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Die
Erfindung betrifft ein Dosiersystem zur Einbringung einer Harnstofflösung
in den Abgasstrom eines Verbrennungsmotors zur selektiven katalytischen
Reduktion, wobei das Dosiersystem mit einem Harnstofflösungstank
verbindbar/verbunden ist, aus dem Harnstofflösung entnehmbar
ist, und wobei eine Pumpe zur Förderung der Harnstofflösung angeordnet
ist, und wobei das Dosiersystem zumindest eine Düse aufweist,
durch die mittels Druckluft die Harnstofflösung in den
Abgasstrom eingespritzt und/oder im Abgasstrom zerstäubt
wird.
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Derartige
Dosiersysteme zur Einbringung einer Harnstofflösung in
den Abgasstrom sind bekannt. Unter Harnstofflösung soll
in diesem Sinne sowohl Ammoniak als auch Harnstofflösung
und insbesondere das so genannte AdBlue, d. h. eine Harnstofflösung
gemäß DIN 70070 verstanden werden.
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Bekannte
Dosiersysteme zum Eindüsen der Reagenz AdBlue in den Abgasstrang
von Verbrennungskraftmaschinen weisen eine hohe Komplexität auf.
Zur Betriebsüberwachung derartiger Dosiersysteme ist es
insbesondere erforderlich, die Pumpe zur Förderung der
Harnstofflösung entsprechend anzusteuern, sowie den Druck
der Druckluft und den Druck der Harnstofflösung zu überwachen
und dem Betriebspunkt und somit dem Abgasmassenstrom der Verbrennungskraftmaschine
anzupassen. Die bekannten Systeme zeichnen sich somit durch einen komplexen
und damit sehr teuren und aufwendigen Aufbau auf.
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Weiterhin
nachteilig bei den bekannten Systemen ist, dass diese zum Teil sehr
raumgreifend ausgeführt sind und somit zur Anwendung bei
PKW nicht geeignet sind, sondern lediglich bei Nutzfahrzeugen zum
Einsatz kommen können.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes
Dosiersystem zur Einbringung einer Harnstofflösung in den
Abgasstrom eines Verbrennungsmotors zur selektiven katalytischen
Reduktion derartig weiterzubilden, dass dieses einen weniger komplexen
und somit preiswerteren Aufbau aufweist und insbesondere kompakter
ausgeführt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Dosiersystem
gemäß Anspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Besonders
vorteilhaft bei dem Dosiersystem zur Einbringung/Einspritzung einer
Harnstofflösung in den Abgasstrom eines Verbrennungsmotors
zur selektiven katalytischen Reduktion, wobei das Dosiersystem mit
einem Harnstofflösungstank verbindbar/verbunden ist, aus
dem Harnstofflösung entnehmbar ist, und wobei eine Pumpe
zur Förderung der Harnstofflösung angeordnet ist,
und wobei das Dosiersystem zumindest eine Düse aufweist,
durch die mittels Druckluft die Harnstofflösung in den
Abgasstrom eingespritzt und/oder im Abgasstrom zerstäubt
wird, ist es, dass ein Differenzdrucksensor angeordnet ist, der
mit dem Druck der Harnstoffleitung hinter der Pumpe gegen den Druck
der Druckluft beaufschlagt ist.
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Bislang
war es üblich und erforderlich zur zuverlässigen
Betriebsdatenerfassung und Betriebsüberwachung des Dosiersystems
einerseits den Druck der Harnstoffleitung hinter der Pumpe zu erfassen mittels
eines ersten Drucksensors, sowie den Druck der Druckluft mittels
eines zweiten Drucksensors zu erfassen. Es hat sich jedoch überraschend
gezeigt, dass es für eine zuverlässige Betriebsüberwachung und
Steuerung des Dosiersystems ausreichend ist, die Druckdifferenz
zwischen der Harnstoffleitung und der Druckluftleitung zu überwachen.
Dementsprechend ist erfindungsgemäß vorgesehen,
lediglich einen einzelnen Drucksensor in Form eines Differenzdrucksensors
vorzusehen, der derart geschaltet und mit Druck beaufschlagt wird,
dass der Druck in der Harnstoffleitung gegen den Druck der Druckluftleitung
gemessen und überwacht wird.
