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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zuführeinrichtung zum Zuführen von
Bauteilen zu einem Bestückautomaten
zum Bestücken
von Substraten mit den Bauteilen, umfassend:
- – einen
Bauelementträger
mit zu bestückenden Bauteilen
auf einer im Wesentlichen ebenen Oberfläche des Bauelementträgers, und
- – einen
Bestückkopf
zum Ablegen eines der zu bestückenden
Bauteile auf einem im Bestückautoamten
befindlichen Substrat,
- – wobei
die Zuführeinrichtung
in einem Direkt-Zuführ-Modus
und in einem Wende-Zuführ-Modus betreibbar
ist.
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Derartige
Zuführeinrichtungen
sind aus dem Stand der Technik bekannt.
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So
offenbart beispielsweise die
DE 102 03 601 A1 eine Zuführeinrichtung zum Zuführen von Halbleiter-Chips
zu einem Bestückautomaten.
Dabei werden Bauelemente von einer Transfer-Einrichtung von einer Folie abgenommen
und an den Bestückkopf
des Bestückautomaten übergeben.
Dabei können
die Bauelemente beispielsweise in einem Wende-Modus von einem drehbaren
Transferkopf aufgenommen werden. Nach einer Drehung des Transferkopfes
um 180° ist
das Bauelement dann von einer Pipette des Bestückkopfes von diesem Transferkopf abgenommen.
Das Bauelement befindet sich dann mit der ursprünglichen Oberseite nach unten
am Bestückkopf;
es wurde also quasi durch den Transfer gewendet. In anderen Anwendungen
ist es notwendig, dass das Bauelement in der gleichen Orientierung,
in welcher es auf der Transportfolie lag, auch am Bestückkopf gehalten
wird. In diesem Fall ist in der
DE 102 03 601 A1 ein zweiter Transferkopf
so vorgesehen, dass das Bauelement vom ersten Transferkopf von der
Transportfolie abgenommen wird, durch entsprechende Drehung des
Transferkopfes sowie des zweiten Transferkopfes von dem ersten an
den zweiten Transferkopf übergeben
wird und dann vom zweiten Transferkopf durch entsprechende Drehung
an dem Bestückkopf übergeben wird.
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Weiterhin
offenbart die
US2003/0071109 einen
Wafer-Feeder für
einen Bestückautomaten,
der sowohl im „Flip-Chip”- als auch
im „Die-Attach”-Modus
betreibbar ist, wobei im ersteren Modus ein zusätzlich ein Transferkopf eingesetzt
wird und im zweiteren Modus die Bauelemente direkt durch den Bestückkopf vom
Wafer abgeholt werden.
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Es
ist ein Nachteil des Standes der Technik, dass eine derartige Zuführeinrichtung
apparativ aufwändig
und mit einer komplexen Steuersoftware versehen sein muss. Zudem
benötigt
speziell der Vorgang zum Übergeben
eines Bauelements in der ursprünglichen
Orientierung an dem Bestückkopf
relativ viel Zeit und Steuerungs- und/oder Regelungsaufwand.
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Daher
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Zuführeinrichtung
zur Verfügung
zu stellen, mit welchem ein von einem Träger abgenommenes Bauelement
sowohl gewendet als auch in der ursprünglichen Orientierung an einem
Bestückkopf
anbringbar ist und welche einfacher aufgebaut und/oder betreibbar
ist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Zuführeinrichtung
zum Zuführen
von Bauteilen zu einem Bestückautomaten
zum Bestücken
von Substraten mit den Bauteilen, umfassend:
- – einen
Bauelementträger
mit zu bestückenden Bauteilen
auf einer im Wesentlichen ebenen Oberfläche des Bauelement-Trägers,
- – einen
Bestückkopf
zum Ablegen eines der zu bestückenden
Bauteile auf einem im Bestückautomaten
befindlichen Substrat,
- – wobei
in einem Direkt-Zuführ-Modus
der Zuführeinrichtung
ein Bauelement direkt durch den Bestückkopf vom Bauelementträger abholbar
ist oder abgeholt wird, sowie
- – in
einem Wende-Zuführ-Modus
der Zuführeinrichtung
ein Bauelement von einer Wende-Einheit vom Bauelementträger abnehmbar
und an den Bestückkopf übergebbar
ist oder vom Bauelementträger
abgenommen und an den Bestückkopf übergeben
wird,
- – wobei
weiterhin der Bauelementträger
(134, 234) im Direkt-Zuführ-Modus
in einer ersten vertikalen Position und im Wende-Zuführ-Modus
und einer zweiten vertikalen Position befindlich ist.
