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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für die katalytische
Rußverbrennung, sowie eine Brennkammer, in der dieses Verfahren
durchgeführt werden kann.
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Bei
der Verbrennung von kohlenstoff- bzw. kohlenwasserstoffhaltigen
Substanzen insbesondere solchen mit hohem Kohlenstoffanteil, wie
beispielsweise Dieselöl, Kohle, Holzkohle und Holz, entstehen
durch unvollständige Verbrennung partikel-förmige
Ansammlungen von Kohlenstoff, die im Allgemeinen als Rußpartikel
bezeichnet werden.
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Diese
Rußpartikel können sich im Bereich der Brennkammer
niederschlagen und dort zu häufig als unangenehm empfundenen
Verunreinigungen in Form von schwarzen Schichten führen.
Ferner werden diese Rußpartikel über den Abgasauslass
der Brennkammer, z. B. den Kamin, in die Umwelt abgegeben, wo diese in
Form von Feinstäuben zu einer Belastung von Menschen und
Tieren werden.
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Zur
Vermeidung von Ablagerungen aus Rußpartikeln ist aus dem
Stand der Technik z. B. bekannt, solche Ablagerungen z. B. auf einer
Sichtscheibe, die an einer Brennkammer angeordnet ist, durch Führung
des Luftstroms innerhalb der Brennkammer zu vermeiden, wie dies
z. B. im Patent
US 4,683,868 beschrieben
ist.
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Diese
Anordnung hat jedoch den Nachteil, dass zum einen selbst bei idealer
Luftführung die Ablagerung von Ruß auf der Sichtscheibe
nur begrenzt verhindert werden kann und zum anderen die Rußpartikel,
die sich nicht auf der Sichtscheibe ablagern in die Umwelt abgegeben
werden, wobei diese wiederum zu einer Belastung für Menschen
und Tiere werden.
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Ferner
ist z. B. aus der Automobiltechnologie bekannt, Rußpartikel über
Filter aus Abgasen zu entfernen.
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Diese
Filter haben dabei allerdings den Nachteil, dass diese mit der Zeit
verstopfen und entweder ausgetauscht oder auf eine hohe Temperatur
erhitzt werden müssen, um die Rußablagerungen
in dem Filter abzubrennen, was energieintensiv ist und die Lebensdauer
der Filter verkürzt.
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Es
ist ferner z. B. aus der
US 5,622,680 ein
Verfahren zur Behandlung von Abgasen aus Verbrennungsvorgängen
bekannt, in denen Katalysatoren mit einer Perovskitstruktur eingesetzt
werden, um u. a. die Verbrennung von Ruß zu katalysieren.
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Es
besteht dennoch noch immer ein Bedarf an neuen Verfahren zur katalytischen
Verbrennung von Ruß, bei denen bei niedrigeren Temperaturen
eine möglichst vollständige Rußverbrennung
erreicht wird.
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Erfindungsgemäß wird
das Problem durch ein Verfahren gelöst, das den Schritt
des Inberührungbringens des Rußes mit einem porösen
Material bei einer erhöhten Temperatur aufweist, wobei
das poröse Material eine kristallanaloge oder invers kristallanaloge Überstruktur
mit einer dreidimensionalen periodischen oder quasi periodischen
Anordnung aufweist, wobei die kristallanaloge oder invers kristallanaloge Überstruktur
einen regelmäßigen Abstand d aufweist, der im
Bereich von 0,15 bis 10 μm liegt.
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Das
Problem wird ferner durch eine Brennkammer gelöst, die
an zumindest einer Stelle ein poröses Material des o. g.
Typs aufweist.
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Es
hat sich nun überraschenderweise gezeigt, dass Materialien
der o. g. Struktur im Vergleich zu ungeordneten bzw. amorphen Materialien
die Temperatur, bei der eine Rußverbrennung erfolgt, deutlich
senken können.
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Es
hat sich ferner gezeigt, dass die o. g. Materialien in einer Brennkammer
eingesetzt werden können, um die Verbrennung des darin
entstehenden Rußes auch über lange Zeiträume
sicher zu katalysieren.
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Poröse
Materialien des zuvor beschriebenen Typs sind bekannt und sind z.
B. in der
WO 2004/024627 A1 sowie
der
US 2007/0202343
A1 beschrieben.