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Hierdurch
ergibt sich eine vorteilhafte Ausgestaltung mit einer einfacheren
und weniger komplexen Ausführung als dies bei dem Stand
der Technik erforderlich war, da mittels eines einzelnen Sensors gleichzeitig
zwei Medien, d. h. beide Druckleitungen überwacht werden.
Mittels eines einzelnen Differenzdrucksensors werden die zwei Druckleitungen überwacht.
Die erste Druckleitung, die den Harnstoff führt, und die
zweite Druckleitung, die die Druckluft führt, werden mittels
eines zwischen diese Leitungen geschalteten Differenzdrucksensors überwacht.
Somit ist eine Diagnose von Luft und Harnstofflösung über den
Differenzdrucksensor möglich.
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Hieraus
ergibt sich eine kompakte Baueinheit, die beliebig positioniert
werden kann, vorzugsweise auf dem Harnstofflösungstank
oder an diesem Harnstofflösungstank. Hierzu können
entsprechende Befestigungsstellen vorgesehen sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Dosiersystems handelt es sich bei der Pumpe um eine diskontinuierlich
fördernde Pumpe, mittels derer gleichzeitig oder alternierend eine
Förderung der Harnstofflösung einerseits, sowie eine
Drucklufterzeugung zur Zerstäubung der Harnstofflösung
andererseits erfolgt.
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Hierdurch
ist es möglich ein solches Dosiersystem auch bei Fahrzeugen
zu betreiben, die nicht über ein Druckluftsystem verfügen,
welches üblicherweise nur bei großen Nutzfahrzeugen
und dergleichen vorhanden ist.
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Hierzu
weist die Pumpe zumindest einen ersten Raum mit variablem Volumen
auf, dessen eingeschlossenes Volumen zur Förderung der
Harnstofflösung durch Betätigung eines beweglichen
Elementes verkleinert wird, wobei auf der Rückseite des
beweglichen Elementes zumindest ein zweiter Raum mit variablem eingeschlossenen
Volumen angeordnet ist, in dem Luft zur Erzeugung von Druckluft
verdichtet wird. Bei dem beweglichen Element kann es sich um einen
Kolben, eine Membran oder dergleichen handeln.
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Alternativ
zu der beschriebenen Pumpe kann auch eine Pumpe mit zwei vollständig
getrennten Räumen eingesetzt werden, beispielsweise eine Pumpe
mit zwei Kolben, die über eine gemeinsame Welle angetrieben
werden. Mittels einer solchen Zweizylinderkolbenpumpe ist somit
ebenfalls eine Förderung der Harnstofflösung als
auch gleichzeitig die Erzeugung von Druckluft möglich.
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Die
Förderpumpe zur Förderung der Harnstofflösung
wird somit gleichzeitig zur Erzeugung von Druckluft genutzt. Hierzu
bedarf es keiner umfassenden Anlagentechnik, da zur Zerstäubung
der Harnstofflösung lediglich ein geringer Überdruck
von ca. 0,5 bar erforderlich ist.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei der Pumpe um eine Ein- oder Mehrzylinder-Kolbenpumpe
oder um eine Membranpumpe oder um eine Doppelkolbenpumpe, wobei
Harnstofflösung auf der einen Seite des Kolbens oder der
Membran gefördert wird, und wobei auf der anderen Seite
des Kolbens oder der Membran Luft zur Drucklufterzeugung verdichtet wird.
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Im
Falle einer Kolbenpumpe dient somit das eingeschlossene Volumen
auf der ersten Seite des Kolbens zur Förderung der Harnstofflösung
und auf der Rückseite des Kolbens zur Drucklufterzeugung, wozu
der Raum rückseitig des Kolbens ebenfalls zumindest periodisch
abgeschlossen ist und Steuerschlitze oder Ventile oder dergleichen
aufweist.
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Bei
einer Zwei- oder Mehrzylinderkolbenpumpe kann ein erster Zylinder
oder eine erste Gruppe von Zylindern zur Förderung der
Harnstofflösung dienen und ein zweiter Zylinder oder eine
zweite Gruppe von Zylindern kann der Erzeugung von Druckluft dienen.
