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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine Antriebseinheit, umfassend einen rotativen
Direktantrieb und ein kapazitives Absolutmesssystem.
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Hintergrund der Erfindung
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Bei
Direktantrieben wird das anzutreibende Maschinenelement, zum Beispiel
ein Drehtisch, direkt durch die Motorwelle ausgebildet oder mit
dieser drehfest verbunden, z. B. stoffschlüssig, formschlüssig
und/oder kraftschlüssig. Auf Übertragungsglieder wie
Getriebe, Schnecken oder Ritzel zwischen Motor und anzutreibendem
Maschinenelement wird dabei verzichtet, d. h. die Drehzahl des anzutreibenden
Maschinenelements entspricht stets der Motordrehzahl. Durch den
Verzicht auf derartige Übertragungsglieder ermöglicht ein
Direktantrieb wartungsfreie, kompakte, spielfreie, kostengünstige
und ein geringes Massenträgheitsmoment aufweisende Antriebseinheiten
mit hoher Steifigkeit.
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Rotative
Direktantriebe umfassen ein Primärteil, bestehend aus einem
aktiven Spulensystem, sowie ein Sekundärteil, welches im
Falle von permanentmagneterregten Synchronmotoren durch Permanentmagnete
gebildet wird. Das Primärteil und das Sekundärteil
sind konzentrisch zueinander angeordnet und zueinander rotativ gelagert,
wodurch ein sich drehender Rotor und ein feststehender Stator gebildet
wird. Die Anordnung des Rotors zum Stator kann dabei unterschiedlich
ausgeführt sein, z. B. kann der Rotor radial innerhalb
oder radial außerhalb des Stators angeordnet sein oder
es kann sich um einen Scheibenrotor handeln.
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Gattungsgemäße
Antriebseinheiten kommen in vielfältigen industriellen
Anwendungen zum Einsatz, beispielsweise in der Getränkeindustrie
als Antrieb von Drehtischen, in der Productronic zum Positionieren
von Silizium-Wavern unter Schleif- und Poliereinrichtungen oder
in Werkzeugmaschinen zum Positionieren von Werkstücken,
in der Automatisierungstechnik allgemein als Rundschalttisch oder für „Pick
and Place”-Aufgaben. Anwendungen, in denen eine Erzeugung
von Drehbewegungen mit großer Momentenanforderung benötigt
wird, sind ebenfalls denkbar (Extruderschnecke, Substitution von Hydraulikantrieben,
Aufzugantriebe, Schiffsantriebe).
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Derartige
Antriebseinheiten können mit inkrementalen Messsystemen
ausgestattet werden, um eine Lage bzw. Verdrehung zwischen Primärteil und
Sekundärteil, bzw. zwischen dem jeweiligen Rotor und dem
jeweiligen Stator, seit Messbeginn zu bestimmen.
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Oftmals
ist es jedoch nicht ausreichend, lediglich die Relativverdrehung
zwischen Rotor und Stator seit Messbeginn zu kennen. Vielmehr ist
es notwendig, die Absolutposition von Rotor und Stator zu erfassen.
Hierfür können so genannte Referenzmarken in Verbindung
mit dem inkrementalen Messsystem verwendet werden. Dabei kodiert
jede Referenzmarke eine Absolutposition, wobei mehrere Referenzmarken
umfänglich verteilt werden können. Nachteilig
dabei ist jedoch, dass eine absolute Position nach dem Einschalten
des Messsystems erst erfasst werden kann, sobald die erste Referenzmarke gelesen
wurde. Dies erfordert daher in der Regel nach dem Einschalten einen
Referenzsuchlauf. In bestimmten Anwendungsfällen, z. B.
bei Aufzugsantrieben oder Rundschalttischen ist ein derartiger Referenzsuchlauf
jedoch nicht möglich.
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Grundsätzlich
könnte ein Referenzsuchlauf nach jedem Einschalten dadurch
vermieden werden, dass die aktuelle Absolutposition stets in einem
durch eine externe Energiequelle, z. B. Batterie, versorgten Speicher
hinterlegt wird. Nachteilig dabei ist jedoch der komplexere Aufbau
und die Tatsache, dass bei Ausfall der Energiequelle wiederum ein
Referenzsuchlauf erforderlich ist.
