DE102008043652B3 - Werkzeughalter für Werkzeugmaschinen und Verfahren zu seinem Betreiben - Google Patents

Werkzeughalter für Werkzeugmaschinen und Verfahren zu seinem Betreiben Download PDF

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Adolf Wellach
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Abstract

Offenbart wird ein Werkzeughalter für Werkzeugmaschinen mit einem maschinenseitigen und einem werkzeugseitigen Halterteil (1; 3), die axial verschieblich miteinander verbunden sind, einer zwischen den Halterteilen angeordneten Kupplungsscheibe (4), die die Halterteile (1; 3) drehfest mit radialem Spiel miteinander verbindet, einer zwischen den Halterteilen (1; 3) angeordneten Feder (7), die den werkzeugseitigen Halterteil (3) unter Zwischenschaltung der Kupplungsscheibe (4) in Richtung auf den maschinenseitigen Halterteil (1) verspannt, und einem im maschinenseitigen Halterteil (1) arbeitenden Kolben (9'), der bei gesteuerter Fluidbeaufschlagung den werkzeugseitigen Halterteil (1) in Richtung auf die Feder (7) verspannt. Bei der Bearbeitung einer Bohrung hat die Kupplungsscheibe (4) ausreichend Raum für ihre Kompensationsbewegungen. Kurz bevor das Werkzeug die bearbeitende Bohrung verlässt, klemmt die Feder (7) die Kupplungsscheibe (4) gegen den maschinenseitigen Halterteil (1). Das Werkzeug ist also starr vorzentriert für den Eintritt in die nächste zu bearbeitende Bohrung, wobei direkt nach dem Einfädeln in diese Bohrung die Klemmung wieder aufgehoben wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Werkzeughalter für Werkzeugmaschinen.
  • Derartige Werkzeughalter werden in weitem Umfang zum Nachbearbeiten von Werkstückbohrungen verwendet, vor allen Dingen unter Einsatz von Reibahlen. Die Werkzeughalter weisen einen maschinenseitigen und einen werkzeugseitigen Halterteil auf, welche drehfest mit radialem Spiel miteinander verbunden sind. Das radiale Spiel bietet die Möglichkeit, Fluchtfehler zwischen dem Werkzeug und der zu bearbeitenden Bohrung auszugleichen.
  • Beispielsweise beschreibt die DE 10 2007 011 193 B3 einen Werkzeughalter für Werkzeugmaschinen, der ein maschinenseitiges und einen werkzeugseitiges Halterteil aufweist. Ferner ist eine die Halterteile mit radialem Spiel drehfest miteinander verbindende Kupplungseinrichtung vorgesehen, die in Axialrichtung beidseitig abgestützt ist und eine radial bewegbare Kupplungsscheibe mit mindestens zwei senkrecht zueinander verlaufenden radialen Schlitzen aufweist, wobei in den einen Schlitz ein axialer Mitnehmer des einen Halterteils und in den anderen Schlitz ein axialer Mitnehmer des anderen Halterteils eingreift. Die Kupplungseinrichtung ist in Axialrichtung mindestens zur einen Seiten gegen ein Lagerbauteil abgestützt, das in axialem Abstand zum zugehörigen Halterteil liegt und eine erste rotationssymmetrische Lagerschale bildet. Ferner ist dem zugehörigen Halterteil eine zweite rotationssymmetrische Lagerschale zugeordnet. Die Lagerschalen begrenzen einen Aufnahmeraum für mindestens einen Lagerkörper, der mit je einer sphärisch gekrümmten Lagerfläche an den Lagerschalen anliegt.
  • Die Weiterentwicklung der Fertigungstechnik stellt immer höhere Anforderungen an die Produktionsgeschwindigkeit und gleichzeitig auch an die Bearbeitungsqualität. So wurden neue Schneidwerkstoffe (PKD, CBN) entwickelt, die eine gesteigerte Produktivität, das heißt, eine Kosten sparende Fertigung gestatten. Dabei handelt es sich um sehr spröde und dementsprechend empfindliche Schneidwerkstoffe, die auch bei gehärteten Werkstücken sowie auch bei Aluminium eingesetzt werden können.
