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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft einen Beutel zur Aufnahme eines Zusatzes für eine Elastomermischung, bestehend
aus einer Ethylvinylacetat aufweisenden Folie.
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Stand der Technik
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Beutel
der eingangs genannten Art finden Verwendung bei der Abmischung
von Elastomermischungen zur Herstellung von Gummi. Die Elastomermischungen
werden in einem Mischer verarbeitet und durch Vulkanisation in Gummi
umgewandelt. Bei der Herstellung von Gummi ist es notwendig, dass
zu bestimmten Prozesszeiten Zusätze,
insbesondere in Form von Pulvermischungen, pastösen Mischungen oder Flüssigkeiten,
in den Mischer gegeben werden.
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Diese
Zusätze
werden bisher in Kunststoffbeuteln in definiert abgewogenem Zustand
aufbewahrt und zu einer bestimmten Prozesszeit in den Mischer gegeben.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Beutel sind mit einem Etikett
aus Papier versehen, auf dem wesentliche Daten aufgedruckt sind.
Die Daten auf dem Etikett sind unbedingt notwendig, um in der Produktion sicherzustellen,
dass der Inhalt eines Beutels auch dem richtigen Mischer und der
richtigen Elastomermischung zugeführt wird.
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Die
aus dem Stand der Technik bekannten Beutel aus Kunststoff weisen
einen Schmelzpunkt auf der zwischen 110°C und 130°C liegt. Die Temperatur der
Elastomermischung im Mischer bewegt sich zwischen 100°C und 140°C. Es kann
daher nicht sichergestellt werden, dass ein in den Mischer eingeworfener
Beutel mit Zusätzen
aufschmilzt. Des Weiteren ist die Temperatur des Mischers nicht
ausreichend, um das Papier des Etiketts zu verbrennen.
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Daher
kann ein Kunststoffbeutel mit einem Etikett aus Papier nicht einfach
in den Mischer hineingeworfen und in diesem verarbeitet werden.
Es steht zu befürchten,
dass in der Elastomermischung nicht verbrannte Rückstände des Papiers oder nicht
aufgeschmolzene Rückstände des
Beutels verbleiben, welche deren Qualität stark negativ beeinträchtigen.
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Aus
dem Stand der Technik ist zwar bekannt, Beutel aus Ethylvinylacetat
zu verwenden, da Ethylvinylacetat einen Schmelzpunkt von 70°C bis 80°C aufweist.
Hierbei ist allerdings problematisch, dass ein Etikett aus Papier
vom Beutel aus Ethylvinylacetat abgenommen werden muss, bevor der
Beutel in den Mischer geworfen wird.
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Es
sind daher Lösungswege
beschritten worden, bei denen ein Etikett aus Papier durch einen Draht
oder eine Kordel am Beutel aus Ethylvinylacetat festgebunden wurde.
Dies ist bei Produktionsprozessen jedoch sehr nachteilig, da ein
so befestigtes Etikett sehr leicht abreißen und in der Produktionsstätte verloren
gehen kann. Es kann dann nicht mehr sichergestellt werden, dass
ein Beutel mit definiert abgewogenen Zusätzen auch dem richtigen Mischer zugeführt wird.
Die Folge hiervon sind Störungen
und Verzögerungen
der Produktionsabläufe
bei der Herstellung von Gummi.
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Darstellung der Erfindung
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen in einer Elastomermischung
problemlos aufschmelzbaren Beutel anzugeben, der ein verliersicher
angebrachtes Etikett aufweist, welches ebenfalls problemlos in der
Elastomermischung aufschmelzbar ist.
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Die
vorliegende Erfindung löst
die vorgenannte Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
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Danach
ist ein Beutel aus Ethylvinylacetat der eingangs genannten Art gekennzeichnet
durch ein aufgeklebtes Etikett aus einer Ethylvinylacetat aufweisenden
Etikettfolie.
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Erfindungsgemäß ist unter Überwindung
von Vorurteilen der Fachwelt die Verklebung zweier Folien aus Ethylvinylacetat
realisiert worden. Obwohl erhebliche Bedenken der Fachwelt bestehen,
zwei Folien aus Ethylvinylacetat verliersicher zu verbinden, ist
durch den erfindungsgemäßen Beutel
eine zuverlässige
Verbindung durch Verkleben des Etiketts mit dem Beutel ermöglicht worden.
Eine Folie aus Ethylvinylacetat ist üblicherweise sehr labberig,
schlägt Falten
und reagiert auf Zug sehr rasch. Bei der Handhabung einer solchen
Folie treten erhebliche Verformungen und eine Vielzahl von Falten
auf, die ein Aufkleben eines Etiketts nahezu nicht ermöglichen.
