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Die
Erfindung betrifft eine Parkbremse mit einer Löse-Einrichtung
bei Vorliegen bestimmter Sensor- und/oder Steuereingangssignale
an einem Steuergerät.
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Es
sind bereits elektrisch ansteuerbare Parkbremsen mit Sicherheitseinrichtungen
bekannt. Die
DE 41
29 502 A1 weist eine solche auf, die eine Betätigung
der Parkbremse durch Bedienungselemente unterdrückt, wenn
die Bordnetzspannung durch den Zündschalter eingeschaltet
ist. Das heißt, dass eine Betätigung der Parkbremse
bei eingeschalteter Zündung verhindert wird, nach einem
Abschalten der Bordnetzspannung, also bei ausgeschalteter Zündung,
jedoch die Parkbremse durch den Bediener frei willkürlich
betätigbar ist. Als Bedienungselemente sind ein oder zwei
Schalter vorgesehen. Ein Lösen der Parkbremse ist nur dann
möglich, wenn gleichzeitig die Betriebsbremse betätigt
ist, was über einen Bremslichtschalter erfasst wird. Inzwischen
ist es allerdings allgemein gebräuchlich, ein, insbesondere automatisches,
Lösen der Parkbremse zusätzlich nur bei eingeschalteter
Zündung zu ermöglichen. Des Weiteren ist es bei
elektronischen Steuerungen üblich, am Steuergerät
vorhandene Informationen, zum Beispiel Sensorzustands- und/oder
Signalzustandsauswertungen ebenfalls für Steuerungsentscheidungen
zu verwenden.
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Für
ein Lösen der Parkbremse ist es notwendig, die Steuerung
einerseits sehr restriktiv gegen ein unerwünschtes Lösen
auszubilden, andererseits sollte es auch möglich sein,
zum Beispiel bei Signal- oder Sensorausfällen, das Fahrzeug
nicht abschleppen zu müssen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Parkbremse mit einer solchen Löse-Einrichtung
bereitzustellen.
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Die
Aufgabe wird durch die Merkmale des ersten Anspruchs gelöst.
Bevorzugte Ausführungen der Erfindung beschreiben die abhängigen
Ansprüche.
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Nach
der Erfindung ist eine Parkbremse eines Kraftfahrzeugs, mit einer
von einem Fahrer betätigbaren Bedieneinrichtung zum Lösen
der Parkbremse bei Vorliegen bestimmter Sensor- und/oder Steuereingangssignale
an einem Steuergerät, wozu mindestens ein Betriebszustandssignal
der Bedieneinrichtung, einer Betriebsbremse, eines Betriebsbremsensensors
und eines Zündungsstromkreises ausgewertet werden, dadurch
gekennzeichnet, dass die Parkbremse bei fehlendem Betriebsbremsensensorsignal
nur gelöst wird, wenn direkt vorher der Zündungsstromkreis
abgeschaltet wurde.
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Eine
solche Einrichtung zum Lösen der Parkbremse hat den Vorteil,
dass mit dieser zwei redundante Abfragepfade im Steuergerät
möglich sind, die bei Vorliegen alternativ zu verwendender
Signale zum Lösen der Parkbremse führen. Dabei
fragt die Steuereinrichtung das Vorliegen der entsprechenden Einganssignale,
die zum Lösen der Parkbremse notwendig sind, in beiden
Abfragepfaden dann hintereinander ab bzw. wertet die Eingangssignale
beider Abfragepfade hintereinander aus, wenn die Einganssignale
nach dem Durchlauf des ersten Abfragepfades nicht zum Lösen
der Parkbremse führten, aufgrund eines am Steuergerät
nicht anliegenden Betriebsbremsensensorsignals. Führt also
die Abfrage des ersten Abfragepfades aufgrund eines fehlenden Betriebsbremsensensorsignals
dazu, dass die Parkbremse nicht geöffnet wird, kann diese
Entscheidung durch die nachfolgende Abfrage des anderen Abfragepfads
sofort rückgängig gemacht werden, wenn hier alle
Abfragebedingungen zum Lösen der Parkbremse erfüllt
sind. Vorteilhafterweise sind sozusagen die Eingangssignale eingeschalteter
bzw. ausgeschalteter Zündstromkreis durch das Steuergerät
redundant verwendbar, um ein Liegenbleiben des Kraftfahrzeugs aufgrund
eines Ausfalls des Betriebsbremsensensorsignals möglichst
zu unterbinden.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung gibt
das Steuergerät ein Ausgangssignal zum Lösen der
Parkbremse nur aus, wenn als Eingangssignal am Steuergerät
wenigstens ein Betätigungssignal der Betriebsbremse anliegt.
Dies kann zum Beispiel ein betätigter Bremslichtschalter
sein. Im ersten Abfragepfad, mit eingeschalteter Zündung, wird
bei vorhandenem Betriebsbremsensensorsignal die Parkbremse gelöst,
bei nicht vorhandenem Betriebsbremsensensorsignal bleibt die Parkbremse festgestellt,
wie auch bei nicht vorhandenem Betätigungssignal der Betriebsbremse.