Die Kolben können mittels einer Nockenwelle angetrieben
werden, die ihrerseits mit dem Verbrennungsmotor gekoppelt ist und
von diesem angetrieben ist, in dessen Abgasstrang das Dosiersystem
eingebunden wird.
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Der/Die
Kolben kann/können jeweils einen Federtrieb aufweisen,
der den Kolben in die Ausgangsstellung zurückbringt, wenn
der/die Kolben nicht von dem jeweiligen Nocken ausgelenkt sind.
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Durch
eine Verstellung der Nocken und/oder der Nockwelle in Umfangsrichtung
und/oder in Achsrichtung können die Steuerzeiten und/oder
das Verdichtungsverhältnis der Pumpe variabel sein.
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Variable
Steuerzeiten und/oder ein variables Verdichtungsverhältnis
kann/können somit durch eine Nockwellenverdrehung und/oder
durch eine Nockenwellen-Umschaltung durch Schalten von zwei oder
mehr unterschiedlichen Nockenformen und/oder durch eine stufenlose
Steuerzeit- und Hubänderung mit Hilfe von räumlichen
Nockenprofilen und einer längsverschiebbaren Nockenwelle
realisiert werden. Hierdurch können somit Fördermenge und/oder
Förderhöhe der Pumpe geregelt werden.
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Auch
ist es möglich, zur Drucklufterzeugung einen Abgasturbolader
im Abgasstrang des Verbrennungsmotors zu verwenden. Hierdurch ergibt
sich eine energetisch sehr gute Ausführungsform, da die Abgasenthalpie
zur Erzeugung der in dem Dosiersystem zur Eindüsung einer
Harnstofflösung benötigten Druckluft genutzt wird.
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Vorzugsweise
wird die Pumpe mittelbar oder unmittelbar von dem Verbrennungsmotor
angetrieben, insbesondere kann die Pumpe mit einer Nockenwelle des
Verbrennungsmotors gekoppelt sein.
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Es
erfolgt somit beispielsweise ein Antrieb über die Nocken
bei einer Doppelhubkolben- oder Membranpumpe für Flüssigkeit
und insbesondere Luft, mit unterschiedlichem Verdichtungsverhältnis. Vorzugsweise
sind die Steuerzeiten variabel.
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Alternativ
können auch piezo-basierte Pumpen, Mikrozahnringpumpen
oder dergleichen eingesetzt werden.
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Alternativ
oder kumulativ kann für den Antrieb der Pumpe ein Elektromotor
angeordnet sein. Vorteilhaft ist dabei, dass bei einem Antrieb und
Betrieb der Pumpe mittels eines Elektromotors ein Antrieb der Pumpe
unabhängig von dem Betrieb und der Drehzahl des Verbrennungsmotors
erfolgen kann, insbesondere dass eine Steuerung der Drehzahl und
damit der Fördermenge der Pumpe über die Motorelektronik
unabhängig von der Drehzahl des Verbrennungsmotors, in
dessen Abgasstrang das Dosiersystem eingebunden ist, erfolgen kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform weist das Dosiersystem
Mittel zur Berechnung des Abgasmassenstroms und/oder einen Sensor
zur Messung des Abgasmassenstroms auf. Es ist somit möglich, eine
zentrale Steuereinheit zur Berechnung des Abgasmassenstroms und/oder
zur Steuerung des Dosiersystems vorzusehen. Vorzugsweise weist das Dosiersystem
einen Sensor zur Messung der Abgastemperatur auf.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform weist die Druckluftversorgung
ein Drosselventil auf. Die Druckluftversorgung kann einen Windkessel
oder dergleichen aufweisen, mittels dessen Druckspitzen im Druckluftsystem
abgefangen werden.
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Durch
die Anordnung eines Drosselventils ist es möglich, den
Luftdruck in dem Luftdrucksystem vor der Zuführung zur
Düse dementsprechend abzusenken.
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Vorzugsweise
ist zwischen der Harnstoffleitung und der Druckluftleitung eine
Verbindungsleitung angeordnet, wobei die Verbindungsleitung ein Rückschlagventil
aufweist/aufweisen kann.