Des Weiteren ist die Oberfläche
einer Folie aus Ethylvinylacetat derart hochenergetisch, dass sie
sehr schwer zu kleben ist. Dennoch wurde erfindungsgemäß eine Klebeverbindung
zwischen zwei Folien aus Ethylvinylacetat realisiert. Durch das
Aufkleben eines Etiketts aus Ethylvinylacetat auf einen Beutel aus
Ethylvinylacetat ist eine verliersichere Verbindung des Etiketts
mit dem Beutel hergestellt. Der Beutel kann gemeinsam mit dem Etikett
in einer Elastomermischung bei einer relativ geringen Schmelztemperatur
aufgeschmolzen werden. Insoweit ist eine sichere Zuordnung eines
abgewogenen Zusatzes zu einer Elastomermischung in einer Produktionsstätte eines
Gewerbebetriebs sichergestellt.
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Folglich
ist die eingangs genannte Aufgabe gelöst.
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Das
Etikett könnte
durch einen Klebstoffschicht aus Acrylatklebstoff aufgeklebt sein.
Ein Acrylatklebstoff kann problemlos auf einen Karton aufgebracht
werden, wobei der Karton mit einer Etikettfolie aus Ethylvinylacetat
laminiert werden kann. Hierdurch kann die Etikettfolie aus Ethylvinylacetat vom
Karton unter Mitnahme des Acrylatklebstoffs als selbstklebende Etikettfolie
abgezogen werden. Die Etikettfolie aus Ethylvinylacetat weist daher
eine selbstklebende Seite auf, an der als Klebstoffschicht Acrylatklebstoff
haftet.
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Das
Etikett könnte
durch eine Klebstoffschicht mit einer Dicke von 50 μm aufgeklebt
sein. Eine Klebstoffschicht dieser geringen Dicke ist nahezu transparent
und kann einen Aufdruck auf das Etikett nahezu nicht optisch stören.
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Das
Etikett könnte
durch einen Reinacrylatklebstoff des Typs 200 MP der Firma 3M Deutschland GmbH,
Industrie-Klebebänder,
Klebstoffe und Kennzeichnungsbänder,
Carl-Schurz-Straße
1, 41453 Neuss, DE aufgeklebt sein. Dieser Klebstoff hat sich überraschend
als geeignet erwiesen, mit Ethylvinylacetat eine festere Verbindung
einzugehen als mit dem Karton des Transferklebebandes des Typs 467 MP
von 3M. Daher ist das Etikett aus Ethylvinylacetat von dem Transferklebeband
des Typs 467 MP der Firma 3M unter Mitnahme der Klebstoffschicht
abziehbar. Hierdurch wird das Etikett zu einem selbstklebenden Etikett
mit einer Klebstoffschicht aus Reinacrylat des Typs 200 MP der Firma
3M.
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Das
Etikett könnte
bedruckt sein. Durch Bedrucken des Etiketts kann dieses mit Daten
versehen werden, die einem Mitarbeiter der Produktionsstätte eindeutige
Hinweise über
den Inhalt und den Verwendungszweck des Beutels geben.
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Das
Etikett könnte
durch einen Thermotransferdrucker bedruckt sein. Ein Thermotransferdrucker erlaubt überraschend
ein zuverlässiges
Bedrucken eines Etiketts aus Ethylvinylacetat.
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Das
Etikett könnte
mit einer Thermotransferfolie des Typs 200.20 der Firma BSS Systemtechnik GmbH,
Am Brühlfeld
73, 66424 Homburg bedruckt sein. Durch einen glücklichen Griff ist die bei
diesem Produkt verwendete Wachs-Harz-Mischung
als besonders geeignet erkannt worden, um mit der hochenergetischen
Oberfläche
einer Etikettfolie aus Ethylvinylacetat einen festen und dauerhaften
Verbund einzugehen.
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Der
Beutel könnte
aus einer Folie gefertigt sein, die eine Dicke von 30 bis 150 μm aufweist.
Eine Folie dieser Dicke ist einerseits ausreichend reiß- und dehnfest,
um einen Zusatz in Form von Pasten, Pulvermischungen oder Flüssigkeiten
aufzunehmen und leckagefrei zu transportieren, und andererseits dünn genug,
um rasch im Mischer aufzuschmelzen.
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Ein
Verfahren zur Herstellung eines Beutels könnte die folgenden Schritte
umfassen: Bereitstellen eines Trägermediums
mit einem Klebstoff, Beschichten des Trägermediums auf dessen mit Klebstoff
versehener Seite mit einer Ethylvinylacetat aufweisenden Etikettfolie,
Herausbilden von Etiketten aus der Etikettfolie, Bedrucken der Etikette,
Abziehen der Etikette vom Trägermedium
unter zumindest teilweiser Mitnahme des Klebstoffs und Aufkleben
des Etiketts auf einen Beutel. Durch ein solches Verfahren kann
ein Produktionsprozess bei der Herstellung von Gummi verbessert
werden.
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Zur
Herstellung eines Beutels zur Verwendung bei der Gummiherstellung
der hier beschriebenen Art oder in einem zuvor beschriebenen Verfahren könnte ein
Transferklebeband des Typs 467 MP der Firma 3M mit einem Reinacrylatklebstoff
des Typs 200 MP verwendet werden. Durch einen glücklichen Griff hat sich gerade
dieses Transferklebeband als geeignet erwiesen, um zwei Folien aus
Ethylvinylacetat verliersicher zu verbinden. Ein Beutel der unter Verwendung
dieses Transferklebebands hergestellt wurde eignet sich besonders
gut für
die Verwendung bei der Gummiherstellung, da er die Elastomermischungen
in einem Mischer nahezu nicht stört.
