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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Röntgenbildaufnahmesystems,
das die Eigenschaft, dass eine Röntgenstrahlenquelle
und ein Röntgenstrahlendetektor
miteinander gekoppelt in unterschiedliche Stellungen verbringbar
sind, was z. B. der Fall ist, wenn Röntgenstrahlenquelle und Röntgenstrahlendetektor
an einem Röntgen-C-Bogen
angeordnet sind.
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Derartige
Röntgen-C-Bogen-Systeme
werden regelmäßig zur
unterstützenden
Bildgebung bei einem interventionellen oder operativen Eingriff
eingesetzt. Eine Eingriffsplanung erfolgt hierbei aufgrund von präoperativ
aufgenommenen Bildern, seien dies Röntgenbilder oder mithilfe eines
anderen Bildgebungssystems aufgenommene Bilder. Während des
Eingriffs orientiert sich der behandelnde Arzt an Röntgenbildern,
die das Röntgenbildaufnahmesystem
aufnimmt. Der Eingriff kann es, insbesondere aufgrund seiner Art,
mit sich bringen, dass der Arzt seine Hände bei Aufnahme der Röntgenbilder nicht
immer zurückziehen
kann. Beispielsweise muss er bei einer Punktion die Punktionsnadel
festhalten, wenn Röntgenbilder
aufgenommen werden, anhand derer sich der Arzt bei der Führung der
Punktionsnadel in den Patientenkörper
hinein zu einem Punktionsziel hin orientiert.
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Es
ist wünschenswert,
bei der Aufnahme von Röntgenbildern
menschliche Personen einer möglichst
geringen Röntgenstrahlenbelastung
auszusetzen. Dies gilt sowohl für
den Patienten als auch für den
Arzt, der in seinem täglichen
Geschäft
wiederholt gewissen Röntgenstrahlendosen
ausgesetzt ist.
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Es
ist bekannt, an einem Röntgenbildaufnahmesystem
eine Blendeinrichtung vorzusehen, mithilfe derer die von der Röntgenstrahlenquelle
abgehende bereichsweise ausblendbar ist.
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Die
Blendeinrichtung kann sogar so eingestellt werden, dass nur ein
Teilbereich der eigentlichen strahlungsempfindlichen Fläche des
Röntgenstrahlendetektors
von Röntgenstrahlung
getroffen wird. Dieses Ausblenden wird teilweise auch als ”Kollimieren” bezeichnet,
die Blendeinrichtung als ”Röntgenkollimator”.
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Blendeinrichtungen
der genannten Art werden üblicherweise
von Hand eingestellt. Das Vorsehen von Motoren zum Verstellen der
Blendeinrichtung ist üblich.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Beitrag zur Verringerung
der Strahlendosis von Patient und Arzt beim Betreiben eines Röntgenbildaufnahmesystems
zu leisten.
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Die
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch
1 sowie ein Röntgenbildaufnahmesystem
mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch
17 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird bei
dem Verfahren die Blendeinrichtung automatisch angesteuert und so eingestellt,
dass bei zumindest einer Stellung nur ein von der Stellung von Röntgenstrahlenquelle
und Röntgenstrahlendetektor
abhängiger
Teilbereich der strahlungsempfindlichen Fläche bestrahlt wird.
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Es
wird somit eine Automatik beim Einstellen der Blendeinrichtung bereitgestellt.
Werden Röntgenstrahlenquelle
und Röntgenstrahlendetektor
(z. B. ein Röntgen-C-Bogen,
der beide trägt)
in eine andere Stellung gebracht, wird bevorzugt automatisch die
Blendeinrichtung nachgefahren.
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Das
Nachfahren lässt
sich so gestalten, dass ein in Anbetracht der technischen Möglichkeiten
bei Bereitstellung der gleichen nützlichen Information minimaler
Bereich des Patienten bestrahlt wird. Bei einem interventionellen
Eingriff ist nämlich
nicht der gesamte Patient bzw. der gesamte Bereich des Patienten,
der sich im Strahlengang der Röntgenstrahlenquelle
bei Nichtausblenden befindet, von Interesse, sondern lediglich ein
kleiner Teilbereich des Patientenkörpers. Bei einer Punktion ist
beispielsweise lediglich der sich von einer Einstichstelle zum Punktionsziel
führende
Bereich, gegebenenfalls höchstens ein
kleiner Bereich in der Umgebung hiervon von Interesse. Es kann sogar
sein, dass lediglich der Bereich von der Punktionsnadelspitze bis
zum Punktionsziel von Interesse ist. Wenn das Interesse ausreichend
genau definiert ist, lässt
sich somit ein interessierender Bereich definieren und so die Röntgenstrahlung
soweit ausblenden, dass im Wesentlichen nur der interessierende
Bereich abgebildet wird, wohingegen nicht von Interesse seiende
Bereiche des Patienten nicht von Röntgenstrahlung durchdrungen werden.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass die Erfindung bereits vorteilhaft ist,
wenn eine so genannte symmetrische Kollimierung erfolgt. Bevorzugt
wird hierbei jedoch von asymmetrischen Ausblendungen Gebrauch gemacht,
es wird dann ein zu einer bezüglich
der strahlungsempfindlichen Fläche
des Röntgenstrahlendetektors
definierten Symmetrieachse asymmetrischer Teilbereich bei zumindest
einer Stellung bestrahlt. Der Bereich lässt sich dann besser maßgeschneidert
zu einem Patienten definieren.