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Um
in Dosierpausen die Luftzufuhr vollständig zu unterbrechen,
ist es erforderlich, den Harnstoff aus den heißen Bereichen
zu entfernen, um zu vermeiden, dass sich Ablagerungen bilden. Andernfalls würde
der Harnstoff sich bei hohen Temperaturen zersetzen und zu Ablagerungen
und somit zu Verstopfungen führen. Durch die Anordnung
einer Druckluftleitung, d. h. einer Verbindungsleitung zwischen
einer Harnstoffleitung und einer Leitung der Druckluftversorgung,
können derartige Ablagerungen verhindert werden, indem
die Harnstoffbildung in Dosierpausen mittels Druckluft freigeblasen
wird. In diese Verbindungsleitung wird ein Rückschlagventil eingesetzt,
dessen Öffnungsdruck oberhalb des sich bei der Dosierung
einstellenden Luftdrucks nach dem Luftventil ist.
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Im
Dosierbetrieb ist dieses Rückschlagventil geschlossen,
da der Druck in der Druckluftleitung unterhalb des Öffnungsdruckes
des Rückschlagventils liegt. Um die Harnstoffleitung mit
Druckluft freizublasen, wird die Harnstoffförderung durch
die Dosierpumpe abgestellt und das Luftventil kurzzeitig soweit geöffnet,
dass sich der Druck über den Öffnungsdruck des
Rückschlagventils erhöht. Infolge der Drossel
in der Druckluftleitung ergibt sich ein Druckgefälle in
der Dosierleitung und die Druckluft treibt den Harnstoff in das
Abgassystem. Die Leitung wird somit freigeblasen. Nach einem kurzzeitigen
Luftstoß ist der Harnstoff aus der Dosierdüse
ausgeblasen und die Luftzufuhr kann komplett abgeschaltet werden.
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Vorzugsweise
weist das Dosiersystem ein Steuergerät auf, mittels dessen
das Luftventil und/oder ein Drosselventil und/oder eine Dosierpumpe
und/oder ein Druckluftkompressor in Anhängigkeit der von
dem Sensor oder den Sensoren erfassten Messwerten steuerbar ist.
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Durch
die Anordnung eines derartigen Steuergerätes, welches eine
oder mehrere Komponenten des Dosiersystems in Abhängigkeit
der Sensormesswerte, d. h. in Abhängigkeit der aktuellen
Betriebsparameter, steuert, ist eine Optimierung des Betriebs des
Dosiersystems, d. h. eine Luftoptimierung in besonders vorteilhafter
Weise realisierbar. Es ist mittels eines derartigen Steuergerätes
somit möglich, die Harnstofffördermenge und die
Luftfördermenge in optimaler Weise den aktuellen Betriebsparametern des
Verbrennungsmotors und des Katalysators zur selektiv katalytischen
Reduktion anzupassen und somit zu regeln.
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Vorzugsweise
weist das Dosiersystem einen Harnstofflösungstank und/oder
einen Harnstofffilter auf. Dadurch, dass das Dosiersystem selbst
einen Harnstofflösungstank aufweist, ist es möglich,
das Dosiersystem in entsprechenden Umgebungen nachzurüsten,
in denen ein Harnstofflösungstank nicht bereits vorhanden
ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform weist das Dosiersystem
eine Zweistoffdüse zur Zerstäubung der Harnstofflösung
mittels Luft auf.
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Mittels
der Erfindung wird somit ein effektiv arbeitendes Dosiersystem mit
einem gegenüber dem Stand der Technik stark vereinfachten,
kompaktem und preiswertem Aufbau realisiert. Vorzugsweise ist im
Harnstofflösungstank (AdBlue-Tank) ein Filter zur Filterung
der Harnstofflösung angeordnet, der als Lebensdauerfilter
ausgelegt ist, d. h. über die gesamte Betriebszeit hinweg
nicht ersetzt werden muss. Durch die Anordnung eines Differenzdrucksensors, der
mit dem Druck der Harnstoffleitung hinter der Pumpe gegen den Druck
der Druckluftleitung beaufschlagt ist, bedarf es zur Druck- und
Betriebsüberwachung lediglich nur noch eines einzelnen
Sensors. Des Weiteren ist besonders vorteilhaft, dass das erfindungsgemäße
Dosiersystem auch ohne eine Druckluftversorgung betriebsbereit und
betreibbar ist, d. h. dass es nicht mehr wie bei bisherigen Anlagen
einer externen Druckluftversorgung bedarf.