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In
der vorliegenden Beschreibung wird allgemein diejenige Seite eines
Bauelements als seine Oberseite bezeichnet, welche vom Bauelementträger weg
weist, wenn sich das Bauelement auf dem Bauelementträger befindet.
Somit wird als Oberseite die Seite des Bauelements bezeichnet, welches
die Oberseite ist, wenn es auf dem Bauelementträger liegt. Als Unterseite des
Bauelements wird entsprechend die der Oberseite gegenüberliegende
Seite bezeichnet.
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Der
Direkt-Zuführ-Modus
kann dabei derart ausgestaltet sein, dass die Oberseite eines Bauelements,
wenn es sich auf dem Bauelementträger befindet und nach dem es
vom Bestückkopf
abgeholt wurde, im wesentlichen in die gleiche Richtung im Raum
zeigt. Weiterhin kann der Direkt-Zuführ-Modus auch derart ausgestaltet
sein, dass die Oberseite bzw. die Oberflächen-Normale des Bauelements nach dem Abholen
durch den Bestückkopf
in Richtung auf den Bestückkopf
zeigt.
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Der
Wende-Zuführ-Modus
kann derart ausgestaltet sein, dass die Oberfläche eines Bauelements, wenn
es sich auf dem Bauelementträger
befindet und nachdem es an den Bestückkopf übergeben wurde, in entgegengesetzte
Richtungen weist. Er kann auch derart ausgestaltet sein, dass die
Oberseite bzw. die Oberflächen-Normale
des Bauelements, nachdem es an den Bestückkopf übergeben wurde, weg vom Bestückkopf weist.
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Es
ist ein Vorteil der vorliegenden Erfindung, dass die Zuführeinrichtung
mit gegenüber
dem Stand der Technik deutlich verringertem Aufwand insbesondere
im Direkt-Zuführ-Modus
betreibbar ist. Damit wird der allgemeine apparative Aufwand für die Zuführeinrichtung
gegenüber
dem Stand der Technik geringer.
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Der
Bauelementträger
kann beispielsweise eine Trägerfolie
zur Aufnahme von gehäusten und/oder
ungehäusten
Bauelementen, beispielsweise Halbleiter-Bauelementen, sein. Die
Folie kann dabei beispielsweise eine Klebeschicht zur besseren Haftung
der Bauelemente an der Folie aufweisen. Die Trägerfolie kann aber auch ohne
eine solche Klebeschicht ausgestaltet sein, um die Bauelemente einfacher
von der Folie abnehmen zu können.
Weiterhin können
Bauelementträger
auch verschiedenartigste platten- und/oder tablettförmige Ablagen
mit zumindest im Bereich der abgelegten Bauteile im Wesentlichen
ebener Oberfläche
sein.
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Der
Bauelementträger
kann dabei so ausgestaltet sein, dass mehrere Bauteile auf der im
Wesentlichen ebenen Oberfläche
befindlich sind oder sein können.
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Als
im Wesentlichen eben wird eine Oberfläche bezeichnet, welche im Rahmen
der branchenüblichen
Herstell- und Arbeitsbedingungen eben ausgestaltet ist. Die Abweichungen
von der Ebene können beispielweise
20, bevorzugt 10, weiter bevorzugt 5 Bauelement-Dicken betragen.
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Weiterhin
kann zum Vereinfachen des Abnehmens von Bauelementen vom Bauelementträger eine
Abhebe-Hilfs-Einheit auf der dem Bestückkopf im Direkt-Abnahme-Modus
oder der Wende-Einheit im
Wende-Zuführ-Modus
gegenüberliegenden
Seite des Bauelementträgers
vorgesehen sein. Besonders vorteilhaft kann eine solche Abhebe-Hilfs-Einheit
bei der Verwendung solcher Bauelementträger vorgesehen sein, bei welchen
die Bauelemente auf einem elastischen oder biegsamen Material, wie
beispielsweise einer Kunststoff-Folie oder ähnlichen Folie, abgelegt sind.
