-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Längswellenanordnung für ein Kraftfahrzeug,
wobei zumindest eine erste Welle und eine zweite Welle vorgesehen
sind, die über
ein Kugelgleichlaufdrehgelenk miteinander verbunden sind, um eine
Antriebsseite des Kraftfahrzeugs mit einer Abtriebsseite des Kraftfahrzeugs
zu verbinden. Die Längswellenanordnung
wird regelmäßig zur Übertragung
der Antriebskraft vom Antrieb (z. B. Motor und/oder Getriebe) zum
Abtrieb (z. B. Differential, Achsgetriebe, Getriebe) des Kraftfahrzeugs
eingesetzt, wobei die Längswellenanordnung
sich in Richtung des Fahrzeugs erstreckt und bei Einbau des Antriebs
im vorderen Bereich des Fahrzeugs die Antriebskraft auf die hinteren
Räder überträgt bzw.
bei Anordnung des Antriebs im hinteren Bereich die Antriebskraft
auf die vorderen Räder überträgt.
-
Längswellenanordnungen
stellen im Kraftfahrzeug eine steife Konstruktion dar, die insbesondere
hinsichtlich ihres Crash-Verhaltens auszulegen ist. Ein wesentlicher
Schwerpunkt bei der Auslegung von Längswellenanordnungen ist daher,
dass keine Komponente der Längswellenanordnung
sich derart aus der Längswellenanordnung
löst, dass
sie andere Fahrzeugbereiche durchdringen würde. So soll insbesondere vermieden
werden, dass Teile der Längswellenanordnung
in den Fahrgastinnenraum und/oder den Kraftstofftank eindringen,
wodurch eine zusätzliche
Verletzungsgefahr für
Fahrzeuginsassen oder Brandgefahr durch austretenden Treibstoff
auftreten könnte.
-
Solche
Längswellenanordnungen
weisen zumindest eine erste Welle und eine zweite Welle auf, über die
die Antriebskraft des Kraftfahrzeuges übertragen wird. Die Wellen
werden dabei über
ein Kugelgleichlaufdrehgelenk miteinander verbunden, das bevorzugt über einen
begrenzten Axialverschiebebereich verfügt.
-
Durch
den Axialverschiebebereich des Kugelgleichlaufgelenkes werden Bewegungen
von einzelnen Komponenten der Längswellenanordnung oder
des Kraftfahrzeuges in Längsrichtung
des Fahrzeugs kompensiert. Zudem werden durch das Kugelgleichlaufgelenk
auftretende Verschränkungen
der Wellen zueinander durch Beugung des Kugelgleichlaufgelenkes
ausgeglichen.
-
Zur
Lagerung der Längswellenanordnung
an dem Kraftfahrzeug ist regelmäßig an der
Längswellenanordnung
ein Mittellager vorgesehen, das an zumindest einer Welle angeordnet
ist. Dieses zur Führung
der Längwellenanordnung
notwendige Lager dient zusätzlich
der Dämpfung
und Reduzierung der auftretenden Schwingungen der Längswellenanordnung.
-
Längswellenanordnungen
der vorgenannten Art sind auf den jeweiligen Einsatzfall, insbesondere hinsichtlich
der zu übertragenden
Antriebskraft auszulegen. Weitere Parameter sind unter anderem: Baulänge der
Längswellenanordnung,
Platzangebot im Kraftfahrzeug, Gewicht des Kraftfahrzeuges, Crashanforderungen.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es daher, die mit Bezug auf den Stand der Technik
geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere eine Längswellenanordnung
bereitzustellen, die in einem Crash-Fall, insbesondere simuliert
durch Fahrzeugcrashversuche bzw. Komponentencrashversuche der Längswellenanordnung,
wegabhängig erst
nur geringe Verformungskräfte
bzw. Verformungskraft-Spitzen erzeugt, und später die maximal möglichen
Verformungskräfte
aufnehmen kann. Weiterhin soll eine Längswellenanordnung angegeben werden,
durch die die Variantenvielfalt der einzelnen Komponenten der Längswellenanordnung
eingeschränkt
werden kann.