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In
den Figuren ist in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Dosiersystems zur Eindüsung
einer Harnstofflösung in den Abgasstrom eines Verbrennungsmotors sowie
weiter eine besondere Ausführungsform einer Pumpe dargestellt.
Es zeigen:
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1:
Eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Dosiersystems zur Eindüsung
einer Harnstofflösung in den Abgasstrom eines Verbrennungsmotors;
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2:
eine schematische Darstellung einer Pumpe zur Förderung
von Harnstofflösung und zur Erzeugung von Druckluft.
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Die 1 zeigt
ein Anlagenschema eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Dosiersystems. Harnstofflösung, sogenanntes AdBlue, wird
aus einem Tank 1 durch einen Harnstofffilter 2 über
die Saugleitung 3 von der Dosierpumpe 4 angesaugt.
Der Harnstofffilter 2 ist als Lebensdauerfilter ausgelegt.
Die Dosierpumpe 4 ist eine Kolbenpumpe, die mit jedem Hub
eine definierte Menge an Harnstofflösung aus dem Tank 1 fördert
und somit gleichermaßen dosiert. Über die Druckleitung 5 wird
der Harnstoff zu einer Zweistoffdüse 9 geleitet.
Bei der Zweistoffdüse 9 handelt es sich um eine
außen mischende Düse, bei der ein Luftstrahl aus
der Druckluftleitung 7 den Harnstoff zerstäubt.
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Luft
wird über den Lufteinlass 6 aus der Umgebung angesaugt
und ebenfalls von der Dosierpumpe 4 verdichtet. Die Pumpe 4 fördert
beidseitig, nämlich erstens die Harnstofflösung
AdBlue gemäß DIN 70070 sowie
auf der Rückseite des Kolbens die Luft zur Erzeugung von
Druckluft. Die Druckluft wird ausgehend von der Dosierpumpe 4 über
die Druckluftleitung 7 ebenfalls an die Düse 9 weitergeleitet.
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Zwischen
der Harnstoffdruckleitung 5 und der Druckluftleitung 7 ist
angeordnet ein Differenzdrucksensor 8. Der Differenzdrucksensor 8 ist
derartig geschaltet, dass dieser mit dem Druck der Harnstoffdruckleitung 5 beaufschlagt
ist gegen den Druck der Druckluftleitung 7. Es hat sich
gezeigt, dass es zur Überwachung des Betriebs der gesamten
Dosiereinheit ausreichend ist, die Druckdifferenz zwischen der Harnstoffdruckleitung 5 und
der Druckluftleitung 7 zu messen und zu überwachen.
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Die
Messwerterfassung und -auswertung des Differenzdrucksensors 8 sowie
die Ansteuerung der Dosierpumpe 4 erfolgt über
eine in der Figur nicht dargestellte Steuereinheit.
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Die
Luft wird über die Druckluftleitung 7 zu der Zweistoffdüse 9 geleitet.
Die Harnstofflösung, die über die Harnstoffdruckleitung 5 ebenfalls
der Zweistoffdüse 9 zugeleitet wird, wird von
der Druckluft zerstäubt und in den Abgasstrom eingespritzt
und in diesem zerstäubt.
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Zur
Erfassung weiterer Betriebsparameter wie Abgasmassenstrom, Abgastemperatur,
etc. können weitere Sensoren angeordnet sein. Ebenfalls kann
ein Temperatursensor zur Erfassung der Abgastemperatur im Abgasstrom
angeordnet sein. Alternativ oder kumulativ zur weiteren Überprüfung
und Steuerung kann ein Abgasmassenstromsignal von der Motorsteuerung
des Verbrennungsmotors bereitgestellt werden. Ein besonders einfacher
und kompakter Aufbau der Anlage ergibt sich jedoch, wenn lediglich
die in 1 dargestellten Komponenten zum Einsatz kommen.
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Sämtliche
Messwerte der Sensoren werden einer zentralen Steuereinheit, die
nicht dargestellt ist, zugeführt. In der Steuereinheit
werden die erfassten Sensordaten und Motordaten ausgewertet und
es erfolgt eine Ansteuerung der Dosierpumpe 4 unter Berücksichtigung
der Messdaten des Differenzdrucksensors 8.