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Es
ist nun möglich,
dass in dem Röntgenbildaufnahmesystem
eine Patientenliege bereitgestellt ist, zu der grundsätzlich eine
Sollstellung des Patienten definiert ist, wenn ein vorbestimmter
Eingriff vorgenommen wird. Es kann auch vorgesehen sein, dass an
dem Patienten Markierungen gesetzt werden, die an bestimmte Stellen
in das Röntgenbildaufnahmesystem
verbracht werden. Dann lässt
sich das Röntgenbildaufnahmesystem
so betreiben, dass bei bestimmten Stellungen stets dieselbe Einstellung
der Blendeinrichtung vorgesehen ist. Die Einstellung der Blendeinrichtung
in Abhängigkeit
von der Stellung von Röntgenstrahlenquelle
und Röntgenstrahlendetektor
kann dann einprogrammiert sein. Gegebenenfalls können mehrere Programme zur
Auswahl stehen.
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Bevorzugt
wird jedoch der Teilbereich der strahlungsempfindlichen Fläche, welcher
bestrahlt wird, unter Berücksichtigung
zumindest einer Information über
ein mögliches
Bildobjekt ermittelt oder ausgewählt.
Dem erfindungsgemäßen Verfahren kann
dann der Schritt vorausgehen, dass eine solche Information dem Röntgenbildaufnahmesystem
zugeführt
wird. Dann kann patientenindividuell der jeweilige Teilbereich ausgewählt werden
und damit auf die speziellen Gegebenheiten des Patientenkörpers und des
an diesem vorzunehmenden Eingriffs so genau Rücksicht genommen werden, dass
die Röntgenstrahlenbelastung
des Patienten und damit auch in der Regel des behandelnden Arztes
minimiert wird.
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Die
Information ist bei einer Alternative zumindest zu einem mit dem
Röntgenbildaufnahmesystem
selbst gewonnenen 3D-Bilddatensatz
bereitgestellt. Bei einem Röntgen-3D-Bilddatensatz ist
der vom Röntgenbildaufnahmesystem
beobachtbare Raum in Volumenelemente (sogenannte Voxel) unterteilt,
und diesen Volumenelementen ist jeweils ein Grauwert zugeordnet,
der z. B. der Dichte von Patientengewebe o. ä. entspricht. Mit Röntgen-C-Bögen lassen
sich derartige 3D-Röntgenbilddatensätze gewinnen,
es wird nämlich
eine Folge von 2D-Röntgenbildern
bei unterschiedlichen Stellungen des Röntgen-C-Bogens aufgenommen
wird und hieraus ein 3D-Bilddatensatz
errechnet wird.
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Alternativ
hierzu kann die Information zumindest teilweise zu einem mit einem
von dem Röntgenbildaufnahmesystem
verschiedenen Bildaufnahmesystem gewonnenen 3D-Bilddatensatz bereitgestellt sein.
Damit die Information dann nachfolgend verwendbar ist, sollte dieser
3D-Bilddatensatz jedoch dem Röntgenbildaufnahmesystem
lage- und dimensionsrichtig zugeordnet sein. Es sollte also eine
Abbildungsvorschrift zwischen dem Objekt des 3D-Bilddatensatzes
zum selben Objekt, das sich später
im Röntgenbildaufnahmesystem
befindet, ermittelt worden sein, dies bezeichnet man auch als Registrieren.
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Zu
den 3D-Bilddatensätzen
kann die Information insbesondere darin bestehen, dass ein oder mehrere
Volumenelemente ausgewählt
werden. Die Auswahl kann vermittels zumindest einer Eingabe in ein
Computersystem erfolgen. So kann eine Bedienperson in 2D-Darstellungen
des 3D-Bilddatensatzes z. B. mithilfe einer Computermaus, Punkte
markieren, und wenn dies anhand mehrerer Schnittdarstellungen erfolgt,
lässt sich
so ein Volumenelement festlegen. Ist der interventionelle Eingriff,
der durch Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens unterstützt wird,
eine Punktion, lässt
sich beispielsweise das Punktionsziel durch eine Bedienperson in dem
3D-Bilddatensatz markieren. Das Röntgenbildaufnahmesystem empfängt entsprechende
Eingaben des Benutzers und verarbeitet die so gewonnene Information
weiter.
