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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Rettungsleitsystem, beispielsweise
um Rettungsfahrzeuge mit Patienten möglichst effizient und schnell einem
Zielkrankenhaus zuzuleiten. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren
zum Betreiben eines entsprechenden Rettungsleitsystems.
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Bei
Rettungseinsätzen,
beispielsweise von Krankenfahrzeugen, die einen Patienten aufgenommen
haben, muss in der Regel schnell das Transportziel, also ein geeignetes
Krankenhaus, ausfindig gemacht werden. Die Auswahl des Krankenhauses kann
von mehreren Randbedingungen abhängen, wie
beispielsweise der notwendigen Fachdisziplin zur Behandlung des
Patienten oder auch ein Wunschkrankenhaus des Patienten. In der
Vergangenheit wurde die Auswahl des Krankenhauses durch Bedienpersonal
der Leitstelle vollzogen. Dabei meldet die Rettungswagenbesatzung über Sprechfunk
zum Beispiel die benötigten
Behandlungsdisziplinen für
den Patienten an die Leitstelle. In der Leitstelle muss das Leitstellenpersonal
dann aus einer Liste von Krankenhäusern ein geeignetes auswählen und
abklären,
ob dort der Patient Aufnahme finden kann. Die Krankenhäuser melden
beispielsweise telefonisch an die Leitstelle, falls bestimmte Abteilungen
geschlossen oder bereits vollständig
belegt sind. Der Leitstellenmitarbeiter ermittelt dann anhand der Informationen,
die er per Sprechfunk von dem Rettungsfahrzeug erhalten hat und
der Informationen über
die Krankenhäuser
ein Zielkrankenhaus und teilt dieses per Sprechfunk der Besatzung
des Rettungswagens mit. Gegebenenfalls benachrichtigt der Leitstellenmitarbeiter
auch das Zielkrankenhaus über den
einzuliefernden Patienten.
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Nachteilig
bei diesem manuellen Verfahren ist insbesondere der hohe Zeit- und
Personalaufwand, der durch die Kommunikation per Sprechfunk und
analogem Telefon vorliegt. Bei besonders hohem Einsatzaufkommen,
beispielsweise im Katastrophen fall, ist auch eine Überlastung
des Funknetzwerks möglich.
Es besteht ferner die Gefahr, dass Krankenhäuser vergessen, ihren aktuellen
Status hinsichtlich der anzubietenden medizinischen Dienstleistungen der
Leitstelle mitzuteilen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Rettungsleitsystem
und/oder ein verbessertes Verfahren zum Betreiben eines entsprechenden
Leitsystems anzugeben.
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Demgemäß wird ein
Rettungsleitsystem vorgeschlagen, welches eine Leitstelleneinrichtung
aufweist, die Bereitschaftsparameter von mehreren Krankenhäusern empfängt und
Krankenhausprofile erstellt. Das Rettungsleitsystem weist mindestens eine
in einem Rettungsfahrzeug vorgesehene mobile Digitalfunkeinrichtung
auf, welche in Abhängigkeit von
Einsatzparametern ein Anforderungsprofil erstellt und an die Leitstelleneinrichtung übermittelt. Dabei
vergleicht die Digitalfunkeinrichtung oder die Leitstelleneinrichtung
das Anforderungsprofil mit den Krankenhausprofilen, woraus sich
eine geordnete Zielliste mit geeigneten Zielkrankenhäusern ergibt, die
bereitgestellt wird.
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Bei
einem Verfahren zum Betreiben eines Rettungsleitsystems für Rettungseinsätze sind
die Schritte vorgesehen: Erzeugen eines Anforderungsprofils mit
Einsatzparametern in einer mobilen Digitalfunkeinrichtung eines
Rettungsfahrzeugs; Übertragen
des Anforderungsprofils über
digitalen Funk an eine Leitstelleneinrichtung; Übertragen von Bereitschaftsparametern
von Krankenhäusern
an die Leitstelleneinrichtung; Erzeugen von Krankenhausprofilen
in Abhängigkeit
von den Bereitschaftsparametern in der Leitstelleneinrichtung; und
Vergleichen des Anforderungsprofils mit den Krankenhausprofilen
zum Erstellen einer geordneten Zielliste mit geeigneten Zielkrankenhäusern.
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Das
Rettungsleitsystem bzw. Verfahren zum Betreiben desselben hat den
Vorteil, dass automatisiert und damit höchst effizient und mit geringer
Fehleranfälligkeit
ein Abgleich von benötigten
Ressourcen, die sich durch das Anforderungsprofil ergeben, mit den
medizinischen Dienstleistungen der Krankenhäuser, die sich aus den Krankenhausprofilen
ergeben, vorgenommen wird. Insbesondere die Verwendung von Digitalfunk
ermöglicht
die Nutzung von Datendiensten in der Leitstelleneinrichtung und
dem Rettungsfahrzeug.
