DE102008046540A1 - Wälzlageranordnung mit Drehwinkelgeber - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft eine Wälzlageranordnung mit einem Drehwinkelgeber. Unter einem Drehwinkelgeber wird hierbei sowohl ein Absolutwert-Drehwinkelgeber als auch eine inkrementale Winkelmessvorrichtung verstanden.
- Hintergrund der Erfindung
- Eine Wälzlageranordnung mit einem Drehwinkelgeber ist beispielsweise aus der
DE 10 2006 031 718 A1 bekannt. Hierbei weist ein zur Erfassung der Winkellage und/oder der Relativdrehzahl zwischen zwei Lagerringen vorgesehener Winkelgeber zum einen ein kunststoffgebundenes, hartmagnetisches Material auf, welches in einer ringförmigen Aussparung oder Nut eines Lagerringes aufgenommen ist, und zum anderen einen am anderen Lagerring abgestützen Sensor. Beim Wälzla ger der aus derDE 10 2006 031 718 A1 bekannten Vorrichtung handelt es sich um ein zweireihiges Kugellager. - Aufgabe der Erfindung
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einen Drehwinkelgeber aufweisende Wälzlageranordnung mit gegenüber dem Stand der Technik, insbesondere der aus der
DE 10 2006 031 718 A1 bekannten Vorrichtung, erweiterten Einsatzmöglichkeiten anzugeben. - Zusammenfassung der Erfindung
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Lageranordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Diese Lageranordnung umfasst eine Welle, vorzugsweise eine Hohlwelle, auf der ein Lagerinnenring sowie ein diesem benachbarter Geberring angeordnet sind, wobei der Geberring eine Komponente eines Drehwinkelgebers darstellt. Auf dem Lagerinnenring rollen Zylinderrollen als Wälzkörper ab. Der zugehörige Lageraußenring sowie ein diesem benachbarter Zusatzring sind in einem Gehäuseteil befestigt. In dem Zusatzring ist ein mit dem Geberring zusammenwirkender Sensor als weitere Komponente des Drehwinkelgebers gehalten. Das Zylinderrollenlager der Lageranordnung bildet eine Loslagerung, das heißt ermöglicht eine axiale Verschiebung zwischen der Welle und dem Gehäuseteil, wobei der Drehwinkelgeber zur Bereitstellung einer gleichbleibenden Messfunktion bei unterschiedlichen axialen Positionierungen der Welle relativ zum Gehäuseteil ausgebildet ist.
- Die Gestaltung der vom Drehwinkelgeber umgebenen Welle als Hohlwelle ermöglicht beispielsweise die Durchführung von Medien, zum Beispiel eines Hydraulikmediums, durch die Welle. Ebenso sind beispielsweise elektrische Leitungen durch die Hohlwelle führbar. Die axiale Verschiebbarkeit der Welle relativ zum Gehäuse unter uneingeschränkter Nutzbarkeit des Drehwinkelgebers ist insbesondere bei Verwendung der Lageranordnung in einer Druckmaschine, beispielsweise einer Offsetdruckmaschine, von Vorteil. Es ist keine Ausgleichskupplung zur Anbindung des Drehwinkelgebers erforderlich. Durch die steife Anbindung des Drehwinkelgebers an die relativ zueinander rotierbaren Teile ist eine hohe Genauigkeit sowie eine exzellente Regelgüte erzielbar.
- Der Drehwinkelgeber arbeitet vorzugsweise mit magnetischem oder induktivem Messprinzip. Eine Verschmutzungsempfindlichkeit, wie sie für optische Messsysteme typisch ist, ist damit nicht gegeben. In seinen Abmessungen ist der Drehwinkelgeber auf das benachbarte Wälzlager abgestimmt. Insgesamt kann damit eine einbaufertige, bereits vor dem Einbau einer Funktionsprüfung unterzogene, Einheit bereitgestellt werden. Durch die Anordnung des Drehwinkelgebers direkt neben dem Wälzlager ist der Drehwinkelgeber auf einfache Weise gegen äußere Einflüsse schüttbar.
