-
TECHNISCHES GEBIET
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Aufroller vom Tragwalzentyp
im Allgemeinen, bei denen eine oder mehrere mit einem Druckwalzenbalken
verbundene Druckwalzen verwendet werden.
-
HINTERGRUND DER TECHNIK
-
In
Papier- und Kartonmaschinen wird mit Längsschneidevorrichtungen
typischerweise eine Materialbahn voller Breite zu Teilbahnen geschnitten, wonach
die Teilbahnen mit Aufrollern zu Kundenrollen aufgerollt werden.
Die Aufroller sind oft Aufroller vom Tragwalzentyp, in denen die
längsgeschnittenen Teilbahnen um Wickelkerne aufgerollt
werden, wobei sie von einer oder mehreren Tragwalzen oder Tragwalzensystemen
getragen werden. Aus Stand der Technik ist es bekannt, in Verbindung
von Aufrollern vom Tragwalzentyp eine mit dem Druckwalzenbalken verbundene
Druckwalze zu verwenden, die die Rollen gegen die Tragwalzen oder
Tragwalzensysteme drückt und die beim Wickeln benötigte
Nipbelastung erzeugt und andererseits verhindert, dass die Rollen sich
lösen/aus dem Aufroller herausfliegen.
-
Bei
Aufrollern vom Tragwalzentyp der Längsschneidevorrichtungen
wird der Wickelprozess oft durch die Schwingung des Druckwalzenbalkens und/oder
Rollen beeinträchtigt. Für das Schwingungsproblem
ist eine Lösung in der finnischen Patentanmeldung
FI 20055039 dargestellt.
In der Anmeldung wird ein Aufroller vom Tragwalzentyp dargestellt,
in dem die längsgeschnittenen Teilbahnen um Wickelkerne
aufgerollt werden, wobei sie von Tragwalzen getragen werden. Die
Druckwalze ist mit einem Druckwalzenbalken verbunden. Als Lösung
für das Schwingungsproblem ist dargestellt, dass der Druckwalzenbalken
mit einem Tragarm außer an den Enden zusätzlich
auch an mindestens einer Stelle seiner Spannweite gestützt
wird, wobei die Steifigkeit und die Dämpfung des Druckwalzenbalkens
erhöht werden.
-
Die
in der Anmeldung
FI 20055039 dargestellte
Lösung betrifft die Dämpfung der Schwingungen
in Maschinenrichtung, und sie ist als solche zur Dämpfung
der in Vertikalrichtung auftretenden Schwingungen des Druckwalzenbalkens
nicht geeignet.
-
Ein
Problem bei den Aufrollern vom Tragwalzentyp ist auch, wenn sich
die Rollen immer zeitweise aus verschiedenen Gründen (z.
B. Unterschiede in der Stärke der Bahn) in unterschiedlichen
Durchmessern bilden, dass die Druckwalze dabei nicht unbedingt alle
Rollen berührt. Dabei erhöht sich das Risiko,
dass die Rollen aus den Tragwalzen herausspringen, und dass sie
aus dem Aufroller herausfliegen.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Nach
einem ersten Aspekt der Erfindung wird das Verfahren in einer Aufrollervorrichtung
vom Tragwalzentyp, in der eine Anzahl Materialrollen, wie Papier-
oder Kartonrollen aufgerollt werden, durch eine oder mehrere Tragwalzen
oder Tragwalzensysteme gestützt verwirklicht, und welche
Aufrollervorrichtung ein durch eine oder mehrere Druckwalzen gebildetes
mit dem Druckwalzenbalken verbundenes Druckwalzensystem umfasst,
um die Materialrollen zu stützen.
-
Im
Verfahren:
werden durch Abstandsmessungen die Abstände zwischen
dem Druckwalzensystem und der Oberfläche der Materialrollen
gemessen, und
die erwähnten Abstände aufgrund
der Abstandsmessungen mit Hilfe der mit dem Druckwalzenbalken verbundenen
Stellvorrichtungen eingestellt.
-
In
einigen Ausführungsformen der Erfindung wird das Verfahren
in einem Aufroller vom Tragwalzentyp der Längsschneidevorrichtung
für Papier- oder Kartonmaschine realisiert. Die Längsschneidevorrichtung
kann als ein Teil einer Papier- oder Kartonmaschine oder typischer
als ein separates Gerät ausgeführt werden.
-
In
einigen Ausführungsformen der Erfindung wird angestrebt,
die Kurven- oder Biegungsform des Druckwalzensystems (die z. B.
Schrägstellung und/oder Krümmung/Biegung aufweisen
kann) aufgrund der Abstandsmessungen einzustellen, damit sie möglichst
genau der durch die Schwankung der Durchmesser der Papierrollen
verursachten Kurvenform entspricht.
-
Als
Stellvorrichtung können hydraulische Stellvorrichtungen,
mechanische Stellvorrichtungen oder elektromechanische Stellvorrichtungen
verwendet werden.
-
In
einer Ausführungsform werden als Stellvorrichtungen vertikale
Hydraulikzylinder verwendet, die Position der Arme der Hydraulikzylinder
zu Rahmen der Hydraulikzylinder gemessen, und die Einstellung der
Position oder der Krümmung des Druckwalzenbalkens aufgrund
von Positionsmessungen gesteuert.
-
In
einer Ausführungsform wird der Abstand zwischen der Druckwalze
und der Materialrolle mit einem mit dem Druckwalzenbalken verbundenen Messsensor
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Druckwalzen gemessen.
-
Nach
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Aufrollervorrichtung
vom Tragwalzentyp verwirklicht, umfassend:
eine oder mehrere
Tragwalzen oder Tragwalzensysteme, um die in der Aufrollervorrichtung
aufzurollenden Materialrollen, wie Papier- oder Kartonrollen, abzustützen;
und
einen Druckwalzenbalken und ein mit ihm verbundenes durch
eine oder mehrere Druckwalzen gebildetes Druckwalzensystem, um die
Materialrollen zu belasten.
-
Die
Aufrollervorrichtung umfasst darüber hinaus:
einen
oder mehrere Messsensoren, um die Abstände zwischen dem
Druckwalzensystem und der Oberfläche der Materialrollen
zu messen;
Stellvorrichtungen, die mit dem Druckwalzenbalken verbunden
sind; und
eine Steuereinheit, um die erwähnten Abstände
aufgrund der Abstandsmessungen mit den Stellvorrichtungen einzustellen.