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Optional
kann die Digitalfunkeinrichtung auch eine Navigationseinrichtung
umfassen, welche einen schnellsten Weg von der aktuellen Position
des Rettungsfahrzeugs zu einer Zielposition eines Eintrags aus der
Zielliste ermittelt. Die geordnete Zielliste weist beispielsweise
die auf das Anforderungsprofil passenden Krankenhäuser in
der Nähe
des Rettungsfahrzeuges auf. Dann kann das Rettungspersonal im Fahrzeug
beispielsweise noch unter Berücksichtigung
externer Faktoren, wie Verkehrsfluss oder Patientenwunsch, mittels
der Navigationseinrichtung direkt eine Routenplanung zum besten
Krankenhaus vornehmen.
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Die
Einsatzparameter umfassen beispielsweise Patientenzustandsdaten
und Positionsdaten des Rettungsfahrzeuges. Dabei ist es denkbar,
dass Einsatzparameter auch angeben, ob bestimmte medizinische Disziplinen
bei der Behandlung benötigt werden,
z. B. wird bei einer gestürzten
Person unter Drogeneinfluss hauptsächlich eine chirurgische Abteilung
und möglicherweise
zusätzlich
eine toxikologische Station benötigt.
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Vorzugsweise
wird die Leitstelleneinrichtung über
ein Datennetz an eine Datenbank gekoppelt, welche regelmäßig aktualisierte
Krankenhausprofile bereitstellt. Insofern können auch zum Bereitstellen der
Krankenhausprofile von den Krankenhäusern regelmäßig deren
Bereitschaftsparameter aktualisiert an die Leitstelleneinrichtung
oder die Datenbank übertragen
werden. Durch das regelmäßige Aktualisieren
der Krankenhausprofile liegen an der Leitstelleneinrichtung immer
die aktuellen möglichen
Behandlungsarten für
die Patienten vor. Beispielsweise können die Krankenhausprofile
aus Bereitschaftsparametern aufgebaut werden. Als Bereitschaftsparameter
können
dabei der Belegungszustand eines Krankenhauses, das Vorliegen eines
Schockraumes, das Vorliegen von Fachdisziplinen und die Bereitschaft,
Operationen durchzuführen,
umfasst sein. Insbesondere bei einer Vernetzung der Krankenhäuser kann
dies automatisch erfolgen, so dass immer zuverlässig von der Leitstelleneinrichtung
das beste Krankenhaus für
die Behandlung des Patienten im Rettungsfahrzeug ausgewählt wird.
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Die
Leitstelleneinrichtung und/oder die Digitalfunkeinrichtung berechnet
beispielsweise zum Vergleichen ein Ähnlichkeitsmaß zwischen
Einsatzparametern des Anforderungsprofils und den Bereitschaftsparametern
des jeweiligen Krankenhausprofils. Ähnlichkeitsmaße können beispielsweise
in dem Parameterraum der Bereitschaftsparameter und Einsatzparameter
definiert werden. Dadurch ergibt sich eine zuverlässige Berechnung
für die
Erstellung der Zielliste.
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Vorzugsweise
sind die Digitalfunkeinrichtung und die Leitstelleneinrichtung als
TETRA-Funkeinrichtungen ausgestaltet. Insofern erfolgt das Übertragen
der Daten mittels TETRA-Funk. TETRA-Funk(Terrestrial Trunked Radio)
ist ein Mobilfunkverfahren mit digitaler Sprach- und Datenübertragung.
TETRA erlaubt die Verknüpfung
von Datenanwendungen, wie die Übertragung
der Krankenhaus- und Anforderungsprofile gleichzeitig bei Sprachübertragung.
Die Datenübertragung
erfolgt beispielsweise über
TCP/IP. TETRA-Funk wird häufig
als Standard bei Polizei oder Feuerwehrdiensten eingesetzt und ermöglicht eine
zuverlässige
Sprach- und Datenübermittlung.
Dabei können
die Daten auch verschlüsselt übertragen
werden.
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Es
ist möglich,
dass das Vergleichen und ein Erstellen der Zielliste durch die Digitalfunkeinrichtung erfolgen.
Dann werden von der Leitstelleneinrichtung an die Digitalfunkeinrichtung
alle Krankenhausprofile übermittelt.
