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Es
wird ein optoelektronisches Halbleiterbauelement angegeben.
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Die
Druckschrift
EP 1 449
263 B1 beschreibt ein optoelektronisches Halbleiterbauelement.
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Eine
zu lösende Aufgabe besteht darin, ein optoelektronisches
Halbleiterbauelement anzugeben, welches eine verbesserte Abstrahlcharakteristik aufweist.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des Bauelements umfasst das Bauelement
einen Grundkörper. Beispielsweise kann es sich bei dem Grundkörper
um ein SMD-Gehäuse (Surface Mountable Device) handeln.
Der Grundkörper kann mit einem duro- oder thermoplastischen
Material gebildet sein oder auch mit einem keramischen Material
gebildet sein, oder aus einem solchen bestehen. Darüber hinaus
umfasst jeder Grundkörper zumindest eine Ausnehmung, in
der zumindest ein strahlungsemittierender Halbleiterchip angeordnet
ist. Der strahlungsemittierende Halbleiterchip kann beispielsweise
aus einem Lumineszenzdiodenchip mit einem Konvertermaterial bestehen.
Bei dem Lumineszenzdiodenchip kann es sich um eine Leucht- oder
Laserdiode handeln, die Strahlung im Bereich von ultraviolettem
bis infrarotem Licht emittiert. Vorzugsweise emittiert die Lumineszenzdiode
Licht im sichtbaren Bereich.
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Der
strahlungsemittierende Halbleiterchip weist zumindest eine aktive
Zone auf, welche zur Erzeugung von elektromagnetischer Strahlung
geeignet ist.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform ist in die Ausnehmung ein Verguss
eingebracht, der den Halbleiterchip zumindest stellenweise umhüllt. „Stellenweise
umhüllt” heißt in diesem Zusammenhang, dass
der Verguss die freiliegenden Außenflächen des
Halbleiterchips formschlüssig zumindest stellenweise oder
vollständig umgibt und der Verguss zumindest an Teile der
freiliegenden Außenflächen des Halbleiterchips
angrenzt. Der Verguss ist für die vom Halbleiterchip erzeugte
elektromagnetische Strahlung durchlässig. Das heißt
Strahlung, welche vom Halbleiterchip erzeugt wird, wird im Wesentlichen nicht
vom Verguss absorbiert. „Im Wesentlichen” heißt
hierbei, dass der Verguss für die vom strahlungsemittierten
Halbleiterchip primär erzeugte elektromagnetische Strahlung
wenigstens zu 80%, vorzugsweise zu 90%, durchlässig ist.
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Der
Verguss umfasst ein Vergussmaterial und zusätzlich darin
eingebrachte strahlungsstreuende Partikel. Die von dem Halbleiterchip
emittierte elektromagnetische Strahlung wird an den strahlungsstreuenden
Partikeln (auch Diffusorpartikel) gestreut. Es konnte gezeigt werden,
dass derartige strahlungsstreuende Partikel den Strahlungsanteil
in Richtung der optischen Achse des Halbleiterchips erhöhen.
Die Größe dieses Effekts ist über die
Konzentration der strahlungsstreuenden Partikel im Verguss steuerbar.
Gleichzeitig wird die Gesamtlichtstrahlleistung nur unwesentlich
durch Absorption der Strahlung durch den Verguss reduziert, so dass
der Verstärkungseffekt durch die strahlungsstreuenden Partikel
insbesondere in Richtung der optischen Achse des Halbleiterchips überwiegt.
Die optische Achse verläuft beispielsweise senkrecht zur
epitaktisch gewachsenen Halbleiterschichtenfolge des Halbleiterchips.
Das Einbringen von Diffusorpartikeln ist dabei nicht auf das Ziel
einer Aufweitung des Lichtabstrahlwinkels gerichtet, sondern bewirkt,
dass vom Bauelement mehr Licht in Richtung der optischen Achse des Halbleiterchips
emittiert wird. Zugleich ist es möglich, dass eine Projektion
des Chips und/oder des Bonddrahtes vermieden wird.
