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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine optische Faseranordnung mit
einer Signalfaser und mit mindestens einer Pumpfaser, die entlang
mindestens eines Wechselwirkungsbereichs, in dem Pumpstrahlung von
der Pumpfaser in die Signalfaser eingekoppelt wird, nebeneinander
verlaufen und die entlang des Wechselwirkungsbereichs mit der Signalfaser
direkt, bevorzugt stoffschlüssig über eine Schmelzverbindung,
miteinander verbunden sind, einen Faserverstärker und eine
Faserlaseranordnung mit einer solchen optischen Faseranordnung,
sowie ein Herstellungsverfahren für eine solche optische
Faseranordnung.
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In
Faserverstärkern und Faserlasern werden häufig
Doppelmantelfasern (engl. Double Clad Fiber, DCF), die auch als
DC-Fasern bezeichnet werden, eingesetzt. Der Laserstrahl propagiert
hierbei in einem aktiven Kern, der von einer inneren Hülle
umgeben ist, in der die Pumpstrahlung geführt wird. Durch eine äußere
Hülle mit einem kleineren Brechungsindex im Vergleich zur
inneren Hülle wird verhindert, dass die Pumpstrahlung die
innere Hülle verlässt. Die Einkopplung der Pumpstrahlung
in die innere Hülle erfolgt bei DC-Fasern über
eine oder beide Endflächen (endgepumpte Pumpanordnung)
oder über die äußere Hülle (radiale
oder mantelgepumpte Pumpanordnung).
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DC-Fasern
haben bei hohen Laserleistungen jedoch einige Nachteile. Der Durchmesser
des aktiven Kerns und der Brechungsindexunterschied zur inneren
Hülle bestimmen die Strahlqualität des Laserstrahls.
Insbesondere kann der Kerndurchmesser nicht beliebig vergrößert
werden, wenn ein Laserstrahl im Grundmode gewünscht wird.
Um die erforderliche hohe Pumpleistung transportieren zu können,
sind innere Hüllen mit großen Durchmessern erforderlich.
Durch den kleinen Umfang des aktiven Kerns steht nur eine kleine
Wechselwirkungsfläche zur Verfügung, über
die die Pumpstrahlung aus der inneren Hülle in den aktiven
Kern eingekoppelt werden kann. Um die Pumpleistung möglichst
vollständig in den aktiven Kern einzukoppeln, sind lange DC-Fasern
erforderlich. Dies steht im Widerspruch zur Vermeidung nichtlinearer
Effekte, wie z. B. stimulierte Raman-Streuung, wobei die Länge
der DC-Fasern zu begrenzen ist. Ein weiterer Nachteil zunehmender
Faserlänge ist eine geringere Effizienz durch Hintergrundverluste.
Somit können die DC-Fasern nicht beliebig verlängert
werden.
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Aufgrund
dieser Nachteile von DC-Fasern, bei denen die Pumpstrahlung über
die Faserenden oder die äußere Hülle
in die innere Hülle eingekoppelt wird, gibt es im Stand
der Technik Ansätze, für die Anwendung als Faserverstärker
oder Faserlaser Single-Clad Fasern mit einem aktiven Kern und einer Hülle
als Signalfasern zu verwenden und die Pumpstrahlung über
eine oder mehrere Pumpfasern, die in Kontakt mit der Signalfaser
gebracht werden, radial über die Mantelfläche
in die Hülle der Signalfaser zu pumpen. Derartige mantelgepumpte
Faseranordnungen sind bspw. in
US 6,826,335 B1 ,
US 7,221,822 B2 ,
WO 2006/090001 und
US 5,999,673 beschrieben.
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Das
US-Patent 6,826,335 B1 offenbart
eine optische Faseranordnung sowie einen Verstärker und
eine Verstärkeranordnung aus mehreren Verstärkern
mit einer solchen optischen Faseranordnung. Ein Beispiel für
eine dort beschriebene optische Faseranordnung
1a ist in
1a im
Querschnitt gezeigt und umfasst eine Signalfaser
2, die
als Single-Clad-Faser mit einem aktiven Kern
3 und einer Hülle
4 ausgebildet
ist, sowie eine Pumpfaser
5 bestehend aus einer Hülle
mit geringerem Durchmesser als die Hülle
4 der
Signalfaser
2. Die Signalfaser
2 und die Pumpfaser
5 sind
nebeneinander angeordnet und stehen entlang eines Wechselwirkungsbereichs
6 (Berührungsfläche)
in optischem Kontakt zueinander. Dabei bedeutet optischer Kontakt,
dass Strahlung, die in der Nähe der Oberfläche
der Signalfaser
2 bzw. der Pumpfaser
5 propagiert,
aus der Signalfaser
2 in die Pumpfaser
5 bzw.
aus der Pumpfaser
5 in die Signalfaser
2 überkoppeln
kann. Die Signalfaser
2 und die Pumpfaser
5 können
hierbei zumindest teilweise von einem gemeinsamen (nicht gezeigten)
Coating ummantelt sein. Die optische Faseranordnung von
1a ist
so ausgestaltet, dass die Signalfaser
2 von der Pumpfaser
5 durch
Auseinanderziehen getrennt werden kann. Alternativ können die
Signalfaser
2 und die Pumpfaser
5 auch stoffschlüssig,
z. B. durch eine Schmelzverbindung, entlang des eine Berührungsfläche
bildenden Wechselwirkungsbereichs
6 miteinander verbunden
sein, wie für eine optische Faseranordnung
1b in
1b gezeigt
ist, bei der die Signalfaser
2 und die Pumpfaser
5 einen
identischen Durchmesser aufweisen. Die Schmelzverbindung wird bereits
im Herstellungsprozess der Signalfaser
2 bzw. der Pumpfaser
5 oder
im Anschluss daran in einem separaten Verfahren erzeugt.
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Das
US-Patent 7,221,822 B2 offenbart
einen in
1c gezeigten Faserverstärker
10 mit
der optischen Faseranordnung
1a von
1a und
mit einer Pumpquelle
11. Die Signalfaser
2 und
die Pumpfaser
5 bestehen aus unterschiedlichen Fasertypen
und stehen mit ihren Oberflächen an einer Berührungsfläche,
die als Wechselwirkungsbereich
6 dient, in optischem Kontakt.
Die Pumpstrahlung der Pumpquelle
11 wird in die Pumpfaser
5 eingekoppelt
und über einen gebogenen Abschnitt der Pumpfaser
5 zu
einem ersten Ende
12a des Wechselwirkungsbereichs
6 geführt.
Von einem zweiten Ende
12b des Wechselwirkungsbereichs
6 wird
die Pumpstrahlung über einen weiteren gebogenen Abschnitt
der Pumpfaser
5 weggeführt, um die Pumpstrahlung
in einer Reflektoreinheit
13 aufzufangen. Die Signalfaser
2 und
die Pumpfaser
5 sind hierbei teilweise von einem gemeinsamen
(nicht gezeigten) Coating ummantelt. Die Signalfaser
2 sowie
die Pumpfaser
5 können auf unterschiedliche Weise
realisiert werden, z. B. kann die Pumpfaser
5 einen im
Wesentlichen über den Faserquerschnitt konstanten Brechungsindex
aufweisen, wohingegen die Signalfaser
2 bspw. als Stufenindexfaser
oder Gradientenfaser ausgebildet sein kann. Auch kann der Faserverstärker
eine Pumpfaser und eine Mehrzahl von Signalfasern aufweisen, wobei
einige Fasern in einem Coil angeordnet sind, das mindestens eine
Signalfaser umfasst. Die Fasern des Coils weisen einen inneren Kern
und eine äußere Hülle (Cladding) auf,
wobei sich die äußeren Hüllen benachbarter
Fasern im Coil berühren. Auch können die Signal-
und Pumpfasern als ”Single Composite”-Fasern aus
Glas hergestellt sein, die während des Herstellungsprozesses
mit einem Coating ummantelt wurden. An den Enden der Signal- und
Pumpfasern ist in diesem Fall das Coating entfernt und die Signal- und
Pumpfasern sind voneinander getrennt, d. h. sie stehen nicht in
optischem Kontakt.
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Aus
der internationalen Patentanmeldung
WO 2006/090001 sind weitere optische
Faseranordnungen und zugehörige Herstellungsverfahren bekannt.
Beispiele für in der
WO
2006/090001 beschriebene optische Faseranordnungen
20a bis
20d sind
in
2a–d dargestellt. Diese Faseranordnungen
20a bis
20d bestehen
aus einer Signalfaser
2, die als Single-Clad-Faser mit
einem aktiven Kern
3 und einer Hülle
4 aufgebaut
ist, sowie zwei oder mehr Pumpfasern
5a bis
5d.