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Bei
den porösen Materialien des o. g. Typs handelt es sich
um hoch organisierte Strukturen, die häufig auch als photonische
Kristalle bezeichnet werden. Bei diesen Strukturen handelt es sich
um kristallartige Anordnungen von sphärischen Partikeln
(in welchem Fall von einer kristallanalogen Struktur gesprochen
wird) oder sphärischen Hohlräumen, die von festen
Materialien begrenzt sind (in welchem Fall von einer inversen kristallanalogen
Struktur gesprochen wird).
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Unter
dem Abstand d wird im Rahmen der Erfindung der Abstand vom Mittelpunkt
eines Partikels zum Mittelpunkt des nächsten Partikels
(in einer kristallanalogen Struktur) oder vom Mittelpunkt eines
Hohlraums zum Mittelpunkt des nächsten Hohlraums (in einer
invers kristallanalogen Struktur) verstanden.
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Wenn
in solchen Kristallen ein Abstand d vom Mittelpunkt eines Partikels
zum Mittelpunkt des nächsten Partikels (in einer kristallanalogen
Struktur) oder vom Mittelpunkt eines Hohlraums zum Mittelpunkt des nächsten
Hohlraum (in einer invers kristallanalogen Struktur) im Bereich
der Wellenlänge von elektromagnetischer Strahlung wie beispielsweise
UV-Strahlung, sichtbarem Licht oder IR-Strahlung liegt, können
photonische Kristalle dazu verwendet werden, diese elektromagnetische
Strahlung gezielt zu beeinflussen. Diese Beeinflussung kann dabei
sehr genau auf spezielle Wellenlängen zugeschnitten werden,
so dass es z. B. möglich ist, photonische Kristalle herzustellen,
die gegenüber Strahlung gewisser Wellenlängen
durchlässig sind, während sie Strahlung anderer
Wellenlängen streuen oder reflektieren.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter einer Brennkammer eine
jede Kammer verstanden, in der eine Verbrennung von kohlenstoff-
bzw. kohlenwasserstoffhaltigen Substanzen unter der Bildung von Ruß erfolgt.
Dies schließt Brennkammern von Verbrennungsmotoren, industriell
genutzte Brennkammern, aber auch z. B. offene oder geschlossene
Kamine oder Kaminöfen im privaten Haushalt ein. Ebenfalls
eingeschlossen in diese Definition sind die Abgasauslässe
von Brennkammern, wie z. B. Kamine oder Auspuffe von Verbrennungsmotoren.
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Unter
einer erhöhten Temperatur wird jede Temperatur verstanden,
die über der Raumtemperatur liegt. Vorzugsweise ist diese
Temperatur eine Temperatur wie sie im Umfeld der Verbrennung von
kohlenstoff- bzw. kohlenwasserstoffhaltigen Substanzen herrscht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform liegt der Abstand d im
Bereich von 0,2 bis 4,5 μm und insbesondere im Bereich
von 0,5 bis 2,5 μm.
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Es
hat sich gezeigt, dass, wenn der Abstand d in dem o. g. Bereich
liegt, eine besonders effektive katalytische Rußverbrennung
erreicht werden kann.
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In
einer weiteren Ausführungsform ist das poröse
Material ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den hochtemperaturstabilen
Oxiden und den hochtemperaturstabilen Elementen und Mischungen davon.
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Insbesondere
sind die hochtemperaturstabilen Oxide hierbei ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Al2O3, SiO2, SnO2, Sb2O3,
den Alkalimetalloxiden, den Erdalkalimetalloxiden, den Übergangsmetalloxiden, den
Seltenerdoxiden und Mischungen davon und insbesondere aus der Gruppe
bestehend aus Al2O3,
SiO2, SnO2, Sb2O3, Li2O,
Na2O, K2O, MgO,
CaO, TiO2, VO2,
V2O5, ZnO, Y2O3, ZrO2,
CeO2 und Mischungen davon.
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Die
hochtemperaturstabilen Elemente sind hierbei vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Si, Ge, W, Sn, Au, Ag, Pt, C und Mischungen
davon.
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Die
hochtemperaturstabilen Oxide und die hochtemperaturstabilen Elemente
können hierbei mit einem Material dotiert sein, das ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus den Alkalimetallen, den Erdalkalimetallen,
den Übergangsmetallen, den seltenen Erden, den Elementen
der Gruppe 14, den Alkalimetalloxiden, den Erdalkalimetalloxiden,
den Übergangsmetalloxiden, den Seltenerdoxiden und Mischungen
davon und insbesondere mit einem Material, das ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Si, Ge, W, Sn, Au, Ag, Pt, C, Li2O, Na2O, K2O, MgO, CaO, TiO2,
VO2, V2O5, ZnO, Y2O3, ZrO2, CeO2 und Mischungen davon.