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Diese
Nachteile können durch Verwendung so genannter Absolutmesssysteme
umgangen werden. Dabei umfasst eine Maßverkörperung
zum Beispiel mehrere Messspuren mit optisch oder magnetisch kodierten
Positionsinformationen. Diese Messspuren werden entlang der Messstrecke
typischerweise nebeneinander angeordnet und die Kodierung der Absolutposition
erfolgt z. B. im Binärcode. Die Absolutposition kann direkt
nach dem Einschalten des Messsystems durch einen Messkopf ausgelesen werden,
der eine der Anzahl der Messspuren entsprechende Anzahl von Sensoren
aufweist. Beigegebener Auflösung steigt jedoch die Anzahl
der erforderlichen Messspuren mit der Länge der Messstrecke,
d. h. mit dem Durchmesser des rotativen Direktantriebs. Insbesondere
bei Antriebseinheiten mit großem Durchmesser ist der Einsatz
eines derartigen Absolutmesssystems mit gewünschter Auflösung
daher nur möglich, indem ein entsprechend großes
Absolutmesssystem verwendet wird, wodurch insbesondere der freie
Innendurchmesser der Antriebseinheit deutlich reduziert wird.
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Aus
der
DE 42 15 702 A1 ist
ein kapazitiver Winkelenkoder bekannt, bestehend aus einem Stator mit
mindestens zwei einen gegenseitigen Abstand bildenden Statorscheiben,
in deren Zwischenraum mindestens eine Rotorscheibe eines Rotors
drehbar angeordnet ist. Auf jeweils einander zugewandten Seiten
der Statorscheiben und der Rotorscheibe sind elektrisch leitfähige
Beläge angeordnet, die mit einem zugeordneten Spalt zwischen
der Rotor- und der Statorscheibe jeweils Kondensatoren bilden. Gemäß der
DE 42 15 702 A1 wird
dabei ein Grobmesssystem und ein Feinmesssystem mit jeweils mindestens
einem Kondensator gebildet, dessen Kapazitätswert sich
bei der Drehung des Rotors ändert. Nachteilig an dem Winkelenkoder
der
DE 42 15 702 A1 ist,
dass durch den Aufbau im Wesentlichen kein freier Innendurchmesser
vorhanden ist.
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Aufgabe der Erfindung
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine gattungsgemäße
Antriebseinrichtung bereitzustellen, die es ermöglicht
eine Absolutposition des Rotors direkt nach dem Einschalten des
Messsystems bereitzustellen, so dass insbesondere kein Referenzsuchlauf
erforderlich ist, wobei die Antriebseinheit platzsparend, kostengünstig
und einfach aufgebaut sein soll und auch bei einer langen Messstrecke
eine hohe Auflösung bietet.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des unabhängigen Anspruchs gelöst.
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Demzufolge
zeichnet sich eine gattungsgemäße Antriebseinheiten
erfindungsgemäß dadurch aus, dass die Antriebseinheit
ein kapazitives Absolutmesssystem umfasst.
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Die
Antriebseinheit ermöglicht das Verdrehen eines ersten Maschinenelements,
nämlich des Rotors, gegenüber einem zweiten, feststehenden Maschinenelement,
nämlich dem Stator, um eine Drehachse. Das kapazitive Absolutmesssystem
ist dabei derart mit dem rotativen Direktantrieb gekoppelt, dass
dabei die Absolutposition des Rotors bestimmt werden kann.
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Die
Erfindung basiert dabei auf der Erkenntnis, dass ein kapazitives
Absolutmesssystem im Vergleich zu optischen oder magnetischen Absolutmesssystemen
einen wesentlich kompakteren Aufbau ermöglicht. Somit ist
es möglich, die Antriebseinheit beispielsweise mit einem
großen freien Innendurchmesser auszuführen, der
z. B. zum Durchführen von Medien, Kabeln, anderen Baugruppen
oder dergleichen genutzt werden kann. Auch ist die oben beschriebene
starke, nachteilige Abhängigkeit der Baugröße
des Absolutmesssystems von der Länge der Messstrecke nicht
vorhanden.