Der aktive Kern
3 hat typischerweise einen Durchmesser
von 20–50 μm, während der Durchmesser
der Hülle
4 zwischen 100 und 200 μm variieren
kann. Zwischen der Signalfaser
2 und mindestens einer der
Pumpfasern
5a bis
5d ist ein separates Überbrückungselement
21a,
21b,
25a,
25b,
26 angeordnet,
das dafür sorgt, dass die Pumpstrahlung aus den jeweiligen
Pumpfasern
5a bis
5d in die Signalfaser
2 übertritt
und den aktiven Kern
3 anregt. Die Pumpfasern
5a bis
5d bzw.
die Signalfaser
2 sind mit dem/den Überbrückungselement(en)
21a,
21b,
25a,
25b,
26 über
Schmelzverbindungen
22a bis
22i,
23a bis
23d verbunden,
die durch bekannte Fusionsverfahren erzeugt werden. Das Überbrückungselement
21a,
21b,
25a,
25b,
26 ist
bearbeitbar und/oder entfernbar ausgebildet, um die Signalfaser
2 und
die Pumpfasern
5a bis
5d bei Bedarf voneinander
trennen zu können. Als Trennverfahren sind bspw. Lasermikrobearbeitung
mit CO
2-, Excimer- oder Ultrakurzpuls-Laserstrahlung,
Ionenätzen (”Ion Milling”), Nassätzen
(”Wet Etching”) und Trockenätzen (”Dry
Etching”) angegeben.
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Das Überbrückungselement 21a, 21b, 25a, 25b, 26 erfüllt
mehrere Aufgaben: Zum einen sorgt es für eine Verbindung
der Signalfaser 2 mit den Pumpfasern 5a bis 5d,
so dass Pumpstrahlung aus den Pumpfasern 5a bis 5d in
die Signalfaser 2 übertreten und den aktiven Kern 3 der
Signalfaser 2 anregen kann. Zum anderen kann das Überbrückungselement 21a, 21b, 25a, 25b, 26 als
Trennelement (”separating element”) agieren und
eine zusätzliche Funktionalität erfüllen
wie bspw. Modemixing oder Erhöhen der Doppelbrechung. Das Überbrückungselement 21a, 21b, 25a, 25b, 26 kann
hierbei unterschiedlich ausgestaltet sein, wie im Folgenden anhand
der 2a–d dargestellt wird.
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2a und 2b zeigen
optische Faseranordnungen 20a, 20b, bei denen
das Überbrückungselement 21a, 21b als
Kapillarrohr (”capillary tube”) mit einer inneren Öffnung
ausgebildet ist. Der Durchmesser der Öffnung liegt bei
ca. 100 μm.
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In 2a ist
eine optische Faseranordnung 20a mit einer Signalfaser 2,
drei Pumpfasern 5a bis 5c und einem Überbrückungselement 21a in
Form eines Kapillarrohrs gezeigt, um das die Signalfaser 2 und
die Pumpfasern 5a bis 5c kleeblattförmig
angeordnet sind. Die Pumpfasern 5a bis 5c sind über Schmelzverbindungen 22a bis 22c mit
dem Überbrückungselement 21a verbunden,
das seinerseits über eine Schmelzverbindung 23a mit
der Signalfaser 2 verbunden ist. Pumpstrahlung, die in
den drei Pumpfasern 5a bis 5c geführt
wird, koppelt über die Schmelzverbindungen 22a bis 22c aus
den Pumpfasern 5a bis 5c in das Überbrückungselement 21a über.
Von dort muss die Pumpstrahlung über die Schmelzverbindung 23a in
den Pumpkern 4 der Signalfaser 2 überkoppeln,
um den aktiven Kern 3 anzuregen. Die Signalfaser 2,
das Überbrückungselement 21a und die
Pumpfasern 5a bis 5c der optischen Faseranordnung 20a sind
von einem Polymercoating 24 umgeben.
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2b zeigt
eine optische Faseranordnung 20b mit einer Signalfaser 2,
zwei Pumpfasern 5a, 5b und zwei Kapillarrohren
als Überbrückungselementen 21a, 21b in
einer linearen Anordnung. Die optische Faseranordnung 20b besteht
von links nach rechts aus der ersten Pumpfaser 5a, dem
ersten Überbrückungselement 21a, der
Signalfaser 2 mit dem aktiven Kern 3 und der Hülle 4,
dem zweiten Überbrück ungselement 21b und
der zweiten Pumpfaser 5b. Die Pumpfasern 5a, 5b sind über
Schmelzverbindungen 22a, 22b mit den Überbrückungselementen 21a, 21b verbunden,
die ihrerseits über Schmelzverbindungen 23a, 23b mit
der Signalfaser 2 verbunden sind. Pumpstrahlung, die in
der ersten Pumpfaser 5a geführt wird, wird über
das erste Überbrückungselement 21a in
die Signalfaser 2 eingekoppelt und Pumpstrahlung, die in
der zweiten Pumpfaser 5b geführt wird, wird über
das zweite Überbrückungselement 21b ebenfalls
in die Signalfaser 2 eingekoppelt. Die Signalfaser 2 sowie
die Pumpfasern 5a, 5b und die Überbrückungselemente 21a, 21b der optischen
Faseranordnung 20b sind ebenfalls von einem Polymercoating 24 umgeben.
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2c zeigt
eine optische Faseranordnung 20c mit einer Signalfaser 2,
zwei Pumpfasern 5a, 5b und zwei Überbrückungselementen 25a, 25b,
die wie die optische Faseranordnung 20b in 2b als
lineare Anordnung ausgebildet ist. Allerdings sind die Überbrückungselemente 25a, 25b nicht
als Kapillarrohre wie in 2b, sondern
als Vollglaselemente (”solid glass bridging element”)
ausgebildet. Pumpstrahlung, die in der ersten Pumpfaser 5a geführt wird,
wird über das erste Überbrückungselement 25a in
die Signalfaser 2 eingekoppelt und Pumpstrahlung, die in
der zweiten Pumpfaser 5b geführt wird, wird über
das zweite Überbrückungselement 25b in die
Signalfaser 2 eingekoppelt. Die Pumpfasern 5a, 5b sind über
Schmelzverbindungen 22d, 22e mit den Überbrückungselementen 25a, 25b verbunden,
die ihrerseits über Schmelzverbindungen 23c, 23d mit der
Signalfaser 2 verbunden sind. Die optische Faseranordnung 20c weist
ebenfalls ein Polymercoating 24 auf.
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2d zeigt
eine optische Faseranordnung 20d mit einer Signalfaser 2,
vier Pumpfasern 5a bis 5d und einem Überbrückungselement 26 in
einer kleeblattförmigen Anordnung. Das Überbrückungselement 26 ist
in Form einer Mantelschicht (”sacrificial cladding layer”)
ausgebildet. Im Gegensatz zur optischen Faseranordnung 20a von 2a ist
die Signalfaser 2 im Zentrum der optischen Faseranordnung 20d angeordnet
und von dem mantelförmigen Überbrückungselement 26 umgeben.
Pumpstrahlung, die in den vier Pumpfasern 5a bis 5d geführt
wird, wird über das Überbrückungselement 26 in
die Signalfaser 2 eingekoppelt. Wie die optischen Faseranordnungen 20a bis 20c ist
auch die optische Faseranordnung 20d von einem Polymercoating 24 umgeben.
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Um
die Signalfaser
2 und die Pumpfasern
5a bis
5d mit
dem bzw. den Überbrückungselement(en)
21a,
21b,
25a,
25b,
26 zu
verbinden, können die Oberflächen der Signalfaser
2 und
der Pumpfasern
5a bis
5d sowie die Oberflächen
der Überbrückungselemente
21a,
21b,
25a,
25b,
26 im
Kontaktbereich mit einer Verzahnung versehen sein, wie in der internationalen
Patentanmeldung
WO
2006/089999 A1 näher ausgeführt ist.
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Ein
Nachteil der optischen Faseranordnungen mit einem separaten Überbrückungselement, wie
sie in der
WO 2006/090001 beschrieben
sind, besteht darin, dass Pumpstrahlung, die in den Pumpfasern geführt
wird, zunächst aus der Pumpfaser in das Überbrückungselement
und von dort in die Signalfaser übertreten muss. Bei den
in
1a–c gezeigten Anordnungen ist nachteilig,
dass die Signalfaser entweder nicht fest mit den Pumpfasern gekoppelt
ist oder aber diese nur schlecht voneinander trennbar sind, um Pumpfasern
außerhalb des Wechselwirkungsbereichs getrennt fortführen
zu können.