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„Projektion” bedeutet
hierbei die mathematische Abbildung der Ausdehnung des Halbleiterchips und
des Bonddrahtes auf die Lichtauskoppelfläche, also die
Oberfläche des Vergusses. Weiter wird die von dem Halbleiterchip
emittierte Strahlung durch die strahlungsstreuenden Partikel gleichmäßiger
verteilt, so dass in der Abstrahlcharakteristik Inhomogenitäten
vermieden und Intensitätsspitzen geglättet werden. „Abstrahlcharakteristik” bezieht
sich in diesem Zusammenhang auf die Lichtabstrahlungseigenschaften
wie Intensität und Farbe in Abhängigkeit von der
Abweichung zur optischen Achse des Halbleiterchips.
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Ein
weiterer Vorteil des Einbringens solcher strahlungsstreuender Partikel
liegt darin, dass von außen einfallendes Fremdlicht diffus
reflektiert wird, sodass das diffus reflektierte Fremdlicht die
vom Bauelement erzeugte elektromagnetische Strahlung nicht überlagert.
Dies hat den Vorteil zur Folge, dass ein solcher Verguss neben den
bereits genannten Effekten zusätzlich den Farblichtkontrast
erhöht.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauelements
umfasst das Bauelement eine Linse. Die Linse stellt ein eigenes
Bauelement des optoelektronischen Halbleiterbauelements dar und
ist nicht durch eine linsenartig ausgeformte Außenfläche
des Vergusses gebildet. Die Linse ist auf die Oberfläche
des Vergusses aufgebracht. Bei der Linse handelt es sich um eine klarsichtige
Linse. „Klarsichtig” heißt dabei, dass
die Linse für die vom strahlungsemittierenden Halbleiterchip
emittierte elektromagnetische Strah lung transparent ist. Die Linse
enthält keine strahlungsstreuenden Partikel.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauelements
umfasst das Bauelement einen Grundkörper mit einer Ausnehmung,
in der zumindest ein strahlungsemittierender Halbleiterchip angeordnet
ist, einen in die Ausnehmung eingebrachten Verguss, der den Halbleiterchip
zumindest stellenweise umhüllt und für die vom
Halbleiterchip erzeugte elektromagnetische Strahlung durchlässig
ist, wobei der Verguss ein Material umfasst, in das strahlungsstreuende
Partikel eingebracht sind und eine Linse, die auf dem Verguss aufgebracht
ist, wobei die Linse klarsichtig ist.
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Das
hier beschriebene optoelektronische Halbleiterbauelement beruht
dabei unter anderem auf der Erkenntnis, dass die Abstrahlcharakteristik von
Halbleiterbauelementen in der Kombination von einem klaren Verguss
ohne streuende Partikel mit einer klarsichtigen Linse störende
Intensitätsspitzen in der räumlichen Abstrahlung
aufweist. Zudem wird die Auskoppeleffizienz durch interne Reflektionen
an der Grenzfläche Verguss/Luft verringert.
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Um
nun solche störenden Intensitätsspitzen zu vermeiden,
macht das hier beschriebene Bauelement von der Idee Gebrauch, einen
mit strahlungsstreuenden Partikeln enthaltenden Verguss mit einer klarsichtigen
Linse zu kombinieren. Durch die ungerichtete Streuung der Lichtstrahlen
an den strahlungsstreuenden Partikeln werden die störenden
Intensitätsspitzen in der Abstrahlcharakteristik, die bei der
Verwendung beispielsweise eines Klarvergusses auftreten, vermieden.
Die klarsichtige Linse sorgt für ein Vermindern der internen
Reflektionen an der Grenzfläche Verguss/Luft. Dadurch wird
die Auskoppeleffi zienz des optoelektronischen Bauelements erhöht,
da so mehr Strahlung das Bauelement verlassen kann.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauelements
ist ein Konversionsstoff dem Halbleiterchip nachgeordnet. Der Konversionsstoff
kann auf die Diode aufgebracht sein und damit direkt in Kontakt
mit der Diode stehen. Es besteht aber auch die Möglichkeit,
dass der Konversionsstoff nur mittelbar mit dem Halbleiterchip in Kontakt
steht. Der Konversionsstoff sorgt für die Umwandlung von
Licht einer Wellenlänge in Licht einer anderen Wellenlänge.