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Alternativ
zum Markieren vermittels zumindest einer Eingabe kann die zumindest
eine Information auch aufgrund eines Bilderkennungsverfahrens ausgewählt werden.
Bilderkennungsalgorithmen können
bestimmte Strukturen im Patienten erkennen und daher z. B. auch
ein Punktionsziel ermitteln.
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Bei
den beiden genannten Alternativen gehen dem erfindungsgemäßen Verfahren
dann naturgemäß die entsprechenden
Schritte des Empfangens von Eingaben bzw. des Durchführens eines
Bilderkennungsverfahrens voraus. Das erfindungsgemäße Verfahren
geht von der Situation aus, das die diesbezügliche Information bereits
bereitgestellt ist.
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Bei
einer ganz anderen Alternative bzw. Ergänzung betrifft die zumindest
eine Information zumindest teilweise den Ort eines medizinischen
Hilfsmittels bzw. den Ort eines Abschnitts eines solchen. Der Ort
wird typischerweise im Koordinatensystem des Röntgenbildaufnahmesystems angegeben
sein oder ist in dieses umrechenbar. Das medizinische Hilfsmittel
ist beispielsweise eine Punktionsnadel, und es kann der Ort von
deren Spitze automatisch ermittelt werden.
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So
ist bevorzugt auch die zumindest eine Information über den
Ort zumindest teilweise vermittels eines automatischen Erfassungssystems
bereitgestellt oder wird dieses (z. B. fortwährend). Solche automatischen
Erfassungssysteme sind auch als Navigationssysteme bekannt. Typischerweise
ist an dem medizinischen Hilfsmittel ein Sender angeordnet, der drahtlos
Informationen sendet, und es wird der Ort des Senders erfasst. Bekannt
sind Erfassungssysteme, die induktiv arbeiten: es sind dann drei
Spulen, für
jede Raumrichtung eine, zum Röntgenbildaufnahmesystem
vorgesehen, und an dem medizinischen Hilfsmittel ist eine kleine
Spule angeordnet, in der Spannungen induzierbar sind. Optische Systeme sind
ebenfalls einsetzbar. Allerdings kann man damit nur das herausstehende
Ende eines Instrumentes nachverfolgen. Von dessen Position kann
die Lage der Spitze bei geraden Instrumenten berechnet werden.
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Das
automatische Erfassungssystem ist typischerweise zu dem Röntgenbildaufnahmesystem
registriert, sodass die mithilfe des automatischen Erfassungssystems
gewonnen Informationen in den Ort des medizinischen Hilfsmittels
im Koordinatensystem des Röntgenbildaufnahmesystems
umrechenbar sind.
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Anstelle
eines automatischen Erfassungssystems oder ergänzend hierzu kann eine Bilderkennung
in einem mit dem Röntgenbildaufnahmesystem aufgenommenen
Bild erfolgt sein oder erfolgen. Entweder wird das medizinische
Hilfsmittel anhand eines Röntgenbildes,
das in einer vorher eingenommenen Stellung aufgenommen wurde, grob
lokalisiert, oder es wird ein Vorabbild bei niedriger Dosis mit
einer Voreinstellung der Blendeinrichtung aufgenommen, dann wird
die Bilderkennung an dem Vorabbild durchgeführt, und anschließend erfolgt
die eigentliche Einstellung der Blendeinrichtung, bevor das dann
mit einer höheren
Dosis aufzunehmende Röntgenbild
aufgenommen wird.
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Wie
bereits erwähnt,
wird bevorzugt ein interessierender Bereich eines Bildobjekts, typischerweise
eines Patienten, festgelegt. Der interessierende Bereich lässt sich
als Mehr zahl von Volumenelementen definieren. Diese sollten in einem
Röntgenbildaufnahmeraum
des Röntgenbildaufnahmesystems definiert
sein. Die Volumenelemente sind bei einer Alternative aufgrund der
zumindest einen Information ermittelt worden oder sind ermittelbar.