- Die Zylinderrollen bilden vorzugsweise eine zweireihige Wälzlageranordnung. Im Sinne der Erfindung sind auch nadelförmige Wälzkörper als Zylinderrollen zu verstehen. In jedem Fall lässt die Wälzlageranordnung eine Axialverschiebung zwischen Innenring und Außenring zu.
- Zur Befestigung des Lagerinnenrings und des Geberrings auf der Welle ist vorzugsweise ein einziges Befestigungselement, insbesondere eine auf die Welle aufgeschraubte Gewindemutter, vorgesehen, wobei der Geberring bevorzugt unmittelbar am Lagerinnenring anliegt.
- In analoger Weise liegt der Zusatzring bevorzugt unmittelbar am Lageraußenring an. In diesem Fall sind zur Befestigung der beiden Ringe am Gehäuseteil Schrauben geeignet, welche sowohl den Zusatzring als auch den Lageraußenring durchdringen. Der Außendurchmesser des den Sensor aufnehmenden Zusatzrings stimmt vorzugsweise mit dem Außendurchmesser des Außenrings des Wälzlagers überein.
- Die auf dem Geberring angebrachte oder unmittelbar durch diesen gebildete Maßverkörperung ist, in Axialrichtung der Hohlwelle gemessen, vorzugsweise breiter als jeder Wälzkörper des Zylinderrollenlagers.
- Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigt:
- Kurze Beschreibung der Zeichnung
-
1 eine Lageranordnung mit einem Drehwinkelgeber. - Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
- Eine insgesamt mit dem Bezugszeichen
1 gekennzeichnete Lageranordnung ist zur Lagerung eines Druckzylinders einer nicht weiter dargestellten Druckmaschine vorgesehen. Eine mit dem Druckzylinder fest verbundene oder einteilig ausgebildete Hohlwelle2 ist mittels eines Wälzlagers3 rotierbar in einem Gestellteil4 der Druckmaschine gelagert, wobei das Wälzlager3 eine begrenzte axiale Verschiebung der Hohlwelle2 zulässt, das heißt als Loslager ausgebildet ist. Die gezielte Verschiebbarkeit der Hohlwelle2 ist beispielsweise für die Registerhaltigkeit bei mehreren, zusammenwirkenden Farbdruckvorrichtungen von Bedeutung. Ein Mechanismus zur axialen Verschiebung der Hohlwelle2 ist in1 nicht dargestellt. Prinzipiell ist ein solcher Mechanismus beispielsweise aus derDE 10 2006 007 581 A1 bekannt. - Das Wälzlager
3 ist als zweireihiges Zylinderrollenlager ausgebildet und weist einen drehfest auf die Hohlwelle2 aufgesetzten Innenring5 , eine Anzahl Zylinderrollen6 als Wälzkörper, sowie einen Außenring7 auf, welcher im Gestellteil4 befestigt ist. Zur Befestigung des Außenrings7 sind Schrauben8 vorgesehen, welche durch einen am Außenring7 anliegenden Zusatzring9 sowie durch den Außenring7 gesteckt und im Gestellteil4 festgeschraubt sind. - Der Zusatzring
9 hat denselben Außendurchmesser wie der Außenring7 , jedoch einen geringeren Innendurchmesser. Radial innerhalb des unmittelbar am Außenring7 anliegenden Zusatzrings9 befindet sich ein Geberring10 , welcher den Innenring5 kontaktiert und wie dieser drehfest auf der Hohlwelle2 angeordnet ist. Der Geberring10 trägt eine Maßverkörperung11 , welche zusammen mit einem im Zusatzring9 angeordneten Sensor12 einen Drehwinkelgeber13 bildet. Der Sensor12 ist über ein außerhalb des Zusatzrings9 angeordnetes Verbindungselement14 , beipielsweise einen Steckverbinder, elektrisch an eine nicht dargestellte Auswerteeinheit anschließbar. - Innerhalb des Zusatzrings