Beispielsweise wandelt der Konversionsstoff von dem Halbleiterchip
primär emittiertes blaues Licht teilweise in gelbes Licht
um, das sich dann zusammen mit dem blauen Licht vermischen und weißes
Licht ergeben kann. Der Konversionsstoff hat also die Funktion eines
Lichtkonverters.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauelements
ist der Konversionsstoff im Verguss enthalten. Das heißt, dass
der Konversionsstoff vor dem Einbringen in die Ausnehmung mit dem
noch dickflüssigen Vergussmaterial vermengt wird. Der Konversionsstoff
im Verguss hat hier ebenfalls die Rolle eines Lichtkonverters.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauelements
besteht das Vergussmaterial aus einem Silikon, einem Epoxid, einer
Mischung aus Silikon und Epoxid oder enthält zumindest
eines dieser Materialien. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Vergussmaterial
um ein Material, welches für die vom Halbleiterchip erzeugte
elektromagnetische Strahlung transparent ist. Das Vergussmaterial
wird in die Ausnehmung des Grundkörpers eingebracht und
umschließt den Halbleiterchip zumindest stellenweise formschlüssig
und grenzt gleichzeitig an den Halbleiterchip direkt an. Vorzugsweise
wird das Material in einer derart bemessenen Menge in die Ausnehmung
eingefüllt, bis nach dem Aushärten des Materials
der Verguss lateral bündig mit der Oberfläche
des Grundkörpers abschließt. „Lateral
bündig” bedeutet hierbei, dass entlang der Achse
senkrecht zur optischen Achse des Halbleiterchips sich am Übergang
zwischen der Oberfläche des Vergusses und der des Grundkörpers
keine Stufe oder Unebenheit ausbildet.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauelements
bestehen die strahlungsstreuenden Partikel zumindest aus den Materialien
Siliziumdioxid (SiO2), ZrO2 , TiO2 oder AlxOy. Beispielsweise
kann es sich bei dem Aluminiumoxid um Al2O3 handeln. Die strahlungsstreuenden Partikel
werden vor dem Einbringen des Vergusses in die Ausnehmung mit dem
Vergussmaterial vermengt. Vorzugsweise werden die strahlungsstreuenden
Partikel derart im Verguss verteilt, dass die Konzentration der
strahlungsstreuenden Partikel im ausgehärteten Verguss
gleichmäßig ist. Die vom Halbleiterchip emittierte
elektromagnetische Strahlung wird von den strahlungsstreuenden Partikeln
reflektiert oder absorbiert. Vorzugsweise wird die emittierte Strahlung
von den strahlungsstreuenden Partikeln isotrop reflektiert und gestreut.