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Während in
den 3D-Bilddatensätzen
lediglich einzelne Volumenelemente markiert sein können oder
ausgewählt
sein können,
ist der interessierende Bereich ein Bereich, der aus diesen Volumenelementen
heraus definiert ist. Beispielsweise können das Volumenelement, in
dem sich der Sollpunktionseintrittspunkt befindet, und das Volumenelement
in dem sich das Punktionsziel befindet, ausgewählt sein. Da eine Punktionsnadel
normalerweise geradlinig vom Punktionseintrittspunkt zum Punktionsziel
führt,
sind sämtliche
Volumenelemente, die durch geradlinige Verbindung der genannten
beiden Volumenelemente betroffen sind, die interessierenden Volumenelemente.
Als interessierende Volumenelemente können auch benachbarte Volumenelemente
nach einem vorbestimmten Kriterium ausgewählt werden.
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Der
Teilbereich wird bei gegebenen interessierenden Bereich im Volumen
so ausgewählt,
dass die Abbildung eines dieser Volumenelemente (genauer des Bildobjekts,
das diese Volumenelemente erfüllt)
einem vorbestimmten Kriterium genügt. Im einfachsten Fall ist
das vorbestimmte Kriterium so ausgestaltet, dass der Teilbereich
alle projizierten Volumenelemente aus der Mehrzahl von Volumenelementen
umfasst, dass also der gesamte interessierende Bereich abgebildet
ist. Naturgemäß lässt sich auch
umgekehrt ein Bereich definieren, der nicht abgebildet werden soll,
wenn z. B. Gewebe vor Röntgenstrahlen
geschützt
werden soll. Das Kriterium kann ferner umfassen, dass zu dem auf
jeden Fall abzubildenden interessierenden Teilbereich auch noch
aufgrund einer bestimmten Definition ein Bereich mit abgebildet
wird.
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Der
Teilbereich kann rechteckig sein, dann lässt sich die Blendeinrichtung
besonders einfach gestalten, weil lediglich senkrecht zueinander
Lamellen verfahren werden müssen.
Das Kriterium beinhaltet dann, dass ein bestimmter Mindestabstand
vom Rand des Rechtecks zum interessierenden Teilbereich gegeben
ist. Wenn jedem aus der Mehrzahl von Volumenelementen ein Flächenabschnitt
entspricht, kann der Rand des Teilbereichs einen Mindestabstand
zu sämtlichen
solcher Flächenabschnitte
haben.
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Da
das vorbestimmte Kriterium nicht unter sämtlichen Umständen das
Geeignete ist, ist es wünschenswert,
das Kriterium zu wechseln. So wird bei einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens ein manuelles Umschalten auf einen anderen Modus ermöglicht,
bei dem ein Teilbereich ausgewählt
wird, der einem anderen vorbestimmten Kriterium genügt. Dieses
Ermöglichen
kann in dem Aktivieren einer Empfangsmöglichkeit für manuelle Eingaben bestehen.
An das erfindungsgemäße Verfahren
schließt sich
dann gegebenenfalls der Schritt des manuellen Umschaltens an.
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Anstatt
das Kriterium zu ändern,
ist es auch möglich,
auch jenseits der speziellen genannten Ausführungsformen, den bestrahlten
Teilbereich von Hand zu verändern.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird die diesbezügliche
Möglichkeit
bereitgestellt, z. B. durch Aktivieren einer Möglichkeit des Empfangens von
Signalen von Bedienelementen hierfür.
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Damit
der Arzt stets darüber
informiert ist, welcher Bereich von Röntgenstrahlung durchdrungen
wird oder durchdrungen werden soll, kann vorgesehen sein, ein in
dem Röntgenbildaufnahmesystem befindliches
Bildobjekt mit Licht zu bestrahlen, wobei durch diese Bestrahlung
mit Licht ein aufgrund der vorgesehenen Ausblendung von Röntgenstrahlung bestrahlter
bzw. zu bestrahlender Bereich des Bildobjekts veranschaulicht wird.
Das Licht kann großflächig die
gesamte Fläche
des Bildobjekts bestrahlen, an der Röntgenstrahlung eintritt, es
kann auch nur die Kontur hiervon bestrahlt werden, oder es können andere
Arten der Markierung eingesetzt werden. Es kann insbesondere auch
ein Laserstrahl eingesetzt werden. Das Bestrahlen mit Licht kann
vor, bei oder nach der Abgabe von Röntgenstrahlung abgestrahlt werden.
Ein Anzeigen des zu bestrahlenden Bereichs vor der Abgabe von Röntgenstrahlung
hat den Vorteil, dass der behandelnde Arzt die Platzierung seiner
Hände an
dem Licht orientieren kann, damit diese möglichst wenig, bevorzugt bei
dem aufzunehmenden Bild überhaupt
nicht, von Röntgenstrahlung durchdrungen
werden.
