DE102008047574B4 - Festes plattenförmiges Baumaterial auf pflanzlicher Basis und Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents

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    • E04BUILDING
    • E04CSTRUCTURAL ELEMENTS; BUILDING MATERIALS
    • E04C2/00Building elements of relatively thin form for the construction of parts of buildings, e.g. sheet materials, slabs, or panels
    • E04C2/02Building elements of relatively thin form for the construction of parts of buildings, e.g. sheet materials, slabs, or panels characterised by specified materials
    • E04C2/10Building elements of relatively thin form for the construction of parts of buildings, e.g. sheet materials, slabs, or panels characterised by specified materials of wood, fibres, chips, vegetable stems, or the like; of plastics; of foamed products
    • E04C2/16Building elements of relatively thin form for the construction of parts of buildings, e.g. sheet materials, slabs, or panels characterised by specified materials of wood, fibres, chips, vegetable stems, or the like; of plastics; of foamed products of fibres, chips, vegetable stems, or the like

Abstract

Festes, plattenförmiges Baumaterial auf pflanzlicher Basis aus durch ein Bindemittel miteinander verbundenen pflanzlichen Blättern, dadurch gekennzeichnet, dass- die Zwischenräume zwischen über- und/oder nebeneinander liegenden Blättern mit dem Bindemittel vollständig gefüllt sind,- die Blätter perforiert sind, so dass das Bindemittel durch die Blätter hindurchdringen kann und- das Bindemittel eine Verbindung mit den Zellen der Blätter ausbildet.

Description

  • Die Erfindung richtet sich auf ein festes, plattenförmiges Baumaterial auf pflanzlicher Basis aus durch ein Bindemittel miteinander verbundenen pflanzlichen Blättern, und auf ein Verfahren zur Herstellung desselben.
  • Bislang werden Bauplatten unter anderem aus Holzfasern hergestellt und in Form der sog. mitteldichten Faserplatten (MDF-Platten) auf den Markt gebracht, auch bekannt unter dem Namen „Pressspanplatten“. Hierbei werden Holzspäne mit einer Länge von einigen Millimetern zusammen mit einem Bindemittel verpresst. Das fertige Produkt genügt einfachen Anforderungen und wird nicht selten im Möbelbau verwendet, bspw. für die Herstellung von Verkleidungen, etc. Das Material lässt sich leicht bearbeiten, hat allerdings keine allzu große mechanische Festigkeit. Da auch eine Armierung üblicherweise nicht vorgesehen ist, lässt sich das Material zumeist schon mit bloßen Händen brechen.
  • Eine weitaus höhere mechanische Stabilität weisen bspw. Massivholzplatten oder Sperrholzplatten auf, bei welchen mehrere Lagen von Schichtholz mit unterschiedlichen Richtungen der Maserung aufeinander geleimt werden. Hierfür ist allerdings unversehrtes Holz erforderlich, dessen Fasern als Armierung verwendbar sind. Solche Platten sind daher vergleichsweise teuer.
  • Das deutsche Gebrauchsmuster DE 299 04 799 U1 richtet sich auf eine Pressplatte, hergestellt unter Druckbeaufschlagung aus einem Trägermaterial in Form von trockenem Laub und/oder Pflanzennadeln einerseits, sowie aus einem Bindemittel andererseits. Die Verarbeitung kann bei einem erhöhten Pressdruck erfolgen sowie bei einer vorgewählten Temperatur. Eine Zerkleinerung der Blätter ist dabei nicht vorgesehen. Dies führt dazu, dass die aufeinander liegenden Blätter großflächige Ausnehmungen innerhalb der Bindemittel-Matrix verursachen, wodurch zwar eine Armierung in den Richtungen parallel zur Blattebene möglich ist, gleichzeitig aber eine Schwächung in einer Richtung lotrecht zur Blattebene, weil nur wenige Blattfasern in dieser Richtung verlaufen.
  • Dem deutschen Gebrauchsmuster DE 94 08 903 U1 ist ein Schichtkörper aus nachwachsenden Rohstoffen zu entnehmen, der eine beidseitig mit Papier kaschierte Lage aus einem im wesentlichen unzerkleinerten Pflanzenmaterial umfasst. Auch hier findet keine Zerkleinerung des Pflanzenmaterials statt; dieses bleibt vielmehr naturbelassen, so dass große, flächige Hohlräume in der Bindemittel-Matrix die mechanische Stabilität schwächen.