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Aufgabe der Erfindung
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine optische Faseranordnung,
einen Faserverstärker, eine Faserlaseranordnung sowie ein
Herstellungsverfahren für eine optische Faseranordnung anzugeben,
bei denen Pumpstrahlung in einem Wechselwirkungsbereich von einer
Pumpfaser direkt in die Signalfaser eingekoppelt werden kann und
die zugleich ermöglicht, diese Pumpstrahlung von einem der
Signalfaser räumlich getrennten Ort der Faseranordnung
zuzuführen.
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Gegenstand der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass die Pumpfaser an mindestens einem Ende des Wechselwirkungsbereichs
eine Kopplungsfläche zum Zuführen und/oder Abführen
von Pumpstrahlung in die und/oder aus der Pumpfaser aufweist. Erfindungsgemäß wird
vorgeschlagen, die Ein- bzw. Auskopplung von Pumpstrahlung über
eine Kopplungsfläche an einem Ende des Wechselwirkungsbereichs
an der Pumpfaser vorzunehmen, d. h. direkt in dem Bereich, in dem
die Signalfaser und die Pumpfaser stoffschlüssig miteinander
verbunden sind. In der Regel ist die Länge des Wechselwirkungsbereichs
hierbei kleiner als die Länge der Signalfaser, die bevorzugt
als Single-Clad Faser mit einem aktiven Kern und einer Hülle
ausgebildet ist. Bevorzugt weist die Pumpfaser hierbei den gleichen oder
einen geringeren Brechungsindex als die Hülle der Signalfaser
auf.
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Sind
zwei Kopplungsflächen an den Enden des Wechselwirkungsbereichs
vorgesehen, kann Pumpstrahlung an der einen Kopplungsfläche
zugeführt und an der anderen Kopplungsfläche abgeführt werden,
so dass die Pumpstrahlung über eine durch den Abstand zwischen
den Kopplungsflächen festgelegte Länge in die
Signalfaser einkoppeln kann. Entlang der so definierten Länge
des Wechselwirkungsbereichs, die als Wechselwirkungslänge
bezeichnet wird, kann ein genau definierter Anteil der Pumpstrahlung
von der Pumpfaser in die Signalfaser eingekoppelt werden. Auch kann
die an einer Kopplungsfläche ausgekoppelte Pumpstrahlung
weiter verwendet werden und z. B. über eine Transportfaser zu
einer Kopplungsfläche eines weiteren Wechselwirkungsbereichs
transportiert und an diesem erneut in die Pumpfaser oder in eine
andere Pumpfaser eingekoppelt werden. Als Kopplungsfläche
kann gegebenenfalls auch eine stirnseitig an der Pumpfaser gebildete
Spiegelfläche dienen, welche die Pumpstrahlung in die Pumpfaser
zurück reflektiert. Es versteht sich, dass die stoffschlüssige
Verbindung zwischen der Signalfaser und der Pumpfaser nicht zwingend an
den Kopplungsflächen enden muss. In dem Bereich, in dem
die Pumpfaser und die Signalfaser sich außerhalb des Wechselwirkungsbereichs
berühren, findet dann jedoch keine bzw. nur eine vernachlässigbare
Einkopplung von Pumpstrahlung von der Pumpfaser in die Signalfaser
statt.
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Bevorzugt
ist eine flache Anordnung aus Signalfaser und Pumpfaser(n), d. h.
die Pumpfaser(n) und die Signalfaser liegen in einer Ebene. Dies
ermöglicht einen besseren Zugang zur Signalfaser und führt
zu einer Vorzugsrichtung hinsichtlich Biegung und Kühlung,
die ggf. mit einer Vorzugsrichtung der Polarisation verknüpft
sein kann. Weiterhin erlaubt eine flache Anordnung ggf. ein einfacheres
Schreiben von Gittern, z. B. von Fiber Bragg Gratings, mittels Laser
Pattern Generatoren in den aktiven Kern der Signalfaser.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform weist die optische
Faseranordnung mindestens eine Transportfaser auf, die an der Kopplungsfläche
mit der Pumpfaser in optischem Kontakt steht, bevorzugt mittels
einer Spleißverbindung befestigt ist. Die Kopplungsfläche
an der Pumpfaser ist hierbei bevorzugt so ausgestaltet, dass die
Geometrie der Transportfaser fortgeführt oder die Querschnittsfläche
der Transportfaser eingeschlossen wird, wobei der Übergang
weitgehend ohne Winkelversatz erfolgt, so dass eine gute Einkopplung
der Pumpstrahlung von der Transportfaser in die Pumpfaser ermöglicht
wird. Über eine erste Transportfaser kann die Pumpstrahlung
an einem Ende des Wechselwirkungsbereichs eingekoppelt und über
eine zweite Transportfaser am anderen Ende des Wechselwirkungsbereichs
ausgekoppelt werden. Es versteht sich, dass die Pumpfaser mit der
Transportfaser statt über eine Spleißverbindung
auch mittels anderer bekannter Verbindungstechniken verbunden werden
kann.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung verbindet mindestens eine Transportfaser
eine Kopplungsfläche einer ersten Pumpfaser mit einer weiteren
Kopplungsfläche der ersten oder einer weiteren Pumpfaser. Über
die Transportfaser kann die an einem Ende eines ersten Wechselwirkungsbereichs
ausgekoppelte Pumpstrahlung an der Kopplungsfläche am Ende
eines zweiten Wechselwirkungsbereichs eingekoppelt werden. Auf diese
Weise steht die im ersten Wechselwirkungsbereich nicht in die Signalfaser eingekoppelte
Pumpstrahlung für die Einkopplung in einem zweiten Wechselwirkungsbereich
zur Verfügung, der von einem weiteren Abschnitt derselben Pumpfaser
oder an einer weiteren Pumpfaser gebildet wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform ist die Kopplungsfläche
mantelseitig oder stirnseitig an der Pumpfaser gebildet. Im ersten
Fall wird die Pumpstrahlung bevorzugt über eine Transportfaser in
die Pumpfaser eingekoppelt, im zweiten Fall kann die Einkopplung
ebenfalls über eine Transportfaser erfolgen, alternativ
kann jedoch auch eine Pumpquelle zur Einkopplung der Pumpstrahlung
unmittelbar an der stirnseitigen Kopplungsfläche angebracht
sein, um die Pumpstrahlung ohne eine zusätzliche Einkoppeloptik
in die Pumpfaser einzukoppeln. Zur Erzeugung der Kopplungsfläche
kann die Pumpfaser in beiden Fällen mikrobearbeitet werden.
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Bevorzugt
ist die Summe der Querschnittsflächen aller Pumpfasern
mindestens so groß wie die Querschnittsfläche
der Signalfaser. Die hieraus resultierende, verhältnismäßig
geringe Pumpleistung im Bereich des aktiven Kerns kann vorteilhaft
für eingefügte Funktionselemente mit weitergeführter
oder rückgeführter Pumpstrahlung genutzt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform weist die Pumpfaser einen
rechteckigen Querschnitt auf. Rechteckige Pumpfasern haben den Vorteil
besserer Kühlmöglichkeiten aufgrund der größeren
Auflagefläche. Ferner kann bei rechteckigen Pumpfasern
die Einkopplung von Pumpstrahlung, die von Diodenlasern mit in der
Regel rechteckiger Strahlaustrittsfläche erzeugt wird,
auf besonders einfache Weise erfolgen.
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Die
Erfindung ist auch realisiert in einem Faserverstärker
mit einer optischen Faseranordnung wie oben beschrieben sowie mit
mindestens einer Pumpquelle zum Zuführen von Pumpstrahlung
an die Kopplungsfläche. Die Pumpquelle kann hierbei mit der
Kopplungsfläche über eine oder mehrere Transportfasern
in Verbindung stehen.