-
In
einer Ausführungsform ist der Abstandsmesssensor auf dem
Lagergehäuse (oder dem Lagerbock) zwischen zwei aufeinanderfolgenden Druckwalzen
angeordnet. In einigen Ausführungsformen kann zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Druckwalzen nur ein gemeinsames Lagergehäuse vorgesehen
sein, wobei der Abstandsmesssensor auf dem betreffenden Lagergehäuse
angeordnet sein kann.
-
In
einer Ausführungsform ist das Querschnittsprofil des Druckwalzenbalkens
rund.
-
Einige
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind oder
werden nur im Zusammenhang von einigen Aspekten der Erfindung beschrieben.
Die entsprechenden Ausführungsformen sind jedoch weitgehend
auch für andere Aspekte anwendbar.
-
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
-
Die
Erfindung wird nun beispielhaft unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen beschrieben, in denen:
-
1 eine
Aufrollervorrichtung vom Tragwalzentyp gemäß einer
Ausführungsform,
-
2 die
Aufrollervorrichtung der 1 in Betrieb gemäß einer
Ausführungsform,
-
3 eine
Problemsituation in einer Aufrollervorrichtung vom Tragwalzentyp,
-
4 die
Lösung für die Problemsituation der 3 gemäß einer
Ausführungsform,
-
5 Kraftmessung
gemäß einer Ausführungsform,
-
6 eine
Anordnung am Ende des Druckwalzenbalkens gemäß einer
Ausführungsform,
-
7 Positionsmessung
einer Stellvorrichtung gemäß einer Ausführungsform,
-
8 Abstützen
des Druckwalzenbalkens gemäß einer Ausführungsform,
-
9 Abstützen
des Druckwalzenbalkens gemäß einer weiteren Ausführungsform,
-
10 Kraftmessung
gemäß einer weiteren Ausführungsform,
-
11 Abstandsmessung
gemäß einer Ausführungsform, und
-
12 Steuerelektronikeinheit
gemäß einer Ausführungsform zeigen.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
-
In
den Figuren beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche Sachverhalte
und Elemente.
-
1 zeigt
einen Querschnitt einer Aufrollervorrichtung vom Tragwalzentyp 100 gemäß einer Ausführungsform.
Die Aufrollervorrichtung 100 umfasst eine oder mehrere
Tragwalzen oder Tragwalzensysteme 110, die die Materialrollen
(Papier/Karton) 120 abstützt. Die typische Anzahl
an Tragwalzen 110 beträgt zwei Tragwalzen, jedoch
ist auch eine andere Anzahl möglich. Die Materialrollen 120 werden typischerweise
derart aufgerollt, dass sie sich teilweise zwischen den Tragwalzen 110 und
teilweise über diesen befinden. Zu Beginn des Wickelvorgangs, wenn
die Materialrollen 120 einen kleinen Durchmesser haben,
liegen sie überwiegend zwischen den Tragwalzen 110.
Beim weiteren Wickelvorgang und bei zunehmendem Durchmesser steigen
die Materialrollen 120 zwischen den Tragwalzen 110 immer mehr
auf die Tragwalzen 110. Die Tragwalzen 110 sind
typischerweise am Ständer der Aufrollervorrichtung 100 befestigt.
Der Befestigungsmechanismus und die Tragwalzenachsen sind jedoch
wegen Übersichtlichkeit in den Figuren nicht gezeichnet.
-
Die
Aufrollervorrichtung 100 umfasst einen Druckwalzenbalken 140,
mit dem eine oder mehrere Druckwalzen 130 verbunden sind.
D. h. die Druckwalze 130 kann aus einer Walze oder aus
mehreren Walzenstümpfen aufgebaut sein. Im letzten Fall
bilden die Walzenstümpfe ein sog. Tragwalzensystem. In
dieser Anmeldung wird der Begriff „Tragwalze" sowohl für
Tragwalze als auch für Tragwalzensystem benutzt.
-
Am
Ständerteil der Aufrollervorrichtung 100 an dessen
Seitenwänden 160 sind Linearführungen 170 befestigt.
Der Druckwalzenbalken 140 stützt sich über
die Linearführungen 170 an den Seitenwänden 160 des
Ständerteils der Aufrollervorrichtung ab. Die Linearführungen 170 stützen
den Druckwalzenbalken 140 in Maschinenrichtung und in seitlicher
Richtung, lassen aber eine Bewegung des Druckwalzenbalkens 140 in
Vertikalrichtung zu. Der Druckwalzenbalken 140 ist in Vertikalrichtung
mit Abstützmechanismen oder Stellvorrichtungen am Horizontalbalken 150 des
Ständerteils abgestützt. Die Stellvorrichtungen
können mechanische (z. B. Kugelschrauben, Trapezschrauben),
hydraulische (z. B. Hydraulikzylinder) oder elektromechanische Stellvorrichtungen (z.
B. Linearmotoren) sein. Im Folgenden dienen Hydraulikzylinder als
Beispiele für Stellvorrichtungen. In 1 sind
als Beispiel am Horizontalbalken 150 und am Druckwalzenbalken 140 befestigte
Hydraulikzylinder 180 dargestellt. Die Position und Anzahl
der Hydraulikzylinder 180 können je nach Ausführungsform
variieren.
-
Die
Druckwalze 130 sollte die Materialrollen 120 gegen
die Tragwalzen oder das Tragwalzensystem 110 drücken,
um die beim Wickeln benötigte Niplast (oder Linienlast)
zu schaffen, und andererseits das Risiko zu verringern, dass die
Rollen herausfliegen. Wie in 1 dargestellt
wird, wird dieses jedoch in dem Fall nicht ausgeführt,
in dem die Materialrollen 120 von unterschiedlichem Durchmesser
sind. Im Beispiel der 1 sind beispielsweise wegen
der Dickenprofilschwankungen von Papier/Karton die mittig liegenden
Materialrollen kleiner als die Materialrollen am Rand, wobei zwischen
der Druckwalze 130 und den mittig liegenden Materialrollen
ein leerer Raum bleibt.
