jeweilige Entnahmestellung können die
Lagerzapfen außer
Eingriff gebracht werden, so dass anschließend die Armlehne von der Tragstruktur
abgenommen werden kann.
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Um
zu gewährleisten,
dass die Lagerzapfen selbsttätig
in die Lagersitze einschnappen und damit zuverlässig in ihrer Eingriffsstellung
gesichert sind, ist bei der aus der
DE 10 2004 007 565 A1 bekannten Mittelarmlehne
an jedem der beiden Lagerzapfen eine Spannfeder vorgesehen, die
die Lagerzapfen gegenüber
der Tragstruktur elastisch vorspannt. Nachteilig an dieser Art der
Konstruktion ist es, dass für
beide Lagersitze in aufwendiger Weise ein Federsitz vorgesehen werden
muss, der eine aufwendige mechanische Fertigung erfordert. Außerdem müssen die
beiden Lagerzapfen jeweils mit ihren jeweiligen Spannfedern einzeln
montiert werden, was einen hohen Montageaufwand darstellt.
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Des
Weiteren wird im Gebrauchsmuster
DE 88 06 639 U1 eine Mittelkonsole in einer
Rückenlehne
bei einem Fahrzeug beschrieben. Hierbei ist es die Aufgabe über einen
Rastmechanismus die Mittelarmlehne in einfacher Art montieren und
demontieren zu können.
Zu diesem Zwecke werden zwei seitlich gelagerte Bolzen eingesetzt,
welche zugleich die Drehachse für
die schwenkbare Mittelarmlehne bilden. Durch eine zentrisch zwischen
den Bolzen angeordnete Druckfeder werden die Bolzen nach außen gepresst.
Hierdurch werden diese in Bohrungen in der Rückenlehne drehbar gelagert
fixiert. Zwischen dem zylindrischen Teil der Bolzen und der Feder
ist ein Keilmechanismus angeordnet. Durch eine Druckstange mit am
Ende befindlichem komplementärem
Keil können
die Bolzen in einfacher Art zusammen geschoben werden. Hierdurch
kann die Mittelkonsole aus der Rückenlehne
entnommen werden.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine neue, abnehmbare Armlehne mit schwenkbarer Lagerung
vorzuschlagen, die kostengünstig
hergestellt und in einfacher Weise montiert werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Armlehne nach der Lehre des Anspruchs 1
gelöst.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Grundgedanke
der erfindungsgemäßen Armlehne
ist es, dass zur elastischen Vorspannung der beiden Lagerzapfen
ein gemeinsames Federelement vorgesehen wird. Dieses gemeinsame
Federelement erstreckt sich zwischen den beiden Lagerzapfen und
drückt
diese auseinander. Dadurch werden die Lagerzapfen in ihrer jeweiligen
Eingriffsstellung elastisch vorgespannt und können beim Abnehmen der Armlehne
entgegen der Federkraft zurückgeschoben
werden. Dadurch, dass sich das Federelement zwischen den beiden
Lagerzapfen erstreckt und damit gegenüber den beiden Lagerzapfen
unter Aufbringung der Federkraft elastisch abstützt, können die ansonsten notwendigen
Abstützflächen entfallen.
Außerdem
können
die beiden Lagerzapfen mit der dazwischen angebrachten Feder gemeinsam montiert
werden, um dadurch den Montageaufwand zu verringern.
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Oftmals
ist aufgrund der Bauart der Mittelarmlehne und insbesondere im Hinblick
auf den geringen Bauraum eine unmittelbare Betätigung der Lagerzapfen zu deren
Verstellung aus der Eingriffsstellung in die Entnahmestellung nicht
möglich.
Um die Armlehne dennoch abnehmen zu können, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen
zur Verstellung der Lagerzapfen eine Betätigungseinrichtung vorzusehen,
mit der die beiden Lagerzapfen entgegen der Federkraft zusammengezogen
werden können.
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Für die konstruktive
Umsetzung der Betätigungseinrichtung
gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten.
Beispielsweise könnte
zur Betätigung
der Lagerzapfen eine Zugbandlösung
eingesetzt werden, so dass der Benutzer die Betätigungskräfte auf das Zugband aufbringt
und dadurch die Lagerzapfen entweder mittelbar oder unmittelbar
zurückgezogen werden.
Charakteristisches Merkmal der Erfindung ist hingegen die besonders zuverlässig und
einfach zu realisierende Betätigungseinrichtung,
wobei ein drehbares Betätigungselement
mit zwei daran beweglich angelenkten Kurbelstangen vorgesehen ist. An
den freien Enden der Kurbelstangen ist dabei jeweils ein Anschlussorgan
vorhanden, um die Betätigungseinrichtung
mit den Lagerzapfen und den zu den Lagerzapfen benachbarten Befestigungsabschnitten
des Federelements zu verbinden. Beim Lösen der Armlehne kann dann
das drehbare Betätigungselement
durch ein Werkzeug oder durch direkte manuelle Betätigung gedreht,
und dadurch können die
Kurbelstangen ein Stück
weit zurückgezogen werden.
