DE102008047847A1

DE102008047847A1 - Beschlaganordnung für einen Fahrzeugsitz

Info

Publication number: DE102008047847A1
Application number: DE102008047847A
Authority: DE
Inventors: Norbert Besselmann; Carsten Gaul
Original assignee: Faurecia Automotive GmbH
Current assignee: Faurecia Automotive GmbH
Priority date: 2008-09-18
Filing date: 2008-09-18
Publication date: 2010-04-08
Anticipated expiration: 2028-09-19
Also published as: DE102008047847B4

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Beschlaganordnung für einen Fahrzeugsitz sowie einen Fahrzeugsitz.
Die erfindungsgemäße Beschlaganordnung (1) umfasst einen Beschlag (2) für ein Verschwenken einer Fahrzeugsitzrückenlehne relativ zu einem Fahrzeugsitzsitzteil um eine Schwenkachse (3) und mindestens einen Adapter (4, 4', 4'') zum Befestigen des Beschlages (2) an einem Sitzteilelement des Sitzteils und/oder einem Lehnenelement (5) der Rückenlehne, wobei der Adapter (4, 4', 4'') Deformationsmittel (8, 8', 12'') aufweist, die dergestalt sind, dass unter einer insbesondere im Crashfall über den Adapter auf den Beschlag (2) ausgeübten Spitzenbelastung der Adapter (4, 4', 4'') deformierbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Beschlaganordnung für einen Fahrzeugsitz, sowie einen Fahrzeugsitz, der eine Beschlaganordnung umfasst.
Beschlaganordnungen für einen Fahrzeugsitz sind grundsätzlich bekannt. Üblicherweise umfasst eine Beschlaganordnung einen Beschlag, beispielsweise einen Rastbeschlag oder einen Taumelbeschlag, sowie einen ersten und einen zweiten Adapter. Die Adapter sind dazu vorgesehen, den Beschlag mit einem Lehnenelement einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes und mit einem Sitzteilelement eines Sitzteils des Fahrzeugsitzes, beispielsweise einen Sitzteilrahmen und einen Lehnenrahmen, zu verbinden. Der Beschlag ermöglicht es, die Fahrzeugsitzrückenlehne relativ zu dem Fahrzeugsitzsitzteil um eine Schwenkachse zu verschwenken.
Im Falle beispielsweise eines Crashs wird auf derartige Beschläge aufgrund der Trägheit der Rückenlehne und aufgrund eines sich möglicherweise zusätzlich im Fahrzeugsitz befindenden Insassen eine hohe Belastung ausgeübt. Zum einen besteht die Gefahr, dass sich aufgrund solcher von gewöhnlichen Belastungen stark abweichenden Spitzenbelastungen eine Verriegelung des Beschlages, beispielsweise durch eine Deformation des Beschlages, ungewollt löst. Des Weiteren kann sich eine derartige Belastung über den Beschlag auf weitere Komponenten des Fahrzeugsitzes, insbesondere des Sitzteils übertragen, und dort ungewünschte Folgen wie Entriegelungen hervorrufen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es damit, eine Beschlaganordnung für einen Fahrzeugsitz zu schaffen, die eine Überlastung des Beschlags im Falle einer auf die Beschlagsanordnung ausgeübten Spitzenbe lastung verhindert. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen Fahrzeugsitz mit einer derartigen Beschlaganordnung zu schaffen.
Diese Aufgaben werden durch eine Beschlaganordnung und einen Fahrzeugsitz gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
Die erfindungsgemäße Beschlaganordnung für einen Fahrzeugsitz umfasst einen Beschlag für ein Verschwenken einer Fahrzeugsitzrückenlehne relativ zu einem Fahrzeugsitzsitzteil um einen Schwenkachse und mindestens einen Adapter zum Befestigen des Beschlages an einem Sitzteilelement des Sitzteils und/oder einem Lehnenelement der Rückenlehne, wobei der Adapter Deformationsmittel aufweist, die dergestalt sind, dass unter einer insbesondere im Crashfall über den Adapter auf den Beschlag ausgeübten Spitzenbelastung der Adapter deformierbar ist.
Der deformierbare Adapter ermöglicht es, mittels Deformation den Beschlag vor einer Überbelastung zu schützen, insbesondere im Crashfall. Des Weiteren ermöglicht ein deformierbarer Adapter den Abbau von kinetischer Energie. Insbesondere lässt sich mit einem solchen Adapter die Gefahr reduzieren, dass sich eine Verriegelung des Beschlages ungewollt löst.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen, die durch mehrere Figuren dargestellt sind, näher beschrieben. Dabei zeigt:
1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Beschlaganordnung in einer perspektivischen Ansicht,
2 eine Seitenansicht der Beschlaganordnung, wobei der vordere Hälfte der Beschlaganordnung weggeschnitten wurde,
3 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen, der Beschlaganordnung zugeordneten Adapters,
4 eine zweite Ausführungsform eines Adapters, und
5 eine dritte Ausführungsform eines Adapters.
Gleiche oder einander entsprechende Bauteile sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
Die 1 und 2 zeigen eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Beschlaganordnung 1 für einen Fahrzeugsitz. Die Beschlaganordnung 1 umfasst einen Beschlag 2 für ein Verschwenken einer Fahrzeugsitzrückenlehne relativ zu einem Fahrzeugsitzsitzteil um eine Schwenkachse 3. Die Schwenkachse 3 wird dabei durch eine Welle 13 gebildet, auf der der Beschlag 2 angeordnet ist.