-
Diese
Aufgaben werden gelöst
mit einer Längswellenanordnung
gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 oder 2. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der Längswellenanordnung
sind in den abhängig
formulierten Patentansprüchen
angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den abhängig formulierten
Patentansprüchen
einzeln aufgeführten
Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise miteinander
kombiniert werden können und
weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus
werden die in den Patentansprüchen
angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei
weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
-
Vorliegend
wird die Aufgabe durch eine Längswellenanordnung
für ein
Kraftfahrzeug gelöst, die
zumindest eine erste Welle und eine zweite Welle aufweist, ein Kugelgleichlaufdrehgelenk
zur Verbindung der ersten Welle mit der zweiten Welle sowie zumindest
ein Mittellager zur Abstützung
der Längswellenanordnung
gegenüber
einer Karosserie des Kraftfahrzeugs, wobei die Längswellenanordnung hinsichtlich
eines Ineinanderschiebens durch einen Crashfall ausgelegt ist, wobei
Verformungskräfte
von weniger als 80 kN (80.000 Newton) erzeugt werden und gleichzeitig
wegabhängig
eine möglichst
hohe Verformungsenergie durch die Längswellenanordnung aufgenommen
wird.
-
Die
Längswellenanordnung
umfasst insbesondere eine erste Welle, die wenigstens zum Teil als Hohlwelle
ausgeführt
ist, um bei leichter Bauart eine möglichst große Biegesteifigkeit aufzuweisen
und gleichzeitig hohe Drehmomente übertragen zu können, und
ist über
ein Mittellager, insbesondere in Form eines Wälzlagers, mit der Karosserie
verbunden, so dass die Längswellenanordnung über die erste
Welle und das Mittellager an der Karosserie des Kraftfahrzeuges
abgestützt
ist. Das Wälzlager
weist einen Innenring und einen Außenring mit dazwischen angeordneten
Rollkörpern
auf, wobei der Innenring auf der dem Umfang der ersten Welle angeordnet
ist. Der Außenring
des Wälzlagers
ist mit der Karosserie des Kraftfahrzeuges verbunden. Das Wälzlager stützt sich
zumindest mit seinem Innenring gegen einen zweiten Anschlag auf
der ersten Welle ab. Auf der dem zweiten Anschlag gegenüberliegenden
Seite des Wälzlagers
setzt sich die erste Welle insbesondere in Form eines Zapfens fort,
dessen Ende das Gelenkinnenteil eines Kugelgleichlaufdrehgelenks
aufnimmt. Das Kugelgleichlaufdrehgelenk ist mit seinem Gelenkaußenteil
in einer zweiten Welle aufgenommen, die sich zumindest abschnittsweise als
hohle Welle in Längsrichtung
weiter fortsetzt.
-
Im
Crashfall, insbesondere im Rahmen eines Crashversuches des Kraftfahrzeuges
oder nur einzelner Komponenten, bevorzugt bei einem Frontalcrash
(EURO-NCAP, US-NCAP, IIHS, FMVSS 208), durch den die Längswellenanordnung
in Längsrichtung
verkürzt
wird, taucht die erste Welle mit dem Zapfen und dem Gelenkinnenteil
des Kugelgleichlaufdrehgelenks in die zweite (Hohl-)Welle ein. Dabei stützen sich
die Kugeln des Kugelgleichlaufdrehgelenkes im Gelenkaußenteil
des Kugelgleichlaufdrehgelenks ab, so dass ein gegebenenfalls vorhandener Kugelkäfig durch
die auftretenden Axialkräfte
gesprengt wird. Die erste Welle taucht nun weiter in die zweite
Welle ein während
die Kugeln des Kugelgleichlaufdrehgelenks durch Anschläge der zweiten Welle
und/oder Durchmesserreduzierungen der zweiten Welle in ihren axialen
Positionen bleiben und sich gegenüber der ersten Welle in Richtung
des Mittellagers bewegen. Gegebenenfalls können Deckelelemente innerhalb
der zweiten Welle vorgesehen sein, die dann durch den Zapfen der
ersten Welle durchstoßen,
wobei weitere Verformungsenergie abgebaut wird. Ebenso kann das
Gelenkaußenteil
geschlossen ausgeführt
sein, also mit einseitigem integriertem Deckel.
-
Durch
ein weiteres Eintauchen der ersten Welle in die zweite Welle werden
die Kugeln von dem Innengelenkteil des Kugelgleichlaufdrehgelenkes
auf die Zapfenoberfläche
der ersten Welle geschoben und sind somit auf einem insbesondere
kleineren Durchmesser (Zapfen der erste Welle) angeordnet. Durch
die Bewegung der Kugeln in radialer Richtung nach innen lösen sich
die Kugeln von den Anschlägen
und/oder Durchmesserreduzierungen des Gelenkaußenteils des Kugelgleichlaufdrehgelenkes und/oder
der zweiten (Hohl-)Welle und können
somit zusammen mit der ersten Welle weiter in die zweite Welle eindringen.