Durch die Streuung der emittierten Strahlung an den Partikeln wird ebenso
die Farbhomogenität verbessert und die elektromagnetische
Strahlung in ihren Intensitäten geglättet. „Farbhomogenität” bedeutet
dabei die Stabilität des Farbtons über die räumliche
Abstrahlung durch die Oberfläche des Halbleiterbauelements.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauelements
beträgt die Konzentration der strahlungsstreuenden Partikel
im Verguss zwischen 0,1 Gew.-% und 2 Gew.-%. Eine Aluminiumoxid-Konzentration
von 0,15 Gew.-% bis 0,25 Gew.-%, beispielsweise 0,2 Gew.-%, hat
sich als ganz besonders vorteilhaft in Bezug auf die Verstärkung
der Vorwärtsstrahlung, der Verbesserung der Farbhomogenität
und der Glättung der Abstrahlcharakteristik erwiesen. So
konnte gezeigt werden, dass sich die Abstrahlung in Richtung der
optischen Achse des Halbleiterchips um wenigstens 11% verstärkt
und die störenden Farb- oder Weißtonschwankungen
deutlich reduziert werden.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauelements
weisen die strahlungsstreuenden Partikel einen durchschnittlichen
Durchmesser D50 von 0,4 bis 0,6 μm
auf. Vorzugsweise befinden sich die einzelnen Durchmesser der Partikel
im Bereich von 0,45 μm und 0,55 μm. Ganz besonders
bevorzugt weisen die Partikel einen durchschnittlichen Durchmesser
D50 von 0,5 μm auf, da mit einer
derartigen Größe der Partikel die genannten Effekte
ganz besonders stark hervortreten. „Durchschnittlicher
Durchmesser D50” heißt
in diesem Zusammenhang, dass 50% der strahlungsstreuenden Partikel
eine Durchmesser von mehr als 0,5 μm und die restlichen
50% der Partikel einen Durchmesser von weniger als 0,5 μm
aufweisen. Zur Ermittlung des durchschnittlichen Partikeldurchmessers
D50 werden üblicherweise optische
oder elektronenoptische Methoden wie beispielsweise Raster-Elektronen-Mikroskope
(REM) oder Messungen unter Verwendung von Zentrifugen herangezogen.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauelements
besteht die Linse aus einem Silikon, einem Epoxid oder einer Mischung
aus Silikon und Epoxid oder enthält zumindest eines dieser
Materialien. Beispielsweise besteht die Linse aus einem Silikon.
Vorzugsweise handelt es sich um eine klarsichtige Linse, die für elektromagnetische
Strahlung transparent ist. Die Linse ist frei von strahlungsstreuenden
Partikeln. Vorzugsweise handelt es sich bei der Linse um eine sogenannte „dispergierte
Linse”, bei der das Linsenmaterial vor dem Aufbringen auf
die Oberfläche des Vergusses eine dickflüssige
Konsistenz aufweist und beispielsweise mittels Auftröpfeln
auf den Verguss aufgebracht ist. Durch die Oberflächenspannung formt
sich eine Linse in Form einer Sammellinse aus, die nach dem Aushärten
des Linsenmaterials eine Dicke von 0,8 bis 1,5 mm, beispielsweise
1,2 mm, aufweisen kann.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauelements
stehen der Verguss und die Linse in direktem Kontakt. „Direktem
Kontakt” heißt dabei, dass die Linse und der Verguss
direkt aneinander angrenzen und kein Raum oder Spalt an der Grenzfläche
zwischen Linse und Verguss besteht.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauelements
bestehen Vergussmaterial und Linse aus demselben Material. Dies
hat den Vorteil, dass die vom Halbleiterchip emittierte elektromagnetische
Strahlung nicht an der Grenzfläche Verguss/Linse gebrochen
oder reflektiert wird. Vorteilhaft wird die Auskoppeleffizienz der
elektromagnetischen Strahlung aus dem Halbleiterbauelements erhöht,
da mehr Strahlung das optoelektronische Halbleiterbauelement verlassen
kann.
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Es
wird darüber hinaus ein Verfahren zur Herstellung eines
optoelektronischen Halbleiterbauelements angegeben. Mittels des
Verfahrens ist ein Bauelement herstellbar, wie es in Verbindung
mit einer der oben beschriebenen Ausführungsformen offenbart
ist. Das heißt, sämtliche in Verbindung mit dem
Bauelement offenbarten Merkmale sind auch für das Verfahren
offenbart und umgekehrt.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des Verfahrens wird zunächst
ein Gehäuseverbund mit einer Vielzahl von Grundkörpern,
wobei jeder Grundkörper eine Ausnehmung aufweist, bereitgestellt.
Zur Herstellung eines solchen Gehäuseverbunds wird ein
Trägerrahmen mit dem jeweiligen Material des Gehäuseverbunds
umspritzt. Das ausgehärtete Material bildet dann den Gehäuseverbund. Der
Gehäuseverbund besteht aus einer Vielzahl von zusammenhängenden
Grundkörpern.
