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Die vorliegende Erfindung betrifft eine nasslaufende Kopplungsanordnung, umfassend ein mit Fluid befülltes oder befüllbares Gehäuse, eine mit dem Gehäuse um eine Drehachse drehbare erste Reibflächenanordnung, eine mit der ersten Reibflächenanordnung in Reibeingriff bringbare und mit einem Abtriebsorgan über eine Torsionsschwingungsdämpferanordnung gekoppelte zweite Reibflächenanordnung, wobei die zweite Reibflächenanordnung wenigstens ein über einen Reibelemententräger an einen Eingangsbereich der Torsionsschwingungsdämpferanordnung angekoppeltes Reibelement aufweist.
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Eine derartige nasslaufende Kopplungsanordnung, beispielsweise implementiert als nasslaufende Kupplung oder als Überbrückungskupplungsanordnung in einem hydrodynamischen Drehmomentwandler oder dergleichen, dient dazu, im Antriebsstrang eines Fahrzeugs durch Ein- bzw. Ausrücken der Kopplungsanordnung Drehmomente zu übertragen bzw. den Drehmomentübertragungsfluss zu unterbrechen. Da die verschiedenen Systembereiche einer derartigen Kopplungsanordnung im Drehbetrieb um eine Drehachse rotieren, ist es zum Vermeiden von Unwuchten, d. h. zur definierten Radialpositionierung der verschiedenen Komponenten oder Baugruppen bezüglich der Drehachse, vorteilhaft, eine definierte Radialzentrierung zu erlangen. Dies trifft insbesondere auch für die Torsionsschwingungsdämpferanordnung zu, die mit ihrem Eingangsbereich und ihrem Ausgangsbereich, diese zur Drehmomentübertragung gekoppelt durch eine Dämpferelementenanordnung, auch auf Grund der Tatsache, dass, bedingt durch nur wenig zur Verfügung stehenden Bauraum, Zentrierlager allgemein nicht vorgesehen werden, radial sich bezüglich einander verschieben können. Beispiele aus dem Stand der Technik sind beispieslweise aus der
DE 10 2006 023 288 A1 oder der
DE 102 42 856 A1 bekannt.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine nasslaufende Kopplungsanordnung bereitzustellen, bei welcher mit einfachen Maßnahmen für eine definierte Radialpositionierung verschiedener Baugruppen gesorgt ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine nasslaufende Kopplungsanordnung, umfassend ein mit Fluid befülltes oder befüllbares Gehäuse, eine mit dem Gehäuse um eine Drehachse drehbare erste Reibflächenanordnung, eine mit der ersten Reibflächenanordnung in Reibeingriff bringbare und mit einem Abtriebsorgan über eine Torsionsschwingungsdämpferanordnung gekoppelte zweite Reibflächenanordnung, wobei die zweite Reibflächenanordnung wenigstens ein über einen Reibelemententräger an einen Eingangsbereich der Torsionsschwingungsdämpferanordnung angekoppeltes Reibelement aufweist, wobei der Eingangsbereich der Torsionsschwingungsdämpferanordnung mit dem Reibelemententräger bezüglich eines Ausgangsbereichs der Torsionsschwingungsdämpferanordnung vermittels des Reibelemententrägers radial zentriert ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Kopplungsanordnung übernimmt der Reibelemententräger zusätzlich eine Radialzentrierfunktionalität, auch für die Torsionsschwingungsdämpferanordnung, indem er eine definierte Zentrierung bezüglich des Ausgangsbereichs erfährt und mithin auch den mit ihm gekoppelten Eingangsbereich bezüglich des Ausgangsbereichs zentriert. Dies vermeidet zusätzliche Bauteile oder Lagerungen, so dass mit einfachen Maßnahmen eine definierte Radialpositionierung auch im Bereich der Torsionsschwingungsdämpferanordnung sichergestellt werden kann.
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Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass der Ausgangsbereich der Torsionsschwingungsdämpferanordnung mit dem Abtriebsorgan gekoppelt ist und dass der Reibelemententräger mit dem Abtriebsorgan zur Zentrierung zusammenwirkt.