Der Beschlag 2 ist hier als Rastbeschlag mit einem ersten Beschlagteil 14 und einem zweiten Beschlagteil 15 ausgebildet. Die Beschlagteile 14, 15 sind auf der Welle 13 relativ zueinander drehbar angeordnet und können mittels einer Verrastung gegeneinander verriegelt werden. Ein solcher Rastbeschlag 2 ist in an sich bekannt, weswegen an diese Stelle nicht weiter darauf eingegangen wird.
An dem ersten Beschlagelement 14 ist ein erster Adapter 15 befestigt, hie über ein Schweißverbindung. Der Adapter 15 ist dafür vorgesehen, den Beschlag 2 an einem Sitzteilelement eines Sitzteils des Fahrzeugsitzes, hier einem nicht näher dargestellten Sitzteilrahmen, zu befestigen.
An dem zweiten Beschlagelement 15 ist ein zweiter Adapter 4 befestigt, hier ebenfalls über eine Schweißverbindung. Auf der dem zweiten Beschlag element 15 gegenüberliegenden Seite ist der Adapter 4 mit einem Lehnenelement 5 einer hier nicht näher dargestellten Rückenlehne verbunden. Das Lehnenelement 5 ist in diesem Ausführungsbeispiel ein Lehnenrahmen 5. Die Verbindung des zweiten Adapters 4 mit dem Rückenlehnenrahmen 6 ist als Schweißverbindung ausgebildet.
Durch eine Entriegelung des Rastbeschlages 2 ist es möglich, Lehnenrahmen 5 und Sitzteilrahmen und damit auch Fahrzeugsitzrückenlehne und Fahrzeugsitzsitzteil gegeneinander zu verschwenken. Durch eine Verriegelung des Rastbeschlages 2 können Rückenlehne und Sitzteil in ihrer verschwenkten Stellung fixiert werden.
Der zweite Adapter 4 weist Deformationsmittel 8 auf, die dergestalt sind, dass unter einer insbesondere im Crashfall über den Adapter 4 auf den Beschlag 2 ausgeübten Spitzenbelastung der Adapter 4 deformierbar ist.
Der zweite Adapter 4, siehe 3, ist ringförmig als rotationssymmetrischer Körper ausgebildet, wobei die Schwenkachse 3 die Symmetrieachse darstellt. Er unterteilt sich in einen ersten Befestigungsabschnitt 6, einen Deformationsabschnitt 12 und einen zweiten Befestigungsabschnitt 7. Erster und zweiter Befestigungsabschnitt 6, 7 sind als zueinander planparallele Flächen ausgebildet, die aufgrund einer durch den Deformationsbereich 12 gebildeten Stufe gegeneinander axial versetzt sind. Über den ersten Befestigungsbereich 6 ist der Adapter flächig mit dem zweiten Beschlagelement 15 verbunden, über den zweiten Befestigungsbereich 7 ist der Adapter 4 mit dem Rückenlehnenrahmen 5 flächig verbunden. Der Adapter 4 wird hier durch ein einstückiges Stahlblech ausgebildet.
Der Deformationsbereich 12 ist bezüglich der Schwenkachse 3 um einen Winkel von etwa 45° geneigt, siehe auch 2. Der Deformationsbereich 12 weist mehrere Deformationsstege 8 auf, die konzentrisch um die Schwenkachse 3 angeordnet sind. Die Deformationsstege 8 werden dabei durch Langlöcher 10 ausgebildet, die im Deformationsbereich 12 eingebracht sind.
Der zweite Befestigungsabschnitt 7 ist mit einem größeren Durchmesser als der erste Befestigungsabschnitt 6 ausgebildet. Dies ermöglicht eine unter gewöhnlichen Bedingungen ausreichend verwindungssteife Befestigung des zweiten Beschlagelementes 15 mit dem Rückenlehnenrahmen 5.
Wird nun beispielsweise durch Einwirkung auf den Rückenlehnenrahmen 5, wie im Falle eines Crashs, über den zweiten Adapter 4 eine Spitzenbelastung auf den Beschlag 2 ausgeübt, die zumindest einen Kraftanteil senkrecht zur Schwenkachse bzw. Symmetrieachse 3 hat, deformiert sich der Adapter 4 in seinem geschwächten Deformationsbereich 12. Die im Wesentlichen rotationssymmetrische Form des Deformationsbereiches 12, insbesondere die konzentrische Anordnung der Deformationsstege ermöglicht einen vorteilhaft langen Deformationsweg, wobei sich das Rückenlehnenrahmens 5 relativ zum ersten Beschlagelement 14 bzw. zum Sitzteil um die Schwenkachse 13 verschwenkt. Die Deformation des zweiten Adapters 4 im Deformationsbereich 12 schützt insbesondere den Rastbeschlag 2 vor einer Überbelastung und führt des Weiteren zu einem Abbau von kinetischer Energie.
Die 4 zeigt eine zweite Ausführungsform eines Adapters 4'. Der Adapter 4' entspricht dem Adapter 4 gemäß der ersten Ausführungsform. Anstatt Langlöcher 10 sind allerdings in einem Deformationsbereich 12' kreisförmige Löcher 10' in einer erhöhten Anzahl vorgesehen. Ansonsten entspricht der Adapter 4' dem Adapter 4 der ersten Ausführungsform.
Die 5 zeigt eine dritte Ausführungsform eines Adapters 4''. Der Adapter 4'' unterscheidet sich von den vorhergehenden Ausführungsformen 4, 4' dadurch, dass der Deformationsbereich 12'' als geschlossene Fläche ausgebildet ist. Allerdings ist die Wandstärke des Deformationsbereichs 12'' reduziert. Im Falle einer Spitzenbelastung, insbesondere im Crashfall, wird der Adapter 4'' in seinem Deformationsbereich 12'' verdrillt.
Alternativ zu einem Rastbeschlag 2 kann die Beschlaganordnung 1 andere Beschlagtypen, insbesondere kontinuierliche oder diskontinuierliche Beschläge, wie einen Taumelbeschlag, umfassen. Des Weiteren ist es möglich, einen Adapter 4, 4', 4'' auch sitzteilseitig anstelle des ersten Adapters 15 vorzusehen. Der lehnenseitige erste Adapter 4, 4', 4'' kann beibehalten werden, oder durch einen üblichen, nicht deformierbaren Adapter ersetzt werden.
Als weitere Alternative kann der zweite Befestigungsbereich 7 des Adapters 4, 4', 4'' insbesondere im zweiten Befestigungsabschnitt 7 anstatt in Ringform auch in anderen Formen, beispielsweise in Form einer Lasche, ausgebildet werden.