  • Ein Problem stellt das Einfädeln des Werkzeugs in die zu bearbeitende Bohrung dar. Zwar gleicht der Werkzeughalter Fluchtfehler aus, jedoch besteht die Gefahr, dass dieser Ausgleich beim Einfädeln des Werkzeugs schlagartig erfolgt. Rattermarken können die Folge sein. Auch kann es zu Mikroausbrüchen an den Werkzeugschneiden kommen. Letzteres wirkt sich nachteilig insbesondere bei Mehrschneiden-Reibahlen aus, da diese entsprechend hochwertig sind.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Einfädelvorgang des Werkzeugs in die zu bearbeitende Bohrung problemlos zu ermöglichen.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die Erfindung einen Werkzeughalter für Werkzeugmaschinen mit
    • – einem maschinenseitigen und einem werkzeugseitigen Halterteil, die axial verschieblich miteinander verbunden sind,
    • – einer zwischen den Halterteilen angeordneten Kupplungseinrichtung, die die Halterteile drehfest mit radialem Spiel miteinander verbindet,
    • – einer zwischen den Halterteilen angeordneten Feder, die den werkzeugseitigen Halterteil in Richtung auf den maschinenseitigen Halterteil verspannt, und
    • – einem im maschinenseitigen Halterteil arbeitenden Druck stück, das den werkzeugseitigen Halterteil temporär in Richtung auf die Feder verspannt.
  • Während des Reibens einer Bohrung gleicht das zwischen den Halterteilen herrschende radiale Spiel etwaige Fluchtungsfehler zwischen der Bohrung und dem Werkzeug aus. Nach Beendigung des Bearbeitungsvorgangs wird das Werkzeug aus der Bohrung herausgezogen. Kurz bevor es die Bohrung verlässt, wird die Feder aktiviert, um den werkzeugseitigen Halterteil gegen den maschinenseitigen Halterteil zu klemmen. Das Werkzeug ist also für die nachfolgend zu bearbeitende Bohrung starr vorzentriert, so dass der Eintritt in diese Bohrung problemlos erfol gen kann. Steht das Werkzeug zuverlässig mit dieser Bohrung im Eingriff, wird die Klemmung aufgehoben. Hierzu wird das im maschinenseitigen Halterteil arbeitende Druckstück gegen den werkzeugseitigen Halterteil gedrückt, so dass dieser sich vom maschinenseitigen Halterteil entfernt und das radiale Spiel freigibt, wobei die Feder stärker zusammengedrückt wird. Die Kupplungseinrichtung kann also ihre Ausgleichsfunktion erfüllen, bis beim Austritt des Werkzeugs aus der Bohrung der nächste Klemmvorgang stattfindet.
  • Bei der Kupplungseinrichtung handelt es sich vorzugsweise um eine sogenannte Oldham-Kupplung. Sie weist eine planparallele Kupplungsscheibe auf, die mit zwei Paaren von senkrecht zueinander verlaufenden, radialen Schlitzen versehen ist. In das eine Paar greifen axiale Mitnehmer des einen Halterteils ein und in das andere Paar axiale Mitnehmer des anderen Halterteils.
  • In Weiterbildung der Erfindung ist der Werkzeughalter dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung eine Kupplungsscheibe aufweist, die von der Feder zur temporären Aufhebung des radialen Spiels zwischen den Halterteilen einspannbar ist.
  • Da die Kupplungsscheibe in freigegebenem Zustand nicht nur reine Radialbewegungen, sondern auch Taumelbewegungen durchführen kann, kompensiert der Werkzeughalter in unverriegeltem Zustand neben radialen Fluchtfehlern auch Winkelfehler zwischen den Achsen der Bohrung und des Werkzeugs. Hervorzuheben ist, dass dieser Vorteil ohne zusätzlichen konstruktiven Aufwand im Bereich der Kupplung erzielt wird.
  • Der Werkzeughalter eignet sich für vertikal arbeitende Werkzeugmaschinen, und zwar unabhängig davon, ob mit drehendem oder stehendem Werkzeug gearbeitet wird.
  • Allerdings werden die Vorteile des erfindungsgemäßen Werkzeughalters ganz besonders bei horizontaler Arbeitsweise wirksam. Hier wirkt die Schwerkraft quer zur Achse des Werkzeughalters. Werkzeug und werkzeugseitiger Halterteil werden also nach unten gezogen und verkippt, und zwar letzteres vor allen Dingen dann, wenn es sich um ein großes, gegebenenfalls mehr schneidiges Werkzeug handelt. Ohne die erfindungsgemäßen Maßnahmen muss also das Einfädeln des Werkzeugs in die zu bearbeitende Bohrung äußerst langsam und behutsam erfolgen.