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Es
gibt nun verschiedene Möglichkeiten
die Lehre der vorliegenden Erfindung auf vorteilhafte Weise auszugestalten
und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten Ansprüche, andererseits
auf die nachfolgende Erläuterung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen.
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In
Verbindung mit der Erläuterung
des bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert.
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Kurzbeschreibung der Zeichnung
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In
der Zeichnung zeigt die einzige
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Fig.
eine schematische Ansicht eines Beutels aus einer Folie aus Ethylvinylacetat
mit einem aufgeklebtem Etikett aus Ethylvinylacetat.
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Ausführung der Erfindung
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Die
einzige Fig. zeigt einen Beutel aus einer Folie aus Ethylvinylacetat
des Typs LAflex-EVA-Beutel 1, der von der Firma R+K Kunststoffe
GmbH, Saarstraße
30, 68723 Oftersheim bezogen wurde. Das Ethyvinylacetat ist ein
Copolymerisat aus Polyethylen (PE) und Vinylacetat (VA). Der Beutel 1 ist
aus einer Folie gefertigt, die eine Dicke von 30 bis 150 μm aufweist.
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Auf
den Beutel 1 ist ein Etikett 2 aus Ethylvinylacetat
aufgeklebt. Das Etikett 2 ist durch eine Klebstoffschicht 3 aus
Acrylatklebstoff aufgeklebt. Das Etikett 2 ist durch eine
Klebstoffschicht 3 mit einer Dicke von 50 μm aufgeklebt.
Die Klebstoffschicht 3 dieser geringen Dicke ist nahezu
transparent und stört
den Datenaufdruck 4 auf das Etikett 2 nahezu nicht.
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Das
Etikett 2 ist durch einen Reinacrylatklebstoff des Typs
200 MP der Firma 3M Deutschland GmbH, Industrie-Klebebänder, Klebstoffe
und Kennzeichnungsbänder,
Carl-Schurz-Straße
1, 41453 Neuss, DE aufgeklebt. Dieser Klebstoff hat sich überraschend
als geeignet erwiesen, mit Ethylvinylacetat eine festere Verbindung
einzugehen, als mit dem Karton des Transferklebebandes des Typs
467 MP von 3M. Daher ist das Etikett 2 aus Ethylvinylacetat von
dem Transferklebeband des Typs 467 MP der Firma 3M unter Mitnahme
der Klebstoffschicht 3 abziehbar. Hierdurch wird das Etikett 2 zu
einem selbstklebenden Etikett 2 mit einer Klebstoffschicht 3 aus Reinacrylat
des Typs 200 MP der Firma 3M.
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Das
Etikett 2 ist mit einem Datenaufdruck 4 bedruckt.
Durch Bedrucken des Etiketts 2 ist dieses mit Daten versehen,
die einem Mitarbeiter der Produktionsstätte eindeutige Hinweise über den
Inhalt und den Verwendungszweck des Beutels 1 geben.
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Das
Etikett 2 ist durch einen Thermotransferdrucker mit einem
Datenaufdruck 4 bedruckt. Ein Thermotransferdrucker erlaubt überraschend
ein zuverlässiges
Bedrucken des Etiketts 2 aus Ethylvinylacetat. Das Etikett 2 ist
mit einer Thermotransferfolie des Typs 200.20 der Firma BSS Systemtechnik GmbH,
Am Brühlfeld
73, 66424 Homburg bedruckt.
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Der
Beutel 1 ist durch die folgenden Schritte herstellbar:
Bereitstellen eines Trägermediums
mit einem Klebstoff, Beschichten des Trägermediums auf dessen mit Klebstoff
versehener Seite mit einer Ethylvinylacetat aufweisenden Etikettfolie 6,
Herausbilden von Etiketten 2 aus der Etikettfolie 6,
Bedrucken der Etikette 2, Abziehen der Etikette 2 vom
Trägermedium
unter zumindest teilweiser Mitnahme des Klebstoffs und Aufkleben
des Etiketts 2 auf einen Beutel 1. Durch ein solches
Verfahren kann ein Produktionsprozess bei der Herstellung von Gummi
verbessert werden. Zur Herstellung eines Beutels 1 zur Verwendung
bei der Gummiherstellung der hier beschriebenen Art wird als Trägermedium
ein Transferklebeband des Typs 467 MP der Firma 3M mit einem Reinacrylatklebstoff
des Typs 200 MP verwendet.
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Hinsichtlich
weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Lehre
wird einerseits auf den allgemeinen Teil der Beschreibung und andererseits
auf die beigefügten Patentansprüche verwiesen.
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Abschließend sei
ganz besonders hervorgehoben, dass das zuvor ausgewählte Ausführungsbeispiel
lediglich zur Erörterung
der erfindungsgemäßen Lehre
dient, diese jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel einschränkt.