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Die
Harnstofflösung wird über die Zweistoffdüse 9 zerstäubt
und über die Abgasleitung zum SCR-Katalysator, der nicht
dargestellt ist, geleitet. Dabei verdampft ein großer Teil
der Flüssigkeitströpfchen. Der Harnstoff wandelt
sich in Ammoniak um. Im Katalysator selbst wird mit dem Ammoniak
die Stickoxydemission des Motors reduziert.
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In
einer nicht dargestellten Alternative erfolgt der Antrieb der Dosierpumpe 4 über
eine mechanische Kopplung mit dem Verbrennungsmotor, d. h. dass
hier eine Dosiermengenregelung über die Drehzahl des Motors
und damit der Nockenwelle des Motors erfolgt.
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Besonders
vorteilhaft bei der Nutzung der Dosierpumpe zur Förderung
sowohl der Harnstofflösung als auch zur Verdichtung von
Luft ist, dass die Pumpe zeitlich in einem festen Phasenverhältnis
Luft und Harnstofflösung fördert. Ein weiterer
Vorteil und eine Minimierung des Bauaufwandes ergibt sich durch
die Nutzung eines einzigen Sensors 8 zur Erfassung der
Druckdifferenz zwischen den Harnstoffdruckleitungen 5 und
der Druckluftleitung 7 zur gleichzeitigen Überwachung
zweier Medien.
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In 2 ist
schematisch dargestellt eine besondere Ausführungsform
einer Pumpe 40 zur Förderung von Harnstofflösung
und zur Erzeugung von Druckluft.
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Die
Pumpe 40 weist zwei Zylinder 41, 42 auf. Der
erste Zylinder 41 mit Kolben 51 dient der Förderung
von Harnstofflösung, d. h. der Förderung von sogenanntem
AdBlue gemäß DIN 70070. Der zweite Zylinder 42 mit
Kolben 52 dient der Verdichtung von Luft zur Erzeugung
von Druckluft, die zur Zerstäubung der Harnstofflösung
verwendet werden kann. Mittels der Pumpe 40 ist somit eine
Förderung von Harnstofflösung und die Erzeugung
von Druckluft möglich, sodass es keines externen Druckluftsystems
bedarf.
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Beide
Kolben 51, 52 werden von der Nockenwelle 60 angetrieben,
d. h. vom oberen Totpunkt nach unten gegen die Unterseite des jeweiligen
Zylinders ausgelenkt. Der Kolben 51 wird von dem Nocken 61 betätigt.
Der Kolben 52 wird von dem Nocken 62 betätigt.
Unterhalb der Kolben 51, 52 befindet sich dementsprechend
jeweils ein Verdichtungsraum in jedem Zylinder 41, 42.
Die Nockenwelle 60 wird von dem nicht dargestellten Verbrennungsmotor,
in dessen Abgasstrang das Dosiersystem zur Einspritzung von Harnstofflösung
zur selektiven katalytischen Reduktion eingebunden ist, angetrieben.
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Die
Nocken 61, 62 sind auf der Nockenwelle 60 um
180° phasenverschoben zueinander angeordnet. Hieraus resultiert
eine alternierende Förderung von Harnstoff durch den Kolben 51 im
ersten Zylinder 41 respektive Verdichtung von Luft durch
den Kolben 52 im zweiten Zylinder 42.
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Oberhalb
eines jeden Kolbens 51, 52 in jedem Zylinder 41, 42 ist
angeordnet je eine Rückstellfeder 71, 72.
Die Rückstellfedern 71, 72 bewirken eine
Rückkehr der Kolben 51, 52 in die Ausgangslage,
d. h. in den oberen Totpunkt, wenn eine Auslenkung eines Kolbens 51, 52 durch
den jeweiligen Steuernocken 61, 62 gerade nicht
erfolgt.
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Jeder
Zylinder 41, 42 weist einen Einlass und einen
Auslass auf, jeweils angedeutet durch die Pfeile.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - DIN 70070 [0002]
- - DIN 70070 [0042]
- - DIN 70070 [0052]