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Die
Erfindung ist auch verwirklicht in einer Faserlaseranordnung mit
einer optischen Faseranordnung wie oben beschrieben, mindestens
einer Pumpquelle zur Zuführung von Pumpstrahlung zu mindestens
einer Kopplungsfläche, sowie einem an der Signalfaser vorgesehenen
Resonatorabschnitt, an dem der Wechselwirkungsbereich gebildet ist. Wie üblich
wird der Resonatorabschnitt durch zwei Spiegelflächen begrenzt,
von denen die eine hoch reflektierend und die andere teiltransmissiv
ausgebildet ist. Die Spiegelflächen können hierbei
beispielsweise als Fiber Bragg Gratings ausgebildet sein. Die Pumpstrahlung
koppelt entlang des Wechselwirkungsbereichs in den Resonatorabschnitt
zwischen den Spiegelflächen in die Signalfaser ein.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform ist an der Signalfaser
außerhalb des optischen Resonatorabschnitts zur Verstärkung
des aus dem Resonatorabschnitt austretenden Laserstrahls eine weitere optische
Faseranordnung gebildet, bei der die Signalfaser mit mindestens
einer Pumpfaser einen weiteren Wechselwirkungsbereich bildet, der
an einem Ende eine weitere Kopplungsfläche aufweist, die
bevorzugt über eine Transportfaser mit einer Kopplungsfläche
des Wechselwirkungsbereichs des optischen Resonatorabschnitts gekoppelt
ist. In dieser auch als MOPA-System (MOPA = Master Oscillator Power
Amplifier) bezeichneten Faserlaseranordnung ist an der Signalfaser
ein Oszillatorabschnitt zur Erzeugung von Signallicht sowie ein
Verstärkerabschnitt zur Verstärkung des im ersten
Abschnitt erzeugten Laserstrahls vorgesehen. Durch die Transportfaser
kann Pumpstrahlung vom Oszillatorabschnitt in den Verstärkerabschnitt
der Faserlaseranordnung übergeführt werden, so
dass eine Pumpquelle zum Pumpen beider Abschnitte ausreicht.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung sind der Wechselwirkungsbereich
und der weitere Wechselwirkungsbereich an derselben Pumpfaser gebildet. Auf
diese Weise kann dieselbe Pumpfaser sowohl zum Pumpen des Oszillatorabschnitts
als auch des Verstärkerabschnitts verwendet werden. Es
versteht sich, dass das vollständige Entfernen der Pumpfaser zwischen
den Wechselwirkungsbereichen auch bei zwei oder mehr optischen Faseranordnungen,
die gemeinsam kein MOPA-System bilden, vorteilhaft angewendet werden
kann.
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In
einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die Länge
des Wechselwirkungsbereichs so auf die Länge des weiteren
Wechselwirkungsbereichs abgestimmt, dass sich ein gewünschtes
Verhältnis der in den beiden Wechselwirkungsbereichen in
die Signalfaser eingekoppelten Pumpleistung einstellt. Durch geeignete
Festlegung der Wechselwirkungslängen kann im Prinzip jedes
beliebige Verhältnis der Pumpstrahlungsverteilung zwischen
dem Oszillatorabschnitt und dem Verstärkerabschnitt eingestellt werden.
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Bei
dem oben beschriebenen Faserverstärker bzw. der oben beschriebenen
Faserlaseranordnung besteht zwischen der Strahlaustrittsfläche
der Pumpquelle, bevorzugt eines Diodenlasers, und der bevorzugt
stirnseitig an der Pumpfaser angebrachten Kopplungsfläche
ein Spalt, über den die Pumpstrahlung in die Pumpfaser
eingekoppelt wird. Auf diese Weise kann auf die Verwendung von aufwändigen und
teuren Koppeloptiken verzichtet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist die Querschnittsform
der Pumpfaser an die Querschnittsform der Strahlaustrittsfläche
der Pumpquelle angepasst. Hierdurch wird insbesondere bei stirnseitiger
Einkopplung der Pumpstrahlung in die Pumpfaser eine effiziente Einkopplung
ermöglicht. Insbesondere kann bei Verwendung eines Diodenlasers,
bei dem die Strahlaustrittsfläche rechteckig ist, eine Pumpfaser
mit ebenfalls rechteckigem Querschnitt gewählt werden.
In der Regel sind auch die Querschnittsabmessungen der Strahlaustrittsfläche
der Pumpquelle an die Querschnittsabmessungen der Pumpfaser angepasst.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen einer optischen
Faseranordnung mit einer Signalfaser und mit mindestens einer Pumpfaser,
die entlang mindestens eines Wechselwirkungsbereichs, in dem Pumpstrahlung
von der Pumpfaser in die Signalfaser eingekoppelt wird, nebeneinander
verlaufen, umfassend die Schritte: Direktes Verbinden der Signalfaser
mit der mindestens einen Pumpfaser entlang des Wechselwirkungsbereichs,
bevorzugt stoffschlüssig über eine Schmelzverbindung,
sowie Erzeugen einer Kopplungsfläche an der Pumpfaser an mindestens
einem Ende des Wechselwirkungsbereichs zum Zuführen und/oder
Abführen von Pumpstrahlung in die und/oder aus der Pumpfaser.
Vorzugsweise wird eine solche Nachbearbeitung bspw. zur Erzeugung
von Kopplungsflächen nur an den Pumpfasern vorgenommen
und es wird eine durchgängige und nicht nachbearbeitete
Signalfaser verwendet. Bevorzugt werden bei der Herstellung der optischen
Faseranordnung Pumpfasern mit weniger als 200 μm Durchmesser
verwendet, um den Einsatz von Standard-Fügeverfahren zu
ermöglichen. Auch die Signalfaser mit dem aktiven Kern
sollte einen Durchmesser von 200 μm nicht überschreiten,
um diese z. B. beim Anbringen von Spleißen, beim Schreiben
von Fiber Bragg Gratings oder beim Anbringen von Tapern als Modenfilter
mit Standardverfahren bearbeiten zu können.
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In
einer vorteilhaften Variante wird die Kopplungsfläche mantelseitig
oder stirnseitig an der Pumpfaser, bevorzugt durch Mikrobearbeiten,
gebildet. Die Mikrobearbeitung kann hierbei insbesondere durch Laserbearbeitung
mit CO2-, Excimer- oder Ultrakurzpuls-Laserstrahlung,
durch Ionenätzen, Nassätzen oder Trockenätzen
erfolgen, wobei sichergestellt sein muss, dass die Signalfaser bei
der Bearbeitung nicht beschädigt wird.
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In
einer bevorzugten Variante wird die Kopplungsfläche mantelseitig
an der Pumpfaser gebildet, indem ein Abschnitt aus der Pumpfaser
herausgeschnitten wird. Der herausgeschnittene Abschnitt erstreckt
sich hierbei in der Regel nicht bis zur Schmelzverbindung mit der
Signalfaser und dient zur Verbindung mit einer einzelnen Transportfaser.
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In
einer weiteren Variante wird die Kopplungsfläche mantelseitig
an der Pumpfaser gebildet, indem die Schmelzverbindung über
eine vorgebbare Länge L aufgehoben und ein Abschnitt der
Pumpfaser mit der Länge L entfernt wird. An den gegenüberliegenden
Enden des entfernten Abschnitts der Pumpfaser kann jeweils eine
Transportfaser angespleißt werden, um einen jeweils benachbart
zum entfernten Abschnitt der Pumpfaser verlaufenden Wechselwirkungsbereich
zu bilden.
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In
einer besonders bevorzugten Variante erfolgt das Verbinden der Signalfaser
mit der mindestens einen Pumpfaser während des Herstellungsprozesses
der Signalfaser und der mindestens einen Pumpfaser. Wird eine strukturierte
Preform erzeugt, können die Signalfaser und die Pumpfaser(n)
bei der Herstellung als monolithisches Element gezogen werden, um
den Nachbearbeitungsaufwand zu reduzieren. Alternativ können
auch einzelne Preforms in einem gemeinsamen Ofen oder mehreren Öfen
erhitzt und die Signalfaser mit den Pumpfasern direkt während
des Ziehprozesses, bevorzugt durch Kontakt im Abkühlbereich
verbunden werden.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der
Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die
noch weiter aufgeführten Merkmale je für sich
oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die
gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht
als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern
haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
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Es
zeigen:
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1a–c
bekannte optische Faseranordnungen mit Signal- und Pumpfasern, die entlang
einer Berührungsfläche in optischem Kontakt stehen (1a)
oder stoffschlüssig verbunden sind (1b), sowie
einen Faserverstärker mit einer solchen optischen Faseranordnung
(1c);
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2a–d
bekannte optische Faseranordnungen mit einem Überbrückungselement
als Kapillarrohr in einer kleeblattförmigen (2a)
und einer linearen Anordnung (2b) sowie
einem Überbrückungselement in Form eines Vollglaselements (2c)
und einer Mantelschicht (2d);
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3a–f
einen Querschnitt durch optische Faseranordnungen mit einer kreisförmigen
Signalfaser und kreisförmigen Pumpfasern in einer linearen (3a, 3c)
und einer kleeblattförmigen Anordnung (3b)
sowie optische Faseranordnungen mit einer D-förmigen Signalfaser
und einer rechteckigen Pumpfaser (3d),
einer Doppel-D-förmigen Signalfaser und zwei rechteckigen
Pumpfasern (3e) sowie einer sechseckigen
Signalfaser und zwei rechteckigen Pumpfasern (3f)
jeweils in einer linearen Anordnung;
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4a–b
ein erstes Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
optischen Faseranordnung, bei dem in einem ersten Schritt ein Teil
der Pumpfasern an der Außenseite herausgeschnitten wird
(4a) und in einem zweiten Schritt die Pumpfasern
an der als Kopplungsfläche dienenden Schnittkante mit Transportfasern
verbunden werden (4b);
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5a–b
ein zweites Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
optischen Faseranordnung, bei dem in einem ersten Schritt die Pumpfasern über
eine Länge vollständig von der Signalfaser getrennt
und entfernt werden (5a), so dass sich zwei Wechselwirkungsbereiche
bilden, und in einem zweiten Schritt die Wechselwirkungsbereiche
an ihren Enden mit Transportfasern verbunden werden (5b);
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6 einen
erfindungsgemäßen Faserlaser mit einer Signalfaser
und zwei rechteckigen Pumpfasern;
-
7 einen
erfindungsgemäßen Faserlaser mit einer Signalfaser
und vier kreisförmigen Pumpfasern in einer linearen Anordnung;
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8 einen
erfindungsgemäßen Faserverstärker mit
einer Transportfaser, die Pumpstrahlung aus einem ersten Wechselwirkungsbereich
abführt und einem zweiten Wechselwirkungsbereich zuführt;
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9 eine
erfindungsgemäße Laserverstärkeranordnung
mit einer ersten und einer zweiten optischen Faseranordnung; und
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10 einen
erfindungsgemäßen Faserlaser mit zwei rechteckigen
Pumpfasern und zwei Diodenlasern, deren Pumpstrahlung direkt in
die Pumpfasern eingekoppelt wird.