  • In dieser Weise wird man bei Bearbeitung der ersten Bohrung auch mit dem erfindungsgemäßen Werkzeughalter vorgehen. Sodann allerdings wird das Werkzeug beim Austritt aus dieser ersten Bohrung für den nachfolgenden Arbeitsgang in vorzentrierter Position geklemmt. Es kann also mit normalem Vorschub und normaler Drehzahl in die nächste zu bearbeitende Bohrung eingefahren werden, wobei die Klemmung sofort nach dem Eintritt in die Bohrung aufgehoben wird, so dass der normale Ausgleich von Versatz und Winkelfehler erfolgen kann.
  • Hauptanwendungsgebiet der Erfindung sind horizontal arbeitende Drehmaschinen mit drehfestem Werkzeug. Ermöglicht werden hohe Schnittgeschwindigkeiten und hohe Rücklaufgeschwindigkeiten, auch bei sehr empfindlichen Werkstücken. Einsetzbar sind mehrschneidige Reibahlen ohne Stützleisten oder führungsleistengestützte Werkzeuge.
  • Bei ungeklemmter Arbeitsweise wird der werkzeugseitige Halterteil in axialer Richtung gehalten zwischen dem im maschinenseitigen Halterteil arbeitenden Druckstück und der zwischen den beiden Halterteilen wirksamen Feder.
  • Um dennoch eine optimale Leichtgängigkeit zu erzielen, wird in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, dass das im maschinenseitigen Halterteil arbeitende Druckstück über ein Wälzlager auf den werkzeugseitigen Halterteil einwirkt und dass ferner die Feder über eine Scheibe auf den werkzeugseitigen Halterteil einwirkt, wobei zwischen diesem und der Scheibe ein Wälzlager angeordnet ist.
  • Die erforderliche Klemmung für die Vorzentrierung des Werkzeugs hängt ab vom Gewicht des Werkzeugs und des werkzeugseitigen Halterteils, wobei auch die Massenträgheit beim Takten des Werkzeugs eine Rolle spielt. Die Klemmung wird daher individuell über die Kraft der Feder eingestellt. Um dies in einfacher Weise zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, dass die Feder über ein axial verstellbares Bauelement gegen den maschinenseitigen Halterteil abgestützt ist.
  • In diesem Zusammenhang besteht ein besonders vorteilhaftes Merkmal darin, dass das axial verstellbare Bauelement den Deckel einer mit dem maschinenseitigen Halterteil verbundenen und mindestens einen Abschnitt des werkzeugseitigen Halterteils aufnehmenden Buchse bildet.
  • Die Betätigung des Druckstücks kann grundsätzlich in unterschiedlicher Weise erfolgen, beispielsweise elektromagnetisch. Besonders vorteilhaft hingegen ist es, das im maschinenseitigen Halterteil arbeitende Druckstück als pneumatisch oder hydraulisch betätigbaren Kolben auszubilden, und zwar dergestalt, dass der Kolben in seiner Ruhestellung die Feder wirksam werden lässt, so dass also die beiden Halterteile gegeneinander verspannt sind.
  • Dabei besteht ein bevorzugtes Merkmal darin, dass der Kolben im maschinenseitigen Halterteil als einfach wirkender Kolben arbeitet, wobei sein Zylinder zum werkzeugseitigen Halterteil hin offen ist. Soll die Klemmung aufgehoben werden, das heißt, ist das Werkzeug in den Anfangsbereich der zu bearbeitenden Bohrung eingetreten, wird der Kolben mit Druckfluid beaufschlagt, so dass er den werkzeugseitigen Halterteil unter weiterem Zusammenpressen der Feder in Richtung Werkstück drückt und damit die Kupplungsscheibe freisetzt. Soll die Klemmung wieder hergestellt werden, so bedarf es lediglich einer Aufhebung des Fluiddrucks. Die Feder spannt dann die Kupplungsscheibe zwischen dem maschinenseitigen und dem werkzeugseitigem Halterteil ein.
  • Der Zylinder des im maschinenseitigen Halterteil arbeitenden Kolbens ist nicht nur an eine Druckfluidleitung, sondern vorzugsweise auch an eine Entlastungsleitung mit einstellbarer Drossel angeschlossen. Nach Abschalten des Fluiddrucks sorgt die Entlastungsleitung dafür, dass der Druck im Zylinder hinter dem Kolben rasch soweit abfällt, dass die Feder eine augenblickliche Klemmung bewirken kann. Die Drossel ist einstellbar, um das Ansprechen der Klemmung an die gewünschten Betriebsbedingungen, unter anderem an den Fluiddruck, anzupassen.