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Es
hat sich gezeigt, dass die o. g. Materialien bzw. Kombinationen
von Materialien zu einer besonders effektiven katalytischen Rußverbrennung
führen.
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In
einer weiteren Ausführungsform ist das poröse
Material auf ein Trägersubstrat aufgebracht.
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Das
Aufbringen des porösen Materials auf ein Trägersubstrat
erhöht dessen mechanische Festigkeit und erleichtert den
Einbau z. B. in eine Brennkammer.
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In
einer Ausgestaltung der o. g. Maßnahme besteht das Trägersubstrat
aus einem Material, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Glas, Glaskeramik, Keramik, Metall und Mischungen davon.
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Ein
Trägersubstrat aus einem der genannten Materialien ist
aufgrund sowohl seiner hohen mechanischen Festigkeit als auch seiner
hohen thermischen Festigkeit besonders gut als Trägersubstrat
für das o. g. poröse Material geeignet.
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In
einer weiteren Ausführungsform weist die Brennkammer einen
Abgasauslass auf, wobei das poröse Material im Bereich
des Abgasauslasses angeordnet ist.
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Bei
einem solchen Abgasauslass kann es sich z. B. um einen Kamin, aber
auch um einen Auspuff eines Verbrennungsmotors handeln. Das o. g.
poröse Material kann hierbei in der Brennkammer selbst,
an der Schnittstelle zwischen Brennkammer und Abgasauslass oder
im Abgasauslass angeordnet sein.
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Durch
Anordnen des porösen Materials im Bereich des Abgasauslasses
kann die Menge an Ruß, die aus der Brennkammer in die Umwelt
abgegeben wird, deutlich reduziert werden, was die Umweltfreundlichkeit einer
solchen Brennkammer deutlich erhöht.
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In
einer weiteren Ausführungsform weist die Brennkammer eine
Sichtscheibe auf, wobei das poröse Material auf der der
Brennkammer zugewandten Seite der Sichtscheibe aufgebracht ist.
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Durch
Aufbringen des porösen Materials auf die der Brennkammer
zugewandten Seite der Sichtscheibe kann ein Verrußen der
Sichtscheibe effektiv verhindert werden, was ein häufiges
Reinigen der Sichtscheibe unnötig macht und langfristig
sicheren Einblick in die Brennkammer ermöglicht. Das poröse
Material kann hierbei in Form von kleinen verteilten Agglomerationen
des porösen Materials oder als durchgehende Schicht auf die
Sichtscheibe aufgebracht werden.
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In
einer Ausgestaltung der o. g. Maßnahme ist das poröse
Material gegenüber sichtbarem Licht transparent.
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Dies
hat den Vorteil, dass das poröse Material als durchgehende
Schicht auf die Sichtscheibe aufgebracht werden kann, ohne dass
dadurch der Blick in die Brennkammer behindert wird, wobei gleichzeitig
die katalytische Rußverbrennung über die gesamte
Fläche der Sichtscheibe erfolgt.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Die
Erfindung wird nun anhand einiger ausgesuchter Beispiele sowie den
beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen
offenen Kamin mit einer Brennkammer gemäß der
Erfindung im Teilschnitt.
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2 einen
Partikelfilter für einen Dieselmotor im Schnitt.
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In 1 ist
ein offener Kamin für den Haushalt in seiner Gesamtheit
mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
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Dieser
offene Kamin 10 weist eine Brennkammer 12 auf,
die an ihrer Vorderseite eine transparente Sichtscheibe 14 aus
hochwärmefester Glaskeramik aufweist, die auf der dem Innenraum
der Brennkammer 12 zugewandten Seite mit einem katalytisch
wirksamen transparenten porösen Material beschichtet ist.
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Am
oberen Ende der Brennkammer 12 ist ein Abgasauslass in
Form eines Kamins 16 angeordnet. Im Bereich des Abgasauslasses
sind Bereiche 18 der Brennkammer 12 und Bereiche 20 des
Kamins 16 mit katalytisch wirksamem porösen Material
versehen, wobei dieses auf einem festen Trägersubstrat
in Form von Schamottsteinen 22 aufgebracht ist.
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Etwas
oberhalb des Bereichs 20 der mit dem katalytisch wirksamen
porösen Material versehen ist sind in dem Kamin 16 Bleche 23 aus
Stahl angeordnet.