Diese Rückzugsbewegung
wird dann über die
Anschlussorgane auf die Lagerzapfen bzw. auf die Befestigungsabschnitte
des Federelements übertragen,
und dadurch werden die Lagerzapfen in die Entnahmestellung verstellt.
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Aus
welchem Material das Federelement hergestellt ist, ist grundsätzlich beliebig.
Besonders geeignet ist die Verwendung von Federdraht zur Herstellung
des Federelements, da derartige Federdrähte bei hoher Dauerformbeständigkeit
sehr zuverlässig
die notwendigen Federkräfte
aufbringen können.
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Auch
die Gestaltung des Federelements ist grundsätzlich beliebig. Als besonders
vorteilhaft hat sich eine mäanderförmig gebogene
Gestaltung des Federelements erwiesen.
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Um
das Federelement in einfacher Weise an den beiden Lagerzapfen befestigen
zu können,
ist es besonders vorteilhaft, wenn an den nach innen weisenden Stirnseiten
der Lagerzapfen jeweils eine Ausnehmung vorgesehen ist. In diese
Ausnehmung kann dann jeweils ein Ende des Federelements eingesteckt
werden, wodurch sich bereits ein für die Funktion ausreichender
Verbund zwischen den Lagerzapfen und dem Federelement ergibt. Wahlweise
können
die Enden des Federelements dann auch noch in den Ausnehmungen fixiert,
beispielsweise festgeklebt oder angeklemmt, werden.
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Um
die Enden des Federelements besonders kostengünstig in den Ausnehmungen der Lagerzapfen
befestigen zu können,
ist es besonders vorteilhaft, wenn die Lagerzapfen am Umfang zumindest
geringförmig
umgeformt werden, um dadurch zugleich auch eine Umformung der Ausnehmung
zu erreichen. Auf diese Weise kann das Ende des Federelements in
der Ausnehmung verquetscht werden, so dass sich eine reib- und/oder formschlüssige Verbindung
zwischen der Innenfläche
der Ausnehmung und der Außenfläche an den
Enden des Federelements ergibt.
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Bei
der Lagerung der Lagerzapfen in der Tragstruktur der Armlehne ist
es vielfach erforderlich, dass die axiale Verstellbewegung des Lagerzapfens relativ
zur Tragstruktur durch einen Endanschlag begrenzt wird, um dadurch
beispielsweise die Eingriffsstellung des Lagerzapfens zu definieren.
Dieser Endanschlag kann in einfacher Weise dadurch gebildet werden,
dass bei der Umformung des Umfangs der Lagerzapfen ein Überstand
erzeugt wird. Dieser Überstand
kann dann mit einer Anlagefläche
an der gegenüberliegenden
Fläche
der Tragstruktur zur Anlage kommen und dadurch den Endanschlag für die axiale
Verschiebung der Lagerzapfen bilden.
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Um
ein ungewolltes Lösen
der Armlehne zu verhindern, ist es besonders vorteilhaft, wenn am
Betätigungselement
ein Werkzeugeingriff zur Übertragung
der notwendigen Betätigungskräfte vorgesehen ist.
Auf diese Weise ist die zufällige Übertragung
von Betätigungskräften auf
das Betätigungselement
zuverlässig
ausgeschlossen, und die Armlehne kann nur durch Einsatz des entsprechenden
Werkzeugs am Werkzeugeingriff, beispielsweise durch die Werkstatt,
abgenommen werden.
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Um
eine kostengünstige
Fertigung der Bestätigungseinrichtung
zu ermöglichen,
sollten das Betätigungselement,
die Kurbelstangen und die Anschlussorgane möglichst einstückig aus
Kunststoff hergestellt werden.
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Bei
der einstückigen
Herstellung der Betätigungseinrichtung
ist es weiterhin besonders vorteilhaft, wenn zwischen dem Betätigungselement
und den Kurbelstangen und/oder zwischen den Kurbelstangen und den
Anschlussorganen jeweils ein Filmscharnier zur beweglichen Anlenkung
vorgesehen ist. Solche Filmscharniere ermöglichen in einfacher Weise
eine gelenkige Verbindung zwischen den verschiedenen Teilen der
Betätigungseinrichtung
und können
kostengünstig
und einstückig
durch entsprechende Fertigungsverfahren, beispielsweise durch Spritzguss,
hergestellt werden.