Dadurch kann die Rechenlast der Leitstelleneinrichtung reduziert
werden. Insbesondere die heutigen Navigationsgeräte, welche mit der Digitalfunkeinrichtung
integriert werden können,
verfügen über rechenkräftige Prozessoren,
die entsprechende Abgleiche durchführen können.
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In
einer Ausführungsform
des Rettungsleitsystems sind mehrere Digitalfunkeinrichtungen vorgesehen,
welche zusammen mit der Leitstelleneinrichtung als Peer-Einrichtungen
eines Peer-to-Peer-Netzwerkes
ausgestaltet sind. Dabei werden die Krankenhausprofile verteilt
an mehreren Peer-Einrichtungen des sich ergebenden Netzwerkes abgespeichert.
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Beispielsweise
kann die Speicherung redundant erfolgen, so dass bei Ausfall von
einer Digitalfunkeinrichtung oder auch der Leitstelleneinrichtung dennoch
im gesamten Peer-to-Peer-Netzwerk
die Krankenhausprofile abrufbar sind. So können beispielsweise die Krankenhausprofile
regelmäßig an die
Digitalfunkeinrichtungen übertragen
werden.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Computerprogrammprodukt, welches die
Durchführung
eines entsprechenden Verfahrens auf einer programmgesteuerten mobilen
Digitalfunkeinrichtung und einer programmgesteuerten Schnittstelleinrichtung
veranlasst. Als programmgesteuerte Digitalfunkeinrichtung kommen
auch Navigationsgeräte
in Frage, die entsprechend umprogrammiert werden können. Das Computerprogrammprodukt
kann beispielsweise in der Art eines Datenträgers, wie z. B. USB-Stick,
Floppy Disk, CD-ROM oder DVD, implementiert werden oder auch auf
einer Server-Einrichtung als herunterladbare Programmdatei implementiert
sein. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche
sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele. Im Weiteren
wird die Erfindung beispielhafter Implementierungen unter Bezugnahme
auf die beigelegten Figuren erläutert.
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Es
zeigt dabei:
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1:
ein beispielhaftes Ablaufdiagramm für ein Verfahren zum Betreiben
eines Rettungsleitsystems;
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2:
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines Rettungsleitsystems;
und
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3:
Ausführungsbeispiel
einer Digitalfunkeinrichtung zum Einsatz in einem Rettungsfahrzeug mit
einer Anzeigeeinrichtung.
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In
den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den
gleichen Bezugszeichen versehen, sofern nichts anderes angegeben
ist.
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In
der 1 ist ein Ablaufdiagramm für ein Verfahren zum Betreiben
eines Rettungsleitsystems angegeben. Die in der 1 dargestellten
Verfahrensschritte S0–S6,
T1–T3
können
beispielsweise durch das in der 2 angegebene
Rettungsleitsystem implementiert werden.
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2 zeigt
dabei ein Rettungsleitsystem 1 mit einem ersten Krankenwagen 2 als
Einsatzwagen oder Rettungsfahrzeug. In dem Krankenwagen 2 ist eine
Digitalfunkeinrichtung 12 vorgesehen, welche insbesondere
für den
sogenannten BOS-Funk, wobei BOS für Behörden und Organisationen mit
Sicherheitsaufgaben steht, wie beispielsweise nach dem TETRA-Standard,
arbeitet. Mittels der Digitalfunkeinrichtung 12 ist es
möglich,
mit beispielsweise einem Leitstellenrechner 3 per Funk
digital zu kommunizieren. Dies kann beispielsweise über Sendemasten 8 erfolgen.
Es ist jedoch auch eine direkte Kommunikation zwischen den Teilnehmereinrichtungen,
also Digitalfunkeinrichtungen 12 des Funknetzes möglich. Es
ist insbesondere möglich,
dass eine Funkverbindung zwischen dem ersten Krankenwagen 2 bzw.
der dort eingesetzten Digitalfunkeinrichtung 12 mit einer Digitalfunkeinrichtung 12 in
einem zweiten Krankenwagen 11 hergestellt wird.
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In
dem Einsatzgebiet des Krankenwagens 2 sind mehrere Krankenhäuser 4, 5, 6, 7 vorgesehen. Falls
nun der Krankenwagen 2 zu seinem Einsatzort gelangt ist
und einen Patienten aufgenommen hat, wird das Rettungspersonal im
Schritt S0, wie es in der 1 angedeutet
ist, zunächst
Einsatzparameter bestimmen und diese der Digitalfunkeinrichtung 12 eingeben.
Dazu kann die Digitalfunkeinrichtung 12 auch auf Basis
eines Navigationsgerätes,
eines Mobilfunkgerätes
oder eines PDAs ausgeführt
werden.