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Um die Zentrierung mit einfachen und insbesondere auch verschleißarmen technischen Maßnahmen zu realisieren, wird weiter vorgeschlagen, dass das Abtriebsorgan einen Zentrierflansch mit einer Zentrier-Außenumfangsfläche aufweist, welcher eine Zentrier-Innenumfangsfläche des Reibelemententrägers radial gegenüber liegt. Der Aufbau der Torsionsschwingungsdämpferanordnung kann beispielsweise derart sein, dass der Eingangsbereich der Torsionsschwingungsdämpferanordnung zwei miteinander und mit dem Reibelemententräger fest verbundene Deckscheibenelemente aufweist. In Verbindung mit einem derartigen Aufbau kann dann die Zentrierung in besonders einfach realisierbarer Art und Weise dadurch erlangt werden, dass ein die Zentrier-Innenumfangsfläche aufweisender Bereich des Reibelemententrägers und ein mit diesem unmittelbar benachbartes Deckscheibenelement den Zentrierflansch umgebend angeordnet sind und dass das Deckscheibenelement zur Zentrier-Außenumfangsfläche einen größeren Radialabstand aufweist, als die Zentrier-Innenumfangsfläche am Reibelemententräger.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass der Ausgangsbereich der Torsionsschwingungsdämpferanordnung an dem Zentrierflansch festgelegt ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Torsionsschwingungsdämpferbaugruppe für eine nasslaufende Kupplungsanordnung, eine hydrodynamische Kopplungseinrichtung oder dergleichen, umfassend einen Torsionsschwingungsdämpfer mit einem Eingangsbereich und einem gegen die Wirkung einer Dämpferelementenanordnung bezüglich des Eingangsbereichs um eine Drehachse drehbaren Ausgangsbereich, ferner umfassend einen mit dem Eingangsbereich gekoppelten Reibelemententräger für wenigstens ein Reibelement, wobei der Eingangsbereich des Torsionsschwingungsdämpfers bezüglich des Ausgangsbereichs vermittels des Reibelemententrägers radial zentriert ist.
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Es ist selbstverständlich, dass eine derartige Torsionsschwingungsdämpferbaugruppe mit den vorangehend erläuterten technischen Maßnahmen, einzeln oder in Kombination, ausgestaltet sein kann und in verschiedenen Umgebungen, also beispielsweise einer nasslaufenden Kupplung oder einem hydrodynamischen Drehmomentwandler oder dergleichen, implementiert sein kann.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Figuren detailliert erläutert. Es zeigt:
- 1 eine Teil-Längsschnittansicht einer nasslaufenden Kupplung;
- 2 vergrößert einen Ausschnitt einer Torsionsschwingungsdämpferbaugruppe der in 1 gezeigten nasslaufenden Kupplung.
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In 1 ist im Teil-Längsschnitt eine in Form einer nasslaufenden Kupplung 10 ausgebildete nasslaufende Kopplungsanordnung dargestellt. Diese umfasst ein Gehäuse 12 mit einer motorseitigen Gehäuseschale 14 und einer getriebeseitigen Gehäuseschale 16. Die motorseitige Gehäuseschale 14 ist über eine Verbindungsanordnung 18 mit einer Antriebswelle, beispielsweise einer Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine, zur gemeinsamen Drehung um eine Drehachse A zu verbinden. Die getriebeseitige Gehäuseschale 16 trägt radial innen eine Pumpennabe 20, die beispielsweise in ein Getriebe eingreift und eine dort vorgesehene Fluidpumpe antreiben kann.
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Eine erste Reibflächenanordnung 22 umfasst eine Mehrzahl von ringscheibenartig ausgebildeten Reibelementen 24, die radial außen mit einem näherungsweise axial sich erstreckenden Abschnitt 26 der motorseitigen Gehäuseschale 14 als Reibelemententräger zur gemeinsamen Drehung um die Drehachse A gekoppelt ist. Hierzu weisen der Abschnitt 26 und die Reibelemente 24 jeweilige miteinander in Kämmeingriff stehende Verzahnungen auf. Ein axial letztes der Reibelemente 24 dient dabei als Widerlager. Ein axial erstes der Reibelemente 24 wird durch ein als Kupplungskolben ausgebildetes Anpresselement 28 axial beaufschlagt.
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Eine zweite Reibflächenanordnung 30 umfasst eine Mehrzahl bezüglich der Reibelemente 24 alternierend angeordneter Reibelemente 32. Die Reibelemente 24 oder/und die Reibelemente 32 können mit Reibbelägen versehen sein, um somit eine ausreichende Drehmomentübertragungskapazität zur Verfügung zu stellen.
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Im Gehäuse 12 ist ferner eine Torsionsschwingungsdämpferbaugruppe 34 vorgesehen. Diese Torsionsschwingungsdämpferbaugruppe 34 umfasst einen Torsionsschwingungsdämpfer 36 sowie einen Reibelemententräger 38 für die Reibelemente 32 der zweiten Reibflächenanordnung 30. In einem im Wesentlichen axial sich erstreckenden Abschnitt 40 ist der Reibelemententräger 38 mit einer Verzahnungsformation ausgebildet, die mit einer am Innenumfang der ringartig ausgebildeten Reibelemente 32 vorgesehenen Verzahnung in Kämmeingriff steht.