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Die 3a–f
zeigen Beispiele von optischen Faseranordnungen 30a bis 30f im
Querschnitt, die jeweils eine Signalfaser 31a bis 31d,
die als Single-Clad-Faser mit einem aktiven Singlemode-Kern 32,
der von einer Multimode-Hülle als Pumpkern 33a bis 33d umgeben
ist, sowie eine oder mehrere Pumpfasern 34a bis 34d, 35a, 35b, 36a, 36b, 37a, 37b aufweisen.
Die Signalfaser 31a bis 31d und die Pumpfaser(n) 34a bis 34d, 35a, 35b, 36a, 36b, 37a, 37b können
unterschiedliche Geometrien haben, von denen nachfolgend einige
anhand der 3a–f dargestellt werden.
Es versteht sich, dass auch andere Geometrien für die Signalfaser 31a bis 31d und
die Pumpfaser(n) 34a bis 34d, 35a, 35b, 36a, 36b, 37a, 37b sowie
andere als die gezeigten Kombinationen der Signalfaser 31a bis 31d und
der Pumpfaser(n) 34a bis 34d, 35a, 35b, 36a, 36b, 37a, 37b möglich
sind. Die Signalfasern 31a bis 31d sind jeweils über
Schmelzverbindungen 38a bis 38h mit den Pumpfasern 34a bis 34d, 35a, 35b, 36a, 36b, 37a, 37b stoffschlüssig verbunden,
damit Pumpstrahlung aus den Pumpfasern 34a bis 34d, 35a, 35b, 36a, 36b, 37a, 37b in
den aktiven Kern 32 der Signalfaser 31a bis 31d einkoppeln
kann. Um das Einkoppeln der Pumpstrahlung aus der/den Pumpfaser(n) 34a bis 34d, 35a, 35b, 36a, 36b, 37a, 37b in
den aktiven Kern 32 zu erleichtern, weisen die Pumpfasern 34a bis 34d, 35a, 35b, 36a, 36b, 37a, 37b einen
gleichen oder geringeren Brechungsindex als der Pumpkern 33a bis 33d der Signalfaser 31a bis 31d auf.
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3a zeigt
eine optische Faseranordnung 30a mit einer kreisförmigen
Signalfaser 31a und zwei kreisförmigen Pumpfasern 34a, 34b,
die in einer gemeinsamen Ebene in einer linearen Anordnung angeordnet
sind. Die Pumpfasern 34a, 34b sind über Schmelzverbindungen 38a, 38b mit
der Signalfaser 31a verbunden.
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3b zeigt
eine optische Faseranordnung 30b mit der kreisförmigen
Signalfaser 31a, die im Randbereich über die Schmelzverbindungen 38a, 38b mit
den kreisförmigen Pumpfasern 34a, 34b verbunden
ist und die einen kreisförmigen Pumpkern 33a aufweist.
Die optische Faseranordnung 30b weist außerdem
eine dritte und eine vierte kreisförmige Pumpfaser 34c, 34d auf,
wobei die dritte Pumpfaser 34c im oberen Randbereich der
Signalfaser 31a über eine Schmelzverbindung 38c und
die vierte Pumpfaser 34d im unteren Randbereich der Signalfaser 31a über
eine Schmelzverbindung 38d jeweils mit der Signalfaser 31a verbunden
sind.
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3c zeigt
eine optische Faseranordnung 30c mit der kreisförmigen
Signalfaser 31a und den kreisförmigen Pumpfasern 34a, 34b von 3a sowie
zwei weiteren kreisförmigen Pumpfasern 35a, 35b.
Die Signalfaser 31a und die vier Pumpfasern 34a, 34b, 35a, 35b sind
in einer Ebene nebeneinander angeordnet und bilden eine lineare
Anordnung. Die Signalfaser 31a ist über die Schmelzverbindungen 38a, 38b mit
der ersten und zweiten Pumpfaser 34a, 34b verbunden.
Die erste Pumpfaser 34a ist über eine weitere
Schmelzverbindung 39a mit der weiteren Pumpfaser 35a verbunden
und die zweite Pumpfaser 34b über eine weitere
Schmelzverbindung 39b mit der weiteren Pumpfaser 35b.
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Die 3a und 3c zeigen
im Gegensatz zu 3b eine flache Anordnung der
optischen Faseranordnungen 30a, 30c. Die Signalfaser 31a und die
Pumpfasern 34a, 34b, 35a, 35b sind
in einer Ebene nebeneinander angeordnet. Diese flache optische Faseranordnung
ermöglicht einen besseren Zugang zur Signalfaser 31a und
führt zu einer Vorzugsrichtung hinsichtlich Biegung und
Kühlung, die ggf. mit einer Vorzugsrichtung der Polarisation
verknüpft sein kann. Weiterhin erlaubt die flache Faseranordnung ein
einfacheres Schreiben von Gittern, z. B. von Fiber Bragg Gratings,
in den aktiven Kern 32 der Signalfaser 31a. Der
Zugang zu der Signalfaser 31a ist vor allem dann erforderlich,
wenn die optische Faseranordnung aus Signal- und Pumpfasern sowie
die Schmelzverbindungen in einem gemeinsamen Herstellungsprozess
hergestellt werden.
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3d zeigt
eine optische Faseranordnung 30d mit einer Signalfaser 31b,
die über eine Schmelzverbindung 38e mit einer
quadratischen Pumpfaser 36a stoffschlüssig verbunden
ist. Die Signalfaser 31b weist eine so genannte D-Form
auf, um die Zylindersymmetrie des Pumpkerns 33b zu brechen
und die Einkopplung von Pumpstrahlung aus dem Pumpkern 33b in
den aktiven Kern 32 der Signalfaser 31b zu verbessern.
Dies ist günstig, da sich bei Pumpkernen mit kreisförmigem
Querschnitt Pumpstrahlung bevorzugt in Moden ausbreitet, die ein
Intensitätsminimum in der Mitte der Signalfaser aufweisen,
so dass nur wenig Pumpstrahlung im aktiven Kern absorbiert wird.
Bekannte Pumpkerngeometrien, die die Zylindersymmetrie des Pumpkerns brechen,
sind bspw. ein kreisförmiger Pumpkern mit einem dezentrierten
aktiven Kern, ein sternförmiger Pumpkern, ein D-förmiger
oder Doppel-D-förmiger Pumpkern sowie Pumpkerne in Form
eines Rechtecks, Sechsecks, Achtecks oder sonstigen Vielecks. Die
Symmetriebrechung kann ebenfalls durch das Ankoppeln von Fasern
erreicht werden.
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3e zeigt
eine optische Faseranordnung 30e mit einer Signalfaser 31c und
zwei quadratischen Pumpfasern 36a, 36b, die stoffschlüssig über Schmelzverbindungen 38e, 38f verbunden
sind. Die Signalfaser 31c weist einen kreisförmigen
aktiven Kern 32 und einen Doppel-D-förmigen Pumpkern 33c auf.