  • Die veröffentlichte Anmeldung mit dem DE-Aktenzeichen Sch 8335 IVb/39b betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern, insbesondere Platten, wobei Pflanzenteile, u.a. auch Laub, nach Zerkleinerung zu Fasern von etwa 5 bis 60 oder 100 mm Länge, lufttrocken mit flüssigen, härtbaren Kunstharzen bzw. wässrigen Lösungen derselben beladen und danach, zweckmäßig unter Hitze, verpresst werden. Dabei werden die eingesetzten, pflanzlichen Materialien werden also in kleine Fasern zerrissen oder zerschnitten, wodurch die bei Blättern zunächst innerhalb einer Ebene in unterschiedlichen Richtungen verlaufenden Fasern nur noch in langgestreckte Elemente zerschnitten werden, so dass die Stabilität in einer weiteren Raumrichtung reduziert wird.
  • Die Offenlegungsschrift DE 100 65 708 A1 offenbart einen Raumkörper, insbesondere in Form einer Platte, enthaltend eine Hauptkomponente in Form von Laub von zumindest einer Sorte einer laubtragenden Pflanze und zumindest einem Bindemittel. Bevorzugt wird das Laub auf einen mittleren Durchmesser im Bereich von etwa 1 bis 8 mm zerkleinert. Durch diese sehr starke Zerkleinerung der Laubblätter in allen Raumrichtungen geht die stabilisierende Wirkung der Pflanzenfasern auch in der letzten Raumrichtung verloren. Damit ist der Vorteil der Verwendung von Pflanzen mit einem Faseraufbau - nämlich die Nutzung der Pflanzenfasern als Armierung für einen herzustellenden, plattenförmigen Körper - verloren.
  • Aus den Nachteilen des beschriebenen Standes der Technik resultiert das die Erfindung initiierende Problem, ein Baumaterial auf pflanzlicher Basis derart weiterzubilden, dass es einerseits möglichst preiswert herstellbar ist und andererseits auch möglichst stabil sein soll.
  • Die Lösung dieses Problems gelingt bei einem plattenförmigen, festen Baumaterial aus durch ein Bindemittel miteinander verbundenen, pflanzlichen Blättern, bspw. Baumblättern, vorzugsweise Laubblättern, insbesondere abgefallenen Laubblättern von Laubbäumen dadurch, dass
    • - die Zwischenräume zwischen über- und/oder nebeneinander liegenden Blättern mit dem Bindemittel vollständig gefüllt sind,
    • - wobei die Blätter perforiert sind, so dass das Bindemittel durch die Blätter hindurchdringen kann,
    • - und wobei das Bindemittel eine Verbindung mit den Zellen der Blätter ausbildet.
  • Einerseits erzeugen Bäume jedes Jahr aufs neue Blätter, so dass dieses Material ohne Abholzen von Wäldern zugänglich ist, im Gegensatz zu Holz. Darüber hinaus müssen nicht etwa junge, saftige Blätter von Bäumen geerntet werden; vielmehr ist die Verwendung von sog. „Herbstlaub“ möglich, also von im Herbst infolge einer Einstellung der Photosynthese abgefallenen Laubblättern. Dieses Material fällt jedes Jahr im Herbst in riesigen Mengen an, bspw. aus städtischen Parks, Gärten, etc., und wird derzeit zwar gesammelt, anschließend aber nur kompostiert oder verbrannt. Darüber hinaus haben Blätter eine flache Gestalt, die sich - falls dies nicht ohnehin der Fall ist - unschwer in eine ebene Form bringen lässt und daher ohne weitere Zerstörung in eine Bauplatte integrieren lässt. Diese Möglichkeit, pflanzliche Blätter in weitestgehend unzerstörtem Zustand zu verwenden, erhöht gleichzeitig auch die mechanische Festigkeit einer daraus bestehenden Bauplatte, weil die pflanzlichen Blätter gleichzeitig auch als Armierung dienen und die Reiß- bzw. Bruchfestigkeit der Platte verbessern. Eine - ggf. vorhandene - gesteigerte Biegbarkeit gegenüber MDF-Platten dürfte in den meisten Anwendungsfällen sogar eher als Vorteil denn als Nachteil anzusehen sein, weil das Material dadurch widerstandsfähiger ist als bspw. eine spröde MDF-Platte. Dabei soll die Bezeichnung „Bauplatte“ nicht dahingehend verstanden werden, dass diese nur beim Bau von Gebäuden einsetzbar ist, wie bspw. als Bodenbelag; vielmehr stehen dem erfindungsgemäßen Baumaterial alle Anwendungen offen wie den bisher angebotenen Preßspanplatten, also insbesondere auch vielfältige Anwendungen im Möbelbau, insbesondere als selbsttragende Struktur, ferner als Füllmaterial, bspw. in Türen oder sonstigen Anwendungen im Bereich der Innenarchitektur, bei Spielwaren, bspw. Puppenhäuser, Krippen, im Modellbau, etc.
  • Erfindungsgemäß sind die Zwischenräume zwischen über- und/oder nebeneinander liegenden Blättern mit einem Bindemittel vollständig gefüllt, denn je weniger Hohlräume eine erfindungsgemäße Bauplatte aufweist, um so fester ist sie.