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Diese
Einsatzparameter können
Patientendaten sein oder sonstige Informationen über den Einsatz. Insbesondere
können
die Einsatzparameter auch der Standort im jeweiligen Einsatz- oder Stadtgebiet
des Rettungsfahrzeugs 2 sein. Es ist beispielsweise möglich, dass
als Einsatzparameter bestimmte fachliche medizinische Disziplinen
angefordert werden, die von der Art der Verletzung oder dem Patientenzustand
abhängen.
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In
der 3 ist beispielhaft eine Digitalfunkeinrichtung 12 dargestellt,
die eine Anzeige 13 aufweist, welche in der Art eines Touch-Screens
wie bei Navigationssystemen ausgestattet ist. Rettungspersonal kann
beispielsweise über
einen Menü-Eintrag 14 einen
ersten Einsatzparameter EP1 bestimmen. Dies kann beispielsweise
die medizinische Hauptdisziplin für die spätere Behandlung des Patienten
sein. Beispielsweise kann dies EP1 = ”Chirurgie” sein. Es können nun
weitere Einsatzparameter EP2–EP4 über entsprechende
Drop-down-Menüs 15, 16, 18 eingegeben
werden. Beispielsweise kann der Einsatzparameter EP2 als sekundäre Behandlungsanforderung ”Kardiologie” aufweisen.
Die Auswahl erfolgt dabei einfach durch Drop-down-Menüs. Es ist ferner
die Möglichkeit
gegeben, durch das Anklicken des Menüpunktes 17 einen Schockraum
im jeweiligen anzufahrenden Krankenhaus zu reservieren. Die eingegebenen
Parameter EP1–EP4
im Schritt SO stellen somit ein Anforderungsprofil für das zu
bestimmenden Zielkrankenhauses dar.
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Im
Schritt S1 erzeugt die Digitalfunkeinrichtung 12 ein entsprechendes
Anforderungsprofil, welches über
den digitalen Funk an die Leitstelleneinrichtung 3 übertragen
wird. Dies ist in der 2 über den Pfeil AP bzw. AP' dargestellt.
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Der
Leitstellenrechner 3 ist über geeignete Kommunikationsverbindungen,
beispielsweise über ein
Netzwerk wie dem Internet, mit den Krankenhäusern 4–7 verbunden.
Die Krankenhäuser übersenden regelmäßig ihre
Bereitschaftsparameter BP1–BP4
an den Leitstellenrechner 3. Die Bereitstellungsparameter
BP1–BP4
signalisieren die potenziell durch die einzelnen Krankenhäuser 4–7 bereitstellbaren
medizinischen Dienste. Dies kann beispielsweise umfassen, dass im
Krankenhaus 4 die Chirurgie vollständig belegt ist und daher eine
Aufnahme weiterer Patienten unmöglich
wird. Aus diesen Bereitstellungsparametern, welche in den Schritten
T1–T3,
wie in der 1 dargestellt ist, an die Leitstelleneinrichtung 3 übermittelt
wurden, generiert die Leitstelleneinrichtung 3 Krankenhausprofile
KP. Diese können
beispielsweise in einer Datenbank 9 abgelegt werden.
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Anschließend führt die
Leitstelleneinrichtung 3 beispielsweise mittels einer entsprechend
Steuereinrichtung 10 einen Vergleich zwischen dem von dem
Krankenfahrzeug 2 erhaltenen Anforderungsprofil AP mit
den Krankenhausprofilen KP durch. Dies kann weitestgehend automatisiert
vollzogen werden, da beispielsweise die Parametersätze der
Krankenhausprofile KP und des Anforderungsprofils AP standardisiert
werden können
und somit in gleichen Datenformaten vorliegen. Aus dem Vergleichsergebnis ergibt
sich nun eine Liste von möglichen
Zielkrankenhäusern
ZL. In dieser Liste sind Krankenhäuser beispielsweise in der
Reihenfolge der Ähnlichkeit
ihres Krankenhausprofils KP mit dem Anforderungsprofil AP aufgeführt.
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Diese
Liste wird im Schritt S3 von der Leitstelleneinrichtung 3 an
die Digitalfunkeinrichtung 12 des Rettungsfahrzeugs 2 übertragen.