Die Kugeln kommen dann direkt vor einem zweiten Anschlag auf dem
Umfang der ersten Welle oder insbesondere vor dem Wälzlager an
der ersten Welle zur Anlage und werden zwischen dem zweiten Anschlag
oder dem Wälzlager
und einer weiteren Durchmesserreduzierung der zweiten Welle derart
geklemmt, dass eine Erhöhung
der Axialkraft erfolgt. Gegebenenfalls wird in dieser Position der äußere Wälzlagerring
gesprengt, so dass sich die Kugeln an dem Innenring des Wälzlagers
und an einer Durchmesserreduzierung der zweiten Welle abstützen.
-
Infolge
des gegenüber
den Kugeln des Kugelgleichlaufdrehgelenkes rückseitig angeordneten zweiten
Anschlags des Wälzlagerinnenrings
auf der ersten Welle, werden die Kugeln nun mit der ersten Welle
in die zweite Welle axial hinein bewegt und weiten eine entsprechend
ausgeführte
Durchmesserreduzierung der zweiten (Hohl-)Welle in axialer Richtung
auf. Die Kugeln des Kugelgleichlaufdrehgelenkes verdrängen dabei
an ihren jeweiligen Positionen lokal die Wandung der zweiten Welle
und bauen auf diese Weise die vorhandene Crashenergie durch Verformungsarbeit
der zweiten Welle ab. Durch die vorhandene Führungslänge der ineinander geschobenen
Wellen, der Anpassung der Kugeldurchmesser sowie der Lage der Kugeln
auf einem Umfang mit definiertem Durchmesser und durch die Ausführung der
Durchmesserreduzierung der zweiten Welle kann eine maximal mögliche Axialkraft
derart eingestellt werden, dass einerseits eine Auslenkung der Wellen der
Längswellenanordnung
vermieden wird und andererseits ein Höchstmaß an Crashenergie durch Verformungsarbeit
abgebaut wird.
-
Durch
die Führung
der ersten Welle beim Eintauchen in die zweite Welle mittels der
Kugeln des Kugelgleichlaufdrehgelenks wird ein Auslenken der ersten
Welle gegenüber
der zweiten Welle verhindert, so dass ein gerichtetes Ineinanderschieben
der Längswellenanordnung
ermöglicht
ist. Dabei sind insbesondere die Wanddicken der ersten Welle und der
zweiten Welle sowie die Anschläge
und Durchmesserreduzierungen genau auf die jeweiligen Komponenten
der Längswellenanordnung
angepasst, so dass in vorbestimmter Weise die vorhandene Crashenergie
durch einstellbare Verformungskräfte
der Längswellenanordnung
insbesondere stufenweise abgebaut wird. Damit werden einerseits
hohe Verformungskräfte
während
des Crashs vermieden, die zu einem Auslenken von Komponenten der
Längswellenanordnung
in das Fahrzeuginnere führen
können während eine
ausreichende Führungslänge innerhalb
der Längswellenanordnung
noch nicht gegeben ist, und andererseits ein Höchstmaß an Verformungsenergie verbraucht,
da die Längswellenanordnung
in vorbestimmten Wegabschnitten maximal mögliche Verformungskräfte zulässt.
-
Die
eingangs gestellten Aufgaben werden weiter durch eine Längswellenanordnung
für ein Kraftfahrzeug
gelöst,
die zumindest eine erste Welle und eine zweite Welle aufweist, wobei
die erste Welle einen Zapfen mit einem ersten Ende und einem zweiten
Ende aufweist, ein Kugelgleichlaufdrehgelenk zur Verbindung der
ersten Welle mit der zweiten Welle, wobei das Kugelgleichlaufdrehgelenk
am zweiten Ende montiert ist, sowie mindestens ein Mittellager zur
Abstützung
der Längswellenanordnung
gegenüber
einer Karosserie, wobei das Mittellager zumindest ein Wälzlager
aufweist, das am ersten Ende des Zapfens auf der ersten Welle montiert
ist, wobei unmittelbar vor dem Wälzlager
eine umlaufende Tauchnut auf dem Zapfen vorgesehen ist, in der in
einem Crashfall Kugeln des Kugelgleichlaufdrehgelenks zumindest
zeitweise zum Liegen kommen, wobei die Tauchnut ein Bereich des
Zapfens mit einem reduziertem ersten Durchmesser ist.
-
Auch
bei dieser erfindungsgemäßen Längswellenanordnung
ist das Wälzlager
des Mittellagers mit dem Innenring gegen einen Absatz der ersten Welle
abgestützt.