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Vorteilhafte
Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das kapazitive
Absolutmesssystem mindestens eine Maßverkörperung
auf. Diese ist typischerweise zwischen zwei einen Kondensator ausbildenden
Elementen angeordnet und gegenüber diesen Elementen drehbar
gelagert. Die Maßverkörperung ist dabei derart
ausgebildet, dass durch eine relative Verdrehung der Maßverkörperung gegenüber
dem Kondensator dessen Kapazität verändert wird.
Erreicht wird dies durch eine Strukturierung der Maßverkörperung,
wobei die Strukturierung durch Bereiche mit zumindest zwei unterschiedlichen Leitfähigkeiten
gebildet wird. Beispielsweise kann die Maßverkörperung
aus einem dielektrischen Material bestehen und die Strukturierung
durch eine entsprechende Formgebung der Maßverkörperung
erreicht werden. Denkbar ist auch, die Maßverkörperung
aus einem leitenden Grundkörper zu fertigen und die Strukturierung
durch das Aufbringen nicht leitender Bereiche auf dem Grundkörper
zu bewerkstelligen.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die mindestens
eine Maßverkörperung bandförmig ausgebildet.
Die Erstreckung der Maßverkörperung entlang der
Messstrecke, d. h. die Länge der Maßverkörperung,
ist dabei wesentlich größer als die übrigen
Erstreckungen der Maßverkörperung, d. h. die Breite
oder die Höhe. Vorzugsweise entspricht der mittlere Durchmesser
der mindestens einen Maßverkörperung dabei im
wesentlichen dem Luftspaltdurchmesser des Direktantriebes. Aufgrund ihrer
relativ geringen Breite beziehungsweise gewählt ist somit
auch der Innendurchmesser der mindestens einen Maßverkörperung
verhältnismäßig groß. Dadurch
wird der Aufbau einer Antriebseinheit mit einem großen
freien Innendurchmesser ermöglicht. Dem Einsatz der bandförmigen
Maßverkörperung sind grundsätzlich auch
keine Grenzen bezüglich des mittleren Durchmessers der
Maßverkörperung gesetzt, daher können
auch sehr große Antriebseinheiten ausgebaut werden. Die
Maßverkörperung bildet im Wesentlichen einen um
die Drehachse angeordneten, geschlossenen Ring.
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In
jedem Fall wird durch die Strukturierung der Maßverkörperung
zumindest eine entlang der Messstrecke angeordnete Messspur gebildet.
Durch die Strukturierung der Maßverkörperung kann
dabei eine Messspur mit periodischer Teilung oder mit unregelmäßiger
Teilung erzeugt werden. In einer Ausführungsform weist
das kapazitive Absolutmesssystem zwei Messspuren mit periodischen
und im Vergleich zueinander unterschiedlichen Teilungen auf, wobei
das Verhältnis von einer größeren Teilung
zu einer kleineren Teilung nicht ganzzahlig ist. Hierdurch wird
ein äußerst einfacher Aufbau eines Absolutmesssystem
ermöglicht. Da beide Messspuren eine periodische Teilung
aufweisen, kann die entsprechenden Maßverkörperung
bzw. können die entsprechenden Maßverkörperungen
einfach hergestellt werden. Die beiden Messspuren können
hierbei auf der gleichen oder auf zwei separaten Maßverkörperungen
ausgebildet sein. Dadurch dass zwei unterschiedliche Teilungen,
die in keinem ganzzahligen Verhältnis zueinander stehen,
eingesetzt werden, kann durch Verknüpfung der ausgelesenen
Informationen beider Messspuren eine Absolutinformation gebildet
werden. Die Messspur mit der größeren Teilung
kann dabei gleichzeitig als Inkrementalmessspur dienen, indem diese
eine entsprechend hohe Teilung aufweist.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die mindestens
eine Maßverkörperung aus Segmenten aufgebaut.
Ein segmentierter Aufbau aus zwei, mehreren oder einer Vielzahl von
gleichen oder unterschiedlichen Segmenten bietet sich insbesondere
bei langen Messstrecken an, zum Beispiel bei rotativen Direktantrieben
mit einem Luftspaltdurchmesser von einem Meter oder mehr.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die mindestens
eine Maßverkörperung mit dem Rotor des rotativen
Direktantriebs drehfest gekoppelt. Demzufolge sind die beiden den Kondensator
bildenden Maschinenelemente drehfest mit dem Stator gekoppelt. Im
Vergleich zur umgekehrten Anordnung von Maßverkörperung
und Kondensator ergibt sich ein bezüglich der Kontaktierung einfacherer
Aufbau.