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Diese
Bleche 23 weisen eine Lamellenform auf, wobei in regelmäßigen
Abständen Löcher in den Blechen angeordnet sind
um den Drucktrift der Abgase des offenen Kamins 10 zu ermöglichen.
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Auf
der Oberfläche der Bleche 23 ist ein katalytisch
wirksames poröses Material aufgebracht. Strömen nun
Russpartikel an diesen Blechen 23 vorbei bleiben diese
zum Teil daran hängen, so dass die Bleche 23 als eine
Art Filter für Russpartikel agieren.
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Sowohl
bei dem auf den Blechen 23 als auch dem auf den Schamottsteinen 22 und
der Sichtscheibe 14 angebrachten katalytisch wirksamen
porösen Material handelt es sich um ein auf Zirkondioxid
basiertes Material mit einer invers kristallanalogen Struktur, wobei
d bei ca. 1,0 μm liegt.
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Wird
nun der offene Kamin 10 mit Holz 24 befeuert,
kommt es bei der Verbrennung des Holzes 24 zu einer Rußbildung.
Dieser Ruß 26 verlässt zum Teil die Brennkammer 12 durch
den Abgasauslass in Richtung des Kamins 16, wie dies durch
die Pfeile 28 angedeutet ist und schlägt sich
zum Teil auf der Sichtscheibe nieder, wie dies durch die Ablagerung 30 beispielhaft
dargestellt ist.
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Aufgrund
des auf der Sichtschutzscheibe 14 sowie an den Blechen 23 und
in den Bereichen 18 und 20 angeordneten katalytisch
wirksamen porösen Materials kommt es unter dem Einfluss
der Verbrennungswärme, die durch das in dem offenen Kamin 10 brennende
Holz 24 erzeugt wird, zu einer katalytischen Verbrennung
des Rußes 26 an den Blechen 23 sowie
den Bereichen 18 und 20, die mit den porösen
Materialien gemäß der Erfindung versehen sind,
und auf der dem Innenraum der Brennkammer 12 zugewandten
Seite der Sichtscheibe 14. Der Ruß 26 wird
hierbei vollständig zu Wasser und CO2 verbrannt,
so dass die Menge der festen Rückstände deutlich
gemindert wird. Dies führt zu einer deutlichen Minderung
der Rußbelastung in den Abgasen sowie zu einer deutlich
geminderten Verrußung der Sichtscheibe 14.
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Gegebenenfalls
können die mit dem porösen katalytisch wirksamen
Material versehenen Teile des offenen Kamins 10, die von
dem Feuer weiter entfernt sind auch noch extra beheizt werden um
die Rußverbrennung noch zu steigern.
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In 2 ist
ein Partikelfilter für einen Dieselmotor in seiner Gesamtheit
mit der Bezugsziffer 40 bezeichnet.
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Bei
dem hierbei nicht dargestellten Dieselmotor kann es sich z. B. um
einen Dieselmotor für Landfahrzeuge wie für PKWS
oder LKWs aber auch um einen Dieselmotor für Wasserfahrzeuge
oder für statische Anwendungen wie bspw. zur Stromerzeugung
handeln. Gemäß der Erfindung handelt es sich bei
diesem hier nicht dargestellten Dieselmotor um die Brennkammer in
der Ruß erzeugt wird, welcher gemäß dem
Verfahren zur Rußverbrennung verbrannt werden soll.
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Dieser
Partikelfilter 40 weist ein Gehäuse 42 aus
gestanztem Stahlblech auf. Innerhalb dieses Gehäuses 42 ist
eine Filtereinheit 44 angeordnet. Diese Filtereinheit 44 besteht
aus einem porösen Keramikmaterial und weist in sich eine
Vielzahl von in Längsrichtung des Partikelfilters 40 verlaufenden
Kanälen 46 auf.
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Im
Betrieb werden nun mit den Abgasen des Dieselmotors Rußpartikel 48 in
Richtung des Pfeils 50 in den Partikelfilter 40 eingetragen.
Diese durchströmen dann die Kanäle 46,
wobei diese sich in dem porösen Keramikmaterial der Filtereinheit 44 festsetzen,
wodurch die Filterwirkung des Partikelfilters 40 entsteht.
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Die
von den Rußpartikeln 48 befreiten Abgase verlassen
dann den Partikelfilter 40 in Richtung des Pfeils 52.