-
Diese
Problemsituation ist bei der Anordnung gemäß 2 gelöst,
bei der der Druckwalzenbalken 140 gezwungen wird, in ein
Profil abzubiegen (in diesem Beispiel in ein derart flaches U-Profil,
in dem sich der mittlere Teil des Balkens tiefer als die Ränder
erstreckt), dass sich die mit dem Druckwalzenbalken 140 verbundene
Druckwalze 130 besser an die Oberfläche der Materialrollen 120 anpasst. Auch
wenn die Druckwalze 130 nicht unbedingt die Oberfläche
der Materialrollen 120 überall berührt,
so ist mindestens durchschnittlich mehr Kontaktfläche vorhanden
als im Fall der 1. Die Biegung des Druckwalzenbalkens 140 wird
beispielsweise dadurch geschaffen, dass er in eine gewünschte
Form mit Hilfe der Hydraulikzylinder 180 gesteuert (oder gezwungen)
wird, indem deren Hydraulikdruck eingestellt wird. Genauer gesagt
wird die Einstellung des jeweiligen Hydraulikzylinders 180 an
sich durch Einstellung der Druckdifferenz zwischen den auf verschiedenen
Seiten des Hydraulikzylinderkolbens gebildeten Hydraulikdrücken
realisiert.
-
Die
Position und Anzahl der als Stellvorrichtungen verwendeten Hydraulikzylinder 180 kann
je nach der Ausführung gewählt werden. In einer
Ausführungsform ist erkannt, dass beispielsweise bestimmte
mit der Schwingungsdämpfung des Balkens verbundene Vorteile
erreicht werden, wenn Hydraulikzylinder 180 statt an den
Enden des Druckwalzenbalkens 140 im mittleren Bereich des
Balkens angeordnet werden. Im Beispiel der 1 und 2 sind vier
Hydraulikzylinder 180 vorhanden, die alle im mittleren
Bereich des Druckwalzenbalkens 140 angeordnet sind.
-
Die
im Nip zwischen den Tragwalzen 110 und den Materialrollen 120 herrschende
Gesamtlast wird durch die eigene Masse der Materialrollen 120 und
die durch die Druckwalzen 130 verursachte zusätzliche
Last gebildet, auf die die Masse der Druckwalzen 130 und
des Druckwalzenbalkens 140 Einfluss hat. Die durch die
Hydraulikzylinder 180 auf den Druckwalzenbalken 140 wirkende
Last muss typischerweise entlastend, d. h. Zug sein, da die Masse des
Druckwalzenbalkens 140 den Materialrollen 120 typischerweise
mehr zusätzliche Last verleiht als im Wickelprozess benötigt
wird. In einigen selteneren Fällen kann es jedoch sein,
dass die von Hydraulikzylindern 180 auf den Druckwalzenbalken
wirkende Kraft Schubkraft sein soll. Wird dann Schub oder Zug benötigt,
können die Hydraulikzylinder 180 mit der Druckdifferenz
derart gesteuert werden, dass die Gesamtlast der Materialrollen
in den verschiedenen Stufen des Wickelprozesses möglichst
optimal ist.
-
3 stellt
eine Querschnittsansicht einer weiteren Problemsituation dar, die
durch Materialrollen 120 unterschiedlicher Durchmesser
verursacht werden kann. In diesem Beispiel sind die rechts liegenden
Materialrollen kleiner als die links liegenden. Ist die Differenz
des Durchmessers ausreichend groß, bleibt zwischen der
Druckwalze 130 und den rechts liegenden Materialrollen
ein leerer Raum, denn in der Aufrollervorrichtung wird oft eine
Synchronisierungsachse verwendet, die dazu dient, die Druckwalze 130 in
horizontaler Richtung (oder zumindest in nahezu horizontaler Richtung
in den vom Spiel der Synchronisierungsachse bestimmten Grenzen)
zu halten. In 3 sind zwei Hydraulikzylinder 180 an
den Enden des Druckwalzenbalkens 140 gezeichnet, was der
Anordnung der Tragarme in vielen Anordnungen gemäß des
Standes der Technik entspricht.
-
Die
Problemsituation der 3 ist in der Anordnung gemäß 4 gelöst,
in der der Druckwalzenbalken 140 kontrolliert in eine derartig
schräge Stellung (in diesem Beispiel der rechte Rand niedriger
als der linke Rand) gesteuert wird, dass sich die mit dem Druckwalzenbalken 140 verbundene
Druckwalze 130 besser an die Oberfläche der Materialrollen 120 anpasst.
Auch wenn die Druckwalze 130 nicht unbedingt die Oberfläche
der Materialrollen 120 überall berührt,
so ist mindestens durchschnittlich mehr Kontaktfläche vorhanden
als im Fall der 3. Der Druckwalzenbalken 140 wird
kontrolliert schräg beispielsweise mit Hilfe der als Stellvorrichtungen dienenden
Hydraulikzylinder 180 gesteuert, indem deren Hydraulikdruck
(Druckdifferenz) entsprechend eingestellt wird, wie dies in Verbindung
mit 2 gezeigt ist. In der Aufrollervorrichtung 100 wird
keine Synchronisierungsachse benötigt, wenn eine solche aber
vorhanden ist, sollte sie in Vertikalrichtung ein ausreichend großes
Spiel aufweisen, damit der Balken ausreichend schräg gesteuert
(oder gefahren) werden kann.
-
Die
Position und Anzahl der als Stellvorrichtungen verwendeten Hydraulikzylinder 180 kann
je nach Ausführung gewählt werden. Im Beispiel
der 4 sind vier Hydraulikzylinder 180 vorhanden,
die im mittleren Bereich des Druckwalzenbalkens 140 angeordnet
sind.
-
5 zeigt
detaillierter eine Anordnung, mit der der Druckwalzenbalken 140 in
ein gewünschtes Profil gebogen wird (d. h. dessen Kurvenform
wird eingestellt). In der Figur wird wegen der Übersichtlichkeit
lediglich ein Hydraulikzylinder 180 und dessen Steuerungssystem
dargestellt, auch wenn je nach der Ausführung eine unterschiedliche
Anzahl von Hydraulikzylindern vorliegen kann. Der Arm 502 des
Hydraulikzylinders ist durch ein Gelenklager 511 und einen
Zapfen 512 an einem am Druckwalzenbalken 140 befestigten
Ohr 503 angebracht. Der Rahmen 501 des Hydraulikzylinders
ist am Ständer der Aufrollervorrichtung befestigt, beispielsweise
am Horizontalbalken 150 des Ständerteils (in 5 nicht dargestellt).
-
Der
Zapfen 512 weist eine Kraftmessungseigenschaft auf. Im
Zapfen 512 kann beispielsweise ein Kraftsensor angeordnet
sein, der entlang eines elektrischen Kabels 520 in Form
einer elektrischen Größe oder von analogen oder
digitalen Messdaten der Steuerelektronikeinheit 530 Messdaten über
die vom Hydraulikzylinder gegen den Druckwalzenbalken 140 wirkende
Kraft gibt. Die Steuerelektronikeinheit 530 gibt die Steuerinformation über
das elektrische Kabel 540 dem elektrischen Teil 551 des
Hydraulikventils, der den Hydraulikteil 552 des Ventils steuert.