  • Da die Blätter perforiert sind, kann das Bindemittel durch die Blätter hindurchdringen. Indem das Bindemittel ein Blatt an dessen Perforierungen durchsetzen kann, ergeben sich die Festigkeit erheblich steigernde Verbindungen zwischen den beiden Oberflächen eines Blattes.
  • Es hat sich als günstig erwiesen, dass die Baumblätter von einheimischen Laubbäumen stammen, bspw. von Obstbäumen, Buche, Eiche, Linde, Esche und/oder Ahorn. Dadurch kann das in hiesigen Gefilden anfallende Laub direkt verwendet werden und muss nicht erst über längere Strecken antransportiert werden. Da infolge steigender Erdöl- und Benzinpreise die Transportkosten beständig steigen, ist dieser Gesichtspunkt in Zukunft von immenser Bedeutung.
  • Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die pflanzlichen Blätter von einer ggf. ursprünglich vorhandenen, oberflächlichen Wachsschicht (Cuticula) ganz oder teilweise befreit sind. Der typische Aufbau eines Laubblattes umfaßt neben den inneren Lagen - Palisaden- und/oder Schwammgewebe - an der Ober- und Unterseite jeweils Epidermiszellen, welche von der Cuticula abgedeckt sind, um übermäßiges Verdunsten von Feuchtigkeit zu vermeiden. Die Cuticula umfaßt eine äußere Wachsschicht, in welcher Cutin-Stränge eingelagert sind, die wiederum an der Zellwand der Epidermiszellen ansetzen. Die Zellwand der Epidermiszellen besteht hauptsächlich aus Zellulose, einer organischen Verbindung mit der Summenformel [C6H10O5]n. Auch Cutin weist eine weitgehend unlösliche Polymermatrix auf; es handelt sich hierbei um ein Heteropolymer mit Esterbindungen zwischen den Monomeren, wobei die Monomere entweder auf +C16- oder C18-Hydroxyfettsäure-Gerüsen aufsetzen. Demgegenüber bestehen die in der Cuticula enthaltenen Wachse aus verschiedenen, löslichen Lipiden; die Hauptkomponente ist häufig ein primärer Alkohol, bspw. Octacosan-1-ol. Während die organischen Makromoleküle der Zellulose und des Cutins sich für eine Vernetzung mit einem Bindemittel relativ gut eignen, trifft dies auf die Wachse in der Cuticula nicht zu. Diese sollten daher so weit entfernt werden, bis die Zellulose in der Zellwand der Epidermiszellen freigelegt ist oder wenigstens die Cutin-Stränge darüber. Zu diesem Zweck können die Blätter bspw. in einem Lösemittel eingelegt werden, um die Wachsanteile so weit als möglich herauszulösen.
  • Ferner besteht die Möglichkeit, die solchermaßen aufbereiteten Blätter weiterzubehandeln, bspw. zu imprägnieren, bspw. um das Eindringen von Feuchtigkeit und/oder deren schädliche Auswirkungen zu vermeiden.
  • Außerdem können die Blätter - bspw. nach einer Anlösungs- oder Imprägnier-Behandlung - ggf. getrocknet werden; dies erscheint jedoch nur bei Bedarf erforderlich, also nicht in jedem Fall.
  • Wenn - wie die Erfindung weiter vorsieht - die jeweilige Blattebene parallel zu der Grundebene des plattenförmigen Baumaterials gerichtet ist, so kann die (Reiss-) Festigkeit der Blätter direkt in die Festigkeitseigenschaften des erfindungsgemäßen Baumaterials eingebunden werden.
  • Die Stabilität des erfindungsgemäßen Baumaterials läßt sich weiter steigern, indem die pflanzlichen Blätter derart über- und nebeneinander gelegt sind, dass es in dem plattenförmigen Baumaterial keinerlei Lücke gibt. So ist jeder Punkt der Plattengrundfläche durch wenigstens ein armierendes Pflanzenblatt abgedeckt.
  • Dieser Erfindungsaspekt lässt sich dahingehend weiterbilden, dass an jeder Stelle des plattenförmigen Baumaterials eine Vielzahl von Blättern übereinander liegen, bspw. mehr als jeweils 5 Blätter, vorzugsweise mehr als 10 Blätter, insbesondere mehr als 15 Blätter. Entsprechend erhöht sich der Armierungseffekt und damit die Festigkeit der erfindungsgemäßen Bauplatte.
  • Übereinander liegende pflanzliche Blätter sollten gegeneinander versetzt sein, vorzugsweise etwa um die halbe Blattbreite und/oder -länge. In den überlappenden Bereichen werden Zugkräfte in Richtung der Plattenebene von einem Blatt zu einem anderen übergeben, so dass diese Zugkräfte nach Art einer Kette über große Entfernungen hinweg übertragen können.