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Durch
das oben beschriebene Ausfiltern der Rußpartikel 48 kommt
es zu einem Verstopfen des porösen Keramikmaterials und
somit der Filtereinheit 44. Dies kann zum einen dazu führen,
dass der Filter seine Wirkung verliert und zum anderen kann es zu
einem Verstopfen des Partikelfilters 40 führen,
was im Extremfalle zu einem Versagen des zugehörigen Dieselmotors
führt. Üblicherweise wird dies dadurch vermieden, dass
der Ruß z. B. durch gezieltes Erhöhen der Abgastemperatur
in dem Filter verbrannt wird.
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Dadurch
dass in dem vorliegenden Partikelfilter 40 das poröse
Keramikmaterial der Filtereinheit 44 mit einem porösen
katalytisch wirksamen Material beschichtet ist, kommt es jedoch
in dem vorliegenden Partikelfilter zu einer katalytischen Verbrennung
der Rußpartikel bei einer deutlich niedrigeren Temperatur
und somit zu einer konstanten Selbstreinigung des Filters auch bei
normalen Abgastemperaturen. Dadurch werden Intervalle des Aufheizen
des Filters, welche zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch
sowie zu einer Belastung der Filtereinheit 44 führen,
verlängert, was den Betrieb des Dieselmotors umweltfreundlicher
sowie ökonomischer macht.
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Beispiele
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Eine
kristallanaloge Überstruktur bestehend aus Polymethylmetacrylat
(PMMA) wurde als Templat auf einem Trägersubstrat bestehend
aus einer handelsüblichen hochtemperaturstabilen Li2O-Al2O3-SiO2-Glaskeramik (LAS-Glaskeramik; Größe
des Substrats: 10 × 10 × 0,4 cm) abgeschieden.
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Hierzu
wurde eine 20%ige-Dispersionslösung bestehend aus handelsüblichen
PMMA-Polymerkugeln mit einem mittleren Durchmesser von ~1,0 μm
(erhältlich z. B. als monodisperse PMMA-Partikel via „microparticles
GmbH – Berlin”) und Wasser mittels einer Pipette
auf hochtemperaturstabilen LAS-Glaskeramik aufgebracht und die beschichtete
Glaskeramik wurde anschließend bei Raumtemperatur unter
Atmosphärendruck getrocknet.
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Um
zu gewährleisten, dass die kristallanaloge Überstruktur
auf der Oberfläche des Trägersubstrates abgeschieden
wird, d. h., dass die vorgenannte Dispersionslösung bis
zur vollständigen Trocknung ortsstabil auf dem Substrat
verbleibt, wurde dieses mit einem Rahmen aus Klebestreifen versehen.
Die an der Grenzfläche „Klebestreifen-Dispersionslösung” auftretende
Oberflächen- bzw. Grenzflächenspannung verhindert
hierbei ein seitliches Aus- bzw. Übertreten der Dispersionslösung über
den Rand des Substrates hinaus.
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Die
Gitterperiodizität (= Abstand d) der durch die langsame
Sedimentation und Selbstorganisation der PMMA-Kügelchen
entstandenen kristallanalogen Überstruktur beträgt
~1,0 μm, deren Dicke ~25 μm.
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In
den Zwischenräumen des Polymerfestkörpers, der
das Templat für die invers kristallanaloge Struktur bildet,
wird anschließend durch Sol-Gel Infiltration eine TiO2-Replikastrukur ausgebildet.
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Hierzu
wird das PMMA-Templat mit einer Lösung aus TiCl4, halbkonzentrierter Salzsäure
(HCl) und Ethanol (Mischungsverhältnis 1:2:2) infiltriert
und anschließend bei Raumtemperatur unter Atmosphärendruck getrocknet.
Im Rahmen des Infiltrationsprozesses wird vorgenannte Lösung
mittels eines Zerstäubers im Sprühverfahren auf
das PMMA-Templat aufgebracht, so dass dieses vollständig
benetzt bzw. bedeckt ist. Dieser Vorgang-Infiltration und anschließende
Trocknung- wird mehrfach, bis zur Erreichung des maximalen Füllgrades
(= keine weitere Aufnahme des Infiltrats im Templat beobachtbar),
wiederholt. Hierbei bildet sich in den Zwischenräumen des
PMMA-Templats durch Hydrolyse hochtemperaturstabiles TiO2.