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Die
beiden den Kondensator bildenden Maschinenelemente werden durch
Kondensatorplatten gebildet und sind vorzugsweise in einem gemeinsamen
Messkopf untergebracht, wenngleich auch separate Gehäuse
denkbar sind. Gemäß einer Ausführungsform
umfasst die Antriebseinheit mindestens einen Messkopf, der Messkopf
umfasst dabei zumindest zwei einen Kondensator bildende Kondensatorplatten,
wobei die zwei Kondensatorplatten auf sich gegenüberliegenden
Seiten der Maßverkörperung positioniert sind.
Der Messkopf umgreift also die Maßverkörperung
von zwei Seiten. Vorzugsweise sind in dem Messkopf mehrere Paare
von Kondensatorplatten untergebracht. Diese können z. B.
entlang der Messstrecke angeordnet werden, um gleichzeitig unterschiedliche
Bereiche der gleichen Messspur auszulesen, und/oder quer zur Messstrecke
angeordnet sein, um gleichzeitig unterschiedliche Messspuren auszulesen.
Denkbar ist auch, mehrere Messköpfe einzusetzen, z. B.
aus Redundanzgründen. Vorzugsweise wird der mindestens
eine Messkopf mit dem Stator des rotativen Direktantriebs drehfest
ge koppelt.
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Im
Rahmen der Erfindung ist es möglich, den rotativen Direktantrieb
entweder in Außenläuferbauform, Scheibenläuferbauform
oder Innenläuferbauform auszubilden. Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der rotative
Direktantrieb ein permanentmagneterregter Synchronmotor. Vorzugsweise
sind dabei die Permanentmagnete des Sekundärteils mit dem
Rotor drehfest gekoppelt, während die Spulen drehfest mit
dem Stator gekoppelt sind.
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Gemäß einer
Ausführungsform umfasst die Antriebseinheit mindestens
eine Lagerstelle zur drehbaren Lagerung des Rotors des rotativen
Direktantriebs gegenüber dem Stator des rotativen Direktantriebs.
Die mindestens eine Lagerstelle kann dabei direkt zwischen Rotor
und Stator angeordnet sein. Vorzugsweise wird die mindestens eine
Lagerstelle jedoch zwischen zwei Maschinenelementen angeordnet,
von denen eines mit dem Rotor und das andere mit dem Stator drehfest
verbunden ist. Die mindestens eine Lagerstelle dient zur Aufnahme
der statischen und dynamischen Kräfte, zum Beispiel einseitige
beziehungsweise beidseitige Axialkräfte sowie Radialkräfte,
und Kippmomente.
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Vorzugsweise
wird die mindestens eine Lagerstelle durch ein Wälzlager
gebildet. Denkbar ist, zwei bezüglich der Drehachse axial
beabstandete Lagerstellen vorzusehen, wobei durch die Wahl des axialen
Abstandes entsprechende Kippmomente aufgenommen werden können.
Alternativ kann auch eine einzige Lagerstelle, die Kippmomente aufnehmen
kann, eingesetzt werden. Die Ausführung ist grundsätzlich
zu bevorzugen, da zwei Lagerstellen mehr Bauteile und genaue Lagersitze
erfordern. Die einzige Lagerstelle kann zum Beispiel durch ein Kreuzrollenlager,
ein zweireihiges Kegelrollenlager oder ein Vierpunktlager gebildet
werden. Zwei axial beabstandete Lagerstellen können beispielsweise durch
zwei Schrägkugellager gebildet werden.
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Insbesondere
bei Antriebseinheiten für große Schwerlastantriebe
ist es vorteilhaft, dass die mindestens eine Lagerstelle ein hydrostatisches
Lager umfasst. Dieses ist vorzugsweise alternativ zu einem Wälzlager
vorgesehen. Grundsätzlich denkbar ist aber auch die Kombination
von einem oder mehreren Wälzlagern und einem oder mehreren
hydrostatischen Lagern.