  • Als Druckfluid kommen grundsätzlich beliebige Fluide in Frage, beispielsweise auch Luft. Besonders vorteilhaft hingegen ist es, die Druckfluidleitung an das Kühlmittelsystem der Werkzeugmaschine anzuschließen, da letzteres ohnehin vorhanden ist und eine ausreichende Druckhöhe zur Verfügung stellt.
  • Wird dabei die Entlastungsleitung für den Zylinderraum hinter dem Kolben beibehalten, so wird das austretende Kühlmittel aufgefangen und in ein Reservoir geleitet. Die Kühlung des Werkzeugs erfolgt dabei werkstückseitig. In wesentlicher Weiterbildung der Erfindung besteht jedoch auch die Möglichkeit, das Werkzeug über den Werkzeughalter zu kühlen, wobei dann der im maschinenseitigen Halterteil arbeitende Kolben zum Durchlassen des Kühlmittels axial durchbohrt ist. Zum Aufheben der Klemmung wird einfach die Kühlmittelzufuhr abgeschaltet. Der Zylinderraum hinter dem Kolben entlastet sich dabei durch den Kolben hindurch in Richtung Werkzeug. Unter diesen Umständen kann die an den Zylinder angeschlossene Entlastungsleitung mit einstellbarer Drossel entfallen.
  • Zur Lösung der gestellten Aufgabe schafft die Erfindung ferner ein Verfahren zum Betreiben eines Werkzeughalters für Werkzeugmaschinen, der einen maschinenseitigen und einen werkzeugseitigen Halterteil aufweist, welche drehfest mit radialem Spiel miteinander verbunden sind, wobei die Halterteile nach Bearbeitung einer Bohrung kurz vor Austritt des Werkzeugs aus der Bohrung relativ zueinander verklemmt werden, um das radiale Spiel zu beseitigen, und wobei die Klemmung kurz nach Eintritt des Werkzeugs in eine nachfolgende, zu bearbeitende Bohrung aufgehoben wird.
  • Dabei besteht ein bevorzugtes Merkmal darin, dass die Klemmung durch Federdruck bewirkt und gegen die Wirkung der Feder elektromagnetisch oder vorzugsweise unter der Wirkung eines Fluiddrucks gelöst wird. Vorteilhafterweise wird der Kühlmitteldruck der Werkzeugmaschine als Fluiddruck eingesetzt.
  • Zwar stellt eine Feder ein besonders einfaches Element zur Erzeugung der Klemmkraft dar, jedoch ist die Erfindung hierauf nicht beschränkt. Vielmehr besteht durchaus die Möglichkeit, die Klemmung magnetisch, elektromagnetisch oder pneumatisch/hydraulisch zu bewirken.
  • Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:
  • 1 einen Axialschnitt durch einen Werkzeughalter nach der Erfindung.
  • Der Werkzeughalter weist einen maschinenseitigen Halterteil 1 auf, der mit einer Buchse 2 verschraubt ist. Letztere nimmt einen werkzeugseitigen Halterteil 3 auf.
  • Zwischen den Halterteilen 1 und 3 ist eine Oldham-Kupplung angeordnet. Sie weist eine planparallele Kupplungsscheibe 4 auf, die mit zwei radialen Paaren von rechtwinklig zueinander ausgerichteten Schlitzen versehen ist. In das eine Paar von Schlitzen greifen Mitnehmer 5 des maschinenseitigen Halterteils 1 ein, und in das andere Paar, hier um 90° versetzt dargestellt, Mitnehmer 6 des werkzeugseitigen Halterteils 3.
  • Die Buchse 2 ist von einem Deckel 15 verschlossen, an dem sich eine Feder 7 abstützt. Die Feder 7 greift an einer Scheibe 8 an, die sich ihrerseits über ein Kugellager 9 am werkzeugseitigen Halterteil 3 abstützt.
  • Der maschinenseitige Halterteil 1 bildet einen Zylinder für ein Druckstück in Form eines Kolbens 9, der über ein Kugellager 10 auf den werkzeugseitigen Halterteil 3 einwirkt. Der Kolben 9' arbeitet einfach wirkend im maschinenseitigen Halterteil 1, wobei sein Zylinder zum werkzeugseitigen Halterteil 3 offen ist und sein rückwärtiger Zylinderraum mit einer Druckfluidleitung 11 in Verbindung steht.