  • Die Erfindung empfiehlt weiter, dass die Blätter in einer wabenartigen Struktur angeordnet sind, wobei ein Blatt, vorzugsweise jedes Blatt, mit etwa sechs benachbarten Blättern überlappt, vorzugsweise jeweils etwa zur Hälfte. Die dadurch entstehende Anordnung orientiert sich an einem Sechseck-Muster, wie man es bspw. bei Bienenwaben vorfindet. Eine Besonderheit dieses eines solchen Musters liegt darin, dass an jedem Eckpunkt drei Sechsecke aneinander stoßen; entsprechend häufig überlappen sich die benachbart eingelegten Blätter und bieten damit die Möglichkeit, Zugkräfte omnidirektional in allen Richtungen innerhalb der Plattenebene zu übertragen.
  • Die Blattstiele können an den Blättern verbleiben und dienen im fertigen Produkt zusammen mit den Blattadern als zusätzliche Armierung.
  • Die Erfindung empfiehlt, dass die Zwischenräume zwischen über- und/oder nebeneinander liegenden Blättern mit einem Harz vollständig gefüllt sind, vorzugsweise mit einem Kunstharz. Dabei eignen sich Bindemittelsubstanzen am besten, deren Makromoleküle mit den Makromolekülen der Zellulose der Epidermiszellen oder des Cutins an den Blattoberflächen eine besonders innige Verbindung eingehen.
  • Erfindungsgemäß sind die Oberflächen der Blätter jeweils vollständig mit dem Bindemittel benetzt, um eine maximale Festigkeit der Bauplatte zu gewährleisten. Dies läßt sich einerseits dadurch erreichen, dass die Blätter vor dem Zusammenfügen einzeln oder in Gruppen in Bindemittel getaucht oder anderweitig mit Bindemittel getränkt sind, andererseits auch dadurch, dass die Blätter beim Eintauchen nur an ihren Stielen gehalten sind, so dass die Blattoberflächen selbst lückenlos benetzt sind, und schließlich auch dadurch, dass das Bindemittel beim Eintauchen der Blätter sehr dünnflüssig ist, insbesondere eine wässrige Konsistenz aufweist. Die Dünnflüssigkeit läßt sich ggf. auch dadurch steigern, dass das Bindemittel beim Eintauchen eine erhöhte Temperatur aufweist.
  • Zur Vermeidung von Hohlräumen mag das Bindemittel mit den Blättern verpresst sein, vorzugsweise unter hohem Druck. Bei diesem Verfahrensschritt kann die Bauplatte gleichzeitig auch eine Formgebung erfahren, um möglichst ebene Oberflächen zu erhalten.
  • Das Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Baumaterials besteht darin, eine Vielzahl von pflanzlichen Blättern, bspw. Baumblättern, vorzugsweise Laubblättern, insbesondere abgefallenen Laubblättern von Laubbäumen, miteinander zu verbinden.
  • Ein erster Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens kann darin bestehen, dass die Blätter perforiert werden, damit ein Lösemittel, Imprägniermittel und/oder Bindemittel durch die Blätter hindurchdringen kann.
  • Weiterhin empfiehlt die Erfindung, dass die pflanzlichen Blätter von einer ggf. ursprünglich vorhandenen, oberflächlichen Wachsschicht (Cuticula) befreit werden. Dies kann bspw. durch Eintauchen der Blätter in ein Lösemittel erreicht werden, worin das Wachs der Cuticula gezielt gelöst wird.
  • Bei Bedarf könnte - ggf. in einem weiteren Schritt - die Zellulose aus den Zellwänden der Epidermisschicht aufgeschlossen werden, um eine chemische Durchtränkung derselben zu ermöglichen.
  • In einem weiteren Schritt können die Blätter - über die aufgelöste Cuticula hinweg - imprägniert werden, um die Wasseraufnahmefähigkeit zu minimieren und/oder um die negativen Auswirkungen einer Wasseraufnahme reduzieren.
  • Zwischen den einzelnen Bearbeitungs- oder Vorbereitungsschritten können ggf. Trocknungsschritte oder Trocknungsintervalle vorgesehen werden, um eine unerwünschte Vermischung verschiedener Chemikalien zu vermeiden.
  • Damit die Oberfläche der Blätter jeweils vollständig mit dem Bindemittel benetzt wird, empfiehlt es sich, dieselben vor dem Zusammenfügen einzeln oder in Gruppen in Bindemittel zu tauchen oder anderweitig mit dem Bindemittel zu tränken. Dieser Vorgang der Benetzung der Blätter ist um so leichter, je dünnflüssiger das Bindemittel ist. Die Erfindung empfiehlt daher, das Bindemittel zur Verarbeitung mit einem austreibbaren Lösemittel zu verdünnen, und zwar vorzugsweise in einem nicht unerheblichen Umfang von wenigstens 50 Vol.-% Lösemittel, bezogen auf die gesamte Mischung aus Löse- und Bindemittel. Maßgebend ist, dass die Substanz, worin die Blätter eingetaucht werden, sehr dünnflüssig ist, insbesondere eine wäßrige Konsistenz aufweist.