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Um
die Montage der Lagerzapfen, des Federelements und der Betätigungseinrichtung
an der Mittelarmlehne zu erleichtern, ist es besonders vorteilhaft,
wenn diese Teile ein Lagermodul bilden, das separat vormontiert
und dann als eigenes Funktionsmodul an der Mittelarmlehne montiert
werden kann.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt und
wird nachfolgend beispielhaft erläutert.
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Es
zeigen:
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1 die
Rücksitzbank
eines Kraftfahrzeugs mit einer daran schwenkbar gelagerten und abnehmbaren
Mittelarmlehne in perspektivischer Ansicht von oben;
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2 die
schwenkbare Lagerung der Tragstruktur der Mittelarmlehne gemäß 1 in
Ansicht von oben;
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3 ein
vormontiertes Lagermodul zur Verwendung in der Lagerung der Mittelarmlehne
gemäß 1 in
Ansicht von oben.
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1 zeigt
in schematisierter Ansicht eine Rücksitzbank 01 eines
Kraftfahrzeugs mit einer daran schwenkbar gelagerten Mittelarmlehne 02.
Die schwenkbare und abnehmbare Lagerung der Mittelarmlehne 02 wird
nachfolgend anhand von 2 und 3 näher erläutert.
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2 zeigt
das aus einem Stahlblech gefertigte Trägerelement 03 der
im Endzustand überpolsterten
Mittelarmlehne 02. Zur schwenkbaren Lagerung des Trägerelements 03,
das der Mittelarmlehne 02 ihre mechanische Festigkeit verleiht,
sind zwei seitlich überstehende
Lagerzapfen 04 vorgesehen. Die Lagerzapfen 04 durchgreifen
jeweils einen Lagersitz 05 in einer lediglich schematisch
dargestellten Trägerstruktur 06 des
Fahrzeugs. Durch die Lagerzapfen 04 wird die Schwenkachse 07,
um die die Mittelarmlehne 02 verschwenkt werden kann, definiert.
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Zwischen
den beiden Lagerzapfen 04 erstreckt sich ein abschnittsweise
mäanderförmig gebogenes
Federelement 08, das aus einem Federdrahtmaterial hergestellt
ist. Die Enden des Federelements 08 sind jeweils in Ausnehmungen
auf der innenseitigen Stirnseite 09 der Lagerzapfen 04 eingesteckt
und werden durch Anbringung von Umformungen 10 am Umfang
der Lagerzapfen 04 befestigt. Die Umformungen 10 bilden
dabei jeweils einen Überstand,
der über
den Ausgangsradius der Lagerzapfen 04 übersteht und dadurch einen
Endanschlag bildet.
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In
der in 2 dargestellten Konfiguration befinden sich die
Lagerzapfen 04 jeweils in ihrer Eingriffsstellung, in der
die Lagerzapfen in den Lagersitz 05 eingreifen und eine
schwenkbare Lagerung der Mittelarmlehne gewährleisten. Um die Mittelarmlehne 02 von
der Tragstruktur 06 abnehmen zu können, müssen die Lagerzapfen 04 entgegen
der vom Federelement 08 aufgebrachten Federkraft so weit
zurückgezogen
werden, bis sie vollständig
aus den Lagersitzen 05 außer Eingriff gebracht sind.
Um dies zu ermöglichen,
ist eine Betätigungseinrichtung 11 vorgesehen,
die aus einem Betätigungselement 12, zwei
daran gelenkig angelenkten Kurbelstangen 13 und zwei daran
wiederum befestigten Anschlussorganen 14 besteht. Am Betätigungselement 12 ist
dabei ein Werkzeugeingriff 15 vorhanden, in den ein Montagewerkzeug,
nämlich
ein Außensechskant, eingesteckt
werden kann. Durch Drehen des Betätigungselements 12 in
Uhrzeigersinn können
die Kurbelstangen 13 und damit auch die Anschlussorgane 14 entgegen
der Federkraft des Feder elements 08 zurückgezogen werden. Diese Stellbewegung
wird von den Anschlussorganen 14 auf den letzten Bogen des
Federelements 08 übertragen,
so dass im Ergebnis die Lagerzapfen 04 in der gewünschten
Weise zurückgezogen
werden können.
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3 zeigt
die Betätigungseinrichtung 11 mit
den Lagerzapfen 04 und dem Federelement 08 vor
der Montage an der Mittelarmlehne 02. Gemeinsam bilden
die Betätigungseinrichtung 11,
die Lagerzapfen 04 und das Federelement 08 ein
vormontiertes Lagermodul 16, das in seiner vormontierten
Form als Funktionsmodul angeliefert und montiert werden kann.