Vom Hydraulikteil 552 gehen an den Hydraulikzylinder Hydraulikrohre 560 und 570 ab,
die den Hydraulikdruck auf den verschiedenen Seiten des Kolbens
des Hydraulikzylinders 180 (in 5 nicht dargestellt)
regeln.
-
Will
man den Druckwalzenbalken 140 in ein bestimmtes Profil
biegen (d. h. will man seine Kurvenform einstellen), wird mit Hydraulikdruckdifferenz die
von den verschiedenen Hydraulikzylindern 180 auf den Druckwalzenbalken 140 ausgeübte
Kraft geregelt, wobei sich der Balken 140 wunschgemäß biegt.
In einer Ausführungsform wird die Kraft zwischen der Druckwalze 130 und
der Materialrolle 120 mittelbar mit dem Kraftsensor 512 auf
der Verbindungsstelle des Arms 502 des Hydraulikzylinders und
des Druckwalzenbalkens 140 gemessen und die Hydraulikzylinder 180 wird
derart rückgekoppelt gesteuert, dass die Kraft auf der
ganzen Breite des Balkens 140 (oder der Maschine) konstant
gehalten wird. Alternativ kann die Kraft gemäß der
in dem der Steuerelektronikeinheit 530 aufweisenden Speicher (in 5 nicht
dargestellt) vorprogrammierten Kurve verändert werden.
-
Beim
Aufwickeln einer Papier- oder Kartonrolle ist die Steuerung der
Wickelhärte insbesondere zu Beginn des Wickelprozesses
wichtig, um eine Rolle mit guter Qualität zu bilden. Mit
den Hydraulikzylindern 180 kann das Niplastprofil der Druckwalze
gesteuert werden. Wenn die als Belastungsvorrichtungen der Druckwalze
dienenden Hydraulikzylinder 180 im mittleren Bereich des
Druckwalzenbalkens 140 liegen (und nicht ganz an den Enden
des Balkens), kann auf die Belastung des mittleren Bereichs der
Materialbahn mehr Einfluss genommen werden gegenüber dem,
dass die Belastungsvorrichtungen lediglich an den Enden des Druckwalzenbalkens 140 liegen
würden.
-
Die
von den Hydraulikzylindern 180 auf den Druckwalzenbalken 140 ausgeübte
Kraft wird derart geregelt, dass in der jeweiligen Stufe des Wickelprozesses
eine gewünschte Last erzeugt wird. Typischerweise wird
der Druckwalzenbalken ständig entlastet. Abhängig
von der Masse der Rolle und der Geometrie der Aufrollervorrichtung
ist der Entlastungsbedarf unterschiedlich in den verschiedenen Stufen
des Wickelprozesses. Typischerweise ist der Entlastungsbedarf in
der Ausgangsstufe des Wickelns kleiner und der Entlastungsbedarf
steigt, wenn die Masse der Materialrollen zunimmt.
-
In
der Ausgangsstufe des Aufwickelns kann den Materialrollen 120 mit
der Druckwalze zusätzliche Last gegeben werden. In einer
bestimmten Stufe, wenn der Durchmesser der Rolle in einem Beispiel ca.
800–1000 mm beträgt, kann die zusätzliche
Last für den Wickelprozess entlastet werden, da das Eigengewicht
der Materialrolle bereits eine ausreichende Niplast gegen die Druckwalze
gibt. In der Praxis kann im Nip zwischen der Druckwalze 130 und
den Materialrollen 120 jedoch eine geringe Belastung belassen
werden, damit die Schwingung der Materialrollen 120 verhindert
werden kann. Mit Kraftmessung und Stellvorrichtungen (von denen
hier Hydraulikzylinder 180 als Beispiele gezeigt sind)
kann die Belastung also auf die jeweilige Situation angepasst geregelt
werden.
-
Gemäß einer
Ausführungsform kann an den Enden des Druckwalzenbalkens 140 eine
Anordnung vorhanden sein, die die Steuerung des Druckwalzenbalkens 140 in
Schrägstellung und/oder die Biegung des Druckwalzenbalkens
erleichtert. 6 zeigt detaillierter eine derartige
Anordnung. Der Druckwalzenbalken 140 ist an der Linearführung 170 mit
Linearlagern 601 befestigt. Der Zapfen 602 des
Linearlagers 601 schiebt sich durch ein Gelenklager 603 in das
am Ende des Druckwalzenbalkens 140 angeordnete Lagergehäuse 605.
Das Gelenklager 603 kann axial im Gehäuse 605 gleiten.
In einer beispielhaften Ausführung sind die von dem Linearlager 601 und dem
Gelenklager 603 gebildete Systeme in acht Stellen im Druckwalzenbalken
vorgesehen, vier an beiden Enden. Da 6 eine Schnittdarstellung
ist, werden darin nur zwei solche vom Linearlager 601 und Gelenklager 603 gebildete
Systeme dargestellt. Es ist jedoch zu beachten, dass das zweite
Paar am selben Ende des Balkens hinter den in 6 gargestellten
liegt.
-
Die
Gelenklager 603 können mit einer Arretiervorrichtung
(in 6 nicht dargestellt) in Axialrichtung verriegelt
werden, wobei der Zapfen 602 des Linearlagers im Gelenklager 603 und
das Gelenklager 603 im Lagergehäuse 605 verriegelt
wird und die Bewegung des Systems in Axialrichtung des Balkens 140 verhindern.
Als Arretiervorrichtung kann eine Arretiervorrichtung dienen, deren
Verriegelungswirkung auf der Form der Arretiervorrichtung basiert
(z. B. Verriegelungsring, Verriegelungsbüchse), oder eine Arretiervorrichtung,
deren Verriegelungswirkung im Wesentlichen auf der Reibung basiert
(z. B. Verriegelungsmutter, Klemmverbindung). Will man den Druckwalzenbalken 140 beispielsweise
in Schrägstellung fahren, werden in einer Ausführungsform
in Axialrichtung zwei der Gelenklager 603 (zum Beispiel das
obere Lager der 6 und das hinter ihm befindliche
Lager) verriegelt, die anderen sechs bleiben aber unverriegelt,
wobei die unverriegelten Gelenklager 603 eine Bewegung
des Systems in Axialrichtung erlauben. Dadurch kann die Steuerung
des Druckwalzenbalkens 140 in Schrägstellung und
die Biegung des Druckwalzenbalkens 140 unter Verringerung
des Bruchrisikos erleichtert werden. Die Verriegelung bestimmt die
Position des Druckwalzenbalkens 140 in seitlicher Richtung.