Insbesondere bei solchen Materialien bzw. Folien, welche zusätzlich mit
einer Haft- oder Klebe-Schicht zum Fixieren der Bauelemente versehen
sind, kann eine solche Abhebe-Hilfs-Einheit
vorgesehen sein, um das Abheben eines Bauelements durch den Bestückkopf bzw.
die Wende-Einheit zu unterstützen.
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Die
Abhebe-Hilfs-Einheit kann z. B. eine oder mehrere Ausstoß-Nadeln aufweisen,
mit welchen ein Bauelement von unten angehoben werden kann und so
von Bestückkopf
oder Wende-Einheit einfacher oben von dem Bauelementträger abnehmbar
ist. Das Anheben eines Bauelements durch die Abhebe-Hilfs-Einheit
kann dabei z. B. zumindest eine gewisse Zeit lang synchron zum Abheben
des Bauelements durch Bestückkopf
oder Wendeeinheit erfolgen.
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Der
Bestückkopf
kann beispielsweise als Einfachbestückkopf mit einem Greifer zum
Aufnehmen, Transportieren und Ablegen eines Bauelements ausgestaltet
sein. Weiterhin kann der Bestückkopf
auch als Mehrfachbestückkopf
mit mehreren Greifern jeweils zum Aufnehmen, Transportieren und Ablegen
eines Bauelements ausgestaltet sein. Dabei kann der Bestückkopf beispielsweise
als Revolverkopf mit einem drehbar gelagerten Träger ausgestaltet sein, auf
welchem sich mehrere oder alle der Greifer befinden. Zudem kann
der Bestückkopf
auch als so genannter Matrix-Kopf ausgestaltet sein, bei welchem
mehrere parallel ausgerichtete Greifeinheiten für Bauelemente an einem nicht
drehbar (also z. B. starr verbunden oder verschiebbar angebracht)
mit dem Bestückkopf
verbundenen Träger
angebracht sind.
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Der
Bestückkopf
ist derart ausgebildet und angebracht, dass mit ihm ein oder mehrere
Bauelemente von der Zuführeinrichtung übernommen
werden können.
Mittels des Bestückkopfes
werden diese Bauelemente dann zu den entsprechend zugeordneten Plätzen auf
ein im Bestückautomaten
befindliches Substrat transportiert und durch den Bestückkopf dort
abgesetzt.
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Die
Wende-Einheit kann beispielsweise einen Wende-Kopf umfassen, mit
welchem ein Bauelement vom Bauelementträger abgenommen wird bzw. abnehmbar
ist und an den Bestückkopf übergeben wird
bzw. übergebbar
ist. Weiterhin kann die Wende-Einheit auch als Wende-Kopf ausgebildet
sein, mit welchem ein Bauelement vom Bauelementträger abgenommen
wird bzw. abnehmbar ist und an den Bestückkopf übergeben wird bzw. übergebbar
ist.
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Zur
Realisierung der zwei vorstehend genannten Modi der Zuführeinrichtung
kann diese derart ausgebildet sein, dass der Bauelementträger im Direkt-Zuführ-Modus
in einer ersten vertikalen Position und im Wende-Zuführ-Modus
in einer zweiten vertikalen Position befindlich ist, wobei insbesondere
die Oberfläche
des Bauelementträgers
in der ersten und der zweiten vertikalen Position eine unterschiedliche Lage
senkrecht zur Oberfläche
des Bauelementträgers
aufweist.
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Mit
dieser Ausgestaltung kann erreicht werden, dass der Bestückkopf des
Bestückautomaten
in beiden Modi im Betrieb in zumindest ungefähr der gleichen Höhenlage
bleiben kann. Diese Höhenlage kann
beispielsweise so gewählt
werden, dass beim Bauelementträger
in der ersten vertikalen Position ein Bauelement direkt durch den
Bestückkopf
vom Bauelementträger
abholbar ist. Die zweite vertikale Position kann dann derart gewählt sein,
dass der Bestückkopf
in der im Wesentlichen gleichen Höhenlage wie im Direkt-Zuführ-Modus
ein Bauelement von der Wende-Einheit übernehmen kann. Durch den zusätzlichen
Platzbedarf und Arbeitsbereich der Wende-Einheit kann ein Bauelementträger z. B.
in der zweiten vertikalen Position weiter vom Bestückkopf entfernt
sein als in der ersten vertikalen Position.