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Der Torsionsschwingungsdämpfer 36 umfasst einen auch als Primärseite zu bezeichnenden Eingangsbereich 42, der im dargestellten Beispiel mit zwei Deckscheibenelementen 44, 46 ausgebildet ist. In ihrem in 2 deutlicher erkennbaren radial inneren Bereich sind die beiden Deckscheibenelemente 44, 46 miteinander und auch einem scheibenartigen Abschnitt 48 des Reibelemententrägers 38 durch eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung aufeinander folgend angeordneten Nietbolzen 50 fest verbunden. Der Reibelemententräger 38 koppelt somit die Reibelemente 32 der zweiten Reibflächenanordnung 30 an den Eingangsbereich 42 des Torsionsschwingungsdämpfers 36 an.
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Ein als Sekundärseite zu bezeichnender Ausgangsbereich 52 des Torsionsschwingungsdämpfers umfasst ein zwischen den beiden Deckscheibenelementen 44, 46 angeordnetes Zentralscheibenelement 50. Dieses wirkt in seinem radial äußeren Bereich, ebenso wie die Deckscheibenelemente 44, 46 mit den in Umfangsrichtung aufeinander folgend angeordneten Dämpferelementen 56, beispielsweise ausgebildet als Schraubendruckfedern, einer allgemein mit 58 bezeichneten Dämpferelementenanordnung zusammen. Unter Kompression dieser Dämpferelemente 56 können der Eingangsbereich 42 und der Ausgangsbereich 52 sich um die Drehachse A bezüglich einander drehen.
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In seinem radial inneren Bereich ist das Zentralscheibenelement 52 mit einer als Abtriebsorgan wirksamen Abtriebsnabe 60 fest verbunden. Man erkennt in 2, dass die Abtriebsnabe 60, die beispielsweise mit einer Getriebeeingangswelle oder dergleichen durch Keilverzahnung zur gemeinsamen Drehung gekoppelt werden kann, einen nach radial außen greifenden Flansch 62 aufweist, an welchem seitlich anliegend das Zentralscheibenelement 52 durch eine Mehrzahl von Nietbolzen 64 festgelegt ist.
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Der Flansch 62 weist eine Zentrier-Außenumfangsfläche 66 auf, welche einer Zentrier-Innenumfangsfläche 68 am Innenumfangsbereich des scheibenartigen Abschnitts 48 des Reibelemententrägers 38 radial gegenüber liegt. Man erkennt in der 2, dass hier ein möglichst geringer Radialabstand vorhanden ist, der in jedem Falle geringer ist, als der Radialabstand, den der innere Bereich des Deckscheibenelements 46, welches unmittelbar neben dem Reibelemententräger 38 den Flansch 62 radial außen umgibt, zu der Zentrier-Außenumfangsfläche 66 aufweist. Somit ist eine Zentrierfunktion des Eingangsbereichs 42 bezüglich des Ausgangsbereichs 52 des Torsionsschwingungsdämpfers 36 erfüllt durch den Reibelemententräger 38, welcher an den Eingangsbereich 42 angekoppelt ist, und das Abtriebsorgan 60, welches an den Ausgangsbereich 52 angekoppelt ist. Es müssen innerhalb des Dieser Text wurde durch das DPMA aus Originalquellen übernommen. Er enthält keine Zeichnungen. Die Darstellung von Tabellen und Formeln kann unbefriedigend sein. Torsionsschwingungsdämpfers 36 selbst daher keine diese Zentrierfunktion übernehmenden Maßnahmen vorgesehen sein. Insbesondere muss keines der Deckscheibenelemente 44, 46 so ausgebildet sein, dass es eine derartige Zentrierfunktion übernehmen könnte.
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Es ist selbstverständlich, dass bei dem erfindungsgemäßen Aufbau der Torsionsschwingungsdämpferbaugruppe 34 bzw. der nasslaufenden Kupplung 10 verschiedenste Variationen vorgenommen werden können. So können insbesondere im Bereich der beiden Reibflächenanordnungen 22, 30 andere Ausgestaltungen vorgesehen sein. Insbesondere kann die Anzahl der Reibelemente von der dargestellten abweichen. Auch der Torsionsschwingungsdämpfer 34 kann anders ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Dämpferelementenanordnung 58 zwischen dem Eingangsbereich 42 und dem Ausgangsbereich 52 mehrstufig, beispielsweise mit radial gestaffelt liegenden Federsätzen ausgebildet sein. Auch könnte die Sekundärseite, also der Ausgangsbereich 52 des Torsionsschwingungsdämpfers 34 mit dem Abtriebsorgan 60 integral ausgebildet sein, so dass eine an diesem Ausgangsbereich dann integral vorgesehene Zentrier-Außenumfangsfläche die Funktionalität der Zentrier-Außenumfangsfläche 66 übernimmt.
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Selbstverständlich ist es möglich, die Prinzipien der Erfindung auch in anderen nasslaufenden Kopplungsanordnungen, wie z. B. einer in einem hydrodynamischen Drehmomentwandler oder einer Fluidkupplung vorgesehenen Überbrückungskupplung oder dergleichen zu implementieren.