-
Das
Biegen des Druckwalzenbalkens 140 in ein bestimmtes Profil
(wie beispielsweise in 2 dargestellt ist) und eine
kontrollierte Steuerung in Schrägstellung (wie beispielsweise
in 4 dargestellt ist) können als separate Funktionen
angesehen werden, die unabhängig voneinander ausführbar sind.
Je nach der Ausführung können das Biegen und Steuern
in Schrägstellung auch in derselben Ausführungsform
als eine Kombination von verschiedenen Funktionen erfolgen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform kann bei der Regelung der
Stellung oder des Profils des Druckwalzenbalkens 140 (kontrollierte
Steuerung in Schrägstellung oder Biegen) alternativ oder
zusätzlich die Positionsmessung der Hydraulikzylinder 180 ausgenutzt
werden. 7 zeigt Positionsmessung in einer
solchen Ausführungsform. In Verbindung der Hydraulikzylinder 180 kann
ein Positionssensor installiert werden, der die Position des Arms 502 des Hydraulikzylinders
zum Rahmen 501 misst. Der Hydraulikzylinder kann beispielsweise
eine Elektronikeinheit 708 aufweisen, die ein geeignetes
Signal an den Hydraulikzylinder sendet. Im Beispiel der 7 ist
die Elektronikeinheit 708 am oberen Ende des Rahmens 501 des
Hydraulikzylinders installiert. Im Inneren des Hydraulikzylinders 180 ist
eine Stange 709 vorgesehen, die vom Rahmen des Hydraulikzylinders
durch den Kolben 704 in den Hohlteil 707 des hohlen
Arms 502 des Hydraulikzylinders verläuft. Am Kolben 704 des
Hydraulikzylinders ist ein Magnet 706 montiert, der als
Positionssensor dient. Aufgrund der Antwort des von der Elektronikeinheit 708 versendeten
Signals kann die Position des Arms 502 des Hydraulikzylinders
zum Rahmen 501 bestimmt werden. Effektiv wird eine Strecke
angegeben, wie weit der Arm 502 des Hydraulikzylinders
aus dem Rahmen 501 des Hydraulikzylinders herausgeschoben
ist. Die Elektronikeinheit 708 steht über eine
Signalleitung 780 (z. B. elektrische Leitung) in Verbindung
mit der Steuerelektronikeinheit 530, die aufgrund eines
bestimmten Positionswerts den elektrischen Teil 551 des
Hydraulikventils steuern kann. Dieser steuert wiederum mit Hilfe
der aus dem Hydraulikteil 552 abgehenden Hydraulikrohren 560 und 570 die
Druckdifferenz der auf den verschiedenen Seiten des Kolbens 704 des
Hydraulikzylinders gebildeten Hydraulikdrücke derart, dass
die Position der Arme 501 (und gleichzeitig die Stellung
des Druckwalzenbalkens) wunschgemäß gestaltet
werden kann.
-
Die
Positionsmessung der Stellvorrichtungen (hier der Hydraulikzylinder 180)
kann dazu dienen, um eine übermäßige
Biegung oder Steuerung in Schrägstellung des Druckwalzenbalkens 140 zu
verhindern und den Balken 140 in die Grundstellung in der
Rollenwechselsequenz zu bringen. Übermäßige Biegung
oder Steuerung in Schrägstellung kann beispielsweise durch
Vergleich der Positionswerte der verschiedenen Hydraulikzylinder 180 zueinander
und zu einem vorgespeicherten Grenzwert verhindert werden. Wird
der Grenzwert erreicht, kann die Steuerelektronikeinheit 530 mit
der Druckdifferenz der Hydraulikdrücke der Hydraulikzylinder 180 die
Hydraulikzylinder 180 derart steuern, dass der Balken nicht mehr
gebogen und/oder in eine schrägere Stellung gesteuert wird.
-
8 zeigt
das Abstützen des Druckwalzenbalkens 140 gemäß einer
Ausführungsform. In diesem Beispiel sind die Hydraulikzylinder 180 vertikal derart
angeordnet, dass kein einziger ganz am Ende des Druckwalzenbalkens 140 liegt,
sondern alle im mittleren Bereich des Balkens liegen und die Dämpfung
der vertikalen Schwingungen des Druckwalzenbalkens 140 besser
ermöglichen. In diesem Beispiel sind vier Hydraulikzylinder 180 vorhanden.
-
9 zeigt
das Abstützen des Druckwalzenbalkens 140 mit zwei
vertikalen Hydraulikzylindern 180, die in den sog. Bessel-Punkten
eine Strecke von 2/9 von den Enden des Druckwalzenbalkens 140 entfernt
angeordnet sind, gemessen im Verhältnis zur ganzen Länge
des Balkens.
-
Die
Stellvorrichtungen (z. B. Hydraulikzylinder) können am
Druckwalzenbalken unter Berücksichtigung des Minimalpunktes/der
Minimalpunkte der Gesamtbiegung des Druckwalzenbalkens angeordnet
werden. Beispielsweise im Fall, in dem die Druckwalze aus einer
großen Anzahl kurzer Walzenstümpfe besteht (wobei
die von diesen Walzen auf den Druckwalzenbalken ausgeübte
Belastung relativ gleichmäßig ist), wird das Minimum
der Gesamtbiegung typischerweise dann erreicht, wenn der Abstand
des Hydraulikzylinders (der Stellvorrichtung) vom Ende des Balkens
das oben erwähnte 2/9 der Länge des Balkens ausmacht
(im Fall von zwei Stellvorrichtungen). Andererseits kann die Stellvorrichtung
in einer solchen Stelle angeordnet werden, die nicht im Knotenpunkt
der spezifischen Form der ersten, zweiten oder dritten Schwingung des
Stützbalkens (Druckwalzenbalkens) liegt. Mit einer derartigen Anordnung
kann die Anregung der untersten Schwingungsfrequenzen des Balkens
verhindert werden. Die Stellvorrichtungen können auch in
einigen Ausführungen nur an den Enden des Druckwalzenbalkens
und außer oder anstatt an den Enden im mittleren Bereich
liegen.