Die Schmelzverbindungen 38e, 38f befinden sich
zwischen den Doppel-D-Seiten des Pumpkerns 33c und den
Rechteckseiten der Pumpfasern 36a, 36b. Um die
Polarisation des Laserstrahls zu beeinflussen, enthält
die Signalfaser 31c so genannte Stress Rods (Spannungsstäbe) 39a, 39b,
welche eine polarisationserhaltende Wirkung auf die Strahlung im
aktiven Kern 32 ausüben.
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3f zeigt
eine optische Faseranordnung 30f mit einer sechseckigen
Signalfaser 31d und zwei rechteckigen Pumpfasern 37a, 37b,
die stoffschlüssig über Schmelzverbindungen 38g, 38h mit
der Signalfaser 31d verbunden sind. Die Signalfaser 31d weist
einen kreisförmigen aktiven Kern 32 und einen sechseckigen
Pumpkern 33d auf. Die Schmelzverbindungen 38g, 38h befinden
sich jeweils zwischen einer Seite des sechseckigen Pumpkerns 33d und
einer Rechteckseite der jeweiligen Pumpfaser 37a, 37b.
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Erfindungsgemäß werden
an den Pumpfasern 34a bis 34d, 35a, 35b, 36a, 36b, 37a, 37b der Faseranordnungen 30a bis 30f der 3a bis 3f in
dem dort gezeigten Bereich, in dem die Pumpfasern 34a bis 34d, 35a, 35b, 36a, 36b, 37a, 37b direkt über
Schmelzverbindungen 38a bis 38h mit der Signalfaser 31a bis 31d verbunden
sind, Kopplungsflächen angebracht, die eine Ein- bzw. Auskopplung von
Pumpstrahlung in die bzw. aus den Pumpfasern 34a bis 34d, 35a, 35b, 36a, 36b, 37a, 37b ermöglichen.
Im Folgenden werden anhand der 4a, b sowie 5a,
b zwei Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
optischen Faseranordnung beschrieben.
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4a,
b zeigen ein erstes Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
optischen Faseranordnung 40, bei der an der Faseranordnung 30a von 3a mit
der Signalfaser 31a und den Pumpfasern 34a, 34b in
einem ersten Schritt Abschnitte 41a, 41b der Pumpfasern 34a, 34b entfernt werden,
wie in 4a gezeigt ist. Die Pumpfasern 34a, 34b werden
hierzu bspw. mit CO2-, Excimer- oder Ultrakurzpuls-Laserstrahlung
mikrobearbeitet, um die Abschnitte 41a, 41b aus
den Pumpfasern 34a, 34b herauszuschneiden, wodurch
jeweils eine mantelseitige Schnittkante als Kopplungsfläche 42a, 42b an
den Pumpfasern 34a, 34b gebildet wird. Beim Herausschneiden
der Abschnitte 41a, 41b muss sichergestellt sein,
dass die Signalfaser 31a und die Schmelzverbindungen 38a, 38b zwischen
der Signalfaser 31a und den Pumpfasern 34a, 34b nicht
beschädigt werden. In einem zweiten Schritt werden die Kopplungsflächen 42a, 42b der
Pumpfasern 34a, 34b wie in 4b gezeigt
mit Transportfasern 43a, 43b zum Zuführen
bzw. Abführen von Pumpstrahlung mit Hilfe bekannter Spleißverfahren
verbunden. Die Kopplungsflächen 42a, 42b der
Pumpfasern 34a, 34b und die Transportfasern 43a, 43b sind
hierbei so aufeinander abgestimmt, dass die Geometrien der Transportfasern 43a, 43b fortgeführt
oder die Querschnittsfläche der Transportfasern 43a, 43b von
der jeweiligen Pumpfaser 34a, 34b eingeschlossen
wird. Die Kopplungsflächen 42a, 42b der
Pumpfasern 34a, 34b bilden hierbei jeweils ein
eintrittsseitiges oder austrittsseitiges Ende eines Wechselwirkungsbereichs 44a, 44b,
entlang dessen Pumpstrahlung von der jeweiligen Pumpfaser 34a, 34b in
die Signalfaser 31a eingekoppelt wird. Der Übergang
von den Transportfasern 43a, 43b zu den jeweiligen
Pumpfasern 34a, 34b erfolgt mit möglichst
geringem Winkelversatz.
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Es
versteht sich, dass bei der hier beschriebenen ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
statt der optischen Faseranordnung 30a der 3a mit
der Signalfaser 31a und den Pumpfasern 34a, 34b auch
die Faseranordnungen 30b–30f der 3b–f
mit den Signalfasern 31a–31d und den
Pumpfasern 34a–34d, 35a, 35b, 36a, 36b, 37a verwendet
werden können.
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5a,
b zeigen ein zweites Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
optischen Faseranordnung 50 aus der optischen Faseranordnung 30e von 3e.
In einem ersten Schritt werden Abschnitte 51a, 51b der
Pumpfasern 36a, 36b entfernt, in dem die stoffschlüssigen
Schmelzverbindungen 38e, 38f zwischen der Signalfaser 31c und
den Pumpfasern 36a, 36b über eine Länge
L aufgehoben werden. Die Trennung der Abschnitte 51a, 51b der Pumpfasern 36a, 36b von
der Signalfaser 31c erfolgt bspw. durch Lasermikrobearbeitung
mit CO2-, Excimer- oder Ultrakurzpuls-Laserstrahlung,
durch Ionenätzen (”Ion Milling”), Nassätzen
(”Wet Etching”) oder Trockenätzen (”Dry
Etching”). Dabei muss ebenfalls sichergestellt werden,
dass die Signalfaser 31c durch die Bearbeitung beim Entfernen
der Abschnitte 51a, 51b der Pumpfasern 36a, 36b nicht
beschädigt wird. Durch das Entfernen der Abschnitte 51a, 51b von
den Pumpfasern 36a, 36b bilden sich stirnseitig
an diesen jeweils zwei Kopplungsflächen 52a, 52b bzw. 52c, 52d aus.
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In
einem zweiten Schritt werden die Kopplungsflächen 52a bis 52d der
Pumpfasern 36a, 36b wie in 5b gezeigt
mit Transportfasern 53a bis 53d zum Zuführen
bzw. Abführen von Pumpstrahlung mit Hilfe bekannter Spleißverfahren
verbunden. Hierdurch bilden sich an jeder Pumpfaser 36a, 36b zwei
Wechselwirkungsbereiche 54a, 54b bzw. 54c, 54d aus,
entlang derer die Pumpstrahlung in die Signalfaser 31c eingekoppelt
wird. Die Kopplungsflächen 52a bis 52d an
den Faserenden der Pumpfasern 36a, 36b sind hierbei
wieder derart ausgestaltet, dass die Geometrie der Transportfasern 53a bis 53d fortgeführt
oder die Querschnittsfläche der Transportfasern 53a bis 53d von
den jeweiligen Pumpfasern 36a, 36b eingeschlossen
wird. Der Übergang von den Transportfasern 53a bis 53d zur
jeweiligen Pumpfaser 36a, 36b erfolgt auch in
diesem Fall mit möglichst geringem Winkelversatz.
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Es
versteht sich, dass bei der hier beschriebenen zweiten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
statt der optischen Faseranordnung 30e der 3e mit
der Signalfaser 31c und den Pumpfasern 36a, 36b auch
die Faseranordnungen 30a–30d, 30f der 3a–3d, 3f mit
den Signalfasern 31a, 31b, 31d und den Pumpfasern 34a–34d, 35a, 35b, 36a, 37a, 37b verwendet
werden können.
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Die
in den 4 und 5 gezeigten
erfindungsgemäßen optischen Faseranordnungen 40, 50 aus einer
Signalfaser 31a, 31c und mehreren Pumpfasern 34a, 34b, 36a, 36b oder
entsprechende Abwandlungen u. a. den in Zusammenhang mit 3a–f
beschriebenen optischen Faseranordnungen, können in Faserverstärkern
oder Faserlaseranordnungen verwendet werden, von denen in den 6 bis 10 einige
Beispiele dargestellt sind. Es versteht sich, dass bei allen hier
beschriebenen Anordnungen an der Signalfaser insbesondere in den Bereichen,
in denen die Pumpfasern entfernt wurden, ein oder mehrere Funktionselemente
angebracht sein können, z. B. Gitter, Isolatoren, Taper,
Rotatoren, Taps etc.