9 sind mindestens ein Sensorelement15 sowie eine an dieses angeschlossene, in eine Vergussmasse16 eingebettete Verstärkerelektronik17 als Komponenten des Sensors12 angeordnet. Die Verstärkerelektronik17 kann zur Verstärkung von Messimpulsen, zur Pegelanpassung und als Leitungstreiber dienen. Mehrere Sensorelemente15 können in Umfangsrichtung voneinander beabstandet, beispielsweise um 180° gegeneinander versetzt, im Zusatzring9 angeordnet sein, um die Auflösung des Drehwinkelgebers13 zu erhöhen und/oder eine Kompensation eines Exzentritätsfehlers zu ermöglichen. Der durch den Sensor12 abgetastete Geberring10 ist zusammen mit dem Innenring5 mittels einer auf einen die Hohlwelle2 verlängernden Wellenzapfen18 aufgeschraubten, als Präzisionsmutter gefertigten Gewindemutter19 auf der Hohlwelle2 befestigt. - Der Drehwinkelgeber
13 arbeitet als induktives oder magnetisches Messsystem. Im Fall eines induktiven Messprinzips beträgt die beispielsweise durch eine Zahnstruktur gebildete Teilungsbreite, das heißt der Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden, gleichartigen Markierungen, vorzugsweise zwischen 500 μm und 3 mm. Eine Abtastung einer Teilungsstruktur des Drehwinkelgebers13 kann auch per Wirbelstrommessung erfolgen. - Im Fall eines magnetischen Messprinzips beträgt die magnetische Polbreite vorzugsweise mindestens 100 μm und maximal 2 mm. Eine induktive Messung basiert ebenso wie eine magnetische Messung vorzugsweise auf einer inkrementalen Erfassung einer durch die Maßverkörperung
11 gegebenen Teilungsstruktur. Zusätzlich zu gleichmäßig über den Umfang verteilten magnetischen Polen beziehungsweise Nuten oder ähnlichen Strukturen ist vorzugsweise eine Referenzmarke zur Bestimmung einer Null- oder Referenzlage am Geberring10 , nämlich seitlich neben der auch als Inkrementalspur bezeichneten Maßverkörperung11 , angebracht. - Der die Maßverkörperung
11 tragende Geberring10 , auch als Messring bezeichnet, ist beispielsweise aus Wälzlagerstahl 100Cr6, aus einem sonstigen Stahl oder aus einem Nichteisenmetall gefertigt. Alternativ kann der Geberring10 vollständig aus einem hartmagnetischen Material, beispielsweise Strontium-Ferrit, SmCo, oder NdFeB hergestellt sein, wodurch die Maßverkörperung11 untrennbarer Bestandteil des Geberrings10 wird. Geeignete Herstellungsverfahren für einen solchen die Maßverkörperung11 bildenden Geberring10 sind Pressen und Sintern. Ebenso kommt Spritzgießen in Betracht, wenn das hartmagnetische Material in Form von feinem Pulver mit einer Spritzgussmasse gemischt ist. - Bei Ausführungsformen, in denen die Maßverkörperung
11 vom Geberring10 unterscheidbar ist, wie in1 dargestellt, wird die Maßverkörperung11 beispielsweise in Form einer auf den Geberring10 aufgeklebten Folie, welche hartmagnetisches Füllmaterial enthält, bereitgestellt. Ebenso ist es möglich, hartmagnetisches Material wie Kobalt galvanisch auf den Geberring10 aufzubringen. Ferner ist die Maßverkörperung11 herstellbar, indem ein mit einem hartmagnetischen Pulver gemischter Kunststoff oder ein sonstiges hartmagnetische Bestandteile enthaltendes Material in eine umlaufende Nut auf der Oberfläche des Geberrings10 gefüllt wird. Die Schichtdicke der hartmagnetische Eigenschaften aufweisenden Maßverkörperung11 beträgt in diesem Fall beispielsweise mindestens 0,03 mm und höchstens 3 mm. Eine Maßverkörperung kann auch in Form einer genuteten Scheibe, ähnlich einer Verzahnung oder eines Zahnrads, gestaltet sein. - Unabhängig von der Art der Herstellung der Maßverkörperung
11 hat diese eine in axialer Richtung der Hohlwelle2 gemessene Breite, welche die in derselben Richtung gemessene Breite der einzelnen Zylinderrollen6 übersteigt. Eine Axialverschiebung der Hohlwelle2 relativ zum Gestellteil4 hat, sofern ein zulässiger Verschiebebereich nicht überschritten wird, keinen Einfluss auf die Funktion des Drehwinkelgebers13 . Der Geberring10 sowie der Zusatzring9 können jeweils aus Ringsegmenten zusammengesetzt sein, um die genannten Komponenten9 ,10 des Drehwinkelgebers13 auf einfache Weise, ohne Abbau zahlreicher weiterer Teile, austauschen zu können. Hierbei bilden die Ringsegmente des Zusatzrings9 nicht notwendigerweise einen vollständigen Ring. Im Extremfall reicht pro Sensorelement15 ein einziges, schmales Ringsegment zu dessen Halterung aus. -