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Um
einen einfacheren Wechsel zwischen dem Direkt-Zuführ-Modus
und dem Wende-Zuführ-Modus
erreichen zu können,
kann die Wende-Einheit an der Zuführeinrichtung lösbar fixiert
sein oder an einem drehbar und/oder verschiebbar gelagerten Halter
befestigt sein. Auf diese Weise kann die Wende-Einheit beispielsweise
einfach durch Lösen der
Fixierung entfernt werden und liegt so beim Betrieb des Direkt-Zuführ-Modus
z. B. nicht mehr störend
im Arbeitsbereich des Bauelementträgers und/oder des Bestückkopfs.
Alternativ kann die Wende-Einheit auch beispielsweise durch eine
entsprechende Mechanik aus dem Arbeitsbereich von Bestückkopf und/oder
Bauelementträger
gedreht und/oder verschoben werden, um dann ebenfalls im Direkt-Zuführ-Modus
den Betrieb nicht zu behindern. Insbesondere kann im Zusammenhang
mit den vorstehend genannten Ausgestaltungen die Wende-Einheit beispielsweise
als Wende-Kopf ausgebildet sein.
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Der
Bauelementträger
in der ersten vertikalen Position und der zweiten vertikalen Position
kann im Wesentlichen in einer Lage übereinander befindlich sein.
Das heißt,
die beiden genannten Positionen unterscheiden sich im Wesentlichen
nur durch ihre vertikale Lage, während
die horizontale Position im Wesentlichen die gleiche bleibt. Dabei
muss natürlich berücksichtigt
werden, dass der Bauelementträger
in horizontaler Position verschiebbar angeordnet sein kann, um die
Abnahme verschiedener Bauelemente vom Bauelementträger zu vereinfachen.
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Dabei
wird im Rahmen der vorliegenden Beschreibung eine Richtung als vertikal
bezeichnet, wenn sie senkrecht zur im Wesentlichen ebenen Oberfläche des
Bauelementträgers
ist, während
eine Richtung als horizontal bezeichnet wird, wenn sie parallel
zur im Wesentlichen ebenen Oberfläche des Bauelementträgers verläuft.
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Die
Zuführeinrichtung
kann weiterhin derart ausgestaltet sein, dass eine Hubeinrichtung
zur Einstellung der vertikalen Position des Bauelementträgers vorgesehen
ist. Wie vorstehend dargestellt, wird als vertikale Position des
Bauelementträgers
seine Lage parallel zur Oberflächen-Normalen
der seiner im Wesentlichen ebenen Oberfläche bezeichnet. Durch eine
solche Hubeinrichtung können
beispielsweise verschiedene Positionen des Bauelementträgers derart
eingestellt werden, dass in einer ersten Einstellung der Hubeinrichtung
ein Bauelement direkt vom Bestückkopf
vom Bauelementträger
abholbar ist und in einer zweiten Einstellung der Hubeinrichtung ein
Bauelement von dem Wendekopf vom Bauelementträger abnehmbar und an den Bestückkopf übergebbar
ist. Dabei können
der Bestückautomat und
der Bestückkopf
derart ausgestaltet sein, dass in beiden vorstehend genannten Fällen der
Bestückkopf
eine vergleichbare Position, insbesondere eine vergleichbare vertikale
Position einnimmt bzw. einnehmen kann.
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Weiterhin
kann eine Antriebseinheit zur im Wesentlichen horizontalen Bewegung
eines in der Zuführeinrichtung
befindlichen Bauelementträgers vorgesehen
sein. Mittels einer solchen Antriebseinheit kann der Bauelementträger dann
in horizontaler Ebene, also parallel zu seiner im Wesentlichen ebenen
Oberfläche,
verschoben werden, um beispielsweise verschiedene Bauelemente an
in einen Zugriffsbereich der Wende-Einheit oder des Bestückkopfs
bewegen zu können.