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In
einem zweiten Schritt wird jeweils ein Halbleiterchip in die Ausnehmung
eines Grundkörpers befestigt und mittels eines Bonddrahtes
kontaktiert. Vorzugsweise wird in jede Ausnehmung zumindest ein
Halbleiterchip eingebracht.
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In
der Ausnehmung des Grundkörpers wird der Halbleiterchip
mit einem mit strahlungsstreuenden Partikeln vermengten Vergussmaterial
vergossen. Beispielsweise handelt es sich bei dem Vergussmaterial
um Silikon. Die Füllhöhe des Vergusses in der
Ausnehmung ist dabei derart bemessen, dass nach dem Aushärten
die Oberfläche des Vergusses vorzugsweise lateral bündig
mit der Oberfläche des Grundkörpers abschließt.
Das heißt, an den Rändern des Übergangs
Verguss/Grundkörper bildet sich keine Stufe oder Unebenheit
aus.
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Nach
dem Aushärten des Vergusses wird das Linsenmaterial auf
die Oberfläche des Vergusses aufgebracht, das nach dem
Aushärten eine klarsichtige Linse bildet. Das Linsenmaterial
wird dazu in Tröpfchenform aufgebracht. Durch die entstehende Oberflächenspannung
formt sich eine Linse in Form einer Sammellinse aus.
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In
einem letzten Verfahrensschritt wird der Gehäuseverbund
in einzelne Bauelemente vereinzelt, wobei das Vereinzeln nach dem
Aufbringen der Linse erfolgt. Das Vereinzeln kann mittels Sägen, Schneidens,
Brechens oder Stanzen erfolgen. Dies ermöglicht eine besonders
wirtschaftliche Herstellung des Bauelements. Es ist aber auch möglich, dass
das Vereinzeln vor dem Aufbringen der Linse erfolgt. Auf diese Weise
kann die Linse an die Einsatzerfordernisse des Bauelements individuell
angepasst werden.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des Verfahrens zur Herstellung eines
optoelektronischen Halbleiterbauelements wird zunächst
ein Gehäuseverbund mit einer Vielzahl von Grundkörpern, wobei
jeder Grundkörper eine Ausnehmung aufweist, bereitgestellt.
Zumindest ein Halbleiterchip wird in der Ausnehmung des Grundkörpers
befestigt und kontaktiert. In einem nächsten Schritt wird
der Halbleiterchip mit einem strahlungsstreuende Partikel enthaltenden
Verguss vergossen. Anschließend wird der Verguss ausgehärtet.
Weiter wird auf die Oberfläche des ausgehärteten
Vergusses ein Linsenmaterial aufgebracht, das nach dem Aushärten
eine klarsichtige Linse bildet. In einem letzten Schritt wird der
Gehäuseverbund in einzelne Bauelemente vereinzelt, wobei
das Vereinzeln nach dem Auftragen der Linse erfolgt.
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Im
Folgenden wird das hier beschriebene Bauelement sowie das hier beschriebene
Verfahren anhand von Ausführungsbeispielen und den dazu gehörigen
Figuren näher erläutert.
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Die 1 zeigt
in einer schematischen Schnittdarstellung ein Ausführungsbeispiel
eines hier beschriebenen optoelektronischen Bauelements.
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Die 2a, 2b und 2c zeigen
in schematischen Schnittdarstellungen einzelne Fertigungsschritte
zur Herstellung eines Ausführungsbeispiels eines hier beschriebenen
Bauelements.
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Die 3a, 3b, 4a und 4b zeigen
Ergebnisse von Versuchsreihen bezüglich der räumlichen
Abstrahlcharakteristik und Farbortstabilität des hier beschriebenen
Bauelements.
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In
dem Ausführungsbeispiel und den Figuren sind gleiche oder
gleich wirkende Bestandteile jeweils mit den gleichen Bezugszeichen
versehen. Die dargestellten Elemente sind nicht als maßstabsgerecht
anzusehen, vielmehr können einzelne Elemente zum besseren
Verständnis übertrieben groß dargestellt
sein.