In der 2 ist dies durch den Pfeil ZL angedeutet. Die
Bestimmung des potenziellen Zielkrankenhauses in den Ziellisten erfolgt
somit über
ein automatisiertes Matchmaking anhand der Randbedingungen durch
die Anforderungsprofile AP. Sofern kein Zielkrankenhaus aufgefunden
werden kann, da beispielsweise das Anforderungsprofil AP inkompatibel
mit den vorliegenden Krankenhausprofilen KP ist, wird anstelle einer
Zielliste die Digitalfunkeinrichtung 12 bestmögliche Treffer
bzw. Zielkrankenhäuser
anzeigen, wobei zusätzlich
eine Erläuterung
des jeweiligen Ergebnisses vorgenommen werden kann. Der Besatzung
des Krankenwagens 2 werden somit Informationen beispielsweise über die
abdeckbaren Einsatzparameter EP1–EP2 durch die Ressourcen der
bereitstehenden Krankenhäuser
mitgeteilt. Optional erhält
das Krankenwagenpersonal auch die Ursachen für eine fehlgeschlagene Ziellistenerstellung.
Durch Veränderung der
Einsatzparameter kann dann eventuell eine vollständige Zielliste dennoch erstellt
werden.
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Bei
einer Integration der Digitalfunkeinrichtung 12 beispielsweise
in ein Navigationsgerät
kann nun im Schritt S4 eine Routenplanung für das gewählte Zielkrankenhaus erfolgen.
Beispielsweise wählt
die Besatzung des Krankenwagens 2 das für sie am sinnvollsten erscheinende
Zielkrankenhaus aus der Zielliste ZL aus. Daraufhin berechnet eine Navigationsanwendung
den kürzesten
oder schnellsten Weg zu dem Krankenhaus. In der 2 ist
dann mittels des Pfeils AF dargestellt, wie der Krankenwagen 2 zum
Zielkrankenhaus 5 gelangt. Die 1 beschreibt
im Ablaufdiagramm im Schritt S5 die Routenberechnung und schließlich im
Schritt S6 die Anfahrt zum Zielkrankenhaus.
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Es
ist auch möglich,
die einzelnen Digitalfunkeinrichtungen 12, welche in den
Krankenwagen 2, 11 vorgesehen werden, in der Art
eines Peer-to-Peer-Netzwerks zu betreiben. Es ist dann möglich, die
aktuellen Bereitschaftsparameter BP1–BP4 oder die Krankenhausprofile
KP in dem sich ergebenden Peer-to-Peer-Netzwerk
aus den Digitalfunkeinrichtungen 12 und/oder dem Leitstellenrechner 3 zu
publizieren. Dies hat den Vorteil, dass auch beim Ausfallen eines
der Komponenten, wie Leitstellenrechner 3 oder Digitalfunkeinrichtung 12, auch
die Digitalfunkeinrichtungen 12 im Krankenwagen 2, 11 jeweils
einen Abgleich ihrer vorliegenden Anforderungsprofile mit den Krankenhausprofilen durchführen können. Der
Austausch entsprechender Peer-to-Peer-Nachrichten ist über die
gestrichelten Pfeile P2P1, P2P2 angedeutet.
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Mittels
des vorgeschlagenen Verfahrens zum Betreiben eines Rettungsleitsystems
bzw. des vorgestellten Rettungsleitsystems ist eine erhebliche Zeitersparnis
gegenüber
der manuellen konventionellen Vorgehensweise möglich. Einerseits wird die Rettungsfahrzeugbesatzung
nicht mit der Übertragung
und Erläuterung
der Patientendaten bzw. der Einsatzparameter beaufschlagt. Andererseits
wird auch in der Leitstelle weniger Personal benötigt. Die konventionellerweise
händischen
oder manuellen Prozesse, wie Meldung von Kapazitäten, Abmeldung von Abteilungen
bei bestimmten Krankenhäusern können nun
elektronisch mittels der Datenübertragung
im Datennetz abgewickelt werden. Da insbesondere beim digitalen
Polizei- oder Rettungsfunk bzw. BOS-Funk Datenkanäle vorgesehen
werden und die Sprachdatenübertragung
reduziert werden kann, da die Informationen hinsichtlich der Anforderungen
an Zielkrankenhäuser
automatisiert übertragen
werden, werden die Funkkanäle
effizienter genutzt. Somit kann die Versorgung des Patienten optimiert
werden und eine verbesserte Transportkoordinierung zum nächstgelegenen
bzw. dem Anforderungsprofil am besten passenden Krankenhaus erfolgen.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung anhand eines Rettungsleitsystems für Krankenwagen
vorgestellt wurde, ist sie nicht darauf beschränkt, sondern vielfältig modifizierbar.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen
können
ebenso in Rettungsfahrzeugen wie Hubschraubern oder auf Schiffen
eingesetzt werden. Darüber
hinaus sind die vorgestellten Einsatzparameter nur beispielhaft
zu verstehen. Weitere Daten, die den jeweiligen Einsatz und Patientenzustand
beschreiben, können
verwendet werden.