  • Um zu erreichen, dass die Blattoberflächen möglichst lückenlos benetzt werden, können die Blätter beim Eintauchen bspw. nur an ihren Stielen gehalten werden. Natürlich ist es möglich, die Stiele einer Reihe von Blättern gleichzeitig zwischen zwei Schienen einzuklemmen und sodann gleichzeitig in die Bindemittelsubstanz einzutauchen sowie ggf. anschließend gleich weiterzutransportieren bis zu der Form für das Baumaterial und die Blätter darin abzulegen.
  • Bei einer anderen Methode können die Blätter lagenweise in eine Form für das Baumaterial eingelegt werden, nachdem deren Boden oder die zuvor eingelegte Blätterschicht mit dem Bindemittel eingestrichen wurde, bspw. mit einem Pinsel oder einer Walze. Die jeweils zuvor aufgetragene Bindemittelschicht sorgt jeweils dafür, dass die Blätter nicht an dem Pinsel oder der Walze anhaften. Bei dieser Methode können die einzelnen Blätterlagen mehr oder weniger gezielt eingestreut werden, bspw. von einer Walze fallend od. dgl.
  • Um dennoch ein möglichst exaktes Muster zu erreichen, könnten die Blätter vor der Verarbeitung auf ein genormtes Maß gebracht werden, bspw. durch Ausstanzen kreisrunder oder sechseckiger Mittelstücke aus den Blättern, bspw. mit einem (maximalen) Durchmesser von 4 bis 6 cm. In diesem Fall werden die Stiele zwar abgetrennt; diese könnten jedoch .aufgefangen und in einem gesonderten Arbeitsschritt wieder eingestreut werden. Jedoch haben etwa kreisförmig zurechtgeschnittene Blätter den Vorteil, dass dieselben - bspw. mittels geeigneter, bspw. mit stiftartigen Fortsätzen besetzter, Formwalzen - in der Form exakt positioniert werden können. Damit läßt sich ein präzises Muster der (ggf. zurechtgestutzten) Blätter in der erfindungsgemäßen Bauplatte erreichen.
  • Auf diese Weise lassen sich die Blätter derart zusammenfügen, dass die Blattebenen parallel zueinander sowie parallel zu der Grundebene des plattenförmigen Baumaterials gerichtet sind. Dadurch kann die flache Struktur der Blätter - und insbesondere deren Adern und/oder Stiele - genutzt werden, um Zugspannungen innerhalb der Ebene der Bauplatte aufzunehmen und ein Brechen der letzteren zu vermeiden.
  • Die Blätter sollten derart zusammengefügt werden, dass an jeder Stelle des plattenförmigen Baumaterials eine Mehrzahl von Blättern übereinander liegen, bspw. mehr als jeweils 5 Blätter, vorzugsweise mehr als 10 Blätter, insbesondere mehr als 15 Blätter. Dadurch wird die Belastbarkeit der Bauplatte erheblich gesteigert. Die Stärke einer solchen Bauplatte sollte wenigstens 5 mm betragen, vorzugsweise wenigstens 10 mm. Zur weiteren Versteifung kann außerdem vorgesehen sein, dass eine oder vorzugsweise beide Oberflächen der fertigen Bauplatte mit einer Lage bspw. aus Papier stabilisiert werden, so dass sich eine Art Sandwich-Bauweise ergibt. Natürlich können zu diesem Zweck auch mehrere, bspw. zwei oder drei erfindungsgemäße Bauplatten aneinandergeklebt werden, entweder direkt oder unter Einfügen einer Zwischenlage, bspw. aus Papier.
  • Um Zugkräfte durch eine erfindungsgemäße Bauplatte hindurch zwischen deren Enden übertragen zu können, sollten übereinander liegende pflanzliche Blätter gegeneinander versetzt zusammengefügt werden, vorzugsweise etwa um die halbe Blattbreite und/oder -länge. Da - wie oben ausgeführt - die Positionierung der einzelnen Blätter sich vergleichsweise gut steuern läßt, kann ein derartiges Muster ohne große Schwierigkeiten eingehalten werden.