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Gemäß Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Antriebseinheit einen Flansch zum
Verbinden mit einer Anschlusskonstruktion. Beispielsweise kann der
Flansch an dem Maschinenelement ausgebildet werden, auch direkt
mit einer Lagerstelle verbunden ist. Der Flansch kann mehrere umfänglich
verteilte Bohrungen, z. B. Sacklochbohrungen, Gewindebohrungen oder
Durchgangsbohrungen, zum Verbinden mit der Anschlusskonstruktion
aufweisen. Der Flansch kann beispielsweise an einem Motorengehäuse
oder einen mit dem Motorgehäuse drehfest verbundenen Maschinenelement ausgebildet
werden, wobei das Motorengehäuse als tragender Rahmen fungiert.
Die mindestens eine Lagerstelle dient somit sowohl als Motorlager
wie auch als Lager eines Arbeitselements, z. B. eines Drehtisches.
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Das
erfindungsgemäße Absolutmesssystem kann ebenfalls
derart zur Kommutierung des Motors genutzt werden, dass nach Erstkommutierung
und entsprechender Speicherung des Wertes beim nächsten
Einschalten des Systems (und allen weiteren Einschaltvorgängen)
eine etwaige Kommutierungsbewegung nicht mehr notwendig ist.
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Eine
Fortbildung der Erfindung liegt darin, zusätzlich zu dem
rotativen Direktantrieb einen Linearantrieb in die Antriebseinheit
zu integrieren. Der Linearantrieb ermöglicht eine Hubbewegung
entlang der Drehachse. Auch der Linearantrieb kann als Direktantrieb
ausgebildet sein. Denkbar ist dabei, dass ein zweites kapazitives
Absolutmesssystem vorgesehen ist, um jederzeit die Hubposition bestimmen
zu können.
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Die
erfindungsgemäße Antriebseinheit kann beispielsweise
in einer Rundtischanlage, in einem Seilaufzug, in einem Schwenkantrieb
für eine Rudermaschine oder in einer Windkraftanlage eingesetzt werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden durch die beigefügten Figuren
erläutert. Hierbei zeigt:
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1 eine
erfindungsgemäße Antriebseinheit gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel und
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2 eine
erfindungsgemäße Antriebseinheit gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel.
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Detaillierte Beschreibung
der Zeichnung
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Antriebseinheit 1 gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel. Die Antriebseinheit 1 umfasst
dabei im wesentlichen einen rotativen Direktantrieb 2,
eine einzige Lagerstelle 3 sowie ein kapazitives Absolutmesssystem 4.
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Der
um eine Drehachse A angeordnete rotative Direktantrieb 2 umfasst
Permanentmagnete 5 sowie konzentrisch dazu angeordnete
Spulen 6. Es handelt sich somit um einen permanentmagneterregten
Synchronmotor. Die Permanentmagnete 5 sind Bestandteile
der Rotors, der gleichzeitig ein Gehäuse 9 formt.
Die Spulen 6 sind Bestandteil des Stators der im wesentlichen
durch einen Hohlzylinder 10 gebildet wird. Es handelt sich
um einen Außenläufer, d. h. die Permanentmagnete 5 sind
radial außerhalb der Spulen 6 angeordnet. Zwischen
den Spulen 6 und den Permanentmagneten 5 bildet sich
ein Luftspalt aus, der einen mittleren Luftspaltdurchmesser dLS
aufweist. Der Motor befindet sich axial zwischen der Lagerstelle 3 und
dem Absolutmesssystem 4.
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Das
Absolutmesssystem 4 ist an einem axialen Ende der Antriebseinheit 1 angeordnet.
Es umfasst eine ringförmige sowie bandförmige
Maßverkörperung 7, die durch einen Messkopf 8 abgetastet wird.
Die Maßverkörperung 7 drehfest und axial
verschiebefest mit dem Rotor verbunden. Der mittlere Durchmesser
dMV der Maßverkörperung entspricht im wesentlichen
den mittleren Luftspaltdurchmesser dLS.
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Auf
dem zum Absolutmesssystem 4 axial gegenüberliegenden
Ende der Antriebseinheit 1 ist die Lagerstelle 3 angeordnet.