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Im
Falle einer solchen Antriebseinheit kann die Hubeinrichtung dann
derart ausgestaltet sein, dass die Hubeinrichtung beim Heben bzw.
Senken des Bauelementträgers
die Antriebseinheit entsprechend mitbewegt. Weiterhin kann die Hubeinrichtung derart
vorgesehen sein, dass beim Heben bzw. Senken eines in der Zuführeinrichtung
befindlichen Bauelementträgers
die Position der Antriebseinheit für die horizontale Bewegung
des Bauelementträgers
in der Zuführeinrichtung
im Wesentlichen unverändert bleibt.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Zuführeinrichtung eine Halteeinrichtung
zur lösbaren Fixierung
des Bauelementträgers
aufweisen, wobei der Bauelementträger in dem Direkt-Zuführ-Modus der
Zuführeinheit
in einer ersten Halteposition der Halteeinrichtung lösbar fixiert
oder fixierbar ist und in dem Wende-Zuführ-Modus der Zuführeinheit
in einer zweiten Halteposition der Halteeinrichtung lösbar fixiert
ist.
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Die
Halteeinrichtung kann beispielsweise als mechanische Klemmeinrichtung,
beispielsweise in Verbindung mit einer Ablagefläche für den Bauelementträger ausgestaltet
sein. Weiterhin kann die Halteeinrichtung beispielsweise auch als
Einschub-Schiene zum Einschieben eines Bauelementträgers vorgesehen
sein. Statt der Einschub-Schiene können beispielsweise auch mehrere
Nuten vorgesehen sein, in welche beispielsweise der Rand eines Bauelementträgers fixierbar
ist. Die lösbare
Fixierung kann insbesondere derart ausgestaltet sein, dass der Bauelementträger dadurch
beispielsweise in allen Richtungen fixiert ist oder auch nur in
vertikaler Richtung (also senkrecht zu seiner im Wesentlichen ebenen
Oberfläche)
fixiert ist.
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Die
Zuführeinrichtung
kann dabei derart ausgestaltet sein, dass in der ersten Halteposition
der Bauelementträger
in der ersten vertikalen Position und in der zweiten Halteposition
der Bauelementträger
in der zweiten vertikalen Position befindlich ist. Damit lässt sich
auch mit dieser Ausgestaltung beispielsweise erreichen, dass der
Bestückkopf
des Bestückautomaten
sowohl im Direkt-Zuführ-Modus
als auch im Wende-Zuführ-Modus
in einem gleichen oder zumindest ähnlichen horizontalen Arbeitsbereich
bewegbar ist, während
er Bauelemente von der Zuführeinrichtung
abholt und zum Substrat transportiert, um diese dort abzusetzen.
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Beispielsweise
in dem Falle, in welchem eine Hubeinrichtung in der Zuführeinrichtung
zur Einstellung der vertikalen Position vorgesehen ist, kann die Halteeinrichtung
auch nur eine Position zur lösbaren Fixierung
des Bauelementträgers
gemäß der vorliegenden
Beschreibung aufweisen.
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Die
vorstehend genannte Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zum
Umrüsten
einer Zuführeinrichtung
gemäß der vorliegenden
Beschreibung von dem Direkt-Zuführ-Modus
in den Wende-Zuführ-Modus,
aufweisend die folgenden Schritte:
- – Entfernen
eines ersten Bauelementträgers
aus einer Direkt-Zuführ-Modus-Arbeitsposition
zum Abholen von Bauelementen durch den Bestückkopf,
- – bringen
eines zweiten Bauelementträgers,
oder des ersten Bauelementträgers
in eine Wende-Modus-Arbeitsposition zum Abholen von Bauelementen
durch die Wende-Einheit, und
- – bringen
der Wende-Einheit in eine Wende-Einheits-Arbeitsposition zum Abholen von Bauelementen
von dem in der Wende-Modus-Arbeitsposition befindlichen Bauelementträger.
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Das
vorstehend beschriebene Verfahren weist den Vorteil auf, dass es
durch die Möglichkeit, ein
Bauelement im Direkt- Zuführ-Modus
direkt vom Bauelementträger
durch den Bestückkopf
abholen zu können,
ebenfalls die Möglichkeit
bietet, die Zuführeinheit
mechanisch einfacher aufzubauen. Durch die Möglichkeit, durch Bringen des
Bauelementträgers
von der Direkt-Zuführ-Modus-Arbeitsposition
in die Wende-Modus-Arbeitsposition
ist weiterhin ein einfacheres Umrüsten der Zuführeinrichtung
zwischen den Modi möglich.