-
Die
umlaufende Tauchnut ist dementsprechend auf der Seite des Wälzlagers
vorgesehen, die dem Kugelgleichlaufdrehgelenk der Längswellenanordnung
zugewandt ist, so dass zwischen dem Wälzlager und dem Kugelgleichlaufdrehgelenk
der Zapfen der ersten Welle angeordnet ist, an dem entlang sich im
Crashfall die Kugeln des Kugelgleichlaufdrehgelenks bewegen. Durch
die Reduzierung des Durchmessers in dem Bereich des Zapfens, der
die Tauchnut bildet, werden die Kugeln auf einen kleineren ersten
Durchmesser vor dem Wälzlager
geführt. Hiermit
ist bei gleicher Anordnung der einzelnen Komponenten gegenüber herkömmlichen
Längswellenanordnungen
die Möglichkeit
gegeben, geringere Verformungskräfte
zu erzeugen und damit ein mögliches
Auslenken der Wellen der Längswellenanordnung
während
des Ineinanderschiebens der Wellen in Folge eines Crashfalls zu
verhindern. Diese geringeren Verformungskräfte resultieren in erster Linie daraus,
dass die Kugeln sich zwischen dem Wälzlager und den Durchmesserreduzierungen
der zweiten Welle abstützen
und infolge der Anordnung der Kugeln in der Tauchnut eine geringere
Verformung der zweiten Welle, insbesondere in einer ersten Durchmesserreduzierung
der zweiten Welle, erfolgt. Dadurch sinken die maximalen Verformungskräfte. Insbesondere
wird so eine Längswellenanordnung
erreicht, bei der im Crashfall Verformungskräfte kleiner 80 kN, insbesondere
kleiner 60 kN, erzeugt werden und gleichzeitig wegabhängig eine
möglichst
hohe Verformungsenergie durch die Längswellenanordnung verbraucht
wird.
-
Durch
die Tauchnut wird also erreicht, dass (bei sonst baugleicher Ausführung der
Längswellenanordnung)
die Kugeln des Kugelgleichlaufdrehgelenkes beim Ineinanderschieben
der Wellen der Längswellenanordnung
auf einem geringerem Durchmesser angeordnet sind (in der Tauchnut),
so dass die zweite Welle nun in geringerem Maße, insbesondere im Bereich
einer ersten Durchmesserreduzierung, verformt wird. Damit wird sichergestellt, dass
die Wandung der zweiten Welle, insbesondere im Bereich einer ersten
Durchmesserreduzierung, nur soweit ver formt wird, dass ein Aufreißen der Wandung,
und ein damit verbundener Verlust der Führung der Kugeln zwischen Zapfen
und zweiter Welle, vermieden wird. Die Wandung der zweiten Welle
bleibt durch die Einführung
einer Tauchnut somit geschlossen und verhindert damit, bei gleichzeitigem
maximal möglichem
Abbau der Crashenergie durch Verformungsarbeit ein Auslenken einer
Komponente der Längswellenanordnung
aus der Längsrichtung
des Kraftfahrzeuges. Die Koaxialität von erster Welle und zweiter
Welle bleibt somit durch die Führung
des Zapfens der ersten Welle durch die Kugeln des Kugelgleichlaufdrehgelenkes,
die sich ihrerseits an der Wandung der zweiten Welle abstützen, während des
Ineinanderschiebens der Wellenerhalten.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der Längswellenanordnung
ist ein erster Durchmesser der Tauchnut zumindest so groß wie ein
kleinster kraftübertragender
zweiter Durchmesser der ersten Welle. Der erste Durchmesser der Tauchnut
sollte nicht den kleinsten Durchmesser der ersten Welle darstellen.
Daher ist der erste Durchmesser der Tauchnut derart auszulegen,
dass er zumindest so groß ist
wie ein kleinster kraftübertragender
zweiter Durchmesser der ersten Welle, der insbesondere im Bereich
der Verbindung zwischen Zapfen und Gelenkinnenteil des Kugelgleichlaufdrehgelenks vorliegt.