Die Lagerstelle 3 umfasst eine einzige Lagerreihe in Form
eines Kreuzrollenlagers 11. Das Kreuzrollenlager 11 ist
mit einem Außenring 12 mit einem ersten Ringelement 13 drehfest und
verschiebefest verbunden. Der Innenring 14 des Kreuzrollenlagers 11 ist
mit einem zweiten Ringelement 15 drehfest und verschiebefest
verbunden. Das zweite Ringelement 15, welches mit dem Hohlzylinder
verschraubt ist, bildet an einer axialen Stirnfläche einen
Flansch zum Verbinden mit einer nicht dargestellten Anschlusskonstruktion
aus.
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Das
Absolutmesssystem 4 weist nicht dargestellte Anschlüsse
zum Auslesen der Absolutposition auf. Das Auslesen der Absolutposition
kann dabei durch standardisierte Schnittstellen erfolgen.
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Die
einzige Lagerstelle 3 dient in diesem Ausführungsbeispiel
als Lagerung für den rotativen Direktantrieb 2 sowie
für das nicht dargestellte Arbeitselement. Insbesondere
wird auch das Absolutmesssystem 4 durch die gleiche Lagerstelle 3 wie
der rotative Direktantrieb 2 gelagert. Der Lagerteilkreis
entspricht im wesentlichen dem mittleren Luftspaltdurchmesser dLS.
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Die
Verwendung eines kapazitiven Absolutmesssystems 4, welches
auch bei einem großen Luftspaltdurchmesser dLS nur einen
geringen Bauraum benötigt, insbesondere auch der Einsatz
einer ringförmigen und bandförmigen Maßverkörperung 7, ermöglicht
den Bau einer Antriebseinheit mit einem großen freien Innendurchmesser
dI. Der freie Innendurchmesser dI wird dabei im Wesentlichen durch
die konstruktive Gestaltung der Lagerstelle 3 bzw. des rotativen
Direktantriebs 2 bestimmt. D. h. der kleinste Durchmesser
des Absolutmesssystems 4 ist größer bzw.
gleich dem kleinsten Durchmesser des rotativen Direktantriebs 2 bzw.
der Lagerstelle 3.
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Vorteilhaft
ist weiterhin, dass die Antriebseinheit, bestehend aus Direktantrieb,
Lagerstelle und Absolutmesssystem eine modulare Einheit bildet und somit
leicht in entsprechende Maschinen integriert werden kann bzw. ausgetauscht
werden kann.
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Hervorzuheben
ist, dass das Absolutmesssystem auch multiturn-fähig ist,
d. h. die Absolutposition nicht nur bezogen auf 360 Grad, sondern
auch bezogen auf die Anzahl der Verdrehungen zwischen Rotor und
Stator angeben kann. Hierfür kann ein zusätzlicher
Zähler für das Zählen der Anzahl der
Verdrehungen zwischen Rotor und Stator verwendet werden.
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Mittels
eines Flansches 16 ist es möglich, die Antriebseinheit
mit einer Anschlusskonstruktion formschlüssig, stoffschlüssig
und/oder kraftschlüssig zu verbinden.
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2 zeigt
eine erfindungsgemäße Antriebseinheit 1 gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel. Bezüglich gleicher
Bezugszeichen wird auf die entsprechende Beschreibung der 1 verwiesen.
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Der
wesentliche Unterschied dieses Ausführungsbeispiel im Vergleich
zu dem Ausführungsbeispiel der 1 liegt
darin, dass der rotative Direktantrieb 2 als Innenläufer
aufgebaut ist.
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- 1
- Antriebseinheit
- 2
- rotativer
Direktantrieb
- 3
- Lagerstelle
- 4
- Absolutmesssystem
- 5
- Permanentmagnete
- 6
- Spulen
- 7
- Maßverkörperung
- 8
- Messkopf
- 9
- Gehäuse
- 10
- Hohlzylinder
- 11
- Kreuzrollenlager
- 12
- Außenring
- 13
- erstes
Ringelement
- 14
- Innenring
- 15
- zweites
Ringelement
- 16
- Flansch
- A
- Drehachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4215702
A1 [0009, 0009, 0009]