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Das
erfindungsgemäße Röntgenbildaufnahmesystem
weist einen in unterschiedliche Stellungen verfahrbaren Röntgen-C-Bogen
auf, an dem eine Röntgenstrahlenquelle
und ein Röntgenstrahlendetektor
angeordnet sind. Es ist eine Blendeinrichtung zum Ausblenden eines
Teils der von der Röntgenstrahlenquelle
abgegebenen Röntgenstrahlung
bereitgestellt, der einem räumlichen
Bereich entspricht, wobei die Blendeinrichtung vermittels Steuerbefehlen
einstellbar ist, um so unterschiedliche Teile der Röntgenstrahlung
ausblenden zu können.
Ein Röntgenbildaufnahmesystem
weist üblicherweise
eine Steuereinheit auf, wobei diese normalerweise die zentrale Steuereinheit
ist, die auch durch Steuerbefehle an entsprechende Motoren für ein Verfahren des
Röntgen-C-Bogens
sorgt. Eine Steuereinheit, bevorzugt eben die zentrale Steuereinheit,
ist dazu ausgelegt, Steuerbefehle an die Blendeinrichtung zu geben,
die von vor einem Röntgen-C-Bogen
eingenommenen oder auch vor von einem Röntgen-C-Bogen nachfolgend (insbesondere
aufgrund von Steuerbefehlen derselben Steuereinheit) einzunehmenden,
also geplanten, Stellung abhängig
festgelegt sind.
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Durch
die Fähigkeit
der Steuereinheit, Steuerbefehle an die Blendeinrichtung abzugeben,
durch die festgelegt wird, welcher Teil der Röntgenstrahlung ausgeblendet
wird, wobei die Steuerbefehle von der Stellung abhängig festgelegt
sind, kann die Durchleuchtung eines Bildobjekts insbesondere eines
Patienten so gestaltet werden, dass bei möglichst vielen und bevorzugt
allen Stellungen zur Bilddarstellung nicht von Interesse seiende
Bereiche ausgeblendet und daher nicht von Röntgenstrahlung durchdrungen
werden.
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Bevorzugt
erfolgt dies unter Berücksichtigung
einer Information über
das mögliche
(nämlich bevorzugt
im Röntgenbildaufnahmesystem
befindliche) Bildobjekt. Dementsprechend ist bevorzugt der Steuereinheit
zumindest eine solche Information zuführbar, und die Steuereinheit
ist dann dazu ausgelegt, diese Information auch beim Festlegen der Steuerbefehle
zu berücksichtigen.
Dann können
die Steuerbefehle und somit die Einstellungen der Blendeinrichtung
auf das Bildobjekt maßgeschneidert
werden und die Strahlendosis, die das Bildobjekt durchdringt, kann
möglichst
gering gehalten werden.
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Das
Zuführen
der Information kann dadurch erfolgen, dass das Röntgenbildaufnahmesystem eine
Eingabe zu einem 3D-Bilddatensatz
empfängt, wenn
es entsprechend ausgelegt ist. Die Eingabe kann insbesondere im
Auswählen
zumindest eines Volumenelements zu einem 3D-Bilddatensatz bestehen,
wenn das Röntgenbildaufnahmesystem
entsprechend ausgelegt ist, also den 3D-Bilddatensatz in spezifischen
Ansichten präsentieren
kann und hierzu eine Interaktion mit dem Benutzer ermöglicht, nämlich über eine
Mensch-Maschine-Schnittstelle wie z. B. eine Computermaus.
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Das
Röntgenbildaufnahmesystem
kann auch so ausgestaltet sein, dass es zum Empfangen von Informationen
betreffend den Ort eines medizinischen Hilfsmittels oder eines Abschnitts
eines solchen ausgelegt ist. Besagter Ort ist dann diejenige Information,
die beim Festlegen der Steuerbefehle berücksichtigt wird. Es kann sich
wie oben erwähnt
um eine Punktionsnadelspitze handeln, die detektiert wird, und die
Steuerbefehle können
so ausgelegt sein, dass lediglich der Bereich zwischen der Punktionsnadelspitze
und dem Punktionsziel dargestellt wird und andere Bereiche ausgeblendet
werden.
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Das
Röntgenbildaufnahmesystem
ermöglicht
bevorzugt ein Nachregeln der Blendeinrichtung vermittels einer Benutzereingabe.
Dies ist vorteilhaft, weil eine Automatisierung nicht immer perfekt
funktioniert. Wünscht
der behandelnde Arzt die Darstellung eines größeren Bereichs des Patienten,
oder genügt ihm
ein kleinerer Bereich, kann er die Blendeinrichtung nachregeln.