Claims

Beschlaganordnung (1) für einen Fahrzeugsitz, umfassend einen Beschlag (2) für ein Verschwenken einer Fahrzeugsitz-Rückenlehne relativ zu einem Fahrzeugsitz-Sitzteil um eine Schwenkachse (3) und mindestens einen Adapter (4, 4', 4'') zum Befestigen des Beschlages (2) an einem Sitzteilelement des Sitzteils und/oder einem Lehnenelement (5) der Rückenlehne, dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter (4, 4', 4'') Deformationsmittel (8, 8', 12'') aufweist, die dergestalt sind, dass unter einer insbesondere im Crashfall über den Adapter (4, 4', 4'') auf den Beschlag (2) ausgeübten Spitzenbelastung der Adapter (4, 4', 4'') deformierbar ist.
Anordnung nach Anspruch 1, wobei das Deformationsmittel (8, 12') für eine Deformation des Adapters (4, 4', 4'') mit einem relativ zur Schwenkachse (3) geneigtem Verlauf ausgebildet ist.
Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Deformationsmittel (8, 12') zwischen einem ersten Befestigungsabschnitt (6) und einem zweiten Befestigungsabschnitt (7) des Adapters (4, 4', 4'') angeordnet ist, wobei über den ersten Befestigungsabschnitt (6) der Adapter (4, 4', 4'') mit dem Beschlag (2) verbunden ist, und der zweite Befestigungsabschnitt (7) für die Verbindung des Adapters (4, 4', 4'') mit einem Sitzteilelement oder Lehnenelement (5) geeignet ist.
Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Deformationsmittel (8, 8', 12'') zumindest einen Deformationssteg (8, 8') oder einen Bereich (12'') mit reduziertem oder geschwächtem Material aufweist.
Anordnung nach Anspruch 4, wobei der Adapter mehrere Löcher und/oder Schlitze (10, 10') aufweist, deren Zwischenräume Deformationsstege (8, 8') ausbilden.
Anordnung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, wobei mehrere Deformationsstege (8) zumindest teilweise konzentrisch um die Schwenkachse (3) angeordnet sind.
Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Adapter (4, 4', 4'') ein Blech, vorzugsweise ein Stahlblech, umfasst.
Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Adapter (4, 4', 4'') einteilig ist, vorzugsweise einstückig ist.
Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Adapter (4, 4', 4'') ringförmig ausgebildet ist.
Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Sitzelement ein Sitzteilrahmen und das Lehnenelement (5) ein Rückenlehnenrahmen (5) ist.
Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Beschlag (2) ein kontinuierlicher Beschlag, beispielsweise ein Taumelbeschlag, oder ein diskontinuierlicher Beschlag, beispielsweise ein Rastbeschlag (2), ist.
Fahrzeugsitz, umfassend ein Sitzteil, eine Rückenlehne und eine Beschlagsanordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Beschlagsanordnung (1) Rückenlehne und Sitzteil schwenkbar miteinander verbindet.