-
Bereits
mit zwei an den Enden oder weiter in der Mitte angeordneten Stellvorrichtungen
kann der Druckwalzenbalken kontrolliert in Schrägstellung
gesteuert werden. Sind drei oder mehrere Stellvorrichtungen vorhanden,
kann mit Hilfe derer die Kurvenform des Druckwalzenbalkens (Stützbalkens)
und weiterhin auch des Druckwalzensystems geregelt werden. Mit Hilfe
von drei oder mehreren Stellvorrichtungen kann unter anderem die
Biegungen der Tragwalzen, die Biegung des Druckwalzenbalkens und die
Dickenfehler des Papiers in Querrichtung kompensiert werden. Darüber
hinaus hat die Verwendung von insbesondere mehreren (als zwei) Stellvorrichtungen
Dämpfwirkung auf die Schwingungseigenschaften des Systems.
Prinzipiell können eine sehr große Anzahl von
Stellvorrichtungen verwendet werden, wobei genau die Fehler des
Papierdickenprofils beobachtet werden kann. Eine kontrollierte Regelung der
Biegung oder der Schrägstellung gleicht die Belastung von
Materialrollen aus. Sie teilt die Last gleichmäßiger
auf Materialrollen (nicht nur beispielsweise auf zwei Materialrollen,
wie in einigen Lösungen gemäß des Standes
der bekannten Technik), wobei die Gesamtlast sogar erhöht
werden kann, da immer mehr Rollen die Last tragen.
-
10 zeigt
eine weitere Ausführungsform, in der Kraftmesssensor(en)
anstatt zwischen den Hydraulikzylindern 180 und dem Druckwalzenbalken 140 zwischen
dem Druckwalzenbalken 140 und den Druckwalzen 130 angeordnet
ist (sind). Vorteilhaft ist dabei, dass die zur Biegung des Druckwalzenbalkens 140 benötigten
Kräfte die Messung der Niplast zwischen der Druckwalze 130 und
der Materialrolle 120 nicht stören. In 10 unter
Bezugszeichen 130a ist eine Druckwalze (Walzenstumpf) und
unter Bezugszeichen 130b eine benachbarte zweite Druckwalze
(Walzenstumpf) gezeichnet. Zwischen den Druckwalzen 130a und 130b liegen
Lagergehäuse 1010 der Druckwalzen. Die Druckwalzen 130a und 130b sind
mit einem geeigneten Befestigungsteil 1060 mit dem Druckwalzenbalken 140 verbunden.
In dieser Ausführungsform ist der Kraftmesssensor 1020 auf
den Lagergehäusen 1010 der Druckwalzen 130a und 130b installiert.
Er kann am Befestigungsteil 1060 befestigt sein. Die Antriebseinrichtung
oder der Antriebsmotor 1050 der Druckwalze kann in der Druckwalze
angeordnet werden. Als Antriebsmotor ist beispielsweise ein Trommelmotor
geeignet. Wenn der Antriebsmotor in der Druckwalze montiert wird, stört
er im Wesentlichen nicht die Funktion des Messsensors 1020.
-
Der
Kraftsensor 1020 gibt beispielsweise entlang eines elektrischen
Kabels (nicht dargestellt) der Steuerelektronikeinheit 530 in
Form einer elektrischen Größe oder von analogen
oder digitalen Messdaten Messinformationen über die Kraft
zwischen der Druckwalze 130 und der Materialrolle 120,
die mit der Druckdifferenz der Hydraulikdrücke der Hydraulikzylinder 180 die
Hydraulikzylinder 180 steuert, um eine gewünschte
Wirkung zu erzielen. Die Hydraulikzylinder 180 werden vorzugsweise
in denselben Stellen angeordnet wie die Sensoren 1020,
dieses ist aber nicht notwendig.
-
11 zeigt
eine Ausführungsform, in der statt Kraftmessung eine Abstandsmessung
verwendet wird, um die mit dem Druckwalzenbalken 140 verbundene
Druckwalze (Druckwalzensystem) 130 zu steuern, damit sie
sich besser an die Oberfläche der Materialrollen 120 anpasst.
In 11 unter Bezugszeichen 130a ist eine
Druckwalze (Walzenstumpf) und unter Bezugszeichen 130b eine
benachbarte zweite Druckwalze (Walzenstumpf) gezeichnet. Zwischen
den Druckwalzen 130a und 130b liegen Lagergehäuse 1010 der
Druckwalzen. Die Druckwalzen 130a und 130b sind
mit einem geeigneten Befestigungsteil 1060 mit dem Druckwalzenbalken 140 verbunden.
In dieser Ausführungsform ist (sind) der (die) Kraftmesssensor(en) 1020 in
Verbindung mit dem Druckwalzenbalken 140 montiert. Sensoren 1120 können
beispielsweise zwischen den Druckwalzen, wie in 11 dargestellt
ist, oder am äußeren Ende der äußeren
Druckwalze (oder an den äußersten Enden der äußersten
Druckwalzen) angeordnet sein. Es kann ein beliebiger geeigneter
Abstandsmesssensor verwendet werden, beispielsweise ein optischer
oder akustischer Sensor. Vorzugsweise werden die betreffenden Sensoren 1120 auf
dem Lagerbock der jeweiligen einzelnen Druckwalze angeordnet, jedoch
derart, dass in der Verbindungsstelle von zwei Walzen nur ein gemeinsamer
Sensor angeordnet wird. In dem in 11 dargestellten
Beispiel ist der Sensor 1120 vollständig oder
teilweise im Druckwalzenbalken 140 angeordnet. Sein Messradius 1125,
der auf die Oberfläche der Materialrolle 120 verläuft
und davon zurückgestrahlt wird, ist mit einer gestrichelten
Linie gezeichnet. Das Befestigungsstück 1060 kann
eine Öffnung aufweisen, durch die der Messradius 1125 verläuft.
Die Antriebseinrichtung oder der Antriebsmotor 1050 der
Druckwalze kann in der Druckwalze angeordnet werden. Als Antriebsmotor
ist beispielsweise ein Trommelmotor oder ein am Druckwalzenbalken 140 angeordneter Elektromotor
geeignet, der mit einem Riemenantrieb der Druckwalze versehen ist.
-
Der
Abstandsmesssensor 1120 gibt beispielsweise entlang eines
elektrischen Kabels (nicht dargestellt) der Steuerelektronikeinheit 530 in
Form einer elektrischen Größe oder von analogen
oder digitalen Messdaten Messinformationen über den Abstand
zwischen dem Sensor und der Oberfläche der Materialrolle 120 (und
dadurch über den Abstand zwischen der Druckwalze 130 und
der Materialrolle 120), die mit der Druckdifferenz der
Hydraulikdrücke der Hydraulikzylinder 180 die
Hydraulikzylinder 180 steuert, um eine gewünschte
Wirkung zu erzielen. Die Hydraulikzylinder 180 werden vorzugsweise
in denselben Stellen angeordnet wie die Sensoren 1020,
dieses ist aber nicht notwendig.