Diese Verbindung zwischen Zapfen und Gelenkinnenteil des Kugelgleichlaufdrehgelenks
wird bevorzugt formschlüssig
durch eine Verzahnung ausgeführt,
kann jedoch auch kraftschlüssig
durch eine entsprechende Presspassung des Gelenkinnenteils auf dem
Zapfen erfolgen.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
weist die zweite Welle eine erste Durchmesserreduzierung und zumindest
eine zweite Durchmesserreduzierung auf. Es können insbesondere weitere Durchmesserreduzierungen
vorgesehen sein, die im Bereich des Kugelgleichlaufdrehgelenks im
Gelenkaußenteil
zur Begrenzung der Axialverschiebung des Kugelgleichlaufdrehgelenks
vorgesehen sind. Die erste und zweite Durchmesserreduzierung der
zweiten Welle sind daher beabstandet zum Kugelgleichlaufdrehgelenk
angeordnet und insbesondere an die die Längswellenanordnung umgebenden
Teile des Kraftfahrzeugs angepasst. Wenn verschiedene Durchmesserreduzierungen
vorgesehen werden ist es insbesondere möglich, die auftretenden Verformungskräfte durch
das stufenweise Ineinanderschiebender Wellen zu verändern und
in definierter Art und Weise Crashenergie durch Verformungsarbeit
abzubauen. Gleichzeitig wird verhindert, dass durch eine zu große Durchmesserreduzierung
die Wandung der zweiten Welle infolge der Verformung durch die Kugeln
aufreißt
und damit ihre Führungseigenschaften
bei dem fortschreitenden Ineinanderschieben verliert.
-
Die
Erfindung und das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der
Figuren näher
erläutert.
Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren besonders bevorzugte
Ausführungsvarianten
der Erfindung zeigen, auf die sie jedoch nicht beschränkt sind.
Für gleiche
Gegenstände
werden in den Figuren auch gleiche Bezugszeichen verwendet. Es zeigen
schematisch:
-
1:
eine erste Ausführungsform
einer Längswellenanordnung;
-
2:
die erste Ausführungsform
der Längswellenanordnung
bei einer Ineinanderschiebung;
-
3:
ein Detail der 2;
-
4:
eine zweite Ausführungsform
der Längswellenanordnung
in einer Detailansicht während
des Ineinanderschiebens in Folge eines Crashfalls; und
-
5:
die zweite Ausführungsform
der Längswellenanordnung
vor der Ineinanderschiebung.
-
1 zeigt
eine Längswellenanordnung 1 eines
Kraftfahrzeugs 2, wobei die Fahrtrichtung 20 des
Kraftfahrzeugs 2 im unteren Teil der 1 gezeigt
ist. Die Längswellenanordnung 1 setzt
sich zumindest aus einer ersten Welle 3 und einer zweiten Welle 4 zusammen,
die über
das in der Mitte gezeigte Kugelgleichlaufdrehgelenk 5,
hier als axiales Verschiebegelenk dargestellt, miteinander verbunden sind.
Die erste Welle 3 setzt sich dabei selbst aus mehreren
Bauteilen zusammen, wie in der 1 verdeutlicht.
Insbesondere ist an der ersten Welle 3 ein weiteres Kugelgleichlaufdrehgelenk
an einem Zapfen der ersten Welle 3 angeordnet, hier links
in 1 gezeigt. An dem anderen Ende der ersten Welle 3 ist
ein Zapfen 9 vorgesehen, der sich in das Kugelgleichlaufdrehgelenk 5 der
Längswellenanordnung 1 hinein erstreckt.
Dieser Zapfen 9, der einerseits mit seinem zweiten Ende 11 mit
dem Gelenkinnenteil 23 des Kugelgleichlaufdrehgelenk 5 und
andererseits mit dem ersten Hohlwellenanteil 29 der ersten
Welle 3 verbunden ist, weist auf seinem ersten Ende 10 ein Wälzlager 12 auf,
das mit seinem Innenring 21 mit dem Zapfen 9 verbunden
ist und mit seinem Außenring 22 an
einer Abstützung 31 der
Karosserie 7 befestigt ist. Durch das Wälzlager 12 wird ein
Mittellager 6 der Längswellenanordnung 1 gebildet,
durch das die Längswellenanordnung 1 an
der Karosserie 7 des Kraftfahrzeugs 2 angebunden
und gleichzeitig schwingungstechnisch gedämpft ist.
-
Auch
die zweite Welle 4 weist mehrere Komponenten auf, u. a.
an einem Ende einen Anschluss an eine Antriebs- oder Abtriebskomponente,
rechts in 1 gezeigt, einen zweiten Hohlwellenanteil 30 der zweiten
Welle 4 und an einem anderen Ende ein Gelenkaußenteil 24 des
Kugelgleichlaufdrehgelenks 5, hier als Axialverschiebegelenk
ausgeführt.