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In
der 1 ist anhand einer schematischen Schnittdarstellung
ein hier beschriebenes optoelektronisches Halbleiterbauelement mit
einem Grundkörper 1, einem in einer Ausnehmung 2 befindlichen Halbleiterchip 3,
einem diffusen Verguss 5 und einer Linse 7 gemäß des
Ausführungsbeispiels des hier beschriebenen Bauelements
näher erläutert. In vorliegendem Beispiel ist
der Grundkörper 1 mit einem weißen, oberflächenmontierbaren
Gehäuse gebildet, das Silikon enthalten kann. Diese Gehäusefarbe
hat den Vorteil, dass auf die Seitenflächen der Ausnehmung
auftreffende elektromagnetische Strahlung nicht von den Seitenflächen
absorbiert wird. Beispielsweise kann dies durch die Beimischung
von Titanoxid zum Gehäusematerial erreicht sein. Das Gehäuse
kann aber auch mit einem Keramikmaterial gebildet sein.
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In
der Ausnehmung 2 ist ein strahlungsemittierender Halbleiterchip 3 leitend
mit der Bodenfläche der Ausnehmung 2 verbunden.
Der Halbleiterchip 3 ist mittels eines Bonddrahtes 8 elektrisch
leitend kontaktiert. Auf dem Halbleiterchip 3 ist das Konvertermaterial 4 aufgebracht,
welches die vom Halbleiterchip 3 primär emittierte
Strahlung in Strahlung anderer Wellenlänge umwandelt. Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der
Konversionsschicht 4 um eine optische CLC-Schicht (Chip-Level Konversions-Schicht),
die das vom Halbleiterchip 3 primär emittierte
blaue Licht in teilweise gelbes Licht umwandelt. Gelbes und blaues
Licht vermischen sich anschließend zu weißem Licht.
Bei der Konversionsschicht 4 kann es sich um eine Schicht
mit Silikon oder aus transparenter Keramik handeln in die Konverterpartikel
eingebracht sind und die mittels Siebdruck, Plättchentransfer
oder Elektrophorese auf den Halbleiterchip 3 aufgebracht
ist.
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Der
Halbleiterchip 3 ist an den freiliegenden Seitenwänden
und an seiner Oberseite formschlüssig von dem Verguss 5 umgeben.
Bei dem Vergussmaterial handelt es sich um Silikon.
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Das
Silikon wurde vor dem Einfüllen in die Ausnehmung 2 mit
strahlungsstreuenden Partikeln 6 aus Aluminiumoxid vermengt.
Die Konzentration der strahlungsstreuenden Partikel 6 im
Verguss 5 beträgt hierbei zwischen 0,15 Gew.-%
und 0,25 Gew.-%, hier 0,2 Gew.-%, bei einer durchschnittlichen Partikelgröße
D50 von 0,4 μm bis 0,6 μm,
hier 0,5 μm. Mit einer derartigen Zusammensetzung des Vergusses 5 wurden
die deutlichsten Effekte in Bezug auf die Glättung der
Abstrahlcharakteristik, Erhöhung der Vorwärtsstrahlung
und Farbortstabilität er reicht. So konnte gezeigt werden,
dass sich zum einen die Abstrahlleistung des Bauelements in Richtung
der optischen Achse 9 um wenigstens 11% erhöhte,
zum anderen stabilisierte sich der Farbeindruck des emittierten weißen
Lichts über die gesamte Ausdehnung der Auskoppelfläche
(siehe auch 3a, 3b, 4a und 4b).
Daher eignet sich das vorliegende optoelektronische Halbleiterbauelement
besonders für Raum- und Deckenbeleuchtung, Zimmerlampen
oder Gebäude- und Fassadenbeleuchtung.