  • Besonders kreisförmig oder sechseckig zurechtgeschnittene bzw. -gestanzte Blätter, aber auch größenmäßig vorselektierte, ungeschnittene Blätter lassen sich derart in einer wabenartigen Struktur zusammenfügen, dass ein Blatt, vorzugsweise jedes Blatt, mit etwa sechs benachbarten Blättern überlappt, vorzugsweise jeweils etwa zur Hälfte. Dies entspricht der bekannten Wabenstruktur, wobei eine Wabe mit den benachbarten Waben jeweils über einen Zentriwinkel von etwa 60° hinweg aneinandergrenzt. Eine optimale Überlappung läßt sich mit durch Zurechtstanzen genormten Blättern erreichen. Solchenfalls kann der Mittelpunkt jedes Blattes auf je einem Eckpunkt eines Wabenmusters liegen, eben dort, wo die Grenze zwischen zwei benachbarten Waben endet bzw. sich aufteilt in zwei andere Grenzen, welche ihrerseits einen Zwischenwinkel von 120° miteinander einschließen.
  • Beim Zusammenfügen kann man die Stiele an den Blättern belassen, damit dieselben im fertigen Produkt - ggf. zusammen mit den Blattadern - als Armierung dienen.
  • Schließlich entspricht es der Lehre der Erfindung, dass das Bindemittel mit den Blättern verpresst wird, vorzugsweise unter einem erhöhten Druck von mehreren Bar. Dies kann bspw. mittels einer oder mehrerer Walzen erreicht werden, welche über die Bauplatte hinweggewälzt werden. Damit von diesen nicht wieder Blätter aus dem Verbund herausgelöst werden, kann zuvor eine Abdeckung bspw. in Form einer Papierbahn auf den Korpus aus zusammengefügten Blättern und Bindemittel gelegt werden, die im fertigen Zustand an der Bauplatte verbleibt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, als letzte bzw. oberste Blätterlage nur einseitig mit dem Bindemittel benetzte Blätter zu verwenden bzw. dieselben nicht vor dem Walzvorgang einzustreichen, sondern allenfalls anschließend. Auch lassen sich bspw. Walzen mit einer maximal glatten Mantelfläche verwenden, oder Walzen mit einer sog., „Lotus“-Beschichtung, an welcher nichts anhaftet dank einer gewissen Mikro-Rauhigkeit.
  • Weitere Merkmale, Einzelheiten, Vorteile und Wirkungen auf der Basis der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
  • Von der Straßenreinigung im Herbst zusammengekehrtes Laub wird gesammelt, ggf. getrocknet, bspw. bis auf eine Restfeuchte von 20 % oder weniger, vorzugsweise bis auf eine Restfeuchte von 15 % oder weniger, insbesondere bis auf eine Restfeuchte von 10 % oder weniger. Die Trocknung soll allerdings nicht so weit durchgeführt werden, dass die Blätter dadurch spröde würden; vielmehr soll dank einer Restfeuchte die Geschmeidigkeit der Blätter erhalten bleiben.
  • Die Blätter werden von anderen, insbesondere schwereren Bestandteilen getrennt, bspw. in einem vertikal aufwärts gerichteten Luftstrom, ggf. mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 5 m/sec oder mehr, vorzugsweise von 10 m/sec oder mehr, insbesondere von 15 m/sec oder mehr, wobei feste Partikel entgegen der Luftströmung herabfallen, während die vorzugsweise getrockneten Blätter nach oben gewirbelt werden, bspw. bis über eine obere Kante, hinter der sie dann mangels einer dortigen Luftströmung herabsinken.
  • Die beiden Verfahrensschritte des Abtrennens von Verunreinigungen und des Trocknens können miteinander kombiniert werden, indem die Blätter in einem Warmluftstrom aufgewirbelt und dadurch gleichzeitig getrocknet werden. Zur Minimierung von Wärmeverlusten kann dabei der Warmluftstrom im Kreis geführt werden, bspw. über einen Filter und eine Reihe von gekühlten Kondensationsplatten, an welchen sich die aufgenommene Feuchtigkeit abscheidet. Die bei der Kühlung dieser Platten gewonnene Wärme kann in einer nachgeschalteten Heizeinrichtung wieder auf die Luft übertragen werden.
  • Sodann werden die Blätter von ihrer Cuticula befreit, bspw. durch ein Bad in einem geeigneten Lösungsmittel, damit die von der oberflächlichen Wachsschicht zunächst geschützten Zellen im Inneren des Blattes freigelegt werden. Anschließend können die Blätter kurz gewaschen werden, insbesondere mittels einer neutralen Flüssigkeit wie bspw. Wasser.
  • Es kann sich ein Verfahrensschritt anschließen, wobei die Blätter imprägniert werden, insbesondere gegenüber eindringender Feuchtigkeit. Dabei kann das Imprägniermittel durch die von der Cuticula befreite Blattöberfläche in die Blattzellen eindringen und dort eingelagert werden. Das Imprägnieren kann auch unter Druck erfolgen, bspw. unter einem Druck von 2 Bar oder mehr, vorzugsweise unter einem Druck von 5 Bar oder mehr, insbesondere unter einem Druck von 10 Bar oder mehr.