- 1
- Lageranordnung
- 2
- Welle
- 3
- Wälzlager
- 4
- Gestellteil
- 5
- Innenring
- 6
- Zylinderrolle
- 7
- Außenring
- 8
- Schraube
- 9
- Zusatzring
- 10
- Geberring
- 11
- Maßverkörperung
- 12
- Sensor
- 13
- Drehwinkelgeber
- 14
- Verbindungselement
- 15
- Sensorelement
- 16
- Vergussmasse
- 17
- Verstärkerelektronik
- 18
- Wellenzapfen
- 19
- Gewindemutter
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102006031718 A1 [0002, 0002, 0003]
- - DE 102006007581 A1 [0013]
Claims (14)
- Lageranordnung (
1 ) mit Drehwinkelgeber (13 ), umfassend – eine Welle (2 ), – einen auf der Welle (2 ) angeordneten Lagerinnenring (5 ), – einen dem Lagerinnenring (5 ) benachbarten Geberring (10 ), – eine Anzahl auf dem Lagerinnenring (5 ) angeordneter Zylinderrollen (6 ), – einen die Zylinderrollen (6 ) umgebenden Lageraußenring (7 ), – einen dem Lageraußenring (7 ) benachbarten Zusatzring (9 ), – ein Gestellteil (4 ), in welchem der Lageraußenring (7 ) und der Zusatzring (9 ) fixiert sind, – einen im Zusatzring (9 ) angeordneten, mit dem Geberring (4 ) zusammenwirkenden Sensor (12 ), wobei die Lagerringe (5 ,7 ) zusammen mit den Zylinderrollen (6 ) eine Loslagerung bilden und der Geberring (10 ) zusammen mit dem Sensor (12 ) eine gleichbleibende Messfunktion bei unterschiedlichen axialen Positionierungen der Welle (2 ) relativ zum Gestellteil (4 ) bereitstellt. - Lageranordnung (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Geberring (10 ) eine magnetische Maßverkörperung (11 ) aufweist. - Lageranordnung (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Geberring (10 ) eine induktiv abtastbare Maßverkörperung (11 ) aufweist. - Lageranordnung (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (2 ) als Hohlwelle ausgebildet ist. - Lageranordnung (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinderrollen (6 ) zwei Wälzkörperreihen bilden. - Lageranordnung (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein einziges Befestigungselement (19 ) zur Befestigung des Lagerinnenrings (5 ) und des Geberrings (10 ) auf der Welle (2 ) vorgesehen ist. - Lageranordnung (
1 ) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Befestigungselement (19 ) eine auf die Welle (2 ) aufgeschraubte Gewindemutter vorgesehen ist. - Lageranordnung (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Geberring (10 ) unmittelbar am Lagerinnenring (5 ) anliegt. - Lageranordnung (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatzring zusammen mit dem Lageraußenring mittels den Zusatzring sowie den Lageraußenring durchdringender Schrauben (8 ) am Gestellteil (4 ) befestigt ist. - Lageranordnung (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatzring (9 ) unmittelbar am Lageraußenring (7 ) anliegt. - Lageranordnung (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatzring (9 ) segmentartig ausgebildet ist. - Lageranordnung (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatzring (9 ) und der Lageraußenring (7 ) einen identischen Außendurchmesser aufweisen. - Lageranordnung (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Maßverkörperung (11 ) in Axialrichtung der Welle (2 ) breiter als eine Zylinderrolle (6 ) ist. - Verwendung einer Lageranordnung (
1 ) nach Anspruch 1 in einer Druckmaschine.
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