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In
diesem Beispiel schließt die Oberfläche des ausgehärteten
Vergusses 5 mit der Oberfläche des Grundkörpers 1 lateral
bündig ab. Das heißt, an den Rändern
des Übergangs Verguss/Grundkörper bildet sich
keine Stufe oder Unebenheit aus.
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Die
Linse 7 ist so ausgeformt, dass ihre laterale Ausdehnung
den Formkörper 5 in seiner lateralen Ausdehnung übertrifft
und damit den Verguss 5 vollständig überdeckt.
Die Linse steht dabei auch in direktem Kontakt zum Gehäuse 1.
Insbesondere weist die Linse 7 die maximale Dicke D auf
der optischen Achse 9 des Halbleiterchips 3 auf
und ist an dieser Stelle 1,2 mm dick. Die Mittelachse des Halbleiterchips 3 bildet
die optische Achse, welche gleichzeitig senkrecht zu den epitaktisch
gewachsenen Schichten ist. Das Linsenmaterial ist frei von strahlungsstreuenden
Partikeln und transparent für die vom Halbleiterchip 3 emittierte
elektromagnetische Strahlung.
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Eine
solche Kombination aus klarsichtiger Linse 7 mit dem in
diesem Beispiel dargestellten diffusen Verguss 5 hat den
zusätzlichen Vorteil, dass Lichtstrahlen, die vom Halbleiterchip 3 emittiert
werden, nicht an der Grenzfläche Verguss/Linse gebrochen
oder reflektiert, sondern die Lichtstrahlen durch die Linse 7 mit
höherer Wahrscheinlichkeit aus dem Bauelement ausgekoppelt
werden und damit die Auskoppeleffizienz erhöht wird.
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In
Verbindung mit den 2a, 2b und 2c wird
anhand schematischer Schnittdarstellungen ein hier beschriebenes
Verfahren zur Herstellung eines solchen Bauelements näher
erläutert.
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Die 2a stellt
einen Schnitt durch einen Gehäuseverbund 10 mit
einer Vielzahl von Grundkörpern 1 dar. In jedem
der Grundkörper 1 ist ein Halbleiterchip 3 in
einer Ausnehmung 2 eingebracht, wobei der Halbleiterchip 3 mittels
eines Bonddrahtes 8 elektrisch leitend kontaktiert ist.
Auf dem Halbleiterchip 3 ist die Konversionsschicht 4 aufgebracht.
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2b zeigt
den Gehäuseverbund 10, bei dem in jeden Grundkörper 1 das
mit Aluminiumoxid vermengte Vergussmaterial eingegossen wurde und zu
dem Verguss 5 ausgehärtet ist. Der Halbleiterchip 3 ist
von dem diffusen Verguss 5 an allen freiliegenden Außenflächen
formschlüssig umgeben. Der Verguss 5 und der Halbleiterchip 3 stehen
also stellenweise in direktem Kontakt miteinander.
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In
Verbindung mit 2c ist gezeigt, dass nach dem
Aushärten des jeweils in die Ausnehmungen eingebrachten
Vergusses 5 die Linse 7 auf jeden Grundkörper 1 auf
die Oberfläche des Vergusses 5 aufgetröpfelt
wird. Erst nachdem das Linsenmaterial zu einer Linse 7 in
Form einer Sammellinse ausgehärtet ist, wird der Gehäuseverbund 10 mittels
Sägen, Schneidens, Brechens oder Stanzen in einzelne Grundkörper 1 vereinzelt.
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In
Verbindung mit den 3a und 3b sind
Ergebnisse von Versuchsreihen in Bezug auf die räumliche
Abstrahlcharakteristik gezeigt.
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Die 3a zeigt
eine Versuchsreihe, bei der die mit der gesamten Chipleistung normierte
räumliche Abstrahlintensität gegen den Abstrahlwinkel θ aufgetragen
ist. Der Winkel θ ist als Winkel zwischen der optischen
Achse 9 des Halbleiterchips 3 und der Abstrahlrichtung
definiert. Der Winkel θ kann Werte zwischen –180° und
+180° annehmen.