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Zwecks
Herstellung der invers kristallanalogen Struktur, werden nach Trocknung
des infiltrierten Trägersubstrats die PMMA-Kugeln des Templats
durch Herausbrennen in einem 500°C heißen Ofen
herausgelöst. Es verbleibt eine invers kristallanaloge Überstruktur,
deren Wandungen aus hochtemperaturstabilem TiO2 bestehen,
und deren Porenstruktur durch einen charakteristischen Abstand d
(Abstand vom Mittelpunkt eines Hohlraums zum Mittelpunkt des nächsten
Hohlraums) von ~1,0 μm gekennzeichnet ist.
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Zu
Vergleichszwecken wurde unter Verwendung eines standardmäßigen
Sol-Gel Verfahrens eine glatte, nicht strukturierte TiO2-Schicht
gleicher Ausdehnung und Dicke auf ein identisches Glaskeramiksubstrat aufgebracht.
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Zur
Bewertung der katalytischen Wirksamkeit der Schichten wurde eine
Rußschicht auf die jeweils mit dem porösen Material
gemäß der Erfindung bzw. der glatten, nicht strukturierten
Schicht überzogene Seite des Glaskeramiksubstrates aufgebracht.
Danach wurden die Glaskeramiksubstrate erhitzt, um die Rußschicht
zu verbrennen.
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Es
wurde dabei das Temperaturniveau zum Zeitpunkt der vollständigen
Russverbrennung gemessen.
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In
Tabelle 1 sind die Temperaturdifferenzen zwischen dem Temperaturniveau
der vollständigen Russverbrennung einer glatten TiO2-Schicht T1 und
dem Temperaturniveau der vollständigen Russverbrennung
des porösen TiO2-Materials T2 der vorliegenden Erfindung dargestellt.
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Wie
aus Tabelle 1 zu entnehmen ist, zeigen die porösen TiO2-Materialien gemäß der
Erfindung gegenüber den glatten nicht strukturierten Schichten
eine Erniedrigung des Temperaturniveaus um 50°C. Somit
können die porösen Materialien der vorliegenden
Erfindung erfolgreich bei der katalytischen Russverbrennung bei niedrigeren
Temperaturen als Materialien nach dem Stand der Technik eingesetzt
werden.
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Zusätzlich
wurden analog zu dem oben beschriebenen Verfahren Trägersubstrate
hergestellt, die poröse Schichten aus SiO2,
ZrO2 und einem Gemisch aus SiO2 und
CeO2 aufwiesen.
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Zu
Vergleichszwecken wurden aus den gleichen Materialien wie oben genannt
unter Verwendung von standardmäßigen Sol-Gel-Verfahren
glatte, nicht strukturierte Schichten auf identische Glaskeramiksubstrate aufgebracht.
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Zur
Bewertung der katalytischen Wirksamkeit der Schichten wurde auch
hier wieder eine Rußschicht auf die jeweils mit dem porösen
Material gemäß der Erfindung bzw. der glatten,
nicht strukturierten Schicht überzogene Seite des Glaskeramiksubstrates
aufgebracht. Danach wurden die Glaskeramiksubstrate erhitzt, um
die Rußschicht zu verbrennen. Es wurde dabei das Temperaturniveau
zum Zeitpunkt der vollständigen Rußverbrennung
gemessen.
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In
Tabelle 1 sind die Temperaturen der vollständigen Rußverbrennung
einer glatten Schicht T
1 und dem Temperaturniveau
der vollständigen Rußverbrennung des porösen
Materials T
2 der vorliegenden Erfindung
sowie die Temperaturdifferenz dargestellt. Tabelle 1
Schicht-Material | T1–T2 | T1 | T2 |
SiO2 | ~15°C | ~500°C | ~485°C |
SiO2-CeO2 | ~25°C | ~475°C | ~450°C |
TiO2 | ~50°C | ~450°C | ~400°C |
ZrO2 | ~60°C | ~410°C | ~350°C |
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Wie
aus Tabelle 1 zu entnehmen ist, zeigen die porösen Materialien
gemäß der Erfindung gegenüber glatten
nicht strukturierten Schichten eine deutliche Erniedri gung des Temperaturniveaus
zur vollständigen Rußverbrennung. Somit können
die porösen Materialien der vorliegenden Erfindung erfolgreich
bei der katalytischen Rußverbrennung bei niedrigeren Temperaturen
als Materialien nach dem Stand der Technik eingesetzt werden bzw.
zeigen bei gleichen Verbrennungstemperaturen eine höhere
Effizienz bzw. einen höheren Wirkungsgrad nach dem Stand
der Technik.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 4683868 [0004]
- - US 5622680 [0008]
- - WO 2004/024627 A1 [0014]
- - US 2007/0202343 A1 [0014]