Dabei können
innerhalb der zweiten Welle 4 Deckel 28 vorgesehen
sein, die einerseits die Abdichtung des Kugelgleichlaufdreh gelenks 5 vornehmen,
andererseits dem Abbau von Crashenergie dienen, da beim Eintauchen
der ersten Welle 3 in die zweite Welle 4 der Zapfen 9 die
Deckel 28 durchstoßen
muss. Weiterhin weist die zweite Welle 4 eine erste Durchmesserreduzierung 18 auf,
die insbesondere an die Formen und Ausführungen der umliegenden Karosserie 7 angepasst
ist. Zur Funktion dieser ersten Durchmesserreduzierung 18 folgen
später
nähere
Erläuterungen.
-
Das
Kugelgleichdrehgelenk 5 ist mit dem Gelenkinnenteil 23 mit
der ersten Welle 3 und mit dem Gelenkaußenteil 24 mit der
zweiten Welle 4 verbunden. Das Kugelgleichlaufdrehgelenk 5 ist
hier als Axialverschiebegelenk ausgeführt, so dass das Gelenkinnenteil 23 sich
gegenüber
dem Gelenkaußenteil 24 axial
bewegen lässt.
Die Antriebskräfte
werden über
Kugeln 14 von Gelenkaußenteil 24 zu
Gelenkinnenteil 23 (oder umgekehrt) übertragen, wobei insbesondere
ein Käfig 25 zur
Führung
der Kugeln 14 innerhalb des Kugelgleichlaufdrehgelenkes 5 vorgesehen
ist.
-
2 zeigt
eine Längswellenanordnung 1 gemäß der 1 nach
der Ineinanderschiebung 8 infolge eines Crashfalls, infolgedessen
die erste Welle 3 der Längswellenanordnung 1 in
die zweite Welle 4 in der dargestellten Art und Weise eingeschoben wird.
Durch die kraftschlüssige
bzw. zumindest teilweise formschlüssige Verbindung zwischen dem zweiten
Ende 11 der ersten Welle 3 und dem Gelenkinnenteil 23 des
Kugelgleichlaufdrehgelenks 5 wird mit der ersten Welle 3 auch
zumindest das Gelenkinnenteil 23 in die zweite Welle 4 eingeschoben.
-
Infolge
der Ineinanderschiebung 8 wird u. a. der Käfig 25 des
Kugelgleichlaufdrehgelenks 5 gesprengt, so dass die Kugeln 14 im
Zuge der Ineinanderschiebung 8 von dem Gelenkinnenteil 23 des
Kugelgleichlaufdrehgelenks 5 auf den Zapfen 9 geschoben
werden. Dieses Ablösen
der Kugeln 14 des Kugelgleichlaufdrehgelenks 5 aus
dem Kugelgleichlaufdrehgelenk 5 unter Sprengung des Käfigs 25 wird insbesondere
hervorgerufen durch einen ersten Anschlag 27 des Gelenkaußenteils 24 des
Kugelgleichlaufdrehgelenks 5. Die Kugeln 14 werden
während der
Ineinanderschiebung 8 in Richtung des Wälzlagers 12, das auf
der ersten Welle 3, insbesondere auf dem ersten Ende 10 des
Zapfens 9, befestigt ist, bewegt und kommen vor dem Wälzlager 12 zum
Liegen. Durch das Wälzlager 12 werden
die Kugeln 14 während
der Ineinanderschiebung 8 nun mit der ersten Durchmesserreduzierung 18 der
zweiten Welle 4 in Kontakt gebracht, wobei hier ein weiterer
großer Teil
der Crashenergie durch Verformungsarbeit der Wandung 26 der
zweiten Welle 4 im Bereich der ersten Durchmesserreduzierung 18 im
Folgenden aufgebraucht wird. Die Kugeln 14 werden im Verlauf
der Ineinanderschiebung 8 gegen die Durchmesserreduzierung 18 gedrückt und
verformen die Wandung 26 der zweiten Welle 4.
Dabei hat die zweite Welle 4 insbesondere eine Führungseigenschaft
gegenüber
der ersten Welle 3 zu erfüllen, die durch Anordnung der Kugeln 14 des
Kugelgleichlaufdrehgelenks 5 zwischen Zapfen 9 bzw.
Wälzlager 12 der
ersten Welle 3 und der Wandung 26 der zweiten
Welle 4 bzw. der ersten Durchmesserreduzierung 18 der
zweiten Welle 4 erzeugt wird. Bei der Ineinanderschiebung 8 der Längswellenanordnung 1 und
der folgenden Eintauchbewegung der ersten Welle 3 in die
zweite Welle 4 werden auch insbesondere vorgesehene Deckel 28 in
der zweiten Welle 4 durchstoßen bzw. verschoben, so dass
auch hierdurch ein großes
Maß an
Crashenergie durch Verformungsarbeit abgebaut werden kann.