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Die 3b zeigt
eine Versuchsreihe, bei der die Abstrahlintensität mit
der jeweils maximalen Intensitätsleistung des Chips normiert
gegen den Winkel θ aufgetragen wurde.
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Sowohl
in der 3a als auch in der 3b zeigt
die Linie 11 den Strahlungsverlauf des optoelektronischen
Bauelements gemäß der Anmeldung, bei dem ein diffuser
Verguss mit einer klaren Linse kombiniert wird (siehe 1).
Die Linse hat die Form einer Sammellinse mit einer auf der optischen
Achse 9 maximalen Dicke D von 1,2 mm. Bei dem Verguss handelt
es sich um Silikon, welches mit Aluminiumoxid als strahlungsstreuende
Partikel vermengt ist. Die Konzentration der Partikel im Silikon
beträgt 0,2 Gew.-% bei einem durchschnittlichen Durchmesser von
0,5 μm.
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Zum
Vergleich zeigt die Linie 12 den Strahlungsverlauf in einer
Kombination eines klaren Vergusses mit einer klaren Linse. Bis auf
die Tatsache, dass im Verguss des Bauelements für die Linie 12 keine
Diffusorpartikel eingebracht sind, sind die Bauelemente zu den Linien 11 und 12 identisch
beschaffen.
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Der
Halbleiterchip 3 emittiert blaues Licht, welches in Kombination
mit dem Konverter in weißes Licht umgewandelt wird.
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Wie
bereits angegeben, kann mittels eines hier beschriebenen Bauelements
eine Steigerung der Lichtstärke um bis zu 11% in Richtung
der optischen Achse 9 erzielt werden, was durchaus als überraschend
angesehen werden kann. Insbesondere sind auch die Intensitätsspitzen
bei einem Abstrahlwinkel von etwa +/–80° vermindert,
so dass die Kurve angefangen bei einem Abstrahlwinkel von etwa +/–100° bis
hin zur optischen Achse 9 glatt und ohne Unterbrechungen
oder Inhomogenitäten verläuft.
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Ingesamt
ergibt sich aus den 3a und 3b durch
den Anteil an Diffusorpartikeln im Verguss eine zentriertere und
homogenere Abstrahlcharakteristik, als dies bei Verwendung eines
klaren Vergusses der Fall ist. Weiter kann durch eine solche Kombination
aus klarer Linse mit diffusem Verguss die Abstrahlcharakteristik
vor allem an den Abstrahlrändern geglättet werden.
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In
Verbindung mit den 4a und 4b sind
Ergebnisse von Versuchsreihen in Bezug auf die räumliche
Farbortstabilität gezeigt. Die 4a zeigt die
x-Koordinate Cx des Farbkoordinatensystems
im Normvalenzsystem in Abhängigkeit des Abstrahlwinkels θ.
Die 4b zeigt die entsprechende y-Koordinate Cy in Abhängigkeit des Winkels θ.
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Die 4a und 4b zeigen
die Farbortstabilitäten in Abhängigkeit des Winkels θ.
Aus den 4a und 4b ist
eine Glättung der Farbortkurve insbesondere an den Abstrahlrändern
bei etwa +/–80° erkennbar, wo Farbtonspitzen geglättet
wur den. Die Linien 11 und 12 beschreiben hierbei
wiederum die Messkurven der Bauelemente mit klarem und diffusem
Verguss.
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So
ist der Farbeindruck über die gesamte Oberfläche
des optoelektronischen Bauelements homogener und stabiler als bei
Verwendung lediglich eines klaren Vergusses.
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Das
heißt, die Abhängigkeit der Farbe vom Winkel,
in dem ein Betrachter auf das Bauelement blickt, ist mit einem hier
beschriebenen Bauelement stark reduziert.
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Die
Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand des Ausführungsbeispiels
beschränkt. Vielmehr erfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie
jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination
von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch
wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit
in den Patentansprüchen oder dem Ausführungsbeispiel
angegeben ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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