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Dabei
kann die Direkt-Modus-Arbeitsposition beispielsweise der ersten
vertikalen Position des Bauelementträgers und die Wende-Modus-Arbeitsposition
beispielsweise der zweiten vertikalen Position entsprechen. Das
Bringen der Wende-Einheit in die Wende-Einheits-Arbeitsposition
kann beispielsweise durch Einbauen der Wende-Einheit in die Zuführeinrichtung
oder auch durch Schwenken und/oder Verschieben der Wende-Einheit
in die Wende-Einheits-Arbeitsposition erfolgen.
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Das
Entfernen des ersten Bauelementträgers aus der Direkt-Modus-Arbeitsposition
und Bringen in die Wende-Modus-Arbeitsposition
kann beispielsweise durch Entfernen des ersten Bauelementträgers aus
der ersten vertikalen Position und Bringen des ersten Bauelementträgers oder
des zweiten Bauelementträgers
in die zweite vertikale Position erfolgen. Dies kann beispielsweise
mittels der Hubeinrichtung geschehen oder dadurch, dass die jeweiligen
Bauelementträger
beispielsweise in verschiedenen vertikalen Positionen entfernt und
wieder in die Zuführeinrichtung
eingebracht werden.
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Weiterhin
kann die Zuführeinrichtung
auch entsprechend des vorstehend genannten Verfahrens zurück in den
Direkt-Zuführ-Modus umgerüstet werden.
Dabei werden die vorhergehend genannten Schritte entsprechend und
in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Im
Folgenden soll die Erfindung beispielhaft mit Bezug auf die beigefügten Figuren
näher erläutert werden.
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Es
zeigen:
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1A:
Beispiel für
eine Zuführeinrichtung im
Direkt-Zuführ-Modus;
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1B:
Die in 1A dargestellte Zuführeinrichtung
im Wende-Zuführ-Modus;
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2A:
Ein weiteres Beispiel für
eine Zuführeinrichtung
im Direkt-Zuführ-Modus;
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2B:
Die in 2A dargestellte Zuführeinrichtung
im Wende-Zuführ-Modus.
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1 zeigt ein erstes Beispiel für einen
so genannten Wafer-Feeder 100 zur Zuführung von auf einer Folie 134 aufgebrachten
Halbleiterbauelementen 136. Die Folie 134 ist
in einem Spannring 132 gehaltert und bildet mit diesem
zusammen ein Beispiel für
einen Bauelementträger
im Sinne der vorliegenden Beschreibung. Der Spannring 132 befindet
sich in einer oberen Nut 114 eines zum Wafer-Feeder 100 gehörenden Halters 110.
Der Halter 110 ist über
ein Tragegestell 120 mit einem Antrieb 122 verbunden, mit
welchem der Halter 110 mit samt dem Spannring 132,
der Folie 134 und den Bauelementen 136 horizontal
bewegbar ist.
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In
den vorliegenden Figuren entspricht eine horizontale Bewegung einer
Bewegung in einer Ebene, die durch die in der in den Figuren eingezeichneten
X-Richtung und einer senkrecht zur Zeichenebene stehenden Y-Richtung
gebildet wird. Eine vertikale Bewegung entspricht in den Ausführungsbeispielen gemäß den vorliegenden
Zeichnungen der darin eingezeichneten Z-Richtung.
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Beim
Betrieb des Wafer-Feeders 100 kann zum Beispiel ein zur
Abholung bestimmtes Bauelement 136 unter einen Bestückkopf 140 eines
Bestückautomaten
gefahren werden. Der Bestückkopf weist
eine Saugpipette 142 auf. Durch Absenken des gesamten Bestückkopfes 140 und/oder
der Saugpipette 142 wird das aus gewählte Bauelement 136 dann
von der Saugpipette 142 des Bestückkopfs 140 aufgenommen,
zu einem im Bestückautomaten
befindlichen Substrat transportiert und dort abgesetzt.