-
3 zeigt
ein Detail von 2 in vergrößerter Darstellung. 3 zeigt
die Anordnung der Kugeln 14 vor dem Wälzlager 12 auf dem
Zapfen 9 infolge der Ineinanderschiebung 8, wobei
die Kugeln 14 zwischen Wälzlager 12 und einer
ersten Durchmesserreduzierung 18 der zweiten Welle 4 fixiert sind.
Dabei stützt
sich das Wälzlager 12 formschlüssig einerseits
gegen die erste Welle 3 ab, wobei sich, wie hier dargestellt,
die Kugeln 14 in erster Linie gegen den Außenring 22 des
Wälzlagers 12 abstützen. Dies
kann gegebenenfalls zu einem Bruch des Außen ringes 12 führen, der
ebenfalls ein hohes Maß an Crashenergie
aufnehmen kann. Nach dem Bruch des Außenringes 22 werden
die Kugeln zwischen Innenring 21 und erster Durchmesserreduzierung 18 eingeklemmt.
Durch die Abstützung
des Innenringes 21 gegen den zweiten Anschlag 32 auf
der Welle 3 wird bei fortschreitender Ineinanderschiebung
der Längswellenanordnung 1 die
Wandung 26 der zweiten Welle 4 im Bereich der
ersten Durchmesserreduzierung 18 verformt.
-
4 zeigt
eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Längswellenanordnung 1,
wobei hier das bereits in 3 vergrößert dargestellte
Detail in einer weiteren Ausgestaltung gezeigt ist. Der Zapfen 9 der
ersten Welle 3 ist bereits durch eine Ineinanderschiebung 8 in
das Innere der zweiten Welle 4 eingedrungen, wobei sich
die Kugeln 14 des Kugelgleichlaufdrehgelenks 5 bereits
gegen die erste Durchmesserreduzierung 18 der zweiten Welle 4 auf
der einen Seite abstützen
und auf der anderen Seite gegen den Innenring 21 des Wälzlagers 12,
der auf dem ersten Ende 10 des Zapfens 9 der Welle 3 angeordnet
ist. Dabei ist in einem Bereich 15 des Zapfens 9 der
ersten Welle 3 eine Tauchnut 13 vorgesehen mit
einem ersten Durchmesser 16, so dass die Kugeln 14 auf
einem möglichst
geringen ersten Durchmesser 16 zum Liegen kommen, bevor
sie einen wesentlichen Teil der Crashenergie durch Verformungsarbeit
verbrauchen infolge der Verformung der Wandung 26 der zweiten
Welle 4. Im oberen Teil der 4 ist ebenfalls
die Lage der Kugeln 14 ohne Tauchnut 13 angedeutet,
wobei deutlich erkennbar ist, dass die Anlage der Kugel 14 an
der ersten Durchmesserreduzierung 18 in einem außen gelegenen
Bereich der infolge der Tauchnut 13 auftretenden Kontaktierung
angeordnet ist. Durch diese weiter innen liegende Anordnung der Kugeln 14 wird
eine geringere Verformung der Wandung 26 der zweiten Welle 4 durch
die Kugeln 14 erreicht, so dass ein Versagen der zweiten
Welle 4 in Form des Aufreißens der Wandung 26 verhindert wird
und so ein Höchstmaß an Crashenergie
durch kontinuierliche (stufenweise) Verformung verbraucht werden
kann. Insbesondere kann so auch die Führung der ersten Welle 3 durch
die Kugeln 14 und die Wandung 26 der zweiten Welle 4 während der
gesamten Ineinanderschiebung 8 gesichert werden.
-
Bei
der Auslegung des ersten Durchmessers 16 der Tauchnut 13 ist
insbesondere zu beachten, dass dieser erste Durchmesser 16 zumindest
gleich groß wie
der kleinste kraftübertragende
zweite Durchmesser 17 gestaltet ist, der zumeist an der
Verbindung zwischen Zapfen 9 und dem Gelenkinnenteil 21 des
Kugelgleichlaufdrehgelenks 5 vorgesehen ist. Durch eine
solche Ausgestaltung des ersten Durchmessers 16 wird erreicht,
dass der Zapfen 9 nicht in dem Bereich 15 der
Tauchnut 13 versagt, sondern, wenn überhaupt, im Bereich des zweiten
Durchmessers 17.