Im zweiten Abfragepfad, mit nachfolgend ausgeschalteter Zündung, wird
bei am Steuergerät anliegendem Betriebsbremsensensorsignal
und anliegendem Betätigungssignal der Betriebsbremse oder
auch bei nicht anliegendem Betriebsbremsensensorsignal die Parkbremse
gelöst, bei vorhandenem Betriebsbremsensensorsignal und
nicht anliegendem Betätigungssignal der Betriebsbremse
bleibt die Parkbremse festgestellt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
gibt das Steuergerät ein Ausgangssignal zum Lösen
der Parkbremse nur aus, wenn ein Fahrzeugschlüssel ins
Zündschloss eingesteckt ist. Das hat den Vorteil, dass
im Falle eines Lösens der Parkbremse über den
zweiten Abfragepfad, also bei ausgeschalteter Zündung,
eine zusätzliche Sicherheit gegeben ist, die in etwa der
Abfrage einer Fahrerpräsenz entspricht, was alternativ
durch eine Sitzbelegungserkennungseinrichtung und die Abfrage dieser
durch das Steuergerät als Bedingung für ein Lösen
der Parkbremse auch abgefragt werden könnte.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung fordert
das Steuergerät ein für das Lösen der
Parkbremse fehlendes Eingangssignal an, indem der Fahrer visuell,
insbesondere durch ein Display, oder akustisch, insbesondere durch
Sprachausgabe, auf eine dafür notwendige Bedienhandlung
aufmerksam gemacht wird. So wird vorteilhafterweise die Bedingung
Fahrerpräsenz abgefragt und erfüllt, bei gleichzeitiger
einfach gestalteter Lösemöglichkeit der Parkbremse
im Fehlerfall durch den Fahrer, ohne dass dieser dazu technisches
Wissen oder Kenntnisse über das Fahrzeug haben muss.
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Ganz
allgemein kann damit auch im Fehlerfall die Parkbremse geöffnet
werden, wenn irgendein Eingangssignal am Steuergerät nicht
anliegt und dieses darauf hin mindestens ein zusätzliches
Eingangssignal anfordert und/oder auswertet, und bei Vorliegen mindestens
des zusätzlichen Einganssignals ein Ausgangssignal zum
Lösen der Parkbremse ausgibt. Dabei kann das zusätzliche
Einganssignal durch einen Fahrer über eine Bedieneinrichtung
eingebbar sein. Es kann allerdings auch in einem weiteren Steuergerät
anliegen und/oder von diesem ausgewertet werden, zu einem Ausgangsignal
zum Lösen oder Feststellen der Parkbremse.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
nachfolgenden Beschreibung und der zugehörigen Zeichnung
näher dargestellt. Die einzige Figur zeigt ein Flussdiagramm
einer erfindungsgemäßen Parkbremsensteuerung für
ein Kraftfahrzeug.
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Im
in der Figur dargestellten Flussdiagramm zur Lösebetätigung
einer elektrisch angesteuerten Parkbremse eines Kraftfahrzeugs wird
ein Parkbremslösebefehl über ein Bedienelement
der elektrischen Parkbremse EPB durch den Fahrer eingegeben. In
einem Steuergerät, das dieses Eingangssignal verarbeitet,
wird geprüft, ob die Zündung ein- oder ausgeschaltet
ist. Im ersten Fall, der eingeschalteten Zündung, wird
jetzt im ersten Abfragepfad der Betriebszustand der Betriebsbremse
abgefragt, wobei die Steuerung zuerst prüft, ob überhaupt
ein Betriebszustandssignal der Betriebsbremse vorhanden ist. Ist
keines vorhanden, bleibt die Parkbremse festgestellt. Bei Vorhandensein
eines Betriebszustandssignals der Betriebsbremse wird dieses im
Steuergerät ausgewertet. Als Folge davon bleibt die Parkbremse
festgestellt, wenn die Betriebsbremse nicht getreten ist. Wird die
Bedingung mit ja beantwortet, das heißt, das Bremspedal
der Betriebsbremse ist getreten, dann wird die Parkbremse gelöst.
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In
dem Fall, dass die Auswertung des ersten Abfragepfads nicht zum
Lösen der Parkbremse führt, weil kein Betriebszustandssignal
der Betriebsbremse vorhanden ist, wird erfindungsgemäß danach
der zweite Abfragepfad ausgewertet. Hierzu wird der Fahrer aufgefordert,
die Zündung auszuschalten oder der Fahrer geht nach der
Betriebsanleitung des Fahrzeugs vor, in der dies beschrieben ist.
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Durch
den Fahrer erfolgt jetzt nach gerade ausgeschalteter Zündung
eine weitere Bedienhandlung am Bedienelement der elektrischen Parkbremse EPB,
die Eingabe eines weiteren Parkbremslösebefehls. Durch
diese Lösebetätigung und durch das Eingangssignal „Zündung
aus” am Steuergerät gibt dieses den zweiten Abfragepfad
der Steuereinrichtung der elektrisch angesteuerten Parkbremse des Kraftfahrzeugs
frei und prüft zuerst, ob die Lösebedingungen
für die elektrische Parkbremse erfüllt sind, wobei
das Vorhandensein des Betriebszustandssignals der Betriebsbremse
nicht mehr dazu gehört. Sind die anderen notwendigen Lösebedingungen, wie
zum Beispiel Fahrzeugschlüssel ist ins Zündschloss
eingesteckt, nicht erfüllt, schaltet das Steuergerät
das System inaktiv. Sind sie erfüllt, wird jetzt die Parkbremse
in jedem Fall gelöst, außer die Betriebsbremse
ist nicht getreten, also der Bremssensor meldet, dass das Bremspedal
nicht getreten ist. In diesem Fall bleibt die Parkbremse festgestellt.
Bei getretenem oder nicht getretenem Bremspedal wird im zweiten
Abfragepfad die Parkbremse auch gelöst, wenn keine Betriebszustandssignale
von der Betriebsbremse vorhanden sind.
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Für
den Fall, dass die Parkbremse nicht gelöst wird, kann weiterhin
vorgesehen sein, dass der Fahrer eine Information erhält,
akustisch oder visuell, welche Bedienfunktion er zusätzlich
ausführen soll, damit die Parkbremse gelöst wird.
Zum Beispiel: „Bitte Betriebsbremse treten” oder
oder „bitte Fahrstufe P einlegen”.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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