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Der
in 1A gezeichnete Zustand des Wafer-Feeders 100 entspricht
einem Beispiel für
eine im Direkt-Zuführ-Modus
befindlichen Zuführeinheit
gemäß der vorliegenden
Beschreibung. Dabei befindet sich der Wafer (bestehend aus Spannring 132,
Folie 134, und Bauelementen 136) in einer ersten
vertikalen Position gemäß der vorliegenden
Beschreibung. Zum Einstellen eines Wende-Zuführ-Modus oder Flip-Chip-Modus
ist im Halter 110 eine zweite Nut 112 vorgesehen,
in welchen der Wafer (132, 134, 136) bringbar
ist, um Bauelemente im Flip-Chip-Modus abzuholen.
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1B zeigt
den Wafer-Feeder 100 aus 1A, nachdem
dieser in den Flip-Chip-Modus gebracht wurde. Dazu wurde der Wafer 132, 134, 136 aus
der oberen Nut 114 des Halters 110 herausgezogen
und in die untere Nut 112 des Halters 110 eingebracht.
Der Flip-Chip-Modus ist ein Beispiel für einen Wende-Zuführ-Modus
gemäß der vorliegenden
Beschreibung.
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Durch
die Ausgestaltung der Nut ist der Wafer dann in vertikaler Richtung
lösbar
darin fixiert. Weiterhin wurde eine Wende- oder Flip-Einheit 150 in den
Wafer-Feeder eingebaut. Diese Flipeinheit 150 weist einen
Flipkopf 152 mit einer Saugpipette 154 auf, der
zum Abnehmen eines Bauelements 136 von der Folie 134 ausgebildet
ist. Dieser Flipkopf 152 ist um eine Drehachse 158 drehbar
an einem Träger 156 befestigt,
wobei die Drehung entlang des Pfeiles 159 erfolgen kann.
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In
diesem Wende-Zuführ-
oder Flip-Modus wird ein ausgewähltes
Bauelement 136 mit der Antriebseinheit 122 in
die richtige horizontale Lage unterhalb des Flipkopfes 152 gebracht.
Durch Absenken des Kopfes 152 und/oder der Saugpipette 154 des
Flipkopfes 152 wird das entsprechende Bauelement 136 dann
vom Flipkopf aufgenommen. Der Flipkopf 152 wird dann um
die Achse 158 gemäß des Pfeiles 159 so
gedreht, dass die Saugpipette 154 mit dem Bauelement 136 daran
in vertikaler Z-Richtung nach oben weist. Dann wird das Bauelement
von der Saugpipette 142 des Bestückkopfes 140 des Bestückautomaten
abgenommen und zu dem für
dieses Bauelement vorgesehenen Platz auf dem Substrat gebracht und
dort abgesetzt. Dabei ist die Lage und Ausgestaltung der Nut 112 sowie
der Wendeeinheit 150 derart vorgesehen, dass der Bestückkopf 140 beim
Abholen des Bauelements 136 vom Flipkopf 152 sich
in derselben Höhenposition
befinden kann, wie beim in 1A dargestellten
Abholen im Direkt-Zuführ-Modus.
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Zur
Befestigung der Flipeinheit 150 kann beispielsweise ein
außerhalb
der Zeichenebene liegender Tragerahmen vorgesehen sein, an dem beispielsweise
auch die XY-Antriebseinheit 122 befestigt sein kann. Der
Träger 156 kann
daran beispielsweise drehbar, verschiebbar und/oder abmontierbar befestigt
sein, um ihn beim Wechseln vom Flipmodus in den Direkt-Abnahme-Modus einfach aus
dem Arbeitsbereich des Bestückkopfes 140 und/oder
des Wafers 132, 134, 136 und Trägers 110 zu
entfernen.
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2A zeigt
ein weiteres Beispiel für
einen Wafer-Feeder 200, der ebenfalls wieder im Direkt-Zuführ-Modus
(oder auch Die-Attach-Modus) dargestellt ist. Die Bezugszeichen
entsprechender Elemente des Wafer-Feeders 200 und des Wafer-Feeders 100 gemäß den 1A und 1B entsprechen
in 2A denjenigen des in den 1A und 1B dargestellten
Wafer-Feeders 100 mit
einer Addition von 100. Der Wafer-Feeder 200 weist
wiederum einen Träger 210 mit
einer Nut 212 auf. In die Nut 212 ist ein Spannring 232 für eine Folie 234 eingebracht,
wobei sich Bauelemente 236 auf der Folie 234 befinden.