Das Nachregeln kann so ausgestaltet sein, dass auf ein neues Kriterium
umgeschaltet wird und im Rahmen dieses Kriteriums dann eine automatische
Einstellung erfolgt. In diesem Falle muss die Steuereinheit in der
Lage sein, unterschiedliche Kriterien anzulegen, um die Steuerbefehle
abzugeben und über
eine Mensch-Maschine-Schnittstelle wie beispielsweise einen Drehschalter
oder durch Auswahl einer Bedienperson in einem Menü die Information
zu erhalten, welches Kriterium das jeweils aktuell zu verwendende
ist. Es kann auch vorgesehen sein, dass der Benutzer die Blendeinrichtung
durch Bedienung eines von ihm berührbaren Gegenstandes unmittelbar
verfährt.
Ein solcher Gegenstand kann einem Joystick ähnlich sein. Auch einfache
Umschaltknöpfe
können
eine Lösung
darstellen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Röntgenbildaufnahmesystem
ist bevorzugt eine Lichtquelle vorgesehen, mithilfe derer ein von
Röntgenstrahlen
bestrahlter Bereich bei einer Einstellung der Blendeinrichtung veranschaulichbar
ist. Die Lichtquelle kann aus einer Mehrzahl von kleinen Leuchtdioden
bestehen, von denen jeweils nur einige aktiviert werden. Die Lichtquelle
kann auch großräumig sein
und ebenfalls mit einer Blendeinrichtung versehen werden, die entsprechend
eingestellt wird. Als Lichtquelle können auch Laser eingesetzt
sein.
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Nachfolgend
wird eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung beschrieben, wobei
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1 schematisch
die Abbildung eines Volumenelements auf ein Flächenelement veranschaulicht,
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2 in
Anknüpfung
an 1 markierte Volumenelemente aus einem 3D-Bilddatensatz
veranschaulicht sowie deren Projektion in eine Ebene,
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3 die
Ebene aus 2 bei Ausblendung von Teilbereichen
veranschaulicht und
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4 in
einer vereinfachten Darstellung veranschaulicht, wie eine unterschiedliche
Ausblendung von Bereichen bei Röntgenstrahlen
bei unterschiedlichen Stellungen gestaltet sein kann.
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1 zeigt
symbolisch, wie Strahlen von einer Röntgenstrahlenquelle Q ausgehen
und zu einem Röntgenstrahlendetektor
D gelangen. Vorliegend sind die Randstrahlen S1 bis S4 dargestellt, welche
genau auf die Ecken des Detektors D gelangen. Die von der Röntgenstrahlenquelle
Q ausgehende Röntgenstrahlung
bildet nun den durch das Koordinatensystem mit den Koordinaten x,
y, z gebildeten Raum in seinem von den Randstrahlen S1 bis S4 und
den diese verbindenden Flächen
begrenzten Raum auf eine zweidimensionale Fläche ab, die durch die Koordinaten
u und v beschrieben werden kann. Die Fläche ist der strahlungsempfindliche
Bereich des Röntgenstrahlendetektors
D.
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Ein
Volumenelement V wird von Röntgenstrahlung
durchdrungen, beispielhaft ist ein Röntgenstrahl SV dargestellt.
Der Röntgenstrahl
SV wird in seiner Intensität
durch die im Volumenelement V befindlichen Objekte und Objektteile
geschwächt,
genauso wie auch durch weitere Objekte und Objektteile in seinem
Strahlengang. Eine Schwächung
von Röntgenstrahlen
spiegelt sich wider in Grauwerten in vom Röntgenstrahlendetektor D aufgenommenen
Signalen. Das Volumenelement V leistet einen Beitrag zur Definition
der Grauwerte im Bereich einer Fläche F, die eine Teilfläche der
strahlungsempfindlichen Fläche
des Röntgenstrahlendetektors
D ist. Befinden sich im Volumenelement V bestimmte Strukturen, so werden
diese somit auf das Flächenelement
F abgebildet.
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Nun
stehen bei bestimmten Röntgenabbildungen
bestimmte Strukturen des Bildobjekts im Zentrum des Interesses.
Bei einer Punktion steht beispielsweise das Punktionsziel im Zentrum
des Interesses und zumindest ein Teil des zum Punktionsziel führenden
Pfads. Andere Bereiche des Patienten sind hingegen nicht von Interesse.
Daher ist es wünschenswert,
werden diese Bereiche nicht von Röntgenstrahlung durchdrungen.
Dies lässt
sich nun dadurch verwirklichen, dass eine Blendeinrichtung bereitgestellt
wird, die die Röntgenstrahlung
bereichsweise ausblendet. Die Blendeinrichtung ist zwischen Röntgenstrahlenquelle
Q und Patienten vorzusehen.