-
5 zeigt
eine Längswellenanordnung 1 gemäß der 4 vor
einer Ineinanderschiebung 8, wobei eine Tauchnut 13 auf
dem Zapfen 9 der ersten Welle 3 im Bereich vor
dem Wälzlager 12 des
Mittellagers 6 vorgesehen ist. Auch hier ist der Zapfen 9 mit
einem ersten Ende 11 mit einem Kugelgleichlaufdrehgelenk 5 verbunden
und mit einem ersten Ende 10 mit dem Wälzlager 12 des Mittellagers 6.
Infolge der Fahrtrichtung 20 ergibt sich im Crashfall (Frontalcrash)
des Kraftfahrzeuges 2 eine Ineinanderschiebung 8,
so dass die Kugeln 14 in der in 4 gezeigten
Art in der Tauchnut 13 des Zapfens 9 zum Liegen kommen
und so ein Höchstmaß an Verformungsenergie
mit der Wandung 26 erzeugen können und so die Crashenergie
in bevorzugter Art und Weise reduzieren. Dabei ist bei der zweiten
Welle 4 eine erste Durchmesserreduzierung 18 und
eine zweite Durchmesserreduzierung 19 vorgesehen, durch
die die aufzubringende Verformungsarbeit in vorbestimmter Art und
Weise und unter Vermeidung von Kraftspitzen durch die Längswellenanordnung 1 aufgebracht werden
kann.
-
Durch
die Tauchnut 13 wird weiter erreicht, dass auch größere Kugelgleichlaufdrehgelenke 5 bei sonst
baugleichen Komponenten der Längswellenanordnung 1 eingesetzt
werden können,
da die Kugeln 14 im Vergleich zum Zapfen 9 ohne
Tauchnut 13 die gleichen Kontaktpunkte mit der ersten bzw.
der zweiten Durchmesserreduzierung 18, 19 aufweisen,
infolge der tieferen Anordnung der Kugeln 14 in der Tauchnut 13.
Somit wäre
für diesen
Fall nur das Kugelgleichlaufdrehgelenk 5 und die Anschlusskonstruktion
des Gelenkaußenteils 24 zur
zweiten Welle 4 spezifisch anzupassen, weil zusätzlich der
Zapfen 9 der ersten Welle 3 eine entsprechende
Tauchnut 13 aufweist, um die größeren Kugeln 14 des
größeren Kugelgleichlaufdrehgelenks 5 aufzunehmen
und deren Größe zu kompensieren.
Hier wird z. B. angenommen, dass die Längswellenanordnung 1 mit
kleinerem Kugelgleichlaufdrehgelenk 5 und entsprechendem
Zapfen 9 ohne Tauchnut 13 bereits entsprechende
Crashversuche erfolgreich absolviert hat, so dass durch den Ersatz
der angeführten
Komponenten eine Längswellenanordnung 1 bereitgestellt
werden kann, die insbesondere in gleichen Kraftfahrzeugen 2 mit
unterschiedlicher Antriebsleistung ohne zusätzliche aufwändige Testprogramme eingesetzt
werden kann.
-
Für die vorgeschlagene
Längswellenanordnung 1 ist
die Ausrichtung im Kraftfahrzeug 2 unerheblich, sie kann
in der dargestellten Weise auch bei umgekehrter Fahrtrichtung 20 verbaut
werden.
-
- 1
- Längswellenanordnung
- 2
- Kraftfahrzeug
- 3
- Erste
Welle
- 4
- Zweite
Welle
- 5
- Kugelgleichlaufdrehgelenk
- 6
- Mittellager
- 7
- Karosserie
- 8
- Ineinanderschiebung
- 9
- Zapfen
- 10
- Erstes
Ende
- 11
- Zweites
Ende
- 12
- Wälzlager
- 13
- Tauchnut
- 14
- Kugeln
- 15
- Bereich
- 16
- Erster
Durchmesser
- 17
- Zweiter
Durchmesser
- 18
- Erste
Durchmesserreduzierung
- 19
- Zweite
Durchmesserreduzierung
- 20
- Fahrtrichtung
- 21
- Innenring
- 22
- Außenring
- 23
- Gelenkinnenteil
- 24
- Gelenkaußenteil
- 25
- Käfig
- 26
- Wandung
- 27
- Erster
Anschlag
- 28
- Deckel
- 29
- Erster
Hohlwellenanteil
- 30
- Zweiter
Hohlwellenanteil
- 31
- Abstützung
- 32
- Zweiter
Anschlag