-
In 12 wird
grob eine Steuerelektronikeinheit 530 gemäß einer
Ausführungsform dargestellt. Die Steuerelektronikeinheit 530 umfasst
eine Steuereinheit 1210, die aufgrund der im Speicher 1220 gespeicherten
Software die Funktion der Steuerelektronikeinheit 530 steuert.
Im Speicher kann ein Speicherbereich oder eine Datenbank 1222 ausgeführt
sein, der (die) eine vorprogrammierte Belastungskurve aufweist,
aufgrund welcher Stellvorrichtungen (z. B. Hydraulikzylinder 180 gesteuert
werden). Die Steuerelektronikeinheit kann eine Schnittstelle 1240 umfassen,
die ein Display und/oder eine Tastatur aufweisen kann, mit denen
der Benutzer programmieren oder auf eine andere Weise die Vorrichtung 530 bedienen
kann. Weiterhin umfasst die Steuerelektronikeinheit eine Kommunikationsschnittstelle 1230,
durch die die Messdaten von den Sensoren empfangen und Steuerdaten/-befehle
an den die Stellvorrichtungen steuernden Teil, beispielsweise an den
elektrischen Teil 551 des Hydraulikventils, versendet werden.
-
Verschiedene
Ausführungsformen und ihre Kombinationen werden im Folgenden
noch genauer erläutert.
-
A) Für Regelung der Schrägstellung
des Druckwalzenbalkens (und des Druckwalzensystems) geeignete Ausführungsformen:
-
In
der Ausführungsformengruppe A1 ist erkannt, dass die Schrägstellung
des Druckwalzenbalkens (d. h. die Stellung zu den Rahmen und dadurch zu
den Tragwalzen) in verschiedenen Ausführungsformen auf
mindestens zwei verschiedene Weisen gemessen werden kann. Eine Alternative
ist, die Positionsmesssensoren an Stellvorrichtungen (z. B. Hydraulikzylindern)
anzuordnen, wie in Verbindung mit 7 dargestellt
ist. Eine weitere Alternative ist, ein Positionsmesssensor, beispielsweise
ein Linearsensor, zwischen dem Druckwalzenbalken und dem Rahmen
am Ende des Balkens, an den beiden Enden anzuordnen (dabei ist es
für die Funktion der Stellvorrichtungen nicht notwendig,
dass sie Sensoren aufweisen). Weist eine mechanische Synchronisierungsachse
ein größeres Spiel als ein typisches Spiel auf
(oder eine mechanische Synchronisierungsachse ist gar nicht vorhanden),
kann mit Hilfe der Positionsmessung eine bestimmte maximale zulässige
Schrägstellung eingestellt werden. Darüber hinaus
kann der Druckwalzenbalken vor dem Rücklauf und vor dem
nächsten Arbeitszyklus ausgerichtet werden. Eine Möglichkeit
die mit der Positionsmessung erhaltene Messinformation auszunutzen ist,
dass die Niplast zwischen den Papierrollen (Materialrollen) und
den Druckwalzen etwas anders am dünneren Ende der Papierrollen
als am dickeren Ende eingestellt wird (jedoch aber derart, dass
das Druckwalzensystem im Wesentlichen auf der gesamten Breite der
Rollen (oder der Maschine) Druck auf die Papierrollen ausübt).
-
In
der Ausführungsformengruppe A2 wird die (Nip)last zwischen
der Druckwalze und der Papierrolle mit auf (oder unter) das Lagergehäuse
der Druckwalze angeordneten Kraftmesssensoren gemessen, wie in 10 dargestellt
ist. Das Signal der jeweiligen Kraftmesssensoren wird miteinander
(und mit einem Sollwert gemäß dem gewünschten
Wickelprozessbedarf) verglichen und der Druck der Hydraulikzylinder
(richtiger die Druckdifferenz auf den verschiedenen Seiten des Kolbens)
wird rückgekoppelt derart eingestellt, dass das Signal
von allen Kraftmesssensoren miteinander möglichst genau
denselben Wert erreicht. Dabei weiß man entsprechend, dass
die von der Druckwalze auf die Papierrollen ausgeübte Niplast
möglichst gleichmäßig auf der gesamten
Breite der Rollen ist.
-
In
der Ausführungsformengruppe A3 wird mit Hilfe der an den
Enden (an den äußersten Enden) der Druckwalzen
angeordneten Abstandsmesssensoren (die allerdings auch zwischen
den Druckwalzen vorhanden sein können, dieses aber in dieser Ausführungsform
nicht notwendig ist) der Abstand zwischen dem Sensor und der Oberfläche
der Papierrolle gemessen und die erhaltenen Messergebnisse miteinander
und mit dem bekannten Nennwert verglichen, der auf dem Durchmesser
der Druckwalze basiert. Der Druck der Hydraulikzylinder (richtiger die
Druckdifferenz auf den verschiedenen Seiten des Kolbens) wird rückgekoppelt
derart eingestellt, dass das Signal der beiden Abstandsmesssensoren
miteinander möglichst genau denselben Wert erreicht und
auch dem Nennwert entspricht (dieses deshalb, damit man weiß,
dass die Walze im Kontakt mit dem Papier steht). Dabei weiß man
entsprechend, dass der Abstand der Druckwalze zu den Papierrollen möglichst
gleich auf der gesamten Breite der Rollen ist.
-
In
der Ausführungsformengruppe A4 wird mit Hilfe der zwischen
dem Hydraulikzylinder und dem Druckwalzenbalken angeordneten Kraftmesssensoren
(in dieser Ausführungsform ist es ausreichend, dass in
Verbindung der äußersten Zylinder Sensoren angeordnet
werden) mittelbar die (Nip)kraft zwischen der Druckwalze und der
Papierrolle gemessen, wie in Verbindung mit 5 dargestellt
ist. Die Signale der beiden Sensoren werden miteinander (und mit
einem Sollwert gemäß dem gewünschten
Wickelprozessbedarf) verglichen und der Druck der Hydraulikzylinder (richtiger
die Druckdifferenz auf den verschiedenen Seiten des Kolbens) wird
rückgekoppelt derart eingestellt, dass das Signal der beiden
Kraftmesssensoren miteinander möglichst genau denselben
Wert erreicht, wobei man entsprechend weiß, dass die von der
Druckwalze auf die Papierrollen ausgeübte Niplast möglichst
gleichmäßig auf der gesamten Breite der Rollen
ist.