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Solches
Ausblenden wird im Folgenden beispielhaft anhand von 2 und 3 erläutert:
Es
stehe einem behandelnden Arzt ein 3D-Röntgenbilddatensatz zur Verfügung, in
dem er Strukturen erkennen kann. In diesem 3D-Bilddatensatz markiert der
Arzt nun das Punktionsziel und die Einstichstelle. Es genügt, zwei
Volumenelemente mit Markierungen zu versehen, und diese Volumenelemente
sind in 2 gezeigt und beispielhaft mit
V1 und V2 bezeichnet. V1 zeigt ein Volumenelement, das vom Punktionsziel
ausgefüllt
ist, V2 ein Volumenelement, an dem sich eine Solleinstichstelle
für die
Punktion befindet, die der Arzt vor der Operation festlegt. 2 zeigt,
wie ein Bild aussehen würde,
bei dem keine Ausblendung erfolgt ist. Die Volumenelemente V1 und
V2 sind auf Flächenelemente
F1 und F2 eines Bildes B1 abgebildet. Es gibt nun ganze Bereiche im
Bild B1, die für
den behandelnden Arzt gar nicht von Interesse sind, beispielhaft
sei der Flächenbereich
F3 genannt. Das fertige Bild B1 könnte man geeignet zuschneiden,
um lediglich die Flächenelemente
F1 und F2 sowie den dazwischen befindlichen Bereich FZ übrig zu
behalten. Anstatt das Bild zuzuschneiden, kann jedoch nun genauso
gut vorgesehen sein, dass man lediglich ein Bild, das so groß ist wie
es ein zugeschnittenes Bild wäre,
aufgenommen wird, und dass andere Flächenbereiche gar nicht erfasst
werden. Durch geeignete Paare von geradlinigen Blenden lässt sich
so das von der Röntgenstrahlenquelle
Q ausgehende Strahlenbündel
so begrenzen, dass man das Bild B2 aus 3 erhält, in dem
lediglich ein Teilbereich B2T überhaupt
belichtet ist, während
die außerhalb
des Teilbereichs B2T liegenden strahlungsempfindlichen Elemente
des Röntgenstrahlendetektors D
nicht von Röntgenstrahlung
getroffen worden sind. Das Bild B2T genügt den Zwecken des behandelnden
Arztes vollständig.
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Nach
Vornahme der Auswahl der Volumenelemente V1 und V2 lässt sich
ermitteln, wie die Röntgenstrahlung
optimal auf einen solchen Bereich begrenzt werden kann, dass die
Flächenbereiche
F1, F2 und der dazwischenliegende Flächenbereich FZ zwar gerade
abgebildet werden, in einem gewissen Maße außerhalb von diesen Flächenbereichen
liegende Flächenbereiche
jedoch nicht mit abgebildet werden. Voraussetzung hierfür ist, dass
dem Röntgenbildaufnahmesystem
die Volumenelemente V1 und V2 in seinem Bildraum, der durch die
Koordinaten x, y und z definiert ist, lokalisiert sind. Werden die Volumenelemente
V1 und V2 in 3D-Röntgenbildern markiert,
die mit dem Röntgenbildaufnahmesystem selbst
aufgenommen worden sind, ist die Lage der Volumenelemente V1 und
V2 bei unveränderter
Lage des Patienten durch die Bilddaten definiert. Alternativ lassen
sich zwei Volumenelemente auch in einem 3D-Bilddatensatz markieren,
der von einem anderen Bildaufnahmesystem gewonnen wurde, dann muss dieser
3D-Bilddatensatz zu dem Röntgenbildaufnahmesystem
registriert werden, also lage- und dimensionsrichtig zugeordnet
werden.
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Zu
jeder Stellung von Röntgenstrahlenquelle Q
und Röntgenstrahlendetektor
D lässt
sich nun der optimale Zuschnitt des Bildausschnitts B2T, also eine optimale
Blendeneinstellung, ermitteln.
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4 veranschaulicht
symbolisch die Situation in einer Seitenansicht:
Dargestellt
sind wieder die Volumenelemente V1 und V2, nicht dargestellt ist
der Patient. Röntgenstrahlenquelle
und Röntgenstrahlendetektor
werden nun gekoppelt zueinander bewegt, z. B. wird ein Röntgen-C-Bogen,
an dem beide angeordnet sind, verschwenkt. Die Drehachse steht im
vorliegenden Fall senkrecht zur Papierebene der 4.