  • Nun können die Blätter abermals getrocknet werden. Um ggf. einen Trocknungsschritt einzusparen, kann das Abtrennen der Cuticula und/oder das Imprägnieren vor dem ersten Trocknungsschritt durchgeführt werden; dies ist insbesondere dann möglich, wenn die Blätter nur wenig verunreinigt sind.
  • In einem nächsten Verfahrensschritt werden die trockenen, aber noch weichen Blätter perforiert, vorzugsweise mittels einer Walze, die mit Nadeln od. dgl. bestückt ist, und welche über die Blätter, insbesondere über ein die Blätter transportierendes Fließband, hinweg- oder abrollt. Damit die Blätter nicht an der Nadelwalze anhaften, kann dieselbe mit vielen kleinen Austrittsöffnungen für Druckluft versehen sein. Durch das Perforieren erhalten die Blätter Durchgangsöffnungen für ein Bindemittel.
  • Bevorzugt werden die Blätter anschließend mit einem flüssigen Bindemittel benetzt, vorzugsweise beidseitig.
  • Dies kann bspw. durch Bestreichen oder Besprühen erfolgen. Zum Bestreichen kann bspw. eine schmale Bürste verwendet werden, oder ein Rakel. Damit dabei die Blätter nicht an der Bürste oder dem Rakel festkleben, kann das Bindemittel dünnflüssig eingestellt sein, und/oder die Bürste bzw. das Rakel wird ganz knapp über den Blättern entlanggeführt, so dass es kaum direkte Berührungspunkte gibt.
  • Alternativ dazu kann an einer oder beiden Blattseiten das Bindemittel auch aufgesprüht werden, insbesondere auch auf die Unterseite der auf einem großmaschigen Netz liegenden Blätter. Eine wiederum andere Möglichkeit besteht darin, die Blätter - ebenfalls auf einem netzartigen Förderband mit großen Maschen liegend - durch einen dichten Nebel des Bindemittels hindurchzubefördern.
  • Die vorzugsweise mit Bindemittel benetzten Blätter werden sodann in eine Form gelegt, vorzugsweise in eine flache Wanne entsprechend der angestrebten Plattenform. Dabei ist auf eine möglichst gleichmäßige Schichtdicke zu achten. Um ein Anhaften des Bindemittels am Boden der Form zu vermeiden, kann vor dem Einschichten der Blätter zunächst eine Folie eingelegt werden, bspw. aus oder mit dem ausgehärteten Bindemittel, oder auch aus einem anderen Material wie bspw. Papier; diese Folie kann an ihrer in der Form oben liegenden Innenseite mit flüssigem Bindemittel benetzt sein oder werden. Darauf werden dann die Blätter geschichtet. Dabei kann zwischen mehreren Blätterlagen jeweils eine Bindemittelschicht aufgetragen werden, und/oder eine abschließende Bindemittelschicht obenauf.
  • Schließlich kann das Ganze abermals durch eine Folie abgedeckt werden, aber auch durch ein Papier od. dgl. Evtl. wird auf die oberste Folie sodann eine Metallplatte aufgesetzt oder aufgelegt. Die dadurch vervollständigte Form wird sodann ein- oder mehrmals durch zwei Presswalzen hindurchgefahren, um Luftblasen aus dem Bindemittel herauszupressen. Natürlich kann der Preßdruck auch anders erzeugt werden, bspw. mittels einer hydraulisch anstellbaren Presse.
  • Zum Schluss wird die gepreßte Platte aus der Form entnommen und zur Aushärtung des Bindemittels vorzugsweise in einen vorgeheizten Ofen gefahren. Ggf. kann das Bindemittel natürlich auch an der Luft aushärten.
  • Die fertige, ausgehärtete Platte kann zu Bauzwecken eingesetzt werden, insbesondere zum Innenausbau von Gebäuden, beim Möbelbau oder Modellbau, sie ist bspw. aber auch als Schalungsplatte einsetzbar sowie für Tafeln, als Tischtennisplatte od. dgl.

Claims (29)

  1. Festes, plattenförmiges Baumaterial auf pflanzlicher Basis aus durch ein Bindemittel miteinander verbundenen pflanzlichen Blättern, dadurch gekennzeichnet, dass - die Zwischenräume zwischen über- und/oder nebeneinander liegenden Blättern mit dem Bindemittel vollständig gefüllt sind, - die Blätter perforiert sind, so dass das Bindemittel durch die Blätter hindurchdringen kann und - das Bindemittel eine Verbindung mit den Zellen der Blätter ausbildet.
  2. Baumaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel eine Verbindung mit den Epidermiszellen der Blätter ausbildet.
  3. Baumaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die pflanzlichen Blätter von einheimischen Laubbäumen stammen, bspw. von Obstbäumen, Buche, Eiche, Linde, Esche und/oder Ahorn.