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6 zeigt
eine erfindungsgemäße Faserlaseranordnung 60 mit
einer optischen Faseranordnung 61, die eine Signalfaser 62 und
zwei Pumpfasern 63a, 63b aufweist, die über
Schmelzverbindungen 64a, 64b stoffschlüssig
mit der Signalfaser 62 verbunden sind. Die Signalfaser 62 ist
als Single-Clad-Faser ausgebildet, wobei der Pumpkern wie in 3a–f
oder im Zusammenhang damit beschrieben ausgebildet sein kann. Ein
optischer Resonatorabschnitt 65 ist von einem ersten und
einem zweiten Fiber Bragg Grating (FBG) 65a, 65b begrenzt,
die mit der Signalfaser 62 verbunden sind oder über
bekannte Verfahren in die Signalfaser 62 geschrieben sind.
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Die
Faserlaseranordnung 60 gemäß 6a weist sechs Pumpquellen 66a bis 66f auf,
deren Pumpstrahlung über sechs die Pumpstrahlung zuführende
Transportfasern 67a bis 67f den beiden Pumpfasern 63a, 63b zugeführt
wird. Die Transportfasern 67a, 67c, 67e sind
hierbei mit einer Kopplungsfläche 68a am Fasereingang
der ersten Pumpfaser 63a und die Transportfasern 67b, 67d, 67f mit
einer Kopplungsfläche 68b am Fasereingang der
zweiten Pumpfaser 63b über Spleißverbindungen
mit der ersten bzw. zweiten Pumpfaser 63a, 63b verbunden.
Die in die Pumpfasern 63a, 63b eingekoppelte Pumpstrahlung
wird entlang jeweils eines Wechselwirkungsbereichs 69a, 69b,
welcher durch die Schmelzverbindung 64a, 64b zwischen
der Signalfaser 62 und der jeweiligen Pumpfaser 63a, 63b gebildet
ist, in die Signalfaser 62 eingekoppelt. Sechs weitere Transportfasern 67g bis 67l dienen
der Auskopplung der Pumpstrahlung aus den jeweiligen Pumpfasern 63a, 63b,
wobei die Transportfasern 67g, 67i, 67k an einer
weiteren Kopplungsfläche 68c am gegenüberliegenden
Faserende (Faserausgang) der ersten Pumpfaser 63a und die
Transportfasern 67h, 67j, 67l an einer
weiteren Kopplungsfläche 68d am gegenüberliegenden
Faserende (Faserausgang) der zweiten Pumpfaser 63b befestigt
sind.
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Die
Pumpfasern 63a, 63b weisen einen rechteckigen
Querschnitt auf. Sie sind so ausgebildet, dass die Querschnittsfläche
der Transportfasern 67a bis 67f bzw. 67g bis 67i von
der jeweiligen Pumpfaser 63a, 63b eingeschlossen
wird. Eine rechteckige Pumpfaser hat gegenüber mehreren kreisförmigen
Pumpfasern den Vorteil der besseren Kühlmöglichkeiten
aufgrund der größeren Auflagefläche.
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7 zeigt
eine weitere erfindungsgemäße Faserlaseranordnung 70 mit
einer optischen Faseranordnung 71, die eine Signalfaser 72 und
vier kreisförmige Pumpfasern 73a bis 73d in
einer linearen Anordnung aufweist. Wie in 7 im Querschnitt
durch die optische Faseranordnung 71 gezeigt, ist die Signalfaser 72 über
Schmelzverbindungen 74a, 74b mit einer ersten
und einer zweiten Pumpfaser 73a, 73b stoffschlüssig
verbunden, die ihrerseits mit einer dritten und einer vierten Pumpfaser 73c, 73d über Schmelzverbindungen 74c, 74d verbunden
sind. Der Vorteil mehrerer kreisförmiger Pumpfasern 73a bis 73d gegenüber
einer rechteckigen Pumpfaser besteht darin, dass Standardfasern
Verwendung finden und keine Spezialfasern hergestellt werden müssen.
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Bei
der optischen Faseranordnung 71 ist ein optischer Resonatorabschnitt 75 in
der Signalfaser 72 von einem ersten und einem zweiten Fiber
Bragg Grating (FBG) 75a, 75b, die mit der Signalfaser 72 verbunden
oder über bekannte Verfahren in die Signalfaser 72 geschrieben
sind, begrenzt. Der Faserlaser 70 weist vier Pumpquellen 76a bis 76d auf,
deren Pumpstrahlung über vier Transportfasern 77a bis 77d jeweils
einer der vier Pumpfasern 73a bis 73d zugeführt
wird. Jede der Transportfasern 77a bis 77d ist
hierbei an einer Kopplungsfläche 78a bis 78d an einem
jeweiligen Faserende (Fasereingang) einer Pumpfaser 73a bis 73d über
eine Spleißverbindung befestigt. Über in 7 nicht
dargestellte weitere Transportfasern an einem gegenüberliegenden
Ende (Faserausgang) der Pumpfasern 73a bis 73d wird
die Pumpstrahlung von den Pumpfasern 73a bis 73d weggeführt.
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Bei
der in 7 gezeigten optischen Faseranordnung 71 wird
die Pumpstrahlung von der ersten und zweiten Pumpfaser 73a, 73b über
einen jeweiligen Wechselwirkungsbereich 79a, 79b an
einer Schmelzverbindung 74a, 74b mit der Signalfaser 72 in
diese eingekoppelt. Entsprechend wird Pumpstrahlung von der dritten
und vierten Pumpfaser 73c, 73d an einem jeweiligen
zusätzlichen Wechselwirkungsbereich 79c, 79d,
der durch die Schmelzverbindungen 74c, 74d der
ersten Pumpfaser 73a mit der dritten Pumpfaser 73c bzw.
der zweiten Pumpfaser 73b mit der vierten Pumpfaser 73d gebildet
ist, in die erste und zweite Pumpfaser 73a, 73b eingekoppelt,
von wo aus die Pumpstrahlung über die Wechselwirkungsbereiche 79a, 79b in
die Signalfaser 72 eingekoppelt wird.
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8 zeigt
einen erfindungsgemäßen Faserverstärker 80 mit
einer optischen Faseranordnung 81, welche eine Signalfaser 82 sowie
zwei Pumpfasern 83a, 83b aufweist, die jeweils über
eine Schmelzverbindung 84a, 84b stoffschlüssig
mit der Signalfaser 82 verbunden sind. Eine Pumpquelle 85, bspw.
ein Diodenlaser, erzeugt Pumpstrahlung, die der ersten Pumpfaser 83a über
eine erste Transportfaser 86a zugeführt wird,
wobei die erste Transportfaser 86a über eine erste
Kopplungsfläche 87a an einem Faserende (Fasereingang)
der ersten Pumpfaser 83a mit der ersten Pumpfaser 83a über
eine Spleißverbindung verbunden ist. Die erste Pumpfaser 83a weist
an der Schmelzverbindung 84a mit der Signalfaser 82 einen
Wechselwirkungsbereich 88a auf, über den Pumpstrahlung
von der ersten Pumpfaser 83a in die Signalfaser 82 einkoppelt
und die Laserstrahlung in deren Kern 82a verstärkt
wird. Am gegenüberliegenden Faserende (Faserausgang) der Pumpfaser 83a wird
an einer zweiten Kopplungsfläche 87b die nicht
entlang des Wechselwirkungsbereichs 88a in die Signalfaser 82 eingekoppelte
Pumpstrahlung über eine zweite, mit der ersten Pumpfaser 83a über
eine Spleißverbindung verbundene Transportfaser 86b abgeführt.
Die zweite Transportfaser 86b ist an ihrem gegenüberliegenden
Faserende (Faserausgang) mit einer Kopplungsfläche 87c der zweiten
Pumpfaser 83b verbunden, so dass die Pumpstrahlung aus
der zweiten Transportfaser 86b der zweiten Pumpfaser 83b zugeführt
wird. Da auch die zweite Pumpfaser 83b mit der Signalfaser 82 über
eine Schmelzverbindung 84b stoffschlüssig verbunden
ist und an der Schmelzverbindung 84b einen Wechselwirkungsbereich 88b aufweist,
koppelt weitere Pumpstrahlung in die Signalfaser 82 ein.
Die zweite Pumpfaser 83b ist an ihrem Faserausgang über
eine weitere Kopplungsfläche 87d mit einer dritten
Transportfaser 86c verbunden, die die Pumpstrahlung, die
auch in der zweiten Pumpfaser 83b nicht in die Signalfaser 82 eingekoppelt
wurde, aus der optischen Faseranordnung 81 abführt.
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9 zeigt
eine erfindungsgemäße Faserlaseranordnung 90 in
Form eines Master Oszillator Power Amplifier(MOPA)-Systems. Die
Faserlaseranordnung 90 weist eine erste optische Faseranordnung 91a,
die einen Oszillatorabschnitt 90a bildet, sowie eine zweite
optische Faseranordnung 91b, die einen Verstärkerabschnitt 90b bildet,
auf. Die beiden Abschnitte 90a, 90b sind in der
Darstellung von 9 durch eine gestrichelte Linie
voneinander getrennt und sind über eine gemeinsame Signalfaser 92 miteinander
verbunden.