  • Während der Bearbeitung einer Bohrung ist der Kolben 9' aktiv, das heißt, er steht unter der Wirkung des Druckfluids aus der Leitung 11. Dabei drückt er den werkzeugseitigen Halterteil 3 nach recht, und zwar unter Komprimierung der Feder 7. Die Kupplungsscheibe 4 der Oldham-Kupplung ist frei, so dass sie durch radiale Pendelbewegungen Abstände zwischen den Achsen der Bohrung und des Werkzeugs kompensieren kann. Neben ihren Radialbewegungen kann die Kupplungsscheibe 4 ferner Taumelbewegungen durchführen. Dies ermöglicht zusätzlich die Kom pensation von Winkelabweichungen zwischen den Achsen der Bohrung und des Werkzeugs.
  • Nach Beendigung des Bearbeitungsvorgangs verlässt das Werkzeug die bearbeitet Bohrung. Kurz bevor das Werkzeug aus dem Ende der Bohrung austritt, vorzugsweise 1 mm vor dem Ende der Bohrung, wird der Fluiddruck abgestellt. Das Fluid hat die Möglichkeit, durch eine Entlastungsleitung 12 aus dem Zylinder zu entweichen, und tut dies unter der Wirkung der Feder 7, die den werkzeugseitigen Halterteil 3, die Kupplungsscheibe 4 und den Kolben 9' nach links in 1 verschiebt. Am Ende dieser Bewegung wird die Kupplungsscheibe 4 zwischen dem werkzeugseitigen Halterteil 3 und dem maschinenseitigen Halterteil 1 eingespannt. Sie verliert also jegliche Bewegungsfähigkeit, so dass der werkzeugseitige Halterteil 3 starr mit dem maschinenseitigen Halterteil 1 verklemmt ist. Das Werkzeug ist also auf die Bohrung zentriert und verbleibt in dieser Position bis zum Eintritt in die nächste zu bearbeitende Bohrung.
  • Das Werkzeug beginnt also das Einfädeln in die nächste zu bearbeitende Bohrung in der vorzentrierten Position. Sobald es, vorzugsweise um ca. 1 mm, in diese Bohrung eingefädelt worden ist, wird die Klemmung der Kupplungsscheibe 4 aufgehoben und zwar dadurch, dass der Kolben 9' erneut unter Druckfluid gesetzt wird. Er verschiebt den werkzeugseitigen Halterteil 3 unter Zwischenschaltung des Wälzlagers 10 nach rechts, so dass der werkzeugseitige Halterteil unter Zwischenschaltung des Wälzlagers 9 die Feder 7 weiter zusammendrückt und damit Platz für Radial- und Pendelbewegungen der Kupplungsscheibe 4 schafft.
  • Die Kraft der Feder lässt sich durch weiteres Ein- oder Ausschrauben des Deckels 15 relativ zur Buchse 2 einstellen.
  • Die Druckfluidleitung 11 ist im vorliegenden Fall an das Kühlsystem der Werkzeugmaschine angeschlossen. Nach Abschalten des Kühlmitteldrucks entlastet sich der Zylinder des Kolbens 9' über die Entlastungsleitung 12, wobei diese über eine verstellbare Drossel 13 verfügt, um die Geschwindigkeit beim Aufbau der Klemmung einstellen zu können. Bei der dargestellten Ausführungsform wird das Werkzeug werkstückseitig gekühlt.
  • Eine Kühlung des Werkzeugs über den Werkzeughalter ist gleichermaßen möglich. Hierzu ist der Kolben 9' mit einer zentralen Bohrung 14 versehen, die in der Zeichnung zwar verschlossen ist, jedoch ohne weiteres geöffnet werden kann, um das Kühlmittel dem Werkzeug zuzuführen. Die Entlastungsleitung 12 samt Drossel 13 kann unter diesen Umständen entfallen, da sich beim Abschalten des Kühlmitteldrucks der Zylinderraum hinter dem Kolben 9' über die Öffnung 14 entlastet.
  • Im Rahmen der Erfindung sind durchaus Abwandlungsmöglichkeiten gegeben. So kann das Druckstück elektromagnetisch betätigt werden, um die Klemmung aufzuheben und das Spiel zwischen den Halterteilen zu reaktivieren. Auch kann die Feder, die die Klemmkraft erzeugt, ersetzt werden durch einen magnetischen, elektromagnetischen oder pneumatisch/hydraulischen Mechanismus. Wird die Klemmung elektromagnetisch oder pneumatisch/hydraulisch erzeugt, genügt unter Umständen die Abschaltung des zugehörigen Mechanismus, um das Spiel zwischen den Halterteilen zu reaktivieren.