  4. Baumaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die pflanzlichen Blätter von einer ggf. ursprünglich vorhandenen, oberflächlichen Wachsschicht (Cuticula) befreit sind.
  5. Baumaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die pflanzlichen Blätter imprägniert sind.
  6. Baumaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Blattebene parallel zu der Grundebene des plattenförmigen Baumaterials gerichtet ist.
  7. Baumaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Stelle des plattenförmigen Baumaterials eine Vielzahl von Blättern übereinander liegen, bspw. mehr als jeweils 5 Blätter, vorzugsweise mehr als 10 Blätter, insbesondere mehr als 15 Blätter.
  8. Baumaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass übereinander liegende pflanzliche Blätter gegeneinander versetzt sind, vorzugsweise etwa um die halbe Blattbreite und/oder -länge.
  9. Baumaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die pflanzlichen Blätter in einer wabenartigen Struktur angeordnet sind, wobei ein Blatt, vorzugsweise jedes Blatt, mit etwa sechs benachbarten Blättern überlappt, vorzugsweise jeweils etwa zur Hälfte.
  10. Baumaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stiele an den Blättern verbleiben und im fertigen Produkt zusammen mit den Blattadern als Armierung dienen.
  11. Baumaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenräume zwischen über- und/oder nebeneinander liegenden Blättern mit einem Harz vollständig gefüllt sind, vorzugsweise mit einem Kunstharz.
  12. Baumaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blätter vor dem Zusammenfügen einzeln oder in Gruppen in das Bindemittel getaucht oder anderweitig mit dem Bindemittel getränkt sind, so dass ihre Oberfläche jeweils vollständig mit dem Bindemittel benetzt ist.
  13. Baumaterial nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Blätter beim Eintauchen nur an ihren Stielen gehalten sind, so dass die Blattoberflächen selbst lückenlos benetzt sind.
  14. Baumaterial nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel beim Eintauchen der Blätter sehr dünnflüssig ist, insbesondere eine wässrige Konsistenz aufweist.
  15. Baumaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel mit den Blättern verpresst ist, vorzugsweise unter hohem Druck.
  16. Verfahren zur Herstellung eines Baumaterials nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Vielzahl von pflanzlichen Blättern durch ein Bindemittel miteinander verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, dass a) die Blätter perforiert werden, so dass das Bindemittel durch die Blätter hindurchdringen kann, b) die Zwischenräume zwischen über- und/oder nebeneinander liegenden Blättern mit dem Bindemittel vollständig gefüllt werden und c) das Bindemittel eine Verbindung mit den Zellen der Blätter ausbildet.
  17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel eine Verbindung mit den Epidermiszellen der Blätter ausbildet.
  18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die pflanzlichen Blätter von einer ggf. ursprünglich vorhandenen, oberflächlichen Wachsschicht (Cuticula) befreit werden.
  19. Verfahren nach Anspruch 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die pflanzlichen Blätter imprägniert werden.
  20. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Blätter vor dem Zusammenfügen einzeln oder in Gruppen in Bindemittel getaucht oder anderweitig mit Bindemittel getränkt werden, damit ihre Oberfläche jeweils vollständig mit dem Bindemittel benetzt wird.
  21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Blätter beim Eintauchen nur an ihren Stielen gehalten werden, so dass die Blattoberflächen selbst lückenlos benetzt werden.
  22. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass zum Eintauchen der Blätter ein Bindemittel verwendet wird, das sehr dünnflüssig ist, insbesondere eine wässrige Konsistenz aufweist.
  23. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Blätter derart zusammengefügt werden, dass die Blattebenen parallel zueinander sowie parallel zu der Grundebene des plattenförmigen Baumaterials gerichtet sind.
  24. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Blätter derart zusammengefügt werden, dass an jeder Stelle des plattenförmigen Baumaterials eine Vielzahl von Blättern übereinander liegen, bspw. mehr als jeweils 5 Blätter, vorzugsweise mehr als 10 Blätter, insbesondere mehr als 15 Blätter.
  25. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass übereinander liegende pflanzliche Blätter gegeneinander versetzt zusammengefügt werden, vorzugsweise etwa um die halbe Blattbreite und/oder -länge.
  26. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die pflanzlichen Blätter in einer wabenartigen Struktur zusammengefügt werden, wobei ein Blatt, vorzugsweise jedes Blatt, mit etwa sechs benachbarten Blättern überlappt, vorzugsweise jeweils etwa zur Hälfte.
  27. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass beim Zusammenfügen der Blätter die Stiele an diesen verbleiben und im fertigen Produkt - ggf. zusammen mit den Blattadern - als Armierung dienen.
  28. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel mit den Blättern verpresst wird, vorzugsweise unter hohem Druck von mehreren Bar.
  29. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel durch Erhitzen ausgehärtet wird.
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