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Die
erste optische Faseranordnung 91a weist eine erste Pumpfaser 93a und
eine zweite Pumpfaser 93b auf, die mit der Signalfaser 92 über Schmelzverbindungen 94a, 94b stoffschlüssig
verbunden sind. An der ersten optischen Faseranordnung 91a ist
ein Resonatorabschnitt 95 gebildet, der von zwei Fiber
Bragg Gratings 95a, 95b begrenzt wird und in dem
ein Laserstrahl erzeugt wird, der entlang der Signalfaser 92 in
die zweite optische Faseranordnung 91b propagiert.
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Die
erste Pumpfaser 93a ist über eine erste Kopplungsfläche 98a am
Fasereingang mit einer ersten Transportfaser 97a verbunden,
die Pumpstrahlung einer ersten Pumpquelle 96a zur ersten
Pumpfaser 93a überträgt. Die erste Pumpfaser 93a weist an
der Schmelzverbindung 94a mit der Signalfaser 92 einen
Wechselwirkungsbereich 99a auf, über den Pumpstrahlung
von der ersten Pumpfaser 93a in die Signalfaser 92 eingekoppelt
wird. An einer Kopplungsfläche 98c am Faserausgang
ist die erste Pumpfaser 93a mit einer dritten Transportfaser 97c verbunden,
die Pumpstrahlung, die in dem Wechselwirkungsbereich 99a nicht
in die Signalfaser 92 eingekoppelt wurde, aus der ersten
Pumpfaser 93a abführt. Analog zur ersten Pumpfaser 93a ist
die zweite Pumpfaser 93b über eine Kopplungsfläche 98b am Fasereingang
mit einer zweiten Transportfaser 97b verbunden, die Pumpstrahlung
einer zweiten Pumpquelle 96b der zweiten Pumpfaser 93b zuführt.
An einer Kopplungsfläche 98d am Faserausgang ist
die zweite Pumpfaser 93b mit einer vierten Transportfaser 97d verbunden.
Entlang eines zweiten Wechselwirkungsbereichs 99b wird
Pumpstrahlung von der zweiten Pumpfaser 93b in die Signalfaser 92 eingekoppelt.
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Die
zweite optische Faseranordnung 91b weist eine dritte Pumpfaser 93c und
eine vierte Pumpfaser 93d auf, die mit der Signalfaser 92 über Schmelzverbindungen 94c, 94d stoffschlüssig
verbunden sind und an der jeweiligen Schmelzverbindung 94c, 94d jeweils
einen Wechselwirkungsbereich 99c, 99d aufweisen.
Die dritte Pumpfaser 93c ist an einer Kopplungsfläche 98e am
Fasereingang mit der dritten Transportfaser 97c verbunden,
welche die dritte Pumpfaser 93c mit der ersten Pumpfaser 93a der
ersten Faseranordnung 91a verbindet und Pumpstrahlung,
die entlang des Wechselwirkungsbereichs 99a der ersten
Pumpfaser 93a nicht in die Signalfaser 92 eingekoppelt
wurde, in die dritte Pumpfaser 93c transportiert, um sie
dort entlang eines dritten Wechselwirkungsbereichs 99c in
die Signalfaser 92 einzukoppeln. Analog ist auch die vierte Pumpfaser 93d an
einer Kopplungsfläche 98f am Fasereingang mit
der vierten Transportfaser 93d verbunden, welche die vierte
Pumpfaser 93d mit der zweiten Pumpfaser 93b der
ersten optischen Faseranordnung 91a verbindet und Pumpstrahlung,
die entlang des Wechselwirkungsbereichs 99b der zweiten
Pumpfaser 93b nicht in die Signalfaser 92 eingekoppelt
wurde, in die vierte Pumpfaser 93d transportiert und die
Pumpstrahlung entlang eines vierten Wechselwirkungsbereichs 99d in
die Signalfaser 93d einkoppelt. Über die Länge
der Pumpfasern 93a bis 93d bzw. der zugehörigen
Wechselwirkungsbereiche 99a bis 99d kann die Pumpstrahlung
der ersten und zweiten Pumpquelle 96a, 96b beliebig
zwischen dem Oszillatorabschnitt 90a mit der ersten optischen
Faseranordnung 91a und dem Verstärkerabschnitt 90b mit
der zweiten optischen Faseranordnung 91b verteilt werden.
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Die
erste optische Faseranordnung 91a und die zweite optische
Faseranordnung 91b können aus einer einzigen optischen
Faseranordnung erzeugt werden. In diesem Fall stellen die erste
und dritte Pumpfaser 93a, 93c bzw. die zweite
und vierte Pumpfaser 93b, 93d jeweils einen Abschnitt
derselben Pumpfaser dar, die im Bereich zwischen den optischen Faseranordnungen 91a, 91b vollständig
entfernt wurde. Alternativ können die Pumpfasern nur in einem
kleinen Bereich am Ende bzw. Anfang der ersten und zweiten optischen
Faseranordnungen 91a, 91b entfernt werden. Im
Bereich zwischen den ersten und zweiten optischen Faseranordnungen 91a, 91b bleiben
hierbei die Schmelzverbindungen mit der Signalfaser 90 bestehen.
Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass der Aufwand
beim Trennen der Schmelzverbindungen und beim Entfernen der Pumpfasern
reduziert ist. Da die Pumpstrahlung der ersten und zweiten Pumpquelle 96a, 96b über
die dritte und vierte Transportfaser 97c, 97d abgeführt wird,
enthalten die verbliebenen Pumpfaserabschnitte keine Pumpstrahlung
und haben daher keinen Einfluss auf den Laserstrahl, der in der
Signalfaser 92 geführt wird.
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10 zeigt
schließlich eine erfindungsgemäße Faserlaseranordnung 100 mit
einer optischen Faseranordnung 101, die eine Signalfaser 102 bestehend
aus einem aktiven Kern 102a und einem Pumpkern 102b sowie
zwei rechteckige Pumpfasern 103a, 103b umfasst.
Als Pumpquellen 105a, 105b sind ein erster Diodenlaser
und ein zweiter Diodenlaser vorgesehen, die aus Einzelemittern bestehen,
welche nebeneinander und übereinander angeordnet sind und
die eine rechteckige Strahlaustrittsfläche 104a, 104b aufweisen.
Die Pumpstrahlung der Pumpquellen 105a, 105b wird
nach Austritt aus den Strahlaustrittsflächen 104a, 104b ohne
Transportfaser und ohne Einkoppeloptik an stirnseitigen Kopplungsflächen 107a, 107b in
die beiden Pumpfasern 103a, 103b eingekoppelt,
deren rechteckiger Querschnitt an die Geometrie der Strahlaustrittsflächen 104a, 104b der
Pumpquellen 105a, 105b angepasst ist. Die Pumpstrahlung
wird dann von den beiden Pumpfasern 103a, 103b in
Wechselwirkungsbereichen 108a, 108b entlang eines
Resonatorabschnitts 109, der zwischen zwei Fiber Bragg
Gratings 109a, 109b gebildet ist, in die Signalfaser 102 eingekoppelt.
Zwischen den Strahlaustrittsflächen 104a, 104b der Pumpquellen 105a, 105b und
den Kopplungsflächen 107a, 107b der Pumpfasern 103a, 103b befindet
sich ein Spalt 1108, 110b, der möglichst
klein gewählt ist. Wenn es technisch realisierbar ist,
können die Strahlaustrittsflächen 104a, 104b auch
in direkten optischen Kontakt, d. h. ohne Spalt 110a, 110b,
mit den Kopplungsflächen 107a, 107b gebracht
werden.
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Mit
den oben beschriebenen Anordnungen kann über die Geometrie
der Pump- und Signalfasern, die Größenverhältnisse
zwischen der Signalfaser und der Pumpfaser sowie über die
Festlegung der Wechselwirkungslänge der Wechselwirkungsbereiche
die Pumpstrahlung gezielt zu- bzw. abgeführt werden, wohingegen
bei konventionellen endgepumpten Faseranordnungen ein exponentieller
Abfall der Intensität der Pumpstrahlung entlang der gesamten
Signalfaser auftritt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 6826335
B1 [0004, 0005]
- - US 7221822 B2 [0004, 0006]
- - WO 2006/090001 [0004, 0007, 0007, 0015]
- - US 5999673 [0004]
- - WO 2006/089999 A1 [0014]