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Befindet
sich nun die Röntgenstrahlenquelle in
der mit Q1 angegebenen und somit der Röntgenstrahlendetektor an der
mit D1 angegebenen Stelle, können
zwei Lamellen (in den Figuren nicht gezeigt) einen Teil der von
der Quelle Q ausgehenden Röntgenstrahlen
ausblenden, nämlich
den mit SA1 bezeichneten Teil, während
der mit SD1 bezeichneten Teil der Röntgenstrahlung durchgelassen
wird. Man sieht, dass die Volumenelemente V1 und V2 dann gerade
von Röntgenstrahlung
durchdrungen werden. Verschwenkt man nun Röntgenstrahlenquelle und Röntgenstrahlendetektor
in die mit Q2 bzw. D2 angegebene Stellung, lässt sich nunmehr ein größerer Teil SA2
der Röntgenstrahlung
ausblenden, während
ein kleinerer Teil SD2 notwendig ist, damit die Volumenelemente
V1 und V2 auch bei dieser Stellung von Röntgenstrahlung durchdrungen
werden. Dreht man die Anordnung aus Röntgenstrahlenquelle und Röntgenstrahlendetektor
noch weiter, die Röntgenstrahlenquelle
in die mit Q3 bezeichnete Stellung, den Röntgenstrahlendetektor damit
gekoppelt in die mit D3 bezeichnete Stellung, so lässt sich
nochmals mehr Röntgenstrahlung
ausblenden: Die ausgeblendete Röntgenstrahlung
ist mit SA3, die durchgelassene Röntgenstrahlung mit SD3 bezeichnet.
Da aus Sicht der Röntgenstrahlenquelle
Q3 die Volumenelemente V1 und V2 fluchten, ist die Bildhöhe d3 in
dieser Stellung wesentlich kleiner als die Bildhöhe d1 in der Stellung gemäß Röntgenstrahlenquelle
Q1 und Röntgenstrahlendetektor
D1. Bei der Stellung mit Röntgenstrahlenquelle
Q3 und Röntgenstrahlendetektor
D3 genügt
eine Bildhöhe
d3, und es kann ein wesentlich größerer Anteil SA3 an Röntgenstrahlung ausgeblendet
werden als der Anteil SA1 in der Stellung gemäß Röntgenstrahlenquelle Q1 und
Röntgenstrahlendetektor
D1. Die Bildhöhe
d1 in letzterer Stellung ist jedoch gegenüber der maximalen Bildhöhe des Röntgenstrahlendetektors
bzw. seiner strahlungsempfindlichen Fläche immerhin bereits eingeschränkt.
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Eine
Steuereinheit eines Röntgenbildaufnahmesystems
kann in der oben beschriebenen Weise eine Information über die
Volumenelemente V1 und V2 zugeführt
werden, und diese Steuereinheit kann selbsttätig berechnen, wie weit der
eigentliche Bildbereich B2T bei einer bestimmen Stellung eingeschränkt werden
kann. Wenn der Röntgen-C-Bogen mit
Röntgenstrahlenquelle
und Röntgenstrahlendetektor
verschwenkt, wird die Blendeinrichtung entsprechend angepasst, damit
bei jeder Stellung möglichst
wenig Röntgenstrahlung überflüssigerweise durch
das Bildobjekt, nämlich
den Patienten, gestrahlt wird.
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Das
Volumenelement V2 muss nicht notwendigerweise die Einstichstelle
für die
Punktionsnadel wiedergeben:
Es ist alternativ auch möglich, dass
die Spitze der Punktionsnadel detektiert wird und dieser das Volumenelement
V2 zugeordnet wird. In diesem Falle nähert sich V2 immer mehr V1,
wenn die Punktion durchgeführt
wird. Der behandelnde Arzt muss nicht das bereits durchstochene
Gewebe im Röntgenbild betrachten,
sodass sich das System darauf beschränken kann, den Bereich zwischen
V1, an dem sich das Punktionsziel befindet, und V2, das jeweils aktuell
erfasst wird, abzubilden. Die Punktionsnadelspitze kann mithilfe
von bekannten Navigationssystemen erfasst werden.
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Das
Röntgenbildaufnahmesystem
muss mit einem solchen Navigationssystem dann gekoppelt werden,
damit die Information in dem Röntgenbildaufnahmesystem
zugehörigen
Koordinaten x, y und z definiert ist. Mit anderen Worten muss das
Navigationssystem zum Röntgenbildaufnahmesystem
registriert sein.
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Neben
dem Patienten wird durch das erfindungsgemäße Verfahren auch der behandelnde
Arzt geschützt,
der bei einer Punktion seine Hände
am Patienten halten muss, sodass diese daher auch von Röntgenstrahlung
durchdrungen werden könnten. Solche
Röntgenstrahlung
wird ebenfalls minimiert.