Die Gesamtheit von Spannring 232, Folie 234 und
Bauelementen 236 wird im Folgenden, wie schon bei 1A und 1B als ”Wafer” bezeichnet.
Weiterhin ist in 2A eine Antriebseinheit 222 zur
horizontalen Bewegung des Wafers 232, 234, 236 dargestellt.
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Die
Antriebseinheit 222 ist über eine Hubeinrichtung 220, 224 mit
dem Träger 210 verbunden.
Die Hubeinrichtung 220, 224 besteht aus einem
mit der Antriebseinheit 222 verbundenen Tragearm 220 und einem
vertikal (in Z-Richtung) dagegen beweglichen Hubelement 224.
In 2A ist die Hubeinrichtung 220, 224 in
einer oberen Stellung dargestellt, wobei diese ein Beispiel für eine erste
vertikale Position gemäß der vorliegenden
Beschreibung ist. Mittels der XY-Antriebseinheit 222 kann
dann ein abzunehmendes Bauelement 236 in eine Position
derart gefahren werden, dass es von einer Saugpipette 242 eines
Bestückautomaten 240 abholbar
und zu einem Substrat bringbar und dort absetzbar ist, wie dies
bereits im Rahmen der 1A und 1B beschrieben
wurde.
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2B zeigt
den in 2A dargestellten Wafer-Feeder 200 in
einem Wende-Zuführ-
oder Flip-Chip-Modus. Dabei wurde die Hub-Einrichtung 220, 224 in
eine untere Position gefahren, die ein Beispiel für eine zweite
vertikale Position gemäß der vorliegenden
Beschreibung darstellt. Dazu wurde das Hubelement 224 der
Hubeinrichtung entlang des Trageelements 220 abgesenkt
und eine Transfereinheit 250 in die Zuführeinrichtung eingebaut.
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Die
Transfereinheit 250 weist einen Transfer- oder Flip-Kopf 252 mit
einer Saugpipette 254 auf. Dieser Flip-Kopf 252 ist
um eine Drehachse 258 entlang eines Pfeiles 259 drehbar
gelagert und über
die Drehachse 258 an einen Träger 256 befestigt.
Der Träger
kann dann wie bereits entsprechend in Zusammenhang mit 1B beschrieben,
außerhalb der
Zeichenebene mit einem entsprechenden Tragerahmen, an dem auch die
Antriebseinheit 222 befestigt sein kann, verbunden sein.
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Die
Abnahme des Bauelements und Übergabe
an den Bestückkopf 240 erfolgt
analog zu den in 1B beschriebenen Verfahren.
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In
den in den 1A, 1B, 2A und 2B dargestellten
Ausführungsbeispielen
kann jeweils noch unterhalb der Folie 134, 234 des
jeweiligen Bauelementträgers
eine Ausstoß-Einheit
angebracht sein, mit welchem die abzunehmenden Bauelemente 136, 236 zur
Unterstützung
des Abhebens angehoben werden können.
Solche Ausstoßeinheiten
können
beispielsweise wie in der vorstehenden Beschreibung ausgeführt ausgestaltet
sein.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt eine Zuführeinrichtung, welche so ausgestaltet
ist, dass durch zwei unterschiedliche vertikale Positionen für einen
Bauelementträger
die Zuführeinrichtung
einfach und schnell sowie mit vereinfachtem mechanischen Aufwand
zwischen einem Direkt-Zuführ-Modus
(oder auch Die-Attach-Modus genannt) und einem Wende-Zuführ-Modus
(auch Flip-Chip-Modus genannt) umgerüstet werden kann. Insbesondere vorteilhaft
ist, dass im Direkt-Zuführ-Modus
keine Zwischen- oder Wende-Elemente benötigt werden, um ein Bauelement
vom Träger
abzuholen und an einen Bestückkopf
zu übergeben,
sondern dass das Abholen des Bauelements vom Bauelementträger direkt
durch den Bestückkopf
durchführbar
ist.