Claims (15)

  1. Werkzeughalter für Werkzeugmaschinen, mit – einem maschinenseitigen und einem werkzeugseitigen Halterteil (1; 3), die axial verschieblich miteinander verbunden sind, – einer zwischen den Halterteilen (1; 3) angeordneten Kupplungseinrichtung (4), die die Halterteile (1; 3) drehfest mit radialem Spiel miteinander verbindet, – einer zwischen den Halterteilen (1; 3) angeordneten Feder (7), die den werkzeugseitigen Halterteil (3) in Richtung auf den maschinenseitigen Halterteil (1) verspannt, und – einem im maschinenseitigen Halterteil (1) arbeitenden Druckstück (9'), das den werkzeugseitigen Halterteil (3) temporär in Richtung auf die Feder (7) verspannt.
  2. Werkzeughalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung eine Kupplungsschreibe (4) aufweist, die von der Feder (7) zur temporären Aufhebung des radialen Spiels zwischen den Halterteilen (1; 3) einspannbar ist.
  3. Werkzeughalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das im maschinenseitigen Halterteil (1) arbeitende Druckstück (9') über ein Wälzlager (10) auf den werkzeugseitigen Halterteil (3) einwirkt.
  4. Werkzeughalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (7) über eine Scheibe (8) auf den werkzeugseitigen Halterteil (3) einwirkt und dass zwischen diesem und der Scheibe (8) ein Wälzlager (9) angeordnet ist.
  5. Werkzeughalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (7) über ein axial ver stellbares Bauelement (15) gegen den maschinenseitigen Halterteil (1) abgestützt ist.
  6. Werkzeughalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das axial verstellbare Bauelement (15) den Deckel einer mit dem maschinenseitigen Halterteil (1) verbundenen und mindestens einen Abschnitt des werkzeugseitigen Halterteils (3) aufnehmenden Buchse (2) bildet.
  7. Werkzeughalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das im maschinenseitigen Halterteil (1) arbeitende Druckstück als pneumatisch oder hydraulisch betätigbarer Kolben (9') ausgebildet ist.
  8. Werkzeughalter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (9') im maschinenseitigen Halterteil (1) als einfach wirkender Kolben arbeitet, wobei sein Zylinder zum werkzeugseitigen Halterteil (3) hin offen ist.
  9. Werkzeughalter nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder des im maschinenseitigen Halterteil (1) arbeitenden Kolbens (9') an eine Druckfluidleitung (11) sowie an eine Entlastungsleitung (12) mit einstellbarer Drossel (13) angeschlossen ist.
  10. Werkzeughalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfluidleitung (11) an das Kühlmittelsystem der Werkzeugmaschine angeschlossen ist.
  11. Werkzeughalter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der im maschinenseitigen Halterteil (1) arbeitende Kolben (9') zum Durchlassen des Kühlmittels axial durchbohrt ist.
  12. Verfahren zum Betreiben eines Werkzeughalters für Werkzeugmaschinen, der einen maschinenseitigen und einen werkzeugseitigen Halterteil aufweist, welche drehfest mit radialem Spiel miteinander verbunden sind, wobei die Halterteile nach Bearbeitung einer Bohrung kurz vor Austritt des Werkzeugs aus der Bohrung relativ zueinander verklemmt werden, um das radiale Spiel aufzuheben, und wobei die Klemmung kurz nach Eintritt des Werkzeugs in eine nachfolgende, zu bearbeitende Bohrung gelöst wird.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmung durch Federdruck bewirkt und gegen die Wirkung der Feder elektromagnetisch oder vorzugsweise unter der Wirkung eines Fluiddrucks gelöst wird.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass als Fluiddruck der Kühlmitteldruck der Werkzeugmaschine eingesetzt wird.
  15. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmung magnetisch, elektromagnetisch oder pneumatisch/hydraulisch bewirkt wird.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102013203297B3 (de) * 2013-02-27 2014-05-28 Kennametal Inc. Werkzeughalter zum passiven Ausgleich eines radialen Versatzes zwischen einer Bohrlochachse und einer Werkzeugachse

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DE102007011193B3 (de) * 2007-03-06 2008-07-17 Adolf Wellach Werkzeughalter für Werkzeugmaschinen

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