-
B) Für Regelung der Biegung des
Druckwalzenbalkens (und des Druckwalzensystems) geeignete Ausführungsformen:
-
In
der Ausführungsformengruppe B1 wird die (Nip)kraft zwischen
der Druckwalze und der Papierrolle (Materialrolle) mit auf (oder
unter) das Lagergehäuse der Druckwalze angeordneten Kraftmesssensoren
gemessen, wie in 10 dargestellt ist. Das Signal
der jeweiligen Kraftmesssensoren wird miteinander (und mit einem
Sollwert gemäß dem gewünschten Wickelprozessbedarf)
verglichen und der Druck der Hydraulikzylinder (richtiger die Druckdifferenz
auf den verschiedenen Seiten des Kolbens) wird rückgekoppelt
derart eingestellt, dass das Signal von allen Kraftmesssensoren
miteinander möglichst genau denselben Wert erreicht, wobei
man entsprechend weiß, dass die von der Druckwalze auf
die Papierrollen ausgeübte Niplast möglichst gleichmäßig auf
der gesamten Breite der Maschine ist.
-
In
der Ausführungsformengruppe B2 werden die Kraftmesssensoren,
um die Nipkraft zu messen, zwischen dem Druckwalzenbalken und dem
Hydraulikzylinder angeordnet, wie in Verbindung mit 5 dargestellt
ist. Diese Ausführungsform ist insbesondere in der Situation
geeignet, in der der Druckwalzenbalken flexibel genug ist (d. h.
die für das Biegen des Druckwalzenbalkens benötigte
Kraft relativ gering ist).
-
In
der Ausführungsformengruppe B3 wird mit Hilfe der zwischen
den Druckwalzen, und in einer Ausführungsform auch an den
Enden, angeordneten Abstandsmesssensoren der Abstand zwischen dem Sensor
und der Oberfläche der Papierrolle gemessen und die erhaltenen
Messergebnisse miteinander und mit dem bekannten Nennwert verglichen,
der auf dem Durchmesser der Druckwalze basiert. Der Druck der Hydraulikzylinder
(richtiger die Druckdifferenz auf den verschiedenen Seiten des Kolbens)
wird rückgekoppelt derart eingestellt, dass das Signal
von allen Abstandsmesssensoren miteinander möglichst genau
denselben Wert erreicht und auch dem Nennwert entspricht (dieses
deshalb, damit man weiß, dass die Druckwalze im Kontakt
mit dem Papier steht). Dabei weiß man entsprechend, dass
der Abstand der Druckwalze zu den Papierrollen möglichst
gleich auf der gesamten Breite der Rollen (der Maschine) ist.
-
C) Für kombinierte Regelung der
Schrägstellung und Biegung des Druckwalzenbalkens (und
des Druckwalzensystems) geeignete Ausführungsformen:
-
Die
Ausführungsformengruppen B1, B2 und B3 sind auch für
kombinierte Regelung der Schrägstellung und Biegung geeignet.
-
Wie
oben dargestellt ist, sind in einigen Ausführungsformen
statt hydraulischer Stellvorrichtungen mechanische Stellvorrichtungen,
beispielsweise Kugelschrauben verwendbar, wobei die Schwingungseigenschaften
des Systems weiter verbessert werden können, da beispielsweise
die Federkonstante der Kugelschraube viel höher als die
des Hydraulikzylinders ist. Die Steuerung der Kugelschrauben kann
derart ausgeführt werden, dass die Kraft zwischen der Druckwalze
und der Papierrolle mit einem Kraftsensor gemessen wird und der
Antriebsmotor der Kugelschraube rückgekoppelt derart gesteuert wird,
dass die Kraft konstant gehalten wird, oder sie gemäß einer
vorprogrammierten Kurve verändert wird.
-
In
noch einigen Ausführungsformen kann zwischen der Kugelschraube
und dem Druckwalzenbalken ein Federelement angebracht werden, beispielsweise
mit Tellerfedern ausgeführt. Ein Vorteil der Tellerfedern
(des Tellerfederpakets) ist, dass die Federkonstante leicht veränderbar
ist, um das System zu optimieren, und dass sie eine relativ große
innere Dämpfung aufweisen.
-
Kugelschrauben,
wie auch Hydraulikzylinder, können auf die festen Querbalken
am oberen Teil des Ständers der Aufrollervorrichtung (oder
der Längsschneidevorrichtung) abgestützt werden.
Sind mehrere (typischerweise drei oder mehrere) Stellvorrichtungen
vorhanden, kann der Querschnitt des Druckwalzenbalkens verringert
werden. Dieses senkt die Kosten des Druckwalzenbalkens und auch
seine (niedrigsten) Eigenfrequenzen steigen.
-
In
den oben dargestellten Ausführungsformen kann das Querschnittsprofil
des Druckwalzenbalkens so gewählt werden, dass es zweckmäßig
ist. Beispielsweise ist ein rundes Querschnittsprofil des Balkens
verwendbar. Ein runder Balken ist im Wesentlichen gleich starr in
verschiedenen Richtungen, und sein Beulrisiko ist kleiner im Vergleich
zu einigen anderen Profilen, beispielweise bei Verringerung der Wandstärke
eines hohlen Balkens. Alternativ ist ein Quadratprofil, ein Rechteckprofil
oder ein anderes zweckmäßiges Querschnittsprofil
verwendbar. Der Druckwalzenbalken kann beispielweise aus Baustahl oder
einem anderen geeigneten Material hergestellt sein.
-
Die
oben dargestellte Erläuterung bietet nicht begrenzende
Beispiele für einige Ausführungsformen der Erfindung.
Dem Fachmann ist klar, dass die Erfindung sich jedoch nicht auf
die dargestellten Details beschränkt, sondern die Erfindung
sich auch auf andere äquivalente Weisen ausführen
lässt. In diesem Dokument sind die Begriffe umfassen und enthalten
offene Äußerungen und nicht als einschränkend
zu verstehen.
-
Einige
Merkmale der dargestellten Ausführungsformen können
ohne Anwendung von anderen Merkmalen genutzt werden. Die oben dargestellte Erläuterung
soll als solche nur als eine die Prinzipien der Erfindung beschreibende
Erläuterung und nicht als Einschränkung der Erfindung
angesehen werden. Der Schutzbereich der Erfindung wird nur durch
die beiliegenden Patentansprüche beschränkt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - FI 20055039 [0003, 0004]